Einen Blick in den offenen Himmel kann der Betrachter in unserem Sommerchor machen. Der Maler Sylvester Paur hat um 1650 die Fresken geschaffen, die lange übermalt waren und um 1950 wieder freigelegt und restauriert wurden. Im Bild die Engelsscharen. in der Mitte das hebräische Wort „kadosch - heilig“.
Pax! Liebe Freunde und Wohltäter uNSerer Abtei, liebe Gäste, Eltern, Lehrer und Schüler! Wenn wir durch unsere Stiftskirche führen, dann gibt es viel zu erzählen und zu betrachten. Fast immer kommt von den Gästen die Frage, was denn „das da oben“ sei. Durch die Fenster über dem nördlichen Seitenschiff scheinen die Fresken von Sylvester Paur hindurch, die er 1654 für den Sommerchor gestaltet hat. In diesem früheren Gebetsraum der Mönche ist der Himmel zu sehen mit Engeln und Heiligen, die das Lob Gottes singen. Kurzum, der Künstler hat einen offenen Himmel gemalt, denn beim Beten sollten die Mönche wenigstens einen Blick dorthin werfen können. Das können heute viele tun, denn der Führungsweg geht seit einiger Zeit auch durch diesen Raum. Der „Offene Himmel“ ist heuer darüber hinaus bei uns ein ganz besonders geflügeltes Wort geworden, ist das doch der Name für die Begegnungswoche unserer Erzdiözese, die im Herbst in unserem Dekanat stattfand. Viele Blicke waren auch da zumindest auf Spuren des Himmels möglich, auf eine einladende Glaubensgemeinschaft, auf sehr positive Projekte, auf viel Engagement und Beiträge für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Vom spirituellen Impuls bis zur Ökoenergie-Diskussion, vom biblischen Projekttag in der Schule bis zur Frauenpredigt spannte sich ein ereignisreicher Bogen über die Tage, der zeigte, was es heißt, heute zu glauben und das ganz praktisch ins Leben umzusetzen. Und wo leuchtet mitten im Leben so ein Stück vom Himmel auf? 3 Im Bick von staunenden und ergriffenen, bittenden und hoffenden, anpackenden und solidarischen Menschen, in Momenten des Glücks und sogar im Leid. Das zu erfahren ist der Beginn des Glaubens, das weiterzugeben ist ein Zeugnis des Glaubens. Offen zu sein für den Himmel heißt auch offen zu sein für die Mitmenschen und offen zu sein für die Zukunft. Diese Offenheit braucht es in der Kirche nicht nur in einer Begegnungswoche. Sie ist gefordert, damit wir mitteilen, was uns bewegt, was und wie wir glauben. Mit Offenheit zu kommunizieren, auch über den Umgang mit Fehlern oder über den Einsatz der finanziellen Mittel ist oft noch ungewohnt, manchmal auch schmerzhaft für die Kirche, ist aber die Basis für eine zeitgemäße Beteiligung und Mitverantwortung. Die Kirche wird oft als Ort mit dicken Mauern erlebt, die nichts nach außen