Chronik - Freiwillige Feuerwehr Plankenfels
Chronik - Freiwillige Feuerwehr Plankenfels
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Aus der Orts- und <strong>Feuerwehr</strong>geschichte<br />
<strong>Plankenfels</strong> am Eingangstor zur Fränkischen Schweiz bietet inmitten der Fels-, Wald- und Flußlandschaften ein<br />
malerisches Bild. Es gehört noch zum Oberen Wiesenttal. Zwei Flüsse, die Lochau und die Truppach münden in<br />
die Wiesent ein. An der Westseite des Dorfes, rund 50 m seitlich der Hauptstraße und 396 m hoch über dem<br />
Wiesenttal steht das Schloß <strong>Plankenfels</strong>. Es war schon 1283 Sitz der 1634 ausgestorbenen Herren von<br />
<strong>Plankenfels</strong>, von denen einer um 1322 Bischof von Regensburg gewesen ist. Nach Erlöschen dieses Geschlechts<br />
waren die Besitznachfolger die Herren von Laineck, Lüschwitz, Schlammersdorf, Tettau und um 1780 die von<br />
Egloffstein. Diese verkauften 1881 das Schloß an die Gastwirtsfamilie Maisel und heute teilen sich den<br />
Schloßbesitz die Familien Keck und Windisch. Das Schloß besteht aus einem neueren und einem älteren<br />
Gebäude, die beide durch einen Verbindungsbau zusammengeschlossen sind. Zerstört wurde das Schloß im<br />
Bauernkrieg 1525 unter dem Besitz des Georg von <strong>Plankenfels</strong> – wurde aber kurz darauf wiederhergestellt. Über<br />
der Eingangstür des neueren Teils ziert das Wappen derer von Schlammersdorf mit der Jahreszahl 1744 das<br />
Gebäude.<br />
Auch am Plankenstein, 434 m hoch, am Zusammenfluß von Wiesent, Truppach und Lochau stand einst eine<br />
strategisch, aber längst abgegangene Höhenburg. Sie wurde ebenfalls im Jahre 1525 von aufrührerischen Bauern<br />
zerstört. Von dieser Burg aus konnte man die in der Nähe vorbeiführende alte Heerstraße, die Nürnberg mit<br />
Leipzig verband, und von Hilpoldstein kommend, den Weg über <strong>Plankenfels</strong>, Kainach nach Weismain nahm<br />
beobachten. Bis <strong>Plankenfels</strong> besaß der Burggraf von Nürnberg das Geleitschutzrecht und von hier ab bis<br />
außerhalb Kainach der Bischof von Bamberg. Von der einst so mächtigen Burg ist jetzt über der Erde kein<br />
Mauerwerk mehr zu sehen. Die erste urkundliche Erwähnung dieser Burg ist aus dem Jahre 1217.<br />
Aus der 125jährigen Vereinsgeschichte der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Plankenfels</strong> ist zu sehen, daß es seit der<br />
Gründung am 6.Mai 1875 immer Bürger gab, die durch Tatkraft und rege Aktivität bei Bränden und anderen<br />
Notständen immer bereit waren Hilfe zu leisten zum Schutze ihrer Gemeinde und der Umgebung. Aus dem<br />
vorliegenden Gründungsstammbuch ist folgende Eintragung zu entnehmen: „Unter dem Allerhöchsten<br />
Protektorate Seiner Königlichen Hoheit Prinz-Regenten Luitpold von Bayern,<br />
Bayerischer-Landes-<strong>Feuerwehr</strong>-Verband, der freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Plankenfels</strong> wird hiermit bestätigt, daß sie<br />
als Mitglied des bayerischen Landes-<strong>Feuerwehr</strong>-Verbandes, und als am 30.Januar 1875 gegründet, in die<br />
Grundliste desselben eingetragen ist. München, am 1.Januar 1899. Bayerischer-Landes-<strong>Feuerwehr</strong>-Ausschuß.“<br />
Das vor hundertfünfundzwanzig Jahren begonnene Werk der Gründer, die auferlegte Verpflichtungen zur<br />
Nächstenliebe und Schutz von Hab und Gut ist auch heute noch der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> oberstes Ziel. Zur<br />
Erinnerung an die Gründer wird der 125. Geburtstag in Anwesenheit verschiedener Persönlichkeiten gefeiert.<br />
1.Bürgermeister Franz Will hat die Schirmherrschaft übernommen.<br />
Durch die Vorstandschaft der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> wurde 1919 der Antrag zur Errichtung eines<br />
Kriegerdenkmals eingereicht. Bis zum Jahre 1934 war die Wehr mit einer Handdruckspritze ausgerüstet. Im<br />
gleichen Jahr wurde die erste Motorspritze und 1961 eine TS 8 gekauft. 1963 haben schon zwei Gruppen das<br />
Leistungsabzeichen in Bronze abgelegt. 1967 folgte eine Gruppe mit dem Silbernen, 1973 absolvierte eine<br />
Jugendgruppe das Leistungsabzeichen in Bronze. Nach vollzogener Gebietsreform konnten erstmalig<br />
208 <strong>Freiwillige</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en und fünf Werkfeuerwehren das Großlandkreises Bayreuth ihren<br />
1.Kreisfeuerwehrtag vom 6. bis 9.Juli in <strong>Plankenfels</strong> feiern, der auch für viele zu einem besonderen Erlebnis<br />
wurde. Vom 11.bis 14.Juli 1975 feierte die Wehr ihr 100jähriges und vom 14.bis 17.Juli 1983 ihr 110jähriges<br />
Gründungsfest.<br />
Neben zahlreichen auswärtigen Einsätzen, hatte die Wehr in <strong>Plankenfels</strong> selbst einige größere Brände an<br />
Gebäuden zu bekämpfen. Ein Großbrand beim Jahreswechsel 93/94 wobei der Gasthof Schreyer vollständig<br />
niederbrannte, war in jüngster Vergangenheit der größte und längste Einsatz der Wehr, der über 36 Stunden<br />
dauerte.<br />
Wie aus alten Unterlagen hervor geht gehörte die <strong>Feuerwehr</strong> schon immer dem <strong>Feuerwehr</strong>verband an. So<br />
gehörte Sie auch zu den <strong>Feuerwehr</strong>en die am 5.Mai 1994 den Kreisfeuerwehrverband Bayreuth in Glashütten<br />
gründeten.
In den 80er Jahren hatte die Wehr den Wunsch ein Neues Gerätehaus zu bauen. Im Jahr 1988 kaufte die<br />
Gemeinde den Bauplatz für ein Gerätehaus. Es vergingen aber noch Jahre bis es soweit war.<br />
Bei der Jahreshauptversammlung 1997 wurde ein Bauausschuß gegründet. Im Juli 1997 war es dann soweit.<br />
Die Gemeinde lies die Baugrube ausheben. Die Wehrmänner begannen mit den Arbeiten für die Fundamente<br />
und Grundmauern, die Bodenplatte wurde betoniert. Es wurde gearbeitet bis der erste Schnee fiel.<br />
Im Frühjahr 1998 wurde weiter gemacht. Im Mai 1998 wurde Richtfest gefeiert. Als der Rohbau erstellt war,<br />
gingen die Arbeiten schleppend voran. Als der 1.Vorstand in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die<br />
Ausschreibungsunterlagen erarbeiteten, kam wieder Bewegung in die Baustelle.<br />
Folgende Leistungen wurden von den <strong>Feuerwehr</strong>leuten erbracht:<br />
Eigenleistung der <strong>Feuerwehr</strong><br />
- Einschalen und Betonieren der Fundamente und Grundmauern<br />
- Vorarbeiten und Betonieren der Bodenplatte einschließlich Turmfundament<br />
- Einschalen der Treppe und Betonieren<br />
- Einbau der Abstützung zum Verlegen des Unterzuges und der Decke<br />
- Verlegen und Überbeton der Decke<br />
- Mithilfe bei Errichten des Dachstuhls<br />
- Dachschalung, Lattung, Ziegeleindeckung, Dachrinne<br />
- Stellen des Gerüst für Rohbau und Verputzen<br />
- Stellen des Gerüst für Turmverschalung<br />
- Turm, Bretterverschalung anbringen und Lüftungsgitter einbauen<br />
- Gesamte Elektroinstallation<br />
- Gesamte Wasser- und Abwasserinstallation<br />
- Anfertigen und Einbau der Garderobe<br />
- Am Spitzboden Spannplatten verlegen<br />
- Dachisolierung, Unterkonstruktion für die Gipskartonplatten an der Dachschräge anbringen<br />
- Anfertigen und Einbau der kompletten Fenster und Haustüre<br />
- Gipskartonplatten an Ständerwände schrauben und verspachteln<br />
- Mithilfe beim Einbau des Schlauchaufzuges<br />
- Installation des Sanitäreinrichtung<br />
- Fertigen des Treppengeländers<br />
- Kauf und Einbau der Küche<br />
- Beschaffung und Kauf der Schulungsraum Einrichtung<br />
- Einbau des Erdgastanks<br />
- Verlegen der Wasserleitungen und des Kanalanschlusses<br />
- Einbau des Oelabscheiders<br />
- Stellen der gesamten Palisadenwände<br />
- Pflastern des gesamten Hofraumes<br />
- Anlegen der Außenanlage<br />
- Decken und Wände tapezieren und streichen<br />
Um alle diese Arbeiten zu erledigen erbrachten die <strong>Feuerwehr</strong>leute insgesamt ca. 7000 Arbeitsstunden. Die<br />
wenigen übrigen Arbeiten wurden von Fachfirmen ausgeführt. Durch die hohe Eigenleistung der Wehr war erst<br />
der Neubau möglich. Ein besonderer Dank gilt der Gemeinde die trotz knapper Haushaltsmittel den Neubau<br />
ermöglichte.<br />
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“<br />
Vorsitzende seit der Gründung:<br />
Kommandanten seit der Gründung:<br />
1875-1895 Friedrich Grodel 1875-1919 Clemens Wintermann<br />
1896-1898 Jakob Maisel (1910-1919 Bezirksfeuerwehr-Inspektor)<br />
1898-1919 Georg Linhart 1919-1921 Johann Batz<br />
1916-1919 Johann Pensel 1921-1946 Markus Maisel<br />
1919-1946 Ferdinand Schreiber 1946-1952 Max Görl<br />
1946-1949 Lorenz Koch 1952-1955 Ulrich Klötzer<br />
1949-1956 Eberhard Bärnreuther 1955-1967 Johann Bezold<br />
1956-1967 Karl Severin 1967-1969 Markus Maisel, Haus-Nr. 16<br />
1969-1974 Willy Maisel 1969-1974 Hermann Düngfelder<br />
1974-1984 Georg Linhart 1974-1986 Felix Distler<br />
1984-1996 Christian Distler 1986-1996 Alfred Distler<br />
ab 1996 Alfred Distler 1996-1998 Detlev Distler<br />
ab 1998 Armin Schneider