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Neubau und Erweiterung des Wasserwerkes Neudeck

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<strong>Neubau</strong> <strong>und</strong> <strong>Erweiterung</strong> <strong>des</strong> <strong>Wasserwerkes</strong> <strong>Neudeck</strong><br />

Inbetriebnahme am 07.11.2013<br />

Wasserwerk <strong>Neudeck</strong> wurde durch Verbandsvorsitzende Gerd Grüner offiziell in Betrieb genommen. „Es funktioniert”, freute sich<br />

Gerd Grüner, als er den Knopf betätigt hatte, der die Anlage startete <strong>und</strong> die beiden Tauchpumpen begannen, das Rohwasser in die<br />

Aufbereitungsanlage zu befördern. Der Aufsichtsratsvorsitzende <strong>des</strong> Zweckverban<strong>des</strong> Trinkwasserversorgung <strong>und</strong><br />

Abwasserbeseitigung Weiße Elster-Greiz (TAWEG) <strong>und</strong> die Geschäftsführerin <strong>des</strong> Unternehmens, Ines Watzek hatten am<br />

Donnerstagvormittag nach <strong>Neudeck</strong> zur Einweihung <strong>des</strong> dortigen <strong>Wasserwerkes</strong> nach <strong>Neubau</strong> <strong>und</strong> <strong>Erweiterung</strong> eingeladen.<br />

Aus einem 40 Meter tiefen Schacht wird das Rohwasser gewonnen. In den beiden Filterkesseln, von denen jeder ein Gewicht von 5,7<br />

Tonnen bei einem Durchmesser von drei Metern hat, erfolgt die Entaluminierung, Entmanganung <strong>und</strong> Enteisenung.<br />

Die eine Million kostende Maßnahme sei eine zukunftsweisende, wie Gerd Grüner in seinen einführenden Worten betonte. Der vor<br />

zehn Jahren abgeschlossene Vertrag mit dem Thüringer Fernwasserzweckverband zur Nutzung von Fernwasser aus der Talsperre<br />

Leibis sei ein „Knebelvertrag“ gewesen; nichtverbrauchtes Wasser habe man trotzdem bezahlen müssen. Deshalb habe er den Weg<br />

vor das Schiedsgericht gewählt – „zu Recht, denn er war finanziell erfolgreich.“ Dennoch habe man sich stets Gedanken um die<br />

Zukunft <strong>des</strong> Trinkwassers gemacht. „Zukünftig werden wir zwar noch Fernwasser nutzen, wollen aber noch mehr regionales<br />

Trinkwasser produzieren <strong>und</strong> in das System einleiten“, wies Gerd Grüner auf die kommenden Aufgaben hin. Die jetzigen Verträge,<br />

die eine Bindung in bestimmter Preishöhe enthalten, hätten zudem ermöglicht, den Preis für Trinkwasser im Zweckverbandsgebiet<br />

zu senken. Die Gemeinden Teichwolframsdorf <strong>und</strong> Berga/El. würden weiterhin über Fernwasser bedient; zwar reiche die selbst<br />

produzierte Menge aus, doch seien „riesige Investitionen“ nötig, diese Gemeinden an das Leitungssystem anzuschließen.<br />

(Quelle: Vogtlandspiegel Greiz - Antje-Gesine Marsch @07.11.2013)<br />

Am 26. Juni wurden nach Fertigstellung <strong>des</strong> Rohbaus<br />

zwei Filterkessel mittels Kran eingebracht.<br />

1


Presse- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>eninfos der TAWEG<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Im Jahre 1929 wurde etwas außerhalb <strong>des</strong> Ortsteiles <strong>Neudeck</strong> durch die damalige Wassergenossenschaft<br />

Reudnitz ein Schachtbrunnen mit einer Tiefe von 40 m <strong>und</strong> einem Durchmesser von 4 m niedergebracht.<br />

Zweck war sowohl die öffentliche Wasserversorgung der Orte Reudnitz, Mohlsdorf <strong>und</strong> Gottesgrün als auch<br />

die Unterstützung der Wasserversorgung der Stadt Greiz. Hierzu erfolgte bereits damals die Verbindung über<br />

eine Rohrleitung von 6,8 km Länge mit dem städtischen Wasserversorgungsnetz. Über diese Leitung konnten<br />

3<br />

bis zu 2000 m /d gefördert werden. Eine echte Wasseraufbereitung nach heutigem Verständnis erfolgte jedoch<br />

nicht.<br />

Erst im Jahre 1997 wurde am Standort eine dem Stand der Technik entsprechende Aufbereitungsanlage in<br />

Betrieb genommen. Das baufällige ehemalige Wasserwerksgebäude wurde abgebrochen <strong>und</strong> unweit ein<br />

provisorisches Gebäude errichtet, um das Rohwasser gemäß Trinkwasserverordnung aufbereiten zu können.<br />

Die Anlage wurde auf eine Aufbereitungsmenge von täglich 525 Kubikmetern ausgelegt <strong>und</strong> betrieben.<br />

Zur besseren Ausnutzung <strong>des</strong> lokal vorhandenen Gr<strong>und</strong>wassers sowie zur Schaffung einer nachhaltigen<br />

Gebäu<strong>des</strong>ubstanz, wurde im Jahre 2013 das Wasserwerk <strong>Neudeck</strong> neu errichtet <strong>und</strong> somit ein weiterer kleiner<br />

Abschnitt auf dem Wege <strong>des</strong> Versorgungskonzeptes <strong>des</strong> Zweckverban<strong>des</strong> TAWEG begangen.<br />

Ab Dezember 2013 wird das Wasserwerk täglich 840 Kubikmeter, also 840.000 Liter Trinkwasser in das<br />

öffentliche Leitungsnetz einspeisen. Für die Ortsteile Mohlsdorf, Reudnitz <strong>und</strong> Gottesgrün bleibt der<br />

Wasserversorgungsstatus in Sachen Menge <strong>und</strong> Qualität somit erhalten. Die in diesen Ortsteilen nicht<br />

benötigte Wassermenge wird bereits seit 2010 über die neu verlegte Rohrleitung Pohlitzer Straße in Mohlsdorf<br />

in den Hochbehälter Herrenreuth an der Waldhausstraße in Greiz gepumpt <strong>und</strong> in Greiz verteilt. Hierzu<br />

erfolgte daher parallel die <strong>Erweiterung</strong> der Pumpstation Mohlsdorf. Ein weiterer Schritt wird der <strong>Neubau</strong> <strong>des</strong><br />

Hochbehälters Reudnitz sein, welcher in 2014 angegangen wird.<br />

Technische Daten<br />

3<br />

Ausbaugröße:<br />

840.000,- Liter pro Tag(40 m /h)<br />

Jahresmenge:<br />

3<br />

293.000,- m /Jahr<br />

3<br />

Bisherige Förderung altes WW 25 m /St<strong>und</strong>e oder 525.000,- Liter/Tag<br />

Spülwasserverbrauch<br />

3<br />

4.700,- m /Jahr<br />

max. Wasserspiegel HB Reudnitz 394 müNHN<br />

Gelände Brunnen<br />

347 müNHN<br />

Max Brunnenwasserabsenkung 12 m<br />

Zu überwindender Höhenunterschied<br />

60 m (ca.)<br />

Tiefe der Pumpen<br />

30 m unter OK Gelände<br />

Brunnentiefe<br />

40 m<br />

2<br />

Filterfläche je Filter 7,1m<br />

Schichtdicke Filtermaterial 2,0 m<br />

Durchsatzgeschwindigkeit 5,7 m/h<br />

Spülluftgebläse:<br />

3<br />

400 m /h bei 60m/h<br />

Spülwasser:<br />

3<br />

140 m /h bei 20m/h<br />

3<br />

Spülwasser je Spülung : 45 m<br />

Spülluftgebläse:<br />

3<br />

400 m /h bei 60m/h<br />

Spülwasser: 140 m3/h bei 20m/h<br />

Spülwasser je Spülung :<br />

3<br />

45 m<br />

Funktionsprinzip<br />

Das Rohwasser wird aus einem 40 Meter tiefen Schachtbrunnen gewonnen, welcher im Jahre 1929<br />

niedergebracht wurde <strong>und</strong> lange Zeit vor allem die Stadt Greiz mit Wasser versorgte. 2 Tauchpumpen fördern<br />

das Wasser in die Aufbereitungsanlage.<br />

3


In den Filterkesseln erfolgt eine Entaluminierung, Entmanganung <strong>und</strong> Enteisenung. Es werden weiterhin<br />

Arsen <strong>und</strong> mögliche Trübungen entfernt. Des Weiteren erfolgt die optimale Einstellung <strong>des</strong> pH- Wertes durch<br />

eine Entsäuerung mittels karbonischen Filtermaterials. Eine Entkeimung erfolgt derzeit aufgr<strong>und</strong> der guten<br />

Wasserqualität nicht. Diese wird jedoch für einen Bedarfsfall vorgehalten. Das durch die Filterrückspülung<br />

3<br />

ausgewaschene „Schlammwasser“ wird über zwei Absetzbecken mit insgesamt 120 m Inhalt geführt. Das<br />

Klarwasser wird nach Ablauf <strong>des</strong> Absetzvorganges abgezogen <strong>und</strong> in den Vorfluter (Bach) eingeleitet. Die<br />

Filterspülung erfolgt mit Reinwasser, welches über die vor zwei Monaten verlegte Verbindungsleitung zum<br />

HB Reudnitz im freien Gefälle herangeführt wird.<br />

Kosten<br />

Auftrag: 1.052,-T€ (brutto)<br />

345,-T€ Ausrüstung;<br />

488,-T€ Bau;<br />

220,-T€ EMSR;<br />

Planung: 163,-T€ (brutto) ca. 15 %<br />

Fördermittel: 0,-T€ (brutto)<br />

Zeitschiene<br />

Der Baubeginn war der 11.03.2013. Da jedoch zu dieser Zeit noch Dauerfrost <strong>und</strong> geschlossene Schneedecke<br />

in der <strong>Neudeck</strong> aufhielten, konnten vorerst nur die nötigen Baumfällungen erledigt werden. Richtig los ging es<br />

dann am 02.04.2013. Am 26. Juni wurden nach Fertigstellung <strong>des</strong> Rohbaus zwei Filterkessel mittels Kran<br />

eingebracht. Ein solcher Filter wiegt leer 5,7 Tonnen bei 3 Metern Durchmesser <strong>und</strong> einer Höhe von 3,50<br />

Metern. Die ursprüngliche Fertigstellung laut Auftrag war für den 27.09.2013 vorgesehen. Dieser musste<br />

jedoch, bedingt durch Hochwasserschadensbeseitigung der beteiligten Firmen (alle waren selbst betroffen<br />

oder halfen im Stadtgebiet von Greiz mit) um 6Wochen auf den 15.11.2013 verschoben werden.<br />

Baubeginn 11.03.2013<br />

Probebetrieb 14.10.2013<br />

(ursprünglich geplante Fertigstellung laut Auftrag) 27.09.2013<br />

Fertigstellungstermin 15.11.2013<br />

Beteiligte Firmen (Auszug)<br />

INGENIEURBÜRO LOPP Planungsgesellschaft mbH, 99425 Weimar<br />

HST-WKS Hydrosystemtechnik GmbH, 99428 Nohra<br />

Ziba Bau GmbH Greiz, 07973 Greiz<br />

AITeNa Schaltanlagen Klaus Hering, 07570 Wünschendorf<br />

Einige Nachunternehmer:<br />

Straßenbau <strong>und</strong> erdverlegte Rohrleitungen: Caspar Bau GmbH, Greiz;<br />

A.S. Elektrotechnik Andreas Schenker, Wünschendorf<br />

Dachdecker Wezel, Greiz<br />

Maler Clauß, Greiz<br />

Fliesenleger: Mosaik Gera GmbH Gera<br />

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