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<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong> <strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

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<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong><br />

<strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

Dipl.-Ing. Dirk Mittelstädt<br />

ÖBVI, Scheeßel<br />

Einleitung<br />

Das Scheeßeler Vermessungsbüro Mittelstädt & Schröder wurde am 4. April 1975 <strong>von</strong> Dipl.-Ing.<br />

Gerd Mittelstädt gegründet. Mit Dipl.-Ing. Gerald Schröder und Dipl.-Ing. Dirk Mittelstädt gehören<br />

zwei weitere Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure der Sozietät an. Zu Zeit sind 21<br />

Mitarbeiter für <strong>die</strong> Sozietät tätig. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt im Liegenschaftskataster. Im<br />

Laufe der Zeit wurden <strong>die</strong> traditionellen Tätigkeitsfelder um neue zukunftsträchtige <strong>Aufgaben</strong>felder<br />

ergänzt (Laserscanning, Geoinformationssysteme, Gebäudeinformationssysteme). Neben<br />

den personellen Kapazitäten, <strong>die</strong> das Rückgrat der Leistungsfähigkeit bilden, ist <strong>die</strong> Verfügbarkeit<br />

technischer Hilfsmittel ein weiterer, entscheidender Punkt für das Erbringen <strong>von</strong> optimalen<br />

Leistungen im Sinne unserer Kunden. Das wirtschaftliche Gesamtklima, Kostendruck und staatliche<br />

Konkurrenz fordern eine ständige Weiterentwicklung und Effizienzsteigerung der bürointernen<br />

Arbeitsabläufe. Neben organisatorischen Umstrukturierungen wird <strong>die</strong>s durch <strong>die</strong> ständige<br />

Weiterentwicklung bzw. Modernisierung der technischen Ausrüstung erreicht. Seit Jahren<br />

gehört somit auch das Global Positioning System zu unserem Handwerkszeug und jede Weiterentwicklung<br />

und Nutzung des Systems wird mit Interesse verfolgt. Folglich auch <strong>die</strong> Entwicklung<br />

<strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® .<br />

Historie<br />

1994<br />

Anschaffung <strong>von</strong> 3 GPS-Empfängern (Leica System 200)<br />

(Auswertung der Messungen im Postprocessing)<br />

(Haupteinsatz in der Flurbereinigung - Festpunktfelder)<br />

1996<br />

Aufrüstung <strong>von</strong> 2 GPS-Empfängern (Leica System 200)<br />

zu einer Real-Time-Ausrüstung (Leica RTK System 300)<br />

(Erweiterung der Einsatzfelder durch Echtzeitauswertung)<br />

1999<br />

Anschaffung des neuen Leica RTK-Systems 500 (Breit<br />

gefächerte Einsatzbereiche durch sehr zuverlässige<br />

Technik besonders bei gleichzeitigem Einsatz der<br />

Tachymetrie)<br />

1999<br />

Erster Test mit dem Satellitenpositionierungs<strong>die</strong>nst der<br />

Arbeitsgemeinschaft der deutschen Vermessungsverwaltungen<br />

(2m Band Empfänger)<br />

2001<br />

Erste Tests mit <strong>SAPOS</strong> ® -HEPS über GSM-Verbindung<br />

2002<br />

Seit Januar ständiger <strong>SAPOS</strong> ® -Einsatz<br />

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®<br />

<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong><br />

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® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong> <strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

<strong>SAPOS</strong><br />

GPS-RTK Einsatz<br />

Seit 1996 wird in unserem Büro mit GPS im Realtime-Modus gearbeitet. Der Datumsübergang<br />

<strong>von</strong> ETRS89 (Messystem) und dem amtlichen Gauß-Krüger-Koordinatensystem LS 100 wird auf<br />

unterschiedlichem Wege realisiert. Für <strong>die</strong> Startwerte der Referenzstation und zum Aufsuchen<br />

<strong>von</strong> Festpunkten wurde eine landesweite Transformation vorausberechnet. Die Genauigkeiten<br />

<strong>von</strong> * 5cm sind für <strong>die</strong>sen Zweck ausreichend. Je nach <strong>Aufgaben</strong>stellung und Genauigkeitsanforderungen<br />

wird dann für das jeweilige Projekt ein lokaler Transformationssatz bestimmt.<br />

Mit der Vortransformation lassen sich nicht nur <strong>die</strong> Passpunkte sehr schnell aufsuchen, vielmehr<br />

reichen für viele Anforderungen <strong>die</strong> geringeren Genauigkeiten der Vortransformation zur<br />

Erledigung der <strong>Aufgaben</strong> aus. Lediglich <strong>die</strong> im Vermessungswesen üblichen Überbestimmungen<br />

sorgen dafür, dass der Aufbau der Messung hinreichend kontrolliert ist.<br />

Die <strong>von</strong> uns eingesetzte GPS-RTK Ausrüstung besteht aus zwei Empfängern. Die Korrekturdaten<br />

werden über Funk (70cm-Band) übermittelt.<br />

Dies hat folgende Vorteile:<br />

– Uneingeschränkte und kostengünstige Nutzung<br />

der eigenen Korrekturdaten<br />

– Stabile und permanente Funkverbindungen zur<br />

Referenz<br />

– Schnelle Bestimmung der Mehrdeutigkeiten<br />

(


<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong> <strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

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Die Reaktionszeiten auf Auftragseingänge sind in den letzten Jahren immer kürzer geworden.<br />

Häufig muss auf <strong>die</strong> Wünsche der Auftraggeber sofort reagiert werden und direkt nach Auftragseingang<br />

mit der Messung begonnen werden. Die Abhängigkeit <strong>von</strong> der Katasterverwaltung<br />

beim Zugriff auf den Festpunktnachweis erschwert in vielen Fällen eine schnelle Abarbeitung<br />

der Vermessungsaufträge. Das Bedürfnis in Echtzeit auf das amtliche Festpunktfeld zuzugreifen,<br />

verlangt somit nach einem modernen Festpunktfeld, das mit moderner GPS-Technik realisiert<br />

wird.<br />

Erste Messungen mit <strong>SAPOS</strong> ®<br />

Die Entwicklungen <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® wurden <strong>von</strong> unserem Büro schon früh mit Interesse verfolgt mit<br />

dem Ziel, <strong>die</strong> Möglichkeiten <strong>die</strong>ser Technik möglichst schnell gewinnbringend in das tägliche<br />

Messgeschäft einzubringen.<br />

Die ersten Testmessungen 1999 waren jedoch ernüchternd. So war zum einen <strong>die</strong> Ausrüstung<br />

(2m-Funk) sehr unhandlich. Die damals geringe Dichte der Referenzstationen führte darüber<br />

hinaus zu Kommunikationsproblemen. Die Funkverbindungen waren sehr instabil, trotz der in<br />

unseren Regionen günstigen Topologie.<br />

Die zwangsläufig zum Teil sehr langen Basislinien <strong>von</strong> mehr als 10 km Länge schlugen sich auch<br />

in den Initialisierungszeiten (3 Minuten und mehr) sowie in den erreichten Genauigkeiten nieder.<br />

Es stellte sich somit heraus, dass <strong>SAPOS</strong> ® zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt für <strong>die</strong> Belange unseres Büros<br />

sowohl in der Ingenieurvermessung als auch in der Liegenschaftsvermessung bei weitem nicht<br />

ausreichend war.<br />

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®<br />

<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong><br />

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® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong> <strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

<strong>SAPOS</strong><br />

Mit dem Ausbau weiterer Stationen und der Erweiterung der Kommunikationswege (GSM) sollten<br />

<strong>die</strong>se Nachteile verringert werden, und im Jahr 2001 wurde ein erneuter Versuch gestartet.<br />

Startschuß für <strong>die</strong>sen Versuch war darüber hinaus ein Erlass des Innenministeriums <strong>von</strong> Niedersachsen,<br />

der bis auf weiteres <strong>die</strong> kostenlose Nutzung <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® zusicherte. Da das <strong>von</strong> uns<br />

eingesetzte Leica GPS-System 500 <strong>die</strong> Möglichkeit bietet, neben einem komfortablen aber auch<br />

teuren GSM-Modul herkömmliche GSM-Modelle (Siemens, Sagem) zu verwenden, stand einem<br />

weiteren Testbetrieb nichts im Wege.<br />

Auch in den folgenden Tests zeigte sich das Problem der langen Basislinien. So vermittelt <strong>die</strong><br />

nebenstehende Grafik ein trügerisches Bild. Bei 90% unserer <strong>Anwendung</strong>en waren <strong>die</strong> Basislinien<br />

länger als 6km. In den meisten Fällen sogar über 15km. Keine Probleme entstanden bei<br />

der Einwahl an den jeweiligen Referenzstationen. Offen dabei ist, ob <strong>die</strong>s an den z.Zt. wenigen<br />

<strong>SAPOS</strong> ® -Usern liegt, oder an den ausreichend zur Verfügung gestellten Online-Zugriffen. Die<br />

einzelnen Kommunikationen über GSM waren sehr stabil. Die langen Basislinien verbunden mit<br />

den verminderten Genauigkeiten verhinderten jedoch weiterhin den praktikablen Alltagseinsatz.<br />

Vernetzung der <strong>SAPOS</strong> ® -Stationen<br />

Im Januar <strong>die</strong>sen Jahres wurde <strong>die</strong> Vernetzung der Referenzstationen in Niedersachsen in Betrieb<br />

genommen und sofort durch unser Büro einem Praxistest unterworfen. Im Gegensatz zu<br />

den ersten Tests fielen <strong>die</strong>se jedoch überraschend positiv aus:<br />

• Initialisierungszeiten deutlich unter 30 sec<br />

• Stabile Online-Verbindung über GSM<br />

• Zufriedenstellende Genauigkeiten<br />

Ein Problem stellt z.Zt. unseres Erachtens nur <strong>die</strong> mangelnde Information über Ausfälle bzw.<br />

Nichtverfügbarkeiten des Systems für <strong>die</strong> Endnutzer dar. So standen in zwei Fällen unserem<br />

Außen<strong>die</strong>nst der <strong>SAPOS</strong> ® -Dienst nicht zur Verfügung. Mit Hilfe der vom LGN eingerichteten<br />

<strong>SAPOS</strong> ® -Hotline konnte <strong>die</strong>ses Problem innerhalb <strong>von</strong> 2 Stunden gelöst werden. Da der Auftraggeber<br />

jedoch an der Messstelle zugegen war, mussten <strong>die</strong> Messaufgaben herkömmlich gelöst<br />

werden.<br />

In einem anderen Fall konnten zwar <strong>SAPOS</strong> ® -Daten empfangen werden, <strong>die</strong> Vernetzung stand<br />

jedoch nicht zur Verfügung, was sich sofort in den Genauigkeiten niederschlug.<br />

Ein anderes für uns nicht zu erklärendes Problem stellen vereinzelnde Genauigkeitssprünge dar.<br />

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<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong> <strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

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So haben wir sowohl in der Lage als auch in der Höhe zwischen einzelnen Messungen Abweichungen,<br />

<strong>die</strong> über <strong>die</strong> angekündigten Genauigkeiten hinausgehen. Selbst Kontrollen der<br />

Satellitenanzahl, PDOP- und GDOP-Werte geben keinen Aufschluss über <strong>die</strong> Fehlerquellen. Die<br />

folgenden Tabellen zeigen <strong>die</strong> Ergebnisse einer Testmessung (5 unterschiedliche Punkte jeweils<br />

in 7 unterschiedlichen Messungen bestimmt).<br />

<strong>Anwendung</strong>en für <strong>SAPOS</strong> ®<br />

Nach den ersten Tests zeigt sich, dass <strong>SAPOS</strong> ® in Zukunft in allen Tätigkeitsfeldern unseres<br />

Büros Einzug halten wird.<br />

– Topografische Aufnahmen (Genauigkeit bis dm)<br />

• Aufmaß <strong>von</strong> Neupunkten<br />

• Aufsuchen <strong>von</strong> Passpunkten / Bestimmung der eigenen Referenz<br />

– Ingenieurvermessung<br />

• Absteckungsarbeiten<br />

• Übertragung <strong>von</strong> NN-Höhen<br />

• Passpunktbestimmung<br />

• Aufsuchen <strong>von</strong> Passpunkten / Bestimmung der eigenen Referenzstation<br />

– Liegenschaftvermessung<br />

• Aufmaß <strong>von</strong> Neupunkten<br />

• Aufsuchen <strong>von</strong> Passpunkten / Bestimmung der eigenen Referenz<br />

Die Aufzählung verdeutlicht, dass besonders das schnelle Positionieren und Aufsuchen <strong>von</strong><br />

vorhandenen Passpunkten eine wichtige Bedeutung hat. Zwar gibt es viele Bereiche, in denen<br />

ausschließlich mit GPS gemessen wird, eine größere Bedeutung kommt jedoch einer Kombination<br />

<strong>von</strong> GPS, Tachymetrie u.a. Messverfahren zu. Während bei umfangreichen Objekten der<br />

Einsatz <strong>von</strong> GPS mit eigener Referenzstation sicherlich außer Frage steht, war bisher der Einsatz<br />

<strong>von</strong> GPS in der Liegenschaftsvermessung wirtschaftlich nicht vertretbar. Dies kann sich<br />

nun mit <strong>SAPOS</strong> in Zukunft ändern, da der Messungsaufbau wesentlich flexibler gestaltet werden<br />

kann. Zudem halbieren sich <strong>die</strong> Kosten für eine GPS-Ausrüstung.<br />

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®<br />

<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong><br />

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® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong> <strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

<strong>SAPOS</strong><br />

<strong>SAPOS</strong> ® -Gebühren:<br />

In folgender Tabelle sind <strong>die</strong> Kosten für einen <strong>SAPOS</strong> ® -Einsatz aufgeführt. Als Grundlage sind<br />

<strong>die</strong> geplanten Preise der ADV für <strong>die</strong> Nutzung <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® und einem <strong>von</strong> unserem Büro mit<br />

dem Provider T-Mobil abgeschlossenen GSM-Vertrag angenommen.<br />

Es wird deutlich, dass ab einer höheren Punktzahl der herkömmliche RTK-Einsatz trotz gewisser<br />

Rüstzeiten für <strong>die</strong> Referenzstation günstiger bleibt. Bei niedriger Punktzahl fallen <strong>die</strong> Kosten<br />

so niedrig aus, dass <strong>SAPOS</strong> ® als zusätzliches Handwerkzeug akzeptiert werden wird.<br />

<strong>SAPOS</strong>-Einsatz im Liegenschaftskataster<br />

Im <strong>Aufgaben</strong>feld der Liegenschaftsvermessung haben wir in den letzten Jahren in Niedersachsen<br />

eine stetige Veränderung erlebt. Gekennzeichnet waren <strong>die</strong>se hauptsächlich durch Standardsenkungen<br />

und einem kontinuierlichen Rückgang der Auftragseingänge einhergehend mit einem<br />

steigenden Konkurrenzkampf der Vermessungstellen – besonders dem z.T. massiven Auseinandersetzungen<br />

mit der staatlichen Konkurrenz. Für unser Vermessungbüro gilt daher, <strong>die</strong><br />

Kosten für eine einzelne Liegenschaftsvermessung bei gleichbleibender Qualität und unter Berücksichtigung<br />

der katastertechnischen Vorschriften zu senken. <strong>SAPOS</strong> ® kann dabei helfen:<br />

So können aus einer GPS-RTK- Ausrüstung mit zwei Empfängern nun zwei unterschiedliche<br />

Vermessungstrupps mit GPS ausgestattet werden. Wichtige vermessungstechnische <strong>Aufgaben</strong><br />

können dann schnell mit <strong>SAPOS</strong> ® erledigt werden:<br />

– Erste Positionierungen (z.B.Aufsuchen <strong>eines</strong> Passpunktes)<br />

– Netzverdichtungen<br />

– Bestimmungen <strong>von</strong> temporären Aufnahmepunkten zur weiteren Nutzung z. B. für polare<br />

Messverfahren<br />

– Aufmaß <strong>von</strong> Neupunkten<br />

• Abschattungen erfordern ergänzende Messungen<br />

• Bogenschläge<br />

• Tachymetrie<br />

Da <strong>die</strong> bisherigen Vorschriften bereits auf den GPS-RTK-Einsatz abgestimmt waren, lassen <strong>die</strong>se<br />

sich weithin auf den Einsatz <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® anwenden.<br />

NVermKatG<br />

Dritter Teil Liegenschaftskataster<br />

§12 Führung<br />

(2) Die Liegenschaften sind auf der Grundlage der Lagefestpunkte zu vermessen.(...)<br />

- Anschlusszwang(!)<br />

Dieser Anschlusszwang wird in Zukunft durch <strong>SAPOS</strong> ® erleichtert werden.<br />

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<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong> <strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

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LiegVermErlass 1996<br />

4.1 Vermessungen sind sachgerecht , genau und zuverlässig durchzuführen, das Prinzip der<br />

Nachbarschaft ist zu wahren. Es ist sicherzustellen, das <strong>die</strong> Vermessung verfahrensunabhängig<br />

reproduziert werden kann.<br />

4.3 Vermessungen sind auf das einheitliche geodätische Bezugsystem des Landes zu beziehen.<br />

Sie sind grundsätzlich an Lagefestpunkte anzuschließen; deren Lageidentität ist sicherzustellen<br />

4.4 Aufnahmepunkte sind einzurichten (Vermarkung, Sicherung, Einmessung), wenn geeignete<br />

Lagefestpunkte fehlen. Ihre Bestimmung im einheitlichen Bezugssystem kann zurückgestellt<br />

werden<br />

4.5 Für bestimmte Gebiete soll <strong>die</strong> Einrichtung zurückgestellt werden, wenn ihr Aufwand<br />

gegenüber dem Gesamtaufwand der Vermessung unangemessen ist.<br />

Aus unserer Sicht ist <strong>die</strong>ser Punkt unbedingt zu erhalten, da der Einsatz <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® nicht in<br />

jedem Fall zu vertreten ist. Der bisher nötige Aufwand sollte in keiner Weise erhöht werden.<br />

LiegVermErlass 1996<br />

– Verzicht auf Einrichtung <strong>von</strong> Aufnahmepunkten bei GPS-Vermessungsverfahren:<br />

• Bei GPS-Vermessungen in Gebieten mit geringer Meßtätigkeit<br />

• Bei Bestimmung <strong>von</strong> mind. 10 Objektpunkten, <strong>die</strong> standortsicher und genau gekennzeichnet<br />

sein müssen<br />

• Bei Bestimmung <strong>von</strong> weniger als 10 Objektpunkten: Schaffung zusätzlicher besonderer<br />

Anschlußpunkte (entsprechend AP ohne SiP)<br />

– Bei tachymetrischen Folgemessungen in GPS-Gebieten<br />

• Anschluss <strong>von</strong> Polarvermessungen an min. 5 flächenhaft verteilte Objektpunkte<br />

• Anschluss an besondere Anschlusspunkte – Behandlung wie Aufnahmepunkte<br />

Auch <strong>die</strong> Genauigkeit und Zuverlässigkeit der <strong>SAPOS</strong>- Vermessung entspricht dem<br />

LiegVermErlass:<br />

größte zulässige Abweichung:<br />

–dL = 0,02 m bei Anschluss der Lagefestpunkte<br />

–dG = 0,04 m für Grenz- und Gebäudepunkte<br />

Ausblick<br />

Der Einsatz satellitengestützter Positionierungsverfahren hat inzwischen eine neue Qualität erreicht.<br />

GPS wird nicht mehr nur als genaues, flexibles und wirtschaftliches Vermessungsverfahren<br />

eingesetzt. Es ist vielmehr Grundlage für neue Zielmodelle im Lagefestpunktfeld geworden. Die<br />

GPS-Eigenschaft, fast entfernungsunabhängig und ohne gegenseitige Sichtverbindung mit hoher<br />

Genauigkeit Koordinatenunterschiede bestimmen zu können, wird für den Festpunktfeldanschluß<br />

weiter konsequent eingesetzt. Danach können in Zukunft weitere GPS-taugliche Punkte<br />

des Liegenschaftskatasters bestimmt werden. Die Analogie zur freien Stationierung und anschließender<br />

Polaraufnahme ist dabei offenkundig. Deutlich ist jedoch auch, dass weiterhin ein<br />

vermarktes Festpunktfeld benötigt wird, dessen Stationen GPS-tauglich sein müssen. Mit Hilfe<br />

<strong>die</strong>ser Punkte wird der Übergang zwischen den unterschiedlichen geodätischen Grundlagen<br />

(LS100/ETRS89) gewährleistet. Aus Sicht der Praxis ist <strong>die</strong> Bereitstellung <strong>von</strong> Transformationspunkten<br />

bzw. Transformationsparameter <strong>von</strong> herausragender Bedeutung. Diese Bereitstellung<br />

muß quasi in Echtzeit geschehen und darf nicht nur über Umwege (Katasterverwaltung) geschehen,<br />

damit <strong>die</strong> zeitlichen und damit wirtschaftlichen Vorteile <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong> ® nicht wieder zurückgesetzt<br />

werden.<br />

– Bereitstellung <strong>von</strong> Transformationspunkten quasi in Echtzeit<br />

(z.B. auf CD für alle Vermessungsorgane)<br />

– Auswahl und Vorausberechnung der Transformation im Vermessungsbüro<br />

– Aufmessen <strong>eines</strong> Kontrollpunktes<br />

• Zur Überprüfung der vorausberechneten Transformationsparameter<br />

• Zur Überprüfung der Verwendung des richtigen Parametersatzes<br />

• Zur Dokumentation der ausreichenden Genauigkeit der Nachbarschaft<br />

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®<br />

<strong>Anwendung</strong>en <strong>von</strong> <strong>SAPOS</strong><br />

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® für <strong>die</strong> <strong>Aufgaben</strong> <strong>eines</strong> Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs<br />

<strong>SAPOS</strong><br />

Bei den zukünftigen zu erlassenden Vorschriften muss aus unserer Sicht <strong>die</strong> in den letzten Jahren<br />

angestrebte Genauigkeit (5 Mark Stück) im Vordergrund bleiben – nicht <strong>die</strong> 2 cm der bisherigen<br />

Aufnahmepunkte – dann erst ist <strong>SAPOS</strong> ® ein wirkliches Hilfsmittel, dass keine zusätzlichen<br />

Kosten erzeugt.<br />

Der bisherige Erlass gibt <strong>die</strong>s bereits vor:<br />

LiegVermErlass:<br />

1. Im Rahmen der Deregulierung wird in der Neufassung auf Detailregelungen verzichtet. Die<br />

Ermessensspielräume der Vermessungsorgane werden ausgeweitet. ...<br />

... .Bei der Bearbeitung <strong>von</strong> Liegenschaftsvermessungen sind insbesondere bei den technischen<br />

Verfahrensweisen wirtschaftliche, den Verwaltungsaufwand senkende Gesichtspunkte zu<br />

berücksichtigen. ...<br />

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