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Bereich: Technisches Werken
Ab Klasse 9 • Arbeitszeit: ca. 4 Doppelstunden
Aufgabe und Motivation
Was auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches
Schreibtischset aus Acrylglas mit
Holzsockel aussieht, entpuppt sich, wenn
man die Schublade öffnen will, als ein
geheimnisvolles Kästchen, das sich anscheinend
nur mit einem Trick aufmachen
lässt. Das Geheimfach kann daher zur
Aufbewahrung von Geld, Schmuck oder
kleineren persönlichen Dingen im Sinne
eines Tresors verwendet werden.
Der Holzsockel ist übrigens vielseitig
einsetzbar, er muss nicht mit Halterungen
für ein Schreibtischset versehen werden,
sondern dient genauso gut als Unterbau
für ein Spielbrett (Solitär, Mühle), für eine
Aromalampe, eine Diskettenbox usw. Er ist also für viele Gegenstände, die Schüler im
Werkunterricht entwickeln können, eine praktische Ergänzung und ein universelles
Grundmodell, das mit seiner Fertigung zur Entwicklung und Förderung des handwerklichen
Geschicks beiträgt.
Wie lässt sich nun aber die Schublade öffnen? Beim Schütteln des Sockels ist ein Klappern
zu hören, das weiter anspornt, nach der Lösung zu suchen. Dabei ist der Mechanismus
ganz einfach: Durch zwei Metallbolzen in den beiden Führungsleisten, die durch
Schütteln in die Sacklöcher der Seitenteile der Schublade gelangen, wird das Öffnen
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verhindert. Versucht man nun einen Bolzen durch Kippen in eine Führungsleiste zurückzuschieben,
sperrt der zweite Bolzen die Schublade. Die Lösung heißt daher Zentrifugalkraft:
drehen und öffnen!
Lernschwerpunkte
Holz:
• Nach einer Zeichnung arbeiten (eigene Maße des Sockels planen).
• Holzbearbeitung – exaktes Zusägen der Einzelteile.
• Ecküberblattung sowie Schlitz- u. Zapfen als Holzverbindung anwenden.
Kunststoff:
• Richtiger Einsatz von Werkzeugen bei der Bearbeitung von Acrylglas.
• Einsatz von Hilfsvorrichtungen zum Umformen.
• Unfallverhütung.
Material und Hilfsmittel
Maße bei einer Sockeltiefe von 120 mm (Beispielmaße siehe auch Zeichnung):
1. Schublade:
Seitenteile: Kiefernholzleisten, 10 x 20 x 105 mm, 2 Stück
Stirnseite: Kiefernholzleisten, Länge des Sockels (120 mm) x 20 x 5 mm, 1 Stück
Rückseite: Kiefernholzleisten, Länge des Sockels minus 50 mm (70 mm) x 20 x 10 mm,
1 Stück
Boden: Sperrholz, Länge des Sockels minus 70 mm (50 mm) x 5 x 100 mm, 1 Stück
2. Sockel:
Boden: Kiefernholz, Länge des Sockels (120 mm) x 120 x 10 mm, 1 Stück
Deckplatte: Kiefernholz, Länge des Sockels (120 mm) x 120 x 10 mm, 1 Stück
Führungsleiste: Kiefernholzleiste, 110 x 20 x 20 mm, 2 Stück
Rückwand: Kiefernholzleiste, Länge des Sockels (120 mm) x 20 x 5 mm, 1 Stück
Seitenteile: Kiefernholzleisten, 5 x 20 x 120 mm, 2 Stück
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Für den Verriegelungsbolzen 2 Sechskantschrauben DIN 601 M5 x 40; Bügelsäge, Metallfeile.
Für die Holzteile Bleistift, Stahlmaßstab, Anschlagwinkel, Feinsäge mit Gehrungslade,
Puksäge, Flachfeile, Flachbeitel mit Klüpfel, Schleifpapier, Schraubstock, Bohrmaschine,
Leimzwingen, Holzwachs, UHU coll Holzleim express.
Für die Halterung von Briefen, Stiften: Acrylglasplatte 3 mm stark, 50 mm breit, 220 mm
bis 260 mm lang. Werkzeuge wie oben, außerdem noch einen Heizstab, ein Heißluftgerät,
eine Laubsäge und 2 Senkkopf-Holzschrauben 3 x 10.
Gestaltungsablauf
Die Zeichnung in einer Perspektive in Originalgröße erstellen (Zeichenplatte oder CAD 2D
und 3D).
Beginnen sollte man sowohl beim Zeichnen wie auch bei der Herstellung mit der Schublade.
Die Einzelteile der Schublade in der Gehrungslade ablängen. Die Stufen der Rückseite für
die Ecküberblattung sägen und feilen. Seitenteile, Boden und Schubladenstirnseite anpassen
und mit UHU coll Holzleim express verleimen; Leimzwingen verwenden.
Die Sockelteile zusägen. Flanken der Schlitze mit der Puksäge in die Rückwand einsägen.
Schlitze ausstemmen und feilen. Zapfen der Seitenteile mit Hilfe der schon ausgearbeiteten
Schlitze anzeichnen und aussägen (Zapfen größer sägen und dann passend feilen).
Führungsleisten und Rückwand mit Schlitzen auf den Boden leimen.
Sechskantmutter ablängen (mit
Kopf 20 mm) und Schnittkante
entgraten.
Bei der Herstellung des
Verschlussmechanismus sollte
man darauf achten, die Schublade
und den Sockel gemeinsam zu
bohren. Die Seitenteile der
Schublade brauchen nur angebohrt
zu werden. Die Bohrungen der
Seitenteile für die Schraubenköpfe
mit einem größeren Bohrer 10 mm
tief aufbohren.
Die Verschlussbolzen einbauen,
Schlitz und Zapfen sowie den
Deckel mit UHU coll Holzleim
express zusammenfügen.
Zwischen Planung/Zeichnung
(Flaches Werkstück) und
Herstellung der Acrylglasarbeit
sollte man ein Papiermodell
herstellen, das auch als Schablone
verwendet werden kann.
Acrylglas wird mit herkömmlichen
Werkzeugen bearbeitet und lässt
sich dazu noch mit Hilfe eines
Heizstabes oder eines Heißluftgerätes
erwärmen und somit zu
phantasievollen Ergebnissen umformen.
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Vor dem Umformen die Arbeit mit zwei kleinen Bohrungen versehen (zur Befestigung mit
Holzschrauben auf den Holzsockel).
Stephan Folger
© 2001 UHU GmbH & Co. KG, D-Bühl (Baden) und Elke Fox. Zeichnungen: Stephan Folger. Fotos und Redaktion:
Elke Fox.
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