Offener Brief vom 26.03.2008 - Wir wollen lernen!
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DIE ARBEITSGEMEINSCHAFT ELTERNRÄTE UND FREUNDE<br />
DER HUMANISTISCHEN GYMNASIEN HAMBURGS<br />
CHRISTIANEUM – FRIEDRICH-EBERT-GYMNASIUM – HANSA-GYMNASIUM – JOHANNEUM<br />
MATTHIAS-CLAUDIUS-GYMNASIUM – SANKT-ANSGAR-SCHULE – WILHELM-GYMNASIUM<br />
Hamburg, den 26. März 2008<br />
Sehr geehrter Herr Bürgermeister von Beust,<br />
sehr geehrte Frau Goetsch,<br />
seit nunmehr 15 Jahren treffen sich regelmäßig Lehrkräfte, Eltern und Freunde der sieben<br />
Hamburger Gymnasien, in denen Latein ab Klasse fünf unterrichtet wird, um die Inhalte und<br />
Ziele humanistischer Bildung durch gemeinsame Aktivitäten in die Öffentlichkeit zu tragen.<br />
Die Anmeldezahlen der Humanistischen Gymnasien wachsen seit Jahren. Viele Hochschulen<br />
führen wieder das Latinum als Zugangsvoraussetzung für bestimmte Fächer, z.B. Jura und<br />
Medizin, ein.<br />
Mit Sorge verfolgen wir daher die Diskussion über die Verlängerung der Grundschulzeit auf<br />
sechs Jahre.<br />
Eine entsprechende Verschiebung des Eintrittes in das Gymnasium auf Klasse sieben würde<br />
bedeuten, dass das Große Latinum bzw. das Graecum nur dann noch erworben werden<br />
könnten, wenn beide Fächer bis zur Abiturprüfung belegt werden. Dieses wäre eine ganz<br />
erhebliche Veränderung der Stundentafel und würde vor dem Hintergrund einer ohnehin<br />
verkürzten Gymnasialzeit nicht zu leisten sein.<br />
Die Förderung des allgemeinen Sprachverständnisses durch das Er<strong>lernen</strong> der lateinischen<br />
Sprache in der Unterstufe ist allseits anerkannt. Auch hier gingen wertvolle Kapazitäten und<br />
Fähigkeiten für viele weitere Fächer verloren, wenn der Lateinunterricht erst in Klasse sieben<br />
beginnen würde.<br />
<strong>Wir</strong> bitten Sie, den Erhalt der Humanistischen Gymnasien Hamburgs nicht zu gefährden und<br />
die Koalitionsverhandlungen verantwortungsvoll zu führen. Bitte stellen Sie sicher, dass auch<br />
in Zukunft der Elternwille in Hamburg respektiert wird und alle Hamburger Schüler, die eine<br />
an humanistischen Werten ausgerichtete Ausbildung wahrnehmen möchten, ab Klasse fünf in<br />
das Gymnasium eintreten können. Die humanistische gymnasiale Laufbahn setzt ein<br />
ungekürztes Curriculum der alten Sprachen voraus. Dieses wäre bei einer weiteren<br />
Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf sechs Jahre nicht mehr gewährleistet.<br />
Der Erhalt der Gymnasien war eines der erklärten Wahlziele vor der Bürgerschaftswahl. Aus<br />
Sorge vor einer weiteren Kürzung der gymnasialen Ausbildung erlauben wir uns, an dieser<br />
Stelle daran zu erinnern.
Mit freundlichen Grüßen,<br />
Susanne Schütt Andrea Weitzel Dr. Hermann Richter<br />
SPRECHER:<br />
SUSANNE SCHÜTT, JENISCHSTR. 39, 22609 HAMBURG, TEL. 822 60 56, susanneschuett@t-online.de<br />
ANDREA WEITZEL, LEPSIUSWEG 8, 22587 HAMBURG, TEL. 86 96 95, andrea-weitzel@web.de<br />
DR. HERMANN RICHTER, BÖRNSENER STR. 3, 21521 AUMÜHLE, TEL. 04104 – 69 94 01, hermann.a.richter@t-online.de