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Journal Ausgabe 03/2013 (PDF 5,93 MB) - BKK Gildemeister ...

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GESUND<br />

Schmerz im Gelenk<br />

Rheuma – jeder hat den Namen dieser Krankheit schon gehört.<br />

Doch was ist das eigentlich? Da es über 400 unterschiedliche<br />

Krankheitsbilder gibt, tun sich selbst Mediziner mit der Antwort<br />

schwer. Ein Überblick über typische Formen und Symptome<br />

------------ Text Claudia Götz<br />

Schmerzen in den Gelenken<br />

Anne war zehn Jahre alt, als sie plötzlich hohes Fieber<br />

bekam. Gleichzeitig wurde ihr Knie dick und tat ihr sehr<br />

weh. Wenig später kamen andere Gelenke hinzu, die<br />

schmerzhaft entzündlich geschwollen waren. Blutuntersuchungen<br />

zeigten, dass es sich tatsächlich um Rheuma<br />

handelte. So jung wie Anne sind die wenigsten, wenn<br />

die Krankheit beginnt. Aber dennoch ist Rheuma – eine<br />

Krankheit, die häufig mit dem Alter in Verbindung gebracht<br />

wird – bei vielen bereits in jungen Jahren akut<br />

geworden: Häufig sind die Betroffenen erst in ihren Zwanzigern,<br />

wenn sich Morbus Bechterew oder eines der 400<br />

weiteren unterschiedlichen Krankheitsbilder rheumatoider<br />

Erkrankungen bemerkbar macht. So wie bei Sina<br />

Harders, die 2012 mit dem Rheuma-Preis ausgezeichnet<br />

wurde. Die Betriebswirtin war 24 Jahre, als rheumatoide<br />

Arthritis festgestellt wurde, und lebt seit über einem<br />

Vierteljahrhundert damit.<br />

Gelenkbeschwerden, etwa in Form von<br />

Schwellungen und Schmerzen – und das<br />

über Wochen. So beginnt typischerweise<br />

eine der häufigsten Rheumaerkrankungen<br />

gen, die sehr glatt ist und so den eigentlichen Knochen<br />

schützt, wenn das Knie bewegt wird. Zum reibungslosen<br />

Bewegen trägt auch die Gelenkkapsel bei, die Flüssigkeit<br />

enthält, die sogenannte Synovia. Diese Synovia wird bei<br />

jedem Schritt in den Knorpel einmassiert und ernährt ihn<br />

so. Denn die Knorpelschicht hat keine Blutgefäße. Dieser<br />

Prozess wird durch das Rheuma dahingehend gestört,<br />

dass es Entzündungen auslöst, die wiederum zu degenerativen<br />

Prozessen im Gelenk führen. Der Auslöser bei<br />

der rheumatoiden Arthritis ist, vereinfacht gesagt, eine<br />

Autoimmunerkrankung: Der Körper wendet sich gegen<br />

körpereigene Strukturen. Genetische Faktoren führen zu<br />

Entzündungen, die wiederum auf Dauer das Gelenk schä-<br />

Eine Krankheit mit vielen Gesichtern<br />

Gerade weil Rheuma in so vielen unterschiedlichen<br />

Krankheitsbildern auftaucht, ist es häufig nicht ganz<br />

einfach zu diagnostizieren. Dazu kommt die Vielzahl der<br />

digen. Dabei setzen sogenannte Antigene eine regelrechte<br />

Entzündungskaskade in Gang und aktivieren einen Teufelskreis,<br />

der die Verdickung der Gelenkinnenhaut sowie<br />

Knochendeformationen zur Folge hat.<br />

Strukturen, die es betreffen kann: die Muskeln, Nerven,<br />

Gelenke sowie das Bindegewebe. Man unterscheidet drei<br />

Gruppen: die entzündlichen Erkrankungen, die degenerativen<br />

Erscheinungsformen sowie das Weichteilrheuma.<br />

Am häufigsten ist die rheumatoide Arthritis. Sie befällt<br />

anfangs meist die Fingergrundgelenke, später folgen<br />

weitere Gelenke. Um die Prozesse zu verstehen, die bei<br />

dieser Rheumaerkrankung ablaufen, muss man wissen,<br />

wie ein gesundes Gelenk funktioniert: Das Kniegelenk<br />

beispielsweise besteht aus Oberschenkel plus Schienbein.<br />

Ist es tatsächlich Rheuma?<br />

Da es so viele verschiedene Krankheitsbilder gibt, ist<br />

die Diagnosefindung häufig nicht ganz einfach. Bei einigen<br />

Erkrankungen gibt es Laboruntersuchungen, die<br />

die Krankheit aufzeigen, bei anderen wird die Diagnose<br />

anhand von Ausschlussverfahren gestellt. Für alle aber<br />

gilt: Je früher die jeweilige Erkrankung diagnostiziert<br />

wird, umso besser. Denn je eher therapiert wird, umso<br />

größer ist die Chance, die Zerstörung von Gelenken zu<br />

Beide Gelenkköpfe sind mit einer Knorpelschicht überzo- verlangsamen oder im Idealfall sogar zu verhindern. ><br />

14 GESUNDHEITSJOURNAL <strong>03</strong>|13

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