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Wie viel Sozialarbeit kann der organisierte Sport leisten?

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Situationen im <strong>Sport</strong>verein, bei denen von 13- bis 16jährigen Jugendlichen geraucht o<strong>der</strong> Alkohol<br />

getrunken wird<br />

in Umkleidekabine<br />

11<br />

vor wichtigen Spiel<br />

11,1<br />

nach vereinsnie<strong>der</strong>lage<br />

16<br />

in Vereinsgaststätte<br />

27,4<br />

zuhause mit <strong>Sport</strong>sfreunden<br />

29,5<br />

Auf <strong>Sport</strong>freizeit<br />

50,9<br />

Nach einem Vereinssieg<br />

55,9<br />

Bei <strong>Sport</strong>fest<br />

60,5<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

Reihe1<br />

Was die <strong>viel</strong> gepriesene Integrationsfunktion und den Schutzimpfungseffekt des<br />

<strong>organisierte</strong>n <strong>Sport</strong>s anbelangt, so zeigen Statistiken <strong>der</strong> <strong>Sport</strong>bünde aber auch<br />

Untersuchungen von BRINKHOFF dass bei jungen Mitglie<strong>der</strong>n im Alter zwischen 14 und<br />

18 Jahren die <strong>Sport</strong>vereine hohe Fluktuationsraten aufweisen und dass das Phänomen<br />

<strong>der</strong> sozialen Ungleichheit im <strong>Sport</strong>verein heute so ausgeprägt wie noch nie zuvor ist.<br />

Dabei gilt und hiermit werden erste Hinweise auf die Notwendigkeit und die Richtung <strong>der</strong><br />

Qualitätsoffensive im <strong>organisierte</strong>n <strong>Sport</strong>, auf Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen gegeben:<br />

‣ Je härter die sportive Kodierung, desto härter auch die soziale und geschlechtsspezifische<br />

Selektierung des <strong>Sport</strong>s<br />

‣ Je weicher die sportive Kodierung, desto weicher auch die soziale und geschlechtsspezifische<br />

Selektierung!<br />

Im Begründungs-. und Orientierungskonzept zur Notwendigkeit <strong>der</strong> Fortentwicklung <strong>der</strong><br />

sozialen Offensive im Kin<strong>der</strong>- und Jugendsport des Beirates „Soziale Offensive“ <strong>der</strong><br />

Deutschen <strong>Sport</strong>jugend wird entsprechend selbstkritisch festgestellt, dass „im <strong>Sport</strong>verein<br />

sozial benachteiligte und randständige o<strong>der</strong> Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen<br />

– also genau die Jugendlichen, um die es in <strong>der</strong> Sozialen Arbeit geht - sehr <strong>viel</strong> seltener<br />

anzutreffen“ und in <strong>der</strong> „Mitgliedschaft stark unterrepräsentiert“ sind (Deutsche<br />

<strong>Sport</strong>jugend 1998). Der von dem Kriminologen PFEIFFER behauptete<br />

„Schutzimpfungseffekt des <strong>Sport</strong>vereins gegen Jugendkriminalität“ entpuppt sich so<br />

besehen eher als ein Ausgrenzungseffekt unbequemer, sozialrandständiger junger<br />

Vortrag, gehalten auf <strong>der</strong> 1. Schnittstellenkonferenz: „<strong>Sport</strong>(pädagogik) -Jugendhilfe. Möglichkeiten und 7<br />

Grenzen sportpädagogischer Angebote in <strong>der</strong> Jugend- und <strong>Sozialarbeit</strong> mit gewaltbereiten<br />

Jugendlichen“ am 04. September 2002 in Dortmund

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