Ausstellungsflyer Alfred Ehrhardt - Kallmann-Museum
Ausstellungsflyer Alfred Ehrhardt - Kallmann-Museum
Ausstellungsflyer Alfred Ehrhardt - Kallmann-Museum
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<strong>Alfred</strong><br />
<strong>Ehrhardt</strong><br />
Maler, Fotopionier<br />
und DokumentaR FIlmer<br />
29 · 9 — 1 · 12 · 13<br />
<strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong><br />
Ismaning
M<br />
uscheln und Korallen in beeindruckenden Nahaufnahmen,<br />
das Watt der Nordsee in seiner vielfältigen Schönheit, die<br />
Geysire und Wasserfälle Islands in ihrer urtümlichen Kraft – <strong>Alfred</strong><br />
<strong>Ehrhardt</strong>s Fotografien eröffnen einen faszinierenden Blick auf die<br />
Natur in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen. Mit seinen<br />
Aufnahmen, die den Formenreichtum der Natur im Mikro- wie<br />
im Makrokosmos festhalten, gehörte <strong>Ehrhardt</strong> (1901– 1984) zu den<br />
bedeutendsten deutschen Fotopionieren der 1930er und 1940er<br />
Jahre. <strong>Ehrhardt</strong> war darüber hinaus ein erfolgreicher Filme macher<br />
und hinterließ ein umfangreiches malerisches und grafisches Werk.<br />
1901 in Triptis / Thüringen geboren, war <strong>Ehrhardt</strong> zunächst<br />
als Organist, Chorleiter, Komponist, Maler und Kunstpädagoge<br />
tätig, bevor er als Fotograf Berühmtheit erlangte. Nach einem<br />
Aufenthalt am Bauhaus 1928 /29, wo er bei Josef Albers studierte<br />
und bei Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer hospitierte,<br />
leitete er an der Landeskunstschule Hamburg den ersten Vorkurs<br />
für Materialkunde außerhalb des Bauhauses. Nachdem<br />
er 1933 durch die National sozialisten entlassen worden war,<br />
begann seine erfolgreiche Laufbahn als Fotograf und Filmemacher.<br />
Seine erste Ausstellung mit Fotografien des Wattenmeers<br />
im Jahr 1936 wurde im Kunstgewerbeverein Hamburg, an vielen<br />
weiteren Stationen in Deutschland sowie in Paris, London, Stockholm<br />
und Kopenhagen gezeigt. Zwischen 1938 und 1975 schuf<br />
<strong>Ehrhardt</strong> zudem rund 60 Kultur-, Natur- und Dokumentarfilme,<br />
von denen viele mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet wurden,<br />
etwa mit dem 1. Preis bei der XI. Biennale in Venedig oder mit<br />
dem »Certificate of excellence award« beim Kunstfilmfestival des<br />
Metropolitan <strong>Museum</strong> in New York.<br />
<strong>Ehrhardt</strong>s Naturaufnahmen lösen sich von klassischen<br />
Blickwinkeln. So interessierte er sich für Details wie die Bodenformationen<br />
im Watt und in den Dünen der Kurischen Nehrung,<br />
oder auch für die Strukturen von Kristallen, Muscheln und Korallen.<br />
Weitere Schwerpunkte seines Schaffens sind die Industrie- ,<br />
Kuratiert von Gisela Hesse und Rasmus Kleine<br />
<strong>Alfred</strong> <strong>Ehrhardt</strong><br />
Maler, Fotopionier und<br />
DokumentaR FIlmer<br />
<strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong> Ismaning<br />
29 · 9 — 1 · 12 · 13<br />
Vorderseite: Tridacna squam, Südsee (Ausschnitt)<br />
1940/41 · Gelatinesilberabzug · 23,3 × 17,5 cm · © <strong>Alfred</strong> <strong>Ehrhardt</strong> Stiftung
<strong>Ehrhardt</strong> wandte sich der<br />
Fotografie zu, nachdem er 1933<br />
von den National sozialisten<br />
als Kunst pädagoge entlassen<br />
worden war.<br />
Placostylus miltochilus (Landschnecke), Salomon-Inseln (Ausschnitt)<br />
1940/41 · Gelatinesilberabzug · 30 × 24,2 cm · © <strong>Alfred</strong> <strong>Ehrhardt</strong> Stiftung
Nach seiner Zeit am Bauhaus<br />
malte <strong>Ehrhardt</strong> Bilder, deren<br />
reduzierte Elemente an Urformen<br />
erinnern.<br />
Skulpturen- und Genrefoto grafie. <strong>Ehrhardt</strong> fotografierte die Arbeiten<br />
Tilman Riemenschneiders und Ernst Barlachs, Raffinerien und<br />
Details von Industrieanlagen sowie Kultur und Leben in Portugal.<br />
Aus der frühen Beschäftigung mit Abstraktion und Oberflächenstruktur<br />
sowie, in Anlehnung an die Musik, mit Rhythmus,<br />
Dynamik und Kontrapunktik entwickelte <strong>Ehrhardt</strong> eine eigenständige<br />
Bildsprache. Mit dem häufig extrem begrenzten Bildausschnitt<br />
seiner Fotografien, der grafisch-abstrakten Motivwahl sowie der<br />
kompositionellen Strenge und seriellen Rhythmisierung der Bildstrukturen<br />
bediente er sich dabei gestalterischer Mittel der Fotografie<br />
des Neuen Sehens und der Neuen Sachlichkeit. <strong>Ehrhardt</strong>s<br />
künstlerisches Interesse zielte unter anderem darauf, den geometrischen<br />
Aufbau etwa von Muscheln und Schnecken sowie die<br />
überzeitlichen elementaren Urkräfte der Natur darzustellen.<br />
Auch die vorherrschenden Motive seiner Malerei – Tiere und<br />
Landschaften – sind der Natur entnommen. Dabei lassen bereits<br />
<strong>Ehrhardt</strong>s Gemälde und Zeichnungen, von denen die meisten<br />
unter dem Eindruck seiner Zeit am Bauhaus entstanden sind, eine<br />
starke Reduktion der gegenständlichen Formen auf wenige, einfache<br />
Elemente erkennen, die bisweilen den Charakter von Urformen<br />
annehmen oder auch vollkommen abstrakt sein können.
links: Ohne Titel<br />
1931 · Tempera auf<br />
Holz · 60 × 69,7 cm ·<br />
© <strong>Alfred</strong> <strong>Ehrhardt</strong><br />
Stiftung<br />
rechts: Ohne Titel<br />
1930 · Tempera auf<br />
Holz · 44 × 36 cm ·<br />
© <strong>Alfred</strong> <strong>Ehrhardt</strong><br />
Stiftung<br />
unten: Hamburger<br />
Indus trie, Fernheizwerk<br />
HWE<br />
1952 · Gelatine silberabzug<br />
· 13,5 × 23,6 cm ·<br />
© bpk / <strong>Alfred</strong><br />
<strong>Ehrhardt</strong> Stiftung<br />
Bei <strong>Ehrhardt</strong>s Industriefotografien<br />
von Hamburger<br />
Betrieben handelt<br />
es sich häufig um Nahaufnahmen,<br />
die die<br />
technischen Anlagen<br />
ihrem Funktionszusammenhang<br />
entheben.
Info<br />
<strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong><br />
Ismaning<br />
© Herbert Becke<br />
Das <strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong> gehört zu den<br />
besonderen Kleinoden in der oberbayerischen<br />
<strong>Museum</strong>slandschaft. Idyllisch<br />
im alten Schloss park von Ismaning<br />
gelegen, ist es ein ideales Ausflugsziel für alle Kunstbegeisterten.<br />
Von München aus ist das <strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong> auch mit dem Fahrrad<br />
bequem über die schöne Strecke entlang der Isar zu erreichen. Weitere<br />
lohnende Ziele im Schlosspark sind das Schlossmuseum sowie<br />
die Galerie im Schlosspavillon. Ein uriger Biergarten sowie mehrere<br />
Wirtshäuser und Restaurants in unmittelbarer Nähe lassen auch<br />
kulinarisch keine Wünsche offen.<br />
Das <strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong> wurde 1992 gegründet und ist im<br />
Nachbau einer klassizistischen Orangerie aus dem frühen 19. Jahrhundert<br />
untergebracht. Das <strong>Museum</strong> ist dem Werk des Malers<br />
Hans-Jürgen <strong>Kallmann</strong> (1908 – 1991) gewidmet, das regelmäßig in<br />
umfangreichen Präsentationen vorgestellt wird. Daneben werden<br />
jährlich mehrere Ausstellungen moderner und zeitgenössischer<br />
Kunst gezeigt.<br />
Kontakt<br />
<strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong> Ismaning<br />
Schloßstr. 3b · 85737 Ismaning<br />
E-Mail info @ kallmann-museum.de<br />
Internet www.kallmann-museum.de<br />
Telefon +49 (0)89 961 29 48<br />
Telefax +49 (0)89 96 38 12<br />
Öffnungszeiten<br />
Dienstag bis Sonntag,<br />
14:30 bis 17:00 Uhr<br />
Eintritt<br />
3,50 € · Ermäßigt 2,00 €<br />
Anfahrt<br />
S-Bahn: S 8 bis Bahnhof »Ismaning«.<br />
Fußweg zum <strong>Museum</strong> ca. zehn<br />
Minuten. Wegbeschreibung: In<br />
der S-Bahn-Station den mittleren<br />
Aufgang nehmen, dann nach links<br />
wenden und der »Aschheimer<br />
Straße« folgen. Dann links über<br />
»An der Torfbahn« und »Kirchplatz«<br />
immer geradeaus bis zum Schlosspark<br />
gehen, dort nach rechts zum<br />
<strong>Kallmann</strong>- museum.<br />
U-Bahn/Bus aus München:<br />
U 6 bis »Studentenstadt«. Bus 231<br />
Richtung Ismaning bis Haltestelle<br />
»Parkstraße«. In Fahrtrichtung in<br />
den Schlosspark und geradeaus zum<br />
<strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong> gehen.
Programm<br />
<strong>Alfred</strong> <strong>Ehrhardt</strong><br />
Öffentliche Führungen<br />
6. Oktober 2013 · SO · 15:00 Uhr<br />
3. November 2013 · SO · 15:00 Uhr<br />
1. Dezember 2013 · SO · 15:00 Uhr<br />
Filmabende<br />
8. Oktober 2013 · DI · 19:00 UHR<br />
Gewalten und Schönheiten der Natur<br />
7. November 2013 · Do · 19:00 Uhr<br />
Kunst und Kultur – Vom Bordesholmer<br />
Altar zur documenta II<br />
26. November 2013 · DI · 19:00 Uhr<br />
Skizzen aus dem Süden – Portugal<br />
Eintritt: jeweils 6,- € (mit VHS-Vortragskarte frei)<br />
Ort: VHS im Kultur- und Bildungszentrum Seidl-Mühle,<br />
Mühlenstr. 15, 85737 Ismaning<br />
Außerdem im<br />
<strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong> …<br />
Kinder und <strong>Kallmann</strong><br />
Erstmals bieten wir im Schuljahr 2013 /14 ein neues, spannendes<br />
Kunstprojekt für Kinder von 5 – 12 Jahren an, bei dem auch die Bilder<br />
Hans-Jürgen <strong>Kallmann</strong>s erforscht werden. Gemeinsam mit dem<br />
Maler Christopher Oberhuemer lernen die Kinder das <strong>Museum</strong> und<br />
<strong>Kallmann</strong> neu kennen, gehen auf Spurensuche, können spielerisch<br />
die eigene Kreativität ausleben, sich auf das Ungewöhnliche und<br />
Innovative einlassen und ihre Wahrnehmung erweitern. Das Programm<br />
dauert von November bis Juni und findet einmal wöchentlich<br />
statt.<br />
Nähere Informationen auf unserer Homepage.<br />
Jazz im <strong>Museum</strong><br />
Hochkarätige Jazzkonzerte in einzigartiger <strong>Museum</strong>satmosphäre –<br />
seit 1995 hat sich das <strong>Kallmann</strong>-<strong>Museum</strong> unter der künstlerischen<br />
Leitung von Werner Kraus zu einer Bühne für Jazz entwickelt, die<br />
weit über die Grenzen Ismanings und die Region hinaus einen<br />
exzellenten Ruf genießt. Größen des Jazz sind hier ebenso zu hören<br />
wie talentierte Newcomer. Jährlich finden 6 bis 8 Konzerte statt,<br />
jeweils freitags um 20 Uhr. Nähere Informationen auf unserer Homepage.
Begrenzte<br />
Bild ausschnitte<br />
zeigen Strukturen<br />
der Natur, die<br />
nahezu abstrakt<br />
wirken.<br />
oben: sandfläche mit<br />
gerundeten riffeln, Watt<br />
1933 – 1936 · gelatinesilberabzug ·<br />
30 × 24,2 cm · © bpk / alfred<br />
ehrhardt stiftung<br />
unten: fischerboote im hafen,<br />
ericeira, Portugal<br />
1951 · gelatinesilberabzug ·<br />
16,5 × 23,5 cm · © bpk /<br />
alfred ehrhardt stiftung<br />
In zusammenarbeit mit<br />
mit freundlicher<br />
unterstützung von