Wirtschaftsfaktor Vielfalt im Unternehmen - Success Across
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Den Blick schärfen – Konferenzbericht: „<strong>Wirtschaftsfaktor</strong> <strong>Vielfalt</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Unternehmen</strong>“<br />
… unter diesem Motto veranstaltete Da<strong>im</strong>ler http://www.da<strong>im</strong>ler.com/dccom/home/de am<br />
vergangenen Mittwoch, 30.11.2011, <strong>im</strong> Mercedes Event Center in Sindelfingen die fünfte Konferenz<br />
zum Thema <strong>Wirtschaftsfaktor</strong> <strong>Vielfalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Unternehmen</strong>.<br />
500 Da<strong>im</strong>ler Mitarbeiter sowie 100 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter<br />
zwei Drittel Männer und ein Drittel Frauen, kamen zu diesem Anlass zusammen.<br />
Ein perfekt geplantes Programm, das hochkarätigste interne und externe Sprecher zusammenbrachte,<br />
lieferte Einblicke in die Welt des „Diversity- (<strong>Vielfalt</strong>s-) Management“. Der Fokus lag dabei auf dem<br />
Einfluss erfolgreich angewandten „Diversity Managements“ auf die Wirtschaftlichkeit und<br />
Profitabilität eines <strong>Unternehmen</strong>s.<br />
Die Quintessenz vorweg genommen: kein <strong>Unternehmen</strong> kann es sich leisten, die Diversity-Faktoren<br />
Geschlecht, Nationalität, ethnische Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter,<br />
sexuelle Orientierung und Identität unbeachtet zu lassen oder gar zu ignorieren.<br />
Frau Ursula Schwarzenbart, Director Global Diversity Office and Performance & Potential<br />
Management, eröffnete die Konferenz mit den Worten: „Wir haben dieses Konferenzmotto<br />
[Anmerkung der Redaktion: „Den Blick schärfen“] gewählt, weil wir den Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern bewusst die Möglichkeit bieten wollen, sich mit den unterschiedlichen Perspektiven von<br />
Diversity-Management auseinanderzusetzen. Denn nicht nur die Wissenschaft, sondern vor allem die<br />
praktische Erfahrung zeigt, dass gemischt zusammengesetzte Teams bei der Lösung von komplexen<br />
Aufgaben erfolgreicher sind.“ Die Initiatorin der Konferenz, die vor fünf Jahren „<strong>im</strong> kleinen Kreis“ –<br />
mit nur weiblichen Teilnehmerinnen – begonnen hatte, gab dann die Bühne frei für Wilfried Porth,<br />
Vorstandsmitglied der Da<strong>im</strong>ler AG - Personalvorstand und Arbeitsdirektor.<br />
Fotografisch eindringliche Folien, die beispielsweise mit Slogans wie diesen überschrieben waren:<br />
„Die Persönlichkeit entscheidet“,<br />
„Eine gemeinsame Basis finden“,<br />
„Individualisierung“,<br />
„Auf die richtige Mischung kommt es an“ und<br />
„Den Blickwinkel verändern“<br />
lieferten einen „Blick schärfenden“- Einstieg in die Konferenz, und zeigten, dass sich Herr Porth in<br />
diesem Thema zu Hause fühlt und sich über den Nutzen von „Diversity Management“ bewusst ist, wie<br />
dieses Zitat belegt: „Diversity bedeutet, dass wir die <strong>Vielfalt</strong> unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wertschätzen und einbeziehen. Dabei geht es neben Frauenförderung auch um<br />
Generationenmanagement und kulturelle <strong>Vielfalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Unternehmen</strong>.“<br />
© 06.12.2011 Nina Frauenfeld SUCCESS ACROSS 2011
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Beeindruckt hat Irene Natividad, Präsidentin des Global Summit of Women, die über „Women’s<br />
economic strength“ referierte. Gestützt auf zahlreiche fundierte Studien versuchte sie mit<br />
Enthusiasmus und „Drive“, die Da<strong>im</strong>ler Ingenieur-Welt davon zu überzeugen, dass „guter Wille“ nicht<br />
reicht, sondern dass es eine Quote geben muss, in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um das<br />
wirtschaftliche Überleben unserer Welt nachhaltig zu sichern. Selbstbewusst, kämpferisch, direkt und<br />
für uns überzeugend brachte sie ihre Message rüber. Für einige der Da<strong>im</strong>ler Mitarbeiter – so sollte sich<br />
bei der abschließenden Podiumsdiskussion herausstellen - „zu radikal“. Das mag sein, ist doch aber<br />
<strong>im</strong>mer eine Frage des Standpunktes und der Perspektive. Auf jeden Fall hat Irene Natividad<br />
wachgerüttelt, und wenn ihr „Wachrütteln“ dazu beiträgt, „den Blick zu schärfen“ , hat sie nicht nur<br />
ihr Ziel erreicht. Sie hat, einmal mehr, zum Wahrnehmungs-Veränderungs-Prozess beigetragen: die<br />
Zeiten, in denen man denkt, dass Geschlechter-Management ein „nice to have“ anstatt ein „must do“<br />
ist, sind vorbei. Zumindest für diejenigen, die ihr wirtschaftliches Überleben erleben möchten.<br />
Die „große Dame“, Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, einst Bundesverfassungsrichterin und seit<br />
Februar 2011 erstes weibliches Vorstandsmitglied der Da<strong>im</strong>ler AG, verantwortlich für Integrität und<br />
Recht, ließ in ihren Ausführungen, die sie sehr entschieden und best<strong>im</strong>mt vermittelte, keine Zweifel<br />
daran, dass Da<strong>im</strong>ler es sich nicht leisten könne, auf die professionelle Einbeziehung von Frauen zu<br />
verzichten.<br />
Professor Dr. Martin Korte, Professor für zelluläre Neurobiologie an der TU Braunschweig, fegte<br />
wortgewandt, schnell und mitreißend übers Parkett und riss das Publikum mit seinem Vortrag: „Ihr<br />
Gehirn – Sein Gehirn: Geschlechterunterschiede <strong>im</strong> Denken, Fühlen und Handeln?“ mit.<br />
Interaktiv schaffte er es, komplexe wissenschaftliche Themen so herunter zu brechen, dass auch Laien,<br />
die keine Gehirnforscher sind, seinen Ausführungen folgen konnten.<br />
Er zeigte zum Beispiel dieses Video http://www.youtube.com/watch?v=vJG698U2Mvo – es geht<br />
dabei um selektive Aufmerksamkeit – Zählen Sie, wie oft das weiße Team, den Basketball hin und her<br />
wirft – konzentrieren Sie sich, und lassen Sie sich durch nichts ablenken!<br />
Dies können Frauen und Männer beispielsweise gleich gut. Professor Korte erwähnte auch das<br />
Marshmallow Exper<strong>im</strong>ent http://www.youtube.com/watch?v=Yo4WF3cSd9Q&feature=related <strong>im</strong><br />
Zusammenhang mit der Theorie, dass Geduld und Durchhaltevermögen sowie das Widerstehen einer<br />
Versuchung <strong>im</strong> Kindesalter, mehr über den späteren Erfolg <strong>im</strong> (Berufs)-leben vorherzusagen<br />
vermögen, als Unterschiede in männlichen und weiblichen Gehirnen.<br />
So schaffte er es in einer Leichtigkeit, von real existierenden neurobiologischen Unterschieden in<br />
Gehirnen von Männern und Frauen die Diskussion auf ein ganz anderes Level zu heben. Sehr<br />
gelungen fanden wir!<br />
Und dann war es so weit, Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Da<strong>im</strong>ler AG und Leiter<br />
Mercedes-Benz Cars, betrat die Bühne. Er referierte mit Humor und Menschlichkeit und erweiterte<br />
den bisherigen Fokus auf Geschlecht um Nationalität beziehungsweise Interkulturalität sowie <strong>im</strong><br />
Zeitalter des demografischen Wandels um den Aspekt Alter. „Ein global erfolgreicher Konzern<br />
braucht Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Erfahrungen und Fähigkeiten. Deshalb wollen wir<br />
auch be<strong>im</strong> Diversity Management zu den Besten der Branche gehören.”<br />
Dr. Zetsche sagte zum Thema kulturelle <strong>Vielfalt</strong>: „Wenn wir in diesen Märkten [Anmerkung der<br />
Redaktion: dabei ging er konkret auf die sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und<br />
China ein] dauerhaft Erfolg haben wollen, brauchen wir lokale Expertise. Wir setzen auf den<br />
He<strong>im</strong>vorteil lokaler Fachkräfte und Manager.“<br />
© 06.12.2011 Nina Frauenfeld SUCCESS ACROSS 2011
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Dieser ganzheitliche Ansatz war wichtig und notwendig, denn in den Pausen äußerte sich der eine oder<br />
andere Mann kritisch darüber, dass der Mann-Frau Fokus doch zu eng gefasst sei.<br />
Dr. Zetsche stellte sich dann auch direkten Fragen aus dem Publikum. Wir fragten ihn: „Wie gehen Sie<br />
mit interkulturellen Herausforderungen um, wenn Sie in den BRIC-Staaten unterwegs sind?“ Seine<br />
Antwort war authentisch und überzeugend. Er sei in der Türkei geboren, habe in Brasilien und den<br />
USA gelebt und habe die Erfahrung gemacht, dass wenn er mit Offenheit und Respekt Menschen<br />
gegenüber trete, ganz gleich welcher Herkunft sie sind, auch kleine interkulturelle Fauxpas zu<br />
überstehen seien und ein kooperatives Miteinander möglich ist.<br />
Wir durften einen organisatorisch perfekt geplanten Tag mit beeindruckenden Referenten - intern und<br />
extern - erleben. Wir haben das Gefühl, dass die „kritische Masse“ stetig wächst und wir uns in die<br />
richtige Richtung bewegen.<br />
Die Frage, die offen bleibt, ist, ob auch diejenigen Da<strong>im</strong>ler Mitarbeiter, die in einem weniger<br />
internationalen Umfeld groß geworden sind, die Möglichkeit und die Werkzeuge haben, sich auf dem<br />
internationalen Parkett ebenso erfolgreich und überzeugend zu behaupten wie ein Herr Dr. Dieter<br />
Zetsche? Es sei ihnen gewünscht, denn kulturelle <strong>Vielfalt</strong> ist eine Chance und keine Barriere!<br />
Wer mehr und andere Eindrücke der Konferenz lesen möchte, sei auf das Da<strong>im</strong>ler Blog verwiesen:<br />
http://blog.da<strong>im</strong>ler.de/2011/12/02/den-blick-schaerfen-5-da<strong>im</strong>ler-diversity-konferenz-2011/<br />
Wenn Sie über unseren innovativen Beratungs-, Trainings- und Coaching-Ansatz <strong>im</strong> Umgang mit<br />
professionell gelebter Interkulturalität informiert werden möchten, senden Sie uns eine E-Mail<br />
nina@successacross.com oder rufen Sie uns an: +49 (0)6221 – 735 13 71. Wir freuen uns darauf, Sie<br />
kennen zu lernen!<br />
Die Originalzitate von U. Schwarzenbart, W. Porth und Dr. D. Zetsche haben wir dieser Website<br />
entnommen: http://blog.da<strong>im</strong>ler.de/2011/12/02/den-blick-schaerfen-5-da<strong>im</strong>ler-diversity-konferenz-<br />
2011/ .<br />
© 06.12.2011 Nina Frauenfeld SUCCESS ACROSS 2011