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Ø Präsentation Ataxie - Parson Russell/Jack Russell Terrier

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ATAXIE BEI JACK<br />

RUSSELL TERRIERN<br />

Frank Steffen<br />

Dr.med.vet. Diplomate ECVN<br />

Leitender Oberarzt Neurologie/Neurochirurgie<br />

Departement für Kleintiere der<br />

Universität Zürich


Was ist „<strong>Ataxie</strong>“?<br />

• <strong>Ataxie</strong> ist ein „Symptom“, keine Krankheit<br />

• <strong>Ataxie</strong> = Ganganomalie (inkoordinierter Gang.<br />

Das Tier weiss nicht, wie es seine Pfoten richtig<br />

platzieren soll)<br />

• Aussehen: Steife Muskeln, unregelmässige<br />

Schrittlänge, Gleichgewichtsstörungen, Überköten<br />

• Ursache: Leitungsstörung in den<br />

Rückenmarksbahnen, die zu den<br />

Koordinationszentren im Gehirn führen


JRT nach Diskusoperation:<br />

Eine viel häufigere Krankheit<br />

bei der Rasse als die<br />

vererbte <strong>Ataxie</strong>.


<strong>Ataxie</strong> bei <strong>Terrier</strong> Hunden<br />

• Glatthaarige Foxterrier (Schweden, 1957)<br />

• Autosomal rezessiver Erbgang nachgewiesen<br />

beim Foxterrier (1962)<br />

• <strong>Jack</strong> <strong>Russell</strong> <strong>Terrier</strong> <strong>Ataxie</strong> (Hartley+Palmer,<br />

England, 1973)<br />

• Foxterrier <strong>Ataxie</strong> nicht gleich JRT <strong>Ataxie</strong><br />

(Unterschiedliche Vererbung, unterschiedliche<br />

Symptome, Unterschiedliche Verteilung der<br />

Veränderungen im zentralen Nervensystem)


Symptome<br />

• Beginn der Symptome mit 2-6 Monaten<br />

• Bewegungsstörung – Nachhand stärker betroffen<br />

als Vorhand. Schwanken, Umfallen<br />

• Zittern des Kopfes<br />

• Einige Hunde zeigen epileptische Anfälle<br />

• Einige Hunde leiden an Atemnot<br />

• Die Krankheit verläuft nicht tödlich<br />

>Videosequenz


Diagnose<br />

• Bisher nur indirekt diagnostizierbar via<br />

Ausschluss von anderen Krankheiten, die<br />

ähnliche Symptome verursachen<br />

(Vergiftungen, Missbildungen im zentralen<br />

Nervensystem, Hydrozephalus)<br />

• 100% sichere Diagnose erst bei Autopsie<br />

von Gehirn und Rückenmark


Löchriges Aussehen des Rückenmarks durch abgestorbene<br />

Nervenfasern<br />

Pathologische Befunde am<br />

Rückenmark


Diagnose<br />

• Neu: Hirnstamm- Audiometrie<br />

• Einfacher Test unter leichter Beruhigung, Dauer 5<br />

Minuten<br />

• Untersuchen der Hörbahnen vom Innenohr bis in<br />

das Gehirn: typische Kurven können abgeleitet<br />

werden<br />

• Bei erkrankten <strong>Terrier</strong> ist diese Hörkurve im<br />

Bereich gewisser Hirnstrukturen abnormal<br />

• !Die Hunde sind aber nicht taub!


Hirnstamm Audiometrie


Hirnstamm Audiometrie<br />

Gesunder<br />

Hund<br />

1 2<br />

3 4<br />

<strong>Jack</strong> <strong>Russell</strong><br />

<strong>Ataxie</strong><br />

1 2 Kurve 3 und 4 fehlen


Hirnstamm Audiometrie<br />

• Mögliches Instrument die <strong>Jack</strong> <strong>Russell</strong><br />

<strong>Ataxie</strong> am lebenden Tier sicherer zu<br />

diagnostizieren<br />

• Aber: Mehr kranke Tiere müssen untersucht<br />

werden, um die Verlässlichkeit des Testes<br />

zu überprüfen


Vererbung<br />

• Familiäre Häufung – unter 115 untersuchten<br />

Hunden waren 27 erkrankt, 88 gesund<br />

• genauer Erbgang: nicht bekannt (vermutlich<br />

Beteiliung von mehreren Erbfaktoren)<br />

• Kein Zusammenhang mit Geschlecht, Fellfarbe<br />

und Haarstruktur<br />

• Kein „Blut-Test“ verfügbar


Stammbaum von 16 erkrankten<br />

JRT


Schlussfolgerungen<br />

• Hündinnen und Rüden sind betroffen<br />

• Eltern können symptomlos sein<br />

• Nicht alle Welpen eines Wurfs sind krank<br />

• Generationen können übersprungen werden<br />

‣Komplexer Erbgang mit unbekanntem<br />

Mechanismus<br />

‣Ausscheiden von erkrankten Tieren genügt<br />

nicht um die Krankheit zu eliminieren


Züchterische Massnahmen<br />

• Zuchtstrategie:<br />

1.Tiere mit normalen Geschwistern<br />

verwenden<br />

2.Tiere mit gesunden Eltern, Onkel und<br />

Tanten verwenden<br />

3.Bei wertvollen, aber „kranken“ Familien<br />

einen Zuchtpartner verwenden, der 1) und<br />

2) erfüllt.

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