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Ida Kerkovius und Hanna Bekker vom Rath Entwicklung einer ...

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BEGLEITPROGRAMM<br />

IDA KERKOVIUS<br />

Meine Welt ist die Farbe<br />

2. Februar 2014 bis 27. April 2014<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Dienstag–Sonntag, Feiertage 11–18 Uhr<br />

ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN<br />

Samstag, Sonntag, Feiertage 12 Uhr<br />

Mittwoch 16 Uhr<br />

FILM<br />

Die Malerin <strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong>. Ein Bericht von Karl Ebert<br />

Produktion des Südfunks Stuttgart, 1966, 39 Minuten<br />

Blauer Balkon im Garten, 1938, Öl auf Leinwand, 52 x 76 cm<br />

Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

Dienstag, 18. Februar 2014, 18 Uhr<br />

Vortrag von Marian Stein-Steinfeld<br />

Leiterin Archiv <strong>Hanna</strong> <strong>Bekker</strong> <strong>vom</strong> <strong>Rath</strong>, Frankfurt am Main<br />

<strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong> <strong>und</strong> <strong>Hanna</strong> <strong>Bekker</strong> <strong>vom</strong> <strong>Rath</strong> –<br />

<strong>Entwicklung</strong> <strong>einer</strong> Künstlerfre<strong>und</strong>schaft<br />

Mittwoch, 26. März 2014, 18 Uhr<br />

Vortrag von Katharina Hadding<br />

Kunsthistorikerin, Essenheim<br />

Die Reisepastelle von <strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong><br />

EINTRITT<br />

KATALOG<br />

PLAKAT<br />

POSTKARTE<br />

6 Euro | ermäßigt 4 Euro<br />

18 Euro<br />

3 Euro<br />

1 Euro<br />

KUNSTSAMMLUNGEN CHEMNITZ<br />

Generaldirektorin Ingrid Mössinger<br />

Kuratorin Gesa Jürß<br />

Theaterplatz 1, 09111 Chemnitz<br />

Tel.+49 371 488 4424 | Fax+49 371 488 44 99<br />

www.kunstsammlungen-chemnitz.de<br />

kunstsammlungen@stadt-chemnitz.de<br />

VERANSTALTUNGEN | FÜHRUNGEN<br />

Jörg Ivandic, Tel.+49 371 488 4423<br />

joerg.ivandic@stadt-chemnitz.de<br />

PRESSE | MARKETING<br />

Almut Neumeister, Tel.+49 371 488 4474<br />

almut.neumeister@stadt-chemnitz.de<br />

IDA KERKOVIUS<br />

Meine Welt ist die Farbe<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung<br />

Inselgruppe auf Norwegen, 1936, Pastell auf hellgrauem Papier,<br />

49,7 x 69,5 cm, Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

Abb.: <strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong>, Häuser im Herbst auf schwarzem Gr<strong>und</strong>, 1967,<br />

Öl auf Leinwand, 49 x 33 cm, Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge;<br />

Repro: Lázló Tóth © Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

2. Februar 2014 bis 27. April 2014


Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentieren <strong>vom</strong> 2. Februar bis<br />

zum 27. April 2014 die Ausstellung <strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong>. „Meine Welt<br />

ist die Farbe“. Die Schau ist seit Langem die erste größere museale<br />

Einzelausstellung der Malerin <strong>und</strong> Bildweberin <strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong> mit<br />

Publikation.<br />

Gezeigt werden 26 Arbeiten, darunter zwei große Wandteppiche,<br />

vier Gemälde <strong>und</strong> eine große Anzahl ihrer farbkräftigen Pastelle,<br />

für die <strong>Kerkovius</strong> bekannt ist. 24 Werke stammen aus der Privatsammlung<br />

Prof. Dr. Gerhard Kluges. Sie werden ergänzt durch zwei<br />

Arbeiten aus dem Bestand der Kunstsammlungen Chemnitz, die das<br />

Museum im Jahr 2003 als Schenkung erhielt.<br />

<strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong> (*1879 in Riga, †1970 in Stuttgart) zählt neben<br />

Gabriele Münter, Käthe Kollwitz, Marianne von Werefkin <strong>und</strong> Paula<br />

Modersohn-Becker zu den bedeutendsten deutschen Künstlerinnen<br />

der ersten Hälfte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

<strong>Kerkovius</strong> studierte zunächst bei Adolf Hölzel in Dachau <strong>und</strong> an<br />

der Königlich-Württembergischen Akademie der Bildenden Künste<br />

Stuttgart, bevor sie am Bauhaus in Weimar als bereits etablierte<br />

Malerin im Alter von 41 Jahren zusätzlich die Teppich- <strong>und</strong> Bildweberei<br />

erlernte. Von ihren befre<strong>und</strong>eten männlichen Kollegen<br />

wie u. a. Alexej von Jawlensky, Willi Baumeister, Johannes Itten <strong>und</strong><br />

Adolf Hölzel wurde ihre Kunst bereits zu Lebzeiten hoch geschätzt.<br />

Äußerungen wie „In der Farbe ist sie uns allen überlegen“ (Willi<br />

Baumeister) oder „Sie ist ganz Kunst“ (Alexej von Jawlensky) zeugen<br />

von dem hohen Stellenwert, den die Künstlerin in ihrem Wirkungskreis<br />

einnahm.<br />

Vor allem die umfangreiche Palette an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten,<br />

die <strong>Kerkovius</strong> bis ins hohe Alter immer weiterentwickelte,<br />

macht die Deutschbaltin so spannend <strong>und</strong> herausragend<br />

für ihre Zeit. Ihre farbintensive Kunst <strong>und</strong> ihr eigenes Schaffen beschrieb<br />

<strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong> treffend: „Meine Welt ist die Farbe, in ihr kann<br />

sich meine Phantasie ganz entfalten. Bei mir gehen übrigens die verschiedensten<br />

Dinge nebeneinander her. Ich brauche den Wechsel,<br />

die Spannung zwischen Natur <strong>und</strong> freier Gestaltung.“<br />

Prof. Dr. Hans Dieter Huber von der Akademie der Bildenden Künste<br />

Stuttgart beleuchtet im begleitenden Ausstellungskatalog in<br />

seinem Aufsatz „Die Sehnsucht nach der Kunst. <strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong> <strong>und</strong><br />

ihre Stuttgarter Kreise“ die Künstlerin <strong>und</strong> ihr Umfeld erstmalig<br />

in beeindruckender Ausführlichkeit. Ergänzt wird der Text durch<br />

Beiträge der Ausstellungskuratorin Gesa Jürß <strong>und</strong> der Kunstwissenschaftlerin<br />

Katharina Arlt.<br />

Parallel zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz im Museum<br />

Gunzenhauser bis zum 27. April 2014 die Ausstellung „JAWLENSKY<br />

neu gesehen“. Beide Präsentationen ermöglichen dem Besucher, die<br />

künstlerische <strong>Entwicklung</strong> zweier befre<strong>und</strong>eter Zeitgenossen nachzuverfolgen<br />

<strong>und</strong> gegen überzustellen.<br />

Wir danken dem Sammler Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

herzlich für seine Leihgaben.<br />

<strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong> im Alter von etwa 85 Jahren, um 1965<br />

© Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

1879 am 31. August als viertes von zwölf Kindern in Riga (Livland)<br />

geboren 1899 Diplom an der Jung-Stilling’schen Mal- <strong>und</strong> Zeichenschule<br />

in Riga 1902 Reise nach Dachau, wo sie in den kommenden fünf<br />

Monaten bei Adolf Hölzel studiert <strong>und</strong> ihre eigentliche künstlerische Ausbildung<br />

beginnt 1908 <strong>Kerkovius</strong> verlässt ihre baltische Heimat <strong>und</strong> geht<br />

über Berlin nach Stuttgart, wo sie Meisterschülerin von Adolf Hölzel an<br />

der Württembergischen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart wird<br />

1911 <strong>Kerkovius</strong> wird Hölzels Assistentin <strong>und</strong> übernimmt ein Meisteratelier<br />

an der Akademie 1914 nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs<br />

wird ihr im August die russische Staatsangehörigkeit aufgezwungen; sie<br />

verliert ihr Meisteratelier, da Ausländern die Lehr- bzw. Ausbildungsbefugnis<br />

entzogen wird 1915–1918 <strong>Hanna</strong> <strong>Bekker</strong> <strong>vom</strong> <strong>Rath</strong> nimmt<br />

Privatunterricht bei <strong>Kerkovius</strong> in Stuttgart, es entwickelt sich eine enge<br />

Fre<strong>und</strong>schaft auf Lebenszeit 1920 Hospitanz an der Königlich Württembergischen<br />

Kunstgewerbeschule Stuttgart; geht zum Wintersemester<br />

als ordentliche Schülerin an das Staatliche Bauhaus in Weimar, wo sie<br />

die Weberei erlernt <strong>und</strong> u. a. Kurse bei Walter Gropius, Johannes Itten,<br />

Georg Muche, Wassily Kandinsky <strong>und</strong> Paul Klee besucht 1922 Einbürgerung<br />

in Württemberg <strong>und</strong> Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft<br />

1923/24 beendet ihr letztes Semester am Bauhaus <strong>und</strong> kehrt nach<br />

Stuttgart zurück; <strong>Kerkovius</strong> widmet sich neben der Malerei der Gobelin-<br />

<strong>und</strong> Bildweberei 1933 ihr erstes ungegenständliches Gemälde Abstraktion<br />

entsteht 1937 drei Werke werden bei der Aktion »Säuberung<br />

des Kunsttempels« durch die Nationalsozialisten beschlagnahmt; <strong>Kerkovius</strong><br />

zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück 1939 <strong>Kerkovius</strong> verliert<br />

durch den Hitler-Stalin-Pakt ihre Heimat <strong>und</strong> ihr restliches Familienerbe;<br />

Rückkehr aus Riga in ihr Stuttgarter Atelier 1944 ihr Atelier wird bei<br />

einem Bombenangriff zerstört 1958 Verleihung des Professorentitels<br />

1962 Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Staatlichen Akademie der<br />

Bildenden Künste Stuttgart 1970 <strong>Ida</strong> <strong>Kerkovius</strong> stirbt am 8. Juni im Alter<br />

von 90 Jahren in Stuttgart-Degerloch<br />

Blumenstillleben mit Glasfenster,<br />

um 1955<br />

Pastell <strong>und</strong> Mischtechnik<br />

auf cremefarbenem Velourpapier<br />

59,1 x 50,1 cm<br />

Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth<br />

© Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

Ischia, 1955<br />

Pastell auf cremefarbenem<br />

Velourpapier<br />

50,5 x 67,5 cm<br />

Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth<br />

© Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

Farbkomposition, 1966<br />

Aquarell auf Raufasertapete<br />

55 x 67 cm<br />

Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth<br />

© Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

Ischia, Pension St. Angelo, 1952<br />

Pastell auf hellgrauem<br />

Velourpapier<br />

49 x 69,5 cm<br />

Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth<br />

© Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

Ischia, 1952<br />

Pastell auf hellbraunem<br />

Velourpapier<br />

49,8 x 70 cm<br />

Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth<br />

© Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014<br />

Zinnien, 1968<br />

Pastell <strong>und</strong> Mischtechnik<br />

auf dunkelbraunem Velourpapier<br />

70,7 x 50,3 cm<br />

Sammlung Prof. Dr. Gerhard Kluge<br />

Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth<br />

© Familienarchiv <strong>Kerkovius</strong> Wendelstein 2014

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