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NR. 1 DEZEMBER 2010/JANUAR 2011<br />
www.hdplustv.de<br />
Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />
<strong>3D</strong> aufzeichnen<br />
Erster Camcorder von<br />
Panasonic im Bildcheck<br />
<strong>3D</strong> in XXL<br />
Projektoren <strong>für</strong>s<br />
Heimkino im Test<br />
<strong>3D</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />
LG<br />
Panasonic<br />
Philips<br />
<strong>3D</strong> ohne Brille<br />
Nintendo und Toshiba<br />
zeigen die Zukunft<br />
<strong>3D</strong>-Fernseher ab 1 300 Euro im Test<br />
„Avatar“ in echtem <strong>3D</strong> erleben<br />
Samsung<br />
Sharp<br />
Sony<br />
<strong>3D</strong> auf Blu-ray<br />
„Avatar“, „Kampf der Titanen“,<br />
„Coraline“, „Ice Age 3“ u. v. a.<br />
<strong>TV</strong>-Premiere<br />
Sky strahlt Deutschlands<br />
ersten <strong>3D</strong>-Sender aus
58 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong><br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
1.2011 | 59<br />
schen übrig.<br />
jedoch nicht.<br />
60°<br />
1 920<br />
2-D-Video<br />
1 080<br />
1 920<br />
3-D-Video<br />
960 960<br />
* Interlaced-Format 540 Zeilen pro Bild<br />
205<br />
1 080 *<br />
Editorial<br />
Exklusive Nische<br />
Nur wenige Monate sind nach unserer ersten Ausgabe vergangen, doch das Angebot<br />
an 3-D-Fernsehern entwickelte sich rasant. Wir haben es uns deshalb nicht<br />
nehmen lassen, die aktuellen Spitzenmodelle einem Vergleich zu unterziehen. Neben<br />
den auffälligen Unterschieden in der 3-D-Darstellung zeigten die meisten Anbieter<br />
noch Nachholbedarf in der Handhabung, denn zusätzliche Brillen und Sender bedeuten<br />
weitere fehleranfällige Glieder in der Technikkette. Abgesehen von der Hardware ist<br />
es vor <strong>alle</strong>m die Software der Fernseher, die den 3-D-Genuss trüben kann, was wieder<br />
einmal unterstreicht, dass wir erst am Anfang einer neuen <strong>TV</strong>-Generation stehen. Die<br />
Weiterentwicklung ist auch aufseiten der 3-D-Inhalte notwendig, denn bislang sind die<br />
wichtigsten Filme nur in einer exklusiven Herstellerversion als 3-D-Fassung erhältlich –<br />
im Blu-ray-Regal erspähen Sie meist nur Pseudo-3-D-Varianten mit Rot-Grün-Filterbrillen.<br />
Wollen Sie „Avatar“, „Alice im Wunderland“ und „Drachenzähmen leicht gemacht“<br />
bereits in den nächsten Wochen in 3-D erleben, müssen Sie kostspielige Hardware erwerben,<br />
was in diesem Beispiel zusammen rund 600 Euro veranschlagt. Selbst Technikbegeisterte<br />
begegnen dieser Entwicklung mit gebremster Euphorie. Zudem sorgt<br />
die 3-D-Zukunft ohne Brille <strong>für</strong> Vorbehalte, aktuelle Fernseher könnten in wenigen<br />
Monaten bereits veraltet sein. Toshiba räumt mit diesem Vorurteil auf, denn trotz der<br />
Veröffentlichung brillenloser 3-D-Fernseher sagt der Hersteller ebenso Ja zur aktuellen<br />
Technik wie die Konkurrenz – Preis und Bildqualität stechen das brillenlose Verfahren<br />
aus. Weshalb im kommenden Jahr dennoch ein 3-D-System ohne Hilfsmittel <strong>für</strong> Furore<br />
sorgen wird und ab welcher Summe der 3-D-Einstieg bereits heute lohnt, erfahren Sie<br />
in unseren Tests sowie Hintergrundartikeln, die sich ganz und gar der dreidimensionalen<br />
Darstellung im Wohnzimmer widmen.<br />
Neu im Buchhandel<br />
„Der geniale<br />
HD<strong>TV</strong>-Ratgeber<br />
<strong>für</strong> Einsteiger“<br />
Susanne Dönitz und<br />
Willi Damm<br />
Ihre Redaktion der <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong><br />
„Viele würden sehen können, trügen sie nur keine Brillen.“ (Christian Friedrich Hebbel)<br />
3-D-Effekte<br />
Die erste Grafik zeigt die Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> den Tiefeneffekt: Dem<br />
linken Auge wird das linke Bild und<br />
dem rechten Auge das rechte Bild<br />
zugeordnet, beide Bilder liegen minimal<br />
voneinander entfernt. Unsere<br />
Augen richten sich so aus, als würden<br />
wir in die Ferne blicken. Als Resultat<br />
sehen wir Bilder, die in den Fernseher<br />
hineinragen, man spricht von der positiven<br />
Parallaxe. Sollen Objekte aus<br />
dem Fernseher herausragen, werden<br />
die Bilder invertiert – das rechte Auge<br />
sieht das linke Bild, das linke Auge<br />
das rechte Bild (negative Para laxe).<br />
Durch die ungewohnte Trennung von<br />
Konvergenz- und Fokusebene kann<br />
dieser Effekt Schwindelgefühle und<br />
Unwohlsein auslösen.<br />
3-D-Formate<br />
Das sogenannte Frame-Packing<br />
(Bild 1) ermöglicht die volle HD-Auflösung<br />
im 3-D-Zeitalter. Die Bilder<br />
werden übereinandergestapelt und<br />
mit einem Lee raum versehen – der<br />
Empfänger gewährleistet die Trennung<br />
der Links/Rechts-Bilder vo l-<br />
automatisch. Außer 3-D-Blu-rays<br />
unterstützen auch Videospiele das<br />
Frame-Packing-Format, Letztere übermitteln<br />
neben den Links/Rechts-Bildern<br />
auch echte Tiefeninformationen.<br />
Die zulässige Auflösung sinkt dabei<br />
auf 720 p. 3-D-Fernsehübertragungen<br />
finden im Side-by-Side-Format statt<br />
(Bild 2). Hierbei liegen die Bilder<br />
nebeneinander und teilen sich die<br />
horizontale Auflösung. Zudem können<br />
Interlace-Artefakte auftreten.<br />
3-D im Hosentaschenformat<br />
3-D-Spielehöhepunkte<br />
A sassins Creed: Lost Legacy Ubisoft<br />
Bomberman Hudson<br />
Dead or Alive Tecmo Koei<br />
Ghost Recon Ubisoft<br />
Kid Icarus Nintendo<br />
Kingdom Hearts <strong>3D</strong> Square Enix<br />
Mario Kart Nintendo<br />
Ninja Gaiden Tecmo Koei<br />
Paper Mario Nintendo<br />
Pilot Wings Nintendo<br />
Profe sor Layton Level 5<br />
Resident Evil Revelations Capcom<br />
Sonic Sega<br />
Splinter Ce l Ubisoft<br />
Star Fox 64 <strong>3D</strong> Nintendo<br />
Super Monkey Ba l Sega<br />
Super Street Fighter IV Capcom<br />
The Legend of Zelda: Ocarina of Time Nintendo Mit "Resident Evil Revolutions" lehrt Capcom angehenden<br />
<strong>3D</strong>S-Besitzern das Fürchten<br />
"Kid Icarus" feiert mehr als zwei Jahrzehnte nach dem<br />
letzten Titel seine Auferstehung – in echtem 3-D<br />
Bilder: Capcom, Konami, Nintendo, Wikipedia<br />
Ä<br />
ußerlich unterscheidet sich der Nintendo<br />
<strong>3D</strong>S nur unwesentlich von seinem<br />
Vorgänger, dem Nintendo DS. Klappt<br />
man den <strong>3D</strong>S auf, fä lt sofort der größere<br />
Bildschirm auf, der im 16 : 9-Format echten<br />
Breitbildgenuss bietet und mit knapp neun<br />
Zentimetern Bilddiagonale etwas üppiger<br />
als bislang ausfä lt. Die Bildauflösung beträgt<br />
800 × 240 Bildpunkte, wobei durch die 3-D-<br />
Darste lung jedes Auge mit 400 × 240 Bildpunkten<br />
versorgt wird. Der Clou des <strong>3D</strong>S ist die<br />
dreidimensionale Abbildung ohne zusätzliche<br />
Bri le, sodass Sie bei richtiger Ausrichtung des<br />
Displays 3-D ohne Hilfsmittel erleben können.<br />
3-D-Zaubertrick<br />
Möglich macht dies eine Filterschicht, die beide<br />
Perspektiven im richtigen Winkel zu den<br />
Augen wirft, einzig die Haltung des <strong>3D</strong>S und<br />
der Betrachtungsabstand bewegen sich in<br />
einem festgelegten Umfeld – blicken Sie seitlich<br />
auf den Bildschirm oder halten den <strong>3D</strong>S<br />
zu weit weg, geht der 3-D-Effekt verloren und<br />
Sie sehen Doppelkonturen. Die zusätzliche<br />
räumliche Tiefe ste lt die Softwareentwickler<br />
vor nicht a lzu große Probleme, denn im Gegensatz<br />
zu Filmen liegen Videospiele bereits<br />
als 3-D-Datenstrom vor, nur deren Abbildung<br />
war bislang auf zwei Dimensionen beschränkt.<br />
Dennoch erfordert die neue Dimension des<br />
Spielens die behutsame Abstimmung von<br />
Effekten, denn rasch wechselnde Kameraperspektiven<br />
können schne l Unwohlsein auslösen.<br />
Näher dran am Geschehen<br />
"Paper Mario" schlägt die Brücke zur 2-D- und 3-D-Welt.<br />
Das Ergebnis wirkt wie eine kunterbunte Co lage<br />
Mit dem <strong>3D</strong>S sehen Sie genau das, was die<br />
Programmierer erschufen: tiefgreifende<br />
Welten und spektakuläre Effekte, die in und<br />
aus dem Bildschirm hinein- und herausragen.<br />
Da jeder Mensch den 3-D-Effekt geringfügig<br />
unterschiedlich wahrnimmt, integriert<br />
Nintendo einen Schieberegler, der die Intensität<br />
nahezu stufenlos anpasst. Ganz nach oben<br />
gezogen, erscheinen die Spiele in vo ler Plastizität,<br />
nach unten geregelt, erblicken Sie ein<br />
reines 2-D-Bild. Dabei kommt die zusätzliche<br />
Dimension auch der Steuerung entgegen,<br />
denn heikle Sprungpassagen gelingen mit<br />
dem <strong>3D</strong>S präzise. Das neue Spielgefühl unterstützt<br />
zusätzlich der analoge Contro ler, der im<br />
Gegensatz zu Sonys PSP-Pendant angenehm<br />
zu handhaben ist, einen größeren Spielraum<br />
bietet und somit eine fein dosierte Eingabe<br />
ermöglicht. Apropos Eingabe: Der vom DS<br />
bekannte Stift ist natürlich ebenso mit an Bord<br />
wie der berührungsempfindliche Touchscreen<br />
auf der Unterseite. Somit müssen sich auch<br />
Freunde von Puzzlespielen nicht umgewöhnen.<br />
Die Trennung der beiden Bildschirme ist<br />
weiterhin notwendig, da eine Touchscreen-<br />
Steuerung auf einem 3-D-Display in der Praxis<br />
zu stark i ritiert.<br />
Hintergründe zur 3-D-Technik<br />
Technik im Inneren<br />
Im 3-D-Ableger von "Professor Layton" erwarten Sie<br />
zukünftig Kopfnü se in drei Dimensionen<br />
Unüberschaubar gesteigert hat Nintendo die<br />
technischen Voraussetzungen, so überholt<br />
der <strong>3D</strong>S Sonys PSP und übertrumpft sogar<br />
die grafischen Qualitäten der Playstation 2.<br />
Verglichen mit aktue len Mobiltelefonen wie<br />
Apples iPhone 4, wirkt der <strong>3D</strong>S technisch jedoch<br />
leicht veraltet – weder die Auflösung<br />
des Displays noch die Taktraten von Prozessor<br />
und Grafikchip können mit den besten<br />
Multimedia-Geräten konku rieren, die den<br />
Nintendo <strong>3D</strong>S auf dem Papier um den Faktor<br />
2 bis 3 überflügeln. Da der Nintendo <strong>3D</strong>S jedoch<br />
ohne ressourcenhungriges Betriebssystem<br />
auskommt und die Entwickler die Spiele<br />
der Hardware auf den Leib schneidern, fä lt die<br />
Qualität dennoch mehr als überzeugend aus.<br />
Die Akkulaufzeit verfehlt dagegen das Niveau<br />
des Vorgängers auch wenn sich, Nintendo zu<br />
diesem Thema noch beha rlich ausschweigt.<br />
Dem <strong>3D</strong>S liegt deshalb eine Ladeschale bei,<br />
sodass die kontinuierliche Energiezufuhr zumindest<br />
bei Nichtgebrauch sichergeste lt<br />
ist. Wird der <strong>3D</strong>S in den Schlummermodus<br />
versetzt, empfängt und sendet er Update-<br />
Daten über naheliegende WLAN-Hotspots<br />
oder tauscht Informationen mit anderen <strong>3D</strong>S-<br />
Geräten aus.<br />
Zwei Kameras, ein Bild<br />
An der Außenhü le sitzen zwei Kameras, mit<br />
denen sich nicht nur 3-D-Fotos erste len<br />
lassen. In einer Demonstration zeigte Nintendo<br />
auch die spielerische Verknüpfung:<br />
Im plastischen Videobild wurden Spielelemente<br />
eingefügt und die Realität begann,<br />
nahtlos mit dem Spielinhalt zu verschmelzen.<br />
So lten Sie bereits im Besitz einer Nintendo<br />
W i sein, dürfen Sie sich auf die Implementierung<br />
der M i-Avatare freuen: Dank Kamera<br />
wird ihr Konterfei postwendend in eine<br />
Comicfigur verwandelt.<br />
Nintendos Aufbruch ins 3-D-Zeitalter<br />
3-D steckt noch in den Kinderschuhen, doch<br />
mit dem Nintendo <strong>3D</strong>S gelingt der Umstieg<br />
spielend. Inhalte und Qualität werden bereits<br />
am Veröffentlichungstag überzeugen – noch<br />
nie bot sich eine solch erlesene Auswahl an<br />
potenzie len Erfolgstiteln. Sogar die Filmbranche<br />
lässt sich nicht lumpen und steuert<br />
mit bekannten Animationsfilmen wie „Dra-<br />
chenzähmen leicht gemacht“ (Dreamworks),<br />
„Die Legende der Wächter“ (Warner) oder<br />
„Rapunzel“ (Disney) großes Kinoerlebnis <strong>für</strong><br />
die Hosentasche bei. Der Preis <strong>für</strong> den <strong>3D</strong>S<br />
wird mit rund 250 Euro zwar vergleichsweise<br />
hoch ausfa len, doch hinsichtlich des 3-D-<br />
A leinste lungsmerkmals wird Nintendo die<br />
Nachfrage zu Beginn kaum befriedigen können.<br />
A le 3-D- und Spielbegeisterten streichen<br />
sich den März 2011 ganz dick im Kalender<br />
an, denn dann erscheint die tragbare 3-D-<br />
Revolution in Europa.<br />
Christian Trozinski<br />
In der Realität betrachten wir körperhafte Strukturen zeitgleich aus zwei unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln, gemäß unserem Augenabstand. Unser Gehirn setzt die beiden<br />
be erfolgt zeitversetzt. Die Shu ter-Bri le filtert die pa senden Bilder <strong>für</strong> jedes Auge und<br />
3-D-<strong>TV</strong>s ste len die Bilder <strong>für</strong> das linke und rechte Auge abwechselnd dar, die Wiederga-<br />
Aufnahmen zu einem plastischen Gesamtbild zusammen<br />
unser Gehirn kombiniert beide zu einem räumlichen Ganzen<br />
62 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong> 1.2011 | 63<br />
Nintendos erster 3-D-Versuch Virtual Boy von 1995 gilt<br />
als Flop. Der <strong>3D</strong>S so l diese Schmach vergessen machen<br />
3-D-Verfahren<br />
Beim Polarisationsverfahren (siehe<br />
Test LG CF<strong>3D</strong>) werden beide Bilder mit<br />
unterschiedlichen We leneigenschaften<br />
projiziert; die passiven Filter in der<br />
Bri le leiten nur die jeweils passenden<br />
Informationen an das linke und rechte<br />
Auge weiter. Im Display-Bereich würde<br />
sich die Auflösung halbieren, da ein<br />
passiver Filter am Display die Bildtrennung<br />
zeilen- oder spaltenweise vornehmen<br />
müsste. Bei der alternativen<br />
Shutter-Technik kommen batteriebetriebene<br />
aktive Bri len zum Zuge, die<br />
als Lichtschranke fungieren und die<br />
Gläser bis zu 60-mal in der Sekunde je<br />
Auge öffnen und schließen. Die vo le<br />
HD-Auflösung bleibt erhalten, neben<br />
dem He ligkeitsverlust stört meist das<br />
Bildflimmern.<br />
Crosstalk<br />
Findet die Bildtrennung nicht exakt<br />
statt, spricht man vom Übersprechen<br />
(Crosstalk). Hierbei gelangen Bildinformationen<br />
zum falschen Auge und Sie<br />
nehmen Doppelkonturen und Geisterschatten<br />
wahr. LCD-Fernseher erzeugen<br />
selbst mit 200-Hertz-Bildtechnologien<br />
sichtbaren Crosstalk, weshalb die<br />
Herste ler mit wandernden Schwarzbalken<br />
(Backlight-Blinking) versuchen,<br />
Bildinformationen zu löschen und damit<br />
Geisterbilder zu vermeiden. Infolgedessen<br />
entfä lt bei LCDs mit Direct-<br />
LED-Beleuchtung das Local Dimming<br />
im 3-D-Modus. Plasmas eignen sich<br />
aufgrund der impulshaften Darstellung<br />
ideal <strong>für</strong> die Shutter-Technik, die<br />
Bildhe ligkeit lässt jedoch oft zu wün-<br />
Vom Fernseher zur Brille<br />
Damit die Shutter-Bri le die Bilder exakt<br />
filtert, kommuniziert diese über<br />
Infrarotsender des Fernsehers. Sind<br />
die Sender nicht im Gerät integriert,<br />
müssen Sie diese nachträglich erwerben<br />
und über ein Kabel mit dem <strong>TV</strong><br />
verbinden. Die Synchronisation mit<br />
den Fernsehern gelingt automatisch,<br />
notfa ls hilft ein Knopfdruck an der<br />
Bri le oder Sie müssen lediglich die<br />
Bügel aufklappen. Das Sichtfeld der<br />
Sender darf nicht von Gegenständen<br />
verdeckt werden. Derzeit ist es nicht<br />
möglich, Bri len unterschiedlicher Hersteller<br />
zu kombinieren. Ungeachtet<br />
des Anbieters so lte die Bri le immer<br />
waagerecht zum Display ausgerichtet<br />
werden, damit der 3-D-Eindruck<br />
make los erscheint.<br />
Konvertierung von 2-D zu 3-D<br />
Derzeit bieten Panasonic, Samsung<br />
und Sony 3-D-<strong>TV</strong>-Mode le, die auf<br />
Knopfdruck plastische Bilder zaubern,<br />
ganz gleich, welche Inhalte Sie<br />
zuspielen. Das Resultat unterscheidet<br />
sich von Anbieter zu Anbieter:<br />
Entweder erscheint das Bild in seiner<br />
Gesamtheit in den Bildschirm hinein<br />
versetzt, oder es werden einzelne<br />
Bildelemente plastisch hervorgehoben.<br />
Dies birgt jedoch Probleme,<br />
denn die Konvertierung trifft oftmals<br />
fehlerhafte Entscheidungen, was die<br />
Wahrnehmung stärker belastet. Meist<br />
dürfen Sie durch einen Tiefenregler<br />
die Intensität der Nachbearbeitung<br />
vorgeben. Ein Ersatz <strong>für</strong> echte 3-D-<br />
Inhalte sind die Nachbearbeitungen<br />
High Definition<br />
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Redaktion <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>, Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
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In dieser Ausgabe<br />
Der erfolgreichste Kinofilm <strong>alle</strong>r Zeiten jetzt in 3-D<br />
50<br />
Dreidimensional fernsehen<br />
52<br />
Fast ein Jahr nach der beispiellosen Erfolgsgeschichte im Kino kommt „Avatar“ in der dritten Dimension ins Wohnzimmer.<br />
Welche Hürden Sie vor dem Erwerb überwinden müssen, erfahren Sie bei uns<br />
Sky startet den ersten 3-D-Sender Deutschlands. Wir liefern<br />
<strong>alle</strong> Hintergründe zu Qualität, Inhalten und Preisen<br />
Plastisches Filmvergnügen<br />
45<br />
Grenzenloser Spielspaß<br />
58<br />
Bewegungsfreiheit<br />
60<br />
Kann die neue Filmdimension der ersten 3-D-Blu-rays<br />
zum Neukauf animieren? Wir testen die neuen Discs<br />
Nintendo will mit dem <strong>3D</strong>S die dreidimensionale Darstellung<br />
massentauglich machen<br />
Eingabesteuerungen werden dreidimensional. Wir<br />
vergleichen Microsofts Kinect und Sonys Move<br />
03 | Editorial<br />
06 | Aktuelle 3-D-Fernseher und<br />
-Projektoren<br />
08 | 3-D-Fernseher und -Zubehör<br />
im Test<br />
34 | Brillenlose 3-D-Zukunft von<br />
Toshiba<br />
36 | 3-D-Projektoren im Test<br />
40 | Marktübersicht 3-D-Fernseher<br />
und -Projektoren<br />
42 | 3-D-Camcorder im Bildcheck<br />
45 | 3-D-Blu-ray-Tests: „Monster und<br />
Aliens“, „Wolkig mit Aussicht auf<br />
Fleischbällchen“, „Coraline“, „Ice<br />
Age 3“, „Monster House“, „Grand<br />
Canyon Adventure“, „Kampf der<br />
Titanen“, „Streetdance“<br />
50 | „Avatar“ im 3-D-Bundle<br />
52 | Sky <strong>3D</strong> auf Sendung<br />
54 | „Crysis 2“: 3-D in Echtzeit<br />
56 | 3-D-Spiele-<strong>Vorschau</strong><br />
58 | 3-D im Hosentaschenformat:<br />
Nintendo <strong>3D</strong>S<br />
60 | Bewegungssteuerung: Playstation<br />
Move gegen Microsoft Kinect<br />
62 | Hintergründe zur 3-D-Darstellung<br />
64 | 3-D-Wahrnehmung<br />
66 | Die Macher von 3-D<br />
4 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong> Bilder Titel: 20th Century Fox, Nintendo, Panasonic, Sky, Sony, Universal
08<br />
3-D-Fernseher ab 1 600 Euro im Test<br />
Die neuesten Modelle von LG, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp und Sony im<br />
Vergleich. Wer bietet das beste Gesamtkonzept im 3-D-Zeitalter?<br />
Technikwettstreit<br />
36<br />
3-D im Eigenbau<br />
42<br />
Technik von morgen<br />
34<br />
LG und Sony bringen das dreidimensionale Erlebnis auf<br />
die Leinwand. Welches 3-D-Verfahren ist das bessere?<br />
Mit Panasonics 3-D-Camcorder kommen selbst Einsteiger<br />
zurecht. Bleiben ambitionierte Filmer auf der Strecke?<br />
Toshiba zeigt die nächste Evolutionsstufe von 3-D-<br />
Fernsehern und lässt die Brillen einfach weg<br />
Bilder Inhalt: 20th Century Fox, Dreamworks, LG, Nintendo, Panasonic, Philips, Sharp, Sky, Sony, Toshiba, Universal<br />
1.2011 | 5
Neue 3-D-<strong>TV</strong>s und -Projektoren<br />
Neues LED-Level<br />
LGs LEX8-Serie ist mit lediglich 7,8 Millimetern<br />
ein echter Hingucker. Trotzdem werden<br />
die Fernseher von einer vollflächigen<br />
LED-Anordnung hinterleuchtet und dimmbare<br />
Zonen (Local Dimming) sorgen <strong>für</strong><br />
knackige Kontraste. Die schlanke Bauweise<br />
wird durch den Verzicht auf die Licht verteilenden<br />
Diffusorplatten ermöglicht, in den<br />
Geräten sorgt hingegen eine Schicht bestehend<br />
aus extrem kleinen Linsen <strong>für</strong> eine<br />
gleichmäßige Hinterleuchtung. Dabei soll<br />
die Lichtausbeute höher als bei aktuellen<br />
Panels ausf<strong>alle</strong>n und vor <strong>alle</strong>m im 3-D-Modus<br />
<strong>für</strong> brillante Bilder sorgen. Damit schnelle<br />
Bewegungen nicht verwischen, spendiert LG<br />
der LEX8-Serie eine 400-Hertz-Darstellung. Dabei<br />
handelt es sich um eine 200-Hertz-Zwischenbildberechnung<br />
nebst Backlight-Blinking. Das<br />
neue Topmodell gibt sich zudem kommunikativ<br />
und erlaubt Ihnen den Zugriff auf das Netzwerk<br />
und Internet über LAN oder WLAN. Somit können<br />
Sie Ihre Mediensammlung direkt auf den<br />
Bildschirm streamen. Online lockt die High-End-<br />
Serie mit dem Videoportal Youtube und dem<br />
Video-on-Demand-Dienst Maxdome. Der LEX8<br />
soll im vierten Quartal dieses Jahres im Handel<br />
erscheinen. Zum Preis schweigt sich der Hersteller<br />
derzeit noch aus.<br />
Kein Cell-<strong>TV</strong> <strong>für</strong> Europa – Cevo soll‘s richten<br />
Der sogenannte Cell-<strong>TV</strong> ist in Japan schon<br />
länger am Markt, siedelt sich aber aufgrund<br />
üppiger Ausstattung (etwa acht <strong>TV</strong>-Tuner)<br />
mit rund 7 000 Euro im oberen Preissegment<br />
an. Für Deutschland sollte das Modell<br />
zunächst nur angepasst werden, doch nun<br />
kommt der Cell hierzulande gar nicht mehr<br />
in den Handel. Stattdessen stellte Toshiba<br />
jüngst die sogenannte Cevo-Engine (Cell<br />
Evolution) vor, die in Zukunft dem 55-Zoll-<br />
LED-LCD 55ZL1 als Herzstück dient. Der<br />
Multiprozessor soll vor <strong>alle</strong>m die 3-D-Darstellung<br />
auf ein einzigartiges Niveau heben,<br />
dabei wird ein Kern komplett <strong>für</strong> die Konvertierung<br />
von 2-D zu 3-D abgestellt. Der Bildverbesserungsalgorithmus<br />
<strong>3D</strong> Resolution Plus profitiert<br />
ebenso von der Leistung. Der Ansatz lässt<br />
selbst 3-D-Blu-rays noch schärfer erscheinen.<br />
Profitieren sollen davon jedoch insbesondere<br />
3-D-Fernsehinhalte, da bei dem Übertragungsverfahren<br />
Side-by-Side lediglich eine Auflösung<br />
von 960 × 1 080 Pixeln zur Verfügung steht. Bildtechnisch<br />
verspricht der 55ZL1 viel, denn er verfügt<br />
über die gleiche LED-Beleuchtung wie der<br />
Cell-<strong>TV</strong>. Eine vollflächige LED-Hinterleuchtung,<br />
die in 512 Zonen dimmbar ist und sich aus insgesamt<br />
3 072 LEDs zusammensetzt, treibt den<br />
55ZL1 an.<br />
Plastische Wertarbeit<br />
Für Loewe stehen Design und Funktionalität<br />
seit Anbeginn im Fokus. Das Fernseherlebnis<br />
hat der Traditionshersteller mittlerweile perfektioniert<br />
– Zeit, um in neue Dimensionen<br />
aufzubrechen. Loewe hat die Konkurrenz<br />
genau beobachtet und will im ersten Quartal<br />
2011 einen entsprechend ausgereiften 3-D-<br />
Fernseher vermarkten. Ein jüngst präsentierter<br />
Prototyp verspricht bereits viel: Das<br />
plastische Bild zeigte nahezu keine Doppelkonturen<br />
und wies eine beeindruckende Tiefe<br />
auf. Wie die Mitbewerber setzt Loewe auf<br />
aktive Shutter-Brillen bei der Bildtrennung.<br />
Damit Sie die überschaubare Anzahl an 3-D-<br />
Inhalten immer wieder erleben können, zeichnet<br />
der integrierte Festplattenrekorder neben 2-Dauch<br />
3-D-Fernsehprogramme auf. Für die Zuspielung<br />
von dreidimensionalen Inhalten in bestmöglicher<br />
Auflösung veröffentlicht Loewe zeitgleich<br />
einen 3-D-fähigen Blu-ray-Player. Doch nicht nur<br />
die nahe Zukunft ist <strong>für</strong> Loewe wichtig; der Hersteller<br />
arbeitet sogar an einem 3-D-Prototyp, der ohne<br />
Shutter-Brille auskommt. Der brillenlose Ansatz<br />
(Autostereoskopie) wird sein Dasein indes noch<br />
einige Jahre im Labor fristen, denn die endgültige<br />
Marktreife liegt in weiter Ferne. Wie von Loewe<br />
gewohnt, lassen sich die 3-D-Geräte natürlich umfangreich<br />
individualisieren und konfigurieren.<br />
Bilder: JVC, LG, Loewe, Mitsubishi, Philips, Samsung, Sharp, Toshiba<br />
6 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
3-D-DLP<br />
Sharps XV-Z1700 ist noch so neu, dass er sich<br />
aktuell im Gehäuse des XV-Z1500 versteckt.<br />
Diesen sehen Sie im Übrigen auch auf unserem<br />
Bild. Als Bilderzeugungstechnologie<br />
wird die DLP-Technik in Form eines 1-Chip-<br />
DLPs genutzt. 2-D- und 3-D-Bilder erscheinen<br />
knackscharf in der Full-HD-Auflösung<br />
mit 1 920 × 1 080 Pixeln. Damit die plastischen<br />
Bilder nicht zu dunkel erscheinen,<br />
sollen 1 600 Lumen Abhilfe schaffen. Aktive<br />
Shutter-Brillen erzeugen durch ständiges<br />
Öffnen und Schließen der Brillengläser den<br />
3-D-Eindruck. Der XV-Z1700 stellt Bilder mit<br />
einer Bildwechselfrequenz von 120 Hertz<br />
dar, so stehen im 3-D-Modus noch 60 Bilder pro<br />
Sekunde <strong>für</strong> jedes Auge zur Verfügung. Das garantiert<br />
ein flimmerfreies 3-D-Erlebnis. Um dies<br />
zu erreichen, kann der DLP-Chip den Reflexionswinkel<br />
der einzelnen Mikrospiegel 5 000-mal pro<br />
Sekunde anpassen. Laut Hersteller des Chips,<br />
Texas Instruments, ist die Fertigung jedoch sehr<br />
aufwendig und so können wir frühestens im ersten<br />
Quartal 2011 mit dem Projektor rechnen.<br />
Erfreulich: Während einer Vorführung im Zuge<br />
einer Präsentation konnten wir den <strong>für</strong> die DLP-<br />
Technik typischen Regenbogeneffekt nicht ausmachen.<br />
Zur preislichen Einordnung hat Sharp<br />
bisher keine Angaben verlauten lassen.<br />
Plastisches Großbild<br />
Auch Samsung ist voll auf der Höhe der Zeit<br />
und bietet mit dem SP-A8000 ebenfalls einen<br />
3-D-fähigen Full-HD-Projektor an. Wie<br />
bei der Konkurrenz werden die beiden Bilder<br />
mittels aktiver Shutter-Brille getrennt.<br />
Samsung setzt dabei auf die gleichen Modelle,<br />
die schon bei den Flachbildfernsehern<br />
des Herstellers genutzt werden. Der<br />
3-D-Beamer baut auf der A800-Serie auf<br />
und erzeugt Bilder mittels 1-Chip-DLP-<br />
Technik. Das verbaute Farbrad beinhaltet<br />
<strong>alle</strong> Primär- und Sekundärfarben (RGBCMY)<br />
und laut Samsung soll der Projektor bereits<br />
ab Werk mit exakten Farben überzeugen;<br />
eine Kalibrierung ist selbstverständlich auch<br />
möglich. Angenehm: Während einer ersten Sichtung<br />
wurden wir von den <strong>für</strong> DLP charakteristischen<br />
Farbblitzern verschont. Die Leuchtkraft ist<br />
mit 1 000 Lumen angegeben, was im 3-D-Modus<br />
etwas knapp bemessen sein könnte, so erschien<br />
das Bild während der Vorführung etwas dunkel<br />
und die Plastizität litt darunter. Ansonsten konnte<br />
der 3-D-Eindruck überzeugen und Doppelkonturen<br />
hielten sich zurück. Die DLP-Chip-Fertigung<br />
ist laut Hersteller indes in vollem Gang,<br />
denn der 3-D-Projektor SP-A8000 soll bereits im<br />
Handel und zu einem Preis von rund 5 500 Euro<br />
erhältlich sein.<br />
Gesetz der Serie<br />
JVC präsentierte unlängst nicht nur einen<br />
3-D-fähigen Bildwerfer, sondern stampfte<br />
gleich eine komplett neue Serie aus dem<br />
Boden. Die 3-D-Projektorenreihe besteht<br />
aus drei verschiedenen Modellen (DLA-X3,<br />
DLA-X7 und DLA-X9), vom Einsteigergerät<br />
<strong>für</strong> rund 4 000 Euro bis hin zur Spitzenklasse<br />
<strong>für</strong> ca. 10 000 Euro. In <strong>alle</strong>n Bildwerfern<br />
schlummert eine überarbeitete – mittlerweile<br />
die dritte – D-ILA-Chipgeneration,<br />
die mithilfe einer potenten Lampe <strong>für</strong> eine<br />
höhere Helligkeitsausbeute (1 300 ANSI-<br />
Lumen) sorgt. So dürfte das Bild auch im<br />
3-D-Modus ausreichend hell erstrahlen.<br />
Eine erste Präsentation verlief überzeugend und<br />
unseren Testredakteuren hat der plastische Eindruck<br />
durchaus gef<strong>alle</strong>n. In Verbindung mit einer<br />
erweiterten optischen Apertur ergeben sich im<br />
Zusammenspiel mit der Leuchtkraft hohe native<br />
Kontraste sowie ein lichtstarkes, durch wenige<br />
Geisterbildeffekte gestörtes 3-D-Bilderlebnis. Bei<br />
der Bildwiederholrate beschränkt sich JVC auf 48<br />
bis 60 Hertz <strong>für</strong> jedes Auge. Der nötige Infrarotemitter<br />
ist nicht integriert und muss ebenso wie<br />
die Shutter-Brillen (Hersteller Xpand) separat erworben<br />
werden. Die Projektoren, wie auch das<br />
passende 3-D-Equipment, sollen ab Dezember<br />
im Handel erhältlich sein.<br />
Edelprojektor<br />
Das neue 3-D-Flaggschiff von Mitsubishi ist<br />
noch taufrisch und nennt sich Diamond <strong>3D</strong>.<br />
Bei der bildgebenden Technik setzt der Hersteller<br />
auf die SXRD-Technologie, die von<br />
Sony eingekauft wird. Bilder werden selbstverständlich<br />
mit der Full-HD-Auflösung<br />
(1 920 × 1 080 Pixel) an die Wand geworfen,<br />
die zwei Millionen Bildpunkte werden natürlich<br />
auch im 3-D-Modus voll genutzt. Die<br />
Bildhelligkeit wird mit 1 000 ANSI-Lumen<br />
angegeben. Auf einer Präsentation erschien<br />
die 3-D-Darstellung noch ziemlich<br />
dunkel, denn die verwendeten Shutter-<br />
Brillen schluckten einen Großteil der Helligkeit.<br />
Der räumliche Eindruck konnte dennoch<br />
überzeugen. Für einen flackerfreien 3-D-Genuss<br />
arbeitet der Projektor mit 120 Hertz, so erreichen<br />
pro Sekunde bis zu 60 Bilder das Auge. Mit der<br />
motorisierten Optik können Sie Fokus und Zoom<br />
bequem vom Sitzplatz aus anpassen. Die Lampenlebensdauer<br />
gibt Mitsubishi im Sparmodus<br />
mit rund 40 000 Stunden an und der Lüfter soll<br />
im Betrieb nahezu lautlos seinen Dienst verrichten.<br />
Natürlich produziert der Projektor auch im<br />
2-D-Betrieb knackige Bilder. Zum Verkaufspreis<br />
hat der Hersteller noch keine Angaben verlauten<br />
lassen. Auch ein Veröffentlichungsdatum steht<br />
noch aus.<br />
1.2011 | 7
Plastischer Ausflug<br />
Panasonic bringt bereits die zweite Generation<br />
3-D-Plasmas auf den Markt<br />
und spendiert dieser eine 2-D-zu-3-D-<br />
Konvertierung. Sonys Entwickler stellen mit<br />
dem KDL-46HX905 ebenso unter Beweis, dass<br />
ihr LED-LCD in Sachen 3-D zur Königsklasse<br />
zählt. Einzig die Brillen konnten im Test nicht<br />
vollends überzeugen, denn bei Kopfbewegungen<br />
bricht der 3-D-Eindruck ein und die<br />
Energieversorgung findet lediglich über eine<br />
Knopfzelle statt. Von Philips schickten wir die<br />
aktuelle 9000er-Serie in unser Testlabor und<br />
sind bei der Einschätzung der 3-D-Qualität<br />
zwiegespalten: Zum einen überzeugt das<br />
sehr helle greifbare Bild, auf der anderen Seite<br />
kämpft der LED-LCD mit sichtbaren Doppelkonturen.<br />
Auch LG behauptet sich als Neuling<br />
in dreidimensionalen Gefilden, was sich leider<br />
in den höchsten von uns gemessenen Crosstalk-Werten<br />
äußerte. Viel besser gefielen uns<br />
die Integration des Infrarotsensors und die<br />
beigelegte Brille mit integriertem Akku – hier<br />
darf sich mancher Mitbewerber gern ein Beispiel<br />
nehmen. Samsung präsentiert mit dem<br />
UE55C9090 den derzeit flachsten Fernseher<br />
der Welt und ist bereits ein alter Hase im 3-D-<br />
Geschäft. So fällt die plastische Darstellung<br />
durch aktuelle Software überzeugend aus.<br />
Sharp muss hingegen den Beweis antreten,<br />
dass sich der späte Einstieg ins 3-D-Geschäft<br />
qualitativ bemerkbar macht und die Kinderkrankheiten<br />
der Konkurrenz ausgeräumt wurden.<br />
Als Weltpremiere präsentieren wir Ihnen<br />
in dieser Ausgabe zudem die ersten 3-D-fähigen<br />
Full-HD-Projektoren. LG setzt dabei auf<br />
passive Polfilterbrillen und beeindruckt mit<br />
einem plastischen sowie brillanten Großbild;<br />
eine Silberleinwand ist aber zwingend erforderlich.<br />
Sony vertraut auf Shutter-Brillen und<br />
so ist eine handelsübliche Leinwand <strong>für</strong> den<br />
3-D-Betrieb ausreichend. Allerdings ergeben<br />
sich daraus unerwartete Nachteile, die, gerade<br />
wegen des guten 3-D-Eindrucks des Vorserienmodells,<br />
<strong>für</strong> Stirnrunzeln sorgten.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Bilder: 20th Century Fox, Philips, Sharp, Sony<br />
8 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Bildkriterium Crosstalk<br />
3-D-Fernseher generieren die greifbaren Bilderwelten nicht durch<br />
Magie, sondern durch die Verknüpfung zweier unterschiedlicher<br />
Bilder, jeweils abgestimmt auf das linke und rechte Auge. Erst die<br />
Kombination aus Display und Brille lässt Sie in 3-D-Welten schwelgen,<br />
doch nicht immer gelingt die Bildtrennung exakt – fehlerhafte<br />
Konturen sind die Folge. In unserer Ausstattungstabelle geben<br />
wir den Crosstalk (Übersprechen) in Prozent an. Eine Angabe<br />
von beispielsweise zehn Prozent bedeutet, dass fehlerhafte Konturen<br />
mit zehnprozentiger Intensität im Vergleich zu den korrekt<br />
dargestellten Bildern schimmern – je geringer das Übersprechen,<br />
desto unscheinbarer wirken die Geisterbilder.<br />
Diese Technik benötigen Sie <strong>für</strong> 3-D<br />
1. Full-HD-<strong>TV</strong> mit 3-D-Funktion<br />
2. 3-D-fähiger Blu-ray-Player<br />
3. passende Shutter-Brille(n)<br />
1.2011 | 9
Panasonic TX-P42VT20<br />
Sehr gut<br />
1.2011<br />
Panasonic TX-P42VT20<br />
Preistipp<br />
1.2011<br />
3-D <strong>für</strong> die ganze Familie<br />
Panasonic TX-P42VT20<br />
Preis<br />
1 999 Euro<br />
Bilddiagonale<br />
42 Zoll<br />
Maße (B/H/T)<br />
103,5 × 69,6 × 8,5 cm<br />
Gewicht<br />
24 kg<br />
Farben<br />
Schwarz-Bronze<br />
Bildtechnologie<br />
Plasma<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Stromverbrauch<br />
60 – 370 W, Stand-by: 0,2 W<br />
Bildkontrast (nativ) Min: 500 : 1, Max: 8 000 : 1<br />
Übersprechen Min: 1 %, Max: 3 %<br />
Betrachtungswinkel<br />
uneingeschränkt<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung<br />
ja<br />
3-D-Brille beiliegend<br />
ja, 2 × Modell TY-EW<strong>3D</strong>10E<br />
Gewicht Brille<br />
62 g<br />
3-D-Formate (HDMI) Frame-Packing (Blu-ray-Format),<br />
Side-by-Side, Top-Bottom<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Erstmals integriert Panasonic eine Wandlung von 2-D zu<br />
3-D, die in drei Stufen angepasst werden kann<br />
Neben den beiliegenden 3-D-Brillen bietet Panasonic mit<br />
den Modellen EW<strong>3D</strong>2 (149 Euro) kompaktere Varianten<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
10 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Äußerlich gleicht der aktuelle 42-Zoll-<br />
Fernseher dem in unserer letzten Ausgabe<br />
getesteten 50-Zoll-Modell wie<br />
ein Zwilling, im Inneren sorgte Panasonic<br />
aber <strong>für</strong> Detailverbesserungen. So erblicken<br />
Sie im Systemmenü nicht nur die unterstützten<br />
3-D-Formate, sondern ebenfalls eine<br />
Wandlung. Damit ermöglicht der Fernseher<br />
jederzeit eine plastische Bilddarstellung,<br />
was angesichts der kaum verfügbaren 3-D-<br />
Inhalte durchaus von Vorteil ist. In drei Stufen<br />
dürfen Sie den Effekt in der Stärke anpassen:<br />
Während in der niedrigsten Einstellung kaum<br />
Auswirkungen zu sehen sind, manipuliert der<br />
Fernseher in der höchsten das Bild sichtbar.<br />
Echtes und unechtes 3-D<br />
Die 2-D-zu-3-D-Wandlung ahmt einen 3-D-<br />
Eindruck nach: Einzelne Elemente werden<br />
unterschiedlich stark hervorgehoben und<br />
der räumliche Eindruck ist je nach Bildszene<br />
durchaus ansehnlich. Das System arbeitet<br />
jedoch nach einem festen Muster, so werden<br />
Helligkeits- und Farbinformationen oftmals<br />
zu stark akzentuiert, wodurch einzelne<br />
Bildpunkte bzw. Muster in der Luft schweben<br />
und zusammenhängende Elemente<br />
auseinandergerissen werden können. Dieser<br />
Effekt irritiert besonders während einer<br />
Fotodarstellung. Actionfilme, Videospiele<br />
oder Sportübertragungen mit wechselnden<br />
Kameraperspektiven bieten dem Zuschauer<br />
dagegen oftmals keine Möglichkeit, den<br />
Blick <strong>für</strong> diese Details zu schärfen. Dunkle<br />
Bildinhalte mit geringem Kontrast stellt der<br />
Fernseher trotz Konvertierung zweidimensional<br />
dar, sodass der 3-D-Effekt sehr stark vom<br />
zugespielten Content abhängig ist und die<br />
Qualität von mangelhaft bis überzeugend<br />
reichen kann. Selbst in der höchsten Stufe<br />
ist die Augenbelastung vergleichsweise gering,<br />
weshalb sich Ausprobieren durchaus<br />
lohnt. Neben der 3-D-Wandlung optimierte<br />
Panasonic die Darstellung von zugespielten<br />
3-D-Inhalten. Der Vorteil der Plasmatechnologie<br />
zeigt sich bei der Darstellung gemäß<br />
dem Eingangssignal: Ohne fehlerbehaftete<br />
Nachbearbeitung gelingt Panasonic eine nahezu<br />
optimale 3-D-Qualität. Details erscheinen<br />
enorm plastisch und Doppelkonturen<br />
sind fast unsichtbar. Neben der Möglichkeit,<br />
Filme in der originalen Bildfrequenz (24 bzw.<br />
48 Hertz) oder gewandelt (60 Hertz) darzustellen,<br />
bietet die aktuelle Serie eine Zwischenbildberechnung,<br />
die Kinofilme flüssiger<br />
erscheinen lässt und nahezu flimmerfreie Bilder<br />
ermöglicht. Leider entstehen in der Praxis<br />
Artefakte, die in ausgefransten, groben Konturen<br />
münden. Ähnlich der 3-D-Wandlung<br />
gilt: Je nach zugespieltem Filmmaterial (z. B.<br />
Animationsfilme) kann die Zwischenbildberechnung<br />
überzeugen.<br />
Kinogetreu<br />
Mit echten 3-D-Inhalten läuft Panasonics<br />
Plasmafernseher zur Hochform auf. Die exzellente<br />
Bildschärfe, gute Bildkontraste und<br />
neutrale Farben lassen keine Nachteile zur<br />
2-D-Darstellung erkennen. Von ge<strong>für</strong>chteten<br />
Doppelkonturen bleiben Sie meist verschont,<br />
und selbst schwierige Bildkompositionen<br />
meisterte der TX-P42VT20 mit Bravour. Einzig<br />
aus dem Fernseher herausragende Elemente<br />
wussten nicht immer zu überzeugen.<br />
Optimal ist das 3-D-Erlebnis jedoch nur im<br />
Heimkino oder dunklen Wohnzimmer, denn<br />
die Helligkeit des 3-D-Bildes ist lediglich ausreichend,<br />
was insbesondere bei Tageslicht<br />
stört. Davon abgesehen kann der 3-D-Effekt<br />
aber überzeugen und muss den Vergleich<br />
zum Kino nicht scheuen. Dank der Blickwinkelunabhängigkeit<br />
kommen <strong>alle</strong> Zuschauer<br />
in den vollendeten 3-D-Genuss. In unseren<br />
Tests überzeugten die optional erhältlichen<br />
Brillen EW<strong>3D</strong>2 weitaus mehr als die klobigen<br />
Beilagen. Sie sitzen straffer, bieten einen integrierten<br />
Akku sowie einen echten Ein/Aus-<br />
Schalter. Liegt kein 3-D-Signal vor, wird die<br />
Synchronisation automatisch unterbrochen.<br />
Einzig der tief angebrachte Nasenaufsatz<br />
kann je nach Gesichtsform stören.<br />
Gelungener Startschuss<br />
Panasonic lässt Ihnen bei der Zuspielung<br />
von 3-D-Inhalten die freie Wahl. Über den<br />
integrierten Satellitentuner empfangen Sie<br />
die ersten 3-D-Programme und Demokanäle,<br />
via USB-Eingang oder SD-Slot stellen Sie<br />
3-D-Fotos sowie Videos dar und über die<br />
HDMI-1.4-Schnittstelle akzeptiert der Fernseher<br />
Sequenzen von 3-D-Blu-rays oder Videospielkonsolen.<br />
Sollte der Wunsch nach<br />
3-D von den momentan nur eingeschränkt<br />
erhältlichen Angeboten nicht befriedigt werden,<br />
bietet die 3-D-Wandlung ähnlich der<br />
Konkurrenz eine sinnvolle Alternative, auch<br />
wenn die Qualität abhängig vom Bildinhalt<br />
enorm schwankt. Panasonics zweite 3-D-<br />
Generation merzt die kleinen Nachteile des<br />
50-Zoll-Modells konsequent aus und bietet<br />
neben der großzügigen Ausstattung <strong>alle</strong><br />
Bildeinstellungen <strong>für</strong> ein überzeugendes<br />
3-D-Erlebnis. Die Darstellungsqualität ist<br />
nach wie vor eine der besten am Markt und<br />
dank des fairen Preises werden auch Einsteiger<br />
angesprochen. Fasst man <strong>alle</strong> Vorzüge<br />
zusammen, so bietet Panasonic das ausgereifteste<br />
Gesamtkonzept im noch jungen<br />
3-D-Markt.<br />
Christian Trozinski<br />
Gesamtwertung<br />
Sehr gut<br />
Bildqualität<br />
Bildschärfe, Farbtreue und<br />
Bildkontrast vorbildlich.<br />
Schnelle Bildinhalte zeigen<br />
kaum noch Nachzieher.<br />
Kinofilme im 21 : 9-Format<br />
besonders plastisch. Uneingeschränkter<br />
Blickwinkel<br />
sichert optimale Bildqualität<br />
von <strong>alle</strong>n Sitzplätzen.<br />
Pulsierende Plasmazellen<br />
und abgestufte Helligkeitsbereiche<br />
nur bei geringem<br />
Sitzabstand sichtbar.<br />
3-D-Qualität<br />
Abseits minimaler Doppelkonturen<br />
vorbildliche<br />
3-D-Darstellung mit exzellenter<br />
Bildtiefe. Wandlung<br />
sowie Zwischenbildberechnung<br />
bieten volle Flexibilität.<br />
Kopfbewegungen<br />
und Änderung des Sitzplatzes<br />
sorgen nicht <strong>für</strong><br />
eine Verschlechterung der<br />
3-D-Qualität. Bildhelligkeit<br />
<strong>alle</strong>rdings nur ausreichend –<br />
ideal <strong>für</strong>s Heimkino.<br />
3-D-Brille<br />
Zwei etwas klobige Shutter-<br />
Brillen liegen dem Fernseher<br />
bei. Synchronisation<br />
mit dem <strong>TV</strong>-Gerät gelingt<br />
schnell und dank beidseitig<br />
integrierter Sender meist<br />
fehlerfrei. Alternative Brillen<br />
wirken hochwertiger, bieten<br />
einen integrierten Akku und<br />
zeigen den Bereitschaftsmodus<br />
gut sichtbar an. Nasenaufsätze<br />
bei <strong>alle</strong>n Brillen zu<br />
tief angesetzt.<br />
8,5<br />
Punktzahl 9/10<br />
Punktzahl 9/10<br />
Punktzahl 7/10<br />
1.2011 | 11
Panasonic TX-P42GT20<br />
Sollten Ihnen die mitgelieferten 3-D-Brillen<br />
der getesteten VT20-Modelle nicht zusagen<br />
oder Sie nach einer günstigeren Alternative<br />
Ausschau halten, ist der Panasonic TX-<br />
P42GT20 die richtige Wahl. Dem Fernseher<br />
liegen keine Brillen bei, die Sender sind aber<br />
weiterhin integriert. Neben dem schlichteren<br />
Design und der leicht unterschiedlichen<br />
Kontrastfilterscheibe zeigt der Fernseher<br />
eine ebenso beeindruckende 3-D-Darstellung<br />
wie die VT20-Serie. Bewegtbildschärfe<br />
und Kontrast sind mustergültig, die Bildhelligkeit<br />
ist jedoch limitiert. Für knapp 1 299<br />
Euro bietet der TX-P42GT20 ein optimales<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis in puncto 3-D.<br />
Panasonic TX-P42GT20<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 8/10<br />
Panasonic DMP-BDT100<br />
Mit 299 Euro ist der DMP-BDT100 Panasonics<br />
derzeit günstigster 3-D-Blu-ray-Player. Im<br />
Vergleich zum DMP-BDT300 entfällt der<br />
zweite HDMI-Ausgang, weshalb Heimkinobesitzer<br />
im Idealfall einen aktuellen AV-Receiver<br />
mit HDMI-1.4-Schnittstelle besitzen<br />
sollten. In der Wiedergabequalität bietet<br />
das Einstiegsmodell jedoch die gleichen<br />
Qualitäten wie der große Bruder, sodass<br />
2-D- und 3-D-Darstellungen ebenbürtig<br />
ausf<strong>alle</strong>n. Der WLAN-Adapter wird optional<br />
angeboten, die Multimedia-Funktionen<br />
und das Internetangebot überzeugten uns<br />
qualitativ, aber nicht quantitativ. Ladezeiten<br />
könnten etwas zügiger sein.<br />
Panasonic DMP-BDT100<br />
Sehr gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 8,5/10<br />
Panasonic SC-BFT800<br />
Um der Tonqualität auf die Sprünge zu helfen,<br />
bietet Panasonic eine Soundbar, die<br />
optisch perfekt mit den 42- und 50-Zoll-Modellen<br />
harmoniert. Für ein ansprechendes<br />
Stereopanorama sorgen zwei Mittel- und<br />
Hochtöner, der Tieftonbereich wird vom<br />
passiven Subwoofer ausgeschmückt. Als<br />
Besonderheit beherbergt der Lautsprecher<br />
einen vollwertigen Blu-ray-Player, der<br />
qualitativ nicht hinter den spezialisierten<br />
Modellen zurücksteht und ebenfalls die<br />
3-D-Darstellung ermöglicht. Dank der Unterstützung<br />
des Audiorückkanals werden<br />
die Toninformationen des Fernsehers über<br />
das HDMI-Kabel zur Soundbar geleitet.<br />
Punktzahl k. A.<br />
12 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
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Sony KDL-46HX905<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Sauber getrennt<br />
Sony KDL-46HX905<br />
Preis<br />
2 899 Euro<br />
Bilddiagonale<br />
46 Zoll<br />
Maße (B/H/T)<br />
112,4 × 72,7 × 6,7 cm<br />
Gewicht<br />
36,2 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Bildtechnologie<br />
Direct-LED-LCD<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Stromverbrauch<br />
55–140 W, Stand-by: 0,2 W<br />
Bildkontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 10 000 : 1<br />
Übersprechen Min: 1 %, Max: 3 %<br />
Betrachtungswinkel<br />
stark eingeschränkt<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung<br />
ja<br />
3-D-Brille beiliegend<br />
nein, Brille TDG-BR100B<br />
und Sender TMR-BR100 optional<br />
Gewicht Brille<br />
76 g<br />
3-D-Formate (HDMI) Frame-Packing (Blu-ray-Format),<br />
Side-by-Side, Top-Bottom<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Im 3-D-Modus werden die LED-Segmente zeilenweise gedimmt.<br />
Das kommt der Bildtrennung und Schärfe zugute<br />
Die Shutter-Brillen öffnen die Gläser nur, wenn der Fernseher<br />
die Links-/Rechts-Bilder vollflächig darstellt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
14 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Wer Sonys HX905 greifbare Bilder entlocken<br />
will, muss extra in die Tasche<br />
greifen, denn die aktiven Shutter-<br />
Brillen und der zur Synchronisierung nötige<br />
Infrarotsender sind ausschließlich separat<br />
erhältlich. Die Brillen schlagen pro Stück mit<br />
rund 100 Euro zu Buche und der Sender ist<br />
<strong>für</strong> knapp 50 Euro zu haben. Die Investition<br />
lohnt sich aber, denn das Gerät wird nicht nur<br />
im herkömmlichen Betrieb dem Credo der<br />
Cinematic-Serie gerecht, auch im 3-D-Modus<br />
können wir dem LED-LCD ein beeindruckendes<br />
Bild attestieren.<br />
Geisterbilder ade!<br />
Bei 2-D-Material überzeugt vor <strong>alle</strong>m der Kontrast<br />
im Zusammenspiel mit einem superben<br />
Schwarzwert. Dies ist der vollflächigen LED-<br />
Hinterleuchtung zuzuschreiben, die in Zonen<br />
dimmbar ist (Local Dimming) und sich<br />
so dem Bildinhalt entsprechend anpasst.<br />
Dieses Alleinstellungsmerkmal ist im 3-D-<br />
Modus jedoch deaktiviert, ebenso wie die<br />
äußerst effiziente Zwischenbildberechnung.<br />
Trotzdem kann die Bewegtbildschärfe auch<br />
bei dreidimensionalen Inhalten überzeugen.<br />
Sonys Ingenieure setzen da<strong>für</strong> auf eine Synchronisation<br />
der Bildwiederholrate mit den<br />
LED-Elementen, welche dann fortwährend<br />
von oben nach unten gedimmt werden. Die<br />
ge<strong>für</strong>chteten Geisterbilder werden so auf ein<br />
Minimum reduziert. Da im gleichen Maße die<br />
Verweildauer eines einzelnen Bildes verkürzt<br />
wird, steigt zudem die Bewegtbildschärfe.<br />
Der Ansatz hat bei 3-D-Inhalten <strong>alle</strong>rdings<br />
einen großen Nachteil: Da die plastischen<br />
Filme auf einer Blu-ray <strong>3D</strong> mit vergleichsweise<br />
niedriger Bildfrequenz vorliegen und<br />
Sonys Fernseher lediglich 48 Bilder je Auge<br />
in Kombination mit relativ langen Dunkelphasen<br />
generiert, kommt es zu starkem Bildflimmern.<br />
Dennoch garantiert der HX905 ein<br />
extrem ausgearbeitetes 3-D-Erlebnis. Das<br />
liegt vor <strong>alle</strong>m an der sauberen Bildtrennung,<br />
denn so müssen sich die Augen nicht „verbiegen“,<br />
um die plastischen Bilder zu erleben.<br />
Besonders schwierige Bildkompositionen mit<br />
einer starken Trennung des Vorder- und Hintergrunds<br />
zeigen das Potenzial des LED-LCDs.<br />
Aufgrund der Shutter-Technik geht jedoch<br />
ein Großteil der Leuchtkraft verloren. Die Brillengläser<br />
werden in den Phasen, in denen die<br />
Links-/Rechts-Bilder nicht korrekt getrennt<br />
dargestellt werden (siehe Bild links), geschlossen<br />
und die LEDs deaktiviert. Den Geisterbildern<br />
wird so doppelt entgegengewirkt. Die<br />
erhöhte Verschlusszeit der Brille schluckt im<br />
Gegenzug aber noch mehr Helligkeit und im<br />
Vergleich zu seinen LED-LCD-Kollegen wirkt<br />
der HX905 dunkler. Weiterhin können vertikale<br />
Kameraschwenks in Filmen aufgrund der<br />
Bildaufbereitung im 3-D-Modus leichte Zeilenverschiebungen<br />
provozieren.<br />
Kopffixierung<br />
Die aktive Shutter-Brille weist eine gute Verarbeitung<br />
auf und hinterlässt äußerlich einen<br />
hochwertigen Eindruck. Der Tragekomfort<br />
ist jedoch nur befriedigend. Das ist vor <strong>alle</strong>m<br />
dem hohen und einseitig verteilten Gewicht<br />
zuzuschreiben, weshalb Sony durch besonders<br />
straffe Bügel der Unwucht entgegenwirkt.<br />
Außerdem setzt der Hersteller statt auf<br />
einen Akku, der per USB-Kabel aufgeladen<br />
werden kann, auf Batterien in Form einer<br />
Knopfzelle. Alternative Modelle werden nicht<br />
angeboten. Das größte Manko der Brille ist<br />
die unzureichende Blickwinkelstabilität. So<br />
lassen bereits minimale Kopfbewegungen<br />
den 3-D-Eindruck einbrechen und die Farben<br />
wirken verfälscht. Dieser Umstand ist einem<br />
entfernten Polfilter geschuldet, wodurch das<br />
Flackern von Umgebungslicht effektiv verhindert<br />
wird und nur die gerichteten Lichtwellen<br />
des Fernsehers bearbeitet werden. Dies setzt<br />
aber eine exakte Kopfhaltung voraus.<br />
Materialsichtung<br />
Langsam kommt die Verbreitung von 3-D-<br />
Inhalten ins Rollen und neben 3-D-Blu-rays<br />
können Sie selbstverständlich auch dreidimensionale<br />
Fernsehkanäle empfangen.<br />
Um etwa in den Genuss des Bezahlsenders<br />
Sky <strong>3D</strong> zu kommen, müssen Sie im Menü lediglich<br />
den Side-by-Side-Modus aktivieren,<br />
der verbaute Satellitenreceiver verarbeitet das<br />
Signal anstandslos. Aber auch andere Quellen,<br />
wie etwa Videospiele, lassen sich plastisch betrachten;<br />
die da<strong>für</strong> nötige Konvertierung von<br />
2-D zu 3-D ist in drei Stufen hinzuschaltbar<br />
und erzeugt ein überraschend angenehmes<br />
Bild. Da die Umwandlung jedoch nur bedingt<br />
bildinhaltsabhängig arbeitet und meist<br />
das gesamte Bild nach hinten verlagert wird,<br />
erreicht die Plastizität nicht das Niveau einer<br />
echten 3-D-Zuspielung. Für einen abendfüllenden<br />
Film fanden wir die Konvertierung in<br />
jedem Fall zu unpräzise, ein plastischer Videospielausflug<br />
oder eine Fußballpartie sind aber<br />
durchaus reizvoll. Auch wenn die dreidimensionale<br />
Darstellung flimmert und Sie den Kopf<br />
stillhalten müssen, konnte uns Sonys HX905<br />
im 3-D-Betrieb voll und ganz überzeugen. Das<br />
unglaublich plastische Bild und die effektive<br />
Unterdrückung von Geisterbildern zeigen, wie<br />
erwachsen die dreidimensionale Präsentation<br />
im Wohnzimmer bereits ist, und Sonys HX905-<br />
Serie reißt bei der 3-D-Darstellung mit Recht<br />
die Krone im LED-LCD-Segment an sich.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Gesamtwertung<br />
Gut<br />
Bildqualität<br />
Ein exzellenter Schwarzwert<br />
und knackiger Kontrast<br />
sorgen auch bei herkömmlicher<br />
Zuspielung <strong>für</strong> plastische<br />
Bilder. Der HX905<br />
setzt zudem Maßstäbe in<br />
der Bildschärfe und selbst<br />
schnellste Bewegungen werden<br />
stets klar durchzeichnet<br />
dargestellt. Stark eingeschränkter<br />
Blickwinkel sowie<br />
ungenaue Ausleuchtung<br />
im Randbereich.<br />
Punktzahl 8,5/10<br />
3-D-Qualität<br />
Ungemein plastische Darstellung<br />
mit nur minimalen<br />
Geisterbildern in Verbindung<br />
mit einer vorbildlichen<br />
Bildschärfe. 3-D-Konvertierung<br />
erscheint angenehm,<br />
Ansatz arbeitet<br />
jedoch wenig intelligent<br />
und konvertiert meist immer<br />
den kompletten Bildinhalt.<br />
Bei Kinofilmen<br />
flimmert das Bild stark.<br />
Helligkeitsverlust.<br />
Punktzahl 9/10<br />
3-D-Brille<br />
Äußerlich sehr hochwertig<br />
erscheinendes Modell. Das<br />
hohe, nach vorn verlagerte<br />
Gewicht schmälert den Tragekomfort.<br />
Straffe Bügel geben<br />
sicheren Halt. Nasenaufsatz<br />
<strong>für</strong> Brillenträger nicht<br />
optimal. Bereits geringe<br />
Kopfbewegungen lassen<br />
den 3-D-Eindruck komplett<br />
einbrechen. Brille nicht aufladbar.<br />
Externer Infrarotsender<br />
notwendig.<br />
Punktzahl 6/10<br />
81.2011 | 15
Sony BDP-S570<br />
Sonys 3-D-Blu-ray-Player ist schon <strong>für</strong> knapp<br />
200 Euro zu haben und bietet Ihnen so einen<br />
vergleichsweise günstigen Einstieg in die<br />
greifbare Filmwelt. 3-D-Blu-rays erkennt das<br />
Gerät anstandslos und darüber hinaus können<br />
Sie die Größe Ihres Fernsehers angeben,<br />
wodurch Texteinblendungen stets korrekt<br />
dargestellt werden. In Sachen Ausstattung<br />
glänzt der BDP-S570 mit eingebautem WLAN,<br />
auch der <strong>für</strong> die BD-Live-Nutzung benötigte<br />
Speicher ist integriert. Im Betrieb punktet der<br />
Player mit flinken Ladezeiten und ist nach<br />
dem Anschalten – trotz Deaktivierung der<br />
stromhungrigen Schnellstartfunktion – nach<br />
rund 13 Sekunden einsatzbereit.<br />
Sony BDP-S570<br />
Sehr gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 8,5/10<br />
Sony Playstation 3<br />
Dank eines kostenlosen Updates (3.50) kann<br />
die PS3 (ca. 300 Euro) nun 3-D-Blu-rays darstellen.<br />
Erste Sichtungen im Testlabor waren<br />
jedoch enttäuschend, so kann die Konsole<br />
bei der 3-D-Wiedergabe keine verlustfrei<br />
komprimierten Tonspuren, etwa DTS-HD MA,<br />
wiedergeben und es wird lediglich der DTS-<br />
Kern abgespielt. Außerdem können keine BD-<br />
Java-Steuerelemente dargestellt werden. Bei<br />
der Wiedergabe mittels auf der Shutter-Technologie<br />
basierenden 3-D-<strong>TV</strong>s konnten wir im<br />
eigentlichen Film keine Fehler ausmachen.<br />
Bei Projektoren, die die Bilder mithilfe des<br />
Polfilterverfahrens trennen, entsteht <strong>alle</strong>rdings<br />
der Eindruck, als würde man schielen.<br />
Sony Playstation 3<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 7,5/10<br />
Sony BDV-E970W<br />
Sonys Komplettset bietet einen 3-D-tauglichen<br />
Blu-ray-Player mit eingebauter Verstärkereinheit<br />
und ein vollständiges 5.1-Lautsprechersystem.<br />
Den Aufbau müssen selbst<br />
Laien nicht scheuen, denn <strong>alle</strong> Stecker sind<br />
farbig gekennzeichnet. Im Zuge der automatischen<br />
Einmessung wird das System auf<br />
jeden Raum abgestimmt. Nach dem Einschalten<br />
ist die Bedienoberfläche erst rund 20 Sekunden<br />
später verfügbar, doch Discs werden<br />
zügig eingelesen und die 3-D-Wiedergabe<br />
funktioniert problemlos. In Bezug auf die<br />
Wiedergabequalität offenbart sich Sonys<br />
BDV-E970W als echter Allrounder zu einem<br />
attraktiven Preis von rund 800 Euro.<br />
Sony BDV-E970W<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 7,5/10<br />
16 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
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Philips 46PFL9705K<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Gerätename<br />
Sehr gut<br />
01.2011<br />
Plastische Bilder in voller Brillanz<br />
Philips 46PFL9705K<br />
Preis<br />
2 999 Euro<br />
Bilddiagonale<br />
46 Zoll<br />
Maße (B/H/T)<br />
108,8 × 70,7 × 6,9 cm<br />
Gewicht<br />
25 kg<br />
Farben<br />
Silber<br />
Bildtechnologie<br />
Direct-LED-LCD<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Stromverbrauch<br />
85–200 W, Stand-by: 0,1 W<br />
Bildkontrast (nativ) Min: 1 000 : 1, Max: 15 000 : 1<br />
Übersprechen Min: 4 %, Max: 8 %<br />
Betrachtungswinkel<br />
stark eingeschränkt<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung<br />
nein<br />
3-D-Brille beiliegend nein, Upgrade-Kit PTA02 optional<br />
Gewicht Brille<br />
56 g<br />
3-D-Formate (HDMI) Frame-Packing (Blu-ray-Format),<br />
Side-by-Side, Top-Bottom<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Für den 3-D-Einstieg benötigen Sie das Startpaket PTA02<br />
(200 Euro), das zwei Brillen und einen Sender enthält ...<br />
... der an der Rückseite mit dem Display verbunden wird.<br />
Eine selbstklebende Folie bietet sicheren Halt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
18 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Mit besonders leistungsfähigen<br />
Leuchtdioden (LEDs) will Philips der<br />
9000er-Serie zu neuem Glanz verhelfen<br />
und die brillantesten Bilder <strong>alle</strong>r Flachbildfernseher<br />
bieten. Der 46-Zoll-Fernseher<br />
greift dazu auf eine echte Hintergrundbeleuchtung<br />
zurück; die insgesamt rund 1 800<br />
LEDs sind vollflächig verteilt und können in<br />
224 Gruppen unabhängig in der Helligkeit<br />
angesprochen werden (Local Dimming).<br />
Durch dieses feinmaschige Netz erreicht der<br />
Fernseher im 2-D-Betrieb traumhafte Helligkeits-<br />
und Kontrastwerte. Allerdings sollten<br />
Sie exakt vor dem Bildschirm Platz nehmen,<br />
denn nur wenige Grad Abweichung von der<br />
mittleren Sitzposition mindern die Bildqualität<br />
spürbar. Im 3-D-Modus wird der makellose<br />
Kontrasteindruck nicht ganz erreicht,<br />
denn die Helligkeit nimmt ab und Schwarz<br />
wirkt leicht aufgehellt. Dennoch bot der<br />
Fernseher rund die doppelte Leuchtkraft vergleichbarer<br />
Modelle, sodass der 3-D-Genuss<br />
auch unter Wohnzimmerbeleuchtung sichergestellt<br />
ist. Fast schon selbstverständlich<br />
spendiert Philips dem LED-LCD ein 3-Wege-<br />
Ambilight. Je nach Bildinhalt beginnen die<br />
rückseitig installierten LEDs zu leuchten und<br />
vermitteln bei entsprechender Aufstellung<br />
ein größeres Bild.<br />
Erste Hürden<br />
Wollen Sie ohne Umschweife ins 3-D-Vergnügen<br />
starten, sollten Sie neben dem Fernseher<br />
das 3-D-Startset, bestehend aus zwei aktiven<br />
Shutter-Brillen und dem Infrarotsender, beim<br />
Kauf einplanen. Der Infrarotsender wird über<br />
ein Kabel mit der Rückseite des Displays verbunden<br />
und sollte am besten auf dem Fernseher<br />
seinen Platz finden. Die Brillen wirken<br />
schmucklos und klobig, die Synchronisation<br />
gelingt aber fehlerfrei und schnell, zudem<br />
schirmen die Brillen gut vor äußeren Einflüssen<br />
ab. Leider bietet Philips keine alternativen<br />
Modelle und Sie müssen mit der Energiezufuhr<br />
durch Knopfzellen vorliebnehmen. Dank<br />
der integrierten Tuner können Sie theoretisch<br />
nach dem Sendersuchlauf gleich ins 3-D-<br />
Vergnügen starten, zumindest, wenn Sie die<br />
Software des Fernsehers aktualisiert haben.<br />
Statt den notwendigen Side-by-Side-Modus<br />
anwählen zu können, erblicken Sie ohne Update<br />
ein ausgegrautes Menü – die 3-D-Fernsehdarstellung<br />
über die integrierten Tuner im<br />
Auslieferungszustand wird somit unterbunden.<br />
Alternativ gestattet der Fernseher die<br />
Darstellung von 3-D-Filmen auf Blu-ray und<br />
kurioserweise den Aufruf der Side-by-Side-<br />
Option mit angeschlossenen HDMI-Quellen.<br />
Dadurch gelingt die 3-D-<strong>TV</strong>-Wiedergabe zumindest<br />
vom Start weg durch Umwege. Auf<br />
eine Wandlung von 2-D zu 3-D hat Philips<br />
verzichtet, sodass die Einspeisung echter<br />
3-D-Signale Pflicht ist. Ganz gleich, welches<br />
3-D-Material Sie zuspielen, vor der Darstellung<br />
sollten Sie das Display auf Betriebstemperatur<br />
bringen. Kurz nach dem Einschalten<br />
zeigten sich im 2-D-Modus Nachzieheffekte<br />
und während der 3-D-Darstellung Doppelkonturen<br />
mit Intensitäten von über zehn Prozent.<br />
Eingespielt nahm die Klarheit des Bildes<br />
spürbar zu und unsere Messungen des Crosstalks<br />
bestätigten die guten Bildeindrücke<br />
auch im 3-D-Modus: Das Übersprechen fällt<br />
mit knapp vier Prozent passabel aus, an den<br />
Bildrändern können fehlerhafte Konturen mit<br />
knapp acht Prozent durchschimmern.<br />
Zwischen den Welten<br />
Besonders gut gelingt dem Fernseher die<br />
Darstellung von im Vordergrund schwebenden<br />
Objekten, während mit wachsender<br />
Distanz die Geisterschatten zunehmen. In der<br />
Praxis spielt der 46PFL9705K im derzeitigen<br />
3-D-Mittelfeld, obgleich er unbestrittene Vorteile<br />
gegenüber den Referenzen zeigte. So ist<br />
die erzielbare Bildhelligkeit knapp doppelt<br />
so hoch und der Bildeindruck nahezu flimmerfrei<br />
(Lichtquellen flackern weiterhin). Dies<br />
führt trotz Doppelkonturen zu einem sehr<br />
ruhigen, klaren und brillanten 3-D-Eindruck.<br />
Sämtliche Bildeinstellungen (mit Ausnahme<br />
des Local Dimming) bleiben auch im 3-D-<br />
Modus erhalten, sodass Sie farblich natürliche<br />
und plastische Bilder erwarten. Philips<br />
bemüht eine Zwischenbildberechnung, um<br />
die Bildwiederholrate auch im Zusammenspiel<br />
mit Kinofilmen auf 60 Bilder pro Auge zu<br />
steigern. In kritischen Szenen sind <strong>alle</strong>rdings<br />
Artefakte aufgrund der Neuberechnung der<br />
Bilder sichtbar. Schalten Sie die Bewegungsglättung<br />
ab, weisen Kinofilme durch die<br />
60-Hertz-Wandlung leichte Ruckler auf.<br />
Der Beginn von 3-D<br />
Mit einer ausgefeilteren Software, alternativen<br />
Brillen und geringerem Crosstalk wäre<br />
Philips der Testsieg kaum zu nehmen gewesen,<br />
denn die 3-D-Bilder erstrahlen mit<br />
unnachahmlicher Brillanz und erscheinen<br />
zugleich ruckel- und flimmerfrei. Insgesamt<br />
wirkt das Konzept aber noch nicht vollständig<br />
ausgereift und der zusätzliche Verkabelungsaufwand<br />
wegen des externen Senders untergräbt<br />
das ansonsten erstklassige Design. Die<br />
fehlende Side-by-Side-Option in Verbindung<br />
mit den internen Tunern konnte Philips mit<br />
einem Software-Update bereits nachreichen<br />
und wir sind uns sicher, dass auch die 3-D-<br />
Qualität stetig optimiert wird.<br />
Christian Trozinski<br />
Gesamtwertung<br />
Gut<br />
Bildqualität<br />
Gute Farbtreue und exzellenter<br />
Bildkontrast. Referenzhelligkeit.<br />
Frontscheibe<br />
fast komplett entspiegelt –<br />
idealer Bildeindruck auch<br />
unter Tageslichtbedingungen.<br />
Bewegtbildschärfe nach<br />
Einspielzeit deutlich besser<br />
als nach dem Einschalten.<br />
Eingeschränkter Blickwinkel:<br />
Bild bleicht bei Abweichungen<br />
von der frontalen<br />
Sitzposition aus.<br />
Punktzahl 9/10<br />
3-D-Qualität<br />
Sichtbare Doppelkonturen,<br />
aber angenehm helles Bild.<br />
Trennung von Vorder- und<br />
Hintergrund meist überzeugend.<br />
Schwarzdarstellung<br />
schwächer als im 2-D-Modus.<br />
Filmbilder konvertiert<br />
in 60 Hertz, wahlweise mit<br />
Bewegungsglättung. 3-D-<br />
<strong>TV</strong>-Signale über integrierte<br />
Tuner nach Update darstellbar.<br />
Keine 3-D-Konvertierung<br />
von 2-D-Inhalten.<br />
Punktzahl 7,5/10<br />
3-D-Brille<br />
Shutter-Brillen kosten Aufpreis.<br />
Infrarotemitter extern.<br />
Bügel angenehm straff, ausbalancierte<br />
Gewichtsverteilung.<br />
Klobiges und wenig<br />
ansehnliches Design, dennoch<br />
guter Tragekomfort<br />
und effektive Abschottung<br />
gegenüber externen Lichtquellen,<br />
die jedoch flimmern.<br />
Senkrechte Ausrichtung<br />
der Brille zum Display<br />
sorgt <strong>für</strong> Auslöschung.<br />
Punktzahl 7/10<br />
81.2011 | 19
3-D-Inhalte erstrahlen in ungewohnter Brillanz. Durch die Wandlung von Filmbildern<br />
in 60 Hertz ist das plastische Bilderlebnis zudem flimmerfrei<br />
Eine senkrechte Ausrichtung der Brille zum Display sorgt <strong>für</strong> eine Auslöschung – beide<br />
wirken als Polfilter. Die richtige Kopfstellung ist somit Pflicht<br />
Eine Wandlung von 2-D zu 3-D bietet Philips nicht, Sie können einzig nale Inhalte in 2-D konvertieren, falls dies die Quelle<br />
dreidimensiozulässt<br />
Spielen Sie 3-D-Inhalte zu, haben Sie die Wahl zwischen drei Formaten. Das 3-D-Signal<br />
der Blu-ray wird automatisch erkannt. „Nebeneinander“ entspricht dem 3-D-<strong>TV</strong>-Format<br />
Software-Fehler: HDMI-Quellen ermöglichen den Aufruf des 3-D-Menüs, sodass Sie die<br />
unterschiedlichen Formate auswählen können …<br />
… empfangen Sie dagegen 3-D-Programme über die integrierten Tuner, bleibt Ihnen der<br />
Zugang zum 3-D-Menü versperrt – ein Software-Update merzt diesen Fehler aus<br />
Durch wandernde Schwarzbalken (nicht mit bloßem Auge sichtbar) versucht Philips,<br />
den Crosstalk zu minimieren. Das Verfahren greift aber nur sehr dezent ein<br />
Die Shutter-Brillen des 3-D-Startpakets f<strong>alle</strong>n etwas klobig aus. Statt eines integrierten<br />
Akkus wurden Knopfzellen verwendet, der Austausch verläuft etwas hakelig<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
20 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Philips 58PFL9955H<br />
Auch wenn die 3-D-Implementierung unseres<br />
Testgeräts noch nicht vollkommen<br />
war, so ist die Bildqualität der aktuellen<br />
Philips-Serie unbestritten. Mit dem Cinema<br />
21 : 9 Platinum werden diese Qualitäten<br />
noch besser zur Schau gestellt, denn der<br />
Fernseher bietet echten Superbreitbildgenuss.<br />
Als Hintergrundbeleuchtung dient ein<br />
vollflächiges LED-Netz, das ebenso beeindruckende<br />
Helligkeits- und Kontrastwerte<br />
wie unser Testmodell garantiert. Angesichts<br />
der stattlichen Bilddiagonale von 58 Zoll<br />
geht der Preis von 4 199 Euro in Ordnung.<br />
Zudem ist der Infrarotsender integriert und<br />
zwei Brillen liegen bei.<br />
Punktzahl k. A.<br />
Philips HTS9520<br />
Echten Surround-Klang im edlen Design<br />
verspricht die Komplettanlage HTS9520 <strong>für</strong><br />
1 250 Euro. Neben fünf kompakten Satellitenlautsprechern<br />
speist das Media-Center<br />
den passiven Subwoofer. Sämtliche Anschlüsse<br />
sind <strong>für</strong> eine verpolungsfreie Installation<br />
markiert und der Aufbau geht benutzerfreundlich<br />
vonstatten. Einzig auf eine<br />
Einmessautomatik müssen Sie verzichten.<br />
Der integrierte Blu-ray-Player spielt auch<br />
3-D-Inhalte fehlerfrei ab. Während die Startzeit<br />
etwas langwierig ausfällt, werden Discs<br />
rasch geladen. Der Klangeindruck wirkt<br />
opulent, teilweise überzuckert, was dem<br />
Filmvergnügen aber keinen Abbruch tut.<br />
Philips HTS9520<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 8/10<br />
Philips BDP7500S2<br />
Als echter Geheimtipp im Segment der<br />
3-D-Blu-ray-Player darf der wahlweise in<br />
Schwarz und Silber erhältliche BDP7500 angesehen<br />
werden. Für gerade einmal knapp<br />
200 Euro Marktpreis erhalten Sie einen<br />
edel verarbeiteten, schnellen Player, der<br />
sich bestens als 3-D-Zuspieler eignet. Über<br />
den USB-Eingang dürfen Sie sogar hochauflösende<br />
Quicktime-Dateien von Apples<br />
Videoportal abspielen. Sollten Untertitel in<br />
Filmen im Bereich der schwarzen Balken liegen,<br />
hilft eine Untertitelverschiebung, diese<br />
sichtbar zu machen – ideal <strong>für</strong> Heimkinound<br />
Cinema-21 : 9-Besitzer. Einziges Manko:<br />
WLAN ist nicht integriert.<br />
Philips BDP7500S2<br />
Sehr gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 8,5/10<br />
1.2011 | 21
LG 47LX9500<br />
Befriedigend<br />
1.2011<br />
Schritt in eine neue Welt<br />
LG 47LX9500<br />
Preis<br />
2 999 Euro<br />
Bilddiagonale<br />
47 Zoll<br />
Maße (B/H/T)<br />
108,6 × 71,1 × 3,2 cm<br />
Gewicht<br />
26,7 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Bildtechnologie<br />
Direct-LED-LCD<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Stromverbrauch<br />
60–170 W, Stand-by: 0,1 W<br />
Bildkontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 6 500 : 1<br />
Übersprechen Min: 6 %, Max: 15 %<br />
Betrachtungswinkel<br />
nahezu uneingeschränkt<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung<br />
nein<br />
3-D-Brille beiliegend<br />
ja, 2 × Modell AG-S100<br />
Gewicht Brille<br />
41,6 g<br />
3-D-Formate (HDMI)<br />
Frame-Packing, Side-by-Side,<br />
Top-Bottom, Schachbrett, Frame-Alternative<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C<br />
LGs LX9500 gibt nur natives 3-D-Material aus. Eine 2-Dzu-3-D-Konvertierung<br />
bietet das Gerät nicht<br />
LG ist der erste <strong>TV</strong>-Hersteller, der einem Gerät aktive<br />
Shutter-Brillen mit integriertem Akku beilegt<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG<br />
22 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
LG feiert mit den Direct-LED-LCDs (Local<br />
Dimming) der LX9500-Serie seine plastische<br />
Premiere. Damit Sie umgehend<br />
in die dritte Dimension eintauchen können,<br />
liegen dem Gerät zwei aktive Shutter-Brillen<br />
bei. Der zur Synchronisierung nötige Infrarotsender<br />
ist direkt im LX9500 integriert,<br />
er befindet sich <strong>alle</strong>rdings nur an der linken<br />
Gehäuseseite. Weitere Brillen sind <strong>für</strong><br />
vergleichsweise günstige 80 Euro zu erstehen.<br />
Als erster 3-D-<strong>TV</strong>-Anbieter stattet LG<br />
die mitgelieferten Brillen mit einem Akku<br />
aus, den Sie mithilfe des beiliegenden USB-<br />
Kabels aufladen können. Dies geschieht<br />
entweder direkt an einem Computer oder<br />
Sie erstehen einen Adapter <strong>für</strong> eine herkömmliche<br />
Steckdose. Laut Hersteller soll<br />
eine volle Akkuladung bis zu 30 Stunden<br />
halten. Alternative Brillen bietet LG indes<br />
nicht an.<br />
Einstellungswüste<br />
Äußerlich macht LGs 3-D-Sprössling einiges<br />
her und schmeichelt dem Auge mit<br />
einer geringen Bautiefe und schmalen Einrahmung<br />
der Display-Fläche. So scheint<br />
das Bild förmlich im Raum zu schweben.<br />
Glaselemente vollenden die Form, leider<br />
spiegelt die kontrastoptimierte Frontscheibe<br />
stark, was insbesondere unter Tageslichtbedingungen<br />
stört. Wie <strong>für</strong> LG typisch, ist die<br />
Bildkalibrierung mit der Auswahl der THX-<br />
Voreinstellung bereits nahezu abgeschlossen.<br />
Profis können sich dennoch bei einer<br />
ausgewachsenen ISF-Kalibrierung austoben<br />
und das Bild auf diese Weise mustergültig<br />
einstellen. Im 3-D-Modus sind die einzelnen<br />
Bildparameter jedoch gesperrt und Sie haben<br />
lediglich Zugriff auf die verschiedenen<br />
Bildmodi, wobei die Expertenvorgaben<br />
nicht anwählbar sind. Im 2-D-Betrieb garantiert<br />
die diskret ansteuerbare vollflächige<br />
LED-Hinterleuchtung knackige Kontraste.<br />
Aufgrund der geringen LED-Anzahl können<br />
kleine Bildanteile aber nicht punktuell geschaltet<br />
werden und helle Objekte vor einem<br />
dunklen Hintergrund ziert eine Aura. Wegen<br />
der geringen Bautiefe sind die in einzelnen<br />
Kacheln zusammengefassten LED-Gruppen<br />
sogar störend sichtbar, im 3-D-Modus ist die<br />
lokale LED-Ansteuerung jedoch nicht aktiv,<br />
sodass diese Nachteile einzig <strong>für</strong> den 2-D-<br />
Modus gelten. Allerdings müssen Sie bei der<br />
plastischen Zuspielung mit einem mäßigen<br />
Schwarzwert leben, weshalb dunkle Szenen<br />
dementsprechend eher gräulich erscheinen.<br />
Doppelt gesehen<br />
Da das Gerät nicht über eine 2-D-zu-3-D-<br />
Konvertierung verfügt, sind Sie auf natives<br />
Material angewiesen. Bei der Zuspielung von<br />
stereoskopischen Inhalten ist der LX9500 flexibel<br />
und stellt auch über den integrierten<br />
Media-Player mit den Methoden Side-by-<br />
Side, Top-Bottom, Schachbrett und Frame-<br />
Alternative <strong>alle</strong> relevanten 3-D-Formate dar.<br />
Mit dem ersten Ansatz können Sie ebenso<br />
3-D-Fernsehsender wiedergeben, nur ist im<br />
Gerät kein DVB-S-Tuner verbaut und über<br />
Kabel empfangen Sie Sky <strong>3D</strong> lediglich beim<br />
Anbieter Kabel BW. Filme auf Blu-ray <strong>3D</strong><br />
werden nicht wie auf der Disc abgelegt wiedergegeben,<br />
denn der Fernseher führt eine<br />
60-Hertz-Konvertierung durch, was zwar<br />
ein flimmerarmes Bild garantiert, aber auch<br />
Mini-Ruckler provoziert. Die Zwischenbildberechnung<br />
ist im 3-D-Modus nicht aktivierbar.<br />
Im Testlabor konnten die greifbaren<br />
Bilder nicht überzeugen, denn der LX9500<br />
neigt kontinuierlich zum Übersprechen und<br />
die sogenannten Geisterbilder führen unweigerlich<br />
zum Schielen. Im Randbereich<br />
ermittelten wir eine Intensität von bis zu 15<br />
Prozent. Die Doppelkonturen ergeben sich<br />
aus der unzureichenden Trennung der Bilder,<br />
sodass zum linken und rechten Auge<br />
Informationen gelangen, die eigentlich <strong>für</strong><br />
das jeweils andere bestimmt sind. Fernab<br />
der Geisterbilder generiert LGs LX9500 plastische<br />
Bilder mit akzeptabler Tiefenwirkung<br />
und ansprechender Helligkeit. Die mitgelieferten<br />
3-D-Brillen sind ungemein leicht, der<br />
Tragekomfort ist dementsprechend angenehm.<br />
Erfreulich: Der plastische Bildeindruck<br />
bleibt auch bei Kopfbewegungen weitestgehend<br />
erhalten, der LX9500 ist ebenfalls<br />
in Bezug auf die Farbdarstellung sowie den<br />
Kontrast sehr blickwinkelstabil. Neigen Sie<br />
den Kopf jedoch senkrecht, wird das Bild<br />
abgedunkelt, da die Brillengläser und das LC-<br />
Display als Polfilter agieren. Umgebungslicht<br />
flackert infolge der Shutter-Technik sichtbar.<br />
Erste Schritte<br />
LGs Entdeckung des plastischen Neulands ist<br />
noch von zahlreichen Kinderkrankheiten geprägt<br />
und die Geisterbilder schmälern den<br />
3-D-Spaß doch beträchtlich. Es bleibt also<br />
zu hoffen, dass die Ingenieure die Bildtrennung<br />
in Zukunft besser in den Griff bekommen.<br />
Die Chancen da<strong>für</strong> stehen gar nicht<br />
so schlecht, denn andere Hersteller haben<br />
das Problem mittlerweile über nachträglich<br />
einspielbare Software-Aktualisierungen weitestgehend<br />
behoben. An einer Stelle nimmt<br />
LG aber auch eine Pionierrolle ein und zeigt<br />
mit den per USB-Kabel aufladbaren Brillen<br />
die komfortable Zukunft des dreidimensionalen<br />
Heimkinos auf.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Gesamtwertung<br />
Befriedigend<br />
Bildqualität<br />
Die lokal dimmbare und vollflächig<br />
angeordnete LED-<br />
Hinterleuchtung garantiert<br />
knackige Kontraste im 2-D-<br />
Modus. Die verbauten LED-<br />
Gruppen sind aber sichtbar<br />
und um helle Objekte vor<br />
einem dunklen Grund erstrahlt<br />
eine Aura (nur 2-D-<br />
Modus). Stabiler Blickwinkel.<br />
Zwischenbildberechnung<br />
erzeugt Artefakte. Glasscheibe<br />
spiegelt störend.<br />
3-D-Qualität<br />
Plastisches und angenehm<br />
helles Bild, jedoch schränken<br />
starke Geisterbilder den<br />
Genuss ein. Schon nach wenigen<br />
Sekunden fühlt sich<br />
der Zuschauer, als würde er<br />
schielen. Filmdarstellung erfolgt<br />
nur in 60 Hertz, leichte<br />
Ruckler sind die Folge.<br />
Schwarz erscheint eher grau.<br />
Keine Bildkalibrierung im<br />
3-D-Modus möglich. Keine<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung.<br />
3-D-Brille<br />
Einfache Plastikfassung,<br />
aus der auch die extrem<br />
leichte Bauweise resultiert.<br />
Guter Tragekomfort. Der<br />
integrierte Akku lässt sich<br />
über das mitgelieferte USB-<br />
Kabel aufladen. Zwei Brillen<br />
liegen dem Fernseher<br />
bei. Familientauglich: Mit<br />
knapp 80 Euro sind die Zusatzbrillen<br />
vergleichsweise<br />
günstig. Infrarotsender intern<br />
verbaut.<br />
6,5<br />
Punktzahl 8/10<br />
Punktzahl 5/10<br />
Punktzahl 7/10<br />
1.2011 | 23
Die Brillen könnten durchaus hochwertiger verarbeitet sein. Der Tragekomfort ist<br />
aufgrund des geringen Gewichtes jedoch angenehm<br />
Eine 3-D-Wiedergabe von einer Blu-ray Disc erkennt der Fernseher automatisch. Bei<br />
einer anderen Art der Zuspielung müssen Sie den 3-D-Modus manuell aktivieren<br />
Während der plastischen Wiedergabe können Sie im Bildmenü keine Einstellungen<br />
vornehmen und haben lediglich die Wahl aus mehreren Voreinstellungen<br />
LGs LX9500 verliert im 3-D-Modus einen Großteil seiner Leuchtkraft, dennoch ist das Bild<br />
heller als bei vergleichbaren 3-D-<strong>TV</strong>s. Die Schwarzdarstellung gelingt nur mäßig<br />
Halten Sie die Brille im 90-Grad-Winkel vor den Bildschirm, sorgen die überlagerten<br />
Flüssigkristallschichten <strong>für</strong> eine komplette Auslöschung<br />
Die Bildtrennung ist leider nicht optimal und Geisterbilder stören den Eindruck lich. Auch die Umkehrung der Synchronisation der Brille schafft hier keine<br />
empfind-<br />
Abhilfe<br />
Perfektes Bild in 2-D und 3-D<br />
LG kann es besser: Der „31 Zoll OLED“<br />
verfügt über eine vergleichsweise überschaubare<br />
Bildschirmdiagonale von 79<br />
Zentimetern und ist damit trotzdem der<br />
größte OLED-Fernseher der Welt. Aus <strong>alle</strong>n<br />
Blickwinkeln überzeugt er mit einem<br />
perfekten Bild in 2-D und 3-D; vor <strong>alle</strong>m<br />
Kontrast und Schwarzwert wissen zu beeindrucken.<br />
Dabei verfügt LGs OLED-<strong>TV</strong><br />
über die Full-HD-Auflösung. Für die Trennung<br />
der Bilder kommen Shutter-Brillen<br />
zum Einsatz. Das Gerät soll im zweiten<br />
Quartal 2011 erhältlich sein. k. A.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG, Stock.xchng<br />
24 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
LG LD950<br />
LG zeigt sich bei der 3-D-Darstellung flexibel,<br />
wie das LC-Display 47LD950 beweist.<br />
Der 3-D-Eindruck im Wohnzimmer entsteht<br />
hier ungewohnterweise über die aus<br />
dem Kino bekannten Polfilterbrillen. Leider<br />
verfügt das LC-Display nur über die mittlerweile<br />
veraltete CCFL-Hinterleuchtung und<br />
der passive Ansatz hat den Nachteil, dass<br />
nur die Hälfte der HD-Auflösung mit ihren<br />
1 920 × 1 080 Bildpunkten genutzt werden<br />
kann. Ferner ist der vor dem Bildschirm verbaute<br />
Polfilter kostenaufwendig. Dennoch<br />
belaufen sich die Ausgaben <strong>für</strong> den LD950<br />
inklusive der vier Polfilterbrillen laut Hersteller<br />
auf vertretbare 1 500 Euro.<br />
Punktzahl k. A.<br />
LG BX580<br />
Für die korrekte Zuspielung von greifbaren<br />
Inhalten in ihrer bestmöglichen Qualität<br />
eignet sich LGs 3-D-tauglicher Blu-ray-Player<br />
BX580 <strong>für</strong> 399 Euro. Die 3-D-Ausgabe findet<br />
dank HDMI-1.4-Schnittstelle stets verlässlich<br />
statt und der BX580 gibt 2-D- und<br />
3-D-Zuspielungen selbstverständlich mit<br />
1 920 × 1 080 Bildpunkten sowie 24 respektive<br />
48 Vollbildern pro Sekunde aus. DVDs<br />
skaliert das Gerät ebenfalls auf diese Auflösung.<br />
Neben der tadellosen Disc-Wiedergabe<br />
versteht sich der BX580 auch mit nahezu<br />
<strong>alle</strong>n gängigen Musik-, HD-Video- und<br />
Fotoformaten, die Sie über USB zuspielen<br />
können.<br />
Punktzahl k. A.<br />
LG HX995TZ<br />
Alles in einem: Mit dem 3-D-fähigen<br />
Heimkinokomplettset HX995TZ (circa 700<br />
Euro) präsentiert LG eine allumfassende<br />
Lösung <strong>für</strong> Ihr Wohnzimmer. Neben dem<br />
3-D-Blu-ray-Player in ansprechendem Design<br />
besteht das 5.1-Set aus einem aktiven<br />
Subwoofer, Front- und extrem schlanken<br />
Surround-Lautsprechern. Der Player ist außerdem<br />
auf eine Wandmontage ausgelegt.<br />
Geeignete Standfüße <strong>für</strong> die Lautsprecher<br />
sind im Kauf inbegriffen. Dank der verbauten<br />
WLAN-Schnittstelle haben Sie kabellosen<br />
Zugriff auf BD-Live- und Internetangebote.<br />
Letztere umfassen vorwiegend<br />
Standardinhalte wie Youtube.<br />
1.2011 | 25<br />
Punktzahl k. A.<br />
1.2011 | 25
Samsung UE55C9090<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Feuer und Flamme<br />
Samsung UE55C9090<br />
Preis<br />
5 999 Euro<br />
Bilddiagonale<br />
55 Zoll<br />
Maße (B/H/T)<br />
129,6 × 87,3 × 0,8 cm<br />
Gewicht<br />
25,5 kg<br />
Farben<br />
Silber<br />
Bildtechnologie<br />
Edge-LED-LCD<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Stromverbrauch<br />
85–195 W, Stand-by: 0,1 W<br />
Bildkontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 3 600 : 1<br />
Übersprechen Min: 3 %, Max: 6 %<br />
Betrachtungswinkel<br />
stark eingeschränkt<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung<br />
ja<br />
3-D-Brille beiliegend<br />
nein, Modelle SSG-2100 und<br />
SSG-2200 optional<br />
Gewicht Brille<br />
35 g<br />
3-D-Formate (HDMI) Frame-Packing (Blu-ray-Format),<br />
Side-by-Side, Top-Bottom, Line-by-Line<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C<br />
Tiefenkorrektur bei der 2-D-zu-3-D-Wandlung und<br />
Perspektivanpassung bieten Ihnen volle Kontrolle<br />
LCD-Display und Shutter-Brille wirken als eigenständige<br />
Polfilter, die zur Auslöschung des Bildes führen können<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
26 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Kein Fernseher ist derzeit besser geeignet,<br />
um staunenden Betrachtern das<br />
Paradoxon der räumlichen Tiefe vorzuführen:<br />
Trotz der gerade einmal acht Millimeter<br />
flachen Bautiefe erzeugt Samsungs<br />
55-Zoll-LED-LCD beeindruckend plastische<br />
Bildwelten. Diese unglaublich geringe Abmessung<br />
kommt nicht von ungefähr, denn<br />
statt einer echten Hintergrundbeleuchtung<br />
strahlen die lichterzeugenden Leuchtdioden<br />
vom Bildrahmen zur Bildmitte. Das sogenannte<br />
Edge-LED-Verfahren treibt Samsung mit<br />
dem C9090 auf die Spitze, denn die Bautiefe<br />
schrumpft auf das Niveau einer Blu-ray-Hülle.<br />
In Zusammenarbeit mit den passenden 3-D-<br />
Brillen erweist sich der Fernseher als optimaler<br />
3-D-Spielpartner.<br />
Zubehör vonnöten<br />
Die Nasenaufsätze liegen dem Modell nicht<br />
bei, sondern können einzeln oder im Startpaket<br />
mit zwei Brillen und einer 3-D-Blu-ray<br />
<strong>für</strong> knapp 120 Euro erworben werden. Insgesamt<br />
offeriert Samsung drei Modelle an<br />
Shutter-Brillen, darunter auch zwei Varianten<br />
mit wiederaufladbarem Akku. Die Synchronisationssignale<br />
sendet der Fernseher mittels<br />
eines einseitig integrierten Infrarotemitters<br />
automatisch, sobald ein 3-D-Signal vorliegt.<br />
Die Brillen synchronisieren sich <strong>alle</strong>rdings<br />
nicht <strong>für</strong> jedes Einzelbild, sondern werden<br />
innerhalb von wenigen Sekunden angesprochen<br />
und laufen stur im vorgegebenen Takt.<br />
Mangels Satellitentuner können Sie die ersten<br />
3-D-Programme nur empfangen, wenn<br />
Sie über einen externen HD<strong>TV</strong>-Sat-Receiver<br />
verfügen oder einen Vertrag mit dem Kabelnetzbetreiber<br />
Kabel BW geschlossen haben,<br />
der beispielsweise Sky <strong>3D</strong> einspeist. Das entsprechende<br />
Side-by-Side-Format stellte den<br />
C9090 vor keinerlei Probleme, Sie müssen<br />
lediglich den passenden 3-D-Modus manuell<br />
aktivieren. Ungemein flexibel zeigt sich der<br />
Fernseher bei der Darstellung unterschiedlicher<br />
3-D-Formate, ganz gleich, ob Sie diese<br />
per HDMI-Quelle oder USB-Stick zuspielen.<br />
Schlank trotz Tiefe<br />
Samsung führte als erster Anbieter eine 2-Dzu-3-D-Konvertierung<br />
ein und der C9090<br />
folgt dieser Tradition. Über die entsprechende<br />
Taste auf der Fernbedienung können Sie die<br />
zusätzliche Tiefe erzwingen und somit <strong>alle</strong><br />
Quellen plastisch betrachten. Die Signalverarbeitung<br />
simuliert einen echten 3-D-Effekt, der<br />
je nach zugespieltem Material in der Intensität<br />
variiert. Bildinhalte mit maximaler und minimaler<br />
Luminanz (Weiß und Schwarz) werden<br />
nicht in die dritte Dimension verfrachtet, erst<br />
Farbinformationen und Schattierungen setzen<br />
die 3-D-Konvertierung in Gang. Ein Tiefenregler<br />
gibt dabei die maximale räumliche<br />
Tiefe vor. In der Praxis zeigt die Konvertierung<br />
überzeugende Ergebnisse, teilweise schweben<br />
Elemente aber fehlerhaft im Raum und<br />
die Augenbelastung ist weitaus höher als bei<br />
nativem 3-D-Material. Mit geringer Intensität<br />
fällt die Betrachtung angenehmer aus, doch<br />
der gewünschte Tiefeneffekt bleibt dann nahezu<br />
aus.<br />
3-D-Darstellung optimiert<br />
3-D-Quellen stellt der C9090 dank aktueller<br />
Software mit weitaus weniger Mängeln dar<br />
als das vergleichbare Testmodell in unserer<br />
letzten Ausgabe. Samsung gelang es, den<br />
Crosstalk auf ein angenehmes Niveau zu reduzieren,<br />
auch wenn Kontrast- bzw. Schwarzdarstellung<br />
nicht optimal ausf<strong>alle</strong>n und Doppelkonturen<br />
in den Randbereichen weiterhin<br />
irritieren können. Besonders der im Startpaket<br />
mitgelieferte 3-D-Film „Monster und<br />
Aliens“ deckt die Schwächen schonungslos<br />
auf, begeistert aber im Gegenzug mit enormer<br />
Plastizität. Die Bildhelligkeit fällt im Gegensatz<br />
zur Konkurrenz akzeptabel aus und die Bildschärfe<br />
ist im 3-D-Modus exzellent. Samsung<br />
stellt Filmsignale einer 3-D-Blu-ray immer in<br />
60 Hertz dar, eine Zwischenbildberechnung<br />
sorgt <strong>für</strong> weichere Bewegungsabläufe; ohne<br />
Artefakte kommt aber auch Samsungs Bildanalyse<br />
nicht aus. Der Bildeindruck ist meist<br />
flimmerfrei, einzig Lichtquellen im Blickfeld<br />
können durch die Arbeitsweise der Shutter-<br />
Brillen flackern. Überaus offenherzig präsentieren<br />
sich die Bildeinstellungsmöglichkeiten<br />
im 3-D-Modus, so können Sie eine Perspektivkorrektur<br />
bemühen, die den Bildversatz<br />
angleicht und somit fehlerhaft produziertem<br />
Material entgegenwirkt. Für eine generelle<br />
Justierung der Bildtiefe ist der Regler jedoch<br />
nicht zu empfehlen, denn abhängig von der<br />
Bildszene wird der Crosstalk verstärkt.<br />
Überraschung gelungen<br />
Mit einer Bilddiagonale von knapp 1,4 Metern<br />
und lediglich acht Millimetern Bautiefe wirkt<br />
das 3-D-Erlebnis überwältigend und faszinierend<br />
zugleich. Es scheint wie pure Magie,<br />
wenn der Bildinhalt weit in den Raum hineinragt,<br />
während der Fernseher selbst flacher als<br />
eine Blu-ray-Hülle ist. Die Voreinstellungen<br />
sind praxistauglich, weshalb auch Einsteiger<br />
ohne Umschweife ins 3-D-Zeitalter starten<br />
können. Dank aktueller Software gelang es<br />
Samsung, den Crosstalk auf ein angenehmes<br />
Niveau zu reduzieren. Somit stellt die Investition<br />
ins 3-D-Startpaket nunmehr einen<br />
Pflichtkauf dar.<br />
Christian Trozinski<br />
Gesamtwertung<br />
Gut<br />
Bildqualität<br />
Gute Farbtreue ab Werk und<br />
überzeugende Bildschärfe<br />
im 3-D-Modus. Natürlicher<br />
Bildeindruck bei idealer Sitzposition.<br />
Durch Edge-LED-<br />
Beleuchtung Schwächen<br />
in der Schwarzdarstellung,<br />
demgegenüber ist die Ausleuchtung<br />
gut. Blickwinkel<br />
stark eingeschränkt: Bild<br />
verliert an Tiefe und schimmert<br />
bei seitlicher Betrachtung<br />
blauviolett.<br />
Punktzahl 8/10<br />
3-D-Qualität<br />
Sichtbare, aber keinesfalls<br />
störende Doppelkonturen.<br />
Gute Bildhelligkeit und<br />
nahezu flimmerfreies 3-D-<br />
Bild. Zwischenbildberechnung<br />
sorgt <strong>für</strong> weichere Bewegungsabläufe,<br />
erzeugt<br />
<strong>alle</strong>rdings Artefakte. Wandlung<br />
von 2-D zu 3-D mit hoher<br />
Augenbelastung. Umfangreiche<br />
Regler <strong>für</strong> 3-D-<br />
Intensität sowie Perspektivkorrektur.<br />
Punktzahl 8/10<br />
3-D-Brille<br />
Angenehm zu tragende,<br />
leichte Brillen. Standardmodell<br />
könnte etwas besser verarbeitet<br />
sein, da<strong>für</strong> günstig<br />
im 3-D-Startpaket erhältlich.<br />
Alternative Varianten <strong>für</strong> Erwachsene<br />
und Kinder bieten<br />
bessere Qualität, integrierten<br />
Akku und Ladekabel.<br />
Kopfbewegungen führen<br />
zur Auslöschung des Bildes –<br />
die Bildfläche erscheint<br />
schwarz.<br />
Punktzahl 8/10<br />
81.2011 | 27
Samsung BD-C8900S<br />
Der perfekte Spielpartner <strong>für</strong> Samsungs<br />
LED-LCD C9090 ist der kombinierte Festplattenrekorder<br />
und 3-D-Blu-ray-Player namens<br />
BD-C8900S. Die Darstellungsqualität<br />
ist mit dem hauseigenen Player BD-C6900<br />
vergleichbar, die Einsatzmöglichkeiten sind<br />
dank Tuner und 500-Gigabyte-Festplatte<br />
aber weitaus vielfältiger. So archivieren Sie<br />
3-D-Programme bequem auf Knopfdruck.<br />
Leider ist eine gleichzeitige Aufnahme und<br />
Betrachtung zweier Kanäle mangels Doppeltuner<br />
nicht möglich, auch Bedienung und<br />
Programmsuche dürften etwas intuitiver<br />
vonstattengehen. Dennoch erhalten Sie <strong>für</strong><br />
699 Euro ein gelungenes Gesamtpaket.<br />
Samsung BD-C8900S<br />
Sehr gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 8,5/10<br />
Samsung HT-C9959W<br />
Die klanglichen Qualitäten des ultraflachen<br />
Fernsehers C9090 lassen stark zu wünschen<br />
übrig, doch mit dem Blu-ray-Komplettset<br />
schaffen Sie schnell Abhilfe. Die formschöne<br />
7.1-Surround-Anlage klingt ausgewogen und<br />
ist nicht auf Effekthascherei getrimmt. Das<br />
Steuerpult beherbergt ein Slot-in-Blu-ray-<br />
Laufwerk und ist natürlich 3-D-kompatibel.<br />
Die hinteren Lautsprecher dürfen mittels<br />
Modul drahtlos angesteuert werden, zudem<br />
erlaubt das Set, Höhenkanäle zu betreiben<br />
und damit nicht nur das Bild, sondern auch<br />
den Ton in die dritte Dimension zu befördern.<br />
Für den Preis von 2 000 Euro erhalten<br />
Sie eine Rundum-sorglos-Audioanlage.<br />
Samsung HT-C9959W<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 8/10<br />
Samsungs 3-D-Zubehör<br />
Gleich drei unterschiedliche Brillenmodelle<br />
stehen zur Wahl. Innerhalb des Startpakets<br />
mit dem 3-D-Film „Monster und Aliens“ liefert<br />
der Hersteller die Standardbrillen SSG-<br />
2100, die sich durch hohen Tragekomfort<br />
auszeichnen, aber auf Knopfzellen zurückgreifen.<br />
Die alternativen Brillen SSG-2200<br />
sind <strong>für</strong> Erwachsene und Kinder geeignet<br />
und verfügen über einen wiederaufladbaren<br />
Akku. Kurz vor Redaktionsschluss erschien<br />
ein weiteres 3-D-Starterkit, das neben eindrucksvollen<br />
IMAX-3-D-Kurzfilmen den<br />
3-D-Blockbuster „Drachenzähmen leicht<br />
gemacht“ von Dreamworks beinhaltet. Mehr<br />
Informationen finden Sie im Blu-ray-Bereich.<br />
Punktzahl k. A.<br />
28 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
TESTS IN SERIE<br />
Technik, die begeistert<br />
Aktuelle Blu-ray-Player, Heimkino-Anlagen, Internet-Radios, Receiver<br />
und <strong>3D</strong>-<strong>TV</strong>s im Vergleich – außerdem: so funktioniert Streaming!<br />
<strong>3D</strong> mischt<br />
Heimkinos auf<br />
6.2010 x.2010<br />
Dezember/Januar Monat/Monat<br />
40 Filme im Test<br />
Drachenzähmen<br />
leicht Gemacht<br />
Seite 85<br />
Alien Anthology<br />
robin hooD<br />
Vergebung<br />
Neue Blu-rays<br />
74 76 76<br />
zu Weihnachten<br />
Jetzt am Kiosk<br />
und täglich aktuell unter www.digital-tested.de<br />
HEIMKINO · VIDEO · AUDIO · BLU-RAY
Sharp LC-46LE925E<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Vierte Dimension<br />
Sharp LC-46LE925E<br />
Preis<br />
2 899 Euro<br />
Bilddiagonale<br />
46 Zoll<br />
Maße (B/H/T)<br />
112,7 × 78,5 × 3,4 cm<br />
Gewicht<br />
45 kg<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Bildtechnologie<br />
Edge-LED-LCD<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Stromverbrauch<br />
95–135 W, Stand-by: 0,1 W<br />
Bildkontrast (nativ) Min: 700 : 1, Max: 3 500 : 1<br />
Übersprechen Min: 2,5 %, Max: 6 %<br />
Betrachtungswinkel<br />
stark eingeschränkt<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung<br />
ja<br />
3-D-Brille beiliegend<br />
ja, 1 × Modell AN-<strong>3D</strong>G10-S<br />
Gewicht Brille<br />
62 g<br />
3-D-Formate (HDMI) Frame-Packing (Blu-ray-Format),<br />
Side-by-Side, Top-Bottom<br />
Tuner<br />
DVB-T, DVB-C, DVB-S2<br />
Die Zuspielung einer Blu-ray <strong>3D</strong> erkennt der LED-LCD<br />
automatisch und blendet einen Hinweis ein<br />
Wer kein 3-D verträgt, kann über zweimaliges Drücken<br />
des Power-Schalters den Film in 2-D verfolgen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sharp<br />
30 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Nach der Einführung des vierten Pixels<br />
in Form der Farbe Gelb wagt Sharp<br />
nun den Sprung in die dritte Dimension.<br />
Der Edge-LED-LCD LC-46LE925E setzt<br />
dabei erstmals auf seitlich installierte Leuchtdioden,<br />
die im 3-D-Betrieb stetig von oben<br />
nach unten wandernd ausgeschaltet werden.<br />
Das sogenannte Scanning-LED-Backlight<br />
soll das Übersprechen minimieren und<br />
ein angenehmes 3-D-Erlebnis garantieren.<br />
Nach der ersten Sichtung im Testlabor können<br />
wir das durchaus bestätigen.<br />
Leuchtstark und klar<br />
Als Erstes fällt die Leuchtkraft im Zuge der<br />
plastischen Darstellung positiv auf und der<br />
LC-46LE925E beeindruckt mit knackigen,<br />
greifbaren Bildern. Zuspielungen werden<br />
zudem flackerfrei mit 60 Bildern pro Sekunde<br />
je Auge dargestellt, einzig Lichtquellen<br />
im Raum flimmern. Die Konvertierung von<br />
Filmen auf einer 3-D-Blu-ray mit 48 Bildern<br />
pro Sekunde geht zwar nicht ohne Ruckler<br />
vonstatten (60-Hertz-Wandlung), im Menü<br />
können Sie aber eine zweistufige Bewegungsglättung<br />
hinzuschalten. Nach der<br />
Aktivierung läuft das Bild spürbar flüssiger,<br />
leider greift die Glättung nicht stabil ein<br />
und neigt zu Artefakten. Die ge<strong>für</strong>chteten<br />
Geisterbilder sind trotz Sharps Scanning-<br />
LED-Backlight nicht komplett ausgemerzt,<br />
sie treten <strong>alle</strong>rdings nur vereinzelt auf und<br />
auch ihre Intensität ist vertretbar. Die Brille,<br />
die unserem Testmodell beilag, schloss das<br />
linke Brillenglas jedoch weniger effizient als<br />
das rechte und die daraus resultierenden<br />
Doppelkonturen wirkten im Betrieb etwas<br />
irritierend. Der Egde-LED-LCD erzeugt bei<br />
nativem 3-D-Material eine schöne Tiefenstaffelung<br />
und selbst in anspruchsvollen<br />
Szenen konnten wir Details im Vorder- und<br />
Hintergrund stets fokussieren. Wir hatten<br />
ferner nur selten das Gefühl, dass sich die<br />
Augen „verbiegen“. Die 200-Hertz-Bildverarbeitung<br />
ist im 3-D-Modus zwar deaktiviert,<br />
durch das Shuttern der Brille wird jedoch<br />
die Verweildauer einzelner Bilder minimiert<br />
und schnelle Bewegungen werden auf diese<br />
Weise scharf abgebildet.<br />
Nasenaufsatz<br />
Die aktive Shutter-Brille kann indes nicht<br />
vollends überzeugen. Zum einen weisen<br />
die Bügel kaum Spannung auf und so ist der<br />
Sitz vor <strong>alle</strong>m <strong>für</strong> Brillenträger nicht optimal.<br />
Der Nasenaufsatz fördert den Tragekomfort<br />
kaum, denn er federt das Plastikgestell<br />
nicht effektiv ab und so drückt die Brille etwas.<br />
Außerdem war das Gestell bei unserem<br />
Exemplar nicht sauber gefräst und wies<br />
scharfe Kanten auf. Der <strong>für</strong> die Synchronisierung<br />
zuständige Infrarotsender ist an der<br />
Vorderfront des Flachbildfernsehers verbaut<br />
und während unseres Tests war die Verbindung<br />
ausnahmslos stabil. Falls Sie keine dreidimensionale<br />
Darstellung vertragen, können<br />
Sie mittels zweimaliger Betätigung des Einschaltknopfs<br />
der Brille in die 2-D-Darstellung<br />
wechseln und den Film auf herkömmliche<br />
Art und Weise verfolgen. Die Stromversorgung<br />
findet im Übrigen nicht – wie die Mini-<br />
USB-Buchse vermuten lässt – über einen aufladbaren<br />
Akku statt, sondern mittels einer<br />
handelsüblichen Knopfzelle. Ein passender<br />
Mini-Schraubendreher zum Auswechseln<br />
der Batterie liegt bei und die USB-Schnittstelle<br />
ist lediglich <strong>für</strong> Servicezwecke vorgesehen.<br />
Alternativ bietet Sharp Brillen mit<br />
blauem und rotem Gestell, diese schlagen<br />
mit rund 130 Euro pro Stück zu Buche. Neben<br />
3-D-Blu-rays stellt Sharps LC-46LE925E<br />
dank des integrierten Satelliten- und Kabeltuners<br />
auch 3-D-Sender wie etwa Sky <strong>3D</strong><br />
dar. Bei dieser Art der Zuspielung müssen Sie<br />
mittels der 3-D-Taste manuell in den Sideby-Side-Modus<br />
wechseln.<br />
Flexible Darstellung<br />
Wenn keine nativen 3-D-Inhalte vorliegen,<br />
können Sie die 2-D-zu-3-D-Konvertierung<br />
des LED-LCDs bemühen und so etwaige<br />
Inhalte wie Fotos oder Videospiele mit Tiefe<br />
versehen. Der Ansatz lässt sich in 16 Stufen<br />
anpassen und verleiht Szenen spürbar mehr<br />
Plastizität. Dennoch analysiert die Konvertierung<br />
den Bildinhalt oft nur unzureichend<br />
und insbesondere dunkle, schattierte Bildbereiche<br />
werden falsch hervorgehoben.<br />
Dadurch scheinen Objekte in der Luft zu<br />
schweben, was zu fehlerhaften Bildkompositionen<br />
führen kann. Dieser Effekt tritt in<br />
höheren Stufen vermehrt auf, dazu gesellen<br />
sich auffälligere Doppelkonturen. So sollten<br />
Sie wenn möglich auf native 3-D-Inhalte zurückgreifen,<br />
denn diese präsentiert Sharps<br />
LC-46LE925E in bester Güte. Dass es nicht<br />
zu einer Spitzenwertung gereicht hat, liegt<br />
an der fehlerhaften Farbabstimmung des<br />
Displays. Sharps Vierfarbtechnik produziert<br />
inkorrekte Farbtöne, je nach Bildmodus<br />
werden Blau-, Grün- und Gelbtöne unnatürlich<br />
hervorgehoben, während der Rest fast<br />
farblos erscheint. Gerade aufwendig produzierte<br />
Kinofilme wirken dadurch entstellt.<br />
Auch die Ausleuchtungsgenauigkeit lässt zu<br />
wünschen übrig und so erhalten Sie unterm<br />
Strich einen guten Fernseher, dessen 3-D-<br />
Funktionen durchdachter als die eigentliche<br />
2-D-Darstellung ausf<strong>alle</strong>n.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Gesamtwertung<br />
Gut<br />
Bildqualität<br />
Verfälschte Farben und eine<br />
ungenaue Ausleuchtung<br />
trüben den Gesamteindruck.<br />
Die Zwischenbildberechnung<br />
arbeitet effizient<br />
und sorgt <strong>für</strong> eine nahezu<br />
schlierenfreie Bewegungsdarstellung.<br />
Blickwinkel instabil<br />
und stark spiegelnde<br />
Frontscheibe. Schwarzdarstellung<br />
eingeschränkt. Gut<br />
vorkalibriert.<br />
3-D-Qualität<br />
Plastisches und helles Bild<br />
mit einer tollen Tiefenstaffelung.<br />
Flimmerfrei (60<br />
Hertz). Sichtbare Doppelkonturen<br />
abhängig vom<br />
Bildinhalt, dennoch klare<br />
3-D-Darstellung, es gibt<br />
kaum Fokusprobleme. Bewegungsglättung<br />
vermindert<br />
Bildruckler, erzeugt<br />
jedoch Artefakte. 2-D-zu-<br />
3-D-Wandlung.<br />
3-D-Brille<br />
Der Nasenaufsatz federt<br />
kaum ab und die Fassung<br />
drückt durch scharfe Kanten.<br />
Aufgrund lascher Bügel <strong>für</strong><br />
Brillenträger nicht optimal.<br />
USB-Schnittstelle nur <strong>für</strong><br />
Servicezwecke, eine Knopfzelle<br />
stellt den Betrieb sicher.<br />
Mini-Schraubendreher zum<br />
Auswechseln liegt bei. Infrarotsender<br />
intern im Fernseher<br />
verbaut.<br />
7,5<br />
Punktzahl 7,5/10<br />
Punktzahl 8,5/10<br />
Punktzahl 7/10<br />
1.2011 | 31
Sharps LC-46LE925E kann 3-D-Inhalte auf Wunsch auch zweidimensional darstellen.<br />
Entscheiden Sie sich fernab einer 3-D-Blu-ray <strong>für</strong> die plastische Wiedergabe ...<br />
... haben Sie die Wahl zwischen einer 2-D-zu-3-D-Konvertierung oder der Verarbeitung<br />
von 3-D-Formaten wie etwa Side-by-Side<br />
Die Konvertierung von 2-D zu 3-D können Sie in 16 Stufen anpassen. Ein integriertes<br />
Testbild dient zur Kontrolle der 3-D-Darstellung<br />
Um Geisterbilder zu minimieren, fügt der Fernseher wandernde Schwarzbalken ein<br />
(nicht mit bloßem Auge sichtbar). Dennoch bleibt das Ergebnis brillant<br />
Der LED-LCD überzeugt trotz der nicht perfekten Shutter-Brillen auch im 3-D-Modus mit<br />
einer angenehmen Leuchtkraft<br />
Den Kopf sollten Sie gerade halten, denn bei seitlicher Stellung schottet die Brille<br />
zunehmend ab<br />
Sharp BD-HP90S<br />
Sharps 3-D-tauglicher, extrem schlanker<br />
Blu-ray-Player eignet sich bestens <strong>für</strong> die<br />
Wiedergabe von greifbaren Filmen. Der<br />
BD-HP90S (449 Euro) zeigt sich zudem bei<br />
der Aufstellung sehr flexibel, so können Sie<br />
ihn je nach Wunsch horizontal oder vertikal<br />
aufstellen und sogar an die Wand montieren.<br />
Beim Start und im Betrieb geht der<br />
Player behäbig zu Werke und Discs werden<br />
nur langsam eingelesen. Außerdem ist das<br />
Laufwerk im Betrieb deutlich hörbar. Da<br />
die Anschlussvielfalt sowie Verarbeitung zu<br />
wünschen übrig lassen, reicht es nicht <strong>für</strong><br />
eine Spitzenwertung.<br />
Sharp BD-HP90S<br />
Gut<br />
1.2011<br />
Punktzahl 7,5/10<br />
32 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
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3-D ohne Hilfsmittel<br />
Neun Bildpunkte werden zu einem Superpixel zusammengefasst,<br />
das neun Perspektiven ermöglicht<br />
Ohne Polarisationsfilter wird das emittierte Licht in <strong>alle</strong><br />
Himmelsrichtungen verteilt ...<br />
… ein Polfilter lässt deshalb nur Licht hindurch, das im<br />
90-Grad-Winkel auf die Schicht trifft<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Toshiba<br />
34 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Während der geplante Test von<br />
Toshibas 3-D-Serie WL768 dem<br />
Redaktionsschluss zum Opfer fiel,<br />
sorgte der Hersteller im fernen Japan <strong>für</strong> Furore.<br />
Den staunenden Besuchern präsentierte<br />
Toshiba zwei Fernseher in den Bilddiagonalen<br />
12 und 20 Zoll, die nicht nur aufgrund der<br />
überschaubaren Größe aus der Masse der<br />
3-D-Fernseher herausragten. So offenbarte<br />
das Datenblatt die unglaubliche Auflösung<br />
der Fernseher: Während das 12-Zoll-Modell<br />
12GL1 mit 1,5 Millionen Bildpunkten fast die<br />
Full-HD-Spezifikationen erreicht, überflügelt<br />
das 20-Zoll-Modell 20GL1 diese Vorgabe um<br />
das Viereinhalbfache. Ganze neun Millionen<br />
Bildpunkte überziehen die Display-Fläche.<br />
Zieht man in Betracht, dass jeder Bildpunkt<br />
aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau<br />
generiert wird, steuert Toshiba 27 Millionen<br />
Pixel an, um Bilder zu erzeugen. Damit<br />
eignet sich der Mini-Fernseher perfekt, um<br />
ultrahochaufgelöste Fotodaten pixelgenau<br />
darzustellen. Doch gilt dieser technische Aufwand<br />
weniger der 2-D- als vielmehr der 3-D-<br />
Darstellung, denn Toshiba ermöglicht die<br />
Abbildung der plastischen Bilder ohne Brille –<br />
und dies <strong>für</strong> mehrere Sitzplätze gleichzeitig.<br />
Vom Pixel zum Superpixel<br />
3-D ohne Brille klingt trivial, denn die Bilder<br />
<strong>für</strong> das linke und rechte Auge müssen nur im<br />
richtigen Winkel zum Betrachter wandern.<br />
Die Praxis ist aber weitaus komplizierter: Zunächst<br />
gilt es, <strong>für</strong> unterschiedliche Sitzpositionen<br />
entsprechende Bilder zu generieren.<br />
Toshiba berechnet aus dem Eingangssignal<br />
neun Ansichten, um die Illusion einer plastischen<br />
Darstellung beim Umherwandern<br />
sicherzustellen, dabei wird aus jeweils neun<br />
Bildpunkten ein sogenanntes Superpixel<br />
erzeugt. Die effektive Auflösung des Displays<br />
reduziert sich im 3-D-Betrieb um den<br />
gleichwertigen Faktor, d. h., es stehen beim<br />
20GL1 <strong>für</strong> jeden Sitzplatz nur noch effektiv<br />
eine Million Bildpunkte bei der dreidimensionalen<br />
Darstellung zur Verfügung. Im F<strong>alle</strong><br />
des 12-Zoll-Modells sind es gar nur noch<br />
150 000 Bildpunkte. Mittels leistungsfähiger<br />
Prozessoren wie dem Cell-Chip, der derzeit<br />
nur in Sonys Playstation 3 Verwendung findet,<br />
erzeugt Toshiba die notwendigen Perspektiven<br />
in Echtzeit. Doch mit der reinen<br />
Berechnung ist das Ziel der brillenlosen 3-D-<br />
Darstellung noch lange nicht erreicht.<br />
In neue Bahnen gelenkt<br />
Damit die Bilder die Augen im richtigen<br />
Winkel erreichen, müssen zunächst die von<br />
den Bildpunkten ausgehenden Lichtwellen<br />
gerichtet abgestrahlt werden, damit sich die<br />
3-D-Informationen nicht überlagern und<br />
somit verloren gehen. Ein Polarisationsfilter<br />
sorgt da<strong>für</strong>, dass einzig emittiertes Licht, das<br />
im 90-Grad-Winkel einfällt, weitergereicht<br />
wird. Der Polfilter kann darüber hinaus im<br />
2-D-Modus deaktiviert werden, um die Helligkeit<br />
nicht negativ zu beeinträchtigen. Es<br />
können sogar einzelne Bildanteile unabhängig<br />
angesprochen werden, um während<br />
einer Bild-in-Bild-Darstellung 2-D und 3-D<br />
kombiniert auszugeben. Für den wahrgenommenen<br />
3-D-Effekt ist eine Mikrolinsenschicht<br />
verantwortlich, Toshiba setzt hierzu<br />
GRIN-Linsen (Gradient-Index-Linsen) ein. Diese<br />
bieten den Vorteil, dass die Lichtbrechung<br />
nicht durch Krümmung der Oberfläche, sondern<br />
mittels Materialzusammensetzung gelingt.<br />
Somit können diese Linsen planar und<br />
mikroskopisch klein gefertigt werden – bei<br />
27 Millionen Subpixeln des Toshiba 27GL1 ein<br />
absolutes Muss.<br />
Bildqualität<br />
Erste Eindrücke bescheinigen dem 20GL1<br />
einen guten 3-D-Eindruck, der jedoch trotz<br />
der neun generierten Perspektiven abhängig<br />
vom Standpunkt ist. Diesen zu finden, fällt<br />
nicht immer leicht, denn durch die geringe<br />
Bildgröße reicht meist eine Kopfbewegung<br />
aus und der plastische Eindruck schwindet.<br />
Toshiba empfiehlt einen Sitzabstand von<br />
rund einem Meter. Was bereits überzeugt, ist<br />
die Aufbereitung des Signals, denn während<br />
aktuelle 3-D-Fernseher meist dazu tendieren,<br />
einzelne Elemente stark hervorzuheben, diese<br />
aber collagenartig voneinander trennen, gelingt<br />
dem 20GL1 eine durchweg natürliche<br />
Abbildung. Zudem entf<strong>alle</strong>n die Nachteile<br />
einer Shutter-Brille, wie z. B. geringere Bildhelligkeit<br />
oder Flimmern. Das kleinere Modell<br />
12GL1 kann dagegen als reine Technikdemo<br />
angesehen werden, denn der Bildeindruck<br />
ist nicht annähernd so gut wie beim großen<br />
Bruder. Nachteilig ist bei beiden Displays die<br />
zwanghafte Darstellung von neun Perspektiven<br />
im 3-D-Modus: Selbst wenn Sie <strong>alle</strong>in vor<br />
dem Fernseher sitzen, generiert dieser neun<br />
Ansichten. Eine gezielte Abstimmung und<br />
Aufwertung der Auflösung ist nicht möglich.<br />
Die Markteinführung außerhalb Japans steht<br />
noch in den Sternen, mit Preisen von umgerechnet<br />
1 400 bis 2 500 Euro peilt Toshiba<br />
den Nischenmarkt an. In den kommenden<br />
Monaten werden stattdessen die bezahlbaren<br />
Großbild-LED-LCDs <strong>für</strong> Aufsehen sorgen,<br />
und dies ganz traditionell mit Brillen.<br />
Christian Trozinski<br />
GRIN Lens<br />
Ein zusätzlicher Mikrolinsenfilter kümmert sich um die exakte Abstrahlung der neun Perspektiven.<br />
Dadurch sinkt die effektive Auflösung des Displays um den identischen Faktor<br />
Der Polarisationsfilter kann in Zonen angesteuert werden. Während einer Bild-in-Bild-Darstellung<br />
können Sie das Hauptbild dreidimensional, das Fenster dagegen in 2-D abbilden<br />
1.2011 | 35
Verborgene Qualitäten<br />
Sony VPL-VW90ES<br />
Preis<br />
Lebensdauer Lampe<br />
Maße (B/H/T)<br />
Gewicht<br />
Farben<br />
Bildtechnologie<br />
Auflösung<br />
Stromverbrauch<br />
Bildkontrast (nativ)<br />
Betriebsgeräusch<br />
Projektionsabstand<br />
Lens-Shift<br />
Übersprechen<br />
3-D-Brille beiliegend<br />
Gewicht Brille<br />
3-D-Formate (HDMI)<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung<br />
5 490 Euro<br />
3 000 h (eco), 2 000 h (normal)<br />
47 × 17,9 × 48,2 cm<br />
11,8 kg<br />
Schwarz<br />
LCoS<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
275 W, Stand-by: 0,2 W<br />
k. A. (Vorserienmodell)<br />
leise (17–25 dB)<br />
3,1–4,6 m (2 m Bildbreite)<br />
25 % horizontal, 65 % vertikal<br />
k. A. (Vorserienmodell)<br />
2 × Modell TDG-BR100B<br />
ca. 76 g<br />
Frame-Packing, Side-by-Side,<br />
Top-Bottom<br />
ja<br />
Die Konvertierung von 2-D zu 3-D arbeitet meist frei und angenehm, aber gleichfalls<br />
fehler-<br />
dezent<br />
Die Shutter-Brillen sind mit denen der 3-D-<strong>TV</strong>s identisch,<br />
verfügen aber über einen zusätzlichen Polfilter<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
36 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Flexibel, flüsterleise und jetzt endlich<br />
auch in 3-D: Sony startet mit dem VPL-<br />
VW90ES in eine neue Heimkinodimension.<br />
Bei der Aufstellung haben Sie dank<br />
der automatischen Optik nebst großzügiger<br />
Lens-Shift-Funktion viel Spielraum und <strong>für</strong><br />
die plastische Projektion reicht eine handelsübliche<br />
Leinwand aus. Sonys Ansatz trennt<br />
die beiden <strong>für</strong> den 3-D-Eindruck nötigen Bilder<br />
mithilfe der Shutter-Technik; dem Gerät<br />
liegen zwei Brillen bei und auch der zur Synchronisierung<br />
nötige Infrarotsender befindet<br />
sich im Karton. Falls Sie die Wertungsangabe<br />
vermissen: Sony stellte uns ein nicht finales<br />
Vorserienmodell zur Verfügung, sodass die<br />
Veröffentlichung der Messdaten und damit<br />
auch die Bewertung der technischen Kriterien<br />
nicht möglich war.<br />
3-D-Vorbereitung<br />
Da sich der Sender ober- oder unterhalb der<br />
Leinwand befinden sollte, liegt ferner ein<br />
rund 13 Meter langes Kabel bei, so kann sich<br />
das Gerät getrost auf der anderen Seite des<br />
Raumes befinden. Nach dem Einschalten<br />
schnurrt der VPL-VW90ES angenehm leise<br />
und nach der Zuspielung der 3-D-Blu-ray von<br />
„Monster und Aliens“ waren wir vom plastischen<br />
Eindruck angenehm überrascht. Der<br />
Projektor neigt ausschließlich in anspruchsvollen<br />
Szenen zu den sogenannten Geisterbildern<br />
und die Tendenz zum Übersprechen<br />
hält sich in Grenzen. Der dreidimensionale<br />
Eindruck ist durchweg natürlich und der Projektor<br />
kann es in dieser Disziplin mit den ausgezeichneten<br />
Ergebnissen der hauseigenen<br />
3-D-LED-LCDs aufnehmen. Auffälliger Unterschied:<br />
Die Shutter-Brillen halten den 3-D-<br />
Eindruck bei Kopfbewegungen aufrecht,<br />
während die LED-LCDs keine Abweichungen<br />
tolerieren. Schuld daran ist ein fehlender<br />
Polarisationsfilter der Brillen: Sonys Ingenieure<br />
haben sich <strong>für</strong> diese Konstruktionsart<br />
aufseiten der LED-LCDs entschieden, um ein<br />
Flackern von gestreutem Umgebungslicht<br />
zu verhindern. Bei der plastischen Großbildprojektion<br />
entsteht das sichtbare Bild jedoch<br />
durch gestreutes Licht, weshalb Sie die mitgelieferten<br />
Filterfolien vor die Brillengläser<br />
schieben müssen, damit der 3-D-Eindruck<br />
entstehen kann. Selbstverständlich flackern<br />
so wieder anderweitige Lichtquellen.<br />
Im Heimkino<br />
Sonys VPL-VW90ES fühlt sich im 3-D-Betrieb<br />
einzig im dunklen Heimkino wohl, denn ein<br />
Großteil der Leuchtkraft geht in diesem Modus<br />
verloren und den Betrachter erreicht nur<br />
noch ein Bruchteil der mobilisierten Helligkeitsreserven.<br />
Das ist auch das größte Manko<br />
des Vorserienmodells, denn die Brillanz<br />
ist selbst im abgedunkelten Heimkino mit<br />
geringen Bildbreiten unzureichend. Diesem<br />
Umstand treten Sie auf zwei Wegen entgegen:<br />
So können Sie in den Dynamikmodus<br />
schalten, um die volle Lichtleistung auszuschöpfen,<br />
im gleichen Zuge müssen Sie jedoch<br />
mit einem schlechteren Schwarzwert<br />
leben. Auch eine Leinwand mit einem hohen<br />
Reflexionsfaktor (Gain) kann die empfundene<br />
Brillanz erhöhen, aber in diesem Fall erscheint<br />
Schwarz eher gräulich und der Vorteil<br />
gegenüber dem Polfilterverfahren ist dahin.<br />
Flexibel in 3-D<br />
Abgesehen von dem geringen Übersprechen<br />
überzeugt die Bewegtbildschärfe,<br />
denn durch die Verschlusszeiten der Brille<br />
wird die Verweildauer einzelner Bilder minimiert<br />
und Kameraschwenks werden klar<br />
durchzeichnet abgebildet. Auf Wunsch<br />
können Sie eine Bewegungsglättung in<br />
zwei Stufen hinzuschalten, die Ästhetik von<br />
Kinofilmen leidet aber unter der flüssigen<br />
Darstellung. Die native Wiedergabe der 48<br />
Bilder einer Blu-ray <strong>3D</strong> war mit unserem Vorserienmodell<br />
nicht möglich, der Projektor<br />
führte immer eine Wandlung in 60 Hertz<br />
durch, was sich bei dem Serienmodell <strong>alle</strong>rdings<br />
ändern wird. Dank der Konvertierung<br />
von 2-D zu 3-D verfrachten Sie jede Art der<br />
Zuspielung in die dritte Dimension und genießen<br />
so etwa greifbare Videospiele. Die<br />
Intensität können Sie in drei Stufen festlegen<br />
und der Ansatz arbeitet identisch zu dem<br />
der 3-D-fähigen LED-LCDs. Auf diese Weise<br />
wird stets das komplette Bild gewandelt<br />
und in die Tiefe versetzt. Sauber herausgearbeitete<br />
Einzelobjekte wie bei einer nativen<br />
3-D-Zuspielung sucht man mit der Lupe, <strong>für</strong><br />
kurzweilige Abstecher in dreidimensionale<br />
Gefilde ist der Ansatz aber durchaus tauglich.<br />
Zweischneidiges Schwert<br />
Sony ermöglicht Heimkinobesitzern den<br />
einfachen Umstieg ins 3-D-Zeitalter und<br />
integriert die etablierte Technik der <strong>TV</strong>-Modelle<br />
ins Projektorgehäuse. Demgegenüber<br />
schmälern die fehlenden Reserven bei der<br />
Leuchtkraft das greifbare Filmerlebnis. Selbst<br />
wenn Sie auf eine kleine Fläche projizieren,<br />
ist die 3-D-Erfahrung nicht brillant genug,<br />
um langfristig zu überzeugen. Sony ist sich<br />
des Nachteils jedoch bewusst und gelobt<br />
beim Serienmodell Besserung. Dass die generelle<br />
Bildqualität überzeugt, verdankt der<br />
Projektor der ausgefeilten Iristechnik und nahezu<br />
fehlerfreien Zwischenbildberechnung.<br />
Im herkömmlichen 2-D-Betrieb macht der<br />
VPL-VW90ES bereits in der Vorserie <strong>alle</strong>s richtig<br />
und offeriert kontraststarke, helle Bilder,<br />
die jeden Filmkenner begeistern.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Gesamtwertung<br />
k. A. (Vorserienmodell) 0/10<br />
Bildqualität<br />
Intelligente<br />
Ansteuerung<br />
der Irisblende beflügelt<br />
Schwarzdarstellung<br />
(nur<br />
2-D). Effiziente Zwischenbildberechnung<br />
mindert<br />
Unschärfen und sorgt <strong>für</strong><br />
weichere<br />
Bewegungsabläufe.<br />
Minimale Artefaktbildung.<br />
Umfangreich kalibrierbar.<br />
Farbabbildung bei<br />
Vorserienmodell noch nicht<br />
perfekt. Gute Helligkeit (nur<br />
im 2-D-Betrieb).<br />
3-D-Qualität<br />
Saubere<br />
3-D-Darstellung<br />
mit nur minimalen Geisterbildern.<br />
Leuchtkraft bricht<br />
aber auf ein Minimum ein,<br />
so geht Plastizität verloren.<br />
Dynamikmodus<br />
verschlechtert<br />
Schwarzdarstellung.<br />
Sehr gute Bewegtbildschärfe.<br />
Plastische Darstellung<br />
flimmerfrei (60 Hertz) und<br />
dank<br />
Bewegungsglättung<br />
auch flüssig. Angenehme<br />
2-D-zu-3-D-Konvertierung.<br />
3-D-Brille<br />
Baugleich zu LED-LCD-Modellen.<br />
3-D-Eindruck bleibt<br />
dank zusätzlicher Filter nun<br />
auch bei Kopfbewegungen<br />
stabil, im Gegenzug flackert<br />
aber das Umgebungslicht.<br />
Das nach vorn verlagerte<br />
Gewicht mindert den Tragekomfort,<br />
die straffen Bügel<br />
geben jedoch sicheren Halt.<br />
Kein Akku verbaut. Externer<br />
Infrarotsender<br />
notwendig.<br />
Shuttern der Brille hörbar.<br />
A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. k. A.<br />
1.2011 | 37
LG CF<strong>3D</strong><br />
Gut<br />
1.2011<br />
Zwei in einem<br />
LG CF<strong>3D</strong><br />
Preis<br />
12 999 Euro<br />
Maße (B/H/T)<br />
56 × 19 × 50,1 cm<br />
Gewicht<br />
19,6 kg<br />
Farben<br />
Silber<br />
Bildtechnologie<br />
LCoS<br />
Lebensdauer Lampe<br />
3 500 h (eco), 3 000 h (normal)<br />
Betriebsgeräusch<br />
hörbar (25–35 dB)<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Projektionsabstand<br />
2,7–3,5 m (2 m Bildbreite)<br />
Lens-Shift<br />
35 % vertikal<br />
Stromverbrauch<br />
500 W, Stand-by: 0,7 W<br />
Bildkontrast (nativ) Min: 300 : 1, Max: 2 500 : 1<br />
Übersprechen Min: 1 %, Max: 3 %<br />
2-D-zu-3-D-Wandlung<br />
nein<br />
3-D-Brille beiliegend<br />
ja, sechs Polfilterbrillen<br />
Gewicht Brille<br />
ca. 20 g<br />
3-D-Formate (HDMI)<br />
Frame-Packing, Side-by-Side,<br />
Top-Bottom, Schachbrett, Frame-Alternative<br />
LGs CF<strong>3D</strong> ist flexibel und nimmt <strong>alle</strong> gängigen 3-D-<br />
Formate wie etwa Side-by-Side entgegen<br />
Durch den Einsatz von passiven Polfilterbrillen benötigen<br />
Sie zwingend eine Silberleinwand, wie die Planar Xscreen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, LG<br />
38 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Der CF<strong>3D</strong> nimmt in Ihrem Wohnzimmer<br />
eine wahrlich dominierende Rolle<br />
ein. Im Gehäuseinneren befinden<br />
sich zwei Projektoren, die sich <strong>für</strong> die 3-D-<br />
Darstellung die Arbeit gerecht aufteilen. Die<br />
beiden Lichtwege werden intern zusammengefügt<br />
und dann über eine Optik zur<br />
Leinwand projiziert. Bei der Bilderzeugung<br />
setzt LG auf die SXRD-Technologie, es kommen<br />
zweimal drei LCoS-Panels zum Einsatz.<br />
Diese arbeiten auf 120-Hertz-Basis und im<br />
3-D-Modus wird jedes Auge mit bis zu 60<br />
Bildern pro Sekunde versorgt. Da es sich um<br />
passive Brillen handelt, bleiben Sie vom Bildflackern<br />
verschont und der 3-D-Genuss ist<br />
ebenso angenehm wie im Kino. Eins müssen<br />
Sie aber berücksichtigen: Für den 3-D-<br />
Betrieb muss Ihr Heimkino zwingend über<br />
eine Silberleinwand verfügen, damit die<br />
Welleneigenschaften des projizierten Lichts<br />
erhalten bleiben.<br />
Schwer und hungrig<br />
Da der Projektor rund 20 Kilogramm auf die<br />
Waage bringt, sind Sie in der Aufstellung<br />
eingeschränkt. Steht oder hängt das Gerät<br />
erst einmal sicher, haben Sie dank der Lens-<br />
Shift-Funktion die Möglichkeit, das Bild in<br />
vertikaler Richtung um bis zu 35 Prozent zu<br />
verschieben. Die Optik ist leider nicht motorisiert,<br />
Sie müssen die Einstellungen manuell<br />
am Gerät vornehmen. Auch der Zoom ist nur<br />
per Hand regulierbar und lässt Ihnen wenig<br />
Spielraum. Immerhin können Sie selbst bei<br />
kleinem Projektionsabstand eine große Bilddiagonale<br />
realisieren. Durch die interne Doppelprojektion<br />
müssen folglich zwei Lampen<br />
mit Leistung versorgt werden und der CF<strong>3D</strong><br />
genehmigt sich Spitzenwerte von bis zu 500<br />
Watt. Da<strong>für</strong> erstrahlt er im Gegenzug mit einer<br />
immensen Leuchtkraft. Im 3-D-Betrieb<br />
bricht diese jedoch um rund 65 Prozent ein,<br />
durch die vorhandenen Reserven bleibt das<br />
plastische Bild dennoch angenehm hell.<br />
Über drei HDMI-1.4-Eingänge spielen Sie<br />
HD- und 3-D-Filme zu.<br />
3-D wie im Kino<br />
Wer greifbare Bilder im Großformat genießen<br />
will, muss zwingend über eine Silberleinwand<br />
verfügen, denn handelsübliche<br />
weiße Leinwände heben die Polarisation<br />
des Lichts auf. So ist eine Trennung mit den<br />
mitgelieferten Polfilterbrillen (sechs an der<br />
Zahl) nicht mehr möglich. LG bietet zudem<br />
ein Set mit 20 weiteren Brillen <strong>für</strong> rund 100<br />
Euro an. Im Testlabor erwies sich auch eine<br />
graue Leinwand vom Typ Stewart Grayhawk<br />
als ungeeignet und eine kontrastbündelnde<br />
Variante (Stewart Firehawk) war ebenfalls nur<br />
eingeschränkt qualifiziert. Letztendlich wird<br />
das Licht nur mit einer Silberleinwand (Testleinwand<br />
mit Gain-Faktor 2.0) korrekt reflektiert.<br />
Ist diese vorhanden, kann der plastische<br />
Eindruck voll und ganz überzeugen,<br />
vor <strong>alle</strong>m die Leuchtkraft des Projektors ist<br />
maßgeblich <strong>für</strong> die strahlenden, greifbaren<br />
Bilder verantwortlich. Die ge<strong>für</strong>chteten<br />
Doppelkonturen konnten wir im Test nur<br />
vereinzelt ausmachen und der LG konnte<br />
problemlos mit den besten 3-D-Displays am<br />
Markt Schritt halten. Der Crosstalk liegt zwischen<br />
ein und drei Prozent und so meisterte<br />
der CF<strong>3D</strong> mit „Monster und Aliens“ eine der<br />
anspruchsvollsten aktuellen 3-D-Blu-rays<br />
mit Bravour. Besonders Szenen mit enormer<br />
Tiefenfokussierung wurden ungemein<br />
detailliert und plastisch ausgearbeitet. Das<br />
dreidimensionale Sehen mittels Polfilterbrillen<br />
fällt im Vergleich zu Shutter-Brillen zudem<br />
natürlicher aus, durch den Wegfall der<br />
Lichtschleusen ist der Eindruck angenehm<br />
sowie flimmerfrei. Da LGs Lösung zirkulär<br />
arbeitet, lassen Kopfdrehungen den 3-D-<br />
Eindruck nicht einbrechen. Somit eignet sich<br />
der CF<strong>3D</strong> ideal, um die Möglichkeiten des<br />
jungen 3-D-Mediums in bislang unnachahmlicher<br />
Art und Weise zu demonstrieren.<br />
Die Silberleinwand bedingt im 2-D-Betrieb<br />
<strong>alle</strong>rdings auch Nachteile, denn der hohe<br />
Reflexionsgrad offenbart den mäßigen<br />
Schwarzwert, und da die Projektionsfläche<br />
das Licht bündelt, ist die Ausleuchtung<br />
insbesondere in den Randbereichen<br />
nicht optimal.<br />
Wünschenswert<br />
LGs CF<strong>3D</strong> ist technisch aber nicht immer<br />
ganz auf der Höhe der Zeit, so lässt der<br />
Projektor etwa eine 2-D-zu-3-D-Konvertierung<br />
vermissen. Damit sind Sie auf native<br />
Inhalte einer 3-D-Blu-ray oder eines entsprechenden<br />
Fernsehsenders angewiesen.<br />
Darüber hinaus sind viele Bildeinstellungen<br />
im 3-D-Modus gesperrt und die Zwischenbildberechnung<br />
ist nicht aktiv, weshalb vor<br />
<strong>alle</strong>m schnelle Bewegungen leicht unscharf<br />
dargestellt werden. Ferner empfehlen wir<br />
Ihnen einen ausreichenden Sitzabstand,<br />
denn egal wie beeindruckend die greifbaren<br />
Riesenbilder auch sind, schon nach kurzer<br />
Zeit kann sich Unwohlsein einstellen, wenn<br />
Sie zu nah vor der Leinwand sitzen. Dessen<br />
ungeachtet zelebriert LG mit dem 3-D-tauglichen<br />
Full-HD-Projektor CF<strong>3D</strong> echte Kinoatmosphäre<br />
im Wohnzimmer und erzeugt ein<br />
ungemein ruhiges, aber zugleich räumliches<br />
Kinoerlebnis. 3-D-Fans können also blind zuschlagen,<br />
falls es die Geldbörse erlaubt.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Gesamtwertung<br />
Gut<br />
Bildqualität<br />
Leuchtstark. Auch bei kleinen<br />
Abständen große Bilddiagonalen<br />
darstellbar. Umfangreiche<br />
Kalibrierung möglich.<br />
Danach nahezu neutrale<br />
Farbtemperatur, dennoch<br />
störender Blaustich<br />
im Tiefschwarz. Auffällige<br />
Farbraumerweiterung, die<br />
auch durch Kalibrierung<br />
nicht komplett kompensiert<br />
werden kann. Farbsäume<br />
und leichte Unschärfen.<br />
3-D-Qualität<br />
Extrem ruhiges und plastisches<br />
3-D-Erlebnis, das dem<br />
im Kino in nichts nachsteht.<br />
Helligkeit des 3-D-Bildes<br />
durch leistungsstarke Lampen<br />
sehr gut, die Bildbreite<br />
sollte rund zwei Meter betragen.<br />
Sehr gute Bildtrennung,<br />
im Test waren Doppelkonturen<br />
nur vereinzelt auszumachen.<br />
Bildparameter und<br />
Zwischenbildberechnung<br />
im 3-D-Modus deaktiviert.<br />
3-D-Brille<br />
Plastik-Polfilterbrillen in haptischer<br />
Hinsicht enttäuschend.<br />
Sechs Stück im Lieferumfang<br />
inklusive. 3-D-<br />
Erlebnis weniger ermüdend<br />
als mit aktiven Shutter-<br />
Brillen; kein Geflacker. Für<br />
die korrekte Polarisation ist<br />
zwingend eine Silberleinwand<br />
erforderlich. Dank des<br />
zirkulären Ansatzes lassen<br />
Kopfbewegungen den 3-D-<br />
Eindruck nicht einbrechen.<br />
7,5<br />
Punktzahl 7,5/10<br />
Punktzahl 8,5/10<br />
Punktzahl 6,5/10<br />
1.2011 | 39
Auf einen Blick: <strong>alle</strong><br />
3-D-<strong>TV</strong>s und -Projektoren<br />
Hersteller/<br />
Bilderzeugung<br />
Ansicht<br />
Bildschirmdiagonale/<br />
Auflösung<br />
3-D-Sensor<br />
integriert<br />
3-D-Brille<br />
beiliegend<br />
Konvertierung<br />
2-D zu 3-D<br />
Verfügbarkeit<br />
Preis<br />
3-D-Fernseher<br />
LG LX9500<br />
Direct-LED-LCD mit Local Dimming<br />
47, 55 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja<br />
ja,<br />
zwei Stück<br />
nein<br />
erhältlich<br />
55 Zoll: 3 699 Euro,<br />
47 Zoll: 2 999 Euro<br />
LG LEX8<br />
Direct-LED-LCD mit Local Dimming<br />
47, 55 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja<br />
ja,<br />
zwei Stück<br />
nein 4. Quartal k. A.<br />
LG LX6500<br />
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)<br />
42, 47 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja ja, eine nein erhältlich<br />
47 Zoll: 2 499 Euro,<br />
42 Zoll: 2 099 Euro<br />
LG LD950<br />
LCD<br />
LG PX950<br />
Plasma<br />
Panasonic VT20E<br />
Plasma<br />
Panasonic GT20E<br />
Plasma<br />
Philips PFL9955H<br />
Direct-LED-LCD mit Local Dimming<br />
47 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
50, 60 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
42, 46, 50, 65 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
42 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
58 Zoll, 21 : 9-Format,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
nein, nicht nötig<br />
ja, vier<br />
(Polfilterbrillen)<br />
nein erhältlich 47 Zoll: 1 999 Euro<br />
ja ja, eine nein erhältlich k. A.<br />
ja<br />
ja,<br />
zwei Stück<br />
ja<br />
(nur 42 und 46 Zoll)<br />
erhältlich<br />
ja nein ja erhältlich 42 Zoll: 1 299 Euro<br />
ja<br />
ja,<br />
zwei Stück<br />
65 Zoll: 4 999 Euro, 50 Zoll: 2 599 Euro,<br />
46 Zoll: 2 199 Euro, 42 Zoll: 1 999 Euro<br />
nein erhältlich 58 Zoll: 4 199 Euro<br />
Bilder: LG, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Toshiba<br />
40 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Hersteller/<br />
Bilderzeugung<br />
Ansicht<br />
Bildschirmdiagonale/<br />
Auflösung<br />
3-D-Sensor<br />
integriert<br />
3-D-Brille<br />
beiliegend<br />
Konvertierung<br />
2-D zu 3-D<br />
Verfügbarkeit<br />
Preis<br />
3-D-Fernseher<br />
Philips PFL9705K<br />
Direct-LED-LCD mit Local Dimming<br />
42, 46 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
nein nein nein erhältlich<br />
46 Zoll: 2 999 Euro,<br />
42 Zoll: 2 599 Euro<br />
Philips PFL8605K<br />
Edge-LED-LCD<br />
40, 46, 52 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
nein nein nein erhältlich<br />
52 Zoll: 2 899 Euro, 46 Zoll: 2 199 Euro,<br />
40 Zoll: 1 899 Euro<br />
Samsung C9090<br />
Edge-LED-LCD<br />
40, 46, 55 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja nein ja erhältlich<br />
55 Zoll: 5 999 Euro, 46 Zoll: 4 999 Euro,<br />
40 Zoll: 3 999 Euro<br />
Samsung C8790<br />
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)<br />
40, 46, 55 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja nein ja erhältlich<br />
55 Zoll: 3 799 Euro, 46 Zoll: 2 799 Euro,<br />
40 Zoll: 2 299 Euro<br />
Samsung C7700<br />
Edge-LED-LCD<br />
40, 46, 55 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja nein ja erhältlich<br />
55 Zoll: 3 499 Euro, 46 Zoll: 2 399 Euro,<br />
40 Zoll: 1 899 Euro<br />
Samsung C7790<br />
Plasma<br />
50, 63 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja nein ja erhältlich<br />
63 Zoll: 3 499 Euro,<br />
50 Zoll: 1 999 Euro<br />
Samsung C6970<br />
Plasma<br />
50 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja nein ja erhältlich 50 Zoll: 1 699 Euro<br />
Samsung C687<br />
Plasma<br />
50 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja nein ja erhältlich 50 Zoll: 1 499 Euro<br />
Sharp LE925E<br />
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)<br />
46, 60 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja ja, eine ja erhältlich<br />
60 Zoll: 4 999 Euro,<br />
46 Zoll: 2 899 Euro<br />
Sony HX905<br />
Direct-LED-LCD mit Local Dimming<br />
46, 52 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
nein nein ja erhältlich<br />
52 Zoll: 3 899 Euro,<br />
46 Zoll: 2 899 Euro<br />
Sony LX905<br />
Edge-LED-LCD<br />
40, 52, 60 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja ja, eine ja erhältlich<br />
60 Zoll: 4 999 Euro, 52 Zoll: 3 599 Euro,<br />
40 Zoll: 2 499 Euro<br />
Sony HX805<br />
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)<br />
40, 46 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
nein nein ja erhältlich<br />
46 Zoll: 2 499 Euro<br />
40 Zoll: 2 199 Euro<br />
Sony NX815<br />
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)<br />
55 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
nein ja, eine ja erhältlich 55 Zoll: 3 499 Euro<br />
Sony NX715<br />
Edge-LED-LCD (Spaltendimming)<br />
40, 46 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
nein ja, eine ja erhältlich<br />
46 Zoll: 2 499 Euro,<br />
40 Zoll: 1 999 Euro<br />
Toshiba ZL1<br />
Direct-LED-LCD mit Local Dimming<br />
55 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja k. A. ja 1. Quartal 2011 k. A.<br />
Toshiba WL768<br />
Edge-LED-LCD<br />
40, 46, 55 Zoll,<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
ja ja, eine nein 4. Quartal 2010<br />
55 Zoll: 3 299 Euro, 46 Zoll: 2 299 Euro,<br />
40 Zoll: 1 999 Euro<br />
Projektoren<br />
LG CF<strong>3D</strong><br />
SXRD<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel<br />
nein, nicht nötig<br />
ja, sechs<br />
(Polfilterbrillen)<br />
nein k. A. 12 999 Euro<br />
JVC DLA-X3/X7/X9<br />
D-ILA<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel nein nein nein Dezember 2010<br />
X3: 3 999 Euro, X7: 6 999 Euro,<br />
X9: 9 999 Euro<br />
Mitsubishi<br />
Diamond <strong>3D</strong><br />
SXRD<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel ja k. A. k. A. k. A. k. A.<br />
Samsung A8000<br />
DLP<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel k. A. k. A. ja erhältlich 5 500 Euro<br />
Sharp XV-Z1700<br />
DLP<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel k. A. k. A. k. A. k. A. k. A.<br />
Sony VPL-VW90ES<br />
SXRD<br />
Full-HD: 1 920 × 1 080 Pixel nein ja, Anzahl k. A. ja November 2010 ca. 5 490 Euro<br />
1.2011 | 41
Mit zwei Augen sehen<br />
Panasonic HDC-SDT750<br />
Preis<br />
1 399 Euro<br />
Maße (B/H/T) 7,8 × 6,9 × 23,5 cm (inkl. Vorsatzlinse)<br />
Gewicht<br />
590 g (inkl. Vorsatzlinse)<br />
Farben<br />
Schwarz<br />
Bildsensor<br />
3-fach CCD; 1/4,1 Zoll<br />
Videoformat<br />
AVCHD<br />
Chipauflösung<br />
3 × 2 530 000 Pixel (effektiv)<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 (2-D), 960 × 1 080 (3-D)<br />
Fotoauflösung<br />
4 608 × 3 072 Pixel (14,2 Megapixel)<br />
Zoom<br />
12 × optisch / 700 × digital (nur 2-D)<br />
Brennweite 2-D<br />
35–420 mm<br />
Brennweite 3-D<br />
58 mm Festbrennweite<br />
Blende<br />
F1,5 – F2,8; F3,2 (3-D)<br />
Motivprogramme 11<br />
Bildstabilisator<br />
optisch und elektronisch<br />
Display<br />
Touchscreen; Diagonale 7,6 cm<br />
Display-Auflösung<br />
230 400 Pixel<br />
Aufnahmemedium SD, SDHC, SDXC Der Blick durch den Vorsatz offenbart die zwei optischen<br />
Ohne Vorsatzlinse bewährt sich die SDT750 ebenfalls als<br />
Wege, die zu einem Side-by-Side-Bild vereint werden<br />
hochwertiger 2-D-Camcorder mit Weitwinkelobjektiv<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
42 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Dass das Thema 3-D nun endgültig<br />
im Heimbereich angekommen ist,<br />
beweist die große Auswahl an entsprechenden<br />
Fernsehern; um die nötigen<br />
Inhalte ist es dagegen noch schlecht<br />
bestellt. Die Anzahl der frei verkäuflichen<br />
3-D-Filme ist bisher arg eingeschränkt und<br />
das 3-D-Fernsehen steckt noch in der Anlaufphase.<br />
Bleibt einzig der Ausweg, selbst<br />
Hand anzulegen. Genau dies will Panasonic<br />
mit seinem 3-D-Camcorder SDT750 dem<br />
Heimanwender ermöglichen.<br />
Das zweite Auge<br />
Den 3-D-Effekt erzielt das Gerät über eine<br />
beiliegende Vorsatzlinse. Diese verbirgt in ihrem<br />
Inneren zwei separate Objektive, die das<br />
Geschehen vor der Kamera aus zwei minimal<br />
zueinander verschobenen Blickwinkeln<br />
aufnehmen und dadurch den 3-D-Eindruck<br />
erzeugen. Beide Blickwinkel müssen sich<br />
dabei den Platz auf dem Sensor teilen und<br />
werden im Side-by-Side-Format abgelegt,<br />
was die effektive Auflösung halbiert. Die<br />
beiden Optiken der Vorsatzlinse müssen vor<br />
dem Einsatz aufeinander abgestimmt werden.<br />
Hersteller Panasonic zeigt hier erfreulicherweise<br />
viel Einfallsreichtum und gestaltet<br />
die Justierungsprozedur benutzerfreundlich.<br />
Dabei dient der Schutzdeckel als lichtdurchlässige<br />
Einrichtungshilfe, die Stellräder selbst<br />
verstecken sich hinter einer Abdeckung des<br />
Vorsatzes. Die dreistufige Kalibrierung wird<br />
visuell von Hilfeeinblendungen unterstützt<br />
und gerät damit zum Kinderspiel.<br />
Kontrollverlust<br />
Das dreidimensionale Filmen mit der Vorsatzlinse<br />
ist begleitet von <strong>alle</strong>rlei Einschränkungen.<br />
Im 3-D-Modus werden sowohl<br />
einige elementare als auch manuelle Funktionen<br />
deaktiviert. Die Liste der Restriktionen<br />
ist lang und beginnt bereits bei alltäglichen<br />
Einrichtungen, wie der Veränderung des<br />
Bildausschnitts. Zoomen ist im 3-D-Modus<br />
nicht gestattet und die Brennweite wird auf<br />
58 Millimeter eingefroren. Somit ist der Filmer<br />
auf einen festen Bildausschnitt ohne<br />
Weitwinkel eingeengt und findet sich damit<br />
oft weit abseits des Geschehens wieder. Um<br />
eine erwachsene Person zur Gänze auf das<br />
digitale Zelluloid zu bannen, sind mehrere<br />
Meter Abstand des Kameramanns zum Motiv<br />
nötig. Zudem sollte die Szenerie möglichst<br />
gut erhellt sein, denn auch die Blendenzahl<br />
ist auf F3,2 festgeschrieben. Damit schwindet<br />
die im 2-D-Modus gute Lichtempfindlichkeit<br />
wieder dahin und die Aufnahmen neigen bei<br />
weniger Licht schnell zum Rauschen. Neben<br />
der Blende sind bis auf den Weißabgleich <strong>alle</strong><br />
manuellen Funktionen im 3-D-Modus blockiert<br />
und selbst das Fokussieren muss der<br />
Kameraautomatik überlassen werden. Der<br />
Abstand des Konvergenzpunktes, des Treffpunktes<br />
der optischen Achsen beider Bilder,<br />
ist ebenfalls auf 1,5 Meter (m) festgelegt und<br />
kann nicht zur Beeinflussung des 3-D-Tiefeneffektes<br />
verändert werden.<br />
Horizonterweiterung<br />
Abseits der weitreichenden Einschränkungen<br />
geht das 3-D-Filmen leicht von der Hand. Auf<br />
dem <strong>Vorschau</strong>display wird automatisch nur<br />
eine der Perspektiven gezeigt. Die Display-<br />
Auflösung ist etwas zu grob geraten, jedoch<br />
erfreulich blickwinkelstabil. Der Bildschirm<br />
ist entspiegelt und kann durch gute Leuchtstärke<br />
auch bei Sonneneinstrahlung überzeugen.<br />
Die optischen Einschränkungen<br />
erschweren jedoch das spontane Filmen, da<br />
der Bildausschnitt meist zu gering ist oder<br />
das Licht nicht vollkommen ausreicht. Eifrige<br />
Filmer entwickeln dagegen nach einiger Zeit<br />
ein Gefühl <strong>für</strong> die richtige Wahl der Filmvoreinstellungen.<br />
Eine wichtige Voraussetzung<br />
sollte vor Beginn der Dreharbeiten noch geschaffen<br />
werden: In Ermangelung eines internen<br />
Speichers muss eine ausreichend große<br />
SD-Speicherkarte vorhanden sein. Durch das<br />
Side-by-Side-Verfahren erhöht sich zwar die<br />
Datenrate gegenüber einer normalen Full-<br />
HD-Aufnahme nicht, jedoch sollten <strong>für</strong> eine<br />
Stunde Filmmaterial ca. acht Gigabyte Speicher<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Echtes 3-D im Handumdrehen<br />
Die Sichtung des aufgenommenen Materials<br />
ist auf den ersten Blick sehr zufriedenstellend.<br />
Auff<strong>alle</strong>nd sind die von Panasonic-Camcordern<br />
gewohnt frischen und ausgewogenen<br />
Farben, die Schärfe des Bildes leidet<br />
im 3-D-Modus geringfügig. Die eigentliche<br />
Aufmerksamkeit gilt dem 3-D-Effekt: Dieser<br />
weiß im ersten Moment zu überzeugen, die<br />
Einzelobjekte heben sich klar voneinander ab<br />
und die Staffelung im Raum gelingt fehlerfrei.<br />
Bei näherer Betrachtung offenbaren sich<br />
aber die Schwächen. So wirken die Objekte<br />
im Raum eher planar und es entsteht der Eindruck,<br />
als würden diese einfach nur im Bild<br />
hintereinander gestaffelt, was einer Collage<br />
gleichkommt. Zudem sollten Gegenstände<br />
oder Personen nie näher als 1,2 m an die<br />
Kamera herantreten, da sich sonst der Effekt<br />
ins Negative verkehrt und der Stress beim Betrachten<br />
der Bilder zunimmt. Dies zeigt, dass<br />
das stereoskopische Filmen im Heimbereich<br />
den Kinderschuhen noch nicht allzu sehr<br />
entwachsen ist, jedoch schon recht brauchbare<br />
Ergebnisse erzeugt. Wer bereits jetzt<br />
mit 3-D experimentieren will, kann beruhigt<br />
zugreifen, denn neben der 3-D-Zugabe ist<br />
der Camcorder auch ohne Vorsatzlinse ein<br />
Gerät, das in der Oberklasse des Segments<br />
mitspielt – nicht nur durch die Vielfalt an<br />
semiprofessionellen Funktionen, die das<br />
Herz von ambitionierten Freizeitfilmern<br />
höherschlagen lassen.<br />
Christian Hill<br />
Hinter einer Klappe verbergen sich drei Stellräder. Diese<br />
dienen der Abstimmung beider Lichtwege<br />
Eine lichtdurchlässige Kalibrierungshilfe in der kappe ermöglicht das Anpassen beider<br />
Schutz-<br />
Blickwinkel<br />
Panasonic integriert keinen Festspeicher, sondern setzt<br />
auf externe großvolumige SD-Speicherkarten<br />
1.2011 | 43
Schöne neue 3-D-Welt<br />
So langsam kommt sie in Schwung, die<br />
Software-Welle <strong>für</strong> das nagelneue 3-D-<br />
Equipment. Welche Besonderheiten die<br />
3-D-Blu-rays und -Spiele der ersten Generation<br />
aufweisen, welche sich lohnen und welche<br />
eher nicht, erfahren Sie auf den folgenden<br />
Seiten. Getestet haben wir die Filme auf den<br />
3-D-<strong>TV</strong>s von Panasonic, denn die Synchronisation<br />
zwischen Fernseher und Shutter-Brille<br />
wird von den Geräten hervorragend gelöst<br />
und problematische Geisterbilder sind auf ein<br />
Minimum reduziert.<br />
Blick in die Tiefe<br />
Besonderes Augenmerk legten wir beim Testen<br />
auf Kriterien, die in ihrer Gesamtheit die<br />
letztendliche 3-D-Testnote bestimmen. Dazu<br />
gehören die Qualität und die Ausdehnung<br />
des Tiefeneindrucks, die Häufigkeit und die<br />
technische Ausführung dreidimensionaler<br />
Effekte sowie der allgemeine Seheindruck<br />
über die Spieldauer des gesamten Filmes respektive<br />
Videospiels, also die Frage, ob das<br />
3-D-Erlebnis angenehm oder doch eher anstrengend<br />
ist. Diese Punkte ergeben insgesamt<br />
den von uns bewerteten „3-D-Effekt“.<br />
Ob die Produktion von vornherein als 3-D-<br />
Film geplant und mit speziellen 3-D-Kameras<br />
gefilmt (sogenanntes natives 3-D) oder erst in<br />
der Postproduktion auf 3-D getrimmt wurde<br />
(wie zum Beispiel bei „Kampf der Titanen“<br />
geschehen), ist übrigens nicht entscheidend<br />
<strong>für</strong> die Bewertung. Wirklich wichtig ist einzig<br />
der dreidimensionale Eindruck des fertigen<br />
Produktes. Im Übersichtskasten jedes Tests<br />
erfahren Sie, ob der entsprechende Titel<br />
auch auf herkömmlichen Blu-ray-Playern problemlos<br />
abspielbar ist, falls Sie die Scheibe<br />
zum Beispiel bei Freunden ohne passende<br />
3-D-Ausstattung anschauen wollen. Da die<br />
Qualität der dreidimensionalen Darstellung<br />
maßgeblich vom verwendeten Equipment<br />
abhängt, geben wir auch den verwendeten<br />
Testfernseher an.<br />
Tolle Filme – wenig Auswahl<br />
Um es gleich vorwegzunehmen: Wir waren<br />
begeistert von den ersten 3-D-Blu-rays und<br />
stereoskopischen Spielen. Doch bei <strong>alle</strong>r<br />
Euphorie – es ist schon ein mehr als gefährliches<br />
Spiel, das die Hersteller zurzeit spielen.<br />
Panasonic sichert sich die Exklusivrechte <strong>für</strong><br />
„Avatar“, „Ice Age 3“ und „Coraline“, sodass<br />
man die 3-D-Filme auf absehbare Zeit nicht<br />
regulär im Handel, sondern nur im Bundle mit<br />
Panasonic-Produkten bekommt. Ein ähnliches<br />
Konzept wird bei Samsung verfolgt, wo man<br />
sich mit „Monster und Aliens“ und „Drachenzähmen<br />
leicht gemacht“ ebenfalls potenzielle<br />
Hardware-Seller ins Boot geholt hat. Sony steht<br />
diesem Gebaren in nichts nach und sicherte<br />
sich mit „Alice im Wunderland“ einen ebenso<br />
prominenten Exklusivtitel. Das Problem<br />
an dieser rigorosen Markenstrategie besteht<br />
darin, dass die Auswahl an frei verfügbaren<br />
Filmen noch kleiner wird, als es die ohnehin<br />
wenigen Starttitel von vornherein be<strong>für</strong>chten<br />
ließen. In den Regalen der Händler finden<br />
Sie zurzeit lediglich „Wolkig mit Aussicht auf<br />
Fleischbällchen“, die IMAX-Dokumentation<br />
„Grand Canyon Adventure“, die 3-D-Version<br />
von „Kampf der Titanen“ und „Streetdance<br />
<strong>3D</strong>“. Die Videospiele sind indes <strong>alle</strong> frei erhältlich,<br />
wobei Sie einige Titel ausschließlich im<br />
Playstation Store herunterladen können.<br />
Tiemo Weisenseel, Dennis Schirrmacher<br />
Diese 3-D-Blu-rays erwarten Sie bis<br />
Weihnachten<br />
Die Fantastischen Vier Live<br />
Termin: erhältlich<br />
Lang Lang Live In Vienna<br />
Termin: erhältlich<br />
Jagdfieber<br />
Termin: 16.11.2010<br />
A Christmas Carol -<br />
Eine Weihnachtsgeschichte<br />
Termin: 18.11.2010<br />
Schock Labyrinth <strong>3D</strong><br />
Termin: 19.11.2010<br />
Der Polarexpress<br />
Termin: 3.12.2010<br />
Cats & Dogs 2 -<br />
Die Rache der Kitty Kahlohr<br />
Termin: 13.12.2010<br />
Die offizielle <strong>3D</strong> Disc zur<br />
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010<br />
Termin: Dezember 2010<br />
Bilder: 2K Games, Disney, Sony, Sony Computer Entertainment, Sony Pictures, Universum, Warner<br />
44 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Monster und Aliens<br />
Der Markt <strong>für</strong> familienfreundliche<br />
Unterhaltungsfilme,<br />
die komplett<br />
am Computer<br />
entstehen, ist in den<br />
letzten Jahren regelrecht<br />
explodiert. Mit<br />
schöner Regelmäßigkeit<br />
liefert Branchenprimus<br />
Pixar einen Kassenknüller nach dem<br />
anderen und lässt <strong>für</strong> die Konkurrenz oftmals<br />
nur die Krümel vom großen CGI-Kuchen übrig.<br />
Zwischen den (verdienten) Lobeshymnen <strong>für</strong><br />
„Wall-E“ und „Oben“ ist Dreamworks‘ „Monster<br />
und Aliens“ leider ein wenig untergegangen<br />
– sicher auch ein Grund da<strong>für</strong>, dass<br />
der 175 Millionen Dollar teure Film die hohen<br />
Erwartungen am Box Office nicht ganz erfüllen<br />
konnte. Doch diesen undankbaren Platz<br />
in der zweiten Reihe hat der sympathische<br />
Spaß um den absurden Kampf einer völlig<br />
Vertrieb: Paramount Home<br />
Bildformat: MVC, 2.35 : 1<br />
Tonformat: Dolby Digital 5.1<br />
Getestet auf: Panasonic TX-P42VT20E<br />
2-D-Ausgabe: ja<br />
Regie: R. Letterman, C. Vernon<br />
Laufzeit: 94 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Preis: –<br />
Starttermin: vorerst nur im<br />
Samsung-Bundle<br />
3-D-Effekt<br />
erhältlich<br />
Empfehlenswert, weil: die 20-Meter-<br />
Frau Susan und ihre tierische Monstercrew<br />
die aktuellen Möglichkeiten und<br />
das große Potenzial der 3-D-Blu-ray<br />
in einem unglaublich unterhaltsamen<br />
Film auf den Punkt bringen.<br />
durchgeknallten Monstertruppe gegen eine<br />
Horde größenwahnsinniger Knuddel-Aliens<br />
nun wirklich nicht verdient. Was hier <strong>für</strong> ein<br />
3-D- und Actionfeuerwerk abgebrannt wird,<br />
ist schließlich <strong>alle</strong>r Ehren wert und gehört<br />
mit seinem stellenweise unglaublichen Tiefeneindruck<br />
eindeutig zum Spektakulärsten,<br />
was man als stolzer Besitzer einer kompletten<br />
3-D-Ausstattung interessierten Freunden und<br />
Verwandten vorführen kann. Positiv zu erwähnen<br />
ist vor <strong>alle</strong>m der Umstand, dass trotz<br />
des teilweise atemlosen (Schnitt-)Tempos des<br />
Films die schier überbordende Flut an dreidimensionalen<br />
Effekten immer Schritt hält. Das<br />
bekannte Phänomen, dass schnelle Kameraschwenks<br />
und dynamische Schnittfolgen<br />
gewöhnlich Gift <strong>für</strong> eine makellose räumliche<br />
Darstellung sind, ist hier so gut wie nie zu<br />
beobachten. Doch auch bei dieser Scheibe<br />
stößt die aktuelle Fernsehertechnik öfter an<br />
ihre Grenzen – speziell die erste halbe Stunde<br />
hat auf 3-D-<strong>TV</strong>-Modellen der aktuellen<br />
Generation mit einigen Ghosting-Effekten<br />
zu kämpfen. Besonders fiel uns hier der von<br />
Kiefer Sutherland gesprochene und ständig<br />
per Jetpack fidel durch die Luft fliegende General<br />
auf, der ab und an zweifach auf dem Bildschirm<br />
zu sehen ist, was einen immer wieder<br />
barsch aus der bonbonbunten Illusion reißt.<br />
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen<br />
Bilder: 20th Century Fox, Eurovideo, Imagion, Paramount Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures, Universum<br />
Was hier angesichts<br />
der eigentlich simplen<br />
Grundidee des zugrunde<br />
liegenden Kinderbuchs<br />
an pr<strong>alle</strong>m Ideenreichtum,<br />
mitreißend<br />
inszenierter Action und<br />
sympathischen Figuren<br />
aufgefahren wird, macht<br />
einfach nur gute Laune ohne Ende. Der<br />
Film profitiert extrem von der 3-D-Technik,<br />
man sitzt des Öfteren kopfschüttelnd vorm<br />
Bildschirm, weil man gar nicht glauben kann,<br />
wie perfekt und selbstverständlich dieses<br />
ganze kunterbunte Chaos vor den eigenen<br />
Augen das eigentlich noch sehr junge Verfahren<br />
anwendet. Es wirkt tatsächlich <strong>alle</strong>s<br />
wie aus einem Guss, als seien <strong>alle</strong> bekannten<br />
Kinderkrankheiten (Crosstalk, Farbverfremdungen,<br />
Probleme bei schnellen Kameraschwenks)<br />
bereits ausgemerzt. Besondere<br />
Highlights herauszugreifen, fällt fast schwer,<br />
Vertrieb: Sony Pictures Home<br />
Bildformat: MVC, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Getestet auf: Panasonic TX-P42VT20E<br />
2-D-Ausgabe: ja<br />
Regie: P. Lord, C. Miller<br />
Laufzeit: 90 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Preis:<br />
19 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Empfehlenswert, weil: es zurzeit keine<br />
andere Blu-ray gibt, die die Möglichkeiten<br />
der Technik so konsequent und<br />
routiniert einsetzt. Die 3-D-Version<br />
macht aus einem guten Film ein großartiges<br />
Stück Entertainment!<br />
3-D-Effekt<br />
weil über die gesamte Laufzeit ein durchgängig<br />
hohes Niveau geboten wird. Die Tiefenwirkung<br />
ist stets gut bis sehr gut, schauen Sie<br />
sich nur einmal die Szene in New York mit den<br />
Hunderten von Taxis an. Die Sequenz, in der<br />
Flint auf einen gigantischen Spaghettiwir-<br />
belsturm zuläuft und die Kamera ihn extrem<br />
dynamisch von hinten verfolgt, ist einfach<br />
nur atemberaubend: Wir ertappten uns<br />
beim Testen unwillkürlich, wie wir den<br />
herannahenden Hindernissen instinktiv<br />
auswichen. Ähnlich spektakulär ist auch<br />
der Moment, als sich der geniale Erfinder mit<br />
den liebenswerten Glupschaugen energisch<br />
über einen Tisch zu seinem Vater lehnt, quasi<br />
aus dem Bildschirm heraus und mitten ins eigene<br />
Gesicht – man kann gar nicht anders, als<br />
vorsichtshalber im heimischen Fernsehsessel<br />
einige Zentimeter zurückzuweichen. Dieser<br />
Film ist ein Schlaraffenland, in das man sich<br />
nur allzu gerne hineinsaugen lässt. Man kann<br />
sich gar nicht sattsehen an der unglaublichen<br />
Farbenpracht der immer neu variierten Lichtstimmung,<br />
die natürlich von den gerade vom<br />
Himmel regnenden Köstlichkeiten abhängt,<br />
was jedes Mal im Vorder- wie im Hintergrund<br />
ein gelungener 3-D-Effekt ist. Sie merken<br />
schon, mit dieser Scheibe können Sie nichts<br />
falsch machen – wenn die 3-D-Zukunft so<br />
aussieht, dann sind wir gerne dabei!<br />
1.2011 | 45
Coraline<br />
Regisseur Henry Selick<br />
wird sich inzwischen<br />
wohl oder übel damit<br />
abgefunden haben,<br />
dass sein Durchbruch<br />
in der Filmbranche –<br />
das Stop-Motion-Meisterwerk<br />
„The Nightmare<br />
Before Christmas“ von<br />
1993 – in der öffentlichen Wahrnehmung immer<br />
eher mit dem Namen Tim Burton als mit<br />
seiner Wenigkeit verbunden sein wird. Doch<br />
die zahlreichen Lorbeeren <strong>für</strong> den im letzten<br />
Jahr erschienenen und sowohl vom Publikum<br />
als auch von der Presse gefeierten Quasinachfolger<br />
„Coraline“ gebühren nun wirklich ihm<br />
<strong>alle</strong>in, fungierte er doch als Regisseur, Drehbuchautor<br />
und Produzent in Personalunion.<br />
Von Anfang an als waschechter 3-D-Film<br />
<strong>für</strong> das Kino konzipiert, profitiert die<br />
tolle Geschichte um die haarsträubenden<br />
Abenteuer der kleinen Coraline nun endlich<br />
auch im Heimkino von der Sogwirkung<br />
des neuen dreidimensionalen Equipments.<br />
Der Vorspann zieht einen schnell hinein ins Geschehen,<br />
gefällt mit akzeptabler Tiefenwirkung<br />
und problemloser, plastischer Schriftdarstellung.<br />
Besonders die Szenen, in denen einzelne<br />
Objekte direkt auf den Zuschauer zukommen,<br />
sorgen immer wieder <strong>für</strong> den berühmten<br />
3-D-Aha-Effekt. Der extreme Glanz auf den<br />
Haaren der Figuren wirkt noch einmal lebendiger<br />
als auf der ohnehin schon sehr guten<br />
regulären Blu-ray, man will die Figuren förmlich<br />
anfassen. Während der gesamten Laufzeit<br />
konnten wir keinerlei Doppelkonturen oder<br />
sonstige Bildfehler feststellen; auch problematische<br />
Effekte, die vom Gehirn falsch interpretiert<br />
werden können und somit zu leichtem<br />
Unwohlsein führen, finden sich nicht. Die<br />
100 Minuten Laufzeit machen Spaß und sind<br />
zu keiner Sekunde anstrengend, auch wenn<br />
sich immer wieder Sequenzen einschleichen,<br />
in denen die Räumlichkeit der Bilder deutlich<br />
verloren geht. Insgesamt merkt man der Produktion<br />
eine gewisse Zurückhaltung beim<br />
Einsatz der dreidimensionalen Möglichkeiten<br />
einfach noch an – ein wenig mehr Mut zum<br />
kalkulierten Risiko wäre hier definitiv angebracht<br />
gewesen.<br />
Vertrieb: Universal Pictures<br />
Bildformat: MVC, 1.85 : 1<br />
Empfehlenswert, weil: die eigentlich<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.), aus der Mode gekommene Stop-<br />
Dolby Digital<br />
Motion-Animation mit der aktuellen<br />
Getestet auf: Panasonic TX-P42VT20E dreidimensionalen Technik eine ganz<br />
2-D-Ausgabe: ja<br />
Regie: Henry Selick<br />
neue Qualität, Lebendigkeit und Tiefe<br />
Laufzeit: 101 min<br />
gewinnt.<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Preis: –<br />
Starttermin: vorerst nur im<br />
Panasonic-Bundle<br />
3-D-Effekt<br />
erhältlich<br />
Ice Age 3<br />
Die Abenteuer von<br />
Faultier Sid und seiner<br />
wild zusammengewürfelten<br />
Eiszeitherde sind<br />
<strong>für</strong> Fox zu einer wahren<br />
Goldgrube geworden.<br />
Wen wundert es da,<br />
dass <strong>für</strong> Sommer 2012<br />
bereits der vierte Teil<br />
(„Continental Drift“) angekündigt ist? Bis hin kann man sich die Zeit nun mit der 3-Dda-<br />
Version des dritten Teils vertreiben.<br />
Die erste halbe Stunde des Films, bevor Sid,<br />
Manny und Co. in die Höhlenwelt hinabsteigen,<br />
ist in Sachen Dreidimensionalität insgesamt<br />
eher enttäuschend. Man merkt doch<br />
deutlich, dass „Ice Age 3“ eines der <strong>alle</strong>rersten<br />
großen 3-D-Projekte war: Die Anzahl der Effekte<br />
ist limitiert, außerdem hat man immer<br />
das Gefühl, dass die Produzenten die Technik<br />
mit leicht angezogener Handbremse eingesetzt<br />
haben, um das Publikum nicht mit<br />
aufwendigen Effekten zu erschlagen, die die<br />
Augen überfordern. Danach wird das Seherlebnis<br />
in der dritten Dimension schon<br />
etwas ausgeprägter, aber keineswegs so<br />
sensationell, wie man das von einem in nativem<br />
3-D produzierten Film dieser Größenordnung<br />
erwarten darf. Der Tiefeneindruck<br />
ist meist 3-D-würdig, jedoch weit davon<br />
entfernt, spektakulär zu wirken. Man hat das<br />
Gefühl, in ein Terrarium hineinzuschauen –<br />
die überwältigende Ausdehnung so mancher<br />
Konkurrenztitel erreicht „Ice Age 3“ die<br />
meiste Zeit aber nicht. Durch die vereinfachte<br />
Cartoon-Optik wirken die Hintergründe wie<br />
flache Matte Paintings, vor denen die durchaus<br />
plastischen Figuren etwas deplatziert<br />
herumtollen. Doppelkonturen zeigen sich<br />
nur vereinzelt in den hinteren Bildbereichen,<br />
von störenden Geisterbildern bleiben Sie<br />
zum Glück verschont. Ausgesprochen gelungene<br />
Effekte sind bei den – im Gegensatz zur<br />
Umgebung – detaillierten Figuren auszumachen,<br />
deren Fell geradezu zum Anfassen einlädt.<br />
Auch das Finale verfehlt seine Wirkung<br />
nicht: Der allgegenwärtige Über-Dino streckt<br />
dem verdutzten Zuschauer seine lang gezogene<br />
Schnauze eindrucksvoll entgegen und<br />
die Verfolgungsjagd quer durch die Unterwelt<br />
kommt einer aufregenden und mitreißenden<br />
Achterbahnfahrt gleich.<br />
Vertrieb: 20th Century Fox Home<br />
Bildformat: MVC, 2.35 : 1<br />
Empfehlenswert, weil: ein Ausflug in<br />
Tonformat: DTS-HD MA 7.1 (engl.), die Eiszeit mit Sid und Freunden immer<br />
DTS 5.1<br />
ein gelungener Spaß ist – was man von<br />
Getestet auf: Panasonic TX-P42VT20E der 3-D-Umsetzung nicht durchgängig<br />
2-D-Ausgabe: ja<br />
Regie: Carlos Saldanha<br />
behaupten kann, da bleibt <strong>für</strong> Teil vier<br />
Laufzeit: 94 min<br />
noch viel Luft nach oben.<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Preis: –<br />
Starttermin: vorerst nur im<br />
Panasonic-Bundle<br />
3-D-Effekt<br />
erhältlich<br />
46 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Monster House<br />
Allein die Tatsache,<br />
dass der miesepetrige<br />
Nachbar namens<br />
Nebbercracker jeden<br />
bedroht, der seinen<br />
Rasen betritt, hält<br />
lästige Kinder und<br />
ungebetene Gäste<br />
vom Grundstück fern.<br />
Doch als der Greis wegen einer Herzattacke<br />
im Krankenhaus landet, hören die unheimlichen<br />
Aktivitäten rund um das Monsterhaus<br />
nicht etwa auf – sie beginnen erst. Alles,<br />
was sich in die Reichweite des Gebäudes<br />
wagt, verschwindet spurlos. Wird es auch<br />
die Dreierbande DJ, Chowder und Jenny verschlingen<br />
oder gelingt es den Kindern, das<br />
Mysterium des alten Nebbercracker zu lüften?<br />
Deckungsgleich mit der gruseligen Sounduntermalung<br />
gewinnt das Gezeigte ausschließlich<br />
in den Spuksequenzen an räumlicher<br />
Vertrieb: Sony Pictures<br />
Bildformat: MVC, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Getestet auf: Panasonic TX-P42GT20E<br />
2-D-Ausgabe: ja<br />
Regie: Gil Kenan<br />
Laufzeit: 90 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Preis:<br />
21 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Empfehlenswert, weil: der 3-D-<br />
Einsatz <strong>für</strong> angenehme Gruseleffekte<br />
sorgt. Seine herrlich schräge Atmosphäre<br />
erhält der Film durch seine skurrile<br />
Erzählweise und die symphatischen<br />
Charaktere.<br />
3-D-Effekt<br />
Tiefe, sodass Ihr Wohnzimmer deutlich zu<br />
leben beginnt und die herausschnellende<br />
Teppichzunge bis über den Fernsehtisch ragt.<br />
Zwischendrin ist weder die akustische noch<br />
die visuelle 3-D-Komponente intensiv wahrnehmbar,<br />
echte Überraschungsmomente<br />
bleiben aus. Dazu muss <strong>alle</strong>rdings gesagt<br />
werden, dass der 3-D-Effekt an den entsprechenden<br />
Stellen den meisten Sinn ergibt und<br />
es von der Regie sicherlich auch so gewollt<br />
ist, dass jeder dreidimensionale Eindruck mit<br />
dem Haus in Verbindung gebracht wird. Zu<br />
diesem Schluss kommt man beim Anblick<br />
der minimalistisch texturierten Grafik schon<br />
fast zwanghaft. Das Detail zeigt sich erst bei<br />
den aufgenommenen Bewegungsabläufen<br />
der Stars, die hier umso stärker in den Vordergrund<br />
rücken. So erkennt man „King Of<br />
Queens“-Darsteller Kevin James nicht anhand<br />
des Aussehens seiner Figur, da<strong>für</strong> umso mehr<br />
an der unverwechselbaren Gestik und Mimik.<br />
Das Haus selbst wurde übrigens von Kathleen<br />
Turner umgesetzt (spielen Sie bitte ein Haus!),<br />
was mit viel Phantasie und gutem Willen an<br />
der Anordnung der Fenster und den Türbewegungen<br />
erkennbar ist. Dementsprechend<br />
unterhaltsam gestalten sich die Bonusbeiträge,<br />
in denen man die prominenten Darsteller<br />
bei ihrer Arbeit beobachten kann.<br />
Im Interview<br />
Herr Ditter, verpflichtet Sie die tragende<br />
Rolle von Sony im Bereich Blu-ray und<br />
3-D, immer vorne dabei zu sein?<br />
In erster Linie ist es ein großer Vorteil, sozusagen<br />
im eigenen Hause eine sehr enge<br />
Verbindung von Hardware und Software,<br />
also in dem F<strong>alle</strong> Film, praktizieren zu können.<br />
Damit waren wir natürlich von Anfang<br />
an beim Thema Blu-ray mit dabei und sind<br />
es jetzt beim Thema 3-D auch wieder. Aber<br />
der Anspruch von Sony Pictures – ob nun<br />
Kino oder Home-Entertainment – ist schon<br />
immer ein ganz besonderer gewesen. Und<br />
dieser Anspruch lässt sich mit Blu-ray oder<br />
auch in 3-D einfach besser umsetzen.<br />
Heißt „besser umsetzen“, das Bild so originalgetreu<br />
wie möglich zum Zuschauer<br />
zu bringen?<br />
Nein, unseren Anspruch würde ich anders<br />
formulieren. Wir wollen mit unseren<br />
Filmen technisch so nah wie möglich an<br />
der Intention des Regisseurs bleiben. Das<br />
muss eben nicht heißen, dass ein Blick in<br />
den Fernseher auf das gleiche Bild trifft,<br />
als würde man aus dem Fenster schauen.<br />
Das wäre doch langweilig und hätte<br />
immer weniger mit dem Sinn von Entertainment<br />
zu tun. Sicher, die technischen<br />
Möglichkeiten werden besser. Aber dennoch<br />
bleibt Filmen Kunst, und das gilt vor<br />
<strong>alle</strong>m auch <strong>für</strong> die Option, Filme nun in 3-D<br />
zu produzieren. Genau aus diesem Blickwinkel<br />
heraus beteiligen wir uns beispielsweise<br />
auch an 3-D-Workshops <strong>für</strong> die Filmemacher.<br />
Bei den Filmemachern scheint 3-D eine<br />
größere Rolle zu spielen als derzeit im<br />
Heimkino. Wann wird das 3-D-Geschäft<br />
richtig brummen?<br />
Auch wenn auf der diesjährigen IFA scheinbar<br />
jeder Messebesucher eine 3-D-Brille auf der<br />
Nase hatte, wird es zumindest im Heimkinobereich<br />
noch eine Weile dauern, bis 3-D einen<br />
festen Platz bei den Zuschauern hat. Das<br />
mag im Kino als besonderes Highlight zwischendurch<br />
ganz gut funktionieren. Aber <strong>für</strong><br />
zu Hause wird der Trend wohl frühestens in<br />
ein bis zwei Jahren einsetzen. Man muss auch<br />
berücksichtigen, dass eine unseren qualitativen<br />
Ansprüchen genügende 3-D-Produktion<br />
– ob nun nachbearbeitet oder original<br />
gedreht – einen erheblichen Zeitaufwand<br />
bedeutet, also je nachdem zwischen anderthalb<br />
und drei Jahren. Da schauen wir im Moment<br />
sehr genau hin, mit welchen Titeln wir<br />
an den Markt gehen und verfahren auch hier<br />
nach dem Motto: Klasse statt Masse.<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
Andreas Ditter, Territory Managing Director GSA<br />
Sony Pictures Home Entertainment<br />
1.2011 | 47
Grand Canyon Adventure<br />
Das in Trier ansässige<br />
unabhängige Authoring-Studio<br />
Imagion<br />
produzierte mit „Grand<br />
Canyon Adventure –<br />
Abenteuer auf dem<br />
Colorado” unlängst<br />
die erste in Europa finalisierte<br />
waschechte<br />
3-D-Blu-ray. Die rund 45 Minuten lange Dokumentation<br />
dürfte dem einen oder anderen<br />
bekannt vorkommen, gehört sie doch<br />
zum festen Repertoire der IMAX-Kinos. Das<br />
sind natürlich ideale Voraussetzungen <strong>für</strong><br />
ein eindrucksvolles 3-D-Erlebnis auch im heimischen<br />
Fernsehsessel, denn die speziellen<br />
IMAX-Kameras erfassen die Bilder in überragender<br />
8K-Qualität und die Szenen werden<br />
größtenteils speziell auf spektakuläre räumliche<br />
Effekte ausgerichtet. Bestes Beispiel<br />
hier<strong>für</strong> ist sicherlich die Wildwasserfahrt auf<br />
dem Colorado River: Der Zuschauer fühlt sich<br />
tatsächlich so, als würde er direkt an erster Position<br />
in dem wild hin und her schwankenden<br />
Schlauchboot sitzen. Man gleitet die Stromschnellen<br />
hinab, die Gischt spritzt direkt ins<br />
Gesicht und perlt an der Kamera hinunter –<br />
man schafft es kaum, dem Reflex zu widerstehen<br />
und die Gläser der 3-D-Brille von den<br />
Wassertropfen zu befreien. Auch sonst gibt<br />
es schöne Tiefeneindrücke und Staffelungseffekte<br />
in den vorderen Bildbereichen, die die<br />
majestätische Landschaft des Grand Canyon<br />
zum Greifen nahe erscheinen lassen. Allerdings<br />
war uns der Wechsel von offensichtlich<br />
stark herausgearbeiteten Details und eher<br />
flachen Panoramaszenen dann oftmals doch<br />
zu abrupt und inhomogen. Der manchmal<br />
sehr aggressive Einsatz der 3-D-Effekte provozierte<br />
selbst auf unserem leistungsfähigen<br />
Testgerät ab und zu deutlich sichtbare Geisterbilder,<br />
besonders in dunklen Bildpartien.<br />
Im sehenswerten Making-of, das leider nur<br />
in sehr bescheidener Bildqualität vorliegt,<br />
bekommt man einen Einblick in die aufwendigen<br />
Dreharbeiten und kann sich davon<br />
überzeugen, wie die sündhaft teuren und<br />
sehr schweren IMAX-Kameras mit speziellen<br />
Aufbauten die faszinierend stabilen Bilder zu<br />
Wasser und in der Luft einfangen konnten.<br />
Vertrieb: Eurovideo<br />
Empfehlenswert, weil: die kurzweilige<br />
Doku mit beeindruckenden Schau-<br />
Bildformat: MVC, 2.35 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
werten aufwartet und die dritte Dimension<br />
einigen Szenen entscheidenden<br />
Getestet auf: Panasonic TX-P42VT20E<br />
2-D-Ausgabe: ja<br />
Mehrwert verleiht. Die Umsetzung ist<br />
Regie: Greg MacGillivray aber nicht immer perfekt.<br />
Laufzeit: 45 min<br />
FSK:<br />
ab 0 Jahren<br />
Preis:<br />
24 Euro<br />
3-D-Effekt<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Im Interview<br />
Andreas Thran,<br />
Vorstandsmitglied der Imagion AG<br />
Herr Thran, es ist auffällig, dass beinahe<br />
<strong>alle</strong> 3-D-Blu-rays ohne jegliches Bonusmaterial<br />
daherkommen, auch die Tonspurauswahl<br />
ist gegenüber den regulären Releases<br />
häufig beschränkt. Ist das tatsächlich ein<br />
Speicherplatzproblem?<br />
Nein, das ist kein Speicherplatzproblem – <strong>für</strong><br />
ein paar Sprachen und Bonus reicht die Kapazität<br />
einer BD-50. Das Problem ist zurzeit<br />
eher die „wackelige“ Produktionsumgebung.<br />
Es gibt bisher wenige verlässliche Tools,<br />
mit denen sich eine solche Disc produzieren<br />
lässt, deswegen tendiert man derzeit<br />
noch zu einfacheren Ausstattungen. Aber<br />
das wird sich schnell ändern. Unser „Grand<br />
Canyon Adventure“ hatte ja z. B. sogar schon<br />
BD-Live und 3-D-Untertitel.<br />
Wie sind die normale Version und die<br />
3-D-Variante in technischer Hinsicht auf<br />
der Disc abgelegt? Wie muss man sich das<br />
als Laie vorstellen?<br />
Bei der 3-D-Blu-ray sind die Informationen<br />
<strong>für</strong> das linke und das rechte Auge separat<br />
auf der Disc enthalten, wir verarbeiten also<br />
zwei Master zu einem Bild. Hier<strong>für</strong> ist circa<br />
der 1,2- bis 1,5-fache Speicherplatz notwendig.<br />
Wählt man die 2-D-Version an, wird –<br />
vereinfacht ausgedrückt – einfach nur „ein<br />
Auge“ abgespielt, damit keine weitere komplette<br />
Version des Films auf die Blu-ray muss.<br />
Was sind die größten Herausforderungen<br />
des 3-D-Authoring-Prozesses?<br />
Fangen die Probleme da nicht schon<br />
beim plastischen Menü an?<br />
Wie bei <strong>alle</strong>n Formaten ist am Anfang<br />
noch vieles „Trial and Error“ und muss erst<br />
definiert, probiert und getestet werden.<br />
Dann kommt der immense Zeitaufwand<br />
des Encodings hinzu, der zurzeit nur sinnvoll<br />
mit schneller (und teurer!) Hardware<br />
zu machen ist. Der interessanteste Teil<br />
des Ganzen sind aber die neuen Möglichkeiten<br />
in 3-D, gerade im Menü. Ich würde<br />
da weniger von Problemen als von Herausforderungen<br />
sprechen, weil die Produktion<br />
einer 3-D-Blu-ray zwar aufwendig,<br />
aber auch unglaublich faszinierend ist.<br />
Wie viel Aufwand muss man <strong>für</strong> eine<br />
Blu-ray-3-D-Erstellung ungefähr veranschlagen?<br />
Muss ein neuer Workflow<br />
entwickelt werden?<br />
Bei „Grand Canyon Adventure“ waren<br />
vier Leute über zehn Tage voll beschäftigt,<br />
dies muss sich natürlich auch in den<br />
Budgets <strong>für</strong> eine solche Produktion widerspiegeln.<br />
Der Aufwand einer 3-D-Blu-ray<br />
sollte nicht mit dem <strong>für</strong> eine „normale“<br />
Blu-ray verglichen werden.<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
Bilder: ... 20th Century Fox, Eurovideo, Imagion, Paramount Home, Sony Pictures Home, Universal Pictures, Universum<br />
48 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Kampf der Titanen<br />
Der Olymp, Quell unterhaltsamer<br />
Intrigen, Betrügereien<br />
und liebestoller<br />
Dramen. Doch<br />
der Frieden scheint in<br />
Gefahr, denn die Menschen<br />
bäumen sich<br />
gegen die göttliche<br />
Macht auf und bescheren<br />
den strahlenden Übermenschen eine<br />
äußerst unruhige Zeit. Als irdischen Vertreter<br />
des Titanen-Clashs schicken sie Perseus<br />
(Sam Worthington) vor, der die Monster des<br />
Hades das Fürchten lehren soll. Bewaffnet<br />
mit einem leuchtenden Schwert und dem<br />
geflügelten Pegasus zieht er nun gegen <strong>alle</strong>s,<br />
was größer ist als er selbst, in den Kampf. Leider<br />
gibt die Story nicht so viel her, weshalb<br />
man die grauen Zellen besser auf Durchzug<br />
stellen und einfach nur die Action genießen<br />
sollte. Noch einen Tick besser soll die<br />
Vertrieb: Warner Home<br />
Empfehlenswert, weil: Leterrier der<br />
Bildformat: MVC, 2.35 : 1<br />
Action klar den Vorzug gibt und der effektgeladene<br />
Film im Heimkino durch-<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1 (engl.),<br />
Dolby Digital 5.1<br />
Getestet auf: Panasonic TX-P42VT20E aus Spaß macht. Jedoch vernachlässigt<br />
2-D-Ausgabe: nein<br />
er die Handlung und der 3-D-Effekt ist<br />
Regie: Louis Leterrier<br />
nur marginal.<br />
Laufzeit: 106 min<br />
FSK:<br />
ab 12 Jahren<br />
Preis:<br />
34 Euro (inkl. 2-D-Disc)<br />
3-D-Effekt<br />
Starttermin: erhältlich<br />
3-D-Version diese Werte vermitteln. Neben<br />
„Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ und<br />
„Grand Canyon Adventure“ ist „Kampf der<br />
Titanen“ eine der wenigen frei erhältlichen<br />
3-D-Blu-rays. Wer also einen 3-D-Blu-ray-<br />
Player sowie kompatiblen 3-D-Fernseher<br />
(samt Brille) besitzt, kann sich diese leicht<br />
räumlicher gestaltete Version sichern. Im<br />
Gegensatz zu den bisher getesteten 3-D-Blurays<br />
lässt sich diese Scheibe <strong>alle</strong>rdings nicht in<br />
2-D-Playern abspielen (3-D-Only). Deswegen<br />
liegt der Box auch noch die Standardversion<br />
samt Bonusmaterial bei. Zum Einsatz kommt<br />
die zusätzliche Dimension leider nur sehr dezent<br />
und größtenteils in Actionsequenzen,<br />
sobald computergenerierte Effekte wie z. B.<br />
die wild umherfliegenden Harpyien zu sehen<br />
sind. Der schwindelerregende Endkampf mit<br />
dem Kraken hätte aber durchaus mehr Tiefe<br />
vertragen können. Hier zeigt sich der 3-D-<br />
Gehalt ähnlich dezent wie bei der nachträglich<br />
in 3-D konvertierten Kinofassung, die, wie<br />
allseits bekannt ist, auf den letzten Drücker<br />
durchgeführt wurde. Ist die 2-D-Blu-ray <strong>für</strong><br />
günstige 15 bis 17 Euro zu bekommen, kostet<br />
die 3-D-Doppeldisc-Edition knapp 34 Euro.<br />
Zudem gibt es auch noch eine hochwertige<br />
Steelbook-Variante der Standard-Blu-ray <strong>für</strong><br />
circa 24 Euro.<br />
Streetdance <strong>3D</strong><br />
Prinzipiell besitzt<br />
„Streetdance <strong>3D</strong>“ <strong>alle</strong><br />
Motive, die ein guter<br />
Tanzfilm haben muss.<br />
Zwei Sozialschichten<br />
treffen aufeinander<br />
und werden durch ein<br />
zauberhaftes Liebespaar<br />
zusammengehalten.<br />
Das klappte schon bei „Dirty Dancing“<br />
und wird auch noch in 500 Jahren Teenager<br />
zum Schmachten bringen. Für den Dreh wurde<br />
neben der neuartigen Red-One-Kamera<br />
auch die SI-2K-Digitalkamera von Silicon<br />
Imaging verwendet, was sich in den flexiblen<br />
Aufnahmen bemerkbar macht. Dennoch<br />
zeigen sich immer wieder Schwächen bei<br />
der Schärfe, die bei der 3-D-Konsumierung<br />
glücklicherweise kaum auff<strong>alle</strong>n. Im dreidimensionalen<br />
Menü lässt sich zwischen der<br />
2-D- und 3-D-Version wählen. Entscheiden<br />
Sie sich <strong>für</strong> Letzteres, erhalten Sie ein <strong>für</strong><br />
Vertrieb: Universum<br />
Bildformat: MVC, 1.85 : 1<br />
Tonformat: DTS-HD MA 5.1<br />
Getestet auf: Panasonic TX-P42GT20E<br />
2-D-Ausgabe: ja<br />
Regie: Max Giwa,<br />
Dania Pasquini<br />
Laufzeit: 99 min<br />
FSK:<br />
ab 6 Jahren<br />
Preis:<br />
23 Euro<br />
Starttermin: erhältlich<br />
Empfehlenswert, weil: die Suche<br />
nach dem Superstar in 3-D richtig Spaß<br />
macht. Technisch macht die Disc einiges<br />
her. Obacht: Lassen Sie sich nicht<br />
von der Anaglyphenversion reinlegen.<br />
Hier ist der 3-D-Effekt nur marginal.<br />
3-D-Effekt<br />
einen Realfilm unerwartet angenehmes<br />
und natürliches 3-D-Erlebnis. Der Wechsel<br />
zwischen großer räumlicher Tiefe und entspannender<br />
Flachheit geht geschmeidig<br />
vonstatten, eine gewisse Grundtiefe bleibt<br />
stets vorhanden. Trotz der 3-D-Inhalte hält<br />
die Scheibe auch noch 65 Minuten SD-Bonus<br />
bereit. Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis<br />
<strong>für</strong> den Kauf: Wollen Sie die Blu-ray <strong>3D</strong><br />
erstehen, sollten Sie diese besser nicht mit<br />
der Anaglyphenversion verwechseln. Diese<br />
funktioniert über Farbfilter und sieht bedeutend<br />
schlechter aus. Also immer schön auf<br />
die helle Plastikverpackung und das „Blu-ray<br />
<strong>3D</strong>“-Logo (siehe Cover) achten.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Greifbarer Rhythmus<br />
Gewinnen Sie mit <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong> und freundlicher Unterstützung<br />
von Universum die Blu-ray <strong>3D</strong> von „Streetdance <strong>3D</strong>“. Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> das unglaublich plastische Tanzabenteuer sind<br />
ein geeigneter Fernseher mit aktiven Shutter-Brillen und ein<br />
3-D-tauglicher Blu-ray-Player. Für die Teilnahme senden Sie<br />
eine E-Mail mit der Antwort und dem Betreff „3-D-Tanz“ an:<br />
gewinnspiel@hdplustv.de<br />
Welche Version von „Streetdance <strong>3D</strong>“<br />
erzeugt den besseren 3-D-Eindruck?<br />
A) Die Anaglyphenversion<br />
B) Die Blu-ray <strong>3D</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter des Auerbach Verlags sowie<br />
deren Angehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Pro Gewinnspiel<br />
darf der Teilnehmer nur einmal mitmachen. Barauszahlung ist nicht möglich.<br />
Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2010.<br />
1.2011 | 49
Avatar auf Blu-ray <strong>3D</strong><br />
Extended Collector‘s Edition oder Blu-ray<br />
<strong>3D</strong>? Das ist hier die Frage! Erstere ist<br />
nicht in 3-D und Letztere gibt es ausschließlich<br />
zusammen mit einem<br />
neuen 3-D-Gerät von Panasonic<br />
„Avatar“<br />
ist die 3-D-<br />
Referenz schlechthin<br />
Nun ist die Katze aus dem Sack!<br />
Panasonic sicherte sich in Bezug<br />
auf „Avatar“ eine weltweite Partner-<br />
Nschaft mit Fox und darf nun als einziger<br />
Hardware-Hersteller die lang ersehnte<br />
Blu-ray <strong>3D</strong> mit seinen Geräten bündeln.<br />
Nach der engen Zusammenarbeit zwischen<br />
James Cameron und Panasonic rend der Filmpromotion war dieser Schritt<br />
wähaber<br />
zu erwarten. Für Na’vi-Fans bedeutet<br />
dies, dass der Kauf von Panasonic-Geräten<br />
auf unbestimmte Zeit die einzige Möglichkeit<br />
bleibt, zu Hause in die weite 3-D-Welt<br />
Pandoras einzutauchen. Selbst die Tatsache,<br />
dass die Aktion vorerst auf den Zeitraum vom<br />
1. November 2010 bis zum 8. Januar 2011<br />
eingegrenzt ist, gibt noch lange keinen<br />
Hinweis auf die separate 3-D-Blu-ray-<br />
Veröffentlichung.<br />
Unvergessliche Reise<br />
Ein besseres Werbeelement hätte sich<br />
Panasonic kaum verschaffen können. So<br />
wie „Avatar“ die Kinobetreiber seinerzeit<br />
dazu brachte, ihre Säle mit teurer Digitaltechnik<br />
und Silberleinwänden auszustatten,<br />
könnte auch die perfekte 3-D-Bluray<br />
Heimkinobesitzer zu der einen oder<br />
anderen<br />
Neuanschaffung bewegen.<br />
Und mal ganz ehrlich: Welcher Kinogänger<br />
ließ sich nicht von Jakes und Neytiris<br />
schwindelerregender Verfolgungsjagd auf<br />
den wilden Banshees begeistern? Ein unvergesslicher<br />
Flug, der als einer der ersten<br />
der Filmgeschichte zum Greifen<br />
nah mitzuerleben war –<br />
so als reite man<br />
selbst das geflügelte<br />
Ungetüm,<br />
als würde<br />
man selbst in<br />
die Tiefe hinabgerissen werden und durch<br />
wunderschöne Klüfte segeln, um die Natur<br />
Pandoras in voller 3-D-Pracht zu bewundern.<br />
Zudem wurde der Film so sorgfältig mit dem<br />
räumlichen Effekt versehen, dass er sich ausnahmslos<br />
natürlich anfühlt und die Augen<br />
nie überstrapaziert. Ergo gibt es momentan<br />
definitiv keinen anderen Titel auf Blu-ray<br />
<strong>3D</strong>, der einen besseren räumlichen Gesamteindruck<br />
hinterlässt, als dieser. „Avatar“ wird<br />
auf absehbare Zeit Referenz bleiben. Kein<br />
Zweifel, diese qualitativ bislang unerreichte<br />
Scheibe holt <strong>alle</strong>s aus Ihrer Anlage heraus.<br />
Darum dürften sich besonders diejenigen<br />
auf die 3-D-Veröffentlichung <strong>für</strong> zu Hause<br />
freuen, die gern selbst das Ruder in die Hand<br />
nehmen. Der größte Vorteil eines Heimkinoerlebnisses<br />
gegenüber einer Kinovorführung<br />
liegt schließlich in der Möglichkeit, das eigene<br />
Equipment optimal zu justieren, um Bild<br />
und Ton in Perfektion zu genießen.<br />
Blauer 3-D-Traum<br />
Käufer von Panasonics 3-D-Fernsehern, Bluray-Playern<br />
oder Home-Cinema-Anlagen<br />
(siehe Liste) können ihre Geräte online registrieren<br />
und benötigen da<strong>für</strong> lediglich den der<br />
Hardware beiliegenden Code sowie einen<br />
Internetzugang. Nach der Anmeldung wird<br />
die wertvolle Scheibe per Post an die angegebene<br />
Adresse geliefert und die Pforten<br />
Pandoras öffnen sich. Mehr Wissenswertes zu<br />
der Aktion und den Bedingungen finden Sie<br />
im Übrigen unter der URL: www.panasonic.<br />
de/AVATAR<strong>3D</strong>. Über die Ausstattung der 3-D-<br />
Scheibe sowie die Länge des Films gaben<br />
Panasonic und Fox leider nichts bekannt.<br />
Insgesamt konkurrieren <strong>alle</strong>rdings nun schon<br />
drei Blu-ray-Editionen gegeneinander: die puristische<br />
Kinoversion ohne Bonus, die im Text<br />
beschriebene 3-D-Fassung sowie ab 15. November<br />
die Extended Blu-ray Collector’s<br />
Edition mit einer 16 Minuten längeren<br />
Filmfassung des erweiterten Kinocuts,<br />
45 Minuten gelöschten Szenen und vielen<br />
weiteren Bonusfeatures – jedoch (und das ist<br />
entscheidend) ohne 3-D-Film. Weihnachten<br />
wird also blau, und das nicht zu knapp.<br />
Falko Theuner<br />
So funktioniert die Bundle-Aktion<br />
Aktionszeitraum: 1.11.2010–8.1.2011<br />
• 3-D-Gerät von Panasonic kaufen (siehe Liste)<br />
• Gerätecode online registrieren<br />
• die Blu-ray <strong>3D</strong> „Avatar“ wird Ihnen per Post zugeschickt<br />
Viera-3-D-Full- 3-D-Blu-ray- 3-D-Home-<br />
HD-Fernseher Player Cinema-Systeme<br />
TX-P65VT20 DMP-BDT300 SC-BFT800<br />
TX-P50VT20 DMP-BDT100 SC-BTT755<br />
TX-P46VT20<br />
SC-BTT350<br />
TX-P42VT20<br />
TX-P42GT20<br />
Bilder: 20th Century Fox Home, Panasonic<br />
50 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
ALLES IN BLAU<br />
Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests<br />
Alles zum Thema Blu-ray finden Sie jetzt<br />
auf einen Blick im aktuellen Heft.<br />
NEU<br />
am Kiosk!<br />
Jetzt neu am Kiosk<br />
und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de
Die doppelte Dosis Fernsehen<br />
Fußballkommentator Marcel Reif führt Zuschauer in die<br />
Funktionsweise von Sky <strong>3D</strong> ein<br />
Im Zuge der Übertragung kommt das Side-by-Side-Verfahren zum Einsatz, bei dem die horizontale Auflösung halbiert<br />
wird. Das Interlaced-Verfahren schluckt bei Videomaterial zusätzlich Schärfe, Details gehen in Bewegung verloren<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sky<br />
52 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Und plötzlich ging <strong>alle</strong>s ganz schnell: Im<br />
Frühjahr dieses Jahres fand die erste<br />
3-D-Übertragung noch hinter verschlossenen<br />
Türen statt, im Oktober schaltete<br />
der deutsche Bezahlfernsehanbieter<br />
Sky seinen Kanal Sky <strong>3D</strong> postwendend <strong>für</strong><br />
Abonnenten frei. Ausgestrahlt wurden bisher<br />
die stereoskopische Aufzeichnung eines Konzertes<br />
der Fantastischen Vier, eine plastische<br />
Dokumentation über unser Sonnensystem<br />
und neben Sportevents wie Golf und Fußball<br />
mit „Final Destination 4“ auch der erste<br />
3-D-Film. Sky <strong>3D</strong> ist <strong>für</strong> <strong>alle</strong> HD-Abonnenten<br />
bis Ende Dezember 2010 kostenlos. Den<br />
Preis und mögliche Paketoptionen will der<br />
Anbieter im vierten Quartal dieses Jahres<br />
bekannt geben.<br />
Technisch gesehen<br />
Für die Wiedergabe ist noch nicht einmal<br />
eine Aktualisierung Ihres Receivers nötig. Sky<br />
<strong>3D</strong> sendet über Satellit (Astra 19,2 Grad Ost,<br />
Frequenz 12,3825 GHz, H, 27 500, 9/10, DVB-S2<br />
QPSK); im Kabelnetz sieht es hingegen düster<br />
aus und lediglich der Anbieter Kabel BW<br />
speist den dreidimensionalen Kanal ein. Zur<br />
Darstellung benötigen Sie zwingend einen<br />
aktuellen 3-D-fähigen Fernseher. Die Übertragung<br />
unterscheidet sich im Grunde nicht von<br />
einer HD-Ausstrahlung, die beiden <strong>für</strong> den<br />
3-D-Eindruck notwendigen Bilder liegen in<br />
einem Frame mit der Größe von 1 920 × 1 080<br />
Bildpunkten vor. Die horizontale Auflösung<br />
halbiert sich jedoch bei dieser Übertragungsart<br />
(Side-by-Side) und so wird jedes Auge mit<br />
nur 960 × 1 080 Pixeln und Halbbildern (1 080i)<br />
versorgt. Durch diese Technik kann indes jeder<br />
HD-Receiver das Signal interpretieren. Auf<br />
normalen Fernsehern werden infolgedessen<br />
zwei nahezu identisch anmutende Bilder<br />
nebeneinander dargestellt. Den 3-D-Modus<br />
müssen Sie auf kompatiblen Geräten manuell<br />
aktivieren, die entsprechende Einstellung<br />
heißt je nach Modell „Nebeneinander“ oder<br />
„Side-by-Side“. Bisher erkennen 3-D-Fernseher<br />
und -Projektoren lediglich die Zuspielung von<br />
3-D-Blu-rays automatisch.<br />
Genau hingesehen<br />
Im Testlabor beäugten unsere Testredakteure<br />
die plastische Präsentation kritisch, um etwaige<br />
Fehler auszuloten. Bereits nach wenigen<br />
Sekunden war eins klar: Die 3-D-Übertragung<br />
klappt je nach Material richtig gut und die<br />
halbierte horizontale Auflösung fällt weit weniger<br />
ins Gewicht als be<strong>für</strong>chtet. Denn auch<br />
wenn das Side-by-Side-Verfahren rein rechnerisch<br />
lediglich nur etwas mehr als doppelt so<br />
viele Bildpunkte wie die SD-Fernsehauflösung<br />
aufweist, warten die plastischen Darstellungen<br />
mit einer hohen Kantenschärfe auf.<br />
Das resultiert daraus, dass die beiden Bilder jeweils<br />
nur minimal versetzt sind und der Auflösungsverlust<br />
auf diese Weise effektiv kompensiert<br />
wird. Mehr Probleme bereitet hingegen<br />
das Halbbildverfahren bei Videomaterial. Da<br />
in der Videoproduktion zu keinem Zeitpunkt<br />
ein Vollbild vorliegt, muss Ihr Wiedergabegerät<br />
die fehlenden Zeilen interpolieren. Plastische<br />
Fußballspiele wirken durchweg beeindruckend,<br />
Bewegungen erscheinen infolgedessen<br />
jedoch leicht verwischt. Zudem ist die<br />
Bildkompensation noch nicht optimal und<br />
bei einigen Einstellungen verdreht es dem<br />
Zuschauer förmlich die Augen. Das Material<br />
des britischen Anbieters BSkyB wirkt hierbei<br />
eine Spur natürlicher. Bei der deutschen Produktion<br />
fällt oft die Trennung von Vorder- und<br />
Hintergrund schwer, was auf Dauer sehr belastend<br />
ist. 3-D-Filme erstrahlen fast ebenso<br />
opulent wie auf einer 3-D-Blu-ray, was sich<br />
in extrem knackigen und greifbaren Bildern<br />
äußert. Durch die meist exzellente Anpassung<br />
ans 3-D-Format macht das neue Fernseherlebnis<br />
richtig Spaß und Sky nimmt damit<br />
nach der HD-Offensive abermals eine Pionierrolle<br />
im deutschen Fernsehalltag ein.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Im Interview<br />
Herr Wetter, waren die<br />
technischen Hürden bei<br />
der 3-D-Umsetzung ßer als bei der HD<strong>TV</strong>-Einführung?<br />
Aus technischer Sicht ist der<br />
3-D-Kanal identisch mit einem<br />
grö-<br />
Moritz Wetter,<br />
HD-Kanal. Es handelt sich um<br />
Senior Manager Publicity Sky<br />
einen sogenannten Framekompatiblen<br />
Ansatz, d. h., das linke und das rechte Bild werden<br />
horizontal um die halbe Auflösung reduziert und nebeneinander<br />
in einem herkömmlichen HD-Kanal übertragen; man<br />
nennt das Side-by-Side-Format. Dadurch können bestehende<br />
Broadcast-Infrastrukturen genutzt werden und auch der Kunde<br />
braucht keinen neuen Receiver. Die Herausforderungen bei 3-D<br />
liegen daher aus Sicht von Sky mehr im Bereich der Produktion,<br />
3-D muss als völlig neues Stilmittel begriffen werden.<br />
Wie engagiert sich Sky, um das 3-D-Angebot zu erweitern?<br />
Sky ist mit den großen Filmstudios sowie Anbietern von Dokumentationen<br />
und Musikinhalten in engem Kontakt. Grundsätzlich<br />
besteht ein großes Interesse daran, diese Inhalte auf Sky<br />
<strong>3D</strong> – Deutschlands erstem 3-D-Event-Sender – zu zeigen. Dazu<br />
kommen Livesportevents wie der Ryder Cup, den wir kürzlich<br />
exklusiv in 3-D präsentiert haben.<br />
Welche 3-D-Höhepunkte dürfen wir <strong>für</strong> dieses Jahr<br />
noch erwarten?<br />
In den nächsten Monaten wird Sky <strong>3D</strong> eine Reihe an großartigen<br />
3-D-Programmen präsentieren. Dazu gehören „Die<br />
Fantastischen Vier – Live In Concert“ – das erste Musikkonzert,<br />
das in 3-D produziert wurde, der Blockbuster „Final<br />
Destination 4“ sowie „Die 7 Wunder des Sonnensystems“, das<br />
wir in Zusammenarbeit mit History zeigen. Im Sportbereich<br />
werden wir 2010 u. a. Spiele des DFB-Pokals und der UEFA<br />
Champions League ausstrahlen. Ab der Rückrunde der aktuellen<br />
Fußballbundesliga-Saison plant die DFL zudem, ein Spiel<br />
pro Spieltag in 3-D zu produzieren.<br />
Wie wird der Sender in Zukunft vermarktet?<br />
Sky <strong>3D</strong> ist derzeit über Satellit und Kabel BW zu empfangen. Der<br />
3-D-Service ist <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Sky-HD-Abonnenten bis Ende Dezember<br />
2010 kostenfrei. Alle Informationen zur Vermarktung über diesen<br />
Zeitraum hinaus werden wir rechtzeitig kommunizieren.<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
Bei Filmen ist der Auflösungsverlust im Zuge der Halbbilder weit weniger kritisch, da das Material aufgrund des ursprungs und der halbierten Bildwiederholrate sehr gut rekonstruiert werden<br />
Vollbildkann<br />
Partyatmosphäre pur: Die Fantastischen Vier geben sich<br />
in 3-D die Ehre<br />
1.2011 | 53
Virtuelle Dimension<br />
Verfügen Sie über eine Rot-Cyan-Brille, so können Sie diese Bilder aus dem Spiel „Crysis 2“ plastisch betrachten. Die finale Version unterstützt auch das 3-D-Format aktueller 3-D-Fernseher<br />
Bilder: Electronic Arts<br />
54 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Bislang ist 3-D eine kostspielige Angelegenheit,<br />
<strong>für</strong> Produzenten und Konsumenten<br />
gleichermaßen. Somit erscheint<br />
es logisch, dass vorrangig sichere Verkaufsschlager<br />
in die dritte Dimension befördert<br />
werden, so auch der Egoshooter „Crysis“. Dieser<br />
gilt bis heute als grafisch aufwendigstes<br />
Spiel <strong>alle</strong>r Zeiten und bringt selbst aktuelle<br />
Computer ins Schwitzen – drei Jahre nach<br />
Erscheinen keine Selbstverständlichkeit. Mit<br />
dem zweiten Teil machen die Frankfurter<br />
Entwickler rund um Mastermind Cervat Yerli<br />
nicht nur die Computerfestplatten, sondern<br />
ebenfalls die Playstation 3 und Xbox 360<br />
unsicher. Für Aufsehen sorgte zuletzt die Ankündigung,<br />
dass „Crysis 2“ trotz echtem 3-D<br />
keine Qualitätsverluste aufweisen soll, d. h.,<br />
weder die Grafikdetails noch die Bildwiederholrate<br />
f<strong>alle</strong>n schwächer als im 2-D-Modus<br />
aus. Mehr zu diesem Thema und der vielseitigen<br />
Technik hinter dem Spiel erfahren Sie<br />
in unserem Interview sowie auf der nächsten<br />
Seite. Bereits jetzt geben die 3-D-Bilder<br />
auf dieser Doppelseite einen guten Vorgeschmack<br />
auf das Endresultat; zur Betrachtung<br />
benötigen Sie jedoch eine Farbbrille<br />
mit Cyan-Rot-Filtern. Doch keine Angst: Bei<br />
der Veröffentlichung unterstützt „Crysis 2“<br />
natürlich die 3-D-Technik aktueller Fernseher<br />
ganz ohne Farbverfälschung.<br />
Von den virtuellen Gesichtern lassen sich <strong>alle</strong> Gemütszustände<br />
problemlos ablesen<br />
Action voller Schönheit<br />
Abseits der besonders in Deutschland kritisch<br />
betrachteten Shooter-Thematik bietet<br />
„Crysis 2“ eine Menge <strong>für</strong>s Auge. Während<br />
konkurrierende Technologien meist nur<br />
einen Aspekt beherrschen, verknüpft die<br />
zugrunde liegende Cryengine 3 gleich mehrere<br />
Programmfelder. So werden weitläufige<br />
Landschaften natürlich dargestellt und Wettereinflüsse<br />
nachvollziehbar simuliert. Alles,<br />
was Sie am Horizont erblicken, können Sie<br />
erreichen und die Detailflut im Sichtbereich<br />
lässt keine Wünsche offen. Dynamische Elemente<br />
wie Wasser, Nebel und Wind nehmen<br />
auf die Umgebung und den Lichteinfall Einfluss,<br />
Explosionen ziehen dagegen angrenzende<br />
Objekte in Mitleidenschaft. Was in<br />
anderen Spielen oft statisch oder einstudiert<br />
wirkt, erscheint in „Crysis 2“ authentisch – die<br />
Effekte werden tatsächlich in Echtzeit gerendert<br />
und es entstehen je nach Spielhandlung<br />
unvorhersehbare, aber nachvollziehbare<br />
Auswirkungen auf die Umwelt.<br />
Technik mit Augenmaß<br />
Aufseiten der Spielfiguren zeigt „Crysis 2“<br />
realistische Animationen und natürliche Gesichter:<br />
Jede Emotion können Sie aus den<br />
Regungen ablesen. Auf aktuellen Konsolen<br />
wird „Crysis 2“ in der kleinen HD-Auflösung<br />
(720 p) mit 30 Bildern pro Sekunde laufen –<br />
daran ändert sich auch im 3-D-Modus nichts.<br />
Konturen weisen <strong>alle</strong>rdings leichte Treppcheneffekte<br />
auf und es kommt zu Kantenflimmern.<br />
Auf dem Computer können Sie das<br />
Spiel je nach Hardware in Full-HD und mit<br />
Kantenglättung genießen, zudem sehen die<br />
Umgebungen noch detaillierter aus. Ob „Crysis<br />
2“ damit nur auf dem PC zum echten Vorzeigeobjekt<br />
wird, darf aktuell noch gerätselt<br />
werden, denn der Veröffentlichungstermin<br />
wurde auf März 2011 verschoben. Dann soll<br />
„Crysis 2“ auf <strong>alle</strong>n Plattformen das technisch<br />
Machbare ausloten.<br />
Mehr als B<strong>alle</strong>rn<br />
Der eigentliche Clou hinter „Crysis 2“ versteckt<br />
sich in der Basistechnologie, der Cryengine 3.<br />
Drittentwickler können diese Plattform lizenzieren<br />
und <strong>für</strong> eigene Projekte verwenden,<br />
<strong>für</strong> Forschungs- und Schulungszwecke ist die<br />
Nutzung sogar unentgeltlich. Da <strong>alle</strong> Aktionen<br />
während der Erstellung sowohl auf dem<br />
PC als auch auf der Playstation 3 und Xbox<br />
360 in Echtzeit umgesetzt werden, stellt die<br />
Cryengine 3 <strong>für</strong> Programmierer eine besonders<br />
flexible Arbeitsumgebung dar. Die Zukunft<br />
wird zeigen, ob wir abseits der sicheren<br />
Geldmaschinerie Egoshooter unkonventionelle<br />
Spielkonzepte erleben – Potenzial da<strong>für</strong><br />
bietet die Cryengine 3 <strong>alle</strong>mal, besonders im<br />
anstehenden 3-D-Zeitalter.<br />
Christian Trozinski<br />
Die große Stärke der Cryengine 3 offenbart sich bei der<br />
Darstellung von komplexen Außenszenarien<br />
Im Interview<br />
Herr Holzapfel, vergleicht<br />
man den Aufwand von<br />
3-D in Kinofilmen und in<br />
Spielen, stellt man große<br />
Unterschiede fest. Welche<br />
Branche wird den Um-<br />
Peter Holzapfel, Game-<br />
stieg schneller und besser<br />
Producer, Crytek<br />
meistern?<br />
Leichter und kostengünstiger ist der Umstieg auf jeden Fall<br />
<strong>für</strong> die CG-Filme und die AAA-Produkte der Games-Industrie.<br />
Im Gegensatz zur klassischen Filmindustrie liegen dort<br />
bereits <strong>alle</strong> Daten digital im 3-D-Format vor. Diese müssen<br />
dann eigentlich „nur“ in stereoskopisches 3-D (S<strong>3D</strong>) umgewandelt<br />
werden. Im Fall der Games-Industrie braucht man<br />
dann eine ganze Menge an technischem Know-how, um die<br />
S<strong>3D</strong>-Inhalte auf der momentan verfügbaren Hardware in<br />
Echtzeit und interaktiv darzustellen. Die große Herausforderung<br />
wird <strong>für</strong> Filme und Games darin bestehen, weiter<br />
wirklich qualitativ hochwertige Produkte zu erzeugen<br />
und der Versuchung zu widerstehen, aufgrund der hohen<br />
Aufmerksamkeit <strong>für</strong> S<strong>3D</strong> jetzt schnell ein Produkt auf dem<br />
Markt zu platzieren, das keinen hohen Standards entspricht.<br />
Das Publikum wird dies sehr schnell merken.<br />
Wie wird die Implementierung von 3-D das Spielerlebnis<br />
noch weiter steigern?<br />
Aus rein technischer Sicht bekommen die Spieler zusätzliche<br />
Tiefeninformationen, die ihnen helfen, sich schneller und<br />
präziser in der Welt von „Crysis 2“ zu bewegen. Auf emotionaler<br />
Ebene ist „Crysis 2“ in S<strong>3D</strong> einfach immersiver; man<br />
fühlt sich, als würde man wirklich durch ein Fenster in eine<br />
andere Welt schauen. Die Barriere, die durch die zweidimensionale<br />
Darstellung erzeugt wurde, ist aufgelöst – man<br />
befindet sich direkt im Geschehen. Aus künstlerischer Sicht<br />
bietet S<strong>3D</strong> ähnliche Möglichkeiten, wie sie sich bei der Einführung<br />
von Ton oder Farbe im Film geboten haben.<br />
Die Playstation 3 unterstützt <strong>alle</strong> relevanten HDMI-<br />
Spezifikationen, die Xbox 360 dagegen nicht – hat<br />
die PS3 damit einen Vorteil bei der Ausgabe der 3-D-<br />
Daten an kompatible Fernseher?<br />
Da auf der Playstation 3 zwei volle 720 p-Frames <strong>für</strong> S<strong>3D</strong><br />
verwendet werden, ist die Qualität leicht höher als auf der<br />
Xbox 360. Durch die Unterstützung von HDMI 1.4 wird auch<br />
die Nutzung etwas komfortabler ausf<strong>alle</strong>n, da der Spieler<br />
Stereo-3-D nur im Spiel aktivieren muss und der Fernseher<br />
das Format automatisch erkennt. Dennoch wird die Qualität<br />
auf der Xbox 360 dem kaum nachstehen und wir werden<br />
<strong>alle</strong>s tun, um Xbox-360-Spielern die S<strong>3D</strong>-Nutzung so angenehm<br />
wie möglich zu machen.<br />
Mit „Call Of Duty“ und „Killzone“ erscheinen zwei<br />
erfolgreiche Shooter voraussichtlich noch vor „Crysis<br />
2“ in 3-D. Was macht Sie zuversichtlich, dass „Crysis 2“<br />
dennoch als 3-D-Meilenstein gefeiert werden wird?<br />
Weil Stereo-3-D nicht gleich Stereo-3-D ist (lacht). Wie auch<br />
bei Kinofilmen unterscheiden sich Qualität und Wirkung der<br />
Inhalte deutlich voneinander. Bei „Crysis 2“ haben wir S<strong>3D</strong><br />
schon sehr früh in die Planung mit aufgenommen und dies<br />
spiegelt sich in der Qualität wider. Dass nicht nur wir das so<br />
sehen, wurde uns unter anderem durch den Preis „Best <strong>3D</strong><br />
game of E3“ bewiesen. Durch unseren zeitlichen Vorsprung<br />
in Bezug auf Technologie, Nutzerfreundlichkeit und Emotionalisierung<br />
der Inhalte sind wir uns sicher, dass wir diesen<br />
Titel zu Recht auch in Zukunft behalten werden.<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
1.2011 | 55
Playstation 3-D<br />
3-D in Echtzeit<br />
Jedes Spiel benötigt ein technisches Grundgerüst. Wenn es<br />
nach dem Willen von Cevat Yerli (CEO Crytek) und Publisher<br />
Electronic Arts geht, gehört der Cryengine 3 die Zukunft.<br />
Neben wirklichkeitsnahen Animationen, Beleuchtungseffekten<br />
und plastischen Texturtapeten kommt nun die dritte<br />
Dimension ins Spiel. Bislang müssen Computer <strong>für</strong> eine realistische<br />
Darstellung zwei komplette Bilder berechnen, die<br />
ähnlich den Filmbildern einer Blu-ray <strong>3D</strong> übertragen werden.<br />
Der Nachteil: Die Bildwiederholrate bricht meist um 50 Prozent<br />
ein oder Details müssen <strong>für</strong> ein ruckelfreies Spielerlebnis<br />
reduziert werden. Crytek dagegen akzeptierte <strong>für</strong> den kommenden<br />
Sci-Fi-Shooter „Crysis 2“ keine Kompromisse und<br />
geht deshalb einen anderen Weg.<br />
3-D mit voller Leistung<br />
Statt zwei Bilder unabhängig voneinander zu berechnen,<br />
greift Entwickler Crytek auf die Tiefeninformationen der<br />
Inhalte zurück. Diese liegen während der Berechnung, anders<br />
als bei 3-D-Filmen auf Blu-ray, als echter Datenstrom<br />
vor. Im Zusammenspiel mit den Daten des Zwischenspeichers<br />
gelingt es dem Entwickler, das vorhandene Bild zu klonen<br />
und einzig die Berechnung der unterschiedlichen Tiefe den<br />
Prozessoren aufzubürden. Zudem stellt das System Drittentwickler<br />
vor keine große Herausforderung, denn der 3-D-<br />
Effekt kann in Echtzeit angepasst und stufenlos manipuliert<br />
werden. Bestehende Probleme, wie die Verknüpfung von<br />
2-D- und 3-D-Elementen auf dem Bildschirm, werden ebenfalls<br />
geschickt umgangen.<br />
Sonys diesjährige Messeauftritte hatten<br />
eines gemeinsam: Teile der Pressekonferenzen<br />
wurden in 3-D gezeigt – und das<br />
aus gutem Grund. Nach den ersten 3-D-Updates<br />
bestehender Spiele erscheinen in den<br />
kommenden Wochen und Monaten echte<br />
Blockbuster. Allen voran „Gran Turismo 5“<br />
und „Killzone 3“ treiben 3-D-<strong>TV</strong>-Besitzern<br />
Freudentränen in die Augen. Doch auch Drittentwickler<br />
springen auf den 3-D-Zug auf:<br />
Ubisoft kündigte jüngst an, die überarbeitete<br />
Version von „Prince Of Persia“ um die dritte<br />
Dimension zu ergänzen und Activision versetzt<br />
B<strong>alle</strong>rfreunde mit „Call Of Duty: Black<br />
Ops“ noch intensiver ins Geschehen. Auch<br />
der Branchenriese Electronic Arts sieht im<br />
3-D-Markt großes Potenzial und präsentierte<br />
den kommenden Sci-Fi-Edelshooter „Crysis<br />
2“ mit zusätzlicher Tiefe. Sämtliche Demos<br />
hatten eines gemein: Auf einem hochwertigen<br />
3-D-Fernseher konnte der 3-D-Effekt<br />
restlos überzeugen und die Playstation 3<br />
zeigte sich dem Mehrfachaufwand gewachsen,<br />
auch wenn Kantenflimmern, dezent<br />
schwächere Texturen und geringere Auflösungen<br />
den guten Eindruck minimal trüben.<br />
Spiel vor Film<br />
Bislang galt das Kino als Trendsetter, erst mit<br />
dem Blockbuster „Avatar“ wurde 3-D salonfähig.<br />
In den kommenden Monaten könnte<br />
die Spielbranche die Filmindustrie jedoch<br />
überflügeln, denn das Angebot an 3-D-Titeln<br />
nimmt schneller zu als die schleppende<br />
Produktion von 3-D-Kinofilmen. Filmriese<br />
Warner stoppte erst kürzlich die Veröffentlichung<br />
von „Harry Potter“ in 3-D, nachdem<br />
die nachträgliche Konvertierung nicht den<br />
erhofften Qualitätsstandard erreichte. Damit<br />
reagierte Warner indirekt auf die Kritik an<br />
der missglückten Fassung von „Kampf der<br />
Titanen“ in 3-D, der zumindest auf Blu-ray<br />
besser wirkt als noch im Kino. Doch auch<br />
die Games-Branche steht vor der Herausforderung,<br />
das 3-D-Erlebnis so effektvoll und<br />
zugleich angenehm wie möglich zu gestalten.<br />
In einem Entwicklergespräch offenbarte<br />
Sony die Schwächen der dritten Dimension,<br />
beispielsweise wenn Elemente aus dem<br />
Bildschirm herausragen und den Zuschauer<br />
übermäßigem Stress aussetzen oder 2-D-<br />
Anzeigen den Blick in die Tiefe erschweren.<br />
Auch hektische Kamerafahrten und grelle<br />
Effektgewitter können die Freude am 3-D-Erlebnis<br />
schmälern, sodass die Games-Branche<br />
immer mehr auf die Erfahrungen der Filmindustrie<br />
zurückgreift. John Landau, Produzent<br />
des 3-D-Films „Avatar“, ist bereits voll des<br />
Lobes <strong>für</strong> 3-D in Spielen, so gab er kürzlich zu<br />
Protokoll, dass Cevat Yerli (CEO Crytek) und<br />
sein Team mit „Crysis 2“ technische Pionierarbeit<br />
leisten würden, die nahtlos an die 3-D-<br />
Qualität von Filmen anschließt.<br />
Christian Trozinski<br />
Bilder: 2K Sports, Activision, Disney, Electronic Arts, Sega, Sony, Ubisoft<br />
56 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Diese 3-D-Spiele erwarten Sie in den kommenden Monaten<br />
Erhältlich Erhältlich 24. März 2011 1. Quartal 2011<br />
„Avatar“, Ubisoft. Erstes PS3-Spiel in 3-D.<br />
Schwache Umsetzung mit ruckeliger Grafik<br />
„Call Of Duty: Black Ops“, Activision.<br />
Kinoreifes, aber brutales Spektakel<br />
„Crysis 2“, Electronic Arts. Aufwendiger<br />
First-Person-Shooter, exzellent in 3-D<br />
„Ghost Recon Future Soldier“, Ubisoft.<br />
Taktischer Third-Person-Shooter<br />
Dezember 2010 1. Quartal 2011 Februar 2011 Januar 2011<br />
„Gran Turismo 5“, Sony. Opulenter traum mit unzähligen<br />
Raser-<br />
Möglichkeiten<br />
„Ico/Shadow Of The Colossus“, Sony.<br />
Umsetzung der PS2-Kritikerlieblinge<br />
„Killzone 3“, Sony. Der dritte Teil der bra-<br />
chialen Science-Fiction-Shooter-Saga<br />
„Little Big Planet 2“, Sony. Zauberhafter<br />
Plattformer und Baukasten <strong>für</strong> Kreative<br />
Erhältlich Erhältlich Erhältlich 19. November 2010<br />
„NBA 2K11“, 2K Sports. 3-D-Update der<br />
erfolgreichen Basketballsimulation<br />
„Motorstorm: <strong>3D</strong> Rift“, Sony. PS-Kräfte-<br />
messen jenseits <strong>alle</strong>r Fahrregeln<br />
„Pain“, Sony. Sinnfreier Actiontitel, bei<br />
dem das Lachen im Halse stecken bleibt<br />
„Prince Of Persia Collection“, Ubisoft. Der<br />
sprungbegabte Prinz jetzt in 3-D<br />
Erhältlich 15. Februar 2011 1. Quartal 2011 Erhältlich<br />
„Super Stardust“, Sony. Kurzweiliger<br />
Geschicklichkeitstest mit toller Optik<br />
„Tron Evolution“, Disney. Gelungene oder<br />
missglückte Filmadaption?<br />
„Virtua Tennis 4“, Sega. Erstmals in 3-D<br />
und mit Bewegungssteuerung<br />
„Wipeout HD“, Sony. Ultraschnelles<br />
Rennspiel <strong>für</strong> Adrenalinjunkies<br />
1.2011 | 57
3-D im Hosentaschenformat<br />
3-D-Spiele-Höhepunkte<br />
Assassin’s Creed: Lost Legacy<br />
Ubisoft<br />
Bomberman<br />
Hudson<br />
Dead Or Alive<br />
Tecmo Koei<br />
Ghost Recon<br />
Ubisoft<br />
Kid Icarus<br />
Nintendo<br />
Kingdom Hearts <strong>3D</strong><br />
Square Enix<br />
Mario Kart<br />
Nintendo<br />
Ninja Gaiden<br />
Tecmo Koei<br />
Paper Mario<br />
Nintendo<br />
Pilot Wings<br />
Nintendo<br />
Professor Layton Level 5<br />
Resident Evil Revelations<br />
Capcom<br />
Sonic<br />
Sega<br />
Splinter Cell<br />
Ubisoft<br />
Star Fox 64 <strong>3D</strong><br />
Nintendo<br />
Super Monkey Ball<br />
Sega<br />
Super Street Fighter IV<br />
Capcom<br />
The Legend Of Zelda: Ocarina Of Time Nintendo Mit „Resident Evil Revelations” lehrt Capcom angehende<br />
<strong>3D</strong>S-Besitzer das Fürchten<br />
„Kid Icarus” feiert mehr als zwei Jahrzehnte nach dem<br />
letzten Titel seine Auferstehung – in echtem 3-D<br />
Bilder: Capcom, Konami, Nintendo, Wikipedia<br />
58 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Äußerlich unterscheidet sich der<br />
Nintendo <strong>3D</strong>S nur unwesentlich von<br />
seinem Vorgänger, dem Nintendo DS.<br />
Klappt man den <strong>3D</strong>S auf, fällt sofort der größere<br />
Bildschirm ins Auge, der im 16 : 9-Format<br />
echten Breitbildgenuss bietet und mit knapp<br />
neun Zentimetern Bilddiagonale etwas üppiger<br />
als bislang ausfällt. Die Bildauflösung<br />
beträgt 800 × 240 Bildpunkte, wobei durch die<br />
3-D-Darstellung jedes Auge mit 400 × 240 Bildpunkten<br />
versorgt wird. Der Clou des <strong>3D</strong>S ist die<br />
dreidimensionale Abbildung ohne zusätzliche<br />
Brille, sodass Sie bei richtiger Ausrichtung des<br />
Displays 3-D ohne Hilfsmittel erleben können.<br />
3-D-Zaubertrick<br />
Möglich macht dies eine Filterschicht, die<br />
beide Perspektiven im richtigen Winkel zu<br />
den Augen wirft, einzig die Haltung des <strong>3D</strong>S<br />
und der Betrachtungsabstand bewegen sich<br />
in einem festgelegten Umfeld – blicken Sie<br />
seitlich auf den Bildschirm oder halten Sie den<br />
<strong>3D</strong>S zu weit weg, geht der 3-D-Effekt verloren<br />
und Doppelkonturen werden sichtbar. Die<br />
zusätzliche räumliche Tiefe stellt die Software-<br />
Entwickler vor nicht allzu große Probleme,<br />
denn im Gegensatz zu Filmen liegen Videospiele<br />
bereits als 3-D-Datenstrom vor, nur deren<br />
Abbildung war bislang auf zwei Dimensionen<br />
beschränkt. Dennoch erfordert die neue<br />
Dimension des Spielens die behutsame Abstimmung<br />
von Effekten, denn rasch wechselnde<br />
Kameraperspektiven können schnell Unwohlsein<br />
auslösen und die Spieler überfordern.<br />
Näher dran am Geschehen<br />
Mit dem <strong>3D</strong>S sehen Sie genau das, was die<br />
Programmierer erschufen: tief greifende Welten<br />
und spektakuläre Effekte, die in und aus<br />
dem Bildschirm hinein- und herausragen.<br />
Da jeder Mensch den 3-D-Effekt geringfügig<br />
unterschiedlich wahrnimmt, integriert<br />
Nintendo einen Schieberegler, der die Intensität<br />
nahezu stufenlos anpasst. Ganz nach<br />
oben gezogen, erscheinen die Spiele in voller<br />
Plastizität, nach unten geregelt, erblicken Sie<br />
ein reines 2-D-Bild. Dabei kommt die zusätzliche<br />
Dimension auch der Steuerung entgegen,<br />
denn heikle Sprungpassagen gelingen<br />
mit dem <strong>3D</strong>S präzise. Das neue Spielgefühl<br />
wird zusätzlich durch den analogen Controller<br />
unterstützt, der im Gegensatz zu Sonys<br />
PSP-Pendant angenehm zu handhaben ist,<br />
einen größeren Spielraum bietet und somit<br />
eine fein dosierte Eingabe ermöglicht. Apropos<br />
Eingabe: Der vom DS bekannte Stift ist<br />
natürlich ebenso mit an Bord wie der berührungsempfindliche<br />
Touchscreen auf der<br />
Unterseite. Somit müssen sich auch Freunde<br />
von Puzzlespielen nicht umgewöhnen. Die<br />
Trennung der beiden Bildschirme ist weiterhin<br />
notwendig, da eine Touchscreen-Steuerung<br />
auf einem 3-D-Display in der Praxis<br />
zu stark irritiert.<br />
Technik im Inneren<br />
Unüberschaubar gesteigert hat Nintendo die<br />
technischen Voraussetzungen, so überholt<br />
der <strong>3D</strong>S Sonys PSP und übertrumpft sogar<br />
die grafischen Qualitäten der Playstation 2.<br />
Verglichen mit aktuellen Mobiltelefonen wie<br />
Apples iPhone 4, wirkt der <strong>3D</strong>S technisch jedoch<br />
leicht veraltet – weder die Auflösung<br />
des Displays noch die Taktraten von Prozessor<br />
und Grafikchip können mit den besten<br />
Multimedia-Geräten konkurrieren, die den<br />
Nintendo <strong>3D</strong>S auf dem Papier um den Faktor<br />
2 bis 3 überflügeln. Da der Nintendo <strong>3D</strong>S<br />
jedoch ohne ressourcenhungriges Betriebssystem<br />
auskommt und die Entwickler die Spiele<br />
der Hardware auf den Leib schneidern, fällt die<br />
Qualität dennoch mehr als überzeugend aus.<br />
Die Akkulaufzeit verfehlt dagegen das Niveau<br />
des Vorgängers, auch wenn sich Nintendo zu<br />
diesem Thema noch beharrlich ausschweigt.<br />
Dem <strong>3D</strong>S liegt deshalb eine Ladeschale bei,<br />
sodass die kontinuierliche Energiezufuhr zumindest<br />
bei Nichtgebrauch sichergestellt<br />
ist. Wird der <strong>3D</strong>S in den Schlummermodus<br />
versetzt, empfängt und sendet er Update-<br />
Daten über naheliegende WLAN-Hotspots<br />
oder tauscht Informationen mit anderen <strong>3D</strong>S-<br />
Geräten aus.<br />
Zwei Kameras, ein Bild<br />
An der Außenhülle sitzen zwei Kameras, mit<br />
denen sich nicht nur 3-D-Fotos erstellen lassen.<br />
In einer Demonstration zeigte Nintendo auch<br />
die spielerische Verknüpfung: Im plastischen<br />
Videobild wurden Spielelemente eingefügt<br />
und die Realität begann, nahtlos mit dem<br />
Spielinhalt zu verschmelzen. Sollten Sie bereits<br />
im Besitz einer Nintendo Wii sein, sind Sie mit<br />
der Implementierung der Mii-Avatare vertraut:<br />
Dank Kamera wird ihr Konterfei postwendend<br />
in eine Comicfigur verwandelt.<br />
Nintendos Aufbruch ins 3-D-Zeitalter<br />
3-D steckt noch in den Kinderschuhen, doch<br />
mit dem Nintendo <strong>3D</strong>S gelingt der Umstieg<br />
spielend. Inhalte und Qualität werden bereits<br />
am Veröffentlichungstag überzeugen<br />
– noch nie bot sich eine solch erlesene Auswahl<br />
an potenziellen Erfolgstiteln. Sogar die<br />
Filmbranche lässt sich nicht lumpen und<br />
steuert mit bekannten Animationsfilmen wie<br />
„Drachenzähmen leicht gemacht“ (Dreamworks),<br />
„Die Legende der Wächter“ (Warner)<br />
oder „Rapunzel“ (Disney) großes Kinoerlebnis<br />
<strong>für</strong> die Hosentasche bei. Der Preis <strong>für</strong> den <strong>3D</strong>S<br />
wird mit rund 250 Euro zwar vergleichsweise<br />
hoch ausf<strong>alle</strong>n, doch hinsichtlich des 3-D-<br />
Alleinstellungsmerkmals wird Nintendo die<br />
Nachfrage zu Beginn kaum befriedigen können.<br />
Alle 3-D- und Spielbegeisterten streichen<br />
sich den März 2011 ganz dick im Kalender<br />
an, denn dann erscheint die tragbare 3-D-<br />
Revolution in Europa.<br />
Christian Trozinski<br />
„Paper Mario” schlägt die Brücke von der 2-D- zur 3-D-<br />
Welt. Das Ergebnis wirkt wie eine kunterbunte Collage<br />
Im 3-D-Ableger von „Professor Layton” erwarten Sie<br />
zukünftig Kopfnüsse in drei Dimensionen<br />
Nintendos erster 3-D-Versuch Virtual Boy von 1995 gilt<br />
als Flop. Der <strong>3D</strong>S soll diese Schmach vergessen machen<br />
1.2011 | 59
Dreidimensional steuern<br />
Microsoft Kinect<br />
In den Anfängen rangierte Kinect noch<br />
unter dem Namen „Project Natal“ und<br />
ein virtueller Junge namens Milo sorgte<br />
in einer ersten Präsentation <strong>für</strong> Furore.<br />
Dabei interagierte eine Frau durch Gesten<br />
und Sprache auf beeindruckende Art<br />
und Weise mit dem verträumten Jungen.<br />
Kann die finale Fassung die hohen<br />
Erwartungen erfüllen?<br />
Das steckt drin<br />
In erster Linie ist Kinect eine Kamera mit<br />
einem RGB-Sensor, die den Spieler abfilmt.<br />
Die optische Abbildung des Spielers wird<br />
dabei von einem Tiefenbild ergänzt, das<br />
mittels Infrarot-LEDs und eines Sensors generiert<br />
wird. Mit diesen Informationen kann<br />
die Software ein 3-D-Abbild des Spielers berechnen<br />
und von der Umgebung separieren,<br />
es findet sozusagen eine Bewegungserkennung<br />
in Echtzeit statt. Die Bewegungen werden<br />
intern auf ein Skelettmodell übertragen<br />
und Spielfiguren auf dem Bildschirm bewegen<br />
sich analog zu den Verrenkungen des<br />
Spielers vor der Kamera. Für die Erkennung<br />
einzelner Fingerbewegungen ist die Auflösung<br />
der Kamera jedoch zu gering. Zudem<br />
wurde die Spracherkennung in Deutschland<br />
vorerst deaktiviert und Microsoft will das<br />
Feature per Update nachliefern. Vor <strong>alle</strong>m<br />
die verschiedenen Dialekte sollen noch Probleme<br />
bei der Erkennung verursachen. Außerdem<br />
wurde ein Prozessor <strong>für</strong> die Bewegungserkennung<br />
aus der Kamera entfernt.<br />
Laut Microsoft soll die Rechenpower der<br />
Xbox 360 aber dadurch nicht in Mitleidenschaft<br />
gezogen werden.<br />
Voller Körpereinsatz<br />
Bevor es losgeht, werden Sie darauf hingewiesen,<br />
<strong>alle</strong> Gegenstände vor Ihnen, die im<br />
Sichtfeld der Kamera stehen, zu entfernen.<br />
Außerdem wird empfohlen, sich in einem<br />
Abstand von zwei Metern vor der Kamera<br />
zu positionieren. Damit aber nicht genug:<br />
Oft werden Bewegungen nicht korrekt oder<br />
gar nicht erkannt. Die Anleitung empfiehlt in<br />
diesem Fall ausreichendes Umgebungslicht<br />
und kontrastreiche Kleidung. Nachdem der<br />
Anforderungskatalog abgehakt ist, kann es<br />
endlich losgehen.<br />
Wie fühlen sich die Spiele an?<br />
Bei „Kinect Adventures“ verknoten Sie sich<br />
vorzugsweise mit Freunden vor dem Bildschirm<br />
und steuern Ihre Avatare sicher durch<br />
Wildwasserfahrten. Das fühlt sich schwammig<br />
an und auch die gepriesene 1 : 1-Umsetzung<br />
von Körperbewegungen konnten wir<br />
nur bedingt ausmachen. Die Fitnesssoftware<br />
„Your Shape: Fitness Evolved“ ist da schon beeindruckender.<br />
So werden die Bewegungen<br />
mit nur minimaler Latenz auf die Silhouette<br />
auf dem Bildschirm übertragen. Auch das<br />
Tanzspiel „Dance Central“ zeigt das Potenzial<br />
von Kinect und stellt unter Beweis, dass körperbetonte<br />
Inhalte ansprechend umgesetzt<br />
werden. Trotzdem fühlt sich <strong>alle</strong>s wie nicht<br />
ganz zu Ende gedacht an und wir vermissen<br />
vor <strong>alle</strong>m Milo, denn mit der Präsentation hat<br />
Microsoft Erwartungen geweckt, die der Konzern<br />
bislang nicht einmal im Ansatz erfüllt.<br />
Die Kinect-Kamera <strong>für</strong> die Xbox 360 kostet inklusive des Titels „Kinect Adventures“ rund 150 Euro. Für knapp 300<br />
Euro ist Kinect auch im Paket mit der neuen Xbox 360 Slim zu haben.<br />
Vorteile:<br />
· interessante Art, Spiele und<br />
Benutzeroberflächen zu bedienen<br />
· Ganzkörperbewegungen statt<br />
Herumfuchteln mit Controller<br />
· viel kreatives Potenzial ...<br />
Nachteile:<br />
· … das bislang noch nicht ansatzweise<br />
ausgenutzt wird<br />
· Sprachsteuerung vorerst deaktiviert<br />
· Erkennung von Gesten weniger<br />
präzise als angekündigt<br />
„Echte“ Spiele sind bislang nicht angekündigt und Sie<br />
müssen mit sogenannten Casual-Spielen auskommen<br />
Bilder: Microsoft, Sony Computer Entertainment<br />
60 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
Playstation Move<br />
Sonys Ansatz nennt sich schlicht Move und<br />
bezeichnet das Zusammenspiel von einem<br />
fernbedienungsähnlichen Controller und<br />
der Playstation-Eye-Kamera. Diese Symbiose<br />
erlaubt es, Spiele durch Handbewegungen<br />
zu steuern, und das geht unglaublich präzise<br />
vonstatten.<br />
Aufgeschraubt<br />
Über einen integrierten Beschleunigungssensor<br />
werden Bewegungen der Hand registriert,<br />
hinzu kommen noch ein Trägheitssensor,<br />
ein Winkelbeschleuniger und ein<br />
Magnetometer, so können Geschwindigkeit<br />
und Rotationsrichtung von Bewegungen<br />
noch effizienter eingeschätzt und umgesetzt<br />
werden. Ein Gyroskop rundet das Innenleben<br />
ab und in Kombination mit den<br />
Sensoren sind Drehungen um <strong>alle</strong> Achsen<br />
möglich. Über die leuchtende Kugel registriert<br />
die Kamera die Lage des Controllers<br />
im dreidimensionalen Raum, und das zentimetergenau.<br />
Es gibt kaum eine Verzögerung<br />
bei der Umsetzung der Bewegungen,<br />
<strong>alle</strong>s wird nahezu im Handumdrehen auf<br />
dem Bildschirm dargestellt. Die Lichtkugel<br />
ermöglicht der Kamera, die korrekte Raumlage<br />
auch bei schwierigen Lichtverhältnissen<br />
zu erkennen. Ist diese dann bekannt, kann<br />
die Software sogar virtuelle Gegenstände<br />
auf den Controller projizieren. In Spielen wie<br />
„Start The Party!“ filmt Sie die Kamera und Sie<br />
gehen mit einer virtuellen Fliegenklatsche<br />
auf Käferjagd. Diese Verknüpfung von Realität<br />
und Spielgegenstand klappt selbst bei<br />
abrupten Bewegungen und die Illusion wird<br />
stets aufrechterhalten.<br />
Bewegend<br />
Auch Sony fordert in den meisten Spielen<br />
vollen Körpereinsatz, in „Sports Champions“<br />
etwa imitieren Sie die <strong>für</strong> die jeweilige Sportart<br />
typischen Bewegungen. Fernab der sogenannten<br />
Casual-Titel gibt es auch bekannte<br />
Spiele wie zum Beispiel den Shooter „Socom<br />
4: U. S. Navy Seals“, bei dem Sie mit dem Controller<br />
das Fadenkreuz bewegen und durch<br />
eine Wurfgeste explosives Material weg-<br />
schleudern. Das Move-Software-Portfolio ist<br />
also bereits sehr abwechslungsreich und wir<br />
hoffen, dass die in „Start The Party!“ präsentierten<br />
kreativen Ansätze bald ihre Wege in<br />
diverse Spiele finden.<br />
Kondition gefragt<br />
Keine Frage: Auch Move bringt Sie tüchtig ins<br />
Schwitzen, <strong>alle</strong>rdings ist dies keinesfalls die<br />
Regel. Sonys Bewegungsperipherie erkennt<br />
filigrane Gesten und nach etwas Eingewöhnungszeit<br />
waren wir von der Feinfühligkeit<br />
überrascht. Die Technik hat aber auch ihre<br />
Makel, so kommt es hin und wieder vor, dass<br />
Abläufe nicht erkannt werden und dass in<br />
Spielen mit vollem Körpereinsatz die Kamera<br />
unter schlechten Lichtbedingungen an ihre<br />
Grenzen stößt. Außerdem sollten Sie sich<br />
nicht mehr als drei Meter von der Kamera<br />
entfernen. Technisch gesehen hat Sony dennoch<br />
ganze Arbeit geleistet und liefert eine<br />
solide Hardware ab, die sowohl alte als auch<br />
neue Konzepte tadellos unterstützt.<br />
Dennis Schirrmacher<br />
Für Move müssen Sie rund 80 Euro auf die Theke legen. Im sogenannten Starter Pack befinden sich neben dem<br />
Move-Controller die Playstation-Eye-Kamera und eine Demo-Disc<br />
Neben Casual-Spielen gibt es <strong>für</strong> Playstation Move auch<br />
„richtige“ Spiele, wie etwa „Killzone 3“<br />
Vorteile:<br />
· sehr präzise, selbst kleinste Bewegungen<br />
werden erkannt<br />
· gutes Spielgefühl<br />
· viel kreatives Potenzial<br />
· auch <strong>für</strong> vertraute Inhalte nutzbar<br />
Nachteile:<br />
· minimale Eingabeverzögerung<br />
· hohe Kosten bei mehr als zwei Spielern<br />
· Ganzkörpererkennung erfordert<br />
gute Beleuchtung<br />
1.2011 | 61
Hintergründe zur 3-D-Technik<br />
In der Realität betrachten wir körperhafte Strukturen zeitgleich aus zwei unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln gemäß unserem Augenabstand. Unser Gehirn setzt die beiden<br />
Aufnahmen zu einem plastischen Gesamtbild zusammen<br />
3-D-<strong>TV</strong>s stellen die Bilder <strong>für</strong> das linke und rechte Auge abwechselnd dar, die Wiedergabe<br />
erfolgt zeitversetzt. Die Shutter-Brille filtert die passenden Bilder <strong>für</strong> jedes Auge und<br />
unser Gehirn kombiniert beide zu einem räumlichen Ganzen<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
62 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
3-D-Effekte<br />
Die erste Grafik zeigt die Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> den Tiefeneffekt: Dem<br />
linken Auge wird das linke Bild und<br />
dem rechten Auge das rechte Bild<br />
zugeordnet, beide Bilder liegen minimal<br />
voneinander entfernt. Unsere<br />
Augen richten sich so aus, als würden<br />
wir in die Ferne blicken. Als Resultat<br />
sehen wir Bilder, die in den Fernseher<br />
hineinragen, man spricht von der positiven<br />
Parallaxe. Sollen Objekte aus<br />
dem Fernseher herausragen, werden<br />
die Bilder invertiert – das rechte Auge<br />
sieht das linke Bild, das linke Auge<br />
das rechte Bild (negative Parallaxe).<br />
Durch die ungewohnte Trennung von<br />
Konvergenz- und Fokusebene kann<br />
dieser Effekt Schwindelgefühle und<br />
Unwohlsein auslösen.<br />
3-D-Formate<br />
Das sogenannte Frame-Packing<br />
(Bild 1) ermöglicht die volle HD-Auflösung<br />
im 3-D-Zeitalter. Die Bilder<br />
werden übereinandergestapelt und<br />
mit einem Leerraum versehen – der<br />
Empfänger gewährleistet die Trennung<br />
der Links-/Rechts-Bilder vollautomatisch.<br />
Außer 3-D-Blu-rays<br />
unterstützen auch Videospiele das<br />
Frame-Packing-Format, Letztere übermitteln<br />
neben den Links-/Rechts-Bildern<br />
auch echte Tiefeninformationen.<br />
Die zulässige Auflösung sinkt dabei<br />
auf 720 p. 3-D-Fernsehübertragungen<br />
finden im Side-by-Side-Format statt<br />
(Bild 2). Hierbei liegen die Bilder<br />
nebeneinander und teilen sich die<br />
horizontale Auflösung. Zudem können<br />
Interlace-Artefakte auftreten.<br />
1 920<br />
2-D-Video<br />
1 920<br />
3-D-Video<br />
960 960<br />
* Interlaced-Format 540 Zeilen pro Bild<br />
1 080<br />
2 205<br />
1 080 *<br />
3-D-Verfahren<br />
Beim Polarisationsverfahren (siehe<br />
Test LG CF<strong>3D</strong>) werden beide Bilder mit<br />
unterschiedlichen Welleneigenschaften<br />
projiziert; die passiven Filter in der<br />
Brille leiten nur die jeweils passenden<br />
Informationen an das linke und rechte<br />
Auge weiter. Im Display-Bereich würde<br />
sich die Auflösung halbieren, da ein<br />
passiver Filter am Display die Bildtrennung<br />
zeilen- oder spaltenweise vornehmen<br />
müsste. Bei der alternativen<br />
Shutter-Technik kommen batteriebetriebene<br />
aktive Brillen zum Zuge, die<br />
als Lichtschranke fungieren und die<br />
Gläser bis zu 60-mal in der Sekunde je<br />
Auge öffnen und schließen. Die volle<br />
HD-Auflösung bleibt erhalten, neben<br />
dem Helligkeitsverlust stört meist das<br />
Bildflimmern.<br />
Vom Fernseher zur Brille<br />
Damit die Shutter-Brille die Bilder exakt<br />
filtert, kommuniziert diese über<br />
Infrarotsender des Fernsehers. Sind<br />
die Sender nicht im Gerät integriert,<br />
müssen Sie diese nachträglich erwerben<br />
und über ein Kabel mit dem <strong>TV</strong><br />
verbinden. Die Synchronisation mit<br />
den Fernsehern gelingt automatisch,<br />
notfalls hilft ein Knopfdruck an der<br />
Brille oder Sie müssen lediglich die<br />
Bügel aufklappen. Das Sichtfeld der<br />
Sender darf nicht von Gegenständen<br />
verdeckt werden. Derzeit ist es nicht<br />
möglich, Brillen unterschiedlicher Hersteller<br />
zu kombinieren. Ungeachtet<br />
des Anbieters sollte die Brille immer<br />
waagerecht zum Display ausgerichtet<br />
werden, damit der 3-D-Eindruck<br />
makellos erscheint.<br />
60°<br />
Crosstalk<br />
Findet die Bildtrennung nicht exakt<br />
statt, spricht man vom Übersprechen<br />
(Crosstalk). Hierbei gelangen Bildinformationen<br />
zum falschen Auge und Sie<br />
nehmen Doppelkonturen und Geisterschatten<br />
wahr. LCD-Fernseher erzeugen<br />
selbst mit 200-Hertz-Bildtechnologien<br />
sichtbaren Crosstalk, weshalb die<br />
Hersteller mit wandernden Schwarzbalken<br />
(Backlight Blinking) versuchen,<br />
Bildinformationen zu löschen und damit<br />
Geisterbilder zu vermeiden. Infolgedessen<br />
entfällt bei LCDs mit Direct-<br />
LED-Beleuchtung das Local Dimming<br />
im 3-D-Modus. Plasmas eignen sich<br />
aufgrund der impulshaften Darstellung<br />
ideal <strong>für</strong> die Shutter-Technik, die<br />
Bildhelligkeit lässt jedoch oft zu wünschen<br />
übrig.<br />
Konvertierung von 2-D zu 3-D<br />
Derzeit bieten Panasonic, Samsung<br />
und Sony 3-D-<strong>TV</strong>-Modelle, die auf<br />
Knopfdruck plastische Bilder zaubern,<br />
ganz gleich, welche Inhalte Sie<br />
zuspielen. Das Resultat unterscheidet<br />
sich von Anbieter zu Anbieter:<br />
Entweder erscheint das Bild in seiner<br />
Gesamtheit in den Bildschirm hinein<br />
versetzt oder es werden einzelne<br />
Bildelemente plastisch hervorgehoben.<br />
Dies birgt jedoch Probleme,<br />
denn die Konvertierung trifft oftmals<br />
fehlerhafte Entscheidungen, was die<br />
Wahrnehmung stärker belastet. Meist<br />
dürfen Sie durch einen Tiefenregler<br />
die Intensität der Nachbearbeitung<br />
vorgeben. Ein Ersatz <strong>für</strong> echte 3-D-<br />
Inhalte sind die Nachbearbeitungen<br />
jedoch nicht.<br />
1.2011 | 63
Warum wir dreidimensional sehen<br />
Fokus<br />
Wenn wir in der Realität eine Szenerie<br />
betrachten, fährt unser Auge <strong>alle</strong><br />
sichtbaren Objekte ab und fokussiert<br />
dabei ständig neu. Der Fokus wird<br />
fortwährend objektabhängig im Gehirn<br />
gespeichert und in unserem Beispiel<br />
ist die fokussierte Eule klar hinter<br />
den vorderen, unscharf eingestellten<br />
Elementen angesiedelt.<br />
Verdeckung<br />
Wenn ein Objekt ein anderes verdeckt,<br />
gehen wir davon aus, dass Letzteres<br />
im Raum weiter hinten angesiedelt ist.<br />
Dabei spielt auch die Form der Objekte<br />
eine große Rolle: In der nebenstehenden<br />
Szenerie, in der der Vogel vor der<br />
Eule flieht, können wir den Raumeindruck<br />
nachempfinden, obwohl es sich<br />
nur um ein 2-D-Bild handelt.<br />
Perspektive<br />
Unser Gehirn sucht innerhalb des Gesehenen<br />
stets nach einem Fluchtpunkt.<br />
Dieser Punkt befindet sich immer da,<br />
wo Objekte so winzig werden, dass<br />
sie zu verschwinden scheinen. So können<br />
wir über die Größe von Objekten<br />
zueinander auf Entfernungen schließen<br />
und uns im dreidimensionalen<br />
Raum orientieren.<br />
Farb- und Kontrastwahrnehmung<br />
Selbst bei Tageslicht erscheinen sehr<br />
weit entfernte Objekte nahezu farblos<br />
und auch der Kontrast bricht ein. Unser<br />
Gehirn kann demzufolge anhand<br />
der Veränderung von Farbsättigung<br />
und Kontrast relative Entfernungen<br />
einschätzen. So ist etwa der Baum in<br />
unserem Beispielbild weit weniger gesättigt<br />
als das Gras im Vordergrund.<br />
Licht und Schatten<br />
Je nachdem, wie ein Objekt beleuchtet<br />
wird, gibt es abweichende Schattierungen.<br />
Zudem verdeckt der Schatten<br />
von Objekten andere Gegenstände<br />
und anhand von Schattenwürfen kann<br />
unser Gehirn erst Tiefe wahrnehmen.<br />
Ohne diese Strukturen scheint der linke<br />
Würfel nur eine formlose Silhouette<br />
zu sein.<br />
Stellung der Augen<br />
Betrachten wir ein Objekt, das weit<br />
entfernt ist, sind unsere Augen par<strong>alle</strong>l<br />
zueinander ausgerichtet. Je näher<br />
ein betrachteter Gegenstand vor uns<br />
liegt, umso stärker winkeln wir unsere<br />
Augen an. Dementsprechend kann<br />
unser Gehirn anhand der Stellung<br />
unserer Augen die Entfernung von<br />
Objekten einschätzen.<br />
Stereopsis<br />
Das linke Auge nimmt das Gesehene<br />
aus leicht unterschiedlicher Perspektive<br />
als das rechte wahr. Anhand dieser Verschiebung<br />
kann unser Gehirn den Abstand<br />
von Objekten zueinander bestimmen<br />
und somit die Tiefe eines Raumes<br />
erfassen. Dieser Umstand steckt auch<br />
hinter dem Konzept einer stereoskopischen<br />
Kamera mit zwei Objektiven.<br />
Relative Bewegung<br />
Anhand der Wahrnehmung von Geschwindigkeiten<br />
verschiedener Objekte<br />
können wir deren Lage im Raum<br />
bestimmen. So bewegen sich etwa<br />
nahe Objekte um ein Vielfaches schneller<br />
als weit entfernte und wir können<br />
dementsprechend auf deren Abstand<br />
zueinander respektive deren Räumlichkeit<br />
schließen.<br />
Tut mir leid, ich sehe nichts<br />
Es wird geschätzt, dass fünf Prozent der weltweiten Bevölkerung<br />
nicht dreidimensional sehen können. Die Ursache<br />
ist hierbei aufseiten der Augen und/oder des Gehirns zu<br />
suchen. So können etwa Menschen, die auf einem Auge<br />
blind sind, keine dreidimensionalen Bilder wahrnehmen. Tritt<br />
eine derartige Sehbehinderung bereits in den ersten Monaten<br />
des Lebens auf, fehlen dem Gehirn schlicht die Informationen<br />
<strong>für</strong> eine dreidimensionale<br />
Wahrnehmung. Wenn<br />
das Augenleiden im Lebensverlauf<br />
abnimmt, kann das<br />
Gehirn nichts mit den neuen<br />
Eindrücken anfangen. In einigen<br />
wenigen Fällen kann dieser<br />
Einschränkung aber durch<br />
Lernprozesse und Training entgegengewirkt<br />
werden.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Concorde, Disney, Dreamworks, Paramount Pictures , RealD, Universal Home, Warner „Die Legende der Wächter“<br />
64 | <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong>
So werden dreidimensionale Bilder eingefangen<br />
Dreidimensionale Bilder <strong>für</strong> das Kino<br />
werden immer mit zwei Kameras eingefangen.<br />
In der Regel werden diese<br />
in einem Abstand von 6,5 Zentimetern<br />
par<strong>alle</strong>l zueinander ausgerichtet, was<br />
unserem Augenabstand entspricht. Das<br />
Ergebnis dieser Anordnung: Die Szenerie<br />
gewinnt an Tiefe und Plastizität und<br />
man hat das Gefühl, in den Fernseher<br />
greifen zu können.<br />
Wird der Abstand zwischen den Kameras<br />
erhöht, steigt der räumliche Eindruck,<br />
denn die Distanz der einzelnen Objekte<br />
zueinander scheint größer zu werden.<br />
Ist der Abstand jedoch zu groß gewählt,<br />
wirkt die Szenerie unnatürlich, zudem<br />
bricht der 3-D-Eindruck zunehmend ein.<br />
Der gewählte Abstand ist also maßgeblich<br />
da<strong>für</strong> verantwortlich, wie angenehm<br />
die plastischen Bilder wirken.<br />
Diese Rigs gibt es <strong>für</strong> 3-D-Kameras<br />
Die dreidimensionale Aufnahme erfolgt<br />
in ihrer kompaktesten Form mithilfe<br />
eines sogenannten par<strong>alle</strong>len Rigs, auf<br />
dem die beiden Kameras eben par<strong>alle</strong>l<br />
zueinander montiert werden. Diese<br />
Konstruktionsart eignet sich vor <strong>alle</strong>m<br />
<strong>für</strong> handlichere Kameramodelle und der<br />
Kameramann ist mit solch einem Rig<br />
sehr flexibel. Dieser Aufbau kam auch<br />
bei „Avatar“ zum Einsatz.<br />
Beim gegenüberliegenden Rig zeigen<br />
die beiden Kameras aufeinander und<br />
ein Spiegel in der Mitte reflektiert<br />
die Bilder <strong>für</strong> das rechte und linke<br />
Auge. Diese Konstruktionsart wurde<br />
in der Vergangenheit bei unhandlichen<br />
Filmkameras eingesetzt, findet<br />
heute jedoch kaum noch Verwendung<br />
in der Produktion, denn das Rig ist<br />
ziemlich unflexibel.<br />
Die vorhergehende Konstruktion wird<br />
zunehmend vom sogenannten Spiegel-<br />
Rig verdrängt. Dabei ist eine Kamera<br />
vertikal gedreht montiert und ein<br />
semitransparenter Spiegel ist<br />
<strong>für</strong> die Zweibildaufzeichnung<br />
verantwortlich. Die vertikale<br />
Kamera filmt das Spiegelbild<br />
und die andere zeichnet<br />
durch den Spiegel hindurch<br />
auf. Das Konstrukt<br />
fächert sich nach<br />
Montage der vertikalen<br />
Kamera in eine<br />
Ober- und Unterkonstruktion<br />
auf; Letztere<br />
ist weniger anfällig in<br />
Bezug auf Umwelteinflüsse wie<br />
Schmutz und Regen, die im Betrieb<br />
den Spiegel in schaft<br />
Mitleiden-<br />
ziehen.<br />
Diese Kameraausrichtungsfehler verdrehen Ihnen die Augen<br />
Sind die beiden Kameras nicht korrekt zueinander ausgerichtet, kommt es zu Darstellungsfehlern, wenn die beiden Bilder übereinandergelegt<br />
werden. Dies kann bereits nach wenigen Sekunden zu einem Unwohlsein beim Zuschauer führen.<br />
Sind die Kameras unterschiedlich in der<br />
Höhe zueinander verschoben, ist das<br />
Bild selbst nach der Trennung durch<br />
die Brille noch mit Doppelkonturen<br />
(Crosstalk) übersät.<br />
Bei einer falschen Ausrichtung in Bezug<br />
auf den Rollwinkel kommt es zu einer<br />
seitlichen Verschiebung, die je nach<br />
Intensität den 3-D-Eindruck komplett<br />
einbrechen lassen kann.<br />
Wenn der Neigungswinkel der beiden<br />
Kameras nicht konvergent ist, wird das<br />
Bild trapezförmig in den Hinter- bzw.<br />
Vordergrund verschoben. Auch hier ist<br />
die korrekte Bildtrennung unmöglich.<br />
Bei einer Anordnung der Kameras auf<br />
dem Rig, bei der die seitliche Ausrichtung<br />
nicht stimmt, sind die Bilder seitlich<br />
verschoben. Je nach Winkel ist dies<br />
extrem belastend <strong>für</strong> die Augen.<br />
1.2011 | 65
Das sagen die Macher<br />
Wir sprachen innerhalb einer Diskussionsrunde mit dem Produzenten<br />
von „Drachenzähmen leicht gemacht“ über seine Erfahrungen<br />
mit der neuen Technik.<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />
Bekanntmachung laut § 8 (Offenlegungspflicht)<br />
des Sächsischen Gesetzes über die Preise:<br />
Gesellschafter des Auerbach Verlages sind zu je<br />
einem Viertel Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir und Florian Pötzsch.<br />
Herausgeber:<br />
Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />
Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Christian Trozinski (CT)<br />
Redaktion:<br />
Christian Hill (CH), Dennis Schirrmacher (DS),<br />
Falko Theuner (FT), Tiemo Weisenseel (TW)<br />
Grafikdesign:<br />
Bianca Graf, Tobias Heymann, Stefan Kretzschmar,<br />
Katharina Schreckenbach (Leitung), Kim Trank,<br />
Isabell Ulitzka, Annemarie Votrubec<br />
Lektorat:<br />
Svea Herbst, Thilo Neubacher,<br />
Katharina Neumann (Leitung)<br />
Produktbetreuung:<br />
Hirra Hafeez, Verena Rottmann<br />
Anschrift:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Redaktion <strong>3D</strong>+<strong>TV</strong><br />
Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />
leserbriefe@hdplustv.de<br />
www.hdplustv.de<br />
Chris Sanders, Animationsspezialist und Regisseur, arbeitete zunächst bei Disney an Filmen wie „Lilo und Stitch“. Nach<br />
seinem Ausstieg begann er seine Karriere bei Dreamworks Animation. Sein aktuelles Projekt „The Croods“ entführt die<br />
Zuschauer zurück in die Steinzeit und kommt im Frühjahr 2012 in die Kinos<br />
Herr Sanders, glauben Sie, dass <strong>alle</strong> Ihre<br />
zukünftigen Filme in 3-D erscheinen werden,<br />
oder gibt es noch eine marktwirtschaftliche<br />
Nische <strong>für</strong> 2-D-Animation?<br />
Computergenerierte Filme eignen sich <strong>für</strong> 3-D<br />
natürlich hervorragend und wir können die Technik<br />
leicht in unseren Arbeitsprozess einbinden. Dennoch<br />
bin ich ein großer Anhänger von traditioneller<br />
Animation und abhängig vom Inhalt passt das eine<br />
Medium mehr oder weniger. Ich muss aber gestehen,<br />
dass ich noch keinen traditionellen Animationsfilm<br />
gesehen habe, der mit 3-D-Effekten aufwartet,<br />
insofern weiß ich nicht, ob dieses Konstrukt<br />
harmoniert. Für rein computeranimierte Filme wird<br />
3-D auch in Zukunft bestehen bleiben und uns weitere<br />
Möglichkeiten bieten, unsere Geschichten auf<br />
kreative Art und Weise zu erzählen.<br />
Nach welchen Kriterien haben Sie den 3-D-<br />
Effekt einfließen lassen?<br />
Wir nutzen das Element, um die Erzählweise unserer<br />
Geschichte zu verbessern. 3-D ist ein tolles Werkzeug,<br />
um die Zuschauer noch tiefer ins Geschehen<br />
zu versetzen, aber es sollte niemals den Ablauf der<br />
gesamten Produktion diktieren. Zu<strong>alle</strong>rerst treibt<br />
die Geschichte den Film voran, <strong>alle</strong>s andere dient<br />
einzig zur Unterstützung.<br />
War „Drachenzähmen leicht gemacht“ als<br />
3-D-Film geplant oder wurde eine nachträgliche<br />
Konvertierung vorgenommen?<br />
Der Film war von vornherein als 3-D-Veröffentlichung<br />
konzipiert und auch in dieser Form in den<br />
Produktionsprozess integriert. Jede einzelne Szene<br />
liegt in echtem 3-D vor und fügt sich deshalb<br />
harmonisch in die Geschichte ein. Im Verlauf der<br />
Produktion suchten <strong>alle</strong> Beteiligten – von der Storyüber<br />
die Animations- bis zur Kameraabteilung –<br />
nach neuen Möglichkeiten, um die 3-D-Wirkung<br />
zu verbessern und bestehende Probleme auszumerzen.<br />
Wir hatten sogar Künstler, die sich einzig<br />
mit der 3-D-Einbindung grafischer Elemente im<br />
Film auseinandersetzten.<br />
Wie schätzen Sie die 3-D-Technik <strong>für</strong>s Wohnzimmer<br />
ein?<br />
Ich glaube, die 3-D-Technik wird im Wohnzimmer<br />
ebenso angenommen werden wie in den Kinos.<br />
Ich habe privat zwar noch keinen 3-D-Fernseher,<br />
aber wenn die Zeit <strong>für</strong> ein neues Gerät gekommen<br />
ist, wird dieses definitiv eine 3-D-Unterstützung<br />
beinhalten.<br />
Bislang ist der Film nur als 2-D-Version<br />
erhältlich. Wie stehen die Chancen, dass wir<br />
zeitnah eine 3-D-Veröffentlichung auf Bluray<br />
in den Händen halten werden?<br />
„Drachenzähmen leicht gemacht“ ist auch als<br />
3-D-Fassung auf Blu-ray erhältlich, im Moment<br />
exklusiv im 3-D-Startpaket von Samsung.<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
Bilder: Dreamworks<br />
Anzeigen:<br />
Carsten Philipp (Leitung), Claudia Fritzsch,<br />
Katleen Lösch, Simone Läßig, Benjamin Mächler<br />
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© 2011 von Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />
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gestattet.<br />
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Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr <strong>für</strong> die<br />
Richtigkeit der Angaben übernommen werden.<br />
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wird vorausgesetzt. Der Autor erklärt mit der<br />
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Dritter ist. Mit der Honorierung von Manuskripten,<br />
Fotos und anderem Material erwirbt der Verlag die<br />
Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
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