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Wie funktioniert ein Rechner?

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<strong>Wie</strong> <strong>funktioniert</strong> <strong>ein</strong> <strong>Rechner</strong>?<br />

1. Polyadische Zahlensysteme:<br />

Stellenwertsystem zur Darstellung von natürlichen Zahlen.<br />

Basis B<br />

Stellenwert b<br />

Index i = Stelle<br />

B ∈N<br />

, B ≥ 2<br />

∈N<br />

0 ≤ ≤ B −1<br />

b , ( )<br />

i<br />

b i<br />

Ein nicht polyadisches Zahlensystem ist die Zeitskala.<br />

Zuerst betrachten wir das...<br />

Dezimalsystem:<br />

Wird auch Zehnersystem oder dekadisches Zahlensystem genannt.<br />

Die Zahlen werden gebildet aus der Potenzzahl 10. Also ist die Basis 10.<br />

Hier gibt es nur die Zahlen 0 bis 9. Also den Zeichenvorrat {0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8,<br />

9}.<br />

Dualsystem:<br />

(lat. Dualis = zwei enthaltend)<br />

Wird auch Binärsystem, Zweiersystem oder Dyadik genannt.<br />

Leibniz erfand am Anfang des 18. Jahrhunderts die Dyadik, wusste jedoch<br />

nicht, wo er sie benutzen konnte. Er empfand aber das Dualsystem als etwas<br />

göttliches. Die Zahl 710 kann im Dualsystem als 1112 aufgeschrieben werden und<br />

darin sah er die heilige Dreifaltigkeit, da die Erde auch am 7. Tage von Gott<br />

fertiggestellt wurde.<br />

George Stibitz baute 1937 <strong>ein</strong>en <strong>Rechner</strong>, der Dualzahlen addieren konnte.<br />

Konrad Zuse verwendete 1941 zum ersten Mal <strong>ein</strong>en Binärrechner.<br />

Die Zahlen werden gebildet aus der Potenzzahl 2. Also ist die Basis 2.<br />

Hier gibt es nur die Zahlen 0 und 1. Also den Zeichenvorrat {0, 1}.<br />

Es gilt die Formel:<br />

Z<br />

= ∑<br />

m<br />

z i<br />

i=<br />

0<br />

* 2<br />

i<br />

Die höchstwertige Stelle mit dem Wert z<br />

m<br />

steht ganz links und die<br />

niederwertigste Stelle mit dem Wert z<br />

0<br />

steht ganz rechts.


Bei elektronischen Maschinen werden die Ziffern durch <strong>ein</strong>e Folge von<br />

Spannungspegeln angegeben. Das kann man am Besten mit 2 Zuständen<br />

unterschieden, anstatt wie beim Dezimalsystem mit 10 verschiedenen<br />

„Zuständen“.<br />

Die Zustände werden 0 (=Aus) und 1 (=Ein) oder H (=High) und L (=Low)<br />

genannt.<br />

Die kl<strong>ein</strong>ste Einheit <strong>ein</strong>er binären Zahl ist das Bit (= Binary Digit).<br />

Eine Binärzahl mit 8 Stellen hat 8 Bit und wird als Byte bezeichnet. Dadurch<br />

können wir die Zahlen von 0 bis 255 darstellen.<br />

Also können wir mit k-stelligen Binärzahlen 2 k Dezimalzahlen darstellen.<br />

Damit wir die Dualzahl von der Dezimalzahl unterscheiden können, schreiben<br />

wir nach der Dualzahl <strong>ein</strong>e tiefgestellte 2 und bei der Dezimalzahl <strong>ein</strong>e<br />

tiefgestellte 10.<br />

Manchmal wird bei Binärzahlen auch <strong>ein</strong> B nach der Zahl geschrieben.<br />

Mit diesem System arbeiten die meisten <strong>Rechner</strong>, weil es bei elektronischen<br />

Geräten <strong>ein</strong>facher ist nur zwei Zustände zu unterscheiden: 1 (=Ein) und 0<br />

(=Aus)<br />

Umrechnungen:<br />

• Dezimalsystem – Dualsystem:<br />

Diese Umrechnung geht am <strong>ein</strong>fachsten mit der Restdivision. (Modulo-<br />

Operation) Man dividiert <strong>ein</strong>e beliebige Zahl durch 2 und der Rest ergibt<br />

entweder 0 oder 1.<br />

Beispiel:<br />

23 : 2 = 11 Rest 1<br />

11 : 2 = 5 Rest 1<br />

5 : 2 = 2 Rest 1<br />

2 : 2 = 1 Rest 0<br />

1 : 2 = 0 Rest 1<br />

Daraus resultiert die Binärzahl 10111 für die Dezimalzahl 23.


• Dualsystem – Dezimalsystem:<br />

Wir betrachten den Stellenwert im Binärsystem als Potenz der Zahl 2.<br />

Beispiel:<br />

Wir haben die Binärzahl 10111.<br />

Das bedeutet:<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

1⋅<br />

2 + 0 ⋅ 2 + 1⋅<br />

2 + 1⋅<br />

2 + 1⋅<br />

16 + 0 + 4 + 2 + 1<br />

Ergibt also die Dezimalzahl 23.<br />

2<br />

0<br />

2. Aufbau<br />

Wir sind gewohnt mit den Ziffern von 0 bis 9 zu arbeiten. Ein <strong>Rechner</strong> arbeitet<br />

jedoch aus elektrischen Gründen nur mit 2 Werten – Ein und Aus bzw. 0 und 1.<br />

Also wird jede <strong>ein</strong>gegebene Dezimalzahl ins Binäre<br />

Zahlensystem mittels <strong>ein</strong>es „Coder“ - Bauelement<br />

umgewandelt.<br />

Nach <strong>ein</strong>er Berechnung wird das Ergebnis wieder<br />

mittels <strong>ein</strong>es „Decoder“ – Bauelements von der<br />

Binärzahl in <strong>ein</strong>e Dezimalzahl umgewandelt.<br />

So ersch<strong>ein</strong>t das Ergebnis dann am<br />

Display.<br />

Das Display besteht meist aus <strong>ein</strong>er<br />

Siebensegmentanzeige. 7 Balken<br />

können die Zahlen 0 bis 9 darstellen.<br />

Die Segmente werden durch Flüssig-<br />

Kristallanzeigen (LCD = liquid<br />

crystal display) gebildet. Die Ausrichtung von<br />

Flüssigkeitskristallen wird dabei gesteuert durch<br />

die elektrische Spannung in jedem Element. Dies wird dem Display wieder mit<br />

dem Binärenzahlencode angegeben.<br />

Der Taktgenerator ist für die zeitliche Reihenfolge verantwortlich.<br />

Der Speicher speichert Zwischenergebnisse, <strong>ein</strong>gegebene Zahlen und das<br />

Endergebnis.<br />

Das Rechenwerk führt die gewünschte Berechnung aus.


In der Zentral<strong>ein</strong>heit des <strong>Rechner</strong>s (CPU) passieren die ganzen Schritte.<br />

Ein Steuerwerk 1 gibt die Eingabedaten in den Arbeitsspeicher.<br />

Ein Steuerwerk 2 gibt die Daten in <strong>ein</strong> Rechenwerk, damit sie dort die<br />

Ausführung der nötigen Operation stattfindet.<br />

Das Steuerwerk 3 gibt das Ergebnis an den Bildschirm oder wieder an den<br />

Arbeitsspeicher weiter.<br />

Auch Zwischenergebnisse landen im Arbeitsspeicher.<br />

Beispiel:<br />

25 * 24<br />

Zuerst wird die Zahl 25 <strong>ein</strong>gegeben und gleich codiert. Danach wird sie dem<br />

Arbeitsspeicher <strong>ein</strong>geschrieben und ersch<strong>ein</strong>t am Display.<br />

Nun wählen wir die Funktion „*“.<br />

Die gespeicherte Zahl im Arbeitsspeicher wird auf <strong>ein</strong>en anderen Speicherplatz<br />

geschrieben und das Programm (Multiplikation) wird aufgerufen.<br />

Dann tippt man die Zahl 24 <strong>ein</strong>, welche wieder codiert wird und auf dem<br />

Display ersch<strong>ein</strong>t.<br />

Beim Drücken der „=“ – Taste wird die Operation ausgeführt.<br />

Nun wird die Zahl „24“ 25-mal addiert. Das Ergebnis wird wieder decodiert<br />

und ersch<strong>ein</strong>t als Ergebnis „600“ am Display.<br />

Dieser Vorgang läuft sehr schnell ab. In dem Bruchteil <strong>ein</strong>er Sekunde werden<br />

Tausende Additionen durchgeführt.<br />

Das Prinzip ist immer das gleiche:<br />

Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe<br />

All diese wichtigen Funktionsblöcke <strong>ein</strong>es Taschenrechners sind auf <strong>ein</strong>em Chip<br />

<strong>ein</strong>er Größe von 10 mm² zusammengefasst.<br />

Ein <strong>Rechner</strong> kann nur addieren und subtrahieren. Die anderen<br />

Rechenoperationen müssen auf die vorhandenen Operationen, Addition und<br />

Subtraktion, zurückgreifen.


Halbaddierer:<br />

Ein Halbaddierer („half adder“) ist <strong>ein</strong> Schaltnetz mit 2 Eingängen und 2<br />

Ausgängen. Man kann damit 2 <strong>ein</strong>stellige Binärzahlen addieren. Der <strong>ein</strong>e<br />

Ausgang s (sum – Summe) liefert das rechte Ergebnis und der Ausgang c (carry<br />

– Übertrag) die linke Stelle des Ergebnisses.<br />

Wahrheitstabelle:<br />

x y Übertrag c Summe s<br />

0 0 0 0<br />

1 0 0 1<br />

0 1 0 1<br />

1 1 1 0<br />

Volladdierer:<br />

Ein Volladdierer ist <strong>ein</strong> Schaltnetz, mit 3 Eingängen und 2 Ausgängen. Man<br />

kann damit 3 <strong>ein</strong>stellige Binärzahlen addieren.<br />

Ein Volladdierer besteht aus 2 Halbaddierern.<br />

Der Ausgang s (sum – Summe) liefert die niederwertige Stelle des Ergebnisses<br />

und der Ausgang cout (carry – Übertrag) die höherwertige Stelle des Ergebnisses.<br />

Die Eingänge werden mit x, y und cin bezeichnet. cin ist auch für den Übergang<br />

zuständig.<br />

Wahrheitstabelle:<br />

x y cin cout s<br />

0 0 0 0 0<br />

0 0 1 0 1<br />

0 1 0 0 1<br />

0 1 1 1 0<br />

1 0 0 0 1


1 0 1 1 0<br />

1 1 0 1 0<br />

1 1 1 1 1<br />

3-Bit-Volladdierer:<br />

Man kann 2 dreistellige Binärzahlen mit<strong>ein</strong>ander addieren.


Der <strong>Rechner</strong> besteht aus:<br />

• 13 Relais<br />

• 10 LEDS<br />

• 6 Schiebeschalter<br />

• 1 Stecker<br />

• 10 Widerstände (Damit uns die LEDS nicht zerreißen)<br />

• 6 Dioden (Damit der Strom nur in <strong>ein</strong>e Richtung fließt)<br />

• 1 Leiterplatte


3. Funktionen:<br />

Addition:<br />

Wertetabelle:<br />

+ 0 1<br />

0 0 1<br />

1 1 0 (Übertrag 1)<br />

Wir addieren wie bei der normalen Addition im Dezimalsystem.<br />

Subtraktion:<br />

Wertetabelle:<br />

- 0 1<br />

0 0 1 (Übertrag 1)<br />

1 1 0<br />

Wir subtrahieren wie bei der normalen Subtraktion im Dezimalsystem.<br />

Andere Möglichkeit:<br />

Wir führen die Subtraktion mit Hilfe der Zweierkomplementdarstellung<br />

durch. Dies hat den Vorteil, dass sie auf die Addition rückgeführt werden<br />

kann.<br />

Das Kennzeichen der Zweierkomplementdarstellung ist, dass das<br />

höchstwertige Bit das Vorzeichen darstellt (1 = Negativ).<br />

Die Zweierkomplementdarstellung erreicht man so:<br />

1. Bildung des 1. Komplementes<br />

2. Addition von 1<br />

3. Das Ergebnis ist das 2. Komplement der Ausgangszahl. = negative Zahl<br />

der Ausgangszahl<br />

Zum Beispiel:<br />

So können wir auch in den negativen Zahlenbereich rechnen.


• Umgekehrte Polnische Notation:<br />

Der Operator wird nach dem Operanden <strong>ein</strong>gegeben. Um die Operanden<br />

zu trennen, wird die „Enter“ - Taste benutzt. Diese <strong>Rechner</strong> besitzen meist<br />

k<strong>ein</strong>e „=“ – Taste.<br />

• zweidimensionale Eingabe-Editor:<br />

Die Eingabe und die Ausgabe erfolgt, so wie man es schreibt.<br />

b.)Unterscheidung aufgrund verfügbarer Funktionen:<br />

• Einfach oder 4-Funktionen <strong>Rechner</strong>:<br />

Grundrechnungsarten, Prozentrechnung<br />

• Finanz oder Wirtschaftsrechner<br />

Zinsrechnung<br />

• Boolesche Rechnungen<br />

Rechnen mit Dual-, Oktal- und Hexadezimalzahlen<br />

• Wissenschaftlicher <strong>Rechner</strong>:<br />

Winkelfunktionen, Logarithmus<br />

• Programmierbarer Taschenrechner:<br />

• Grafikfähiger Taschenrechner:<br />

Funktions- und Kurvendarstellung<br />

• Computeralgebra-<strong>Rechner</strong>:<br />

Grafikfähiger Taschenrechner mit <strong>ein</strong>gebautem Computeralgebrakern<br />

Die meisten aktuellen Taschenrechnermodelle enthalten mehrer der oben<br />

genannten Funktionen.


5. Quellen:<br />

• Wikipedia:<br />

o Volladdierer<br />

o Halbaddierer<br />

o Dualsystem<br />

o Taschenrechner<br />

http://www.elmar-baumann.de/fotografie/ebv/binaerzahlen.html<br />

http://www.ulthryvasse.de/db1.html<br />

http://www.dualzahlen.de/index.html<br />

http://www.elektronik-kompendium.de<br />

http://www.nibis.ni.schule.de

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