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Ausruhen. Ausruhen. Bei Jesus sein. Bei Jesus sein. miteinander ...

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Mein eigenes Leben vor Gott zur Sprache bringen<br />

Ich begann zu beten<br />

Ich hatte eine Zeit,<br />

da war ich blind.<br />

Ich dachte, was alle dachten.<br />

Ich sagte, was alle sagten.<br />

Ich tat, was alle taten.<br />

Ich hatte eine Zeit,<br />

da kaufte ich Andachtsbildchen,<br />

da reihte ich Rosenkranz an Rosenkranz,<br />

da betete ich täglich dreißig Psalmen.<br />

Ich hatte eine Zeit,<br />

da tat ich meine Pflicht,<br />

da dachte ich in Schablonen,<br />

da war für mich die Welt weit weg.<br />

Ich hatte eine Zeit,<br />

da war ich blind.<br />

Da bin ich aufmerksam geworden.<br />

Da merkte ich: vieles stimmt nicht.<br />

Sie reden vom Sachzwang<br />

und zerstören den Menschen.<br />

Sie reden vom Frieden<br />

und handeln mit Waffen.<br />

Sie verdienen an den Gastarbeitern<br />

und an der Dritten Welt.<br />

Sie hassen einander<br />

und gehen gemeinsam zum Gottesdienst.<br />

Da bin ich aufmerksam geworden.<br />

Da bin ich aufmerksam geworden.<br />

Da habe ich die Bibel gelesen.<br />

Einer versuchte den geraden Weg,<br />

berief sich auf Gott,<br />

sagte die Wahrheit.<br />

Ich las von <strong>sein</strong>em Untergang<br />

und las von <strong>sein</strong>er Auferstehung.<br />

Da bin ich aufmerksam geworden.<br />

Da begann ich zu fragen.<br />

Wer ist schuld, dass die Welt<br />

so ist, wie sie ist?<br />

Wir?<br />

Niemand?<br />

Gott?<br />

Sonst wer?<br />

Wer wird sie verändern?<br />

Wir?<br />

Niemand?<br />

Gott?<br />

Sonst wer?<br />

Wer tut etwas?<br />

Wir?<br />

Niemand?<br />

Sonst wer?<br />

Da begann ich zu fragen.<br />

Ich begann zu beten.<br />

(Martin Gutl)<br />

Foto: Viktor Schwabenland/pixelio.de<br />

Dieser Text – einer der ersten und ältesten Texte des<br />

vielen von uns auch persönlich bekannten, leider zu<br />

früh verstorbenen tief meditierenden Priesters Martin<br />

Gutl – drückt vieles aus.<br />

Wie gestalte ich mein Leben?<br />

Hat mein Leben etwas mit Gott zu tun?<br />

Hat Gott etwas mit meinem Leben zu tun?<br />

Wirkt der Gottesdienst in meinem Leben weiter?<br />

„Ich habe deinen Namen in meine Hand geschrieben,<br />

mein bist du.“ Wenn ich diese Zusage Gottes ernst<br />

nehme, dann muss mein Leben etwas mit Gott zu tun<br />

haben. Und Gott trägt mich in <strong>sein</strong>er liebenden Hand.<br />

Wenn es mir ganz schlecht geht, wenn mich scheinbar<br />

niemand versteht, wenn mir kein Ausweg bewusst ist –<br />

Gott ist immer da.<br />

Sage oft zu Gott, wenn du keine anderen Worte finden<br />

kannst:<br />

„Ich bin einfach bei dir da.<br />

Nimm mich so an, wie ich bin.“<br />

Lass Gott mitreden in deinem Leben – die Antwort wird<br />

oft nicht die <strong>sein</strong>, die du dir im Moment wünschst. Aber<br />

du kannst darauf vertrauen, dass es eine gute Antwort<br />

für dein weiteres Leben <strong>sein</strong> wird.<br />

Und um es wieder mit anderen Worten Martin Gutls<br />

eindrucksvoll zu sagen:<br />

„O Gott, ich wollte schon immer mit dir reden … es<br />

fehlt mir die Geduld, mich aufzutun …<br />

Beten ist nicht Worte machen. Beten ist stilles Lieben<br />

und sich lieben lassen.<br />

Beten ist hören und spüren, dass du nahe bist, o<br />

Gott!“<br />

Renate Heller<br />

Seite 3

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