/5 Jahre Stadtrechte Emsdetten
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September 2013<br />
Gratulation<br />
vonallen Seiten<br />
Offen mit der Geschichte umgehen<br />
Erinnerungen an die Stadtwerdung 1938 /Festwochenende stellte alles Dagewesene in den Schatten<br />
Am kommenden Wochenende<br />
feiert<strong>Emsdetten</strong> sein Stadtjubiläum.<br />
75 <strong>Jahre</strong> Stadtgeschichte,<br />
dessen Geburtsstunde<br />
mit dem Tagder Stadtwerdung<br />
am18. September 1938<br />
zu Zeiten des Nationalsozialismus<br />
verknüpftist.Und so gelte<br />
vorallem eines, fordertAnnelie<br />
Niethmann, die das<br />
Stadtarchiv betreut: sich mit<br />
diesem Datum offen und ehrlich<br />
auseinanderzusetzen.<br />
swar das größte Fest in<br />
Eder Geschichte <strong>Emsdetten</strong>s,<br />
erinnern sich Zeitzeugen.<br />
Ein dreitägiges Festwochenende<br />
hatte Bürgermeister<br />
Josef Hülsmann, der von<br />
der NSDAP 1934 als Bürgermeister<br />
in <strong>Emsdetten</strong> eingesetzt<br />
worden war, angeordnet.<br />
Eines, das mit der<br />
Grundsteinlegung des Kindergartens<br />
am Grevener<br />
Damm, der feierlichen Übergabe<br />
des Feuerwehrgerätehauses<br />
und der Turnhalle der<br />
Buckhoffschule, Tagungen<br />
und Konzerten, einem Theaterabend,<br />
einer offiziellen<br />
Feierstunde, einem großen<br />
Festumzug und einem Familienfest<br />
imStadion alles bis<br />
dato Dagewesene in den<br />
Schatten stellte.<br />
Rückblickend betrachtet,<br />
habe man an jenem Festwochenende<br />
vom 17. bis 19.<br />
Anlässlich der Verleihung der <strong>Stadtrechte</strong> fand in <strong>Emsdetten</strong> ein großer Festumzug, angeführt<br />
von politischen Organisationen, statt.<br />
Fotos: Stadt <strong>Emsdetten</strong><br />
September ganz groß aufgefahren,<br />
resümiert Niethmann.<br />
Insgesamt 20000<br />
Menschen sollen an den Feierlichkeiten<br />
zur Stadtwerdung<br />
teilgenommen haben,<br />
in dessen Mittelpunkt die<br />
Verleihung der <strong>Stadtrechte</strong><br />
durch den Herrn Oberpräsidenten<br />
am 18. September<br />
1938 stand. Die Straßen warenauf<br />
Anordnung des örtlichen<br />
NSDAP-Propagandaleiters<br />
Albert Eickholz einheitlichgeschmückt.<br />
Überall sah<br />
man NSDAP-Fahnen, Vereins-<br />
und Kirchfahnen durften<br />
nicht gezeigt werden. Die<br />
Nationalsozialisten nutzten<br />
die Verleihung der <strong>Stadtrechte</strong><br />
für ihre Propagandaschau<br />
–und gerade da lohnt<br />
ein genauerer Blick, wie die<br />
Stadtarchivarin meint.<br />
So weiß Niethmann, dass<br />
ein Großteil der Fahnen aus<br />
dem gesamten Münsterland<br />
herangebracht werden<br />
musste. Denn das katholische<br />
<strong>Emsdetten</strong> sei in den<br />
30er-<strong>Jahre</strong>n keineswegs<br />
NSDAP-Hochburg gewesen,<br />
wie bereits die Ergebnisse<br />
der Volksbefragung zum Anschluss<br />
Österreichs im April<br />
1938 gezeigt hatten. Ausder<br />
Bürgerschaftschlug den Nationalsozialisten,<br />
wie Franz<br />
Rudolf Menne anlässlich<br />
des 50. Stadtgeburtstags<br />
1988 schrieb, weiterer Widerstand<br />
entgegen, der allerdings<br />
zur schärferer Knebelung<br />
führte. Für den Festumzug<br />
warenneben den Schützen<br />
und der Feuerwehr eine<br />
Vielzahl an Organisationen<br />
politischer Couleur aus der<br />
Umgebung engagiert worden.<br />
Und auch inder Festschrift,<br />
dieman unter anderem<br />
im Stadtarchiv einsehen<br />
kann, findensichkaum<br />
<strong>Emsdetten</strong>er,aber eine Vielzahl<br />
politischer Würdenträger,<br />
die das Dokument zur<br />
detaillierten Selbstdarstellung<br />
nutzten.<br />
Was sich imArchiv allerdings<br />
sehr wohl finden lässt,<br />
ist eine Vielzahl an Glückwunschkarten<br />
<strong>Emsdetten</strong>er<br />
Bürger zur Stadtwerdung,<br />
die ein ganzes Buch füllen.<br />
Undauchdas große Heimatfest<br />
mit Feuerwerk auf dem<br />
Geländedes Stadions am 19.<br />
September 1938 istvielen als<br />
rauschendes Fest über Jahrzehnte<br />
in Erinnerung geblieben,<br />
bescherte es den<br />
Bürgern mit seinen sportlichen<br />
Wettkämpfen, Konzert<br />
und Tanz, Schützenfest und<br />
Feuerwerk doch einen vordergründig<br />
unpolitischen<br />
Freiraum, wie Niethmann<br />
erklärt, die es wichtig findet,<br />
sich mit der Vergangenheit<br />
der Stadt offen und ehrlich<br />
auseinanderzusetzen. „Es ist<br />
ein StückGeschichte.“ (mst)<br />
Jochen Küppers und<br />
Stefanie Werner<br />
der Spitzweg Apotheke<br />
präsentieren die<br />
„<strong>Emsdetten</strong>-Taschen“.<br />
Der Hobbyfotograf hat<br />
viele <strong>Emsdetten</strong>er Motive<br />
eingefangen.<br />
Die Taschen können<br />
ab sofort in der<br />
Spitzweg Apotheke<br />
erworben werden –auch<br />
für den guten Zweck:<br />
1,00 W des Erlöses wird<br />
an das Haus Hannah<br />
gespendet.<br />
Am Freitag, 27.09.2013,<br />
finden Sie uns in der Zeit<br />
von 10.00 –18.00 Uhr<br />
vor Conny’sSportshop.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
Spitzweg Apotheke<br />
Nordwalder Str.48<br />
48282 <strong>Emsdetten</strong><br />
Schwarz auf Weiß: Am 18. September 1938 wurden der Gemeinde<br />
<strong>Emsdetten</strong> die <strong>Stadtrechte</strong> verliehen.