Anna Gmeyner: Manja - Prittwitz & Partner
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<strong>Anna</strong> <strong>Gmeyner</strong>: <strong>Manja</strong><br />
Roman, gelesen von Iris Berben<br />
Im Frühjahr 2007 las Iris Berben für den Schweizer Hörbuchverlag Hörkultur den Roman<br />
„<strong>Manja</strong>“ von <strong>Anna</strong> <strong>Gmeyner</strong> ein. Dass sich die Schauspielerin für die aufwändige Produktion<br />
unter der Regie von Walter Adler begeistern ließ, rührt aus ihrer Liebe zur anspruchsvollen<br />
Literatur und ihrem gesellschaftspolitischen Engagement wider das Vergessen, gegen<br />
Antisemitismus und für Aussöhnung und Toleranz. Der „Roman um fünf Kinder“, den Berben<br />
leicht gekürzt liest, ist ein antifaschistisches und antirassistisches Lehrstück von hoher<br />
literarischer Qualität, das seit seinem ersten Erscheinen 1938 beim Amsterdamer Exil-<br />
Verlag Querido nicht an Aktualität verloren hat.<br />
Der Roman, an dem die Dramatikerin <strong>Anna</strong> <strong>Gmeyner</strong> im Exil zwischen 1934 und 1938<br />
gearbeitet hat, schildert die gesellschaftlichen Entwicklungen zwischen 1920 und 1934 in<br />
einer Stadt irgendwo in Deutschland. Es ist die Geschichte einer Freundschaft zwischen fünf<br />
Kindern aus Familien unterschiedlichen sozialen Milieus: Karl entstammt einer klassenbewussten<br />
Proletarierfamilie, Heini dem liberalen, humanistisch gebildeten Bürgertum,<br />
Franz dem sozial verfallenden Kleinbürgertum, der Halbjude Harry dem reichen Großbürgertum<br />
und <strong>Manja</strong> einer verarmten, ostjüdischen Einwandererfamilie. „<strong>Manja</strong>“ schildert<br />
den immer unmenschlicher werdenden Alltag im Umfeld eines erstarkenden Nationalsozialismus.<br />
Beeindruckend deutlich wird, wie nationalsozialistische Ideologie und<br />
Propaganda sukzessive alle Bereiche des täglichen Lebens durchdringen. Letztlich werden<br />
auch die fünf Kinder infiltriert. Bedroht ist am Ende nicht nur deren Freundschaft. Auch das<br />
Mädchen <strong>Manja</strong> zerbricht unter dem Druck.<br />
Iris Berben liest diese Geschichte, erzählt sie, lebt sie nach, lässt die unmittelbare poetische<br />
Kraft des Werkes ständig spüren und erweckt die unterschiedlichen Personen zu unverwechselbarem<br />
eigenem Leben: den tumben Anton Meißner, der mit den Nazis Karriere<br />
macht, den Galanteriewarenhändler Meirowitz, der sein Glück vergeblich sucht, die Mütter<br />
und nicht zuletzt die Kinder, denen Iris Berben hörbar ihre ganze Sympathie schenkt, allen<br />
voran <strong>Manja</strong>, die kraft ihrer Phantasie immer wieder Gegenwelten zur Wirklichkeit schafft.<br />
<strong>Anna</strong> <strong>Gmeyner</strong>: <strong>Manja</strong><br />
Hörkultur 2007<br />
12 CDs, Spielzeit 873 Minuten<br />
20-seitiges Booklet mit s/w-Fotografien<br />
Hardcover-Verpackung mit Stecktaschen aus Fotokarton<br />
€ 64,90 (D), € 65,50 (A), CHF 98,00<br />
ISBN 978-3-9523087-4-5<br />
Leicht gekürzte Hörbuchfassung<br />
Sprecherin: Iris Berben<br />
Regie: Walter Adler<br />
<strong>Prittwitz</strong> & <strong>Partner</strong><br />
Agentur für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Montgelasstr. 8<br />
81679 München<br />
Ansprechpartnerin: Gesine von <strong>Prittwitz</strong><br />
Tel: 089/63 89 28-0<br />
Fax: 089/63 89 28-20<br />
Mobil: 01520/28 27 993<br />
E-Mail: team@prittwitzundpartner.de<br />
Webseite: www.prittwitzundpartner.de
Die Autorin: <strong>Anna</strong> <strong>Gmeyner</strong> (geb. 1902 in Wien, gest. 1991 in York/Großbritannien) war als<br />
Dramaturgin bei Erwin Piscator tätig, verfasste Lieder und Balladen und avancierte vor 1933<br />
mit den Theaterstücken „Herr ohne Helden“ und „Automatenbüffet“. Das Exil führte sie über<br />
Paris nach Großbritannien. Trotz einiger engagierter Bemühungen ist ihr schmales Oeuvre<br />
noch zu entdecken.<br />
Die Sprecherin: Iris Berben, geb. 1950, ist durch zahlreiche Rollen in Kino- und<br />
Fernsehfilmen bekannt. Für ihre schauspielerischen Leistungen wurde sie mit vielen<br />
Auszeichnungen geehrt, für ihr politisches Engagement erhielt sie zweimal das<br />
Bundesverdienstkreuz. Ihren Beitrag zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel<br />
ehrte der Zentralrat der Juden in Deutschland 2002 mit dem Leo-Baeck-Preis.<br />
Der Regisseur: Walter Adler, geb. 1947, ist der bedeutendste Hörspielmacher Deutschlands.<br />
Nach dem Besuch der Schauspielschule in Bochum arbeitete er zunächst als Regieassistent<br />
beim Hörspiel des Südwestfunks Baden-Baden, seit 1971 als freier Autor und Regisseur für<br />
Hörspiel und Theater. Er realisierte über 200 Projekte und wurde für seine Leistungen<br />
zweimal mit dem wichtigsten deutschen Hörspielpreis, dem Hörspielpreis der Kriegsblinden<br />
geehrt. Für Hörkultur inszenierte Walter Adler bereits einige, mit Preisen bedachte<br />
Produktionen.<br />
Pressestimmen zum erstmaligen Erscheinen des Buches in Deutschland 1984:<br />
***<br />
„Der Roman ist ein document humain von äußerster Eindrücklichkeit … Wer vom Menschen<br />
her erkennen will, was 1933 bedeutet hat, darf <strong>Manja</strong> nicht auslassen.“ Hans Kühner,<br />
Jüdische Rundschau/Basel<br />
„Ein dichterisches Kaleidoskop, phantasievoll und impulsiv geformt, tiefe Menschen-, Naturund<br />
Lebenskenntnis enthüllend...“ Will Schaber, Aufbau (New York)<br />
„Ein Buch voller Menschlichkeit, zum Lachen und Weinen, mit vielen Schreien, und trotz<br />
alledem voller Poesie und Zartheit.“ Dieter M. Gräf, Die Rheinpfalz<br />
„Dieser Roman … hebt sich weit heraus aus anderen zeitgeschichtlichen Veröffentlichungen.“<br />
Hermann Lewy, Allgemeine Jüdische Wochenzeitung<br />
„Wir haben es hier mit einem Werk zu tun, das mit an der Spitze der damaligen literarischen<br />
Bemühungen stand und auch heute einen bedeutenden Platz in der antifaschistischen<br />
Literatur der Emigration beanspruchen darf.“ Werner Neubert, Berliner Zeitung<br />
„<strong>Manja</strong> ist ein stilles Buch, das seine humanistische Botschaft leise, doch eindringlich<br />
offenbart. Die Autorin hält keine Lektion und meidet Klischees.“ Klaus-Dieter Trende, Neues<br />
Deutschland<br />
„<strong>Manja</strong> ist ein lesenswertes Buch. Der Roman gibt Poesie und Zeitbild in einer Mischung,<br />
die anrührt und aufklärt … Die Personen sind sozial so geordnet und in ihren Charakteren<br />
so gezeichnet, dass ein Kaleidoskop der moralischen und politischen Optionen im<br />
damaligen Deutschland entsteht.“ Heribert Seifert, Neue Zürcher Zeitung<br />
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