PDF-Datei - Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus
PDF-Datei - Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus
PDF-Datei - Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Umweltschutz<br />
Ein Planet reicht für die Menschheit nicht aus<br />
Anzahl benötigte Weltkugeln für<br />
deren Lebensstil:<br />
Würden alle Menschen so leben wie<br />
ein Durchschnittsschweizer, bräuchten<br />
wir rund 2,6 Erden, um unseren<br />
Ressourcenbedarf zu decken. Dieses<br />
eindrückliche Ergebnis lässt sich<br />
anhand des sogenannten ökologischen<br />
Fussabdrucks berechnen.<br />
Dabei wird der menschliche Ressourcenverbrauch<br />
(z.B. Wasserverbrauch,<br />
Treibstoff oder Nahrungsmittel) nicht<br />
wie gewohnt in Kilo oder Liter ausgedrückt,<br />
sondern in Quadratmeter<br />
umgerechnet. Der Fussabdruck-Wert<br />
zeigt also auf, wie viel Fläche benötigt<br />
wird, um bestimmte Ressourcen<br />
bereitzustellen.<br />
Eine vegetarische Ernährung hilft eindeutig<br />
dabei, unseren Planeten nachhaltig<br />
zu bewahren. Je mehr Menschen<br />
sich vegetarisch ernähren,<br />
umso weniger wird unsere Erde belastet.<br />
Die USA sind nämlich mit Abstand<br />
das Land, welches am meisten<br />
Ressourcen verschwendet – 5,8 Planeten<br />
wären nötig, wenn alle Menschen<br />
so leben würden. Gleichzeitig<br />
führen die Amerikaner mit einem<br />
Konsum von 124 kg Fleisch pro Person<br />
und Jahr auch die Tabelle der<br />
grössten Fleischesser an.<br />
Bangladesch hingegen ist das Land,<br />
welches unsere Erde am wenigsten<br />
ausbeutet – lediglich 0,3 Planeten<br />
werden mit seiner Lebensweise benötigt.<br />
Die Banglanesen<br />
sind interessanterweise<br />
auch<br />
das Volk, welches<br />
mit 3,2 kg pro Jahr<br />
am wenigsten<br />
Fleisch überhaupt<br />
konsumiert.<br />
Berechnen Sie Ihren<br />
eigenen Fussabdruck<br />
auf www.footprint.ch oder<br />
www.myfootprint.org<br />
Bei diesen Berechnungen wird auch<br />
die Ernährung abgefragt: Am schonendsten<br />
für die Welt ist dabei die<br />
vegane Ernährung, am zweitschonendsten<br />
die vegetarische und<br />
am schlimmsten die Ernährung mit<br />
Fleisch.<br />
Quelle: WWF<br />
Warum eine vegetarische<br />
Ernährung<br />
dabei<br />
hilft, unseren Planeten<br />
zu retten, erfahren<br />
Sie in unserer<br />
Broschüre «Die ökologischen<br />
Folgen des Fleischkonsums».<br />
Das Heft ist für Fr. 0.50 (bitte den Betrag<br />
in Briefmarken zzgl. Porto Ihrer<br />
Bestellung beilegen) direkt bei der<br />
SVV, Bahnhofstrasse 52, 9315<br />
Neukirch-Egnach zu beziehen. SVV-<br />
Mitglieder und -Gönner erhalten die<br />
Broschüre kostenlos.<br />
Getreideverbrauch übersteigt die Erzeugung<br />
Es herrscht eine bedrohliche Getreideknappheit,<br />
von der die ganze Welt<br />
betroffen ist. Bereits in den letzten<br />
Jahren reichte infolge grosser Dürre<br />
die jährliche Ernte nicht mehr aus,<br />
um den ständig steigenden Bedarf zu<br />
decken. Bis heute konnte man noch<br />
von den bestehenden Getreidereserven<br />
zehren, doch diese sind nun<br />
langsam aufgebraucht. 596 Millionen<br />
Tonnen Getreide wurden in diesem<br />
Wirtschaftsjahr 2005/2006 produziert,<br />
aber verbraucht wurden<br />
weltweit über 615 Millionen Tonnen,<br />
1 wovon mehr als die Hälfte für<br />
die Aufzucht von Masttieren bestimmt<br />
ist. Zusätzlich zu den umweltbedingten<br />
Ursachen und dem enormen<br />
Verbrauch von Futtergetreide<br />
der Industrienationen haben nun<br />
auch immer mehr östliche Länder<br />
wie China, Japan und Indien die<br />
westlichen Ernährungsgewohnheiten<br />
übernommen und beginnen damit,<br />
vermehrt Fleisch zu produzieren.<br />
Um den Konsumenten möglichst billiges<br />
Fleisch anbieten zu können,<br />
sind die meisten Fleischproduzenten<br />
auf den Import des Weizens angewiesen,<br />
da die heimischen Anbauflächen<br />
zu klein dafür sind. Obwohl sich<br />
die Preise in den letzten Jahren um<br />
rund 50% erhöht haben, kostet ein<br />
Kilo Getreide momentan lediglich 25<br />
Rappen (zum Vergleich: 1 Kilogramm<br />
Vollkornmehl kostet im Detailhandel<br />
ca. Fr. 2.20). Durch die Weizenknappheit<br />
werden die Preise zukünftig<br />
zwar noch weiter steigen,<br />
allerdings weichen die Produzenten<br />
in diesem Fall auf andere Getreidesorten<br />
wie zum Beispiel Gerste aus.<br />
Doch die Erträge für Grobgetreide<br />
schwinden genauso.<br />
Ein besonderes Problem stellt die<br />
Preiserhöhung für die ärmeren Länder<br />
dar. Denn viele werden sich den<br />
Kauf von Weizen nicht mehr leisten<br />
können, um daraus ihr Brot herzustellen.<br />
Damit also der reiche Teil der<br />
Menschheit Fleisch essen kann, müssen<br />
die Armen hungern.<br />
Durch diese Ausbeutung der natürlichen<br />
Ressourcen bis fast zur vollständigen<br />
Erschöpfung und auch<br />
aufgrund der ethischen Verantwortung<br />
wird es immer deutlicher, dass<br />
sich die Menschen die Herstellung<br />
von Fleisch nicht mehr leisten können.<br />
Fussnote:<br />
1<br />
LID-Nachrichten<br />
16<br />
<strong>Schweizerische</strong> <strong>Vereinigung</strong> für <strong>Vegetarismus</strong>, 9315 Neukirch Vegi•Info 2006/4