Versuchsprotokoll Versuch 1.8a: Elektrolyse von ...
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Endersch, Jonas 06.06.2008<br />
Praktikum Allgemeine Chemie 2, Saal G1, Gruppe 3, Platz 53<br />
<strong><strong>Versuch</strong>sprotokoll</strong><br />
<strong>Versuch</strong> <strong>1.8a</strong>: <strong>Elektrolyse</strong> <strong>von</strong> Malonsäurediethylester<br />
Reaktionsgleichung:<br />
Einleitung und Theorie<br />
In diesem <strong>Versuch</strong> wird Malonsäurediethylester durch <strong>Elektrolyse</strong> unter Einwirkung <strong>von</strong> NaI als<br />
Mediator dimerisiert. Natriumiodid liegt – ähnlich wie ein Katalysator – nach der Reaktion wieder im<br />
Ausgangszustand vor, setzt jedoch im Gegensatz zu einem Katalysator nicht nur die Aktivierungsenergie<br />
herunter, sondern greift aktiv in die Reaktion ein. Die <strong>Elektrolyse</strong> selbst findet nicht am Ester,<br />
sondern am Natriumiodid statt, daher handelt es sich um eine indirekte <strong>Elektrolyse</strong>.<br />
In der Lösung liegt NaI als Na + ‐ und I ‐ ‐Ionen vor. An den Elektroden laufen folgende Reaktionen ab:<br />
Anode (Oxidation): 2 I ‐ ↔ I 2 + 2 e ‐<br />
Kathode (Reduktion): Na + + e ‐ ↔ Na ∙2<br />
2 I ‐ + 2 Na + ↔ I 2 + 2 Na<br />
Das Natrium wirkt in Gegenwart <strong>von</strong> Malonsäurediethylester als Reduktionsmittel. Gleichzeitig kann<br />
das α‐C‐Atom des Esters leicht ein Proton abspalten, da die Elektronen <strong>von</strong> den O‐Atomen wegen<br />
ihrer höherer Elektronegativität angezogen werden. Das freie Elektronenpaar liegt delokalisiert im<br />
Molekül vor, Wasserstoff entweicht der Lösung:
Durch die negative Ladung wird im I 2 ‐Molekül ein Dipol induziert. Bei weiterer Annäherung der<br />
beiden Dipole wird das I 2 ‐Molekül heterolytisch gespalten, sodass jeweils ein I ‐ ‐Anion und ein I + ‐<br />
Kation entsteht. Das äußerst instabile I + ‐Kation wird sofort am zentralen C‐Atom des Esters<br />
gebunden, indem das delokalisierte Elektronenpaar wieder eine Bindung ausbildet:<br />
Im weiteren Verlauf der Reaktion trifft ein Molekül mit delokalisiertem Elektronenpaar auf ein<br />
substituiertes Malonsäurediethylester‐Molekül. Dabei wird das addierte Iodid wieder eliminiert und<br />
es kommt zu einer nucleophilen Substitution, bei der das Dimer entsteht:<br />
Natriumiodid liegt nach der Reaktion wieder als Ionen in der Lösung vor, obwohl die Elementarreaktionen<br />
ohne dessen Einwirken nicht ablaufen können.<br />
<strong>Versuch</strong>sdurchführung:<br />
Zu Beginn wurden 6,4g (40 mmol) Malonsäurediethylester in einem Becherglas in ca. 200mL Aceton<br />
gelöst. Die Elektroden wurden so eingespannt, dass sie sich nicht berührten. Man schloss die<br />
Eisenelektrode (Kathode) an den Minuspol und das Platinnetz (Anode) an den Pluspol des Netzteils<br />
an und legte eine Spannung <strong>von</strong> 32V an. Es wurde so lange festes Natriumiodid zugesetzt, bis das<br />
Amperemeter eine Stromstärke <strong>von</strong> 0,5A anzeigte. Der Magnetrührer sorgte dabei für<br />
Konzentrationsausgleich im Becherglas. Nach zwei Stunden schaltete man das Netzteil aus, entfernte<br />
die Elektroden und dampfte die in einen Kolben überführte Lösung am Rotationsverdampfer bis zur<br />
Trockene ein. Der Feststoff wurde in 10mL Aceton aufgenommen und über Nacht im Kühlschrank<br />
gelagert. Dabei bildeten sich feine farblose Kristalle, die auf dem Büchnertrichter abfiltriert und mit<br />
einem Gemisch aus einem Teil Aceton und fünf Teilen VE‐Wasser gewaschen wurden. Zum Schluss<br />
wurde das Produkt aus Wasser umkristallisiert, getrocknet, gewogen und der Schmelzpunkt<br />
bestimmt.
Auswertung:<br />
M(C 14 H 22 O8) = 318,32 g mol ‐1<br />
Literaturauseute: m Literatur = 3,55 g / n Literatur = 11 mmol (56%)<br />
Ausbeute: m Exp = 2,94 g / n Exp = 9,2 mmol (46%)<br />
Schmelzpunkt: 69,7 °C (Literaturwert: 73‐74 °C)<br />
Literatur:<br />
Organikum,22. Auflage, WILEY‐VCH, Weinheim 2004.<br />
Merck ChemDAT, Version 2.17.5, Merck KGaA, Darmstadt 2007.