Heidolph Produkte 2010 (pdf, 9.0 MB) - Umwelt - ETH Zürich
Heidolph Produkte 2010 (pdf, 9.0 MB) - Umwelt - ETH Zürich
Heidolph Produkte 2010 (pdf, 9.0 MB) - Umwelt - ETH Zürich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Testlabor des HCI<br />
<strong>ETH</strong>-Zürich<br />
8093 Zürich<br />
Koordinator: Thomas Mäder<br />
HCI G328<br />
+41 44 632 64 11<br />
+41 44 632 13 43<br />
lab-safety@chem.ethz.ch<br />
www.chab.ethz.ch/siko<br />
www.umwelt.ethz.ch<br />
Zürich, 10.6.10<br />
<strong>Heidolph</strong> - <strong>Produkte</strong><br />
Inhaltsverzeichnis der Testberichte:<br />
Seite:<br />
1. Rotationsverdampfer Laborota 4003-control<br />
2. Rotationsverdampfer Hei-VAP Precision<br />
2 - 5<br />
6 – 9<br />
3. <strong>Heidolph</strong>-Gross-Rotationsverdampfer Laborota 20 control S R 10 - 12<br />
4. <strong>Heidolph</strong> Synthesis 1 Liquid (Parallelsynthesegerät) 13 - 18<br />
5. <strong>Heidolph</strong> – Magnetrührer Hei-End Kera-Disk® 19 - 22<br />
<strong>Heidolph</strong> Instruments GmbH & Co.KG<br />
Walpersdorfer Str. 12<br />
91126 Schwabach<br />
Tel.: 09122/99 20 69<br />
Fax: 09122/99 20 65<br />
Freecall: 00800-HEIDOLPH<br />
sales@<strong>Heidolph</strong>.de<br />
www.heidolph.de<br />
1
1. Rotationsverdampfer Laborota 4003-control<br />
1.1 Beschreibung des Rotationsverdampfer Laborota 4003-control:<br />
Optionen: Diverse Glasaufbauten können angewendet werden.<br />
Leistungsmerkmale: Heizleistung 1300 W<br />
Dimensionen (B×T×H): 400 × 440 × 360 mm<br />
Der Rotationsverdampfer ist ein kompaktes Tischmodell, ideal geeignet für in Kombination mit<br />
Einzelplatz- oder Mehrplatzvakuumversorgung. Das Gerät wird mit einem Liftmotor auf- und ab-bewegt,<br />
der Neigungswinkel der Rotationsachse kann beliebig verändert werden. Im Gerät eingebaut sind die<br />
Gerätesteuerung und der Vakuumkontroller mit Automatiktaste. Im Kühlkondenser befindet sich der für<br />
die Automatikfunktion notwendige Temperaturfühler. Alle Gerätefunktionen (Vakuumregler, Heizbad- und<br />
Rotationsgeschwindigkeits-Regelung, Liftsteuerung usw.) sind in einer Bedienerkonsole (siehe Abb. oben<br />
rechts) übersichtlich integriert und können über Tastendruck jeweils bequem bedient werden, mit<br />
Ausnahme der Rotationsgeschwindigkeit, die über ein Drehknopf eingestellt wird. Das Wasserbad lässt<br />
sich für die Wasserbadfüllung oder für die Reinigung separat entnehmen und wieder einsetzen. Das<br />
Wasserbad lässt sich limitiert in der Längsachse verschieben, mit einer Zubehöruntersatzplatte kann der<br />
Verschiebungsbereich verlängert werden. Ein helmvisierähnlicher Schutzschild schützt den Nutzer vor<br />
möglichen Havarien beim Verdampferkolben.<br />
Das Gerät wurde zu einer Mediensäule angeschlossen mit hausinternem Kühlwasserkreislauf (11 °C, 0,5<br />
- 2 Liter/min) und einer laborlokalen Vakuumvernetzung (Membran-Vakuumpumpenstand, max. 2 – 5<br />
mbar). Die Rotationsverdampfer sind in den Laboratorien in grösserer Stückzahl im Einsatz und werden<br />
benötigt für die Einengung von Syntheseprodukten, Aufarbeitung von Extraktionen, Aufarbeitung von<br />
Fraktionen usw.<br />
Der Laborota ist auch in anderen Versionen erhältlich wie z.B. mit manueller Hebevorrichtung, mit oder<br />
ohne automatische Destillationsfunktionen usw., siehe Produktkatalog von <strong>Heidolph</strong> Instruments. Die<br />
Auswahl des geeigneten Rotationsverdampfertyps ist auch davon abhängig, welche Art von<br />
Vakuumversorgung (Einzelplatz- oder Mehrplatzvakuumversorgung) dem Benutzer zur Verfügung steht.<br />
2
1.2 Gerätebeschaffung mit Berücksichtigung ökologischer Aspekte:<br />
Ziel ist es mit dem Gerät, und bei richtiger Anwendung, während den Destillationsprozessen die teilweise<br />
giftigen und umweltschädlichen Lösungsmitteldämpfe vollständig auszukondensieren und zurück zu<br />
gewinnen, welche sonst in die Ablüftung geraten und damit die <strong>Umwelt</strong> belasten würden.<br />
Das Gerät verfügt über ein gut isoliertes Wasserbad mit geringem Wärmeverlust, und einen<br />
leistungseffizienten Kühlkondenser. Mit der Möglichkeit automatischer Destillationsprozesse wird das<br />
Optimum an Rückgewinnung der verdampfenden Lösungsmittel im Kondensauffanggefäss erzielt.<br />
1.3 Beurteilung:<br />
Das Gerät lässt sich mit manueller Vakuumregulierung unproblematisch und selbsterklärend handhaben.<br />
Für automatische Destillationsprozesse mit dem im Gerät integrierten Vakuumregler empfiehlt es sich die<br />
Anweisungen in der Bedienungsanleitung zu beachten (siehe 1.5.1). Der Temperaturfühler, der für die<br />
automatischen Destillationsprozesse mit dem geräteeigenen Vakuumkontroller benötigt wird, wird von<br />
oben her über eine Verschraubung in den Kühlkondenser eingeführt. Diese Option wird von den<br />
Benutzern nur selten, oder nur für wiederkehrende Routineprozesse angewendet. Automatische<br />
Destillationsprozesse sind jedoch in Verbindung mit der drehzahlgesteuerten Membran-Vakuumpumpe<br />
PC 3001 VARIO mit dem Vakuum-Controller CVC 3000 von Vacuubrand geradezu ein Kinderspiel (siehe<br />
1.5.2); diese Kombination funktioniert jedoch nur in Form der Einzelplatzvakuumversorgung.<br />
Die Bestandteile des Kühlkondensers lassen<br />
sich mühelos aufschrauben, für das Einsetzen<br />
der Dampfdurchführung müssen jedoch die<br />
Anweisungen in der Bedienungsanleitung<br />
beachtet werden. Die Verschraubung beim<br />
Verdampferrohr wurde gegenüber den<br />
Vorgängermodellen im Querschnitt präzisiert<br />
und kann dadurch nicht mehr verkanten, resp.<br />
verklemmen.<br />
Abb.: Dampfdurchführung mit Verschraubung<br />
Wird der Neigungswinkel der Rotationsachse verstellt, muss immer via Höhenpositionierung des<br />
Schutzschildes die Eintauchtiefe des Liftmotors neu einjustiert werden. Ohne Justierung besteht die<br />
Gefahr, wird der Liftmotor unbeobachtet oder mit der Automatiktaste nach unten aktiviert, dass der<br />
Verdampferkolbenhals auf der Kante des Wasserbades aufschlägt oder während der Rotation dort streift.<br />
In diesem Fall kann der Nutzer nur noch durch eine schnelle Reaktion via Tastendruck den Liftmotor<br />
rechtzeitig stoppen.<br />
Praktisch ist der im Kühlkondenser eingebaute Rücklaufschutz. Dieser führt alle kondensierten<br />
Lösungsmittel, egal welcher Neigungswinkel bei der Rotationsachse eingestellt ist, zum Auffangkolben.<br />
Der Flansch, wo die Vakuumdichtung für den Kühlkondenser aufliegt, ist oberflächlich keramisiert und<br />
PTFE-beschichtet (siehe Abb. unten) und sind damit stärker vor Korrosionseinwirkung geschützt. Dieser<br />
Flansch enthält auf der Rückseite eine weitere Wellendichtung, sowie zusätzlich eine O-Ringdichtung, die<br />
den Antriebsbereich vor eindringenden Lösungsmitteln schützen (gedichtete Getriebekopfachse).<br />
Abb.: Flansch mit Vakuumdichtung für den Kühlkondenser<br />
3
1.4 Bedienungsfunktionen des Vakuumcontrollers:<br />
Funktion p const:<br />
Hierbei muss der Vakuumsollwert manuell eingegeben werden. Destillationen unter diesem Modus<br />
verlaufen unproblematisch. Der Nutzer ist selbst für seine Einstellungen und dessen Auswirkungen<br />
verantwortlich. Oft wird diese Option benutzt, um möglichst rasch Eindampfungen vorzunehmen ohne<br />
Rücksicht auf vollständiger Rückkondensation der Lösungsmitteldämpfe oder Reinhaltung der<br />
Vakuumvernetzung.<br />
Set-Einstellungen:<br />
Die Vakuumeinstellwerte Set Vac, Set ∆ p (Hysterese) lassen sich problemlos eingeben. Neu kann bei<br />
den Nachfolgegeräten Set Time (verlaufende Destillationszeit) auch dann eingegeben, resp. geändert<br />
werden, wenn der Destillationsprozess noch in Betrieb ist. Bei den Vorgängermodellen konnte die<br />
Eingabe von Set Time während dem Destillationsprozess nicht geändert werden.<br />
Funktion Ramp (nur wirksam in p-const):<br />
Mit einem Ramp-Programm können in verschiedenen Zeitabschnitten verschiedene Vakuumleistungen<br />
erreicht werden, das Programm verbleibt dann auf der letzten Programmzeile.<br />
1.5 Automatische Eindampfungen:<br />
1.5.1 In Verbindung mit einer laborlokalen Vakuumversorgung (Mehrplatzvakuumversorgung):<br />
Funktion p auto und T auto, Taste Auto Start:<br />
Mit diesen Funktionen können vollautomatische Destillationen ausgeführt werden. Die automatische<br />
Destillation erfolgt über das Prinzip der Erkennung der Temperaturdifferenzen innerhalb des<br />
Kühlkondensers während der Verdampfung. Wichtige Begriffe:<br />
o T auto: Diese Funktion ist mit dem Temperaturfühler verbunden, der im Kühlkondenser<br />
eingesetzt ist.<br />
o p auto ist eine Kombination von T auto und p const.<br />
o Act Vap (innseitig im Kondenser gemessene Temperatur im Bereich der Kühlschlange, resp.<br />
Verdampfungstemperatur).<br />
o Set Vap (wird 2 – 15 °C über den Wert der zur Verfügung stehenden Kühlwassertemperatur<br />
eingestellt).<br />
o Endp (Enddruck in mbar, bei Erreichen des eingestellten Enddruckes wird die Destillation<br />
automatisch beendet).<br />
o Die Funktion p auto und T auto arbeitet nur dann richtig, wenn bei Set Vap und Endp die richtigen<br />
Werte eingegeben sind (siehe Anweisungen in der Bedienungsanleitung). Eine wichtige<br />
Voraussetzung ist, dass die Temperatureingabe bei Set Vap mindestens 2 °C höher sein muss<br />
als die Temperatur Act Vap vor der Verdampfung. Bei Werten, die nur geringfügig (2 – 15 °C)<br />
oberhalb dieser Temperatur liegen, resultiert eine Destillation mit optimalen Widerfindungsraten.<br />
Wird die Temperaturdifferenz vergrößert, ergibt sich eine schnellere Destillation. Die Endp-<br />
Anzeige lag bei den Vorgängermodellen versteckt unter der Anzeige Set Vap (d.h. die Endp-<br />
Anzeige erscheint zeitverzögert automatisch nach der Set Vap-Anzeige). Bei den<br />
Nachfolgegeräten wird die Beschriftung des Menüpunktes „Set Vac“ mit „EndP“ ergänzt. So wird<br />
klar ersichtlich, dass unter diesem Programmpunkt ebenfalls die Endp-Abschaltung eingestellt<br />
werden kann.<br />
Mit richtig eingestellten Werten und bei grösseren Lösungsmittelmengen verläuft die automatische<br />
Destillation nahezu fehlerfrei, ist durchaus nützlich und praktisch für den Nutzer. Siedeverzüge können<br />
mit dieser automatischen Eindampfanwendung trotzdem nicht ausgeschlossen werden. Mit korrekter<br />
Endp-Eingabe kann auch ein Rückverdampfen aus dem Kondenskolben verhindert werden.<br />
4
Sicherheitsrisiken mit der Funktion P auto und T auto bei den Vorgängermodellen:<br />
Wenn die Eingabe Set Vap < 2 °C in der Differenz zu Act Vap liegt, kann es vorkommen, dass das<br />
Vakuumventil nicht schaltet und die Destillation nicht in Gang kommt. Wird unter diesen Umständen, z.B.<br />
im Extremfall 100 ml Methylenchlorid in einem 500 ml Verdampferkolben (70 °C Wasserbadtemperatur)<br />
die automatische Destillation (vor allem bei T auto) gestartet, steigt plötzlich der Vakuumwert auf 1000<br />
mbar an (>1000 mbar wurde nicht mehr angezeigt). Das Gerät reagierte nicht auf den Überdruck, auch<br />
das Vakuumventil öffnete nicht. Neu ist bei den Nachfolgegeräten, dass beim Erreichen von 1150 mbar<br />
Überdruck (der Druck wird neu bis 1200 mbar angezeigt) das Belüftungsventil automatisch geöffnet wird,<br />
der Lift den Kolben aus dem Wasserbad hebt, die Rotation ausgeschaltet wird und im Display SAFE<br />
angezeigt wird.<br />
1.5.2 Testvergleich automatische Eindampfung mit der drehzahlgesteuerten Membran-Vakuumpumpe<br />
PC 3001 VARIO mit Vakuum-Controller CVC 3000 (Vacuubrand), Einzelplatzvakuumversorgung:<br />
Hierbei erfolgt die automatische Eindampfung über das Prinzip der Erkennung der Druckschwankungen<br />
während der Destillation durch den CVC 3000. Bei dem Testvergleich wurde der Rotationsverdampfereigene<br />
Vakuumkontroller nicht in Betrieb gesetzt und der Rotationsverdampfer direkt mit dem genannten<br />
Pumpstand verbunden. Egal welche Lösungsmittelgemische in welchen Mengen vorlagen, es konnte<br />
stets mit dieser Kombination problemlos vollautomatisch eingedampft werden, solange im<br />
Kondensauffangkolben des Rotationsverdampfers keine Rückkondensation eintrat. Allerdings ist diese<br />
Art an automatischer Destillation nur bei einer Einzelplatzvakuumversorgung möglich. <strong>Heidolph</strong> bietet für<br />
diesen Zweck auch Rotationsverdampfertypen an (Laborota 4000 / 4001 efficient, 4010 / 4011 digital) die<br />
keinen Vakuumkontroller enthalten und direkt mit solchen Pumpständen betrieben werden können (siehe<br />
auch Vacuubrand-Testberichte).<br />
Nachfolgendes Diagramm: Beispiel einer Eindampfkurve Wasser/Methanol-Gemisch 1:1 (200 ml) mit<br />
dem Rotationsverdampfer und dem Vario PC 3001/CVC 3000 - Pumpenstand. Die Wasserbadtemperatur<br />
betrug 60 °C. Nach ca. 25 min war das Lösungsmittelgemisch problemlos eingedampft.<br />
Erläuterungen zum nachfolgenden Eindampfkurve-Diagramm: Druckverlauf (blau) und Drehzahlsteuerung (rot) der<br />
Membranvakuumpumpe von der Eindampfung Wasser/Methanol-Gemisch 1:1.<br />
mbar<br />
Hz<br />
1000<br />
18 .0<br />
mbar<br />
p [mbar]<br />
Freq. [Hz]*<br />
Hz<br />
900<br />
16 .0<br />
800<br />
14 .0<br />
700<br />
12 .0<br />
600<br />
10 .0<br />
500<br />
8 .0<br />
400<br />
6 .0<br />
300<br />
200<br />
4 .0<br />
100<br />
2 .0<br />
s<br />
0<br />
.<br />
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />
Zeit in s<br />
5
2. Rotationsverdampfer Hei-VAP Precision<br />
2.1 Beschreibung des Rotationsverdampfer Hei-VAP Precision:<br />
Optionen: Diverse Glasaufbauten können angewendet werden.<br />
Leistungsmerkmale: Heizleistung 1400 W<br />
Dimensionen (B×T×H): 395 × 490 × 430 mm<br />
Die Rotationsverdampfer Hei-VAP ist die weiterentwickelte Nachfolgeserie der Laborota-<strong>Produkte</strong>linie.<br />
Grundsätzlich ist es das gleiche Tischmodellkonzept wie beim Laborota (siehe 1), jedoch mit folgenden<br />
Neuerungen:<br />
- Optisch schöneres Design, modulare robustere Bauweise mit Selbsterkennung der Gerätekomponenten.<br />
- Bessere Materialresistenz bei den Gerätekomponenten gegenüber Korrosion und Verschleiss. Der<br />
Flansch beim Antriebskopf für die Glasaufsätze und für die Vakuumdichtung besteht serienmässig<br />
aus PPS (Polyphenylensulfid) und ist daher chemikalienbeständiger als Edelstahl oder Aluminium.<br />
- Das Steuerungspanel für die Gerätesteuerung und Vakuumregelung ist abnehmbar und mit einem<br />
längeren Verbindungskabel versehen. Damit kann der Rotationsverdampfer bei Destillationen<br />
gefährlicher oder übelriechender Stoffe ausserhalb einer Abzugshaube auf sicherer Distanz betrieben<br />
werden. Optional möglich ist auch die Steuerung des Rotationsverdampfers mittels drahtloser<br />
Fernbedienung.<br />
- Im Steuerungspanel integriert ist eine grosse LCD-Farbdisplayanzeige für einen übersichtlichen<br />
Überblick über alle relevanten Geräteparameter (Soll- und Istwerte gleichzeitig), Vakuumregelung<br />
und Automatisierungsprozesse.<br />
6
- Die Eingabe der Geräteparameter und Destillationsprozesse kann mittels der Menüführung im<br />
Steuerungspanel weitgehend selbsterklärend ausgeführt werden. Als Unterstützung kann eine<br />
Kontexthilfe aktiviert werden, die detaillierte Informationen zum gerade gewählten Menüpunktelement<br />
liefert.<br />
- Die manuelle oder automatisierte Vakuumregelung kann mit vorgegebenen Funktions-Modi<br />
ausgeführt werden:<br />
o<br />
o<br />
o<br />
Funktion Set pressure: Manuelle Vakuumeinstellung und Destillation.<br />
Funktion AUTO easy: Automatische Destillation reiner Lösungsmittel mittels Druckgradient.<br />
Funktion AUTO accurate: Automatische Destillation reiner und gemischter Lösungsmittel.<br />
Dieses Programm bietet die gleichen Optionen wie das Programm AUTO easy, kann aber<br />
zusätzlich mit dem erforderlichen AUTO accurate - Temperaturfühler mehrere Siedepunkte<br />
automatisch erkennen.<br />
- Der Temperaturbereich des Heizbades wurde auf 210 °C erweitert. Ein separater Ein/Aus Schalter für<br />
die Heizfunktion verhindert ungewolltes Aufheizen. Die Kabelverbindung zum Heizbad erfüllt die<br />
Schutzklasse IP 67. Kurzschlüsse und Korrosionen an den Kontakten werden dadurch vermieden.<br />
- Die chemikalienbeständige PTFE-Vakuumdichtung und die Dampfdurchführung, die jederzeit leicht<br />
aus dem Antrieb entnehmbar ist, sind für den Dauereinsatz geeignet.<br />
- Weitere Möglichkeiten die der Rotationsverdampfer Hei-VAP bietet siehe in der <strong>Produkte</strong>beschreibung<br />
von <strong>Heidolph</strong> Instruments.<br />
2.2 Erste Erfahrungswerte der Benutzer:<br />
Einsatz von zwei Rotationsverdampfern Hei-VAP Precision:<br />
Ein Gerät wurde zu einer Mediensäule angeschlossen mit hausinternem Kühlwasserkreislauf (11 °C, 0,5 -<br />
2 Liter/min) und mit einer drehzahlgesteuerten Vacuubrand-Membranvakuumpumpe verbunden (Einzelplatzvakuumversorgung).<br />
Dieses Gerät ist seit ca. 4 Monaten erfolgreich im Dauerbetrieb. Das andere<br />
Gerät wurde zu einer laborlokalen Vakuumvernetzung angeschlossen (Mehrplatzvakuumversorgung).<br />
Erste Erfahrungen mit dem Rotationsverdampfer Hei-VAP Precision (Einzelplatzvakuumversorgung):<br />
Grundsätzlich lässt sich das Gerät weitgehend selbsterklärend und problemlos handhaben. Die<br />
Bedienung hat sich gegenüber der Laborota-<strong>Produkte</strong>linie wesentlich verbessert.<br />
Die Menüführung beim Steuerungspanel ist in<br />
gewissen Aspekten etwas umständlich und<br />
gewöhnungsbedürftig. Gelangt man bei einem<br />
angewählten Funktions-Modi in die Untermenüs,<br />
ist das Manövrieren mit dem Drehknopf etwas<br />
umständlich, auch bis man wieder zum<br />
Grundmenü zurückgelangt. Einfacher wäre es,<br />
wenn man via Tastendruck, z. B. via einer Menüoder<br />
Esc-Taste, aus allen Unterordnern wieder<br />
sofort zurück in das Grundmenü gelangen könnte.<br />
Auf dem Display wird auch zu wenig deutlich<br />
hervorgehoben, in welchen Funktions-Modus man<br />
sich gerade befindet.<br />
7
Wünschenswert wäre, wenn der Einstellungsknopf für die Druck- und Rotationsgeschwindigkeits-<br />
Einstellung separat angewählt werden könnte, ohne dass man vorher durch das Menü zirkulieren muss.<br />
Bei der Einstellung der Rotationsgeschwindigkeit halten die Benutzer es für wichtig, dass die Umsetzung<br />
zum Antriebskopf sofort und linear skaliert erfolgt, ohne langsame Beschleunigung bzw. Abbremsen. Ein<br />
Wechsel zwischen den Funktions-Modi während des Destillationsprozesses ist nicht möglich, wäre<br />
jedoch praktisch.<br />
Funktionen:<br />
- SET pressure: Diese Funktion wird bei den Benutzern am Häufigsten verwendet und ist problemlos<br />
anzuwenden. Der Vakuumkontroller steuert den eingegebenen Druck sehr schnell an. Praktisch sind<br />
die Zusatzfunktionen Hold und Accept Vacuum. Wählt man einen zu niedrigen Druck, und beobachtet<br />
man dadurch ein Überkochen des Lösungsmittels, kann mit Hold Vacuum der Druck auf einer<br />
bestimmten Stufe fixiert werden. Werden dabei zu stark Dämpfe abgezogen, geht der Druck<br />
automatisch wieder hoch. Will man den gewünschten Druck jedoch konstant halten, wählt man nach<br />
Hold Vacuum die Funktion Accept Vacuum.<br />
- AUTO easy: Diese Funktion ist nur für reine Lösungsmittel, nicht für Lösungsmittelgemische<br />
geeignet. Beim automatischen Destillationsprozess geht die Drucksenkung sehr langsam vor sich<br />
hin. Es dauert oft Minuten, bis der Druck so weit unten ist, dass ein Lösungsmittel zu sieden und zu<br />
verdampfen beginnt. Dadurch wird zwar ein Überkochen des Lösungsmittels verhindert, jedoch ist<br />
diese Art der automatischen Destillation für den Benutzer zu langsam. Schade ist, dass hierbei die<br />
Zusatzfunktionen Hold Vacuum und Accept Vacuum nicht verfügbar sind.<br />
- AUTO accurate: Diese Funktion benötigt als Zubehör den AUTO accurate – Temperaturfühler. Bei<br />
diesem automatischen Destillationsprozess geht die Drucksenkung im Gegensatz zu Auto easy viel<br />
schneller runter. Mit der AUTO accurate – Funktion können auch Lösungsmittelgemische destilliert<br />
werden. Positiv ist das schnelle Erreichen des Drucks, bei dem das Lösungsmittel siedet und<br />
verdampft. Diese Funktion kann problemlos angewandt werden mit grösseren Kolbeninhalten (zurzeit<br />
getestet mit ca. 100 - 250 ml), und dabei weniger als zur Hälfte gefüllt sind. Bei kleineren Kolben, und<br />
bei Kolben die mehr als zur Hälfte gefüllt sind, kann nur mit Hilfe der Zusatzfunktion Hold Vacuum ein<br />
Überkochen des Lösungsmittels verhindert werden. Erst wenn sich der Siedevorgang und die<br />
Verdampfungsrate stabilisiert hat, kann mit Continue die automatische Destillation fortgesetzt<br />
werden. Schade ist, dass hierbei die Zusatzfunktion Accept Vacuum nicht verfügbar ist. Diese wäre<br />
sehr praktisch bei „kritischen“ Fällen, bei denen man einen gewünschten erreichten Druck gerne<br />
fixieren möchte.<br />
- Gradient: Hier hat man die Möglichkeit ein Druck-Zeit-Programm zu definieren. Diese Funktion wird<br />
im praktischen akademischen Forschungsbetrieb kaum benötigt, da nur selten konstante Lösungsmittelgemische<br />
anfallen. Für konstante Routineabläufe hat diese Funktion sicher seine Berechtigung.<br />
- Von den Benutzern geschätzt werden auch die direkt anwählbaren Funktionen Start Vacuum, Start all<br />
und Max Vacuum.<br />
Hardware:<br />
Von den Benutzern geschätzt wird die an der Kolbenabdrückvorrichtung integrierte Klammer zur<br />
Befestigung der Verdampferkolben, die Leistung des Heizbades, welches die eingestellte Temperatur<br />
sehr schnell erreicht, die im Gerät integrierte Timerfunktion. Ansonsten entspricht das Gerät punkto<br />
Sicherheit, Hebel- und Motorlift, dem Einstellen des Neigungswinkel, usw. der Laborota-<strong>Produkte</strong>linie.<br />
Positiv ist, dass beim Einschalten des Rotationsverdampfers Hei-VAP ausser dem Wasserbad sich alle<br />
Gerätekomponenten mit einschalten. Das Sicherheits-Heizbad ausgestattet mit Tragegriffen lässt sich<br />
horizontal verschieben, damit der Vorlagekolben (Volumen bis 5 Liter) optimal in das Wasserbad<br />
eingetaucht werden kann. Für das Heizbad kann eine Sicherheitstemperatur vom Anwender eingestellt<br />
werden, bei der die Heizung abgeschaltet wird. Bei Stromabschaltung bzw. Stromausfall fährt der<br />
Motorlift den Verdampferkolben automatisch aus dem Heizbad.<br />
8
3. <strong>Heidolph</strong>-Gross-Rotationsverdampfer Laborota 20 control S R<br />
3.1 Beschreibung des Gross-Rotationsverdampfer Laborota 20 control S R:<br />
Optionen: Diverse Glasaufbauten können angewendet werden.<br />
Leistungsmerkmale: Wasserbad 4000 W mit Übertemperaturschutz.<br />
Dimensionen (B×T×H): 1000 × 700 × 1580 mm (ohne fahrbaren Untersatz)<br />
Die ganze Gross-Rotationsverdampfer-Anlage ist in einem fahrbaren Gehäuse eingebaut und lässt sich<br />
so in die allgemeine Laborausstattung ideal integrieren. Der Vorlagekolben kann bequem oberhalb des<br />
Wasserbades auf verschiebbaren Stützbügeln aufgelegt werden, um anschliessend die Überwurfmutter<br />
am Verdampferrohr aufzuschrauben. Beim Festschrauben wird die Rotationsachse mit einem Fixierknopf<br />
blockiert. Erst wenn der Fixierknopf gelöst, die Stützbügel zur Seite verschoben sind, und die<br />
Gehäusetüre zugeklappt ist, lässt sich das System in Betrieb setzen. Im System bereits eingebaut ist ein<br />
Vakuumregler für die Membran-Vakuumpumpe, mit manueller Bedienung oder mit Automatiktaste. Auf<br />
Wunsch kann die Vakuumregelung auch von einem externen Gerät erfolgen. Alle Gerätefunktionen<br />
(Vakuumregler, Heizbad-, Rotationsgeschwindigkeits-Regelung, Wasserbad-Liftsteuerung usw.) sind in<br />
einer Bedienerkonsole übersichtlich integriert und kann über Tastendruck jeweils bequem bedient<br />
werden. Mit der Bedienerkonsole besteht die Möglichkeit, zeitlich programmiert zu destillieren. Nach<br />
Ablauf der einprogrammierten Zeit schaltet sich das System automatisch aus.<br />
Sicherheitsaspekte:<br />
Im Notfall kann eine Notstopp-Taste gedrückt werden, wobei das Wasserbad automatisch gesenkt wird<br />
(nicht jedoch bei einem Stromausfall), das ganze System sich belüftet und abschaltet. Nach Behebung<br />
der Störung lässt sich das System rasch Rücksetzen und wieder Aufstarten. Im Vakuumregler kann ein<br />
Druckhöchstwert (z. B. 1050 mbar) als Überdrucksicherung eingegeben werden. Wird bei einer<br />
Destillation infolge eines plötzlich ansteigenden Dampfdruckes dieser Druckhöchstwert erreicht, wird das<br />
Gerät automatisch ausgeschaltet analog der Betätigung der Notstopp-Taste. Das Gleiche geschieht<br />
auch, sollte während der Destillation ein plötzlicher Druckanstieg auf Umgebungsdruck erfolgen (z.B.<br />
infolge Glasbruch, Vakuumleitungsbruch, Ausfall der Vakuumpumpe). Verdampft aus irgendeinem Grund<br />
alles Wasser aus dem eingeschalteten Wasserbad, schaltet eine Überhitzungs-Schutzsicherung das<br />
Wasserbad aus. Das Rücksetzen der Überhitzungs-Schutzsicherung erfolgt unterhalb vom Wasserbad,<br />
über eine Öffnung durch einen leicht entfernbaren Deckel an der Seite des Gerätes.<br />
10
Wasserbad und Aufbauten:<br />
Innerhalb des Wasserbadgehäuses ist an der Rückwand eine Kondensierplatte (gekühlt via<br />
Umwälzkühler oder Wasserkühlung) installiert, womit Dämpfe aus dem Wasserbad kondensiert werden<br />
können und das anfallende Kondensat direkt in den Abguss geleitet wird. Die Kugelschliffe der<br />
Glasaufbauten sind mit einer einfachen Technik fixiert, wodurch die Glasteile ohne Aufwand abmontiert,<br />
gereinigt/ausgewechselt und wieder montiert werden können. Das Wasserbad ist mit einer<br />
vollautomatischen Wassernachspeisung mit Niveauschalter ausgestattet. Der Niveauschalter überwacht<br />
den Wasserstand des Heizbades. Bei Unterschreiten des Wasserniveaus wird über ein Magnetventil<br />
solange Wasser nachdosiert (sofern installiert), bis das Standardniveau erreicht ist. Der Niveauschalter<br />
verhindert auch ein Überschwappen des Wassers, wenn der Wasserbadlift zum Vorlagekolben<br />
hochgefahren wird. Sobald der Niveauschalter infolge des zu hoch geratenen Wasserpegels im<br />
Wasserbad anspricht, wird die weitere Liftanhebung des Wasserbades automatisch gestoppt. Für die<br />
Reinigung des Wasserbades kann das verbrauchte Wasser über einen Ablasshahn direkt in den Abguss<br />
abgelassen und verbliebene Reste ausgespült werden.<br />
3.2 Gerätebeschaffung mit Berücksichtigung ökologischer Aspekte:<br />
Lösungsmittel-Rückgewinnung aus Lösungsmittelabfällen:<br />
Eines der stärksten umweltbelasteten Faktoren ist die Entsorgung von Lösungsmittelabfällen.<br />
Verbrauchte Lösungsmittel (chlorierte und nicht chlorierte) werden nach ausgeführten Synthesen, nach<br />
chromatographischen Trennungen, nach Extrahierungen usw. in Entsorgungsstationen entsorgt. Von dort<br />
entweicht ein grosser Teil an giftigen Lösungsmitteldämpfen durch die Ablüftung in die <strong>Umwelt</strong>, der<br />
verbliebene Rest endet als Sondermüll in Lösungsmittelabfalltanks. Mit Hilfe des Laborota und bei<br />
richtiger Vakuumanwendung kann ein grosser Teil der Lösungsmittel zurück gewonnen werden für die<br />
Wiederverwertung.<br />
Destillation technischer Lösungsmittel-Qualitäten:<br />
In der <strong>ETH</strong> wird mehrheitlich aus Kostengründen technische Lösungsmittel-Qualität eingekauft und von<br />
den jeweiligen Arbeitsgruppen destilliert für die spätere Weiterverwendung. Mit den Gross-<br />
Rotationsverdampfern werden diese Lösungsmittel in 10 l - Mengen destilliert und anschliessend das<br />
Destillat in verschiedene Glasflaschentypen abgefüllt.<br />
3.3 Beurteilung des Gross-Rotationsverdampfers Laborota 20 control S R seitens der Nutzer:<br />
Dank der guten Zusammenarbeit mit <strong>Heidolph</strong> Instruments wurde das Gerät kontinuierlich technisch<br />
weiterentwickelt und optimiert. Grundsätzlich sind die Nutzer sehr zufrieden mit dem Gerät. Bei den<br />
Vorgängermodellen gab es Probleme beim Aufschrauben des Vorlagekolbens und beim Destillieren<br />
leichtflüchtiger Lösungsmittel ohne Membran-Vakuumpumpe. Teilweise wurde eine Tendenz festgestellt,<br />
wo die Nutzer unwissentlich den Vorlagekolben zu schwach aufschraubten, dadurch dichtete die<br />
Vakuumdichtung bei der Rotationsachse ungenügend. Dämpfe von tief siedenden Lösungsmitteln<br />
gelangten so durch diese Vakuumdichtung in den Antriebsbereich und beschädigten die dort sich<br />
befindliche Kunststoffteile, u. a. der Antriebsriemen. Weiter bestand die Gefahr, dass bei zu schwacher<br />
Aufschraubung des Vorlagekolbens die Vakuumdichtung während der Rotation zerrieben wurde. Bei den<br />
heutigen Geräten wird der Vorlagekolben mit einem Drehmomentindikator zur Rotationsachse<br />
aufgeschraubt. In dem Moment wo der Drehmomentindikator anspricht, ist der Vorlagekolben mit<br />
genügender Kraft an der Rotationsachse aufgeschraubt. Weiter wurde der Antriebskopf vor<br />
eindringenden Lösungsmitteln abgedichtet. Der Dichtflansch wird neu aus Kalrez statt Viton gefertigt,<br />
einem gegenüber Lösungsmitteln besonders resistentem Material. Nach längerem Gebrauch des<br />
Drehmomentindikators wurde festgestellt, dass mit fortgeschrittener Verunreinigung seine Funktionalität<br />
nachlässt und dadurch erneut wieder die Gefahr besteht, dass der Vorlagekolben von den Nutzern<br />
unwissentlich ungenügend stark aufgeschraubt wird. Nach der Reinigung des Drehmomentindikators im<br />
Werk konnte seine Funktionalität zwar wieder hergestellt werden, doch konnte das Problem bis heute<br />
nicht zufriedenstellend gelöst werden.<br />
11
4. <strong>Heidolph</strong> Synthesis 1 Liquid (Parallelsynthesegerät)<br />
4.1 Zusammenfassung:<br />
Das Gerät ist ein modulares System für Flüssig- oder Festphasensynthesen. Je nach gewünschter<br />
Syntheseart wird auf das Basisgerät entweder ein Reaktionsblock (Karussell) für Flüssigsynthesen oder<br />
für Festphasensynthesen installiert. Diese Reaktionsblöcke lassen sich zwar nicht als ganze<br />
Karusselleinheiten austauschen, erforderlich ist jeweils dafür eine Teilzerlegung, die jedoch mit geringem<br />
Aufwand leicht auszuführen ist.<br />
In diesem Bericht wird das Gerät mit den Reaktionsblöcken für Flüssigsynthesen beschrieben, einerseits<br />
mit einem Karussellaufsatz für 16 Synthese-, andererseits mit 24 Syntheseansätzen. Unabhängig vom<br />
Typ des Reaktionsblocks verfügt das Gerät über vier frei programmierbare Temperierzonen, variabel<br />
einstellbarem Schüttelbetrieb und der Möglichkeit für die Schutzbegasung der Reaktionsgefässe. Die<br />
Reaktionsblöcke für Flüssigsynthesen enthalten im unteren Bereich die Temperierzonen, im oberen<br />
Bereich befindet sich die Kondensationszone (Rückflusskühlung). Die Kondensationszone kann mit<br />
hausinternem Kühlwasserkreislauf oder mit einem Umlaufthermostaten gekühlt werden. Auch die<br />
Temperierzone kann bei Bedarf, z.B. für Kaltsynthesen, mit einem Umlaufkühlthermostaten temperiert<br />
werden.<br />
Die ausgeführten Syntheseansätze können anschliessend mit Hilfe einer Membran-Vakuumpumpe (von<br />
Vorteil eine drehzahlgesteuerte) eingeengt und entnommen werden.<br />
Das Parallelsynthesegerät befindet sich mit dieser Konfiguration mehrjährig erfolgreich in Betrieb. Es<br />
lässt sich ohne PC-Steuerung einfach bedienen und bewährt sich für den Synthetiker ausgezeichnet. Die<br />
Benutzer finden das Gerät eine echte Innovation für rationellere und beschleunigte Synthesestudien.<br />
13
4.2 Gerätebeschaffung mit Berücksichtigung ökologischer Aspekte:<br />
Vergleicht man den Energieverbrauch von klassischen Synthesen im Glaskolben mit dem<br />
Parallelsynthesegerät (Synthesis 1), werden schnell die Vorteile eines kompakten Benchtop-Synthesizers<br />
klar. Beim Energieaufwand für eine Synthese in klassischer Weise muss man hauptsächlich folgendes<br />
berücksichtigen:<br />
• Das Aufheizen von 1 bis 2 Liter Wärmeträgeröl mit hoher Wärmekapazität mittels Magnetrührer.<br />
• Konstanthalten der Temperatur über die Reaktionszeit.<br />
Um die langen Aufheizzeiten zu umgehen, kommt es häufig vor, dass die Ölbäder zwischen den<br />
Synthesen oft tagelang auf Temperatur gehalten werden: Eine große Energieverschwendung!<br />
Im extremen Vergleich mit dem Synthesis 1 (z.B. mit dem Reaktionsblock für 24 Syntheseansätze),<br />
würde diese Apparatur 24x anfallen. Dies entspräche immerhin einer installierten Heizleistung von ca. 14<br />
kW (im Gegensatz zu Synthesis 1 mit max. 1 kW)!<br />
Der Synthesis 1 umgeht diese Problematik durch kurze Aufheizzeiten, die es erlauben innerhalb weniger<br />
Minuten die eingestellten Solltemperaturen zu erreichen. Das Wärmeträgeröl auf die gewünschte<br />
Temperatur zu erwärmen, nimmt - verglichen mit dem Synthesis 1 - wesentlich mehr Zeit in Anspruch.<br />
Durch den Einsatz von Synthesis 1 entfällt außerdem die Entsorgung des Wärmeträgeröls.<br />
4.3 Funktionsbeschreibung vom Basisgerät:<br />
Auf das Basisgerät können verschiedene Reaktionsblöcke (Karussellaufsätze) installiert werden,<br />
entweder 24 x 10 ml, 16 x 25 ml oder 12 x 50 ml mit Nutzvolumen von 10 bis ca. 50 %. Für das<br />
bequemere Einsetzen/Abnehmen der Reaktionsgläser in den Karussellhalterungen kann der<br />
Karussellaufsatz begrenzt mit einer Hebelvorrichtung gedreht werden (bis 30° im Winkel). Die<br />
Reaktionsgläser sind oben mit Septen verschlossen, über diese können mittels Spritzen Reagenzien<br />
zugeführt, resp. Proben entnommen werden. Die Septen bestehen aus Silikon und sind zum Inneren des<br />
Gefässes hin mit einer chemikalienbeständigen PTFE-Folie beschichtet. Die Septen selbst sind Wegwerf-<br />
Artikel.<br />
Mittels manuell einstellbaren Teflonhähnen können die Reaktionsgläser entweder mit Schutzgas begast<br />
(max. 2 bar), oder die Reaktionslösungen mittels einer Membran-Vakuumpumpe (siehe Punkt 6)<br />
eingedampft werden.<br />
Der Karussellaufsatz ist gleichzeitig ein Schüttler mit einstellbarer Schüttelfrequenz. Das Karussell ist in<br />
vier frei programmierbaren Temperierzonen aufgeteilt, farblich gekennzeichnet blau, silber, schwarz und<br />
rot (Zone 1 - 4). Jede Zone kann von Raumtemperatur bis 160 °C, oder mit Hilfe eines Umlaufkühlthermostaten<br />
von - 80 °C bis 160 °C genutzt werden. Das Gerät verfügt auch über eine externe<br />
Temperatursteuerung für alle vier Zonen. Über vier Temperaturfühler (1/Zone) kann in jeweils einem<br />
Reaktionsglas pro Zone die Temperatur exakt geregelt werden. Für jede Zone können auch<br />
Temperaturgradienten programmiert werden (max. 9 Temperaturschritte/Zone). Die Temperaturdifferenz<br />
sollte zur benachbarten Temperierzone nicht > 25 °C betragen.<br />
Die Prozesszeit kann ebenfalls frei programmiert werden und ermöglicht den Betrieb des Gerätes über<br />
Nacht.<br />
4.4 Nutzung des Gerätes:<br />
Das Gerät wird angewendet für die Synthesestudien von Oligonucleotidanalogen, von Pteridinen, der<br />
Entwicklung von Enzyminhibitoren und der Entwicklung neuer Aminoglycosidantibiotika. Zwei<br />
Karussellaufsätze stehen dafür zur Verfügung, 16 x 25 ml und 24 x 10 ml. Letzteres ist beliebter in der<br />
Anwendung für die Synthesestudien, es ermöglicht mehr Syntheseversuche mit knapp vorliegenden<br />
Ausgangsmaterialien. Die Syntheseausbeuten im Parallelsynthesegerät sind gegenüber den klassischen<br />
Syntheseausführungen im Glaskolben tendenziell besser und reproduzierbarer.<br />
14
Ablaufbeispiel eines typischen Parallelsyntheseversuchprojektes:<br />
Für folgende Umwandlung wurde nach den besten Reaktionsbedingungen gesucht:<br />
HO<br />
HO<br />
BnO<br />
O<br />
OBn<br />
OMe<br />
+<br />
Br<br />
Br<br />
O<br />
O<br />
BnO<br />
O<br />
OBn<br />
OMe<br />
Es wurde eine Reaktionsstudie ausgeführt, wobei Startmaterial mit verschiedenen Kombinationen von<br />
Reagenzien mit diversen Lösungsmitteln, mit verschiedenen Reaktionstemperaturen und Reaktionszeiten<br />
synthetisiert wurden. In diesem Beispiel wurden die Reaktionen mit DC oder HPLC analysiert und verfolgt,<br />
sowie die Synthese-Ausbeuten errechnet.<br />
4.5 Beurteilung:<br />
Grundsätzlich:<br />
Die erste Gerätegeneration wurde ausführlich<br />
getestet und trotz erfolgreicher Synthesestudien in<br />
einigen Aspekten der Bedienung und Materialresistenz<br />
bemängelt. Mit der zweiten Gerätegeneration<br />
wurden die Mängel weitgehend<br />
behoben. Bei der zweiten Gerätegeneration sind<br />
die Metalloberflächen keramisiert und zusätzlich<br />
PTFE-beschichtet. Auf der nebenstehenden Abb.<br />
sieht man das Karussell mit der keramisierten und<br />
PTFE-beschichteten Metalloberfläche, im Bild oben<br />
rechts ist als Vergleich noch ein Bestandteil mit<br />
unbeschichteter Metalloberfläche beigefügt.<br />
Temperatursensoren:<br />
Die geräteexternen Temperatursensoren sind<br />
relativ empfindlich gebaut und brechen leicht bei<br />
unachtsamer Handhabung. Versucht man diese<br />
analog einer Spritzennadel durch das Septum eines<br />
Reaktiongefässes durchzustechen, besteht die<br />
Gefahr, dass sie einknicken und brechen. Diese<br />
dürfen daher nur durch ein vorgelochtes Septum ins<br />
Reaktionsgefäss eingeführt werden.<br />
Fällt ein geräteexterner Temperatursensor in einer Zone infolge eines Defektes aus während das Gerät in<br />
Betrieb ist, erscheint eine Error-Anzeige, daraufhin schaltet sich das Gerät automatisch ab (Heizung und<br />
Schütteln aus). Für ein weiteres Benutzen des Geräts muss in einem solchen Fall zuerst der defekte<br />
Sensor abgesteckt und anschließend das Gerät neu gestartet werden. Gewünscht würde in einer solchen<br />
Situation, dass nur die betroffene Zone selbst abstellt und nicht gleich das ganze Gerät.<br />
15
Schutzschild:<br />
Sehr bewährt hat sich der aufklappbare Schutzschild des Parallelsynthesegerätes.<br />
Als bei einem Syntheseversuch mit Lewissäuren es zu einer<br />
Überdruckreaktion kam, wurden die Septen herausgedrückt und es spritzte<br />
Lösungsmittel aus den Reaktionsgefässen hinaus. Dank des Schutzschildes<br />
blieb der Nutzer vor dem Reaktionsausbruch geschützt (siehe Abb. rechts). Ein<br />
havarierter Schutzschild kann problemlos vom Nutzer selbst gegen ein Neues<br />
ausgetauscht werden.<br />
Schüttelbetrieb:<br />
Die Einstellung der Schüttelbewegung ab 550 U/min könnte ab einem bestimmten Punkt zu einer<br />
Resonanzsituation führen, wo das Gerät stärker zu vibrieren beginnt und man das Gefühl bekommt, dass<br />
das Gerät demnächst zu holpern beginnt. Tests haben aber jedoch ergeben, dass das Gerät auch in<br />
diesem Zustand standfest verbleibt. Wird die Tourenzahl der Schüttelbewegung über diesen<br />
Resonanzbereich hinaus weiter erhöht, z.B. aufs Maximum, nimmt die Vibration des Gerätes wieder ab.<br />
Tieftemperaturreaktionen mit Hilfe der Inertgas Box:<br />
Werden Kältereaktionen im Minustemperaturbereich ausgeführt, ist<br />
eine starke oberflächliche Vereisung des Reaktionsblockes die<br />
Folge. Solche Experimente müssen daher unter Inertgas<br />
ausgeführt werden. Für diesen Zweck wurde eine Inertgas Box<br />
entwickelt, in die das ganze Parallelsynthesegerät hineingestellt<br />
werden kann (siehe Abb. rechts). Die Inertgas Box enthält keinen<br />
Boden und muss daher dicht auf der Oberfläche der Tischplatte<br />
aufliegen (die Bodenkanten enthalten rundherum eine dichtende<br />
Kunststoffleiste). In dieser Inertgas Box kann mit Stickstoff- oder<br />
Argongas eine Inertgasatmosphäre hergestellt werden, womit so<br />
eine oberflächliche Vereisung am Reaktionsblock vermieden<br />
werden kann. Die Medienzuführungen zum Parallelsynthesegerät<br />
erfolgen durch vorgefertigte Durchführungen in der Rückwand der<br />
Inertgas Box.<br />
Für die Tieftemperaturreaktions-Testung wurde das Parallelsynthesegerät<br />
in der Inertgas Box mit einem Kryostaten verbunden.<br />
Der Kryostat erreicht mit Methanol als Kühlmittel maximal -80°C.<br />
Die Temperaturfühler des Parallelsynthesegerätes können einen<br />
Temperaturbereich von -80°C bis 250°C erfassen. Unter diesen<br />
Bedingungen erreichte man beim Reaktionsblock knapp -70°C<br />
(geräteinterner Temperaturfühler), wobei die Stickstoffgaseinleitung<br />
in die Inertgas Box nicht zu stark sein darf. Ist die Inertgas Box zur<br />
Oberfläche der Tischplatte gut abgedichtet, tritt grundsätzlich keine,<br />
oder nur minimale Vereisung ein. Das Gerät arbeitete in den<br />
angegebenen Minustemperaturen einwandfrei, die Drehzahl<br />
(Speed) wurde auf 500 eingestellt.<br />
16
Nach Beendigung der Kältesynthese können die Reaktionsgläser zwar bei -70°C problemlos aus dem<br />
Karussell entfernt werden, jedoch tritt beim Öffnen der Inertgas Box blitzartig Vereisung ein.<br />
4.6 Eindampfversuche mit dem Parallelsynthesegerät:<br />
Nicht selbst erklärend ist die Einstellung des Eindampfmodus in der Gerätesteuerung. In der Folge<br />
wurden die Eindampfungen oftmals im falschen Betriebsmodus Control ausgeführt, was zu einer<br />
Überhitzung in den Reaktionsgefässen führte, in dem Moment wo die Flüssigkeit vollständig verdampfte.<br />
Im Moment wo der Temperaturfühler im Modus Control nicht mehr im Medium eingetaucht ist, kann<br />
dieser die Temperatur im Reaktionsgefäss nicht mehr korrekt erfassen und die Temperierzone beginnt<br />
unkontrolliert zu heizen. Für die Eindampfungen muss der Modus Report benutzt werden, wo die<br />
Temperaturregelung nur in der Temperierzone selbst erfolgt, statt über den Temperaturfühler. Der<br />
Nachteil bei Modus Report: Während so die Temperierzonen korrekt und stabil geregelt werden, besteht<br />
jedoch ein Temperaturgefälle von der Temperierzone zum Medium im Reaktionsgefäss (Wärmeverlust).<br />
Beispiel vom Wärmeverlust von der Temperierzone zum Medium im Reaktionsgefäss im Report-Modus:<br />
Eindampftests:<br />
Zone<br />
Temperatureinstellung Gemessene<br />
Medium<br />
Zone<br />
Temperatur im Medium<br />
1 40 °C 34 °C Methylenchlorid, 4 ml<br />
2 60 °C 51 °C Hexan, 4 ml<br />
3 80 °C 63 °C Toluol, 4 ml<br />
a) In Verbindung mit einer laborlokalen Vakuumversorgung (Mehrplatzvakuumversorgung) und<br />
manuell bedienbarem Vakuumkontroller:<br />
Hierbei muss der Vakuumsollwert beim Vakuumkontroller manuell eingegeben werden. Der Nutzer ist<br />
selbst für seine Einstellungen und dessen Auswirkungen verantwortlich. Es wurden beim<br />
Karussellaufsatz für 16 Syntheseansätze nacheinander Methylenchlorid, Tetrahydrofuran, Ethanol und<br />
Toluol eingedampft, wobei jeweils 5 - 10 ml Lösungsmittel benutzt wurden. Für alle Eindampfungen<br />
wurde eine Temperatur von 45 °C eingestellt. Solange die Verschraubungen der Teflonschläuche auf<br />
dem Karussellaufsatz dicht sind, lassen sich diese Lösungsmittel problemlos eindampfen. Das Risiko auf<br />
Siedeverzüge ist in diesem Eindampfmodus relativ hoch.<br />
17
) In Verbindung mit der vollautomatisch drehzahlgesteuerten Membran-Vakuumpumpe PC 3001<br />
VARIO mit Vakuum-Controller CVC 3000 (Vacuubrand), Einzelplatzvakuumversorgung:<br />
Hierbei erfolgt die automatische Eindampfung über das Prinzip der Erkennung der Druckschwankungen<br />
während der Destillation durch den CVC 3000 (Bedingung ist eine gute Vakuumdichtigkeit der<br />
Apparatur).<br />
Die Eindampftests wurden mit Lösungsmitteln und mit Bedingungen gemäß Tabelle unter 3.6 ausgeführt<br />
(jeweils sechs Gläser à 4 ml pro Zone und Lösungsmittel). Die Schüttelfrequenz wurde jeweils auf 800<br />
U/min eingestellt. Bei den Eindampftests zeigte sich, dass die automatische Eindampfung nur dann<br />
funktionieren kann, wenn die Summe aller Leckraten < 5mbar/min beträgt. Dies erfordert eine aufwendige<br />
und sorgfältige Kontrolle der Dichtigkeit aller Verschraubungen der Reaktionsgefässe bis hin zum<br />
Verteilerkopf und weiter zur Vakuumvernetzung. Mit gebördelten Verschraubungen der zweiten<br />
Gerätegeneration war das Parallelsynthesegerät anfänglich ausreichend dicht, mit zunehmendem<br />
Verschleiß der Teile wurde es jedoch immer schwieriger, die erforderliche Minimal-Leckrate zu erreichen.<br />
Es wird daher empfohlen, die Eindampfungen stets mit manueller Vakuumregulierung mit der drehzahlgesteuerten<br />
Vakuumpumpe auszuführen.<br />
Zu beachten ist, dass der für die Eindampfungen notwendige Kühlkondenser nicht saugseitig, sondern<br />
druckseitig nach der Membran-Vakuumpumpe installiert wird. Mit dem saugseitig installierten<br />
Kühlkondenser gelangen die Eindampfungen nach der erfolgreichen Dichtigkeitsprüfung des Gerätes nur<br />
soweit, bis im Auffangkolben des Kühlkondensers Rückverdampfung eintrat. Ab diesem Zeitpunkt<br />
versagte die weitergehende Eindampfung, solange bis der saugseitige Kondensauffangkolben entweder<br />
entleert wurde, oder die dort kondensierte Flüssigkeit ebenfalls verdampft ist. Bei den weiteren<br />
Eindampftests mit den gleichen Lösungsmitteln und Ausgangsbedingungen wurde der Kühlkondenser<br />
druckseitig installiert, Resultat: Das Methylenchlorid und auch das Hexan war aus allen<br />
Reaktionsgefässen der Zone 1 und 2 nach 13 min eingedampft, nach 20 min waren sämtliche<br />
Lösungsmitteln in allen Reaktionsgläsern erfolgreich und problemlos eingedampft.<br />
18
5. <strong>Heidolph</strong>-Magnetrührer<br />
5.1 Magnetrührer MR Hei-End Kera-Disk®:<br />
Die Magnetrührgeräte gibt es in verschiedenen Ausführungsvarianten (unterschiedliche Leistungsstufen,<br />
mit oder ohne Heizung, verschiedene Temperaturregulierungsmöglichkeiten etc.). Für die Forschung<br />
werden am wesentlichsten die Magnetrührgerätvarianten benötigt mit Heizung und elektronischer<br />
Temperaturregelung im Reaktionsmedium. Für diesen Zweck wurde der Magnetrührer Hei-End mit<br />
Temperaturfühler getestet.<br />
Gerätedaten des MR Hei-End:<br />
• Heizplatte aus Silumin (Aluminiumlegierung) mit Keramikbeschichtung (Kera-Disk®):<br />
o schnelle Wärmeleitung und gute Wärmeverteilung.<br />
o besonders kratzfest<br />
o chemikalienbeständig.<br />
• 800 Watt Heizleistung für kürzere Aufheizzeiten<br />
• Verbesserte Aufheizgeschwindigkeit 35 % schneller als Magnetrührer mit 600 W Leistung<br />
• Elektronische Drehzahl- und Temperaturregelung (Fuzzy-Logic) mit höchster Genauigkeit.<br />
• Gleichzeitige Anzeige von Drehzahl und Temperatur auf digitalem Anzeige (Umschaltbar:<br />
Soll- und Ist-Wert).<br />
• Verstärkter Rührmagnet für zuverlässige Mitnahme des Rührstäbchens.<br />
• Restwärmeanzeige der Heizplatte bei ausgeschaltetem Gerät.<br />
• Integrierte Sicherheitsabschaltung der Heizung, falls der vom Anwender gewählte<br />
Sicherheitswert (zwischen 10 und 25 °C über dem eingestellten Sollwert) überschritten wird.<br />
• Arbeiten mit dem Magnetrührer auch ohne externe Temperaturfühler möglich, da im Display<br />
die Temperatur der Heizplatte angezeigt wird.<br />
• Schnittstelle RS 232 für Vorgabe der Proben-Soll-Temperatur sowie Soll-Drehzahl und<br />
Ausgabe der Proben-Ist-Temperatur und Ist-Drehzahl.<br />
• Analoge Schnittstelle 0-10 V für die Ausgabe der Proben-Ist-Temperatur.<br />
19
5.2 Sicherheitsaspekte/Gerätebeschaffung mit Berücksichtigung ökologischer Aspekte:<br />
Beim Hei-End besteht die Heizplatte nicht aus Stahl, sondern ist aus Silumin (Aluminiumlegierung mit<br />
besonderer Festigkeit) gefertigt und keramisiert. Die Wärmeübertragung erfolgt bei der Silumin-Heizplatte<br />
rascher und effizienter als bei den Heizplatten aus Stahl. Mit der Möglichkeit für exakte<br />
Temperaturregulierung direkt im Reaktionsmedium wird nur diese Wärmeenergie erzeugt, die für die<br />
Reaktion benötigt wird.<br />
Für die Heizplatten gibt es diverse Varianten an Metallaufsätzen (Heat-On und StarFish), wo<br />
Parallelsynthesen mit verschieden grossen Glaskolben ausgeführt werden können. Vom<br />
Sicherheitsaspekt her sind keine Ölbäder mehr notwendig, die bei Überhitzung verrauchen, entflammen<br />
oder giftige Dämpfe abgeben können, resp. entfällt auch das Risiko von Hand- oder Hautverbrühungen<br />
bei Verschüttung oder Siedeverzügen des Ölinhaltes. Vom ökologischen Standpunkt her ist der<br />
Energieverbrauch für die Wärmeübertragung über diese Metallaufsätze deutlich niedriger als bei den<br />
Ölbädern. Weiter entfallen die lästige Entsorgung verbrauchter Ölbäder und das Waschen von<br />
Geschirrteilen mit Ölrückständen, welche das Abwasser belasten.<br />
5.3 Zubehörsets:<br />
Nebst dem vielfältigen Angebot an Metallaufsätzen gibt es auch Zubehörteile für Befestigung der<br />
Magnetrührgeräte an Stativhalterungen, siehe Produktübersicht bei <strong>Heidolph</strong> Instruments GmbH.<br />
20
5.4 Beurteilung:<br />
Der MR Hei-End zeichnet sich durch ein einfaches und selbsterklärendes Bedienkonzept aus. Mit diesem<br />
Gerät hat die <strong>Heidolph</strong> Instruments GmbH eine neue Magnetrührgerät-Renaissance eingeleitet. Darüber<br />
hinaus verfügt der MR Hei-End über eine optimierte Aufheizkurve, über eine weiterentwickelte<br />
Antriebstechnik sowie eines deutlich stärkeren Antriebsmagneten. Die Temperaturregelung erfolgt beim<br />
MR Hei-End geräteintern oder über einen externen, am Gerät angeschlossenen Temperaturfühler. Die<br />
Geräte lassen sich einfach und unkompliziert bedienen, es gibt keine versteckten Zusatzfunktionen mehr.<br />
Grundsätzlich sind die Nutzer mit dem Gerät sehr zufrieden.<br />
Bedienung:<br />
Das Display mit Hintergrundbeleuchtung zeigt alle relevanten Angaben und ist auch bei starker<br />
Lichteinstrahlung noch zu sehen. Der MR hat als Interface ein Drehknopf für die Einstellung der<br />
Rührgeschwindigkeit und verschiedene, im Gerät integrierte Tasten für die Temperaturregulierung, die<br />
praktischerweise nicht hervorstehen. Die Rührgeschwindigkeit ändert sich beim drehen des Drehknopfes<br />
zwar nur langsam, dafür ist er vor ungewollter starker Änderung der Rührgeschwindigkeit durch<br />
versehentliches Berühren geschützt.<br />
Chemikalienbeständigkeit:<br />
Die Silumin-Platte (Kera-Disk® beschichtet) und die Lackierung des Gerätes ist sehr gut<br />
chemikalienbeständig gegenüber Säuren und Basen. Verfärbung der Oberfläche tritt erst dann ein, wenn<br />
das Gerät über längere Zeit starken Säuren ausgesetzt ist und nicht gepflegt wird.<br />
Das Gehäuse ist so gebaut, dass die Anzeige, der Drehregler und die Tasten mit einer Rinne vor<br />
auslaufender Flüssigkeit geschützt sind.<br />
Sicherheitszertifikat für den unüberwachten Dauerbetrieb:<br />
Siehe nächste Seite<br />
21