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Als erstes Mädel beim<br />
„Fliegenden Chaos“<br />
Als Frau bei einer Männerturngruppe – niemals!!!<br />
Das war lange Zeit die Meinung, der damals aktiven Turner.<br />
Doch durch stetes Nachfragen und einem für mich glücklichen<br />
Zustand, dem Mangel an männlichem Nachwuchs, bekam ich<br />
dann in Herbst 2000 endlich die Chance mich zu beweisen.<br />
Zähne zusammenbeißen hieß es am<br />
Anfang. Barrenturnen bei Männern ist<br />
was anderes, als in der Mädchenriege<br />
im Schulsport und der war ja<br />
nun auch schon ein ganzes Weilchen<br />
her. Blaue Flecken und Muskelkater<br />
ohne Ende, aber Schwäche zeigen<br />
wollte ich auch nicht. Hat ja lange<br />
genug gedauert, bis ich mitmachen<br />
durfte. Doch dann kam auch schon<br />
der erste Ausfall, Sprung über den<br />
Kasten, es hat gekracht, Schmerzen<br />
im Bein, ab ins Auto, Krankenhaus,<br />
Bein in Gips, Diagnose Bänderabriss,<br />
14 Tage Krücken, 6 Wochen Humpeln und natürlich den<br />
Männern beim Turnen nur zugeschaut.<br />
Doch nach vielen Trainingseinheiten konnten erste Erfolge<br />
verbucht werden und das „Fliegende Chaos“ hatte sich an mich<br />
gewöhnt. Die Nervosität vor dem ersten Auftritt war sehr groß.<br />
Zum Glück gab es mehr Kritik wegen der falschen Haargummi<br />
Farbe als an der turnerischen Leistung und die meisten<br />
Zuschauer hielten mich für einen Kerl mit langen Haaren. Wie bei<br />
allem anderen auch ist der Anfang am schwersten. Heute bin ich<br />
froh, den Schritt gewagt zu haben; nach mir kamen noch einige