Offener Brief an die Frakionen-DIN A3 Format - Grüne Zukunft für die ...
Offener Brief an die Frakionen-DIN A3 Format - Grüne Zukunft für die ...
Offener Brief an die Frakionen-DIN A3 Format - Grüne Zukunft für die ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Interessengemeinschaft „<strong>Grüne</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Hummelsbüttler Müllberge<br />
Hamburg, den 10. August 2013<br />
IgHM Jersbeker Weg 16, 22417 Hamburg<br />
Jens Kerst<strong>an</strong><br />
Fraktionsbüro von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bürgerschaft<br />
Rathausmarkt 1<br />
20095 Hamburg<br />
OFFENER BRIEF<br />
Welche <strong>Zukunft</strong> wollen Sie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hummelsbüttler Feldmark?<br />
Eine neue Bodendeponie <strong>für</strong> kontaminierten Erdaushub oder<br />
eine ökologisch-kulturl<strong>an</strong>dschaftlich bedeutsame Ausgestaltung der alten Müllberge<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir sind <strong>die</strong> Interessengemeinschaft „<strong>Grüne</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hummelsbüttler Müllberge“ mit Mitgliedern aus den Bezirken Hamburg Nord<br />
und W<strong>an</strong>dsbek. Wir lehnen vehement <strong>die</strong> neuen Pläne der Hamburger BSU ab, in der nördlichen Hummelsbüttler Feldmark eine<br />
privat betriebenen Bodendeponie der Klasse I <strong>für</strong> kontaminierten (nicht recyclebaren) Bodenaushub/Bauschutt zu genehmigen.<br />
Bitte lesen Sie <strong>die</strong> nachfolgenden Erläuterungen. Eine Stellungnahme Ihrer Fraktion zur „unendlichen Geschichte der Hummelsbüttler<br />
Müllberge“ bis zum 27. August 2013 halten wir <strong>an</strong>gesichts des am 1.08.13 begonnenen Pl<strong>an</strong>feststellungsverfahrens <strong>für</strong> sehr wichtig.<br />
Die Verg<strong>an</strong>genheit<br />
Ende der 1960er Jahre wurden S<strong>an</strong>dgruben im Norden der Hummelsbüttler Feldmark erwiesenermaßen über mehrere Jahre legal und illegal<br />
mit Haus- und Sondermüll verfüllt. Das damalige Vorgehen bescherte uns völlig ungesicherte Deponien und damit gefährliche Altlasten<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>. Abdeckung und Zwischenverfüllung der Deponien sorgten nur wenige Jahre <strong>für</strong> trügerische Sicherheit.<br />
1986 der Donnerschlag. Das Wasser der Trinkwasserbrunnen der nördlichen Feldmark ist so stark belastet, dass <strong>die</strong> Brunnen über Nacht<br />
geschlossen werden. Die Presse berichtet wochenl<strong>an</strong>g. Es beginnt eine bis heute nicht abgeschlossene Suche nach den Verursachern<br />
der Schadstoffemissionen, obwohl <strong>die</strong> ersten Mutmaßungen und auch Gutachten der Umweltbehörde (1986) sowie der GAL-Alsterdorf<br />
(1988) eindeutig auf <strong>die</strong> alten Bodendeponien hindeuten. Im neuen Jahrtausend ist <strong>die</strong> Verg<strong>an</strong>genheit fast vergessen, aber nicht<br />
bei den Anwohnern.<br />
Die Gegenwart<br />
Die Anf<strong>an</strong>g der 1990er Jahre aufgesattelten Hummelsbüttler Müllberge sind mit aktuell 70 Metern über NN bzw. 40 Metern über<br />
Bodenniveau eine der höchsten Erhebungen in g<strong>an</strong>z Hamburg. Wie Wächter thronen <strong>die</strong> Müllberge am nördlichsten Ende der Feldmark<br />
über den Hummelsee, <strong>die</strong> Kleinmoor-Biotope und <strong>die</strong> neuer Streuobstwiese des BUND.<br />
Die halb renaturierten Müllberge mit ihrem ph<strong>an</strong>tastischen Weitblick über <strong>die</strong> einzigartige Kulturl<strong>an</strong>dschaft der Hummelsbüttler Feldmark und<br />
der Hummelsee im Süden ziehen inzwischen sommers wie winters Tausende Erholungssuchende <strong>an</strong>. Spazieren gehen, Drachen steigen<br />
lassen, picknicken, im Hummelsee schwimmen, Hunde und Pferde ausführen, Rodeln, Sylvesterfeuerwerk genießen –<br />
Die Müllberge bieten seit Jahren einen unschätzbaren Beitrag zur Naherholung <strong>für</strong> alle nördlichen Stadtteile und Besuchern aus weiter<br />
entfernt liegenden Gegenden.<br />
Die <strong>Zukunft</strong> … wie sie <strong>die</strong> Stadt pl<strong>an</strong>t<br />
Einrichtung einer Bodendeponie zwischen Glashütter L<strong>an</strong>dstraße und der westlichen Seite der Müllberge auf der sogen<strong>an</strong>nten Schmittschen<br />
Koppel. Auffüllung durch ca. 300.000 m³ kontaminierten Bodenaushub auf einer Gesamtfläche von 40.000 m² innerhalb von 11 Jahren.<br />
Aussichten:<br />
Veränderung der hydrogeologischen Begebenheiten vor Ort. Verschärfung des Altlastenproblems. Gefährliche Ausblutung des<br />
Deponiekörpers. Neue Gefährdung des ersten und zweiten Grundwasserleiters in der Deponieumgebung. Auswaschung der neuen<br />
Bodenaushubschadstoffe bei Starkregen. Kontaminierter Feinstaubniederschlag auf <strong>die</strong> l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen Flächen und <strong>die</strong> Gärten in<br />
unmittelbarer Nähe zur neuen Deponie. Aussetzung der Naherholungsnutzung der Müllberge <strong>für</strong> mehr als ein Jahrzehnt usw.<br />
Interessengemeinschaft „<strong>Grüne</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hummelsbüttler Müllberge<br />
c/o Beate Otteni, Jersbeker Weg 16, 22417 Hamburg / Mail: muelldeponie@gmx.org<br />
Seite 1 von 2
Interessengemeinschaft „<strong>Grüne</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Hummelsbüttler Müllberge<br />
Hamburg, den 10. August 2013<br />
IgHM Jersbeker Weg 16, 22417 Hamburg<br />
Die <strong>Zukunft</strong> … wie wir sie sehen<br />
Prüfung auf S<strong>an</strong>ierung, dabei u.a. auch eine endgültige Klärung der Schadstoff-Verschmutzungsfahne im oberen Grundwasserleiter<br />
zwischen Altdeponien und den nordwestlichen Siedlungen. Komplette hydrogeologische Best<strong>an</strong>dsaufnahme der gesamten Gegend rund um<br />
<strong>die</strong> Müllberge.<br />
Aussichten:<br />
Gestaltung einer attraktiven ökologisch geprägten Nutzung der Müllberge <strong>an</strong> einem Runden Tisch unter Beteiligung der Politik, der<br />
Fachbehörden, den Naturschutzverbänden und der Anwohner in den Stadtteilen L<strong>an</strong>genhorn, Hummelsbüttel und Poppenbüttel.<br />
Ideen gibt es genug: Aussichtsplattform auf dem Hügel, Bepfl<strong>an</strong>zung mit attraktivem heimischen Vogelnährgehölz, Schmetterlingswiese auf<br />
der Schmittschen Koppel (aktuell eine Wildblumenwiese und gepl<strong>an</strong>tes Deponiegelände) usw.<br />
Die <strong>Zukunft</strong> … wie Sie sie sehen?<br />
Wir freuen uns über Ihre Stellungnahme bis zum 27. August.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Interessengemeinschaft „<strong>Grüne</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hummelsbüttler Müllberge<br />
c/o Beate Otteni, Jersbeker Weg 16, 22417 Hamburg / Mail: muelldeponie@gmx.org<br />
Seite 2 von 2