24.02.2014 Aufrufe

ADMIN Magazin Gestapelt - Schneller und sicherer mit RAID (Vorschau)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Open Stack<br />

Know-how<br />

deutig definiert. Die meisten Infrastrukturanbieter<br />

wollen durch die Einführung<br />

einer Cloud-Umgebung zwei Dienstleistungen<br />

an die K<strong>und</strong>schaft bringen: Auf<br />

der einen Seite Rechenleistung in Form<br />

virtueller Maschinen <strong>und</strong> auf der anderen<br />

Seite Online-Speicherplatz für Daten im<br />

Netz. Schwerer wiegt dabei das Thema<br />

Virtualisierung, für das sich hierzulande<br />

die Anbieter deutlich mehr interessieren<br />

als für Speicherangebote à la Dropbox.<br />

Allerdings ist eine Virtualisierungslösung<br />

alleine noch keine Cloud.<br />

Automatisierung soll die benutzte Umgebung<br />

nämlich in den Augen der ISPs<br />

auch bieten: Einmal vom Anbieter aufgesetzt,<br />

rufen K<strong>und</strong>en die Dienstleistung<br />

selbstständig ab, ohne dass irgendeine<br />

weitere Intervention des Dienstleisters<br />

nötig ist. Dazu braucht die Umgebung<br />

eine Nutzerschnittstelle, die auch Nicht-<br />

IT-Profis zu bedienen in der Lage sind.<br />

Solche Self-Servicing-Portale bilden wohl<br />

den größten Unterschied zwischen klassischen<br />

Virtualisierungsumgebungen wie<br />

VMware & Co. <strong>und</strong> Cloud-Software wie<br />

Open Stack, auch wenn Lösungen wie<br />

oVirt von Red Hat verdeutlichen, dass die<br />

Grenzen hier ebenso verschwimmen.<br />

Welche Lösungen haben sich die Open-<br />

Stack-Entwickler also für die genannten<br />

Herausforderungen ausgedacht?<br />

Open Stack ist modular<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Die Open-Stack-Architektur<br />

ist modular, jeder Aufgabe ist eine<br />

einzelne Komponente zugeordnet, die die<br />

jeweiligen Funktionen bereitstellt. Laut<br />

offizieller Sprachregelung unterscheidet<br />

Open Stack dabei zwischen den tatsächlichen<br />

Kern-Komponenten der Software<br />

<strong>und</strong> Zusatz-Werkzeugen. Jene kümmern<br />

sich um Funktionen, die für einzelne Bedarfsfälle<br />

gebraucht werden, das Gros der<br />

Benutzer aber nicht interessieren. Der<br />

Name Open Stack subsummiert die Kern-<br />

Komponenten.<br />

Zusätzlich gibt es noch die Kategorie der<br />

Incubated Projects: Das ist Software, die<br />

in absehbarer Zeit zur Kern-Komponente<br />

werden soll, aber deren Entwicklung noch<br />

nicht so weit ist, dass sie die Klasssifizierung<br />

„stable“ bereits verdient. In Folsom<br />

hat die Zahl der Kern-Komponenten zugenommen:<br />

Neben Keystone (Autentifizierung),<br />

Glance (Images), Nova (Cloud<br />

Controller), Dashboard (Webinterface,<br />

Abbildung 2 <strong>und</strong> 3) <strong>und</strong> Swift (Storage)<br />

gehört jetzt auch Quantum dazu, das sich<br />

umfassend um das Netz in der Cloud<br />

kümmert, so wie Cinder, das virtuellen<br />

Maschinen Speicher in Form von Block-<br />

Storage zur Verfügung stellt. Doch was<br />

tun die einzelnen Teile von Open Stack<br />

eigentlich genau?<br />

Keystone: Sag mir,<br />

wer du bist<br />

Den Anfang im Reigen macht Keystone:<br />

Es bietet innerhalb von Open Stack ein<br />

standardisiertes Interface zur Authentifizierung.<br />

Dass innerhalb einer Wolke <strong>und</strong><br />

der dazu gehörenden Infrastruktur ein<br />

möglichst feingranulares System der Benutzerverwaltung<br />

nötig ist, leuchtet ein<br />

– einerseits gibt es Admins des Cloud-<br />

Betreibers, die sich um den administrativen<br />

Alltag kümmern <strong>und</strong> die Cloud nötigenfalls<br />

warten. Auf der anderen Seite<br />

stehen die K<strong>und</strong>en, die ihre virtuellen<br />

Systeme <strong>und</strong> ihren Online-Speicher autonom<br />

verwalten sollen. Beide Gruppen<br />

sind bei Open Stack in zwei Kategorien<br />

eingeteilt: Die Mandanten (englisch Tenants)<br />

bilden in diesem System die Unternehmen,<br />

die Dienste einer Cloud in<br />

Anspruch nehmen. Die Benutzer (User)<br />

gehören zu einem oder mehreren Tenants<br />

<strong>und</strong> können dabei unterschiedliche Rollen<br />

haben. So ist es beispielsweise möglich,<br />

dass ein Benutzer für einen Tenant<br />

als Administrator fungiert <strong>und</strong> im Namen<br />

dieses Tenants neue virtuelle Systeme erstellen<br />

kann, während ein anderer User<br />

desselben Tenants nur sehen darf, welche<br />

virtuellen Systeme bereits laufen. Die<br />

Analogie zu anderen Rollenmodellen auf<br />

Linux-Systemen ist dabei zulässig <strong>und</strong><br />

hilft, das System der Rechtevergabe von<br />

Open Stack besser zu verstehen.<br />

Keystone ist für alle anderen Dienste<br />

die zentrale Anlaufstelle, wenn es um<br />

Benutzerauthentifizierung geht. Um <strong>mit</strong><br />

Keystone reden zu dürfen, müssen sich<br />

allerdings auch alle anderen Open Stack-<br />

Komponenten erst gegenüber Keystone<br />

<strong>mit</strong> einem Passwort authentifizieren. Das<br />

»Admin Token«, das direkt in der Keystone-Konfigurationsdatei<br />

»keystone.conf«<br />

festzulegen ist, ist der Zentralschlüssel<br />

zur Wolke – wer es kennt, kann in der<br />

Cloud tun <strong>und</strong> lassen, was er will.<br />

Die Keystone-Entwickler haben sich bei<br />

ihrer Arbeit übrigens auch Gedanken<br />

über die Anbindung an bestehende Systeme<br />

zur Benutzerverwaltung gemacht.<br />

Dabei spielt LDAP eine wichtige Rolle:<br />

Wenn ein Unternehmen bereits eine komplette<br />

LDAP-Autorisierung nutzt, lässt<br />

sich Keystone an diese anbauen. Danach<br />

lassen sich Benutzer Berechtigungen über<br />

entsprechende LDAP-Flags zuweisen.<br />

Übrigens: In Open Stack hat jedes Core-<br />

Projekt gr<strong>und</strong>sätzlich zwei Namen. Der<br />

eine Name ist der offizielle Projektname,<br />

der die Funktion der Komponente beschreibt<br />

<strong>und</strong> im Falle von Keystone »Identity«<br />

lautet. Der andere ist der Codename,<br />

eben »Keystone«. Wer im Netz nach Informationen<br />

über eine der Open-Stack-<br />

Komponenten sucht, ist aber gut beraten,<br />

nach dem Codename Ausschau zu halten:<br />

Diese sind deutlich weiter verbreitet,<br />

als die offiziellen Namen.<br />

Glance: „Mit allem <strong>und</strong><br />

scharf“<br />

Wer schon mal eine virtuelle Maschine<br />

unter Linux „zu Fuß“ eingerichtet hat,<br />

weiß, dass diese Aufgabe mühselig ist<br />

Abbildung 1: Die gesamte Open-Stack-Entwicklung findet in Canonicals Launchpad statt, sodass schon von<br />

Anfang an für eine enge Verzahnung <strong>mit</strong> Ubuntu quasi automatisch gesorgt ist.<br />

www.admin-magazin.de<br />

Admin<br />

Ausgabe 06-2012<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!