Zwiebelmuster reloaded - claudiasimonehoff.de
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WOHNEN // Tableware<br />
seiner Entstehungszeit in <strong>de</strong>n Dreißigerjahren eine Absage an unpraktisches,<br />
verschnörkeltes Gebrauchsgeschirr. Gretsch hatte die<br />
(Design-)Zeichen <strong>de</strong>r Zeit früh erkannt, in<strong>de</strong>m er konstatierte: „Wir<br />
können es uns nicht mehr leisten, Dinge auf <strong>de</strong>n Markt zu bringen,<br />
die <strong>de</strong>m Verbraucher schon nach kurzer Zeit keine Freu<strong>de</strong> mehr<br />
machen, weil sie unpraktisch, überholt und unmo<strong>de</strong>rn sind.” Und<br />
weiter: „Auch bei <strong>de</strong>n Speise-, Kaffee- und Teegeschirren müssen<br />
wir verlangen, dass sie in allen Einzelheiten echt, schlicht und<br />
wesentlich sind.”<br />
Echt, schlicht und wesentlich sind auch die vom fi nnischen Designer<br />
Kaj Franck entworfenen Gebrauchsobjekte. Dem Hause iittala<br />
ist <strong>de</strong>r 100. Geburtstag <strong>de</strong>s 1989 verstorbenen Gestalters einiges<br />
an Anstrengungen Wert, <strong>de</strong>nn schließlich ist <strong>de</strong>r Finne bis heute einer<br />
<strong>de</strong>r Star<strong>de</strong>signer und auch wirtschaftliche Basis <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />
So hat man jetzt kurzerhand eine limitierte Aufl age <strong>de</strong>r bisher<br />
dickwandigen Glasserie „Kartio“ – ein Entwurf aus <strong>de</strong>n Fünfzigern –<br />
auf <strong>de</strong>n Markt gebracht. Mundgeblasen und <strong>de</strong>shalb weniger<br />
klobig anmutend als ihr Vorgängermo<strong>de</strong>ll, kommen die konischen<br />
Gläser im Sechserpack in <strong>de</strong>n originalen Farben und mit <strong>de</strong>r ebenfalls<br />
von Franck entworfenen Verpackung daher.<br />
Wer sich mit diesen überall einsetzbaren Gläsern versorgt und womöglich<br />
noch die dazugehörige, ebenso elegante Vase erstan<strong>de</strong>n<br />
hat – <strong>de</strong>ssen Blick fällt vielleicht noch auf ein an<strong>de</strong>res Objekt <strong>de</strong>r<br />
Begier<strong>de</strong>. Gemeint sind die Vasen <strong>de</strong>r Serie „Claritas“, ebenfalls im<br />
Sortiment von iittala. Die Finnen, die seit einigen Jahren verstärkt<br />
Deutschland als <strong>de</strong>signaffi nen Markt für sich ent<strong>de</strong>cken, sind wahre<br />
Meister in <strong>de</strong>r Herstellung fragiler Glasschönheiten. Und nichts<br />
könnte dies besser <strong>de</strong>monstrieren als die farbig fein austarierten<br />
und mit einer Luftblase versehenen Wun<strong>de</strong>rstücke, die Timo<br />
Sarpaneva gestaltet hat. Zwar sind <strong>de</strong>ssen Entwürfe bereits einige<br />
Jahrzehnte alt, doch erst heute ist es technisch möglich, sie so<br />
herzustellen wie es sich <strong>de</strong>r Designer ausgemalt hatte.<br />
03<br />
THERESIENTHAL /<br />
„SMALL WORLDS“<br />
HAAS<br />
„Small Worlds“ heißt die<br />
limitierte Serie von kostbaren<br />
Glasobjekten, die <strong>de</strong>r in Paris<br />
leben<strong>de</strong> Designer Christian<br />
Haas in Zusammenarbeit<br />
mit Theresienthal entwickelt<br />
hat. Hier summen Bienen auf<br />
<strong>de</strong>r erstaunlich kunstvollen<br />
Vasenkollektion „No sweet<br />
without sweat“<br />
(Copyright: Kristallglasmanufaktur<br />
Theresienthal GmbH)<br />
04<br />
MOOOI /<br />
„DELFT BLUE“<br />
WANDERS<br />
Zugegeben, <strong>de</strong>r holländische<br />
Designer Marcel Wan<strong>de</strong>rs ist<br />
immer für eine Überraschung<br />
gut. Aber was er mit <strong>de</strong>m<br />
guten alten Delfter Porzellan<br />
gemacht hat, erstaunt dann<br />
doch. Wer solch ein verrücktes<br />
Stück haben will, <strong>de</strong>r schaut<br />
bei Moooi rein<br />
Womit wir bei einem ganz an<strong>de</strong>ren, nicht unwichtigen Thema wären:<br />
<strong>de</strong>m Preis. Zwar boomt das Billigsegment, doch Luxus hat<br />
seinen Markt. Und iittala macht es vor: Der fi nnische Hersteller<br />
wagt sich mit Preisen von bis zu 1.500 Euro für seine im Februar<br />
in Frankfurt vorgestellte Claritas-Kollektion auf <strong>de</strong>n Markt – pro<br />
Vase versteht sich. Keine Chance also für preissensible IKEA-<br />
Käufer. Wer so viel hinblättern kann, bekommt dafür aber auch<br />
höchste Qualität und vor allem authentisches, nicht dreist kopiertes<br />
Design. Ebenso verhält es sich bei <strong>de</strong>n noblen Vasen, Schalen<br />
und Tellern namens „Solitaire“ von Fürstenberg. Hier <strong>de</strong>utet<br />
es schon <strong>de</strong>r Produktname an: Ich bin ein exquisites Einzelstück.<br />
Eine aufwendige Kristallglasur, die ihren Ursprung in <strong>de</strong>r chinesischen<br />
Song-Dynastie (960-1279) hat, macht je<strong>de</strong>s Stück zum Unikat.<br />
48 Stun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n Vasen, Schalen o<strong>de</strong>r Teller gebrannt und<br />
das Ergebnis ist je<strong>de</strong>s Mal eine echte Überraschung, wobei die Farben<br />
extravagant changieren zwischen Ja<strong>de</strong>-Green Gold, Ja<strong>de</strong>-Green<br />
Platinum, Polar White, Coral Pink und Velvet Pink.<br />
Die Berliner Gestalterin Stefanie Hering hingegen hat sich mit<br />
ihrem inzwischen erfolgreich im Markt etablierten Label Hering<br />
Berlin ganz auf weißes Porzellan – meist in Biscuit – verlegt. Erst-<br />
05<br />
FÜRSTENBERG /<br />
„WUNDER-<br />
KAMMER“<br />
SIEGER DESIGN<br />
Mit seinem Dekor<br />
„Wun<strong>de</strong>rkammer“<br />
rückt Sieger Design das<br />
feine Porzellanservice<br />
„My China!“ für<br />
Fürs tenberg in <strong>de</strong>n<br />
Blick. Kräftige blauweiße<br />
Elemente – Sterne,<br />
Kreise, Blüten – wur<strong>de</strong>n<br />
umgesetzt auf weißem<br />
Untergrund