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Dinner Speech von Detthold Aden anlässlich des 60. Geburtstags des THB am 2.6. 2008<br />
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Anreden,<br />
Was ist schlimmer als 60 zu werden – nicht 60 zu werden.<br />
Oder wie Heinz Erhardt sagt:<br />
„Schlimm ist, wenn man alt wird – so das Alter spricht,<br />
aber schlimmer ist, man wird es nicht“.<br />
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Meinen herzlichen Glückwunsch zum gestrigen 60sten Geburtstag des THB entbiete<br />
ich mit Freude.<br />
Vom Singen eines gemeinsamen Ständchens sehe ich allerdings ab, da wir vorher<br />
nicht gemeinsam üben konnten. Handeln wir das vorgesehen Ständchen daher in<br />
Vortragsform ab.<br />
Sie kennen das bekannte Lied des seligen Curd Jürgens „60 Jahre und kein bisschen<br />
weise“. Er hat es nach sechs durchlebten Jahrzehnten auf die Schallplatte gebrummelt.<br />
„60 Jahre auf dem Weg zum Greise und noch 60 Jahr´ davon entfernt“.<br />
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Die Aussage „60 Jahre“ können wir, meine ich, so stehen lassen. Allerdings „Kein<br />
bisschen weise“? Das beim THB? Ganz im Gegenteil meine Damen und Herren.<br />
Der THB besticht auch nach 60 Jahren täglich durch Erfahrung und Kompetenz.<br />
„60 Jahre auf dem Weg zum Greise und noch 60 Jahr´ davon entfernt“, dem mag<br />
ich so nicht zustimmen. Und ich weiß, wovon ich rede. Schließlich bin ich bereits<br />
4 Monate älter als der THB. Und das hat mir sicher die Ehre verschafft, heute hier<br />
zu diesem Anlass zu Ihnen sprechen zu dürfen.<br />
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Für mich und den THB gleichermaßen stelle ich deshalb fest: 60 Jahre sind kein<br />
Alter. 60 Jahre stehen für ein gutes Maß an Erfahrung und jahrzehntelange Bewährung<br />
in wechselvollen Zeiten.<br />
Das sehe ich allerdings erst heute so. Als ich mit 28 Jahren Gründungsgeschäftsführer<br />
von UPS Deutschland wurde, waren 60jährige für mich Scheintote oder wie<br />
die heutige Generation sagen würde: Gruftis<br />
1948, unser Jahr, ist wie wir im Falle des THB wohl beurteilen können, offenkundig<br />
ein gutes Geburtsjahr – allerdings auch ein politisch sehr bewegtes Jahr.<br />
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Das Nachkriegsdeutschland lag noch in Schutt und Asche und niemand konnte<br />
wirklich wissen, wie es weitergehen sollte. Es gab lediglich die Hoffung.<br />
Da wurde Detthold Aden in Wilhelmshaven geboren und der THB aus der Taufe<br />
gehoben.<br />
Die Sowjets verließen sofort den alliierten Kontrollrat und verhängten im Juni die<br />
Berlin-Blockade.<br />
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Noch im selben Monat wurde die überlebenswichtige Luftbrücke zur Versorgung<br />
der Berliner Bevölkerung gestartet – das größte Luftversorgungs-Unterfangen der<br />
Weltgeschichte.<br />
In meiner Geburtsstadt Wilhelmshaven gab es auf dem Hof meines Großvaters,<br />
eines Fuhrunternehmers, zum Glück reichlich Milch – wie man ja auch noch heute<br />
an mir sieht.<br />
Dann gab es im Juni 1948 die Währungsreform. Auf einmal waren wieder alle Waren<br />
zu kaufen, die es zuvor nur auf dem Schwarzmarkt gab und es gab die legendäre<br />
Kopfprämie von 40 D-Mark.<br />
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Ich erinnere mich allerdings nur noch sehr schwach an meine Kindheitstage und so<br />
geht es wohl auch dem THB, denn von den Gründervätern ist bei der heutigen Geburtstagsfeier<br />
aus nachvollziehbaren Gründen leider niemand mehr anwesend.<br />
Seit Beginn vor 60 Jahren haben wir uns beide Gott sei Dank trotz mancher Veränderungen<br />
stark gewandelt und stehen seit langem in guten und sicheren Schuhen.<br />
Und so hat der THB heute allen Grund, mit Selbstbewusstsein auf die Vergangenheit,<br />
auf die Gegenwart und – wie ich meine - ebenso auch in die Zukunft zu<br />
schauen. Ich tue das auch – wenigstens für meine Zukunft.<br />
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Wilhelm Busch sagte dazu:<br />
Früher, da ich unerfahren<br />
und bescheidener als heute,<br />
hatten meine höchste Achtung<br />
andre Leute.<br />
Meine Damen und Herren, da fällt mir das Beispiel ein, als ich als 28jähriger<br />
Gründungsgeschäftsführer von UPS zur legendären Grete Schickedanz ins Büro<br />
gebeten wurde und sie mich nach meinem Eintreten fragte: „Kommt Ihr Chef auch<br />
noch?“.<br />
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Weiter mit Wilhelm Busch:<br />
Später traf ich auf der Weide<br />
außer mir noch andre Kälber<br />
und nun schätz ich sozusagen<br />
erst mich selber.<br />
Ich denke, das trifft es ganz gut. Die Anfänge eines neuen Unterfangens stecken<br />
immer voller Risiken und die eigenen Bedenken werden dabei häufig hinter vorgetäuschtem<br />
Optimismus verborgen.<br />
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Dann schaut man schon eher mal mit Respekt und vielleicht auch etwas neidvoll<br />
auf andere, die bereits erfolgreich sind.<br />
Erst mit den Jahren begreift man wirklich, dass die anderen auch immer nur mit<br />
Wasser kochen können. Dabei ist mancher, den wir früher bewundert haben mögen,<br />
vielleicht sogar schon auf der Strecke geblieben.<br />
Wenn man, wie der THB, 60 Jahre nicht nur durchgehalten hat, sondern ausgesprochen<br />
erfolgreich war, dann tut das nicht zuletzt auch dem Selbstbewusstsein<br />
gut. Ich weiß, wovon ich rede und auch die Macher des THB haben jedenfalls allen<br />
Grund dazu.<br />
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Heinz Erhardt, Curt Jürgens und Wilhelm Busch haben mich bei der Vorbereitung<br />
für den heutigen Abend inspiriert.<br />
In Anlehnung an Curt Jürgens und mit der ersten - beinahe vollständig geklauten -<br />
Zeile möchte ich dem THB einen kleinen Vierzeiler mit auf den weiteren Weg geben:<br />
60 Jahre und kein bisschen leise,<br />
der THB mischt weiter kräftig mit.<br />
Mit seiner engagierten Weise<br />
Bleibt er auch noch ewig fit.<br />
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Dies können wir ihm alle für die Zukunft nur wünschen. Machen Sie weiter so und<br />
bleiben Sie am Ball. Wir brauchen Sie, wir brauchen den THB.<br />
Meine Damen und Herren, wir blicken zurück auf seine lange Vergangenheit, wir<br />
schätzen seine starke Gegenwart und wünschen ihm viele weitere erfolgreiche Jahre<br />
in der Zukunft. Er wird dann auch 120 Jahre feiern können und ich kann es<br />
nicht. Da trennen sich dann unsere Wege.<br />
Ich wünsche uns allen noch einen vergnüglichen Abend und danke Ihnen für Ihre<br />
Aufmerksamkeit!<br />
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