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Arthrose Knie

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<strong>Knie</strong>gelenksendoprothetik<br />

<strong>Arthrose</strong> des <strong>Knie</strong>gelenks<br />

Die Belastungsfähigkeit gesunder <strong>Knie</strong>gelenke sorgt dafür, dass selbst das drei- bis<br />

vierfache unseres Körpergewichtes von ihnen getragen werden kann. Gesunde<br />

<strong>Knie</strong>gelenke halten diese Belastungen ohne Probleme aus, denn das<br />

Zusammenspiel von Knochen, Muskeln und Bändern, die Stoßdämpferfunktion der<br />

Menisken und die Gleitfähigkeit der Knorpelflächen sorgen für reibungslose<br />

Beweglichkeit und hohe Stabilität.<br />

Entscheidend für die Langlebigkeit und weitgehend schmerzfreie Funktion des<br />

<strong>Knie</strong>gelenks ist die Beinachse. Gemeint ist damit nicht die von außen sichtbare<br />

Achse des Beines, sondern die nach biomechanischen Gesichtspunkten ermittelte<br />

Trag-Belastungsachse – die sogenannte Mikulicz-Achse. Diese verläuft im Idealfall<br />

vom Mittelpunkt des Hüftkopfes durch die Mitte des <strong>Knie</strong>gelenks (und dort direkt<br />

zwischen den beiden Kufen des Oberschenkelknochens) zum Zentrum des<br />

Sprunggelenks. Sind diese idealen biomechanischen Verhältnisse gegeben, wird das<br />

<strong>Knie</strong>gelenk sowohl im Bereich an der Beininnenseite als auch der an der<br />

Beinaußenseite mit gleicher Kraft belastet.<br />

Im Zeitverlauf des kommt es aber zu einem zunehmenden Verscheiß des<br />

Gelenkknorpels (<strong>Arthrose</strong>). Die <strong>Arthrose</strong> ist der degenerative, also altersbedingte<br />

Verschleiß des Gelenkknorpels, wodurch das Gelenk seine Gleiteigenschaften<br />

verliert. Statt durch eine intakte Knorpelschicht abgepuffert, reibt sich dann Knochen<br />

auf Knochen, was die typischen <strong>Arthrose</strong>schmerzen verursacht und nach und nach<br />

auch zu krankhaften Veränderungen am Knochen selbst führt. Die Erkrankung kann<br />

im Prinzip an allen Gelenken des Körpers auftreten, kommt jedoch besonders oft am<br />

<strong>Knie</strong>gelenk vor und zählt zu den häufigsten orthopädischen Krankheitsbildern.<br />

Arthrotische Veränderungen des Gelenkknorpels im <strong>Knie</strong> setzen bereits ab dem 30.<br />

Lebensjahr allmählich ein. So haben umfangreiche Untersuchungen an über 10.000<br />

<strong>Knie</strong>gelenken gezeigt, dass bereits 60% der 30-35 Jährigen erste Anzeichen für eine<br />

Degeneration des Knorpels am <strong>Knie</strong>gelenk aufweisen. Wenn der Schmerz schon<br />

nachts und in Ruhe auftritt, dann ist ggf. der Zeitpunkt für ein künstliches <strong>Knie</strong>gelenk<br />

gekommen. Dies wird der Orthopädie mit dem Patienten individuell besprechen.


Endoprothetik des <strong>Knie</strong>gelenks<br />

Ein künstliches <strong>Knie</strong>gelenk ersetzt die zerstörten Gelenkanteile in Ihrem <strong>Knie</strong>. Es<br />

deckt die zuvor von zerstörtem Knorpel befreiten und geglätteten Knochenflächen<br />

ab, ähnlich wie eine Zahnkrone den abgeschliffenen Zahn. Die Prothesen sind dem<br />

menschlichen <strong>Knie</strong>gelenk nachempfunden und für jeden Patienten gibt es die<br />

passende Größe und die passende Form. Die Prothesen bestehen im Wesentlichen<br />

aus zwei Teilen und zwei Materialien. Ein Teil wird mit dem Oberschenkelknochen<br />

der andere mit dem Unterschenkelknochen verbunden. Um eine stabile Verbindung<br />

der beiden Teile mit dem Knochen zu erreichen, haben beide Prothesenteile an ihrer<br />

Unterseite (die der begradigten Knochenfläche zugewandt ist) mehr oder weniger<br />

lange Stifte, die in den Knochen hinein ragen. Der Teil der Prothese, der für optimale<br />

Gleiteigenschaften sorgt, ist das Inlay aus Polyethylen. Dies ist ein besonders hoch<br />

vernetzter und damit sehr belastbarer Kunststoff. Wie für die Größe des Gelenks gilt<br />

auch für das Material, dass die individuell unterschiedlichen Gegebenheiten des<br />

jeweiligen Falls immer berücksichtigt werden können. So müssen Patienten, bei<br />

denen zum Beispiel eine Nickel-Allergie besteht, deswegen trotzdem nicht auf einen<br />

Gelenkersatz verzichten, da es Prothesen gibt, in deren Metalllegierung dieses Metall<br />

nicht enthalten ist.<br />

In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass ein künstliches <strong>Knie</strong>gelenk 10-<br />

15 Jahre hält. Aktuelle Studien belegen, dass 95-99 Prozent der zementierten<br />

<strong>Knie</strong>prothesen 10 Jahre nach der Implantation noch fest verankert und voll<br />

funktionsfähig sind.<br />

Diese Art der Operation ist mittlerweile an vielen Zentren zu einer Routineoperation<br />

geworden. Zunehmend werden die Implantate auch mit dem Einsatz von Navigation<br />

und in minimalinvasiver Technik eingesetzt. Dies hat viele Vorteile für den Patienten,<br />

wie z.B. höhere Genauigkeit der Implantation und geringeres Muskeltrauma durch<br />

den kleineren Schnitt.<br />

An die Operation schließt sich ein ca. 8-10-tägiger stationärer Aufenthalt an und eine<br />

ca. 3-4-wöchige Anschlussrehabilitation.

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