GASWÄRME International Messen, Steuern, Regeln, Automatisieren (Vorschau)
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gwi<br />
02 I 2012<br />
gaswärme<br />
international<br />
Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />
Schwerpunkt<br />
<strong>Messen</strong>, <strong>Steuern</strong>, <strong>Regeln</strong>,<br />
<strong>Automatisieren</strong><br />
3. Praxisseminar + Workshops + Ausstellung<br />
Effiziente<br />
Brennertechnik<br />
für Industrieöfen<br />
24.+25. April 2012<br />
ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />
Sind<br />
Sie<br />
sicher?<br />
FCU 500<br />
Ofen Schutzsystem-Steuerung zur Überwachung<br />
und Steuerung von zentralen Sicherheitsfunktionen<br />
von Mehrbrenneranlagen an Industrieöfen. Setzt<br />
die Anforderungen der EN 746:2010 konsequent um.<br />
Informationen über die funktionale Sicherheit<br />
von Thermoprozessanlagen finden Sie hier:<br />
www.k-sil.de<br />
Halle A5<br />
Stand 504<br />
Elster GmbH<br />
Postfach 2809<br />
49018 Osnabrück<br />
T +49 541 1214-0<br />
F +49 541 1214-370<br />
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www.kromschroeder.com
smart meter<br />
smart grid<br />
smart energy 2.0<br />
Intelligente Wege in ein<br />
neues Energiezeitalter<br />
30. – 31.05.2012, Dortmund • Hilton Hotel, Dortmund • www.gwf-smart-energy.de<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
NEU<br />
NEU<br />
Themenblock 1 Politischer Rahmen und Standardisierungsprozesse<br />
• Rahmenbedingungen für Smart Meter + Smart Grid in Deutschland<br />
• Smart Metering aus metrologischer Sicht<br />
• Smart Grid Aktivitäten in Europa<br />
Themenblock 2 Lösungskonzepte – Smart Grids<br />
• Konzepte der europäischen Energiewirtschaft zu Smart Grids<br />
• Systembetrachtung – CO 2 -Vermeidungskosten<br />
• Power2gas: Konvergenz von Gas und Strom<br />
(Biogas, Wasserstoff und SNG-Einspeisung)<br />
Themenblock 3 Zukunft der Netze / Datenschutz und Datensicherheit<br />
• Erneuerbare Energien – Keine Zukunft ohne Netze?!<br />
• Schutzprofile – Das Konzept der Bundesregierung<br />
• Datenintegritätsmanagement in Transportnetzen<br />
• Technische Anforderungen an ein künftiges Mess- und Zählersystem<br />
Workshop 1 und Impulsreferate<br />
Smart Energy / Smart Home in der Praxis<br />
Moderation Dr. Norbert Burger<br />
• Primärkommunikation im Umfeld batteriebetriebener Geräte –<br />
Gasverwendung im häuslichen und gewerblichen Bereich<br />
• Umsetzung der Anforderungen im Umfeld von Multi-Utility-Prozessen<br />
• Kommunikationsanwendungen im Umfeld von Multi-Utility-Prozessen<br />
• Umsetzung von Kommunikationslösungen anhand des „30.000er roll<br />
out“ der RheinEnergie<br />
• Smart Home<br />
Workshop 2 und Impulsreferate<br />
Leuchtturmprojekte Smart Energy<br />
Moderation Dr. Bernhard Klocke<br />
• Die Rolle der KWK-Technologien in dezentralen Energieversorgungsstrukturen<br />
am Beispiel der Innovation City Ruhr<br />
• Optimierung des Einsatzes von Gas-BHKW in Energienetzen mit<br />
hohem Anteil fluktuierender Energien<br />
• Dezentral vernetzte Energiesysteme am Beispiel Mülheim<br />
• Intelligenz & Wirtschaftlichkeit – Steuerung und Vermarktung<br />
dezentraler Anlagen<br />
MIT REFERENTEN VON: Elster GmbH, Diehl Metering GmbH, Itron GmbH,<br />
Gaswärme Institut, RWE Effizienz GmbH, DVGW, BMWi, u.a.<br />
Thema:<br />
smart meter – smart grid – smart energy 2.0<br />
Intelligente Wege in ein neues Energiezeitalter<br />
Termin:<br />
• Mittwoch, 30.05.2012,<br />
10:00 – 18:00 Uhr Tagung<br />
19:00 – 22:00 Uhr<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung<br />
• Donnerstag, 31.05.2012,<br />
09:00 – 13:00 Uhr Tagung<br />
Abendveranstaltung<br />
im Signal IDUNA Park<br />
mit Stadionführung, Torwandschießen<br />
und Catering<br />
Ort:<br />
Hilton Hotel Dortmund<br />
An der Buschmühle 1, 44139 Dortmund<br />
www.hilton.de/dortmund<br />
Zielgruppe:<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken,<br />
Energieversorgungs unternehmen,<br />
Verteilnetz betreibern, Softwareunternehmen<br />
und der Geräteindustrie<br />
Teilnahmegebühr:<br />
gwf-Abonnenten /<br />
figawa-Mitglieder: 800,00 €<br />
Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
Nichtabonnenten/-mitglieder: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (4x Kaffee, 2x Mittagessen,<br />
Abendveranstaltung).<br />
Veranstalter<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.gwf-smart-energy.de<br />
Fax-Anmeldung: 089 - 450 51-207 oder Online-Anmeldung: www.gwf-smart-energy.de<br />
Ich bin gwf-Abonnent<br />
Ich bin figawa-Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 und Impulsreferate Smart Energy / Smart Home in der Praxis oder<br />
Workshop 2 und Impulsreferate Leuchtturmprojekte Smart Energy<br />
Vorname, Name<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
Editorial<br />
Treiber für neue Sensortechnik<br />
Lieber Leser,<br />
gemäß der EU-Direktive 2003/55/EC zur „Harmonisierung der<br />
Anforderungen an Erdgas H im grenzüberschreitenden Handel“<br />
wurde CEN BT WG 197 im Jahre 2007 das Mandat M 400 zur<br />
„Untersuchung akzeptabler Grenzen der Gasbeschaffenheit in<br />
der EU“ erteilt. Das Mandat sah eine zweijährige Bestandsaufnahme<br />
und einen dreijährigen Normungsprozess vor. In der<br />
ersten Phase wurden unter dem Projekttitel „GASQUAL“ europaweit<br />
im Rahmen eines Konsortiums Aktivitäten gestartet, um<br />
die Auswirkungen bestimmter zukünftiger Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
in der Versorgung mit Erdgas auf den<br />
Betrieb von Gasgeräten zu beurteilen und damit die Basis für<br />
die Normung der Gasbeschaffenheit auf CEN Ebene zu schaffen.<br />
Nicht nur die Konsequenzen der Normung verdienen unsere<br />
Aufmerksamkeit. Generell gilt, dass die Vielfalt der verwendeten<br />
Erdgase in Europa zukünftig zunimmt und damit auch vermehrt<br />
mit größeren Schwankungen der brenntechnischen<br />
Kenndaten zu rechnen sein wird, wie in dem Beitrag von Dr.<br />
Alfeld et al. im Detail beschrieben wird. In Bioerdgasen, die aus<br />
verunreinigten Einsatzstoffen erzeugt werden, können nämlich<br />
unerwünschte Spurenstoffe auftreten.<br />
Das Thema der Energieeffizienzsteigerung wird natürlich im<br />
Rahmen der Umsetzung der EuP Richtlinie aufgegriffen. So<br />
steht eine Vorstudie zur Umsetzung der EuP-Richtlinie für<br />
Industrie- und Laboröfen kurz vor dem Abschluss. In der Studie<br />
werden sowohl große und mittelgroße Industrieöfen aus der<br />
Stahlwerks-, Keramik- und Zementbranche, als auch kleine<br />
Anlagen aus anderen Industrien (Backöfen, Härtereiöfen, Trockner,<br />
Holz, Textil, Lebensmittel, u. a.) und Laboröfen betrachtet.<br />
Hierbei spielt die Sensorik eine wesentliche Rolle.<br />
Aus diesem Grunde werden im vorliegenden Heft einige<br />
bemerkenswerte Ansätze aufgezeigt: Minisensoren zur Integration<br />
im Brenner, sog. in situ Analysatoren, die einen flächendeckenden<br />
Einsatz der Sauerstoffregelung ermöglichen oder<br />
Sensortechnik, die durch gleichzeitige Messung des Restsauerstoffgehalts<br />
im Abgas und Detektion der unverbrannten<br />
Abgasbestandteile COe einen Betrieb der Feuerung stets in der<br />
Nähe des Wirkungsgradmaximums erlaubt. Anspruchsvolle<br />
Lastprofile im Injektor moderner Dieselmotoren führen zu<br />
hohen Anforderungen an die Wärme-Spezialbehandlung im<br />
Salzbad (Bainitisieren) – das Kernthema eines weiteren Beitrags.<br />
Außerdem wird das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen<br />
der AIAG (Automotive Industry Action Group) in den USA und<br />
dem AWT Fachausschuss 25 in Deutschland zur Bewertung<br />
von Maßnahmen zur Ofeninstandhaltung und Erstellung von<br />
Konzepten zur Anlageninstrumentierung vorgestellt – ein weiterer<br />
Schritt zur Effizienzsteigerung.<br />
Abschließend noch ein Hinweis: Wo wirtschaftlich vertretbar,<br />
müssen bis 2020 80 % der Stromzähler durch Smart Meter<br />
ersetzt werden, wie Herr Calovini in der Interviewreihe „Nachgefragt“<br />
erwähnt. In diesen Tagen hat die EU Kommission<br />
einen „Step-by-Step“ Leitfaden veröffentlicht, der zur geforderten<br />
Kosten-Nutzenanalyse der Bundesregierung (Stichtag<br />
03.09.2012) dienen soll. Hier werden Mindestanforderungen an<br />
die Funktionalität von Smart Meter Systemen und an Datenschutz<br />
und Datensicherheit formuliert. Ein spannendes Thema,<br />
das uns weiter begleiten wird!<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Geschäftsführer Fachbereich Gas<br />
figawa e. V.<br />
2-2012 gaswärme international<br />
1
www.gaswaerme-online.de<br />
„Die neue gwi – ein toller, gut<br />
frischer, lebendiger Auftritt.<br />
Arbeit und Glückwunsch dem<br />
Vulkan-Team!“
gefallender,<br />
Ausgezeichnete<br />
ganzen<br />
Harald Berger<br />
Leitung Marktkommunikation<br />
AICHELIN Holding GmbH
Inhalt 2-2012<br />
8 Faszination Technik<br />
Strahlrohrbeheizter Glühofen<br />
42 Fachbericht<br />
Prozessdatenerfassung in der Wärmebehandlung<br />
Fachberichte<br />
von Herbert Hans<br />
35 Bainitisches Härten von Common-Rail-Injektoren für<br />
moderne Dieselmotoren<br />
Bainitic hardening of common-rail injectors for modern diesel engines<br />
von Thomas Rücker<br />
41 Ofeninstandhaltung und Konzepte zur Kundenforderung<br />
Furnace maintenance and concepts for customer requirements<br />
von Yvonne Boltz, Karl-Michael Winter<br />
46 Effizienzsteigerung durch in-situ Sauerstoffmessung<br />
im Verbrennungsgas<br />
Increasing energy efficiency by in-situ oxygen measurement in combustion gas and<br />
optimized fuel-air-ratio control<br />
von Patrick Ott, Marko Völkel<br />
53 Energieeffizienz bei der Destillation von Cognac durch<br />
innovative Abgassensorik<br />
Energy efficiency in the distillation of cognac through innovative exhaust gas sensors<br />
von Klaus Altfeld, Peter Schley<br />
57 Entwicklung der Erdgasbeschaffenheiten in Europa<br />
Development of natural gas qualities in Europe<br />
4 gaswärme international 2012-2
2-2012 Inhalt<br />
36 Fachbericht<br />
Bainitisches Härten von Dieselmotoren-Injektoren<br />
24 3. Praxisseminar<br />
Effiziente Brennertechnik für industrieöfen<br />
Nachrichten<br />
10 Wirtschaft und Unternehmen<br />
16 <strong>Messen</strong>/Kongresse/Tagungen<br />
18 Fortbildung<br />
22 GWI-Seminare<br />
24 Veranstaltungen<br />
30 Personalien<br />
33 Medien<br />
Technik Aktuell<br />
79 Flexibel einsetzbares Heizmodul<br />
79 Neue Ofenschutzsystem-Steuerung<br />
80 Hitzefeste Messausrüstung für Vakuumöfen<br />
80 Blockheizkraftwerk mit Wartungsintervallen bis zu 6.000 Stunden<br />
81 Konzentrationsüberwachung mit LiquiSonic Messtechnik<br />
Thermoprozess<br />
Bleiben Sie stets informiert und folgen Sie uns über Twitter<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
Thermoprozess ist der Tweet der Fachzeitschriften elektrowärme und<br />
gaswärme international des Vulkan-Verlags.<br />
Essen • http://vulkan-verlag.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
5
Inhalt 2-2012<br />
10 Wirtschaft und Unternehmen<br />
Salzgitter denkt über Aufstockung nach<br />
77 Aus der Praxis<br />
Emissionsmessung an Thermoprozessanlagen<br />
Nachgefragt<br />
64 Folge 6: Michael Calovini<br />
Das „Goldene Zeitalter“ des Erdgases hat begonnen<br />
Wirtschaft & Management<br />
69 Made in Germany contra internationale Beschaffung<br />
Im Profil<br />
71 Folge 8:<br />
Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e. V.<br />
Aus der Praxis<br />
77 Neuer Bedienstandard in der Abgasanalyse<br />
Besuchen Sie unsere Websites:<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
6 gaswärme international 2012-2
the expertise<br />
65 Nachgefragt<br />
Interview mit Michael Calovini<br />
Firmenporträt<br />
104 SMS Siemag AG<br />
CERAMITEC 2012<br />
Technologies | Innovations | Materials<br />
Marktübersicht<br />
84 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />
Wärmebehandlungsverfahren<br />
90 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
101 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen,<br />
Engineering<br />
103 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und<br />
Organisationen<br />
103 V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />
RUBRIKEN<br />
1 Editorial<br />
8 Faszination Technik<br />
82 Inserentenverzeichnis<br />
3. US Impressum<br />
22. – 25. Mai 2012<br />
Neue Messe München<br />
Den Vorsprung nutzen:<br />
Hier finden Sie alle Innovationen<br />
und Technologien der Branche.<br />
Als globale Leitmesse überzeugt die CERAMITEC<br />
mit höchster <strong>International</strong>ität und dem für die Branche<br />
um fangreichsten Angebot an Maschinen, Geräten,<br />
Anlagen, Verfahren und Roh stoffen für Keramik und<br />
Pulver metallurgie.<br />
Save the date<br />
22. – 25. Mai 2012<br />
2-2012 gaswärme international<br />
www.ceramitec.de
Faszination Technik<br />
8 gaswärme international 2012-2 2012-1
Ein Blick in den Glühofen<br />
Das Bild zeigt das Innere eines strahlrohrbeheizten<br />
(FLOX ® -Brenner) Glühofens für<br />
Elektroband bei TKES Bochum.<br />
Quelle: Thomas Rauen für ThyssenKrupp Electrical Steel GmbH,<br />
www.atelier-rauen.de<br />
1-2012 2-2012 gaswärme international<br />
9
Nachrichten<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Salzgitter denkt über Aufstockung nach<br />
Der Salzgitter-Konzern erwägt, seine<br />
Beteiligung an Europas größter Kupferhütte<br />
Aurubis weiter auszubauen. In<br />
Abhängigkeit von der Marktentwicklung<br />
und den weiteren wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />
könne Salzgitter innerhalb der<br />
nächsten zwölf Monate weitere Stimmrechte<br />
erlangen, teilte Aurubis mit. Der<br />
Stahlkocher strebe jedoch nicht mehr als<br />
30 % der Stimmrechte und keine wesentliche<br />
Änderung der Kapitalstruktur von<br />
Aurubis an.<br />
Ende August 2011 hatte Salzgitter noch<br />
erklärt, eine weitere Aufstockung der<br />
Anteile an Aurubis sei nicht geplant. Zuvor<br />
hatte der Stahlkocher seinen Anteil an<br />
Aurubis wieder über die wichtige Schwelle<br />
von 25 % gesteigert.<br />
Salzgitter war 2008 bei Aurubis eingestiegen<br />
und hatte mit den Hamburgern<br />
eine Zusammenarbeit unter anderem bei<br />
der Forschung und im Einkauf vereinbart.<br />
Das Unternehmen ist der einzige strategische<br />
Investor bei Aurubis, der Rest der<br />
Anteile ist breit gestreut. Salzgitter-Chef<br />
Heinz Jörg Fuhrmann übernahm zum 1.<br />
Oktober 2011 den Vorsitz des Aufsichtsrats<br />
des Hamburger Industriekonzerns.<br />
Siemens rüstet neues Tandem-Kaltwalzwerk<br />
von Novelis in Korea aus<br />
Novelis Korea Ltd. hat bei Siemens VAI Metals Technologies<br />
die Automatisierungs- und Antriebstechnik für ein neues<br />
Aluminium-Kaltwalzwerk bestellt. Bei der Anlage handelt es<br />
sich um eine Tandemstraße, die in Yeongju, Korea, hochwertiges<br />
Flachband für die Getränkedosenindustrie produzieren<br />
wird. Das Auftragsvolumen liegt im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.<br />
Das Projekt soll voraussichtlich 2013 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Um die Kapazität des Aluminium-Kaltwalzwerks im koreanischen<br />
Yeongju auszubauen, wird Novelis eine Tandemstraße<br />
errichten. Siemens liefert die komplette elektrotechnische Ausrüstung,<br />
darunter die Basisautomatisierung, die Bedien- und<br />
Beobachtungseinrichtungen sowie die zugehörige Sensorik.<br />
Wesentlicher Bestandteil der Automatisierungstechnik sind die<br />
technologischen Regelungen mit integrierter Dicken-, Bandzug-<br />
und Planheitsregelung. Diese sind notwendig, um die für<br />
das Endprodukt erforderlichen engsten Fertigungstoleranzen<br />
zu erreichen. Ebenfalls zum Lieferumfang gehört ein Level-<br />
2-Prozessrechner. Er ermöglicht eine Online-Vorausberechnung<br />
der Gerüst-Voreinstellung auf Basis analytisch-mathematischer<br />
Modelle. Die Antriebstechnik ist komplett in Drehstromtechnik<br />
ausgeführt und umfasst Haupt- und Hilfsmotoren.<br />
Für die Hauptmotoren der Gerüste und der Haspel setzt<br />
Siemens Synchronmaschinen ein. In den Antrieben werden<br />
Sinamics-SM150-Mittelspannungs- und Niederspannungsumrichter<br />
vom Typ Sinamics-S120 verwendet. Alle eingesetzten<br />
Systeme und Komponenten sind Bestandteil der integrierten<br />
Lösungsplattform Siroll ALU für Aluminium-Kaltwalzwerke. Siemens<br />
ist auch für die Montageüberwachung, Inbetriebnahme<br />
und Kundenschulung verantwortlich.<br />
Wesentliche Gründe für den Zuschlag waren die guten<br />
Erfahrungen des Aluminiumproduzenten mit Siemens bei vorherigen<br />
Projekten. So gab Novelis 2010 die elektrotechnische<br />
Ausrüstung eines fast baugleichen Tandem-Walzwerks in Pindamonhangaba,<br />
Brasilien, in Auftrag. Erst kürzlich wurde Siemens<br />
außerdem mit der Erweiterung des Aluminium-Warmwalzwerks<br />
in Ulsan, Korea, betraut. Novelis Korea Ltd. ist ein<br />
Tochterunternehmen der Novelis Inc., Atlanta, USA, einem<br />
führenden Hersteller von Aluminium und Aluminiumerzeugnissen.<br />
Weltweit betreibt Novelis Inc. rund 30 Produktionsstätten<br />
und ist Marktführer bei Walzprodukten aus Aluminium<br />
sowie beim Aluminium-Recycling.<br />
10 gaswärme international 2012-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Nachrichten<br />
Markt für Hütten- und Walzwerke erholt sich<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau<br />
gehörte weltweit zu den Branchen,<br />
die von der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
2009 mit am stärksten betroffen waren.<br />
Zumindest Teilbereiche des Sektors erwiesen<br />
sich aber nach Überwindung der Krise<br />
als Wachstumsmotoren. Dies gilt besonders<br />
für den deutschen Maschinen- und<br />
Anlagenbau, der traditionell in hohem<br />
Maße global ausgerichtet ist. So erreichen<br />
beispielsweise die Mitgliedsfirmen<br />
der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau<br />
(AGAB) im Verband Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau e. V. (VDMA) bei einem<br />
jährlichen Auftragseingang von über 25<br />
Mrd. Euro eine Exportquote von rund 80 %.<br />
Für den Großanlagenbau bleiben die<br />
sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland,<br />
Indien und China) weiterhin die weltweit<br />
wichtigsten Einzelmärkte. Steigende<br />
Auftragseingänge sind auch aus Indonesien,<br />
Taiwan und Südkorea zu vermelden.<br />
Dazu Dieter Rosenthal, Vorstandsmitglied<br />
der SMS Siemag AG und Sprecher der<br />
AGAB: „Ost- und Südasien sind momentan<br />
bedeutende Absatzregionen für den Großanlagenbau.<br />
Der Ausbau der Infrastruktur<br />
sowie ambitionierte Industrieprojekte treiben<br />
die Nachfrage voran“.<br />
Laut Arbeitsgemeinschaft hat sich der<br />
Markt für Hütten- und Walzwerke nach<br />
dem dramatischen Einbruch des Jahres<br />
2009 mittlerweile leicht erholt. Nachdem<br />
die Weltrohstahlerzeugung 2010 im Vergleich<br />
zum Krisenjahr 2009 um 11 % auf<br />
den neuen Rekordwert von 1,414 Mrd. t<br />
stieg, erwartete man für 2011 ein moderates<br />
Wachstum des realen Stahlverbrauchs.<br />
Weitere Prognosen gehen<br />
davon aus, dass die Wachstumsraten mittelfristig<br />
unter dem Vorkrisenniveau liegen<br />
werden.<br />
Weltweit betrug die Auslastung der<br />
vorhandenen Kapazitäten in der Stahlindustrie<br />
2010 durchschnittlich 80 % (etwa<br />
5 % mehr als 2009). Entsprechend war ein<br />
leichter Rückgang der weltweiten Überkapazitäten<br />
zu verzeichnen, die vor allem<br />
auf Europa und die USA entfallen. Die<br />
Investitionsbereitschaft war laut AGAB<br />
im Vergleich zur Situation vor dem<br />
Abschwung noch immer gering und konzentrierte<br />
sich auf strategische Neuanlagenprojekte<br />
und Anlagenmodernisierungen.<br />
So konnte der Auftragseingang für<br />
Hütten- und Walzwerkstechnik im Vergleich<br />
zu 2009 zwar um 38 % auf 3,1 Mrd.<br />
Euro zulegen, lag damit aber noch immer<br />
deutlich unter dem Rekordwert des Jahres<br />
2008.<br />
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2-2012 gaswärme international<br />
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Nachrichten<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Viessmann steigert Umsatz<br />
Trotz nach wie vor schwieriger Rahmenbedingungen<br />
konnte die Viessmann<br />
Group ihre erfolgreiche Entwicklung<br />
im Geschäftsjahr 2011 fortsetzen. Der<br />
international aufgestellte Heiztechnikhersteller<br />
steigerte seinen Umsatz um rund<br />
8 % auf 1,86 Mrd. Euro. Mit 11 % fiel der<br />
Zuwachs in Deutschland stärker aus als in<br />
den Auslandsmärkten, wo das Umsatzplus<br />
im Durchschnitt 5 % betrug. Der Auslandsanteil<br />
am Gesamtumsatz lag in 2011 bei<br />
55 %.<br />
Im Bereich der erneuerbaren Energien<br />
konnte die im Vorjahr rückläufige Entwicklung<br />
umgekehrt werden. Den größten<br />
Zuwachs in diesem Geschäftsfeld erzielten<br />
Wärmepumpen mit einem Plus von knapp<br />
20 %. Der Anteil regenerativer Energiesysteme<br />
am Gesamtumsatz stieg auf 28 %.<br />
Ausgesprochen erfolgreich hat sich das<br />
Geschäft mit Kraft-Wärme-Kopplungs-<br />
Systemen entwickelt, die Viessmann mit<br />
elektrischen Leistungen zwischen 1 kW<br />
und 401 kW anbietet. Hier betrug das<br />
Umsatzwachstum in 2011 mehr als 40 %.<br />
Die Zahl der Beschäftigten im Unternehmen<br />
stieg um gut 2 % auf 9.600. Die<br />
Investitionen beliefen sich auf knapp<br />
60 Mio. Euro. Investitionsschwerpunkte<br />
waren: die Akquisition von HKB Ketelbouw<br />
B.V, einem niederländischen Hersteller von<br />
großen Heißwasser- und Dampfkesseln;<br />
die Weiterentwicklung des strategischen<br />
Nachhaltigkeitsprojekts am Stammsitz<br />
Allendorf sowie der Ausbau der Vertriebsinfrastruktur.<br />
Trotz der erwarteten deutlichen Abkühlung<br />
der Konjunktur in Deutschland und<br />
der insgesamt verhaltenen Prognosen für<br />
die meisten europäischen Länder rechnet<br />
Viessmann auch für 2012 mit einem<br />
Umsatzwachstum von rund 5 %.<br />
12 gaswärme international 2012-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Nachrichten<br />
RWE erhält Effizienz-Gütesiegel<br />
für vorbildliches Energie-<br />
Controlling<br />
Bereits zum dritten Mal haben die Effizienz<br />
Offensive Energie Rheinland-Pfalz<br />
e.V. (EOR) und das Ministerium für Umwelt,<br />
Forsten und Verbraucherschutz die RWE<br />
Energiedienstleistungen GmbH (RWE ED)<br />
im Bereich Energie-Controlling mit dem<br />
Energie-EFFI ausgezeichnet. Das Gütesiegel<br />
attestiert dem Dortmunder Unternehmen,<br />
dass die im Rahmen der Serviceleistung<br />
durchgeführten Maßnahmen deutlich<br />
zur Senkung des Energieverbrauchs<br />
beitragen. Maßgeblich hierfür sind die systematische<br />
Methode bei der Erfassung von<br />
Einsparpotenzialen und die daraus folgenden<br />
Handlungsempfehlungen. Da die Zertifizierung<br />
von einer unabhängigen Stelle<br />
vergeben wird, garantiert diese den Kunden<br />
eine objektive Beratung.<br />
„Der Energie-EFFI wird auch von der<br />
Landesregierung in Rheinland-Pfalz getragen<br />
und unterstreicht so noch einmal die<br />
Neutralität unserer Arbeit“, erläutert Dr.-<br />
Ing. Markus Mönig, Geschäftsführer bei<br />
RWE ED. „Diese Auszeichnung von unabhängiger<br />
Seite schafft außerdem eine<br />
starke Vertrauensbasis. Kunden, die unsere<br />
Serviceleitungen in Anspruch nehmen,<br />
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Modernisierung von Thermoprozessanlagen<br />
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können sich somit<br />
sicher sein, dass sie<br />
ihre Energieeffizienz<br />
kontinuierlich<br />
sowie wirkungsvoll<br />
verbessern und<br />
Einsparpotenziale<br />
optimal nutzen<br />
können.“<br />
Die Zertifizierung durch die EOR ist mit<br />
hohen Anforderungen verknüpft und setzt<br />
ein umfangreiches Prüfverfahren voraus.<br />
Dabei liegt der Fokus auf der Qualität der<br />
untersuchten Dienstleistung. Zudem wird<br />
der generelle Umgang mit Energie durchleuchtet<br />
– etwa welche Ziele das Unternehmen<br />
mit seinen Maßnahmen verfolgt.<br />
Ausschlaggebend hierbei sind das Voranbringen<br />
einer rationalen Energieverteilung<br />
und die Förderung von erneuerbaren<br />
Energien, die Schonung der Ressourcen<br />
sowie das Einsparen klimarelevanter Treibhausgase.<br />
Ebenso steht die Qualifikation<br />
der eingesetzten Mitarbeiter auf dem Prüfstand.<br />
Der Energie-EFFI hat für einen befristeten<br />
Zeitraum Gültigkeit und wird in den<br />
Kategorien Energieberatung, Energiecontracting,<br />
Energiecontrolling und Energiekonzepte<br />
an Unternehmen vergeben. Firmen,<br />
die nach der dreijährigen Laufzeit<br />
zertifiziert bleiben wollen, müssen sich<br />
abermals bewerben.<br />
Einweihung<br />
neuer Kammeröfen<br />
bei<br />
Aluminium Norf<br />
Anfang Oktober 2011 wurden bei der<br />
Aluminium Norf GmbH fünf neue<br />
Kammeröfen, zur Wärmebehandlung<br />
von Aluminium-Bandbunden, feierlich<br />
vom Bundesumweltminister, Herrn Dr.<br />
Norbert Röttgen, eingeweiht.<br />
Die ALUMINIUM NORF GmbH hat für<br />
dieses Projekt eine Förderung vom Bundesumweltministerium<br />
erhalten, da mit<br />
den neuen Öfen „über den Stand der<br />
Technik hinaus“ eine Energieeinsparung<br />
entsprechend dem CO 2 -Äquivalent von<br />
8.300 t/Jahr erzielt wird.<br />
Kennzeichnend ist ein mathematisches<br />
Modell, welches aus einem Planungsmodul<br />
und einem Onlinemodul<br />
besteht. Das Planungsmodul stellt Chargen<br />
energieeinsatzoptimal zusammen,<br />
das Onlinemodul steuert die Öfen entsprechend<br />
der Vorgaben des Planungstools<br />
und greift bei sich ändernden<br />
Bedingungen korrigierend ein.<br />
2-2012 gaswärme international<br />
13
Nachrichten<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
75 Jahre Gaswärme-Institut e. V. Essen<br />
Am 20. Mai 1937 wurde das Gaswärme-<br />
Institut als Teil der Vereinigten Institute<br />
für Wärmetechnik gegründet und ist seit<br />
1955 selbständig. 1970 wurde das Gelände<br />
an der Hafenstraße in Essen bezogen, 1999<br />
erfolgte eine beträchtliche Erweiterung der<br />
Labor- und Versuchseinrichtungen.<br />
In Gründungsaufrufen in der Zeitschrift<br />
„Gas“ wurde seit Anfang der dreißiger Jahre<br />
die Forderung nach einem „Forschungsinstitut<br />
für Gaswärme“ erhoben, weil das<br />
Gebiet der Gasverwendung in der Wissenschaft<br />
zu wenig behandelt wurde. Angestrebt<br />
wurden „gemeinsame Forschungsarbeiten<br />
aller Kräfte des Gasfachs“, um im<br />
Wettbewerb mit anderen Energiearten<br />
bestehen zu können. Die heute völlig<br />
selbstverständliche Idee einer Gemeinschaftsforschung,<br />
also sowohl einer<br />
gemeinsamen Finanzierung als auch einer<br />
gemeinsamen Nutzung von Forschungsergebnissen<br />
durch die Unternehmen einer<br />
Branche war damals noch längst nicht Allgemeingut<br />
und nimmt in den Anfangsjahren<br />
eine breiten Raum ein.<br />
Nach der Aufnahme der Institutstätigkeit<br />
lag der Schwerpunkt der Arbeiten<br />
zunächst vor allem in Bereich des Gewerbes<br />
und der Industrie, bei der Prüfung der<br />
Verwendbarkeit und der Vorteile der Gaswärme<br />
im betrieblichen Einsatz, bei der<br />
Bearbeitung besonderer ofentechnischer<br />
Probleme, z. B. Brennerkonstruktionen, Fragen<br />
der Wärmeübertragung und Wärmeverteilung<br />
und der Ofenraumatmosphäre.<br />
Viele dieser nach wie vor aktuellen Themen<br />
werden heute unter dem Stichwort<br />
„Energieeffizienz“ zusammengefasst.<br />
Im Laufe der Zeit widmete sich das Institut<br />
vermehrt auch Problemen der häuslichen<br />
Gasverwendung. Dabei stand<br />
zunächst vorrangig die Austauschbarkeit<br />
von Brenngasen im Vordergrund. Mit dem<br />
Beginn des Erdgaszeitalters steigerten sich<br />
die Aktivitäten, da durch die zunehmende<br />
Verbreitung der öffentlichen Gasversorgung<br />
die Gasanwendungstechniken einen<br />
entsprechenden Aufschwung nahmen.<br />
Eine wesentliche Aufgabe des Instituts<br />
bestand immer schon in der Aus- und<br />
Fortbildung von Fachkräften für die Gasindustrie.<br />
Durch den Kontakt zu den umliegenden<br />
technischen Hochschulen konnten<br />
eine große Zahl von Studenten, Diplomanden<br />
und Doktoranden ihre Zeit am<br />
GWI nutzen, sich für spätere Tätigkeiten in<br />
der Gaswirtschaft zu qualifizieren. Seminare<br />
und Fortbildungskurse, zunächst vor<br />
allem für Fachkräfte in der Industrie, sind<br />
von Anfang an Bestandteil der Institutsarbeit,<br />
bis hin zum heutigen GWI-Bildungswerk<br />
mit seinem breiten Veranstaltungsspektrum.<br />
Aktuell geht es um die Gestaltung der<br />
Energiewende, wobei die Themen der<br />
Gaswirtschaft in der Innovationsoffensive<br />
Gastechnologie des DVGW gebündelt<br />
werden. Das GWI entwickelt sich dabei<br />
schon seit einiger Zeit hin zu einem Gasund<br />
Wärme-Institut, denn die Integration<br />
der erneuerbaren Energien in die bestehenden<br />
Versorgungsstrukturen stellt eine<br />
der wichtigen derzeitigen Aufgaben dar.<br />
Weitere Themenschwerpunkte liegen bei<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung in der häuslichen<br />
Energieversorgung sowie der Erzeugung<br />
von Wasserstoff aus regenerativ<br />
erzeugtem Strom. Heute ist das GWI mehr<br />
denn je mit den Themen und Fragestellungen<br />
rund um die Energiewende und damit<br />
auch der ganzen Branche betraut.<br />
Baustart des WELTEC-Biogasparks in Arneburg<br />
In Arneburg, Sachsen-Anhalt, hat WELTEC<br />
BIOPOWER im März 2012 mit dem Bau<br />
einer der größten Biogasanlagen in<br />
Deutschland begonnen. In vier Fermenten,<br />
sechs Gärrestlagern sowie einer Flüssigkeitsvorlage<br />
werden jährlich rund 6 Mio. m 3<br />
Biomethan (über 700 m 3 /h) zur Einspeisung<br />
ins Erdgasnetz erzeugt. „Mit dieser Bioraffinerieanlage,<br />
die schon im Dezember<br />
2012 das erste Biomethan einspeisen wird,<br />
werden rund zehn Dauerarbeitsplätze<br />
sowie zwei Ausbildungsstellen geschaffen“,<br />
sagt Jens Albartus, der Geschäftsführer der<br />
WELTEC BIOPOWER GmbH.<br />
Das Nachhaltigkeits-Konzept der Anlage,<br />
die auf etwa sechs Hektar Baugrund entsteht,<br />
beinhaltet die Nutzung nachwachsender<br />
Rohstoffe sowie der Gülle von 30<br />
landwirtschaftlichen Betrieben. Dabei<br />
wurde unter anderem darauf geachtet, dass<br />
die Landwirte, die auch Abnehmer der Gärreste<br />
sind, bei der Anlieferung der Substrate<br />
eine Entfernung von durchschnittlich<br />
15 km nicht überschreiten. Diese Ausrichtung<br />
ist ein weiterer konsequenter Schritt<br />
zu einer sicheren Energieversorgung,<br />
gekoppelt mit einem hohen Maß an Energieeffizienz<br />
und ökologischer Nachhaltigkeit<br />
– auch, weil durch die Anlage neben<br />
den neuen Arbeitsplätzen regionale Wertschöpfungsketten<br />
entstehen.<br />
Das Biogas wird mit der chemischen<br />
Aminwäsche aufbereitet. Mit dem entstehenden<br />
Biomethan können etwa 5.000<br />
Haushalte mit Strom und Wärme versorgt<br />
oder 4.200 PKW mit einer Jahresleistung<br />
von etwa 30.000 km angetrieben werden.<br />
14<br />
gaswärme international 2012-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Nachrichten<br />
Linde und Hamburg Port Authority setzen auf flüssiges Erdgas<br />
Der Technologiekonzern „The Linde<br />
Group“ und die „Hamburg Port Authority“<br />
(HPA) haben vereinbart, die Nutzung<br />
von verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural<br />
Gas – LNG) als umweltfreundlichen<br />
Kraftstoff im Bereich des Hamburger<br />
Hafens voranzutreiben. Ein entsprechendes<br />
Abkommen wurde Mitte Februar in<br />
Hamburg unterzeichnet. Ziel ist, eine<br />
umfangreiche Machbarkeitsstudie zum<br />
wirtschaftlichen Einsatz von LNG im Hamburger<br />
Hafen zu erstellen. Erste Ergebnisse<br />
sollen Mitte 2012 vorliegen.<br />
Beide Unternehmen wollen damit den<br />
Einsatz von LNG als alternativen Kraftstoff<br />
sowohl für die Schifffahrt als auch für<br />
andere Anwendungen, wie beispielsweise<br />
Lkw, fördern. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse<br />
könnten dann konkrete<br />
Infrastrukturprojekte, wie beispielsweise<br />
eine LNG-Bunkeranlage im Hamburger<br />
Hafen, begonnen werden. „Nachhaltigkeit<br />
hat sich in jedem Bereich der Wirtschaft zu<br />
einem harten Faktor entwickelt. Linde hat<br />
2-2012 gaswärme international<br />
nicht nur diese Zeichen erkannt, sondern<br />
ist auch bereit, Verantwortung zu übernehmen.<br />
Von einer solchen Expertise werden<br />
wir in Hamburg langfristig profitieren“, so<br />
Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch.<br />
Die Motivation, das Projekt in Angriff zu<br />
nehmen, erläuterte Jens Meier, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der HPA: „Wir<br />
wollen den Schulterschluss zwischen<br />
Hafenwirtschaft und Technologieunternehmen<br />
im Hamburger Hafen fördern.<br />
Unser Ziel ist, langfristig nachhaltige<br />
Lösungen zu entwickeln, die den wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen Rechnung<br />
tragen und gleichzeitig grüne Technologien<br />
voranbringen.“ Dazu ist LNG als<br />
umweltfreundlicher Kraftstoff besonders<br />
geeignet: „Erdgas verursacht wesentlich<br />
geringere Emissionen als Diesel oder<br />
Schweröl. Vor dem Hintergrund verschärfter<br />
Umweltstandards registrieren wir daher<br />
eine stetig steigende Nachfrage nach LNG-<br />
Lösungen im Transportsektor“, erklärte Dr.<br />
Andreas Opfermann, Leiter Clean Energy<br />
und Innovationsmanagement bei der<br />
Linde Group.<br />
Linde verfügt über langjährige Erfahrung<br />
im Einsatz von LNG als Kraftstoff.<br />
Bereits 1999 belieferte Cryo AB, eine Linde-<br />
Tochtergesellschaft, die weltweit erste<br />
LNG-betriebene Fähre mit den dafür notwendigen<br />
Speichersystemen. Bis heute hat<br />
Cryo AB in Skandinavien fast 40 Schiffe<br />
ausgerüstet. Die LNG-Versorgung wird<br />
durch von Linde betriebene Verflüssiger<br />
und LNG-Terminals sichergestellt.<br />
Zusätzlich zu der jetzt unterzeichneten<br />
Vereinbarung führt derzeit der Germanische<br />
Lloyd zwei Studien zu LNG durch, an denen<br />
die HPA ebenfalls beteiligt ist. Neben den<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen spielen<br />
hierbei technische Anforderungen an LNG-<br />
Bunkeranlagen eine zentrale Rolle. Durch<br />
die nun vereinbarte Kooperation zwischen<br />
Linde und der HPA werden nun auch die<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und<br />
der Betrieb einer solchen Anlage in die<br />
Überlegungen miteinbezogen.<br />
15
Nachrichten<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
<strong>Messen</strong>/Kongresse/Tagungen<br />
23.-27.<br />
April<br />
24.-25.<br />
April<br />
22.-24.<br />
Mai<br />
22.-25.<br />
Mai<br />
03.-07.<br />
Juni<br />
06.-08.<br />
Juni<br />
14.-15.<br />
Juni<br />
13.-15.<br />
Sept.<br />
19.-20.<br />
Sept.<br />
27.-30.<br />
Sept.<br />
9.-11.<br />
Okt.<br />
Hannover Messe 2012<br />
Deutsche Messe AG<br />
Tel.: 0511/ 89311-46, Fax: 089/ 89311-49<br />
info@messe.de, www.hannovermesse.de<br />
Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
3. Praxistagung mit begleitender Fachausstellung<br />
gaswärme international in Kooperation mit Gaswärme-Institut e. V. Essen<br />
Tel.: 0201/ 82002-91, Fax: 0201/ 82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de, www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
Sensor+Test in Nürnberg<br />
Tel.: 05033/ 9639-0, Fax: 05033/ 1056<br />
info@sensorfairs.de, www.sensor-test.de<br />
Ceramitec 2012<br />
Messe in München, Messe München GmbH<br />
Tel.: 089/ 949202-73; Fax: 089/ 949202-79<br />
info@ceramitec.de, www.ceramitec.de<br />
ICRF Aachen<br />
<strong>International</strong> Conference on Ingot Casting, Rolling and Forging<br />
in Aachen<br />
icrf@tema.de, www.icrf2012.com<br />
Aluminium China in Shanghai, China<br />
Tel.: +86 (0) 10/ 5933-900<br />
www.aluminiumchina.com<br />
4. <strong>International</strong> Cupola Conference in Dresden<br />
Tel. : 0211/ 6871-338<br />
simone.bednareck@vdg.de, www.vdg.de<br />
Expogaz 2012, Messe in Paris<br />
Tel.: +33 (0)1 7792-9683, Fax: +33 (0) 1 7792-9833<br />
epetit@infopro.fr, www.expogaz-expo.com<br />
55. <strong>International</strong>es Feuerfestkolloquium in Aachen<br />
ECRef European Centre for Refractories gGmbH<br />
Tel.: 02624/ 9473-171, Fax: 02624/ 9473-200<br />
info@ecref.eu, www.feuerfest-kolloquium.de<br />
RENEXPO 2012<br />
Messe und Kongress in Augsburg, REECO GmbH<br />
Tel.: 07121/ 3016-0, Fax: 07121/ 3016-100<br />
redaktion@reeco.eu, www.reeco.eu<br />
Aluminium 2012<br />
Messe und Kongress in Düsseldorf<br />
Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />
Tel.: 0211/ 90191-221, Fax: 0211/ 90191-122<br />
info@aluminium-messe.com, www.aluminium-messe.com<br />
Air Products<br />
übernimmt<br />
CryoService<br />
Der Industriegasehersteller Air Products<br />
übernimmt das englische<br />
Unternehmen CryoService Limited, das<br />
zukünftig unter dem Namen Air Products<br />
CryoEase Services firmieren wird. Cryo-<br />
Service ist spezialisiert auf die Gasversorgung<br />
von Unternehmen, die kleinere<br />
Volumina benötigen und über die Befüllung<br />
von Kleintanks versorgt werden.<br />
Das Versorgungsmodel verschafft Unternehmen<br />
mit entsprechendem Bedarf<br />
Kostenvorteile und verbessert die<br />
Betriebsabläufe.<br />
Die Übernahme folgt auf eine 25 %-ige<br />
Beteiligung von Air Products im Jahr 1998<br />
und die anschließende Mehrheitsbeteiligung<br />
im Jahr 2008. Die beiden Unternehmen<br />
haben als Partner über ein Jahrzehnt<br />
gemeinsam kryogene Gase und Spezialgase<br />
an Forschung und Industrie geliefert.<br />
„Das Kundenverständnis bei CryoService<br />
sowie die Innovationskraft und das<br />
technologische Know-how passen ausgezeichnet<br />
zu unserem Geschäftsmodell.<br />
Die Übernahme zeugt von unserer nachhaltigen<br />
Strategie als integrierter Industriegasehersteller<br />
Wachstum und Profitabilität<br />
zu steigern. Unser Angebot mit Tonnage-Gasen,<br />
der Flüssiggasversorgung für<br />
Großkunden sowie der Versorgung mit<br />
Flaschengasen, wird durch die Klein -<br />
tank lösungen von CryoService perfekt<br />
ergänzt. Die damit zur Verfügung stehende<br />
Auswahl an unterschiedlichen Versorgungslösungen<br />
ermöglicht eine passgenaue<br />
Erfüllung der Kundenanforderungen,“<br />
kommentiert Ivo Bols, Vice President<br />
und General Manager Merchant Gases bei<br />
Air Products, den Abschluss der Übernahme.<br />
10.-12.<br />
Okt.<br />
Härterei-Kolloquium<br />
68. Kongress und Fachausstellung in Wiesbaden<br />
Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik e. V.<br />
Tel.: 0421/ 39728-50, Fax: 0421/ 39728-51<br />
congressmanagement@arcor.de, www.technologiebroker.de/hk-2012<br />
Thermoprozess<br />
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16 gaswärme international 2012-2
Heute schon Know-how geshoppt?
Nachrichten<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Fortbildung<br />
17.-18.<br />
April<br />
Nichtrostende Stähle<br />
VDI-Seminar in Düsseldorf<br />
20. April Normgerechte Zeichnungserstellung – Teil II<br />
DIN-Seminar in Hamburg<br />
23. April Normgerechter Betrieb von Altanlagen<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
24. April Patente und Produktpiraterie: Schutz und Verteidigung von<br />
innovationen<br />
DIN-Seminar in Berlin<br />
24.-25.<br />
April<br />
24.-25.<br />
April<br />
7.-8.<br />
Mai<br />
24.-26.<br />
April<br />
8.-9.<br />
Mai<br />
22.-23.<br />
Mai<br />
11.-12.<br />
Juni<br />
18.-19.<br />
Juni<br />
Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
gwi-Seminar in Essen<br />
Technische Dokumentation<br />
VDI-Seminar in Stuttgart<br />
Sicherheit von Maschinen<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Optische Messtechnik<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
Betrieb industrieller Gasversorgungsanlagen<br />
BG-Seminar in Rheinsberg<br />
Einführung in die Metallurgie von Stahl für Nicht-Metallurgen/Nicht-<br />
Techniker<br />
Stahl-Akademie-Seminar in Düsseldorf<br />
Direktes und Indirektes Strangpressen<br />
DGM-Seminar in Berlin<br />
Konstruktions- und Entwicklungsleiter<br />
VDI-Seminar in Aschheim<br />
19. Juni Straf- und Haftungsrecht für Umweltbeauftragte<br />
Fresenius-Seminar in Köln<br />
27.-29.<br />
Juni<br />
Schadenskunde und Schadensverhütung<br />
TAE-Seminar in Ostfildern<br />
BG – Berufsgenossenschaft Energie Textil<br />
Elektro Medienerzeugnisse<br />
Tel.: 0221/ 3778-3840,<br />
Fax: 0221/ 3778-193840<br />
bindig.nicole@bgetem.de,<br />
www.bgetem.de<br />
DGM – Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />
e.V.<br />
Tel.: 069/ 75306-757, Fax: 069/ 75306-733<br />
np@dgm.de, www.dgm.de<br />
DIN-Akademie<br />
Tel.: 030/ 2601-2872, Fax: 030/ 2601-42216<br />
thomas.winter@beuth.de, www.beuth.de<br />
Fresenius – Akademie Fresenius GmbH<br />
Tel.: 0231/ 75896-48, Fax: 0231/ 75896-53<br />
mstratmann@umweltakademie-fresenius.de,<br />
www.akademie-fresenius.de<br />
gwi – gaswärme international in Kooperation<br />
mit Gaswärme Institut e.V. Essen<br />
Tel.: 0201/ 82002-91, Fax: 0201/ 82002-40<br />
a.froemgen@vulkan-verlag.de,<br />
www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
Stahl-Akademie im Stahl-Zentrum<br />
Tel.: 0211/ 6707-644, Fax: 0211/ 6707-655<br />
info@stahl-akademie.de,<br />
www.stahl-akademie.de<br />
TAE – Technische Akademie Esslingen<br />
Tel.: 0711/ 34008-23,<br />
Fax 0711/ 34008-27,-43<br />
anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />
VDI Wissensforum GmbH<br />
Tel.: 0211/ 6214-201, Fax: 0211/ 6214-154<br />
wissensforum@vdi.de,<br />
www.vdi-wissensforum.de<br />
ESTAL präsentiert<br />
neues Management<br />
und neue Ziele<br />
E<br />
STAL (Europäische Vereinigung für die<br />
Aluminiumoberflächenveredelung)<br />
repräsentiert die Industrie der Aluminiumoberflächenveredelung<br />
in Europa. 2012<br />
wird für den Verband ein sehr wichtiges<br />
Jahr. In einer Zeit, in der die weltweite<br />
Industrie politische, wirtschaftliche und<br />
finanzielle Krisen durchlebt, setzt sich<br />
ESTAL zum Ziel, eine immer größere Unterstützung<br />
für seine Mitglieder zu bieten.<br />
Herr Ivo Vermeeren, Belgien, ist von der<br />
Mitgliederversammlung zum neuen Präsidenten<br />
für die Amtsperiode 2012-2014<br />
gewählt. Sein erklärtes Ziel ist, den Verband<br />
zu revitalisieren und weiterzuentwickeln.<br />
Seine Präsidentschaft wird im Zeichen<br />
von Veränderung und Einführung<br />
von Neuem stehen, beginnend mit einer<br />
erklärten Mission des Verbandes bis hin zur<br />
Vision und neuen Strategien.<br />
Damit diese Ziele optimal umgesetzt<br />
werden können, hat der Verband die Position<br />
des ESTAL-Direktors ins Leben gerufen.<br />
Dazu ist Dr. Dieter Brodalla, Düsseldorf,<br />
gewählt – ein erfahrener Branchenspezialist,<br />
der den Verband führt und den Mitgliedern<br />
für alle Fragen, Anregungen und<br />
Auskünfte zur Verfügung steht. Zudem<br />
möchte man die Interessen seiner Mitglieder<br />
international wahrnehmen, fördern, an<br />
Lösungen von technischen-, wirtschaftlichen-<br />
und umweltbezogenen Fragen aktiv<br />
mitarbeiten, die mit der Produktion und<br />
der Verwendung von oberflächenveredeltem<br />
Aluminium zusammenhängen. Die<br />
Verbreitung von Fachwissen und Entwicklung<br />
neuer Technologien unter den Mitgliedern<br />
wird weiter belebt.<br />
Nächstes Strategieziel ist, die Kontakte<br />
zu allen nationalen und internationalen<br />
Verbänden in allen Prozess- und Anwendungsbereichen<br />
von Aluminium zu verstärken<br />
oder neu aufzunehmen. Zudem<br />
wird sich ESTAL verstärkt auf Aspekte wie<br />
Umwelt, Aus- und Weiterbildung, Qualität,<br />
Normierung, Technologie und Fachwissenaustausch<br />
konzentrieren.<br />
18 gaswärme international 2012-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Nachrichten<br />
Schweizer Erdgas-Versorger fordern<br />
optimierten Netzzugang<br />
Die Erdgas-Versorger der Schweiz<br />
haben ihren Branchenverband beauftragt,<br />
mit den industriellen Großverbrauchern<br />
eine Vereinbarung über einen optimierten<br />
Netzzugang abzuschließen, und<br />
die entsprechenden Eckwerte dazu verabschiedet.<br />
Die Vereinbarung soll festlegen,<br />
nach welchen <strong>Regeln</strong> Erdgas von Drittlieferanten<br />
durch die Transport- und Verteilnetze<br />
der Schweiz geleitet wird.<br />
An einer außerordentlichen Generalversammlung<br />
des Verbands der Schweizerischen<br />
Gasindustrie (VSG) in Bern haben die<br />
rund 90 lokalen- und regionalen Erdgas-Versorger<br />
der Schweiz ihren Branchenverband<br />
einstimmig ermächtigt, die Verhandlungen<br />
auf der Basis der vorliegenden Ergebnisse<br />
fortzusetzen und bis Mitte des Jahres eine<br />
unterschriftsreife Vereinbarung zur definitiven<br />
Beschlussfassung vorzulegen.<br />
Der internationale Technologiekonzern<br />
Andritz verzeichnete im Geschäftsjahr<br />
2011 eine sehr zufriedenstellende<br />
Geschäftsentwicklung: Auftragseingang,<br />
Umsatz und Ergebnis erreichten Rekordwerte.<br />
Der Umsatz betrug 4.596,0 Mio.<br />
Euro (+29,3 % im Vergleich zu 2010: 3.553,8<br />
Mio. Euro). Zuwächse verzeichneten die<br />
Geschäftsbereiche Hydro, Seperation und<br />
Metals.<br />
Der Auftragseingang der Gruppe<br />
erhöhte sich auf 5.706,9 Mio. Euro (+38,1 %<br />
im Vergleich zu 2010: 4.131,9 Mio. Euro).<br />
Hauptgrund für diesen starken Anstieg war<br />
der Erhalt von drei Großaufträgen in den<br />
Geschäftsbereichen Pulp & Paper sowie<br />
Hydro. Der Auftragsstand per Ende 2011<br />
erreichte 6.683,1 Mio. Euro (+26,3 % im Vergleich<br />
zum 31. Dezember 2010: 5.290,9 Mio.<br />
Euro).<br />
Danach sollen industrielle Großverbraucher<br />
mit einer Anschlusskapazität von mindestens<br />
200 m 3 /h bei Dritten beschafftes<br />
Erdgas gemäß den vereinbarten <strong>Regeln</strong> im<br />
Schweizer Netz durchleiten können. Für<br />
die Schweizer Erdgas-Versorger ist wichtig,<br />
dass dadurch weder die Netzstabilität<br />
noch die Versorgungssicherheit der<br />
Schweizer Kunden beeinträchtigt werden.<br />
Seit Februar 2011 hatten eine Delegation<br />
der industriellen Großverbraucher und<br />
der Schweizer Erdgas-Wirtschaft über eine<br />
Verbändevereinbarung verhandelt. Diese<br />
soll den Netzzugang für Großkunden<br />
regeln, ohne die Haushaltkunden zu diskriminieren.<br />
Begleitet wurden die Verhandlungen<br />
deshalb vom Bundesamt für Energie.<br />
Das Inkrafttreten dieser Regelung ist<br />
auf den Beginn des nächsten Gasjahres am<br />
1. Oktober 2012 vorgesehen.<br />
Andritz Gruppe verzeichnet erfreuliche<br />
Geschäftsentwicklung 2011<br />
Das Konzern-Ergebnis der Gruppe<br />
betrug 230,7 Mio. Euro (2010: 179,6 Mio.<br />
Euro). Die Bilanzstruktur per 31. Dezember<br />
2011 war unverändert solide: Die Eigenkapitalquote<br />
betrug 20,6 % (31. Dezember<br />
2010: 19,7 %).<br />
Dr. Wolfgang Leitner, Vorstandsvorsitzender<br />
der ANDRITZ AG, sagt über die<br />
Erwartungen für das Geschäftsjahr 2012:<br />
„Trotz der unsicheren gesamtwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen sehen wir –<br />
abgesehen von einzelnen, schwer vorhersagbaren<br />
Großprojekten – aktuell in den<br />
von uns bedienten Märkten insgesamt<br />
eine solide Projektaktivität.“ Ausgehend<br />
von diesen Erwartungen und dem hohen<br />
Auftragsstand erwartet die Andritz Gruppe<br />
für 2012 im Vergleich zu 2011 einen<br />
Anstieg des Umsatzes und des Konzern-<br />
Ergebnisses.<br />
KSB steigert<br />
Konzernumsatz<br />
Mit einer Steigerung um 7,2 % hat<br />
der KSB Konzern 2011 erstmals<br />
die Umsatzmarke von 2 Mrd. Euro<br />
überschritten. Der Pumpen- und<br />
Armaturenhersteller erreichte 2.079,1<br />
Mio. Euro und verbuchte dabei<br />
Zuwächse in den drei Segmenten<br />
Pumpen, Armaturen und Service wie<br />
auch in allen vier Vertriebsregionen.<br />
Im Auftragseingang ist der Konzern<br />
gegenüber dem Umsatz langsamer<br />
gewachsen. Er erreichte ein Volumen<br />
von 2.132,3 Mio. Euro, das um<br />
2,8 % über dem des Vorjahres lag.<br />
Während das Breitengeschäft mit<br />
Standardpumpen und -armaturen<br />
KSB ein gutes Wachstum ermöglichte,<br />
blieb das Projektgeschäft von der bei<br />
vielen Investoren noch zögerlichen<br />
Bereitschaft gekennzeichnet, neue<br />
Großanlagen zu bauen.<br />
Wegen der schwierigen Lage im<br />
Projektgeschäft war die Ergebnisentwicklung<br />
dort von einem starken<br />
Preisverfall und entsprechend geringeren<br />
Margen gekennzeichnet; auch<br />
steigende Material- und Personalkosten<br />
führten zu Belastungen. Insoweit<br />
rechnet das Unternehmen für das<br />
Geschäftsjahr 2011 mit einem Ergebnis<br />
vor Ertragsteuern, das unter dem des<br />
Vorjahres (135,8 Mio. Euro) liegen wird.<br />
Für das laufende Jahr geht KSB von<br />
einem insgesamt moderaten, aber<br />
regional unterschiedlichen Wachstum<br />
des Marktes für Pumpen, Armaturen<br />
und Serviceleistungen aus.<br />
Sofern es zu keinen deutlichen Konjunktureintrübungen<br />
oder gar einer<br />
ausgeprägten Rezession kommt,<br />
steht für 2012 eine Steigerung von<br />
Auftragseingang und Umsatz in Aussicht.<br />
Hierbei wird das Umsatzvolumen<br />
im Konzern voraussichtlich stärker<br />
wachsen als der Auftragseingang.<br />
2-2012 gaswärme international 19
Nachrichten<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
BRAND NEW<br />
Heute schon<br />
Know-how geshoppt?<br />
Der neue Internetauftritt der gwi<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
Vulkan-Verlag<br />
20 gaswärme international 2012-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Nachrichten<br />
2-2012 gaswärme international<br />
21
Nachrichten<br />
Wirtschaft und Unternehmen<br />
GWI-Seminare<br />
17. April Arbeiten an Gasleitungen bei unkontrollierter Gasausströmung –<br />
Schulung nach BGR 500<br />
18.-19.<br />
April<br />
18.-19.<br />
April<br />
Grundlagen der Gasverteilung – Von der Erdgas-Förderung bis zur<br />
Hausinstallation<br />
Praxis der Gastechnik für Nichttechniker und spartenfremde<br />
Mitarbeiter<br />
25. April Die DVGW-TRGI 2008 – Technische <strong>Regeln</strong> für Gasinstallationen<br />
25. April Einführung in die Gasabrechnung<br />
26.-27. April Auslegung und Dimensionierung von Gas-Druckregelanlagen<br />
26.-27. April Gas-Druckregel- und Messanlagen – Praxisseminar<br />
7.-8. Mai Sachkundige für Odorieranlagen – DVGW G 280<br />
8.-9. Mai Weiterbildung von Sachkundigen im Bereich von Erdgastankstellen –<br />
DVGW G 651<br />
10.-11. Mai Sachkundige für Klärgas- und Biogasanalgen in der Abwasserbehandlung<br />
10.-11. Mai Prüfungen, Dokumentationen und Abnahmen von Gas-Druckregelanlagen<br />
bis 5 bar durch Sachkundige<br />
24.-25. Mai Organisation des Betriebs und Fachkunde für Erdgasanlagen auf<br />
Werksgelände und im Bereich industrieller Gasverwendung<br />
30.-31. Mai Sicherheitstraining zum Gaszählerwechsel<br />
31. Mai –<br />
1. Juni<br />
31. Mai –<br />
1. Juni<br />
Erdgas im Gewerbe – Energieberatung unter<br />
Wettbewerbsbedingungen<br />
Weiterbildung von Sachkundigen und technischen Führungskräften im<br />
Bereich von Gas-Druckregel- und -Messanlagen<br />
1. Juni Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas<br />
11.-13. Juni Sachkundigenschulung Gas-Druckregel- und -Messanlagen im<br />
Netzbetrieb und in der Industrie<br />
13.-14. Juni Neuerungen im Bereich Gasmessung und Gasabrechnung<br />
14.-15. Juni Praxis der Ortsgasverteilung<br />
16. Juni Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen<br />
– BALSibau – DVGW GW 129<br />
18. Juni Organisation und Logistik der Gasrohrnetzüberprüfung<br />
19.-20. Juni Gasspüren und Gaskonzentrationsmessungen<br />
19.-20. Juni Gas-Hausanschlüsse<br />
26.-27. Juni Gasmessung und Gasabrechnung im liberalisierten Markt<br />
27.-28. Juni Erfahrungsaustausch und Weiterbildung der Sachkundigen für<br />
Odorieranlagen<br />
Gaswärme-Institut e.V., Bildungswerk<br />
Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />
bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />
Schmolz + Bickenbach<br />
Guss liefert<br />
Dampfturbinenventile<br />
nach China<br />
Qualität „Made in Germany“ ist auch in<br />
Asien gefragt: Das zeigt ein Großauftrag<br />
für insgesamt acht Sätze Dampfturbinenventile,<br />
den die Dongfang Turbine<br />
Co. Ltd an die Schmolz + Bickenbach Guss,<br />
Krefeld, vergeben hat. Die Krefelder Gießereigruppe<br />
ist bereits seit 1999 auf dem<br />
chinesischen Markt aktiv – seit 2003<br />
besteht die Zusammenarbeit mit Dongfang.<br />
Die 1966 gegründete Dongfang Turbine<br />
Co. Ltd mit Sitz in Deyang (Provinz<br />
Sichuan) – eine Tochtergesellschaft der<br />
Dongfang Electric Corporation Limited –<br />
ist einer der führenden chinesischen Hersteller<br />
von Dampf- und Gas turbinen.<br />
Bei einem schweren Erdbeben 2008<br />
wurden rund 70 % der Anlagen zerstört<br />
und danach in Rekordzeit an einem neuen<br />
Standort wieder aufgebaut. Aktuell ist das<br />
Unternehmen dabei, seine Produktionskapazitäten<br />
zu erweitern. Geplant ist, jährlich<br />
Dampfturbinen mit einer Gesamtleistung<br />
von 40.000 MW herzustellen. Dazu benötigt<br />
Dongfang hochwertige Edelstahlgussteile,<br />
die das Unternehmen auch von der<br />
Schmolz + Bickenbach Guss Gruppe<br />
bezieht. „Wir konnten uns gegen sieben<br />
europäische und asiatische Mitbewerber<br />
durchsetzen“, erklärt Berthold Schiffer,<br />
Geschäftsführer für den operativen Vertrieb<br />
bei Schmolz + Bickenbach Guss.<br />
Denn Dampfturbinenventile sind extrem<br />
hohen Belastungen ausgesetzt und<br />
entsprechend hoch sind auch die Qualitätsanforderungen<br />
an die Bauteile. Der<br />
Edelstahlgussexperte liefert insgesamt<br />
acht Sätze Haupt-, Stell- und Mitteldruckventile<br />
an Dongfang – für die 660 MWund<br />
1.000 MW-Turbinenklasse. Die Teile<br />
werden in Krefeld gegossen, vorbearbeitet<br />
und konstruktionsgeschweißt. Dabei stellt<br />
vor allem der letzte Arbeitsschritt besondere<br />
Herausforderungen an die Gießerei.<br />
Der hoch hitzebeständige Werkstoff muss<br />
unter Temperatur geschweißt werden.<br />
22 gaswärme international 2012-2
Wirtschaft und Unternehmen<br />
Nachrichten<br />
E.ON hält Strom- und Gasabsatz trotz schwieriger<br />
Rahmenbedingungen konstant<br />
Trotz gesunkenem Energieverbrauch in<br />
Deutschland im Jahr 2011 konnte der<br />
Großkundenvertrieb von E.ON seinen<br />
Strom- und Gasabsatz auf konstant hohem<br />
Niveau halten. Auch für die Zukunft sieht<br />
sich das Unternehmen gut gerüstet. „Mit<br />
neuen flexiblen Mengenkonzepten sowie<br />
innovativen Services und Technologien<br />
werden nicht nur wir, sondern auch unsere<br />
Kunden weiterhin die Nase vorn haben“,<br />
sagt der deutsche Vertriebschef von E.ON,<br />
Dr. Stefan Vogg, in einem Pressegespräch<br />
anlässlich der Energiemesse „E-world<br />
energy & water“ in Essen.<br />
Im vergangenen Jahr haben in Deutschland<br />
unter anderem milde Temperaturen<br />
zu einem Verbrauchsrückgang bei Erdgas<br />
um rund 10 % geführt. „Der deutsche<br />
E.ON-Vertrieb konnte an seine Großkunden<br />
im vergangenen Jahr Gasmengen auf<br />
dem hohen Niveau des Vorjahres absetzen.<br />
Auch für das laufende Kalenderjahr<br />
sind wir mit den bisher kontrahierten Mengen<br />
voll im Plan“, berichtet Vogg. Mit dem<br />
Stromgeschäft ist E.ON ebenfalls zufrieden:<br />
Trotz stetig zunehmenden Wettbewerbs<br />
konnte der E.ON-Vertrieb seine Position<br />
behaupten und im vergangenen Jahr<br />
Mengen auf bisherigem Niveau an seine<br />
Großkunden verkaufen.<br />
Für das Jahr 2012 sei das Unternehmen<br />
ebenfalls voll auf Kurs. Sowohl im Strom- als<br />
auch im Gasvertrieb verfügt E.ON über ein<br />
breites Angebot von verschiedenen Lieferkonzepten,<br />
Mengen-, Struktur- und Flexibilitätsvarianten<br />
sowie Preismodellen. „In der<br />
aktuellen, dynamischen Lage verspüren wir<br />
eine verstärkte Unsicherheit bei der Mengenplanung<br />
unserer Großkunden. Mit<br />
unseren modernen Vollversorgungsverträgen<br />
für Stadtwerke und Industriekunden<br />
setzen wir in diesem Jahr neue Maßstäbe:<br />
Ab sofort bieten wir im Strom- und Gasbereich<br />
Verträge ohne Mindestabnahme-<br />
Verpflichtungen an“, berichtet Vogg.<br />
Mit ergänzenden Energiedienstleistungen<br />
trägt der E.ON-Vertrieb zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz seiner Kunden bei.<br />
Dazu zählt auch das neue Produkt „E.ON<br />
betriebliches Energiemanagementsystem“.<br />
Hiermit können Unternehmen ihren Energieverbrauch<br />
ermitteln und bewerten und<br />
so Investitionsentscheidungen zur Verbesserung<br />
der Energieeffizienz ableiten.<br />
ThyssenKrupp verkauft Edelstahlsparte<br />
ThyssenKrupp kann seine Edelstahlsparte Inoxum wie geplant<br />
an den finnischen Konkurrenten Outokumpu verkaufen. Im<br />
Gegenzug sicherten die beiden Unternehmen der Belegschaft zu,<br />
bis Ende 2015 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.<br />
Inoxum soll nun in ein neues Gemeinschaftsunternehmen eingebracht<br />
werden, an dem sich ThyssenKrupp mit 29,9 % beteiligt. „Wir<br />
haben kein Ergebnis erreicht, das zum Jubeln Anlass bietet“, sagt<br />
Bertin Eichler, Vorstandsmitglied der IG Metall. Das Herausholbare<br />
sei aber herausgeholt worden, heißt es bei der Gewerkschaft, die<br />
von extrem schwierigen und angespannten Verhandlungen<br />
spricht. „Vier Jahre Schutz vor betriebsbedingter Kündigung ist ein<br />
Erfolg. Das ist eine 1a-Sicherung per Tarifvertrag“, meint auch Bernd<br />
Kalwa, der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates bei Inoxum. Mit<br />
der Zustimmung der Arbeitnehmer gilt der Verkauf an Outokumpu<br />
als Formsache. Dadurch entsteht ein neuer Weltmarktführer mit<br />
rund 18.000 Mitarbeitern und mehr als 10 Mrd. Euro Umsatz.<br />
Doch bei allen von der IG Metall vermeldeten Erfolgen – ganz<br />
ohne Einschnitte für die Arbeitnehmer verläuft die Einigung zwischen<br />
ThyssenKrupp und Outokumpu nicht. So wird die Produktion<br />
im Inoxum-Werk in Krefeld bis Ende 2013 eingestellt, in Bochum<br />
ist Ende 2016 Schluss. „Die Entscheidung zur Schließung der Flüssigphase<br />
war nicht zu verhindern“, sagen Markus Grolms und Marc<br />
Schlette, die Verhandlungsführer der IG Metall. Denn für die energieintensive<br />
Edelstahl-Schmelze verfügt das neue Gemeinschaftsunternehmen<br />
im finnischen Torneo wie auch im italienischen Terni<br />
über zwei wesentlich günstigere Alternativstandorte. Allein die<br />
Veredlung des Edelstahls soll unverändert in Deutschland stattfinden,<br />
und zwar am Standort Krefeld. In Summe dürften am Ende<br />
900 der fast 6.000 Inoxum-Mitarbeiter von den Schließungen<br />
betroffen sein, 400 am Standort Krefeld und 500 in Bochum. Für sie<br />
hat ThyssenKrupp bereits „sozialverträgliche Lösungen“ angekündigt.<br />
Bei der IG Metall spricht man zum Beispiel von der Bereitstellung<br />
von Ersatzarbeitsplätzen innerhalb des Unternehmens.<br />
Für den lange geplanten Verkauf seiner zuletzt ungeliebten Edelstahlsparte<br />
kassiert ThyssenKrupp rund 2,7 Mrd. Euro. Die Bezahlung<br />
besteht dabei aus drei Komponenten: zum einen aus der Beteiligung<br />
am neuen Gemeinschaftsunternehmen, zum anderen aus<br />
einer „signifikanten“ Barzahlung, und schließlich durch Übernahme<br />
der Finanzverbindlichkeiten und Pensionsverpflichtungen in Höhe<br />
von fast 700 Mio. Euro. ThyssenKrupp reduziert dadurch seine hohe<br />
Schuldenlast von zuletzt gut 3,6 Mrd. Euro. Diese Verbindlichkeiten<br />
belasten zum einen das Rating des Dax-Konzerns, das teilweise nur<br />
noch auf Ramschniveau lag. Zum anderen haben sie bislang den<br />
von Vorstandschef Heinrich Hiesinger angekündigten Konzernumbau<br />
gelähmt. Der frühere Siemens-Manager will ThyssenKrupp zu<br />
einem „diversifizierten Industrieunternehmen“ weiterentwickeln,<br />
etwa durch Investitionen in lukrative und zukunftsträchtige<br />
Geschäfte wie den Anlagen- und den Aufzugbau.<br />
2-2012 gaswärme international<br />
23
Nachrichten<br />
Veranstaltungen<br />
3. Praxisseminar:<br />
Effiziente Brennertechnik für Industrieöfen<br />
Die Fachzeitschrift gaswärme international<br />
(gwi) und das Gaswärme-Institut e.<br />
V. Essen veranstalten das Praxisseminar<br />
zum Thema „Effiziente Brennertechnik für<br />
Industrieöfen“. Das Seminar findet vom 24.<br />
bis 25. April 2012 im Atlantic Congress<br />
Hotel in Essen mittlerweile zum dritten Mal<br />
statt.<br />
Das wachsende Umweltbewusstsein,<br />
die steigenden Energiekosten und die Vorgaben<br />
der Politik im Zuge der Energiewende<br />
bedeuten für Betreiber von Thermoprozessanlagen<br />
immer größere<br />
Anstrengungen, um die Effizienz von Anlagen<br />
zu steigern. Ein wichtiger Aspekt dabei<br />
ist der Einsatz innovativer Brennertechnik,<br />
die neben geringen Schadstoffemissionen<br />
eine optimale Ausnutzung der Wärme<br />
unter geringstmöglichem Energieeintrag<br />
realisieren. Das Seminar gibt sowohl Brenner-,<br />
Anlagenund<br />
Komponentenherstellern<br />
als auch<br />
Betreibern von<br />
Thermo prozessanlagen<br />
und<br />
Lieferanten technischer<br />
Gase<br />
wichtige Impulse<br />
und neue<br />
Erkenntnisse<br />
zum Stand innovativer<br />
und<br />
effektiver Brennertechnik.<br />
Am ersten Praxistag, Dienstag, den 24.<br />
April 2012 (09:30 bis 17:00 Uhr), erwarten<br />
Teilnehmer nach einem Begrüßungskaffee<br />
vier interessante Themenblöcke, Diskussionsrunden<br />
und eine abschließende<br />
Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr. Der<br />
zweite Praxistag, Mittwoch, der 25. April<br />
2012, beginnt um 09:00 Uhr und soll im<br />
Rahmen von zwei parallel laufenden Workshops<br />
den Teilnehmern die Möglichkeit<br />
geben, sich in einem Dialog mit Experten<br />
der Branche auszutauschen und konkrete<br />
Fragen und Probleme zu diskutieren.<br />
Für das leibliche Wohl ist während der<br />
Veranstaltungstage gesorgt. Jeder Teilnehmer<br />
bekommt zudem die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Fachbuch „Prozesswärme –<br />
Energieeffizienz in der industriellen Thermoprozesstechnik“<br />
überreicht. Die Teilnahmegebühr<br />
liegt zwischen 800 und 900<br />
Euro. Anmeldeformulare sowie weitere<br />
Informationen zu Hotel und Anfahrt erhalten<br />
Sie unter:<br />
www.energieeffizienzthermoprozess.de<br />
Messe-Quartett Gifa, Metec, Thermprocess und<br />
Newcast präsentiert sich 2015<br />
Darauf hat die Branche mit Spannung gewartet: der nächste<br />
Termin von Gifa, Metec, Thermprocess und Newcast steht<br />
fest. Das erfolgreiche Technologiemessen-Quartett wird sich<br />
vom 16. bis 20. Juni 2015 wieder der internationalen Fachwelt<br />
in Düsseldorf präsentieren.<br />
Die vergangene „Bright World of Metals” verzeichnete mit<br />
rund 2.000 Ausstellern auf 78.558 m 2 Ausstellungsfläche und<br />
79.000 Besuchern aus 83 Ländern einen neuen Messerekord.<br />
Dementsprechend gestärkt ging auch die ausstellende Industrie<br />
der Gießereitechnik, Metallurgie sowie Thermoprozesstechnik<br />
und Gussprodukten aus den letztjährigen Veranstaltungen<br />
hervor. Zahlreiche Geschäftsabschlüsse konnten schon während<br />
der <strong>Messen</strong> getätigt werden und auch das Nachmessegeschäft<br />
lief für die meisten Unternehmen hervorragend.<br />
Projektleiter Friedrich-Georg Kehrer sagt: „Wir hoffen, dass<br />
diese gute Stimmung sich auch über die kommenden drei<br />
Jahre halten wird. Unser Bestreben ist es, über unsere informativen,<br />
topaktuellen Messeportale auch in den Jahren zwischen<br />
den Veranstaltungen den Kontakt zu Ausstellern, Besuchern<br />
und den Medien konstant zu halten.“ Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.gifa.de, www.metec.de, www.thermprocess.de<br />
und www.newcast.de<br />
24 gaswärme international 2012-2
3. Praxisseminar<br />
Effiziente<br />
BRENNERTECHNIK<br />
für Industrieöfen<br />
24.-25. April 2012, Atlantic Congress Hotel Essen, www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
powered by<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
*<br />
Deutscher Umweltpreis 2011<br />
*<br />
Dr.-Ing. Joachim G. Wünning<br />
NEU<br />
NEU<br />
Themenblock 1 Einführung<br />
Einführung in die technische Verbrennung in Industrieöfen<br />
Themenblock 2 Brennertechniken für Industrieöfen<br />
• Low-NO x -Lösungen für industrielle Brenner<br />
• Flammenlose Brennertechnik und Regenerativ-Brenner der nächsten Generation<br />
• Lambda – Flexibilität prozessoptimiert in der Praxis genutzt<br />
Themenblock 3 Brennerkomponenten<br />
• Flammenüberwachung von Industriebrennern<br />
• Sauerstoffbrenner in Schmelz- und Wärmeaggregaten –<br />
eine Lösung für die Zukunft<br />
• Leistungsmodulation für Industriebrenner – effizient und robust<br />
Themenblock 4 Forschung und Entwicklung / Normung<br />
• Industrielle Forschung für KMU in öffentlich geförderten Projekten:<br />
Möglichkeiten und Beispiele<br />
• EU-Projekt CEREXPRO: Neuartige keramische Wärmeübertrager<br />
für Rekuperatorbrenner<br />
• Anstehende Entwicklung im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />
Workshop 1<br />
Instandhaltung, Wartung, Sicherheit<br />
und Service von gasbeheizten Industrieöfen<br />
Moderation Dr. Franz Beneke<br />
• Sichere Thermoprozessanlagen<br />
• Sicherheitseinrichtungen an gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
Workshop 2<br />
Energieeffizienz von Verbrennungs- und Thermoprozessen<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis<br />
• Wie kann das Einsparpotential bei der Beheizung von<br />
Industrieöfen ausgeschöpft werden?<br />
• Energieoptimierte Wärmebehandlungsprozesse<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 24. April 2012<br />
Veranstaltung 09:30 – 17:00 Uhr<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 25. April 2012<br />
Veranstaltung 09:00 – 12:30 Uhr<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />
Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
• gwi Abonnenten, Gaswärme-Institut Mitglieder<br />
oder/und auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
• regulärer Preis: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die<br />
Tagungsunterlagen sowie das<br />
Catering (4x Kaffee, 2x<br />
Mittagessen, 1 Abendveranstaltung).<br />
Jeder Teilnehmer<br />
bekommt zudem das<br />
Fachbuch „Prozesswärme –<br />
Energieeffizienz in der<br />
industriellen Thermoprozesstechnik“<br />
überreicht. Die Preise<br />
verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
MIT REFERENTEN VON: Aichelin Ges.m.b.H., DURAG GmbH,<br />
Eclipse Combustion GmbH, Elster GmbH, E.ON Ruhrgas AG, FBB Engineering GmbH,<br />
Gaswärme-Institut e. V. Essen, LOI Thermprocess GmbH, Praxair GmbH,<br />
Siemens AG, TU Bergakademie Freiberg, VDMA e. V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
Ich bin gwi-Abonnent<br />
Ich bin Gaswärme-Institut Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Instandhaltung, Wartung, Sicherheit und Service<br />
von gasbeheizten Industrieöfen oder<br />
Workshop 2 Energieeffizienz von Verbrennungs- und Thermoprozessen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift
Visions become reality.<br />
ALUMINIUM 2012<br />
09.-11.10.2012 | Messe Düsseldorf<br />
9. Weltmesse & Kongress<br />
www.aluminium-messe.com<br />
Veranstalter:<br />
Partner:
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
CERAMITEC 2012 diskutiert über Kosten- und Energieeffizienz<br />
Die CERAMITEC 2012 eröffnet mit einer<br />
Podiumsdiskussion zum Thema „Kostenund<br />
Energieeffizienz“. Das Rahmenprogramm<br />
steht an allen Messetagen jeweils<br />
unter einem speziellen Motto. Das Rahmenprogramm<br />
im CERAMITEC Forum in der Halle<br />
A 5 stellt auch 2012 wieder die Plattform für<br />
Wissensvermittlung und Know-how-Transfer,<br />
für Forschung und Entwicklung dar. Der<br />
Besuch der Fachvorträge und Podiumsdiskussionen<br />
ist kostenfrei. Alle Vorträge werden<br />
mit Simultanübersetzung in deutscher und<br />
englischer Sprache angeboten.<br />
Der Fachverband Pulvermetallurgie präsentiert<br />
am 22. Mai 2012 den „Tag der Pulvermetallurgie“.<br />
Zu den Schwerpunktthemen<br />
gehören dabei neue und bewährte<br />
Technologien zur Herstellung von Pulvermetallurgie-Teilen<br />
sowie Innovationen und<br />
Technologien für die Produktion in der<br />
Keramikindustrie und weiteren Anwendungsbereichen.<br />
In verschiedenen Fachvorträgen<br />
werden Fertigungsverfahren,<br />
innovative Techniken und neu entwickelte<br />
Anlagen in diesem Bereich vorgestellt.<br />
Der „Heavy Clay Day“ findet am 23. Mai<br />
statt. Die Fachzeitschrift ZI – Ziegelindustrie<br />
<strong>International</strong> wird hochkarätige Sprecher<br />
zum Schwerpunkt “Ressourcenschonung<br />
und Energieeffizienz” Chancen und<br />
Möglichkeiten für die grobkeramische<br />
Industrie präsentieren. Erstmalig wird sich<br />
die europäische Arbeitsgruppe ECTS<br />
(European Ceramic Technology Suppliers)<br />
mit einer Podiumsdiskussion an der Veranstaltung<br />
beteiligen.<br />
Das „10 th <strong>International</strong> Symposium on<br />
Ceramic Materials and Components for<br />
Energy and Environmental Applications” findet<br />
vom 20. bis 23. Mai in Dresden statt. Am<br />
23. Mai wird ein Transfer die Teilnehmer des<br />
Symposiums nach München bringen, wo<br />
am nächsten Tag die Konferenz mit dem<br />
„Tag der Technischen Keramik“ fortgesetzt<br />
wird. Zu dieser Veranstaltung werden zahlreiche<br />
Teilnehmer der CMCEE Konferenz als<br />
Referenten und Diskussionspartner erwartet.<br />
Ein weiterer Höhepunkt des Rahmenprogramms<br />
ist der Indien-Tag am Freitag,<br />
25. Mai, der bereits zum zweiten Mal im<br />
Rahmen der CERAMITEC stattfindet. Die<br />
von der indischen Vertretung des VDMA<br />
organisierte Veranstaltung wird die Situation<br />
und die Rahmenbedingungen des<br />
indischen Marktes beleuchten.<br />
Eine Premiere stellt das Angebot von<br />
Guided Tours über die Messe dar und rundet<br />
dieses hervorragende Programm ab.<br />
Zu den Themen „Grobkeramik“, „Technische<br />
Keramik“ und „Energieeffizienz, Öfen,<br />
Feuerfest“ werden verschiedene Touren<br />
zusammengestellt, die die Besucher zu<br />
den Highlights des jeweiligen Themas führen.<br />
Geplant sind zwei Touren pro Tag in<br />
englischer Sprache, die jeweils etwa 2,5<br />
Stunden dauern werden. Bei maximal acht<br />
Stationen stehen jedem Aussteller 15<br />
Minuten für seine Präsentation zur Verfügung.<br />
Für die Unternehmen, die an diesen<br />
Guided Tours teilnehmen möchten, ist<br />
eine verbindliche Anmeldung erforderlich.<br />
Für Besucher ist die Teilnahme kostenfrei.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.ceramitec.de<br />
Positiver Ausblick auf ACHEMA 2012<br />
Mit Optimismus blicken Veranstalter<br />
und Aussteller auf die weltgrößte<br />
Messe für chemische Technik, Biotechnologie<br />
und Umweltschutz ACHEMA, die vom<br />
18. bis 22. Juni 2012 in Frankfurt am Main<br />
stattfindet. Die stabilen bis leicht positiven<br />
Prognosen für die chemische Industrie und<br />
den Anlagenbau schlagen sich in guten<br />
Anmeldezahlen nieder: Besonders die Ausstellungsgruppen<br />
Mess- und Regeltechnik<br />
und Pharma- und Verpackungstechnik zeigen<br />
deutliche Wachstumsraten gegenüber<br />
2009, als insgesamt 3.767 Aussteller und<br />
über 173.000 Besucher gezählt wurden.<br />
Der Anteil der internationalen Aussteller<br />
liegt derzeit bei 47 %; dabei sind besonders<br />
aus Indien und China Zuwächse zu verzeichnen,<br />
aber auch aus einigen osteuropäischen<br />
Ländern. Die ACHEMA findet im<br />
Dreijahresturnus in Frankfurt am Main statt<br />
2-2012 gaswärme international<br />
und ist globaler Treffpunkt für Technologieentwickler,<br />
Anbieter und Anwender.<br />
Bestimmende Themen der ACHEMA 2012<br />
sind Energie und Rohstoffe. Neue Energiespeichertechnologien,<br />
aber auch besonders<br />
sparsame Anlagen sind für die energieintensive<br />
chemische Industrie von großem Interesse.<br />
Die zunehmende Nutzung nachwachsender<br />
Rohstoffe und der Einsatz biotechnologischer<br />
Verfahren führen ebenfalls zu<br />
neuen Anforderungen an Ausrüstung und<br />
Technologie. Die ACHEMA deckt von der<br />
Labortechnik bis zur Verpackungstechnik die<br />
gesamte Wertschöpfungskette der chemischen<br />
und pharmazeutischen Industrie ab.<br />
Das Kongressprogramm mit 900 Vorträgen<br />
umfasst ebenfalls die gesamte Bandbreite<br />
von Verfahrenstechnik, pharmazeutischer<br />
Produktion und Biotechnologie.<br />
Dabei werden Lösungen, die an der<br />
Schwelle zur Marktreife stehen, ebenso<br />
besprochen wie neue Erkenntnisse aus<br />
Forschung und Anwendung.<br />
Eine erstmals eingerichtete Partnering-<br />
Plattform erlaubt Ausstellern und Besuchern<br />
bereits im Vorfeld der Veranstaltung<br />
das gezielte Finden möglicher Kooperationspartner<br />
und die frühzeitige Kontaktaufnahme<br />
und Terminvereinbarung. Ein<br />
umfangreiches Begleitprogramm mit Gastund<br />
Partnerveranstaltungen und Podiumsdiskussionen<br />
rundet das Angebot ab.<br />
Unter dem Titel „Automation im Dialog“<br />
bieten beispielsweise NAMUR, ARC<br />
Advisory Group und ZVEI ein gemeinsames<br />
Diskussionsforum für Hersteller,<br />
Anwender, Consultants und Behörden an.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />
www.achema.de<br />
27
Nachrichten<br />
Veranstaltungen<br />
Hannover Messe 2012: Nachhaltige Effizienz<br />
entscheidet über Erfolg<br />
Einen einzigartigen Überblick, welche<br />
Technologien in der Industrie für eine<br />
effektive Ressourcenschonung sorgen, bietet<br />
die Hannover Messe 2012 vom 23. bis<br />
27. April. In den Kernthemen der Messe,<br />
Industrieautomation und IT, Energie- und<br />
Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung,<br />
Produktionstechnologien und<br />
Dienstleistungen sowie Forschung und<br />
Entwicklung, werden in diesem Jahr mehrere<br />
tausend Innovationen in Hannover<br />
erwartet.<br />
Die Messe steht unter dem Leitthema<br />
„greentelligence“. „In den acht Leitmessen<br />
wird über das Leitthema dargestellt, dass<br />
nur die intelligente Verbindung von effizienten<br />
Verfahren, umweltverträglichen Materialien<br />
und nachhaltigen Erzeugnissen in der<br />
industriellen Produktion die Wettbewerbsfähigkeit<br />
in sich dynamisch entwickelnden<br />
internationalen Märkten sichern wird“, sagt<br />
Dr. Wolfram von Fritsch, Vorstandsvorsitzender<br />
der Deutschen Messe AG.<br />
Der Trend in der Industrie zu nachhaltiger<br />
Effizienz spiegelt sich auch in der Präsentation<br />
des Partnerlandes China der<br />
Hannover Messe wider. „Im Fokus des Partnerlandes<br />
stehen intelligente Fertigungsverfahren,<br />
nachhaltige Energieerzeugung,<br />
intelligente Energienetze sowie Elektromobilität.<br />
Mit der Messe nutzt das Partnerland<br />
eine ideale Plattform, um den Wandel der<br />
Wirtschaft in die weltweite Öffentlichkeit<br />
zu tragen und neue Märkte zu erschließen“,<br />
erklärt von Fritsch. Der Trend zur nachhaltigen<br />
Effizienz wird besonders mit der<br />
neuen Leitmesse IndustrialGreenTec aufgegriffen.<br />
Dort präsentieren Aussteller<br />
Lösungen, Verfahren, Maschinen und Konzepte,<br />
die anderen Unternehmen bei der<br />
Umstellung auf eine so genannte grüne<br />
Produktion helfen.<br />
Das Motto „greentelligence“ gilt für die<br />
Industrial Automation, die internationale<br />
Leitmesse für Prozessautomation, Fertigungsautomation<br />
und Systemlösungen<br />
für Produktion und Gebäude, ebenso wie<br />
für die Leitmesse Energy, auf der Aussteller<br />
zukunftsweisende Lösungen für eine<br />
sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung<br />
zeigen. Dabei spielen intelligente<br />
Netze – so genannte Smart Grids –<br />
eine wesentliche Rolle, durch welche die<br />
Nutzung erneuerbarer Energien oft erst<br />
möglich wird.<br />
www.hannovermesse.de<br />
Seminare für Aussteller der Aluminium 2012<br />
Zur Steigerung des eigenen Messeerfolgs<br />
haben Aussteller eine breite<br />
Palette an Möglichkeiten zur Verfügung.<br />
Zur ALUMINIUM 2012 werden die Unternehmen<br />
dabei unterstützt. Der Veranstalter<br />
der Messe, Reed Exhibitions Deutschland,<br />
hat sich dazu der Seminar-Allianz<br />
angeschlossen.<br />
Das Netzwerk vereint die wichtigsten<br />
Messegesellschaften und -veranstalter<br />
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.<br />
Aussteller der Aluminium Messe können<br />
von diesem Experten-Know-how profitieren.<br />
Die Seminare finden deutschlandweit<br />
zu den Themen „Professionelle Messeplanung“,<br />
„Erfolgskontrolle Messe“ und „Crashkurs:<br />
Standbau und -design“ statt. Zudem<br />
bietet die Seminar-Allianz individuelle<br />
Messe-Coachings an, die speziell auf das<br />
eigene Unternehmen zugeschnitten sind.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.aluminium-messe.com/seminare<br />
28<br />
gaswärme international 2012-2
Veranstaltungen<br />
Nachrichten<br />
Fachseminar: Hochleistungswerkstoffe 2012<br />
Am 09. und 10. Mai 2012 findet im Haus der Technik in<br />
Essen das zweitägige Fachseminar „Hochleistungswerkstoffe<br />
– innovativ und zukunftsorientiert“ statt. Kooperationspartner<br />
ist Focus Rostfrei. Die Veranstaltung richtet sich an<br />
Anwender von Hochleistungswerkstoffen wie Titan und Titanlegierungen,<br />
hochlegierte Edelstähle und Nickellegierungen<br />
aus Einkauf, Vertrieb, Anwendungstechnik und Entwicklung<br />
– an alle technisch Interessierten, die sich über Hochleistungswerkstoffe<br />
und die richtige Werkstoffauswahl informieren<br />
möchten.<br />
Dabei ist das Seminar so aufbereitet, dass sowohl Anwender,<br />
die entsprechende Werkstoffe bereits verwenden, als auch<br />
Interessenten, die erst in diesem Bereich aktiv werden möchten,<br />
allgemeine Hintergrundinformationen, neue Einsatzmöglichkeiten<br />
und Anregungen erhalten. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.hochleistungswerkstoffe2012.de<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
„Ein Verband braucht Fachmedien, die das Ohr am<br />
Puls der Industrie haben. Mit dem neuen Auftritt<br />
der gwi gelingt dies dem Vulkan -Verlag noch besser.<br />
Gratulation zum gelungenen Relaunch!“<br />
2-2012 gaswärme international<br />
Dr.-Ing. Timo Würz<br />
Geschäftsführer<br />
TPT im VDMA<br />
29
Nachrichten<br />
Personalien<br />
Carola Wolters und Nina Remmer verantworten Marketing<br />
und Kommunikation für GEA Heat Exchangers<br />
Carola Wolters<br />
Carola Wolters (31) ist seit dem 15. Februar<br />
2012 Director Marketing and<br />
Communications der GEA Heat Exchangers.<br />
Sie leitet die Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Marketing-Aktivitäten sowie die interne<br />
Nina Remmer<br />
Kommunikation des gesamten Segments<br />
GEA Heat Exchangers, das alle Wärmetauscher-Aktivitäten<br />
der GEA Group AG<br />
inklusive der Klimatechnik umfasst.<br />
Die Diplom-Betriebswirtin begann<br />
2008 bei der GEA Group in Bochum (heute:<br />
Standort Düsseldorf) und wechselte ein<br />
Jahr darauf nach Herne in die Abteilung<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Marketing der<br />
GEA Air Treatment, die sie seit Mai 2010<br />
leitete. 2011 übernahm sie außerdem die<br />
Verantwortung für die interne Kommunikation<br />
des Segments GEA Heat Exchangers.<br />
Unterstützung erhält Carola Wolters<br />
durch Dr. Nina Remmer (34). Sie wird ab<br />
April 2012 als Head of Internal Communications<br />
den Teilbereich der internen Kommunikation<br />
übernehmen und bringt dabei<br />
weitreichende Erfahrung ein.<br />
Nach dem Studium der Kommunikationswissenschaften<br />
und Anglistik sowie<br />
erster Berufserfahrung in der Kommunikationslandschaft<br />
wechselte sie 2006 ins Corporate<br />
Communications Department der<br />
GEA Group und ist derzeit – bis zu ihrem<br />
Wechsel – für das Ideen- und Verbesserungsmanagement<br />
verantwortlich.<br />
Thomas Gößmann neuer<br />
Geschäfts führer der terranets bw<br />
Dr.-Ing. Thomas Gößmann (51) ist seit Anfang März 2012 zum neuen<br />
Geschäftsführer Technik und gleichzeitig Sprecher der Geschäftsführung<br />
der terranets bw GmbH, Stuttgart, bestellt. Er tritt die Nachfolge von Dr.-Ing.<br />
Martin Konermann an, der eine neue Funktion im EnBW Konzern wahrnehmen<br />
wird. Der Geschäftsführung der terranets bw gehört weiterhin Dott.<br />
Cesare Rovelli, zuständig für den administrativen Bereich, an.<br />
Thomas Gößmann war seit dem 1. November 2004 Vorstand Technik der<br />
EnBW Regional AG, Stuttgart. Der promovierte Maschinenbauingenieur und<br />
Diplomkaufmann verantwortete das Technikressort für die Strom-, Gas- und<br />
Wasserversorgung der EnBW Regional AG. Herr Gößmann, 1960 in Schweinfurt<br />
geboren, studierte Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften und<br />
promovierte 1990 zum Dr.-Ing. an der RWTH Aachen. 1990 begann er seine<br />
berufliche Laufbahn im Bereich Produktion und Logistik bei ABB in Mannheim.<br />
Von 1993 bis 2003 arbeitete er in verschiedenen leitenden Funktionen<br />
bei der ABB, zuletzt als Vorsitzender der Geschäftsführung bei der ABB Leistungstransformatoren<br />
GmbH, Bad Honnef. 2003 wechselte Thomas Gößmann<br />
zur Ruhrgas Industries GmbH, Essen und leitete als technischer Geschäftsführer<br />
die Geschäftsfelder Strom-, Gas-, Wasserzähler und Industrieöfen.<br />
Heiner Schunk<br />
neuer Vorsitzender<br />
der Edelstahl-<br />
Vereinigung<br />
Der Vorstand der Edelstahl-Vereinigung<br />
e. V. hat Dr.-Ing. Heiner Schunk, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der Zapp AG, Ratingen,<br />
sowie Geschäftsführer der Stahlwerk Ergste<br />
Westig GmbH, Schwerte, zum neuen Vorsitzenden<br />
des Verbandes gewählt. Er löst in dieser<br />
Funktion Dr.-Ing. Jörg Beindorf, Thyssen-<br />
Krupp Nirosta GmbH, Krefeld, ab.<br />
Heiner Schunk gehört dem Vorstand der<br />
Edelstahl-Vereinigung e.V. bereits seit November<br />
1998 sowie dem Engeren Vorstand seit<br />
Juni 2004 an.<br />
30 gaswärme international 2012-2
Standardwerke<br />
der Thermoprozesstechnik<br />
LIMITIERTE AUFLAGE VON 100 EXEMPLAREN<br />
IM HOCHWERTIGEN SCHUBER!<br />
Pfeifer | Nacke | Beneke Praxishandbuch Thermoprozesstechnik Band I.<br />
Pfeifer | Nacke | Beneke Praxishandbuch Thermoprozesstechnik Band II.<br />
Wünning | Milani Handbuch der Brennertechnik für Industrieöfen<br />
Beneke | Schalm Prozesswärme – Energieeffizienz in der<br />
industriellen Thermoprozesstechnik<br />
Ihr Kontakt für die Bestellung:<br />
Frau Silvia Spies<br />
Telefon: 0201-8200214<br />
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beträgt € 150,– !<br />
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Induktives Schmelzen und Warmhalten<br />
Taschenbuch der industriellen Wärmetechnik<br />
Feuerfeste Werkstoffe
Nachrichten<br />
Personalien<br />
Daniela Decurtins wird Direktorin beim<br />
Verband der Gasindustrie<br />
Im Sommer 2012 übernimmt Daniela<br />
Decurtins die operative Führung des Verbands<br />
der Schweizerischen Gasindustrie<br />
(VSG), der die Interessen der Erdgas-Wirtschaft<br />
auf nationaler Ebene vertritt. Sie löst<br />
Jean-Marc Hensch ab, der nach neun Jahren<br />
zum ICT-Verband Swico wechseln wird.<br />
Daniela Decurtins ist seit 2002 Mitglied<br />
der Chefredaktion des Tages-Anzeigers.<br />
Nach dem Lizenziat in allgemeiner<br />
Geschichte, Volkswirtschaft und politischen<br />
Wissenschaften an der Universität<br />
Zürich war sie als Journalistin mit Schwerpunkt<br />
Wirtschaft und Politik tätig. Dabei<br />
setzte sie sich intensiv mit Energiefragen<br />
auseinander. Zunehmend verlagerte sich<br />
die Tätigkeit von Frau Decurtins vom Journalismus<br />
zu Management-Aufgaben:<br />
Heute ist sie als Mitglied der Chefredaktion<br />
für das Redaktions- und Projektmanagement<br />
tätig und leitet das Ressort Gestaltung<br />
sowie das Korrektorat und die Produktionssteuerung.<br />
Als Direktorin wird Daniela Decurtins<br />
den VSG in Zukunft in den wichtigsten<br />
brancheninternen Gremien und Verwaltungsräten<br />
sowie in den zahlreichen wirtschaftspolitischen<br />
Organisationen im In-<br />
Peter Schmöle zum<br />
Honorarprofessor ernannt<br />
Am 23. Februar 2012 wurde Dr.-Ing.<br />
Peter Schmöle, Leiter Technologie<br />
Roheisen der ThyssenKrupp Steel Europe<br />
AG, vom Dekan der Fakultät für Georessourcen<br />
und Materialtechnik der RWTH<br />
Aachen, Prof. Dr.-Ing. T. Pretz, die Ernennungsurkunde<br />
zum Honorarprofessor<br />
überreicht.<br />
Peter Schmöle engagiert sich seit 2006<br />
am Institut für Eisenhüttenkunde der<br />
RWTH Aachen für die wissenschaftliche<br />
und Ausland vertreten, denen der Verband<br />
angehört. Der VSG-Verwaltungsrat ist<br />
überzeugt, mit Frau Decurtins die richtige<br />
Persönlichkeit gefunden zu haben, mit der<br />
sich die Erdgas-Wirtschaft sowohl bei der<br />
Entwicklung der Energiestrategie 2050 als<br />
auch bei der anvisierten Teilmarktöffnung<br />
erfolgreich positionieren kann.<br />
Ausbildung von Studenten im Bereich<br />
der Reduktionsmetallurgie. Er hat sich im<br />
industriellen sowie wissenschaftlichen<br />
Umfeld international durch seine Arbeiten<br />
eine hohe Reputation erworben und<br />
bringt seine betrieblichen Erfahrungen<br />
sowie sein metallurgisches Wissen seit<br />
über 20 Jahren äußerst aktiv auch in die<br />
Gemeinschaftsarbeit des Stahlinstituts<br />
VDEh, insbesondere in den Hochofenausschuss,<br />
ein.<br />
Adil Toubia wird<br />
CEO der Siemens<br />
Division Oil & Gas<br />
Adil Toubia (53) ist zum 1. Februar<br />
2012 CEO der Division Oil & Gas<br />
des Siemens-Sektors Energy. Er folgt<br />
damit Tom Blades, der zum Vorstandsmitglied<br />
der Linde AG bestellt wurde.<br />
Adil Toubia bringt drei Jahrzehnte<br />
Branchenerfahrung ein und war zuletzt<br />
Partner bei der Energy Capital Group,<br />
einem in der Öl- und Gasindustrie tätigen<br />
Private-Equity-Investor. Davor<br />
bekleidete er führende Positionen<br />
beim GCC Energy Fund und bei<br />
Schlumberger. „Wir freuen uns für die<br />
Leitung unserer Division Oil & Gas eine<br />
Führungspersönlichkeit mit internationalen<br />
Erfahrungen aus der Öl- und<br />
Gasbranche für uns gewonnen zu<br />
haben”, sagte Michael Süß, Mitglied<br />
des Vorstands der Siemens AG und<br />
Sektor CEO Energy.<br />
Adil Toubia hat an der Columbia<br />
University in New York studiert und<br />
seine Ausbildung 1981 mit einem Master<br />
in Elektrotechnik abgeschlossen.<br />
Anschließend begann er seine berufliche<br />
Laufbahn bei Schlumberger, wo er<br />
22 Jahre tätig war und verschiedene<br />
leitende Positionen inne hatte. Toubia<br />
ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er<br />
spricht fließend Arabisch und Englisch,<br />
zudem Deutsch, Französisch und Norwegisch.<br />
Er besitzt<br />
die norwegische<br />
Staatsbürgerschaft.<br />
32 gaswärme international 2012-2
Medien<br />
Nachrichten<br />
RWE Apps bieten tägliche<br />
Marktinformationen und Energie-News<br />
Die RWE Vertrieb AG bietet ihren<br />
Geschäfts- und Stadtwerke-Kunden<br />
ab sofort eine App an. Mit der RWE Partner<br />
Welt App (Stadtwerke-Kunden) und der<br />
RWE Business Welt App (Geschäftskunden)<br />
für das iPhone bleiben Kunden immer auf<br />
dem neuesten Stand. Mit ihr finden sie<br />
aktuelle Marktinformationen, die von<br />
Marktdaten bis hin zu den Entwicklungen<br />
des Marktes in den letzten Wochen, Monaten<br />
oder Quartalen reichen. Zudem wird<br />
per Push-Funktion ein Tagesbericht angekündigt,<br />
der die EEX-Notierungen des Vortages<br />
liefert.<br />
Selbstverständlich umfasst der Service<br />
ständig aktualisierte News aus der Energiewelt<br />
sowie Specials, die Informationen zu<br />
interessanten Themen und Veranstaltungen<br />
geben. Für Kunden der RWE Vertrieb<br />
AG sind die Apps kostenlos; es ist lediglich<br />
eine kurze Registrierung erforderlich. Für<br />
alle Interessierten steht ein Testzugang für<br />
30 Tage zur Verfügung.<br />
Info<br />
Partner Welt App für<br />
Stadtwerke-Kunden<br />
Business Welt App für<br />
Geschäftskunden<br />
iPhone kompatibel<br />
kostenlos für RWE-<br />
Kunden<br />
Registrierung<br />
erforderlich<br />
Neufassung: „Technische <strong>Regeln</strong> Flüssiggas 2012“<br />
Darin sind die anerkannten <strong>Regeln</strong> der<br />
Technik und Anforderungen an das<br />
Inverkehrbringen, Errichten und Betreiben<br />
von Flüssiggasanlagen aus den geltenden<br />
Vorschriften und Normen zusammengefasst<br />
und umgesetzt. Damit bieten die TRF<br />
2012 den Anwendern den Maßstab für ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit und Qualität.<br />
Eine wichtige Erweiterung ist die Aufnahme<br />
von Kunststoff-Innenleitungen in<br />
die Hausinstallation sowie ein neues<br />
Bemessungssystem für die Leitungsauslegung<br />
(angelehnt an das in der DVGW-TRGI<br />
2008 eingeführte Verfahren) .<br />
Herausgegeben werden die <strong>Regeln</strong> von<br />
dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches<br />
e.V. (DVGW) und dem Deutschen<br />
Verband Flüssiggas e.V. (DVFG). Sie werden<br />
auch in das DVGW-Regelwerk „Gas“ aufgenommen.<br />
Die Zulassung der Verwendung von Mehrschicht-Verbundrohren<br />
aus Kunststoff für<br />
Flüssiggas im privaten Innenbereich bringt<br />
den Vorteil, dass für Erd- und Flüssiggas nun<br />
die gleichen Materialien verwendet werden<br />
dürfen. In den TRF 2012 wird der Einsatz von<br />
Kunststoffrohren in Verbindung mit Gasströmungswächtern<br />
ausführlich behandelt. Die<br />
Zusatzgeräte unterbrechen den Gasfluss bei<br />
Beschädigung und erschweren damit auch<br />
die Manipulation an Leitungsanlagen. Besonders<br />
praktisch sind die neuen Bemessungsverfahren<br />
zur Rohrdimensionierung: Das Diagrammverfahren<br />
für einfache Berechnungen<br />
und das Tabellenprogramm für komplexe<br />
Berechnungen ersetzen den Rohrdimensionierungs-Rechenschieber<br />
endgültig.<br />
Noch einheitlicher mit den Erdgas-<br />
<strong>Regeln</strong> werden die Bestimmungen der TRF<br />
2012 durch die in Teilen wörtliche Anpassung<br />
an die DVGW-TRGI 2008. Bei der Aufstellung<br />
von Gasgeräten wird jetzt direkt<br />
auf die grundlegenden Anforderungen<br />
der TRGI verwiesen. Der Abschnitt „Leitungsanlage“<br />
wurde an den entsprechenden<br />
Abschnitt des DVGW-Arbeitsblattes G<br />
600 (DVGW-TRGI 2008) angeglichen. Daneben<br />
wurden Änderungen bei der Errichtung<br />
von Flüssiggasanlagen und den verschiedenen<br />
Prüfzuständigkeiten aufgenommen.<br />
Auch die Festlegung und Einteilung<br />
der sogenannten explosionsgefährdeten<br />
Bereiche für Flüssiggasbehälter und<br />
Flüssiggasflaschen wurde an andere bestehende<br />
Regelungen angepasst.<br />
Info<br />
wvgw mbH, Bonn<br />
TRF 2012 als<br />
kompakter Band<br />
75,00 Euro zzgl. USt.<br />
und Versand<br />
50,47 Euro zzgl. USt.<br />
und Versand für<br />
DVFG-Mitglieder<br />
www.trf-online.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
33
Nachrichten<br />
Medien<br />
Info<br />
Gerald Routschka,<br />
Hartmut Wuthnow<br />
(Hrsg.)<br />
5. Auflage 2012, Essen<br />
401 Seiten, inkl. eBook<br />
100,00 Euro<br />
ISBN: 978-3-8027-<br />
2439-8<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe<br />
Das Praxishandbuch „Feuerfeste Werkstoffe“<br />
ist nun erschienen in der 5.,<br />
vollständig überarbeiteten und erweiterten<br />
Auflage – erstmals in größerem Format<br />
(A5), vierfarbig bebildert sowie mit Datenträger.<br />
Der Leser erhält einen ausführlichen<br />
und detaillierten Überblick über den Aufbau,<br />
Eigenschaften, Berechnungen,<br />
Begriffe bis hin zur Prüfung Feuerfester<br />
Werkstoffe und somit wichtige Tipps für<br />
die tägliche Arbeit. In der Neuauflage dieses<br />
Klassikers wurden einige Kapitel unter<br />
Hinzuziehen von neuen Autoren bearbeitet,<br />
der Anhang durch Anregungen aus<br />
dem Leserkreis ergänzt, Normen- und Literaturlisten<br />
auf den neuesten Stand<br />
gebracht und das Stichwortverzeichnis<br />
deutlich erweitert. Dadurch wird die<br />
„Gebrauchseigenschaft“ des Werkes weiter<br />
erhöht.<br />
Wer beruflich mit der Feuerfestindustrie<br />
bzw. der Thermoprozesstechnik zu tun hat,<br />
für den ist dieses kompakte Buch, mit seiner<br />
Fülle von Informationen, ein unersetzliches<br />
Nachschlagewerk. Für den komfortablen<br />
Gebrauch unterwegs oder am<br />
Arbeitsplatz sorgt der Datenträger mit<br />
dem eBook (DVD) des gesamten Buches<br />
sowie weiteren nützlichen Informationen.<br />
Info<br />
Fachinformations zentrum (FIZ) (Hrsg.)<br />
Karlsruhe Gesellschaft für wiss.-technische<br />
Information mbH<br />
www.eneff-industrie.info<br />
EnEff-Industrie.info – neues Online-Portal<br />
Der Umgang mit Energie und Ressourcen<br />
entscheidet immer mehr über die<br />
Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und<br />
ganzen Wirtschaftszweigen. Das Portal<br />
„eneff-industrie.info“ informiert über den<br />
Stand der industriellen Energieforschung<br />
und gibt gezielte Einblicke in aktuelle Entwicklungen.<br />
Im Fokus stehen dabei Forschungsprojekte<br />
des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie. Das neue<br />
Portal versteht sich nicht nur als Schaufenster<br />
einer faszinierenden Welt neuer Möglichkeiten.<br />
Mit vertiefenden Informationen<br />
soll der Transfer aus der Forschung in die<br />
Praxis beschleunigt werden.<br />
Das 6. Energieforschungsprogramm<br />
schreibt die Steigerung der Energieeffizienz<br />
in der Industrie als Förderschwerpunkt<br />
fest. Die Forschungsförderung setzt dabei<br />
sowohl auf die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
vorhandener als auch auf die<br />
Schaffung neuer, noch nicht am Markt etablierter<br />
Techniken. Bei der Forschung für<br />
eine energieeffiziente Industrie gehen<br />
Umweltschutz und Wettbewerbsfähigkeit<br />
häufig Hand in Hand. Jedoch ist es oft<br />
nicht leicht, neue energiesparende Technologien<br />
zu etablieren. Firmen erwarten<br />
von einer Innovation nicht nur weniger<br />
Energiebedarf und -kosten. Meist steht die<br />
Optimierung von Produktqualität, Produktionsabläufen<br />
und Durchsatz sowie Flexibilität<br />
gegenüber Kundenwünschen sogar<br />
im Vordergrund. Beispiele aus der Praxis<br />
und erfolgreiche Pilotprojekte sollen in<br />
dem neuen Portal einerseits Vorbehalte<br />
ausräumen andererseits auch den Blick für<br />
Hürden bei der Umsetzung schärfen.<br />
34 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Bainitisches Härten von<br />
Common-Rail-Injektoren für<br />
moderne Dieselmotoren<br />
von Herbert Hans<br />
Bainitischer Stahl kommt als Werkstoff regelrecht in Mode, dafür sorgen zunehmend anspruchsvolle Lastprofile<br />
im Injektor moderner Dieselmotoren. Außergewöhnliche Präzision der Ofensteuerung ist bei der metallurgischen<br />
Großserien-Anwendung der Bainit-Umwandlung der Düsenkörper moderner Einspritzdüsen gefragt. Der Fachbericht<br />
thematisiert das aufwendige Verfahren und stellt den Kammerofen vom Typ TQA-4(5) dar, der durch<br />
Salzbadabschreckung unter Schutzgas arbeitet.<br />
Bainitic hardening of common-rail injectors for modern<br />
diesel engines<br />
Bainitic steel is really coming into fashion as a material, thanks to the increasingly demanding load profiles<br />
encountered in the injectors of modern diesel engines. Large-series metallurgical use of the bainite-transformation<br />
for the nozzle body of modern injection nozzles necessitates exceptionally accurate furnace control. This<br />
article discusses this complex process and examines the Type TQA-4(5) chamber furnace, which operates under a<br />
shielding-gas atmosphere incorporating salt-bath quenching.<br />
Warum Bainit auf einmal so gefragt ist? Weil<br />
moderne Diesel ganz enorme Anforderungen<br />
an ihre Düsenhalter stellen. Hier kommen Bauteile<br />
aus Stahl zum Einsatz, an die im Zuge der steigenden<br />
Abgasreinheit und der Verbrauchsoptimierung der<br />
Motoren allerhöchste Anforderungen gestellt werden:<br />
Die Einspritzdrücke stiegen innerhalb der letzten 10 Jahre<br />
auf 2400 bar (Bild 1). Hoher Druck unterstützt die ultrafeine<br />
Zerstäubung des Kraftstoffs im Brennraum zugunsten<br />
einer besonders raschen und effektiven Verbrennung<br />
(Bild 2). Ergebnis ist eine geringe Rohemission der Schadstoffe<br />
im Dieselabgas sowie eine geringe Beladung des<br />
Partikelfilters über die gesamte Lebensdauer der Autos.<br />
Das Verfahren: Bainitisieren<br />
Damit die Stahlgehäuse der modernen Injektoren (Bild 3)<br />
nicht durch den enormen Innendruck und die Pulsation<br />
Bild 1: Für die Gehäuse der Magnetventile sowie<br />
moderne Piezo-Injektoren ist höchste Qualität des<br />
Stahlgefüges gefragt<br />
2-2012 gaswärme international<br />
35
Fachberichte<br />
Bild 2: Einspritzdüse eines modernen Dieselmotors<br />
Bild 3: Bedingt durch 2400 bar Innendruck sowie die Lage<br />
zum Brennraum sind die spezifischen Anforderungen an die<br />
Werkstoffdaten hoch<br />
der Einspritztakte mechanisch überfordert werden,<br />
kommt eine Wärme-Spezialbehandlung zum Einsatz, die<br />
„Bainitisieren“ genannt wird. Zum enorm hohen Rail-<br />
Druck kommt als kritischer Lastfall für die Düsenkörper<br />
eine beträchtliche Pulsation, welche durch die rasche<br />
Folge von vier bis acht Einspritztakten (Bild 4) in hoher<br />
Frequenz auftritt. Mit dieser Einspritztechnologie sorgen<br />
die Autohersteller in Deutschland sowie OEM-Experten<br />
für moderne Dieseltechnik.<br />
Damit der Injektor (Bild 5) nicht bereits durch den<br />
enormen Innendruck wie bei einem unbeabsichtigten<br />
Hydroforming-Vorgang regelrecht gesprengt werden<br />
könnte, nutzen die Konstrukteure und Hersteller das Verfahren<br />
des Bainitisierens. Der Name Bainit geht dabei auf<br />
den US-amerikanischen Metallurgen Edgar C. Bain (1891-<br />
1971) zurück und beschreibt ein Gefüge, das bei der Wär-<br />
mebehandlung von kohlenstoffhaltigem Stahl sowohl<br />
durch isotherme Umwandlung oder kontinuierliche<br />
Abkühlung entstehen kann.<br />
Genau genommen muss das Gefüge beim Bainitisieren,<br />
wie im Temperatur-Zeit-Diagramm in Bild 6 dargestellt, in<br />
einer Art von Bananen-förmig gekrümmter Kurve abgekühlt<br />
werden. Dabei gilt es, diejenigen Bereiche, in denen<br />
Perlit oder Martensit entstehen könnte, fein säuberlich zu<br />
meiden. Erfreulicherweise ist bainitischer Stahl mit seiner<br />
geringen Temperatur-spezifischer Maßänderung auf einen<br />
Einsatz bei hohen Anforderungen an die Maßhaltigkeit bei<br />
wechselnden Temperaturen gut vorbereitet.<br />
Zum Bainitisieren wird der Stahlwerkstoff zunächst im<br />
Ofen (Bild 7) bei Rotglut von knapp 900 °C austenitisiert<br />
und anschließend rasch auf den Bereich von 200 bis<br />
350 °C abgekühlt. Es kommt darauf an, dieses Niveau<br />
Bild 5: Das Bainit-Gefüge verspricht<br />
für die schlanken Düsenkörper die<br />
geforderte Zähigkeit und zugleich<br />
die nötige Festigkeit, um<br />
Injektoren über 250.000 km<br />
zu betreiben<br />
(Grafik: Bosch)<br />
Bild 4: Durch pulsierenden Innendruck ist die Last<br />
auf Düsenkörper und die Nadelventile enorm. Sie<br />
zwingt zur Einhaltung von komplexer Bainit-Gefügestruktur<br />
im Werkstoff (Grafik: Schaeffler-<br />
Gruppe)<br />
36 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
möglichst ohne „Unterschwingen“ zu erreichen und zur<br />
vollständigen Umbildung des Gefüges zu Bainit über<br />
längere Zeit hinreichend präzise zu halten.<br />
Das Abschrecken auf das Niveau der Umwandlungstemperatur<br />
von 200 bis 350 °C findet im Salzbad statt,<br />
wobei häufig ein Gemisch aus geschmolzenen Kaliumnitrat-<br />
und Natriumnitrit-Salzen verwendet wird. Der Vorgang<br />
des Bainitisierens, welcher im Fachjargon auch als<br />
„isothermisches Umwandeln in der Bainitstufe“ bezeichnet<br />
wird, ist ein Vorgang, der durch sogenanntes Austenitisieren<br />
mit anschließendem Abschrecken auf Temperaturen<br />
oberhalb der sogenannten Martensit-Starttemperatur<br />
entsteht.<br />
Die Abkühlgeschwindigkeit muss dabei so gewählt<br />
werden, dass keine Umwandlung in der Perlitstufe stattfinden<br />
kann (Bild 6). Das könnte eintreten, sobald die<br />
Abkühlgeschwindigkeit zu niedrig liegt, so dass die<br />
Gefüge-Umwandlung zumindest teilweise im Perlit-<br />
Bereich stattfindet. Nur beim Halten über 3 bis 4 Stunden<br />
auf dem Temperaturniveau deutlich oberhalb der bei<br />
etwa 200 °C beginnenden Martensitbildung wandelt sich<br />
der Austenit vollständig in Bainit um, wobei die Höhe der<br />
Temperatur und die Haltedauer auf dieser Temperatur die<br />
Menge an gebildetem Bainit bestimmt.<br />
Die metallurgische Gefügebildung zu Bainit sieht im<br />
Detail so aus: Durch einen langsamen Umklapp-Vorgang<br />
des Austenits entstehen, von den Korngrenzen oder Störstellen<br />
ausgehend, stark an Kohlenstoff übersättigte Ferrit-Kristalle<br />
mit kubisch-raumzentriertem Kristallgitter<br />
(krz-Gitter). Der Kohlenstoff scheidet sich aufgrund der<br />
höheren Diffusionsgeschwindigkeit im krz-Gitter in Form<br />
mikroskopisch kleiner, kugeliger oder ellipsoider Zementitkristalle<br />
innerhalb des Ferritkorns aus.<br />
Ebenso kann der Kohlenstoff in den Austenitbereich<br />
eindiffundieren und Carbide bilden. Der sogenannte<br />
„obere Bainit“ entsteht im oberen Temperaturbereich der<br />
Bainitbildung (um 350 °C). Er entwickelt dabei ein nadelförmiges<br />
Gefüge, das sehr stark an Martensit erinnert.<br />
Wegen seiner regellosen Verteilung hat das Gefüge oft<br />
ein körniges Aussehen. Bei oberflächlicher metallografischer<br />
Analyse kann das Gefüge leicht mit Perlit oder auch<br />
dem Widmanstätten-Gefüge verwechselt werden – die<br />
beide wesentlich andere Eigenschaften aufweisen.<br />
Der untere Bainit entsteht bei isothermer und kontinuierlicher<br />
Abkühlung im unteren Temperaturbereich der<br />
Bainitbildung (um 250 °C). Durch die Ferritbildung reichert<br />
sich der Austenit an Kohlenstoff an, bei weiterer<br />
Abkühlung wandeln sich die Austenitbereiche in Ferrit,<br />
Zementit, nadeligen Bainit und Martensit um. Durch das<br />
Bainitisieren werden Eigenspannungen vermindert und<br />
die Zähigkeit beträchtlich gesteigert, so dass sich dieses<br />
Verfahren für rissempfindliche Stähle und kompliziert<br />
geformte Bauteile in besonderem Maß anbietet.<br />
Kammerofen TQA-4(5)<br />
Um das Material für die Düsenkörper moderner Einspritzdüsen<br />
gezielt auf das geforderte Profil hin zu bearbeiten,<br />
wurde bei Ipsen eigens ein spezielles Ofenmodell konstruiert<br />
und erprobt, das heute nicht nur für die Herstellung<br />
von bis zu 100.000 Einspritzdüsen pro Tag im Einsatz<br />
ist (Bild 8). Die Anforderungsliste (Tabelle 1) für diese<br />
neue Ofenlinie lautete dahingehend, dass „zur Verbesserung<br />
der Qualität insbesondere von hochbeanspruchten<br />
Maschinenkomponenten aus dem Werkstoff 100Cr6<br />
(1.3505) mit Wanddicken zwischen 2,5 und 50 mm bei<br />
Längen zwischen 2 und 70 mm, entsprechend Stückge-<br />
°C<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0,1 0,2 0,5 1,0 2 5 10 20 50 100 200 500 min<br />
(1) Abschrecken auf Martensit<br />
(2) Isothermes Bainitisieren<br />
(3) Bainitisieren mit kontinuierlicher<br />
Abkühlung<br />
(4) Perlitbereich<br />
(5) Bainitbereich<br />
Zum isothermischen Uwandeln muss von der<br />
Austenitisierungs-Temperatur rasch auf eine<br />
Temperatur unterhalb vom etwa 500 °C abgekühlt<br />
werden, jedoch mit sicherem Abstand zur<br />
Martensit-Temperatur (Ms) des betreffenden Stahls.<br />
Auf dieser Temperatur gilt es, die Charge bis zur<br />
vollständigen Umwandlung des Austenits in Bainit<br />
zu halten.<br />
Bild 6: Prinzip der Bainit-Bildung<br />
durch geeignete Steuerung der<br />
Abkühlgeschwindigkeit (Quelle:<br />
Merkblatt 450, Wärmebehandlung<br />
von Stahl – Härten, Anlassen, Vergüten,<br />
Bainitisieren, hrsg. vom<br />
Stahl-Informations-Zentrum,<br />
40039 Düsseldorf)<br />
2-2012 gaswärme international<br />
37
Fachberichte<br />
Bild 7: Schema des neuen<br />
Kammerofens, Typ TQA-4(5)<br />
mit der Schutzgas-Heizkammer<br />
(links) sowie integriertem<br />
Salzbad (rechts unten,<br />
gelb unterlegt)<br />
Bild 8: Im Kammerofen TQA-4(5)<br />
liegt die Abschreck-Kammer direkt<br />
unterhalb der Chargen und ermöglicht<br />
eine gezielte Temperatur-Führung<br />
beim Bainitisier-Prozess<br />
wichten von 2 bis 400 g, die Aufgabe gestellt ist, eine<br />
Kammerofenanlage mit integrierter Salzbadabschreckung<br />
zu entwickeln, die es ermöglicht, die bainitische<br />
Umwandlung unter Schutzgas integriert in einem Kammerofen<br />
durchzuführen“.<br />
Bei der folgenden Entwicklung der Kammerofenanlage<br />
stand zusätzlich der Gesichtspunkt der Anlagenflexibilität<br />
zugunsten der Verwendung für martensitisches<br />
Neutralhärten, Einsatzhärten oder Carbonitrieren im Mittelpunkt.<br />
Aufgrund der geforderten Flexibilität sollte die<br />
neue Ofenanlage in der Lage sein, mit neutralen ebenso<br />
wie mit reaktiven und aufkohlenden Atmosphären<br />
beaufschlagt zu werden. Der nutzbare Temperaturbereich<br />
sollte im Bereich zwischen 800 und 1000 °C flexibel<br />
einstellbar sein.<br />
Um schon den Ansatz zur unerwünschten Oberflächenoxidation<br />
oder Randabkohlung auszuschließen,<br />
sollte die gesamte Umsetzung in das Salzabschreckbad<br />
unter Schutzgas erfolgen. Dabei kommt es darauf an,<br />
jede Vorabkühlung der Werkstücke zu vermeiden. Um<br />
durch den Salzbadeinsatz verschiedene Bainit-Gefügestrukturen<br />
erzeugen zu können, sollte die Temperatur<br />
des Salzbades zwischen 200 und 280 °C einstellbar sein.<br />
Nach den Gesetzen der Metallurgie ist etwa bei der<br />
Stahlsorte 100Cr6 eine vollständige bainitische Umwandlung<br />
des Stahlgefüges ausschließlich durch eine Haltedauer<br />
der Charge im exakt definierten Temperaturbereich<br />
von etwa vier Stunden erreichbar. Abschließend müssen<br />
die Chargen in der Umgebungsluft auf Raumtemperatur<br />
abgekühlt, gewaschen und getrocknet werden.<br />
Technische Besonderheiten<br />
Die neue Kammerofenanlage für das bainitische Härten<br />
besteht aus einem Hochtemperaturofen Typ TQA-4(5) mit<br />
einem integrierten Salzbad und einem nachgeschalteten<br />
Niedertemperaturofen Typ DL-4-(4), der für die Vollendung<br />
der Bainit-Umwandlung unter normaler Luftatmosphäre<br />
nach dem eigentlichen Salzbad verwendet wird (Bild 9).<br />
Die Ipsen-Anlage verfügt über eine Vordertür (Bilder 7<br />
und 8), um die Charge mittels Außenlader bei Austenitisierungs-Temperatur<br />
(850 °C) direkt in die Heizkammer<br />
einzufahren. Die Heizkammer wird kontinuierlich mit<br />
Reaktionsgas (Endogas oder Stickstoff-Methanol) gespült,<br />
wobei die Abführung und Abfackelung des Reaktionsgases<br />
über die Salzbad-Abschreckkammer geschieht.<br />
Unterhalb des Ofenherdes befinden sich verstellbare<br />
Klappen zur Lenkung der Schutzgasumwälzung. Die<br />
Beheizung der Heizkammer erfolgt mittels erdgasbeheizter<br />
Rekuperations-Strahlrohre, die bei den normalen Austenitisierungs-Temperaturen<br />
von Wälzlagerstählen einen<br />
Wirkungsgrad um 80 % aufweisen. Der Transport der<br />
Charge von der Heizkammer in das Salzabschreckbad<br />
erfolgt hier nicht nach dem üblichen Standard der Mehrzweckkammeröfen,<br />
die häufig über eine am Boden der<br />
Heizkammer verlaufende Transportkette verfügen. Vielmehr<br />
wird der Transport in diesem Fall durch die nur<br />
spaltbreit angehobene Vordertür mit Hilfe des Außenladers<br />
vorgenommen.<br />
Während der Austenitisierung bei 850 °C ist die Mitteltür<br />
zwischen Heizkammer und Salzabschreckbad zur<br />
Abdichtung dicht an den Heizkammerrahmen ange-<br />
38 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Bild 9: Schema des Kammerofens mit integriertem Salzbad sowie dem rechts anschließenden Niedertemperatur-Luftumwälz-Ofen<br />
für isotherme Lagerung über mehrere Stunden<br />
presst, wobei der Schutzgasübergang von der Heizkammer<br />
zum Abschreckbad durch eine verstellbare Düse in<br />
der Mitteltür erfolgt. Diese Düse lässt sich für bestimmte<br />
Prozessschritte verschließen, um beide Ofenkammern<br />
separat zu spülen.<br />
Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang ein besonders<br />
knappes Toleranzband von nur +/- 10 °C im Salzbad unmittelbar<br />
nach dem Eintauchen der Charge. Diese geringe<br />
Toleranz ergibt sich im vorliegenden Fall durch das große<br />
Salzbadvolumen sowie zugleich durch die effektive Luftkühlung<br />
des Salzbades. Dadurch lässt sich der unvermeidliche<br />
Temperaturanstieg des Salzbades nach dem Eintauchen<br />
der Charge innerhalb von nur 20 min wieder rückgängig<br />
machen. Um die Wärmeverluste des Salzbades insgesamt<br />
in engen Grenzen zu halten, sind an den Außenflächen<br />
Spezialmatten zur Isolierung vorgesehen.<br />
Niedertemperatur-UmwandlunGSofen<br />
Typ DL-4(4)<br />
Bei einer durchschnittlichen Dauer der Austenitisierung<br />
innerhalb der Heizkammer von 60 bis 90 min würde sich<br />
bei einer angenommenen bainitischen Umwandlungsdauer<br />
von 4 Stunden insgesamt nur eine geringe Produktivität<br />
der Anlage ergeben: Die komplette Ofenanlage würde<br />
mit knapp 900 °C in Betrieb stehen und über weitaus mehr<br />
als die Hälfte der Zeit auf den Prozessablauf innerhalb des<br />
Salzbades warten. Um hier effektiv zu arbeiten, wird die<br />
Umwandlung nur während der ersten Phase im Salzbad<br />
durchgeführt. Die weitere bainitische Umwandlung findet<br />
simultan außerhalb der Salzbad-Kammer in einem direkt<br />
angeschlossenen Niedertemperatur-Umwandlungsofen<br />
(Bild 9) statt, so dass insgesamt bis zu fünf Chargen gleichzeitig<br />
der Bainitbildung unterzogen werden.<br />
Tabelle 1: Liste der ofenspezifischen Forderungen zum Kammerofen TQA-4(5)<br />
Liste der ofenspezifischen Forderungen zum Kammerofen Ipsen TQA-4(5):<br />
■■<br />
Maximales Chargen-Bruttogewicht<br />
■■<br />
Aufheizzeit einer Brutto-Charge max.<br />
■■<br />
Temperaturtoleranz innerhalb der Charge<br />
350 kg,<br />
50 min,<br />
+10 /-5°C,<br />
■■<br />
Umsetzdauer < 15 s,<br />
■■<br />
Temperaturgleichmäßigkeit im Salzbad<br />
■■<br />
Temperaturanstieg des Salzbades mit Charge max.<br />
■■<br />
zulässige Temperaturüberschwingdauer des Salzbades<br />
■■<br />
Umsetzen in die Umwandlungsstrecke unter Luft ohne Temperaturabfall der Charge<br />
■■<br />
Temperaturgleichmäßigkeit während der Umwandlung im Niedertemperaturofen unter Luft<br />
±3 °C,<br />
+10 °C,<br />
20 min,<br />
± 3 °C.<br />
2-2012 gaswärme international<br />
39
Fachberichte<br />
Tabelle 2: Zusammenstellung der Messergebnisse für den TQA-4(5)-Ofen<br />
Strömungsgeschwindigkeit Zwischen 5 und 8 m/s Δv = 3 m/s<br />
Aufheizgeschwindigkeit<br />
Soll
Fachberichte<br />
Ofeninstandhaltung und<br />
Konzepte zur Kundenforderung<br />
von Thomas Rücker<br />
Die AIAG (Automotive Industry Action Group) hat mit der Release, einer neuen Edition der Kundenforderung<br />
CQI-9 HTSA, ein neues Kapitel für die Wärmebehandlung in der Automobilindustrie eröffnet. Seit dem 8. Dezember<br />
2011 ist die CQI-9 HTSA 3 rd Edition gültig. Das Copyright ist über Internetzugriff auf der Seite www.aiag.org<br />
erhältlich. Gegründet wurde die AIAG aus den amerikanischen Automobilherstellern Chrysler, GM und Ford. Das<br />
vorrangige Ziel dieser Gruppe ist die Definition von einheitlichen und verbindlichen Standards für die Wärmebehandlung<br />
der Automobilzulieferer.<br />
Furnace maintenance and concepts<br />
for customer requirements<br />
The AIAG (Automotive Industry Action Group) has released a new edition of the customer requirement CQI-9 HTSA<br />
and a new chapter for the heat treatment within the automotive industry. Since December 8th the CQI-9 HTSA 3 rd<br />
edition has been valid. The copyright is available via Internet access on the page www.aiag.org. The AIAG was<br />
founded from the American automotive manufacturers Chrysler, GM and Ford. The prior-ranking aim of this group<br />
is the definition of uniform and obligatory standards for the heat treatment of the automotive suppliers.<br />
Die 3 rd Edition ist das Ergebnis der Zusammenarbeit<br />
zwischen der AIAG (Automotive Industry Action<br />
Group) in den USA und dem AWT Fachausschuss<br />
25 in Deutschland. Die CQI-9 HTSA 2 nd Edition mit den<br />
stetigen Verweisen auf die AMS 2750D stellte viele Firmen<br />
sowie die Auditoren vor große Verständnisprobleme.<br />
In der 3 rd Edition sind diese Verweise zur<br />
AMS 2750D gänzlich verschwunden, wobei die Inhalte<br />
der AMS 2750D zu großen Teilen übernommen und teilweise<br />
vereinfacht wurden.<br />
Es sehen sich jedoch immer noch viele Unternehmen<br />
mit einer Liste von zum Teil schwer umsetzbaren und<br />
teuren Maßnahmen für ihre Wärmebehandlungsanlagen<br />
konfrontiert. Dieser Artikel soll helfen die erforderlichen<br />
Maßnahmen zur Ofen-Instandhaltung richtig zu bewerten,<br />
sowie Konzepte zur Ergänzung der vorhandenen<br />
Anlagen-Instrumentierung gemäß den Forderungen der<br />
CQI-9 3 rd Edition zu erfüllen.<br />
Instandhaltungsforderungen<br />
Wichtig für eine erfolgreiche Selbstbewertung ist die<br />
Fähigkeit nachzuweisen, dass bestimmte Abläufe für die<br />
Instandhaltung und den Betrieb von Öfen befolgt werden.<br />
Die CQI-9 HTSA 3 rd Edition setzt mit seinem neuen<br />
Kapitel besondere Schwerpunkte auf folgende Aspekte<br />
einer Ofenanlage:<br />
■■Thermoelemente (Abschnitt 3.1)<br />
■■Instrumentierung (Abschnitt 3.2)<br />
■■System Accuracy Test – SAT – Systemgenauigkeitsüberprüfung<br />
(Abschnitt 3.3)<br />
■■Temperature Uniformity Survey – TUS – Temperaturgleichmäßigkeitsüberprüfung<br />
(Abschnitt 3.4).<br />
Es muss überprüft werden, ob die Verfahren den Forderungen<br />
entsprechen und innerhalb des vorgegebenen<br />
Zeitraums ausgeführt werden. Die Wartungs-/Instandhaltungsmaßnahmen<br />
einer Wärmebehandlungsanlage<br />
2-2012 gaswärme international<br />
41
Fachberichte<br />
Bild 1: Thermoelemente für den Einsatz in der<br />
Wärmebehandlung der Automobilindustrie mit<br />
Erfüllung der Forderung nach CQI-9 in der<br />
Luftfahrt nach AMS2750D.<br />
Bild 2: Schreiber<br />
müssen entsprechend der Forderungen dokumentiert<br />
werden. Die Leistungsfähigkeit der Anlage spiegelt sich<br />
in den Ergebnissen der zyklischen Temperaturgleichförmigkeitsüberprüfung<br />
TUS wieder.<br />
Thermoelemente<br />
Die Thermoelemente (Bild 1) müssen für den jeweiligen<br />
Einsatzbereich (z. B. Regelung und Aufzeichnung, SATund<br />
TUS-Elemente) geeignet sein. Dabei sind folgende<br />
Merkmale zu beachten:<br />
■■Die Forderungen, gemäß der aufgeführten Tabellen<br />
aus der CQI-9, müssen erfüllt sein.<br />
■■Vor dem Ersteinsatz müssen die Thermoelemente kalibriert<br />
sein.<br />
■■Externe Organisationen, welche Kalibrierungen anbieten,<br />
müssen eine Akkreditierung nach ISO/IEC17025 besitzen.<br />
■■Regelelemente sind direkt mit Prüfvorrichtung für die<br />
SAT-Messung vorzusehen.<br />
■■Das Einbaudatum muss dokumentiert werden und der<br />
Austausch der Thermoelemente muss gemäß der<br />
Tabellen aus der Forderung CQI-9 zyklisch erfolgen.<br />
Instrumentierung<br />
Die Instrumentierung hat einen großen Anteil an der<br />
Leistungsfähigkeit einer Wärmebehandlungsanlage.<br />
Dabei sind einige Hauptmerkmale der Geräte mit von<br />
entscheidender Bedeutung:<br />
1. Eingangsstabilität der Analogeingänge durch Eingangskompensation<br />
sowie galvanischer Trennung.<br />
2. Regelgenauigkeit mit einem guten Einschwingverhalten<br />
sowie der Vermeidung von Über- und Unterschwinger.<br />
3. Langzeitstabilität der Analogeingänge um Temperaturdrift<br />
zu vermeiden. Dies entsteht meist durch Bauteilalterung.<br />
Die Regler und Schreiber (Aufzeichnungsgeräte) müssen<br />
folgende Eigenschaften und Maßnahmen für den Einsatz<br />
erfüllen:<br />
■■Die Kalibriergenauigkeit muss besser ±2 °C sein.<br />
■■Alle Instrumente müssen kalibriert sein.<br />
■■Die Rekalibrierung erfolgt als Multipunktkalibrierung<br />
halbjährlich oder als Einzelpunktkalibrierung vierteljährlich.<br />
■■Die Kalibrierung muss auf die nationalen Standards<br />
(PTB, NIST…) rückführbar sein.<br />
■■Die Lesbarkeit und Auflösung bei digitalen Instrumenten<br />
muss mindestens 1,0 °C sein.<br />
■■Papierschreiber sind zugelassen, wenn die mindeste<br />
Lesbarkeit 5 °C beträgt.<br />
■■Offsetanpassungen sind generell zu vermeiden. Müssen<br />
sie dennoch angewandt werden, ist das Wann, Wer<br />
und Wie zu dokumentieren.<br />
■■Die Prozessdatenerfassung/Aufzeichnung muss in<br />
einem fälschungssicheren Datenformat sein.<br />
42 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Bild 3: Einzel- und Multiregler<br />
Fälschungssichere Prozessdatenerfassung<br />
Ein wichtiger Bestandteil in der Prozessdatenerfassung ist<br />
der Datenschutz und die Nachvollziehbarkeit der Prozesse<br />
(Chargen). Die aufgezeichneten Daten sind wertvolles<br />
Gut. Dies gerät dann in den Vordergrund, wenn man<br />
in den Genuss kommt, den Prozessverlauf nachweisen zu<br />
müssen.<br />
Den höchstmöglichen Datenschutz bieten unabhängige<br />
Schreibersysteme gegenüber einer anfälligen<br />
System umgebung. Die Nachweispflicht über Jahre verpflichtet<br />
jeden über das Wie und Wo einer Datenerfassung<br />
nachzudenken. Die Datenauswertungssoftware muss in<br />
der Lage sein, Daten über mehrere Jahre lesen zu können.<br />
Ein Beispiel aus der Luftfahrt mit der AMS2750D: Die<br />
Prozessdaten zur Wärmebehandlung eines Flugzeugbauteils<br />
müssen über die Lebensdauer eines Flugzeugs plus<br />
6 Jahre vorgehalten werden. Das bedeutet heute:<br />
40 Jahre + 6 Jahre = 46 Jahre.<br />
Entsprechende digitale Schreiber (Bild 2) gibt es seit<br />
1992 von Invensys Eurotherm (Eurotherm Chessel). Die<br />
fälschungssicheren Daten von 1992 können mit dem auf<br />
der jetzigen Windowsplattform (Windows7) verfügbaren<br />
Software Review ausgelesen werden.<br />
Regler/ Regelungssysteme<br />
Die Verfügbarkeit einer Wärmebehandlungsanlage steht<br />
und fällt mit den Möglichkeiten der Instandhaltung. Der<br />
Ofenbediener muss in der Lage sein, Störungen schnell<br />
zu beseitigen. Stillstandzeiten bzw. der Ausfall einer Ofenanlage<br />
ist heute, bedingt durch die große Auslastung,<br />
problematischer als je zuvor. Die Regelgüte eines Systems/Reglers<br />
ermöglicht, gute Ergebnisse und Nachweise<br />
für die wärmebehandelten Produkte zu erzielen.<br />
Die wachsenden Kundenanforderungen (CQI-9 und<br />
AMS2750D) an die Ofenregelung in Bezug auf Einschwingverhalten<br />
und Stabilität in der Haltephase, kann<br />
durch die richtige Wahl der Regelung erleichtert werden.<br />
Die Invensys Eurotherm Regelungssysteme (Bild 3)<br />
verfügen über eine bewährte und vielfach eingesetzte<br />
Regelgüte mit einem hohen Grad der Kommunikationsfähigkeit<br />
mit anderen Systemen. Die Langzeitstabilität<br />
und galvanische Trennung an den Signaleingängen<br />
sowie deren hohe Auflösung garantiert im hohen Maße<br />
die Erfüllung der gesetzten Erwartungen und Normen.<br />
Wie können Kundenanforderungen für Thermoelemente<br />
und Instrumentierung mit einer bestehenden<br />
Anlage erfüllt werden?<br />
1. Sensorik überprüfen, Kalibrierzertifikate<br />
2. Sind Systemgenauigkeitsüberprüfung (SAT) bzw.<br />
Referenzmessungen mit dem Ofen durchführbar?<br />
3. Welche Instrumentierung ist einsetzbar und entsprechen<br />
sie den Kundenanforderungen?<br />
4. Werden die Prozessdaten fälschungssicher aufgezeichnet?<br />
Bevor eine Anlage komplett neu instrumentiert wird,<br />
sollte man über Möglichkeiten der Ergänzung nachden-<br />
2-2012 gaswärme international<br />
43
Fachberichte<br />
Der SAT-Test muss in einem Report dokumentiert werden.<br />
Der Report umfasst zusätzlich die Kalkulation der<br />
SAT-Differenz, die Bewertung der Ergebnisse und die<br />
Unterschrift einer verantwortlichen Person des Wärmebehandlungsunternehmens.<br />
Bild 4: Profinet-Anbindung an Siemens S7<br />
ken. Viele Wärmebehandlungsanlagen decken bereits<br />
zum großen Teil die gewünschten Anforderungen ab.<br />
Invensys Eurotherm verfügt über eine zusätzliche<br />
Kopplung zwischen Profinet (Bild 4), Ethernet-Regler,<br />
Thyristorsteller und Schreiber. Eine Erweiterung der<br />
In strumentierung ist einfacher und preiswerter als eine<br />
komplett neue Instrumentierung.<br />
System Accuracy Test – SAT<br />
Die SAT-Messung (Systemgenauigkeitsüberprüfung) ist<br />
eine Referenzmessung an einem Regelelement. Dabei<br />
muss ein separates Messinstrument und ein separates<br />
Prüf-Thermoelement zur Messung gemäß der Tabellen<br />
der Kundenforderung CQI-9 HTSA 3 rd Edition verwendet<br />
werden. Die Thermoelementspitzen (Regelelement und<br />
Prüfelement) sollten so nahe wie möglich zueinander<br />
stehen. Sinn ist es, die gesamte Messstrecke des Reglers<br />
auf Genauigkeit zu überprüfen. Die angezeigten Werte<br />
im Display des Reglers und des Messgerätes (Kalibrator)<br />
werden miteinander verglichen und bewertet.<br />
Eine SAT-Prüfung muss vierteljährlich nach Methode<br />
„A“ oder „B“ (siehe Original CQI-9 HTSA 3 rd Edition) durchgeführt<br />
werden. Die Methode „A“ und „B“ erlaubt eine<br />
maximale SAT-Differenz von ±5 °C. Abweichend zur vierteljährlichen<br />
Überprüfung muss eine SAT-Prüfung nach<br />
Wartungsarbeiten durchgeführt werden, welche die SAT-<br />
Genauigkeit beeinflussen kann. Eine SAT-Prüfung muss<br />
immer im laufenden Betrieb bei typischer Arbeitstemperatur<br />
stattfinden. Sinnvoll ist es, Thermoelemente (Regelelemente)<br />
mit Prüfvorrichtungen (Prüflöcher) einzusetzen.<br />
Es gibt noch eine weitere Methode, welche aber rein<br />
technisch gesehen gut durchdacht sein muss. Das ist die<br />
comperative Methode, welche monatlich durchgeführt<br />
wird. Dabei wird ein Temperaturdrift überwacht, welcher<br />
die maximale SAT-Differenz von ±1 °C nicht übersteigen<br />
darf.<br />
Temperature Uniformity Survey – TUS<br />
Die Temperaturgleichmäßigkeitsüberprüfung (TUS) ist<br />
die kostenintensivste Maßnahme. Neben den Kosten für<br />
die Prüfung fallen zusätzliche Kosten durch Produktionsverlust<br />
an (Ausfallzeit von zum Teil einem Tag). Der TUS-<br />
Test muss einmal jährlich bei jeder Ofenanlage durchgeführt<br />
werden. Die Ergebnisse zeigen die momentane<br />
Leistungsfähigkeit der Anlage bzw. bestätigen diese mit<br />
jedem weiteren zyklischen Test.<br />
Die Leistungsfähigkeit einer Ofenanlage kann durch<br />
mehrere Faktoren beeinflusst werden. Dies führt meistens<br />
zur Verschlechterung der Temperaturgleichmäßigkeit.<br />
Eine gute Instandhaltung verringert das Risiko:<br />
■■Unversehrtheit der Ofenisolation,<br />
■■Unversehrtheit der Türdichtung,<br />
■■Prüfung der Heizelemente,<br />
■■Prüfung des Brenners,<br />
■■Prüfung der Ventilatorgeschwindigkeit,<br />
■■Unversehrtheit der Thermoelementdichtung.<br />
Nachweise und TUS-Report<br />
Mit der Verpflichtung zum Nachweis muss der Wärmebehandler<br />
sicherstellen, dass er die Einhaltung der CQI-9<br />
Forderungen gegenüber dem Prüfer demonstrieren<br />
kann. Hilfreich sind dabei Graphikschreiber, die das<br />
Abspeichern von Prozessdaten in fälschungssicheren Formaten<br />
auf lokalen oder zentralisierten Servern ermöglichen.<br />
Die tragbaren TUS-Schreiber (Feldtestinstrumente)<br />
dienen zur Aufzeichnung von TUS-Daten. Allgemeine<br />
Anforderungen sind:<br />
■■Bestätigung der Temperatur-Gleichmäßigkeit durch<br />
zyklische Überprüfung;<br />
■■Bei Ofenreparaturen und Veränderungen muss ein<br />
neuer TUS-Test durchgeführt werden;<br />
■■TUS-Prüftemperaturen müssen den Betriebstemperaturen<br />
der Ofenanlage entsprechen. Falls die verschiedenen<br />
Arbeitstemperaturen > 170 °C (305 °F) auseinanderliegen,<br />
muss die tiefste und die höchste Arbeitstemperatur<br />
geprüft werden;<br />
■■TUS-Test sollte unter Produktionsbedingungen durchgeführt<br />
werden;<br />
■■TUS-Test kann im leeren Ofen oder beladenen Ofen<br />
durchgeführt werden. Dabei sollte der nächste Test<br />
unter gleichen Bedingungen erfolgen;<br />
■■Bei der Überprüfung von kontinuierlichen und taktenden<br />
Durchlaufofen sind verschiedene Einflussgrößen<br />
wie z. B. Bandgeschwindigkeit und Aufzeichnungsgeschwindigkeit<br />
zu berücksichtigen.<br />
44 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Bild 5: TUS-Schreiber<br />
Ist eine TUS-Prüfung in den Arbeitszonen nicht direkt<br />
durchführbar, sollte eine Alternative gefunden werden,<br />
um die Temperaturcharakteristik nachweisen zu können.<br />
Diese Prüfung muss vom Endkunden geprüft und genehmigt<br />
werden.<br />
Nur wenn der TUS und die alternative Methode nicht<br />
anwendbar sind, können die Nachweise mittels Produkteigenschaftsprüfung<br />
durchgeführt werden. Wenn der<br />
TUS-Test fehlgeschlagen ist, darf nicht mehr produziert<br />
werden bis:<br />
■■Fehler ermittelt und dokumentiert wurde;<br />
■■Fehler korrigiert wurde;<br />
■■Ein neuer erfolgreicher TUS-Test durchgeführt wurde.<br />
Die TUS-Aufzeichnung muss mit einem unabhängigen<br />
Prüfinstrument (Bild 5) durchgeführt werden. Geeignet<br />
sind dafür die TUS-Schreiber, welche direkt für diese<br />
Anwendung verfügbar sind.<br />
Für die Reporterstellung ist eine spezielle TUS-Report-<br />
Software (Bild 6) verfügbar. Die aufgenommenen Messdaten<br />
werden mittels TUS-Report-Software eingelesen<br />
und stehen als Report (Pdf-Datei/Ausdruck) zur Verfügung.<br />
Die Erstellung eines Reports ist in ca. 30 min. erledigt.<br />
Die Erstellung eines TUS-Report per „Hand“, gemäß<br />
der Forderung, kann je nach den Fähigkeiten des Mitarbeiters<br />
einen Tag erfordern.<br />
Fazit<br />
Die CQI-9 HTSA 3 rd Edition definiert die Verfahrens- und<br />
Instandhaltungs-Anforderungen für die Wärmebehandlung<br />
innerhalb vorgegebener Fristen und deren Nachweispflicht.<br />
Ein Scheitern bei der Einhaltung der Vorgaben<br />
kann zu weitreichenden Sanktionen, von Nachrüstprogrammen<br />
bis hin zu Rückrufaktionen führen. Die<br />
Bild 6: TUS-Report Software<br />
erfolgreiche Umsetzung der Forderung bedeutet für den<br />
Wärmebehandler kurzfristig zusätzliche Kosten, aber auf<br />
lange Sicht gesehen wären die Kosten bei einem Misserfolg<br />
um einiges höher.<br />
Die TUS- und SAT-Tests sind notwendige zu dokumentierende<br />
Nachweise für den Wärmebehandler. Die Wahl<br />
der einzusetzenden Geräte ist eine wichtige und strategische<br />
Entscheidung. Eine stärkere Investition in Geräte<br />
führt zwar neben Kosten auch zu einem höheren Konfigurationsaufwand,<br />
aber reduziert mittelfristig die Kosten<br />
für TUS und SAT. Die richtige Wahl von Reglern und<br />
Schreibern kann dem Wärmebehandler die Regelgüte,<br />
Aufzeichnungsqualität und Rückverfolgbarkeit bringen,<br />
die er benötigt, um die Kundenforderung der CQI-9 HTSA<br />
3 rd Edition zu bestehen.<br />
Autor<br />
Thomas Rücker<br />
Invensys Systems GmbH,<br />
Eurotherm<br />
Limburg<br />
Tel.: 06431/ 298-233<br />
thomas.ruecker@invensys.com<br />
2-2012 gaswärme international<br />
45
Fachberichte<br />
Effizienzsteigerung durch<br />
in-situ Sauerstoffmessung im<br />
Verbrennungsgas<br />
von Yvonne Boltz, Karl-Michael Winter<br />
Hohe Energiekosten sowie die Notwendigkeit die Abgas- Emissionen zu minimieren erfordern eine möglichst<br />
effiziente Ausnutzung der zur Verfügung stehenden fossilen Primärenergieträger. In der Wärmebehandlung,<br />
aber auch in der Stromerzeugung, wird dazu überwiegend Erdgas eingesetzt. Effiziente Brennersysteme sowie<br />
die Zuführung von vorgewärmter Verbrennungsluft über Rekuperatoren oder Regeneratoren minimieren dabei<br />
die Abgasverluste erheblich. Eine weitere, altbekannte und dennoch eher selten eingesetzte Methode zur Optimierung<br />
besteht in der Regelung des Rest-Sauerstoffgehalts im Abgas. Was teilweise in Haushalten zum Einsatz<br />
kommt und bei Verbrennungsmotoren Stand der Technik ist, wird aus unterschiedlichen Gründen bei Großanlagen,<br />
die mit offenen Brennern arbeiten, noch nicht konsequent durchgesetzt. Bei geschlossenen Brennersystemen<br />
scheitert dies oft an der Verfügbarkeit integrierbarer Sensoren. Der Artikel stellt Mess- und Regelsysteme<br />
vor, die für diese Aufgabe maßgeschneidert entwickelt wurden und mit deren Einsatz die Effektivität und<br />
Umweltverträglichkeit neuer, aber auch vorhandener Systeme, nochmals deutlich gesteigert werden kann.<br />
Increasing energy efficiency by in-situ oxygen<br />
measurement in combustion gas and optimized<br />
fuel-air-ratio control<br />
High energy costs as well as the necessity to minimize exhaust emissions require a most efficient usage of fossil primary<br />
energy resources. In heat treating but also in power generation natural gas is mostly used. Efficient burner systems<br />
and preheating combustion air using recuperators or regenerators minimize exhaust losses to a high extent.<br />
Another well known but seldom used optimization method controls the excess oxygen percentage in the exhaust<br />
gas. Already partially in use in households and state-of-the-art in the combustion control of car engines this technique<br />
is still not widely used in industrial sized systems. For closed burners there are few sensor options available that can be<br />
integrated into the burner. This article presents a variety of measuring and control systems that have been tailored to<br />
this particular task, able to increase the efficiency of both, existing older installations and new burner systems.<br />
Mit der Formierung der United Process Controls,<br />
dem Zusammenschluss der Mess- und Regeltechnikspezialisten<br />
Marathon Monitors Incorporation,<br />
Furnace Control Corporation und PROCESS-<br />
ELECTRONIC GmbH mit Waukee Engineering, Hersteller<br />
für Durchflussmesser und Durchflussregler in den USA,<br />
war es möglich eine Reihe von Lösungen zu erarbeiten,<br />
die in der Verbrennungsregelung einen weiteren Schritt<br />
zu höherer Energieeffizienz eröffnen.<br />
Da sowohl Marathon, als Hersteller von Hoch- und<br />
Niedertemperatur Sauerstoffmesszellen, als auch Waukee<br />
bereits seit Jahrzehnten ihre Produkte erfolgreich in<br />
46 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Tabelle 1: Feuerungstechnische Wirkungsgrade als Funktion des Restsauerstoffgehaltes bei unterschiedlicher<br />
Verbrennungsluftvorwärmung<br />
Restsauerstoff<br />
Ohne<br />
Vorwärmen<br />
Zentraler<br />
Rekuperator<br />
Atmosphärisch 9,34 35,7 60,6 73,8 86,9<br />
7,14 44,5 66,0 77,4 88,7<br />
Verhältnis 6,14 47,7 67,9 78,6 89,3<br />
5,14 50,4 69,6 79,8 89,9<br />
4,14 52,8 71,1 80,7 90,4<br />
3,14 55,0 72,4 81,6 90,8<br />
2,14 56,9 73,6 82,4 91,2<br />
1,14 58,6 74,7 83,1 91,6<br />
O 2 -geregelt 0,3 59,3 75,1 83,4 91,7<br />
Rekuperatorbrenner<br />
Regeneratorbrenner<br />
die Wärmebehandlung und Verbrennungstechnik liefern,<br />
wurde ein eigener Geschäftszweig installiert, der sich<br />
ausschließlich mit der Optimierung und Neuentwicklung<br />
von Systemen für die Verbrennungsregelung beschäftigt.<br />
In den folgenden Abschnitten werden einfach umzusetzende<br />
Lösungen für unterschiedlichste Einsatzgebiete<br />
vorgestellt.<br />
Sauerstoffmessung<br />
Der feuerungstechnische Wirkungsgrad FTW eines mit<br />
Luft betriebenen Brennersystems kann über die Temperaturen<br />
der zugeführten Verbrennungsluft T1, des Abgases<br />
T2 sowie den Restsauerstoffgehalt im Abgas O 2<br />
berechnet werden.<br />
FTW = 100% - (T1 – T2) * (A2 / (21% - O2) + B)<br />
A2 und B sind Brennstoff spezifische Kenngrößen. Für<br />
Erdgas und unterschiedliche Vorwärmstrategien ergeben<br />
sich damit die in Tabelle 1 angegebenen mittleren Wirkungsgrade<br />
in Abhängigkeit des eingestellten Restsauerstoffgehalts<br />
für eine Abgastemperatur von 1.000 °C vor<br />
dem Wärmetauscher und unterschiedliche Verbrennungsluftvorwärmung.<br />
Vereinfacht kann man die Aussage treffen, dass bei<br />
gleichem Brennertyp und gleicher Luftvorwärmung eine<br />
Reduzierung des Sauerstoffgehalts im Abgas um 1 % zu<br />
einem um 0,5 bis 1,5 % reduziertem Gasverbrauch führt.<br />
Bei Anlagen mit ungenügender Luftvorwärmung bzw.<br />
ohne Luftvorwärmung erhöht sich dieser Wert auf bis zu<br />
4 %. Langzeitstudien an einer Reihe von Ofenanlagen, die<br />
mit einer Sauerstoffregelung ausgerüstet wurden, haben<br />
ergeben, dass schon eine Reduzierung des Sauerstoffgehalts<br />
im Abgas um 1 bis 2 % zu 7 bis 10 % Einsparungen<br />
im Gasverbrauch führen.<br />
2-2012 gaswärme international<br />
Aus Umweltsicht ergibt sich der positive Effekt, dass<br />
jedes Prozent Sauerstoff, das man im Abgas reduziert, zu<br />
einer Reduzierung des Stickoxidausstoßes um ca. 20 %<br />
führt. Bild 1 verdeutlicht den Zusammenhang zwischen<br />
Restsauerstoff und Effektivität.<br />
Zusätzlich zu den direkten Einsparungen an Gas und<br />
der Reduzierung der Emissionen bietet die Sauerstoffregelung<br />
noch weitere Vorteile wie eine minimale Zunderbildung,<br />
die Kosten für Werkzeuge und Material einsparen,<br />
minimale Oxidation/ Reduktion der Ofenkomponenten<br />
und einen kleineren Gesamtgasdurchfluss, was zu<br />
höheren Stand- und Lebenszeiten von Ofenkomponenten<br />
und Verrohrung führt.<br />
Bild 1: Zusammenhang<br />
zwischen<br />
Restsauerstoff<br />
und<br />
Wirkungsgrad,<br />
CO-Ausstoß<br />
und Gasverbrauch<br />
47
Fachberichte<br />
Zur Messung des Restsauerstoffgehalts gibt es zwei<br />
unterschiedliche Methoden, die nasse bzw. trockene<br />
Messung. Bei der trockenen Messung wird das Abgas<br />
außerhalb der Anlage (extraktiv) mit Hilfe eines Analysators<br />
gemessen. Dabei wird das Gas zunächst getrocknet,<br />
um den im Gas enthaltenen Wasserdampf zu entfernen,<br />
der im Analysator zu Fehlmessungen führen kann bzw.<br />
innerhalb der Absaugleitung kondensieren könnte. Demgegenüber<br />
steht die nasse Messung, bei der eine Sauerstoffsonde<br />
im Heizraum so angeordnet wird, dass das<br />
Gas eine Temperatur von mindestens 550 °C und bis zu<br />
1.095 °C bzw. 1.650 °C erreichen kann, je nachdem, ob der<br />
Sensor mit einem metallischem oder einem keramischen<br />
Außenrohr ausgestattet ist. Der Sensor muss so installiert<br />
sein, dass er das Gas nach vollständiger Verbrennung<br />
sieht. Der Sensor ist zusätzlich mit einem Thermoelement<br />
ausgestattet.<br />
Die nasse Messung bietet zwei entscheidende Vorteile<br />
gegenüber der trockenen Messung. Zunächst wird<br />
das Gas mit all seinen Bestandteilen gemessen, es muss<br />
also keine Kompensation über den Taupunkt erfolgen,<br />
um zu einem korrekten Ergebnis zu kommen. Aus regelungstechnischer<br />
Sicht ist der zweite Vorteil noch entscheidender.<br />
Da die Messung direkt und nahe an der<br />
Verbrennungsstelle erfolgt, kann die Gemischregelung<br />
schneller auf unterschiedliche Bedingungen reagieren<br />
und der vorgegebene Restsauerstoffgehalt kann schnell<br />
und sicher eingestellt werden.<br />
Bild 2:<br />
Ratio-Prover ®<br />
Bild 3: Das neue Design der unbeheizten Hochtemperatursonde verhindert<br />
das Mischen von Prozess- und Null/Span-Gas und erlaubt eine<br />
flächendeckende Umspülung des aktiven Sensorelements bei der<br />
Überprüfung und Kalibrierung<br />
Messung und Gemischregelung<br />
für offene Brenner bis 300 kW<br />
Für Brenner bis zu einer Leistung von 300 kW (1000<br />
BTU/h) wird eine Variante des Ratio-Prover® in Kombination<br />
mit einem in-situ O 2 -Sensor eingesetzt. Der Ratio-<br />
Prover® besteht aus einem Durchflussmesser für die Verbrennungsluft<br />
und einem Durchflussregler für das zu<br />
dosierte Erdgas (Bild 2). Die zugehörige Elektronik wird<br />
auf ein festes Ausgangsverhältnis von z. B. λ = 1,3 eingestellt<br />
und das Signal der angeschlossenen Sauerstoffmessung<br />
ermöglicht dann ein Feintuning, mit dem der<br />
Lambda-Wert auf bis zu 1,03 zurückgefahren werden<br />
kann.<br />
Der Sauerstoffsensor ist so im Brennraum installiert,<br />
dass er nicht in die Flamme ragt. Das stellt sicher, dass der<br />
Sensor vollständig ausreagiertes Gas misst. Das neuartige<br />
Design des aktiven Sensorelements (Bild 3) an der Sensorspitze<br />
ermöglicht sowohl eine schnelle Messung als<br />
auch die Kalibrierung des Sensors im Null- und Endpunkt<br />
des Arbeitsbereiches mit Kalibriergasen. Durchflussmesser<br />
und Regler sind in 28 Größen erhältlich und decken<br />
dabei einen Bereich von 3,5 m³/h (122 CFH) bis 287 m³/h<br />
(10000 CFH) ab.<br />
48 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Messung und Gemischregelung für<br />
offene Brenner ab 300 kW<br />
Für Brenner ab einer Leistung von 300 kW (1000 BTU/h)<br />
wird das Gas-Luft-Verhältnis über einen Durchflussregler<br />
im Bypass der Gaszuführung geregelt. Das Grundverhältnis<br />
wird über einen Gleichdruckregler ebenfalls bei z. B. λ<br />
=1,3 eingestellt. Die Durchflussregler für Erdgas ermöglichen<br />
Brennstoffmengen von bis zu 280 m³/h (10000 CFH)<br />
im Bypass und damit Leistungen von mehr als 10 MW (35<br />
Millionen BTU/h).<br />
Bild 4 zeigt einen Querschnitt durch den Durchflussmesser<br />
FloTronic®. Der mechanische Aufbau des Messgerätes<br />
bietet dabei einige entscheidende Vorteile, gerade<br />
für die Erfassung von gasförmigen Medien, die nur mit<br />
einem sehr geringen Vordruck zur Verfügung stehen.<br />
Der Gasdurchfluss geht durch ein Metallrohr, der<br />
Schwebekörper ist über eine Stange mit einem Anzeigekörper<br />
verbunden, der in einem mit Öl gefülltem Schauglas<br />
geführt wird. Dies bietet eine direkte Anzeige der<br />
Durchflussmenge, wie bei einem Schwebekörper, der<br />
direkt in einem Glaskörper schwebt. Das Signal wird<br />
jedoch durch das Öl gedämpft und Defekte, die durch<br />
schnelle Strömungswechsel hervorgerufen werden können,<br />
wie ein Zerspringen des Glaskörpers, sind mechanisch<br />
abgesichert. Die Position des Schwebekörpers wird<br />
magnetisch abgegriffen und von der Elektronik verarbeitet.<br />
Das Signal wird über einen 4 bis 20 mA Ausgang an<br />
den Ratio-Prover® weitergegeben.<br />
Der Ratio-Prover® ermöglicht auch den Zugriff über<br />
Modbus-on-TCP und hat einen integrierten Webserver,<br />
der neben den aktuellen Messwerten auch Gesamtverbrauch<br />
und Kalibrierungsdaten im HTML Format ausgibt.<br />
Bild 4: Querschnitt<br />
durch einen Durchflussmesser<br />
Bild 5: In-situ Sauerstoffsonde aus Aluminiumoxid Keramik<br />
mit integriertem Miniatursensor. Der Sensor arbeitet ohne<br />
Referenzluft<br />
2-2012 gaswärme international<br />
49
Fachberichte<br />
Bild 7: Miniaturisiertes<br />
Sensorelement:<br />
der Sensor<br />
arbeitet ohne<br />
Referenz<br />
Sensoreinbau bei<br />
unterschiedlichen Anlagentypen<br />
Die Sauerstoffregelung wird bei unterschiedlichsten Prozessen<br />
eingesetzt. Typische Einsatzgebiete sind Glasschmelzöfen,<br />
Keramikherstellung, Metall/Stahlerwärmung,<br />
z. B. in Schmieden, aber auch petrochemische Raffinerien<br />
und bei der Stromerzeugung. Bild 6 zeigt die Positionierung<br />
der Sauerstoffsonden bei unterschiedlichen Brenneranordnungen.<br />
In-Situ Sauerstoffmessung in<br />
geschlossenen Brennern<br />
Ein völlig neues Konzept für die Messung von Restsauerstoff<br />
innerhalb geschlossener Brenner ermöglicht ein neu<br />
entwickelter Sensor in Chip-Größe. Der Sensor ist nur<br />
wenige Millimeter groß (Bild 7) und benötigt keine Referenz.<br />
Er misst den Ionenstrom durch die elektrochemische<br />
Zelle. Der Sensor muss damit im Gasstrom angeordnet<br />
sein. Bei Rekuperator- und Regeneratorbrennern wird<br />
der Sensor im Abgas, vor dem Wärmetauscher, platziert.<br />
Dies ermöglicht die Integration der O 2 -Regelung in die<br />
Brennersteuerung.<br />
Fazit<br />
Hochtemperatur in-situ Sauerstoffanalysatoren bieten<br />
die beste Möglichkeit zur Optimierung einer Verbrennungsregelung.<br />
In Kombination mit einer Durchflussund<br />
Verhältnisregelung, bei der das Sensorsignal in der<br />
Gas- und Luft-Regeleinheit direkt verarbeitet wird, entfällt<br />
die sonst oft aufwändige Elektronik bzw. Steuerung.<br />
Die Verhältnisregelung bietet gegenüber der sonst<br />
üblichen Gleichdruckregelung den Vorteil, dass fehlerhafte<br />
Druckmessungen, verursacht durch z. B. verstopfte<br />
Rohrleitungen und Anschlüsse, nicht zu einem vollständig<br />
falschen Gas-Brennstoffgemisch führen. Zusätzlich<br />
erfassen die Durchflussmesser auch den Gesamtgas- und<br />
Luftverbrauch und können über TCP/IP oder Modbus<br />
abgefragt werden.<br />
Traditionelle, außerhalb der Anlage angebrachte Analysatoren<br />
sind umständlich zu installieren und zu bedienen,<br />
empfindlich und, durch die notwendige trockene<br />
Messung, nur bedingt fähig, die zulässigen Grenzwerte<br />
einzuhalten.<br />
Neue Materialien und Designs erlauben die Herstellung<br />
von in-situ Analysatoren, die sowohl robust als auch<br />
kalibierfähig sind und ermöglichen deshalb einen flächendeckenden<br />
Einsatz der Sauerstoffregelung.<br />
Der neuartige Miniatursensor, der ohne Referenz<br />
arbeitet, kann sogar in den Brenner integriert werden,<br />
was die Kosten für die Sauerstoffregelung deutlich sen-<br />
Bild 6: Sensoranordnung bei<br />
unterschiedlichen Feuerungskonzepten.<br />
Die Sonden ragen<br />
nicht in die Flamme, sondern<br />
im Beispiel oberhalb angeordnet<br />
sind.<br />
50 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
ken wird. Das Sensorelement kann auch in bestehende<br />
Messkonzepte integriert werden (Bild 5), was die Herstellung<br />
von Sonden mit einer Länge von bis zu mehreren<br />
Metern ermöglicht.<br />
Literatur<br />
[1] Georgiew, A.; Wünning, J.; Bonne, U.: Regenerativbrenner<br />
für Doppel-P-Strahlheizrohre in einer Feuerverzinkungslinie;<br />
<strong>GASWÄRME</strong> <strong>International</strong>, 6/2007, p. 425–428<br />
[2] Boltz, E.S. ; Boltz, Y.H.; Clark, J.M. :Rugged, Verifiable, In-situ<br />
Oxygen Analyzers for Combustion Optimization in Sulphuric<br />
Acid Production; proceedings of the Sulphur 2009 <strong>International</strong><br />
Conference & Exhibition, Vancouver, BC, Canada<br />
Autoren<br />
M.Sc. Chem., B.A. Chem. Yvonne Boltz<br />
Marathon Sensors<br />
West Chester, U.S.A.<br />
Tel.: +1 513/ 772-1000<br />
yvonne.boltz@group-upc.com<br />
Dipl.-Ing. (FH) Karl-Michael Winter<br />
PROCESS-ELECTRONIC GmbH<br />
Heiningen<br />
Tel.: 07161/ 94888-0<br />
km.winter@process-electronic.com<br />
2-2012 gaswärme international<br />
51
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Fachberichte<br />
Energieeffizienz bei der<br />
Destillation von Cognac durch<br />
innovative Abgassensorik<br />
von Patrick Ott, Marko Völkel<br />
Die Destillation von Cognac erfolgt in einer kupfernen Brennblase, die mittels Propan oder Erdgas befeuert wird.<br />
Es besteht die Hypothese, dass sich durch geregelte Verbrennung mittels innovativer Gassensoren als Ergänzung<br />
zur traditionellen Brenntechnik Brennstoffeinsparungen und somit eine Reduzierung der Kosten und des CO 2 -<br />
Ausstoßes ergeben. Diese Hypothese soll durch die technische Umsetzung bewiesen werden.<br />
Energy efficiency in the distillation of cognac through<br />
innovative exhaust gas sensors<br />
The distillation of cognac is done by a copper still which is heated by propane or natural gas. The hypothesis<br />
states that a regulated combustion using innovative gas sensors, as a supplementary to the traditional distillation<br />
technology, will lead to fuel savings and thus indicating a reduction of costs and CO 2 emission. This hypothesis<br />
shall be proved by technical realisation.<br />
Die Charentaiser Brennblase besteht aus drei Hauptbestandteilen<br />
(Bild 1). Die Brennblase, genannt<br />
„ALAMBIC“, bildet den Behälter für den Wein oder<br />
Rauhbrand. Es gibt zwei Varianten: mit 25 hl/h und 100<br />
hl/h Kesselleistung. 90 % der insgesamt ca. 3.500 Anlagen<br />
sind mit 25 hl/h Kesseln ausgestattet.<br />
Helm und Schwanenhals haben die Aufgabe, Dämpfe<br />
zu sammeln und die Stofftrennung vorzunehmen. Diese<br />
hängt von Form und Fassungsvermögen der Teile ab,<br />
wobei Zwiebel- oder Olivenform für den Helm als charakteristisch<br />
gelten. Das Kühlbecken mit der Kühlschlange<br />
dient zur Kondensation der Dämpfe und Temperaturregelung<br />
der Destillate. Optional wird dem System<br />
zur Energieersparnis ein Weinvorwärmer beigestellt<br />
[1].<br />
Während früher Holz die Feuerungsgrundlage bildete,<br />
wird aktuell Propan oder Erdgas als Brennstoff verwendet.<br />
Zum Einsatz kommen meistens sogenannte atmosphärische<br />
Brenner ohne Gebläse.<br />
Bild 1: Schema der Charentaiser Brennblase<br />
2-2012 gaswärme international<br />
53
Fachberichte<br />
Bild 3: Schematischer Aufbau der Kombi-Sonde KS1D:<br />
(1) Referenzelektrode, (2) Kappe mit Gaseinlass, (3) O 2 -Elektrode,<br />
(4) Gehäuse, (5) Heizer, (6) Funktionskeramik,<br />
(7) CO-Elektrode, (8) Schutzschicht<br />
Bild 2: Schematischer Verlauf der CO e -Kennlinie<br />
Aufgabenstellung:<br />
Feuerungsoptimierung<br />
Arbeitshypothese<br />
Nach einer Statistik, die Bernard Gally im Auftrag des<br />
Bureau National Interprofessionnel du Cognac (Berufsverband<br />
der Cognachersteller) erstellt hat, liegt der durchschnittliche<br />
Energieverbrauch während der Cognacproduktion<br />
bei 47 kg Propan/hl.<br />
Ähnlich wie bei konventionellen Feuerungsanlagen<br />
darf man insbesondere auch bei diesen speziellen Feuerungen<br />
davon ausgehen, dass diese Anlagen mit Luftüberschuss<br />
betrieben werden, um ein Auftreten unverbrannter<br />
Stoffe im Abgas, speziell CO, zu vermeiden.<br />
Diese Einstellungen führen jedoch unweigerlich zu<br />
Abgasverlusten, weil die Verbrennung suboptimal ist.<br />
Eine energieeffiziente Verbrennung wird aber erst<br />
erreicht, wenn der Brennstoff vollständig umgesetzt ist,<br />
also kein Co e im Abgas auftritt und der Restsauerstoffgehalt<br />
im Abgas so gering wie möglich ist.<br />
Die Optimierung von Feuerungen basiert bis heute<br />
hauptsächlich auf der Messung des Restsauerstoffgehalts<br />
im Abgas, nicht kontinuierlich und durch Anpassung des<br />
Kaminzugs. Infolge eines undefinierten Falschlufteintrages<br />
kann diese Technologie hier jedoch nicht angewendet<br />
werden [2]. Die Lösung hierfür ist der Einsatz eines<br />
CO e -Sensors in Verbindung mit der Emissionskantenregelung.<br />
Bei dieser Strategie wird schrittweise die zur Verbrennung<br />
zugeführte Luft reduziert, bis im Abgas ein<br />
nennenswerter Anstieg von Unverbranntem detektiert<br />
werden kann. Danach wird die Luftzufuhr wieder etwas<br />
erhöht und somit die Feuerung stets in unmittelbarer<br />
Nähe des Wirkungsgradmaximums betrieben (Bild 2).<br />
Speziell für die Emissionskantenregelung hat LAMTEC die<br />
Kombi-Sonde KS1D entwickelt. Mit der KS1D können<br />
gleichzeitig der Restsauerstoffgehalt im Abgas gemessen<br />
und die unverbrannten Abgasbestandteile CO e detektiert<br />
werden. Ein weiterer Vorteil der KS1D ist, dass sie direkt im<br />
Abgaskanal angeordnet werden kann und sich dadurch<br />
die Reaktionszeit auf wenige Sekunden beschränkt.<br />
Technische Grundlagen [3]<br />
Messprinzip KS1D<br />
Die Basis der Kombi-Sonde KS1D ist eine beheizte elektrochemische<br />
Messzelle aus stabilisiertem Zirkoniumdioxid.<br />
Sie verfügt über drei Elektroden - die O 2 -Elektrode,<br />
die CO e -Elektrode und die Referenzelektrode (Bild 3).<br />
Die O 2 -Messzelle arbeitet als elektrochemische Konzentrationskette<br />
und erzeugt eine Gleichspannung, die<br />
von der Sensortemperatur und dem logarithmischen<br />
Sauerstoffpartialdruckverhältnis an der Referenz- und<br />
Messelektrode abhängt.<br />
Führt man der Messelektrode das Probegas und der<br />
Referenzelektrode ein Referenzgas bekannter O 2 -Konzentration,<br />
wie z. B. Luft (20,96 % O 2 ) zu, ergibt sich bei konstant<br />
gehaltener Temperatur der in Bild 4 dargestellte logarithmische<br />
Zusammenhang zwischen der Sensorspannung<br />
Usensor und der Sauerstoffkonzentration des Probegases.<br />
Sondenprinzip – CO e -sensitive Elektrode<br />
Besteht das Messgas nicht aus einem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch,<br />
sondern ist auch ein Anteil an CO e enthalten,<br />
sind mehrere Effekte für das Entstehen der gemessenen<br />
Spannung verantwortlich. Der erste Anteil ist der<br />
gleiche wie bei der Sauerstoffmessung. Die Differenz<br />
54 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
zwischen den Sauerstoffanteilen besteht auch in diesem<br />
Fall.<br />
Der zweite Spannungsanteil ist die sogenannte Nicht-<br />
Nernst‘sche-Spannung, welches ein direktes Maß für das<br />
CO e darstellt. Diese addiert sich zusammen mit der Spannung<br />
aus der Sauerststoffdifferenz zur gesamten gemessenen<br />
Spannung zwischen den Elektroden. Die Mechanismen,<br />
die zur Bildung der Spannung UCO e beitragen,<br />
sind weitaus komplexer als die Funktionsweise der Sauerstoffmessung.<br />
Deshalb sollen hier nur die wichtigsten<br />
kurz erwähnt werden.<br />
Zur Messung von CO e ist es notwendig, das Material der<br />
Messelektrode zu verändern, damit eine Nicht-Nernst‘sche<br />
Messzelle entsteht. In der Regel wird daher bei CO e -Sensoren<br />
die Messelektrode mit anderen Metallen legiert.<br />
Platin besitzt die Eigenschaft, im aktiven Zustand viele<br />
Gase einschließlich O 2 und CO e an der Oberfläche zu binden<br />
sowie den gebundenen Sauerstoff zu dissoziieren.<br />
Das an der Oberfläche gebundene CO e reagiert spontan<br />
mit dem dissoziierten Sauerstoff. Dieser Effekt wird u.a. bei<br />
Katalysatoren in der Verbrennungstechnik ausgenutzt.<br />
Gold besitzt diese beschriebene dissoziierende Eigenschaft<br />
des Platins nicht und hat damit keine katalytische<br />
Wirkung auf das CO e . Die angelagerten CO e -Moleküle<br />
werden also nicht mit Sauerstoff oxidiert und verdrängen<br />
diese sogar von der Oberfläche. Deshalb verschiebt sich<br />
das angestrebte Gleichgewicht der Sauerstoffanteile zwischen<br />
der Referenzelektrode und der CO e -Elektrode weiter<br />
zu einem Ungleichgewicht, wodurch ein größeres<br />
elektrochemisches Potential aufgebaut wird.<br />
Die katalytischen Reaktionen, das Sauerstoffungleichgewicht<br />
sowie weitere hier nicht beschriebene Vorgänge<br />
bilden in Summe die Sensorspannung, die bei der Messung<br />
zwischen den Elektroden gemessen wird. Zieht<br />
man von dieser Gesamtspannung den bekannten Anteil<br />
der Sauerstoffspannung ab, erhält man die Spannung,<br />
welche durch die CO e -Prozesse entsteht.<br />
Bereits bei geringen Konzentrationen an CO e , ist das<br />
Mischpotential deutlich höher als das Potential der Sauerstoffelektrode.<br />
Die Ausbildung des Mischpotentials<br />
erfolgt sehr schnell, t 60 -Zeiten unter 2 s werden erreicht.<br />
Messsystem LT3 KS1D<br />
Das Messsystem LT3 in Verbindung mit der KS1D ermöglicht<br />
die direkte (in situ) Messung von Sauerstoff (O 2 ) und<br />
oxidierbaren Abgasbestandteilen (CO e ) mit einem Sensor.<br />
Ideale Anwendungen sind Feuerungsanlagen mit einer<br />
Regelung im Bereich von λ>1.<br />
Der Messbereich der KS1D geht von 0 bis 21 % O 2 ,<br />
sowie von 0ppm bis 1.000 ppm CO e . Das Detektionslimit<br />
von CO e liegt je nach Restsauerstoffgehalt bei ca. 15 ppm.<br />
Die Messung erfolgt weitestgehend wartungsfrei und<br />
direkt im feuchten Rauchgas. Die Ansprechzeit T 60 liegt<br />
bei O 2 unter 10 s, für CO e unter 2 s (Bild 5).<br />
Bild 4: Kennlinie der KS 1D<br />
Realisation<br />
Wie Bild 7 zeigt, wurde die Feuerung der Brennblase der<br />
Firma Fradon im Oktober 2010 mit dem Messsystem LT3<br />
KS1D ausgerüstet und die Feuerung wieder in Betrieb<br />
genommen. In der Kombination LT3 mit KS1D stellt sich<br />
das System als kompakte und kostengünstige Einheit dar,<br />
die für Feuerungsanlagen, wie im abgebildeten Beispiel<br />
(Bild 5), sehr gut geeignet ist.<br />
Über die Leistungsregelung hat der Brennmeister<br />
nach wie vor Einfluss auf den Energieeinsatz und somit<br />
auf die Prozessdauer und Qualität des Endproduktes,<br />
wobei die Automatismen im System darauf achten, dass<br />
beständig die optimale Verbrennung an der CO-Kante<br />
stattfindet. Den schematischen Aufbau zeigt Bild 6.<br />
Ergebnisse und Ausblick<br />
Nach der ersten Brennperiode im Februar 2011 konnten<br />
vorzeigbare Ergebnisse nach der Installation des Messund<br />
Regelsystems erreicht werden. Der Brennstoffverbrauch<br />
wurde von 45 kg/hl auf 40 kg/hl reduziert, was<br />
eine Ersparnis von 11 % bedeutet. In Euro umgerechnet,<br />
sprechen wir von einer Kostenreduktion um 8,50 Euro/hl<br />
2-2012 gaswärme international<br />
55
Fachberichte<br />
Bild 5: Lambda<br />
Transmitter LT3 mit<br />
Kombi-Sonde KS1D<br />
Destillat, so dass sich, bezogen auf die Firma Fradon, eine<br />
Amortisationszeit von zwei Brennperioden ergibt. Mit<br />
dem verminderten Brennstoffverbrauch reduzierte sich<br />
der CO 2 –Ausstoß um rund 19 kg/hl. An weiteren Destillationsanlagen<br />
wurden sogar Brennstoffeinsparungen von<br />
ca. 15 % erreicht.<br />
Ohne Kenntnis des tatsächlichen Brennstoffverbrauches<br />
anderer Cognac-Hersteller, jedoch basierend auf der<br />
fachlichen Schätzung der Firma Fradon, könnten beim Einsatz<br />
des LT3 KS1D-Systems in den Feuerungen aller Cognac-Hersteller<br />
mindestens 2.700 t Propan jährlich, also rund<br />
10.260 t CO 2 -Ausstoß pro Jahr, eingespart werden. Höhere<br />
Werte als die angegebenen sind durchaus denkbar.<br />
Bild 6: Systemübersicht<br />
LT3<br />
KS1D<br />
Fazit<br />
Die Arbeitshypothese wurde positiv bestätigt, eine Feuerungsoptimierung<br />
und die daraus resultierende Brennstoffeinsparung<br />
sind möglich. Parallel wurde nachgewiesen,<br />
dass sich das zur Optimierung eingesetzte Messsystem<br />
LT3 KS1D kosteneffizient auch bei speziellen Feuerungen<br />
einsetzen lässt und sich in kurzer Zeit amortisiert.<br />
Seine einfache Montage und Bedienbarkeit sowie der<br />
weitestgehend wartungsfreie Betrieb machen das System<br />
in jeder Hinsicht alltagstauglich.<br />
Literatur:<br />
[1] vgl. „l‘ encyclopédie du Cognac“, http://www.encyclopedie.<br />
cognac.fr/<br />
[2] Druckschriften und Berichte der Fa. Lamtec<br />
[3] vgl. LAMTEC Druckschriften Nr. MA-LT3-DLT3130-11-<br />
aDE-001 und Nr. DLT6058-11-aDE-001-DE<br />
Autoren<br />
Patrick Ott<br />
LAMTEC GmbH & Co. KG<br />
Mackwiller, Frankreich<br />
Tel.: +30 (0) 3/ 8800-4604<br />
p.ott@lamtec.de<br />
Bild 7: Charentaiser<br />
Brennblase<br />
Dr.-Ing. Marko Völkel<br />
LAMTEC GmbH & Co. KG<br />
Walldorf<br />
Tel.: 06227/ 6052-31<br />
voelkel@lamtec.de<br />
56 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Entwicklung der Erdgasbeschaffenheiten<br />
in Europa<br />
von Klaus Altfeld, Peter Schley<br />
Die Erdgasbeschaffenheiten in Europa werden zukünftig vielfältiger, Schwankungen der brenntechnischen Kenndaten<br />
(Wobbe Index, Methanzahl) nehmen zu. In dem Fachbeitrag werden die mittelfristig zu erwartenden Gasbeschaffenheiten<br />
dargestellt und die Auswirkungen auf die zukünftige Gasverwendung analysiert und diskutiert.<br />
Es zeigt sich, dass – abgesehen von den schweren (hochkalorischen) LNG-Qualitäten – die sonstigen Erdgase und<br />
Bio-Erdgase in den meisten europäischen Ländern bei der Verwendung unproblematisch sind. Dies gilt auch für<br />
die Zumischung von bis zu 10 % aus regenerativem Überschussstrom erzeugten Wasserstoff, wobei noch drei<br />
nennenswerte Restriktionen zu beachten sind: Tanks für komprimiertes Erdgas im Verkehrsbereich, Gasturbinen<br />
mit Vormischbrennern und Untertageporenspeicher. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf. In Bio-Erdgasen,<br />
die aus verunreinigten Einsatzstoffen erzeugt werden, können unerwünschte Spurenstoffe auftreten. In diesen<br />
Fällen ist eine besonders sorgfältige Aufbereitung und Qualitätskontrolle erforderlich. Aus regenerativem Überschussstrom<br />
erzeugter Wasserstoff oder Methan wird in hoher Reinheit vorliegen und trägt ebenso wie Bio-Erdgas<br />
zu einer weiteren Verringerung der relevanten CO 2 -Emissionen bei. Dadurch wird Erdgas zukünftig noch klimaschonender<br />
im Vergleich zu den anderen fossilen Energieträgern.<br />
Development of natural gas qualities in Europe<br />
Natural gas qualities in Europe will become increasingly diverse and combustion characteristics (Wobbe index,<br />
methane number) will vary over wider ranges. The article presents the gas qualities to be expected over the<br />
medium term and analyses and discusses their effects on future gas utilisation. Aside from rich (high-calorific)<br />
LNG qualities, future natural gas and biomethane qualities are not expected to cause problems in gas utilisation<br />
in most European countries. This also applies where up to 10 % of hydrogen produced from renewable surplus<br />
electricity is admixed except for three important applications: tanks for compressed natural gas used as a motor<br />
fuel, gas turbines with premixed burners and underground porous rock storage facilities; here further R&D input<br />
is still required. Biomethane produced from contaminated feedstock may carry undesirable trace substances.<br />
Particularly careful treatment and quality control are then necessary. Hydrogen or methane produced from<br />
renewable surplus electricity will have a high purity level and, like biomethane, will contribute to further reducing<br />
CO 2 emissions. This will make natural gas an even more climate-protecting fuel compared with other fossil fuels.<br />
Die Vielfalt der in das europäische Gastransportsystem<br />
eingespeisten Gase wird zunehmen: Neben<br />
den „klassischen“ Pipelinegasen aus der Nordsee,<br />
Russland, Holland, Algerien etc., bei denen eine signifikante<br />
Veränderung eher nicht zu erwarten ist, wird Liquified<br />
Natural Gas (LNG) weiter an Bedeutung gewinnen, es<br />
wird zunehmend Bio-Erdgas eingespeist und mittelfristig<br />
auch Wasserstoff oder Methan aus regenerativem Überschussstrom<br />
sowie Gase aus der Vergasung von Biomasse.<br />
Diese Entwicklung ist zu begrüßen, denn durch<br />
die Diversifizierung erhöht sich die Versorgungssicherheit.<br />
Außerdem führen die Gase aus regenerativen Quellen<br />
zu einer Verminderung der relevanten CO 2 -Emissonen<br />
(„Greening of Gas“).<br />
2-2012 gaswärme international<br />
57
Fachberichte<br />
Tabelle 1: Gasbeschaffenheitsparameter verschiedener Erdgase, LNG und Bio-Erdgase<br />
Gaszusammensetzung<br />
Symbol Einheit Russland<br />
H<br />
Nordsee<br />
H<br />
Dänemark<br />
H<br />
Libyen<br />
LNG<br />
(schwer)<br />
Nigeria<br />
LNG<br />
(mittel)<br />
Ägypten<br />
LNG<br />
(leicht)<br />
Bio-<br />
Erdgas<br />
Methan CH 4 Mol % 96,96 88,71 90,07 81,57 91,28 97,70 96,15 90,94<br />
Stickstoff N 2 Mol % 0,86 0,82 0,28 0,69 0,08 0,08 0,75 0,69<br />
Kohlenstoffdioxid<br />
CO 2 Mol % 0,18 1,94 0,60 2,90 2,68<br />
Ethan C 2 H 6 Mol % 1,37 6,93 5,68 13,38 4,62 1,80<br />
Propan C 3 H 8 Mol % 0,45 1,25 2,19 3,67 2,62 0,22 5,00<br />
n-Butan n-C 4 H 10 Mol % 0,15 0,28 0,90 0,69 1,40 0,20 0,50<br />
n-Pentan n-C 5 H 12 Mol % 0,02 0,05 0,22<br />
n-Hexan n-C 6 H 14 Mol % 0,01 0,02 0,06<br />
Wasserstoff H 2 Mol %<br />
Sauerstoff O 2 Mol % 0,20 0,19<br />
Summe Mol % 100 100 100 100 100 100 100 100<br />
Brennwert H sv MJ/m³ 40,3 41,9 43,7 46,4 44,0 40,7 38,3 41,9<br />
Brennwert H sv kWh/m³ 11,2 11,6 12,1 12,9 12,2 11,3 10,6 11,6<br />
relative Dichte d - 0,574 0,629 0,630 0,669 0,624 0,569 0,587 0,641<br />
Wobbe Index W s MJ/m³ 53,1 52,9 55,0 56,7 55,7 53,9 50,0 52,3<br />
Wobbe Index W s kWh/m³ 14,8 14,7 15,3 15,8 15,5 15,0 13,9 14,5<br />
Methanzahl - 92 79 73 65 71 92 103 77<br />
Bio-<br />
Erdgas<br />
+LPG<br />
Allerdings wird sich die Bandbreite der Gasbeschaffenheiten<br />
erhöhen und es werden größere Schwankungen<br />
auftreten, wodurch die Flexibilität der Gasgeräte stärker<br />
in Anspruch genommen wird. Die zuverlässige Funktion<br />
der mehr als 160 Mio. Gasgeräte in Europa darf nicht<br />
beeinträchtigt werden. Im Folgenden werden die unterschiedlichen<br />
Gasarten diskutiert und die Auswirkungen<br />
auf die zukünftige Gasverwendung dargestellt.<br />
Liquified Natural Gas (LNG)<br />
LNG gibt es in den Qualitäten leicht, mittel und schwer.<br />
Während die leichte/mittlere Qualität in etwa den heutigen<br />
Pipelinegasen aus Russland/der Nordsee entsprechen,<br />
zeichnet sich die schwere Qualität durch hohe<br />
Brennwerte, Wobbe Indizes und niedrige Methanzahlen<br />
aus (Tabelle 1). Dadurch können Probleme bei der Gasverwendung<br />
in Kesseln und Motoren entstehen. Aufgrund<br />
des hohen Wobbe Index ist eine direkte Verwendung<br />
des schweren LNG aus Sicherheitsgründen problematisch.<br />
Durch Zugabe von etwas Stickstoff kann der<br />
Wobbe Index allerdings leicht auf in vielen Ländern<br />
akzeptable Werte (55 bis 56 MJ/m³) abgesenkt werden<br />
(Bild 1; Bezugstemperaturen 25 °C/ 0 °C). Dies ist gängige<br />
Praxis und hat sich bei vielen Regasifizierungsterminals<br />
bewährt.<br />
Die Methanzahl ist eine wichtige Kenngröße für die<br />
Klopffestigkeit bei der motorischen Verbrennung und<br />
vergleichbar mit der Oktanzahl beim Benzin. Eine Stickstoffzumischung<br />
von wenigen Prozent beeinflusst die<br />
Methanzahl des schweren LNG praktisch nicht. Eine Möglichkeit<br />
zur Steigerung der Methanzahl (Erhöhung der<br />
Klopffestigkeit) ist aber die Mischung mit leichtem LNG<br />
oder Pipelinegasen, in denen nur wenig höhere Kohlenwasserstoffe<br />
vorhanden sind (Bild 2). Auch dies wird<br />
bereits an einigen Terminals praktiziert.<br />
Bio-Erdgas<br />
Nach der Inbetriebnahme der ersten Anlagen im Jahr<br />
2006 hat die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität<br />
(Bio-Erdgas) in Deutschland ein starkes Wachstum gezeigt.<br />
Inzwischen speisen mehr als 50 Anlagen Bio-Erdgas ins<br />
Erdgasnetz ein, ohne dass dieses für die Einspeisenetze<br />
und die angeschlossenen Verbraucher zu Problemen führt.<br />
Bio-Erdgas aus fermentativen Prozessen ist ein sehr<br />
„einfaches“ Gas: Es besteht bei Einspeisung in H-Gas Netze<br />
zu 96 bis 98 % aus Methan sowie CO 2 und etwas Luft.<br />
Brennwert und Wobbe Index sind niedrig (Tabelle 1).<br />
Durch die Konditionierung mit Flüssiggas (LPG) kann bei<br />
Bedarf der Brennwert des Bio-Erdgases an den Netzbrennwert<br />
angepasst werden.<br />
58 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Bei der Einspeisung in Hochdruck-Transportnetze<br />
kann der Sauerstoffgehalt (0,1 bis 0,5 %) problematisch<br />
sein, denn schon sehr geringe Mengen Sauerstoff (z. B.<br />
0,01 %) können in feuchten Untertagespeichern erhebliche<br />
Probleme verursachen: Korrosion in den Stahlrohren<br />
sowie die Schädigung der Speichereigenschaften durch<br />
die Bildung von Elementarschwefel und Verstopfung von<br />
Poren [1]. Weitere unerwünschte Gasbegleitstoffe und<br />
Spurenstoffe sind bei Biogasanlagen, die mit qualitätsgesicherten<br />
Einsatzstoffen (nachwachsende Rohstoffe,<br />
Gülle, Grünabfälle) beschickt werden und eine geeignete<br />
Gasaufbereitung haben, nicht bekannt [2], [3].<br />
Bei verunreinigten Einsatzmaterialien können allerdings<br />
Spurenstoffe vorhanden sein (z. B. Silizium-Verbindungen,<br />
Halogene), die bei der Gasverwendung zu Problemen führen:<br />
z. B. Siliziumablagerungen auf Turbinenschaufeln. Da<br />
in Deponiegasen eine fast unübersehbar große Anzahl<br />
potenziell gefährlicher Stoffe vorhanden sind sollte Deponiegas<br />
– auch nach Aufbereitung – aus Sicherheitsgründen<br />
nicht in das Erdgasnetz eingespeist werden.<br />
Wasserstoff<br />
Vor dem Hintergrund des rasanten Ausbaus insbesondere<br />
der Windenergie erreicht das alte Problem der<br />
Stromspeicherung neue Dimensionen. Pumpspeicherkraftwerke<br />
werden seit Jahrzehnten benutzt, um größere<br />
Strommengen zu speichern. Anzahl und Potenziale sind<br />
in vielen Ländern allerdings begrenzt. Daher gibt es konkrete<br />
Überlegungen, den zeitweilig anfallenden Überschussstrom<br />
zur Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse<br />
zu nutzen und diesen direkt in das Erdgasnetz einzuspeisen.<br />
Die Erdgas- und Strominfrastrukturen werden<br />
dadurch noch stärker zusammenwachsen (Bild 3).<br />
Die enorme Transportkapazität und das große Speichervolumen<br />
der vorhandenen Erdgasinfrastruktur einschließlich<br />
Untertagespeicher wird bei diesem Verwendungspfad<br />
direkt genutzt (Beispiel Deutschland: ca.<br />
500.000 km Leitungen und mehr als 20 Mrd. m 3 Arbeitsgasvolumen<br />
in den Speichern). Damit kann ein signifikanter<br />
Beitrag für den Transport und die Speicherung von<br />
überschüssigem bzw. nicht transportierbarem regenerativem<br />
Strom geleistet werden. Besonders attraktiv wird<br />
die Wasserstoffoption, wenn auf den Bau neuer Stromleitungen<br />
verzichtet werden kann.<br />
Allerdings darf dem Erdgas nicht in beliebiger Menge<br />
Wasserstoff zugemischt werden. Untersuchungen [4]<br />
haben gezeigt, dass eine Zumischung von 10 bis 15 Mol<br />
% in den meisten Fällen unkritisch ist, aber es gibt noch<br />
drei nennenswerte Restriktionen:<br />
■■Moderne Gasturbinen mit Vormischbrennern (viele<br />
Hersteller begrenzen derzeit den Anteil auf ≤ 5 %);<br />
■■Tanks in Erdgasfahrzeugen und -tankstellen (die Limitierung<br />
liegt noch bei 2 %, Aktivitäten zur Erhöhung<br />
des Grenzwertes laufen);<br />
2-2012 gaswärme international<br />
■■Untertage-Porenspeicher (hier wurden ebenfalls Untersuchungen<br />
zur Ermittlung eines belastbaren Grenzwertes<br />
gestartet).<br />
Natürlich könnte man aus Wasserstoff auch Methan –<br />
Hauptbestandteil des Erdgases – herstellen, aber durch<br />
den Prozess entstehen weitere Investitionskosten und<br />
Energieverluste. Daher wird aus wirtschaftlichen Gründen<br />
diese Option nur eingeschränkt zum Tragen kommen.<br />
Was bedeuten 10 % Wasserstoff im Erdgasnetz?<br />
Dazu zwei Beispiele:<br />
■■In Deutschland werden jährlich fast 1.000 TWh (1.012<br />
kWh) Energie in Form von Erdgas transportiert, das ist<br />
nahezu doppelt so viel, wie der Stromverbrauch. 10 %<br />
Wasserstoff im Erdgas entsprechen einer Energiemenge<br />
von etwa 30 TWh. Zum Vergleich: Die Kapazität<br />
Wobbe Index in MJ/m³<br />
Methanzahl<br />
60<br />
58<br />
56<br />
54<br />
52<br />
50<br />
48<br />
46<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
0 1 2 3 4 5<br />
Stickstoffzumischung in Mol%<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Anteil des leichten LNG in %<br />
Bild 1: Wobbe<br />
Index für ein<br />
Gemisch aus<br />
schwerem LNG<br />
(Libyen) und<br />
Stickstoff in<br />
Abhängigkeit<br />
des Stickstoffanteils<br />
(25 °C/0 °C)<br />
Bild 2: Methanzahl<br />
für ein<br />
Gemisch aus<br />
schwerem<br />
(Libyen) und<br />
leichtem<br />
(Ägypten) LNG<br />
in Abhängigkeit<br />
des<br />
Mischungsverhältnisses<br />
59
Fachberichte<br />
Bild 3: Zusammenwachsen<br />
der Strom- und<br />
Gasinfrastrukturen<br />
aller Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland beträgt<br />
pro Zyklus ca. 0,04 TWh (40.000 MWh).<br />
■■Eine mittelgroße Erdgas-Transportleitung hat eine<br />
Kapazität von z. B. 1 Mio. m³/h. Die Einspeisung von<br />
10 % (100.000 m³/h) Wasserstoff würde eine elektrische<br />
Leistung von über 400 MW für die Elektrolyse erfordern,<br />
also die maximale Leistungsabgabe gleich mehrerer<br />
großer Windparks.<br />
Die Beispiele verdeutlichen, dass schon die gering<br />
erscheinende Menge von 10 % Wasserstoff im Erdgasnetz<br />
einen erheblichen Beitrag zur Lösung des Problems<br />
des Transports und der Speicherung von regenerativem<br />
Überschussstrom leisten kann.<br />
Gase aus Vergasung von Biomasse<br />
Auch diese Option der Erzeugung regenerativer Gase wird<br />
zunehmend diskutiert, Versuchsanlagen sind im Bau bzw.<br />
in Betrieb [5]. Je nach Prozessführung kann die Gaszusam-<br />
mensetzung sehr unterschiedlich sein. Neben Methan<br />
sind auch H 2 , CO, CO 2 sowie Teer und andere unerwünschte<br />
Spurenstoffe im Gas vorhanden. Somit ist vor<br />
Einspeisung in das Erdgasnetz eine strikte Qualitätskontrolle<br />
erforderlich. Nennenswerte Betriebserfahrungen mit<br />
größeren Anlagen liegen allerdings noch nicht vor.<br />
Bandbreiten der<br />
brenntechnischen Kenndaten<br />
Die wichtigsten brenntechnischen Kenndaten sind:<br />
Wobbe Index, relative Dichte, Brennwert und Methanzahl.<br />
In Tabelle 1 sind diese für ausgewählte H-Gase, wie sie<br />
heute in Europa zu finden sind, angegeben. Tabelle 2<br />
zeigt die Kenndaten der Gase aus Tabelle 1, wenn jeweils<br />
10 % Wasserstoff beigemischt sind. Die Zahlenwerte wurden<br />
mit dem Programm GasCalc [6] berechnet, die<br />
Methanzahlen nach [7], [8] (Bezugstemperaturen 25 °C/<br />
0 °C).<br />
Bild 4 stellt den Brennwert in Abhängigkeit vom<br />
Wobbe Index dar, wobei die EASEE-gas-Empfehlung [9]<br />
für den Bereich des Wobbe Index (49/57 MJ/m³) eingezeichnet<br />
ist. Die blau eingefärbten Symbole stehen für<br />
die Gase mit Wasserstoffzumischung.<br />
Aus Bild 4 ist ersichtlich, dass alle Gase ohne Wasserstoffzumischung<br />
die EASEE-gas-Empfehlungen einhalten.<br />
Wie schon vorher erwähnt ist aber der sehr hohe Wobbe<br />
Index des schweren LNG (knapp 57 MJ/m³) in den meisten<br />
europäischen Ländern aus Sicherheitsgründen nicht<br />
akzeptabel. Das aufbereitete Bio-Erdgas ohne LPG-Zumischung<br />
(CH 4 -Gehalt ca. 96 %) liegt im unteren Bereich<br />
des Wobbe Index. Die Zumischung von 10 % Wasserstoff<br />
führt bei allen Gasen zu einer Verringerung des Wobbe<br />
Index. Bei Gasen mit sehr hohem CH4-Anteil kann die<br />
EASEE-gas-Empfehlung für den Minimalwert der relativen<br />
Dichte (0,555) leicht unterschritten werden (Tabelle 2).<br />
Dies ist nach unseren Erfahrungen und den Erkenntnissen<br />
aus [4] aber für das Verbrennungsverhalten in haushaltlichen<br />
Gasgeräten unproblematisch.<br />
Bild 5 zeigt die Methanzahl in Abhängigkeit vom<br />
Wobbe Index, berechnet auf Basis der AVL-Methode [7]<br />
mit einem Programm des DGC [8]. Die Genauigkeit liegt<br />
bei etwa +/– 2 Methanzahlen. Beachtenswert ist die<br />
große Bandbreite mit Werten zwischen 103 (Bio-Erdgas<br />
ohne LPG) und 62 (schweres LNG mit 10 % Wasserstoff).<br />
Aber auch ohne Wasserstoffzumischung liegen manche<br />
LNG- und Pipelinegase im Bereich von 65 bis 75. Dies<br />
muss bei der Konzeption von Gasmotoren für Blockheizkraftwerke<br />
und Kraftfahrzeuge berücksichtigt werden.<br />
So könnte als Auslegungswert eine Methanzahl von 70<br />
zugrunde gelegt werden, wobei in der Praxis in der Regel<br />
höhere Methanzahlen auftreten werden, aber auch vereinzelt<br />
zeitweilig Werte um 65.<br />
Da die Gasverwendung in Motoren immer mehr an<br />
Bedeutung gewinnt, muss die Methanzahl zukünftig in<br />
60 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
Tabelle 2: Gasbeschaffenheitsparameter verschiedener Erdgase, LNG und Bio-Erdgas bei Zumischung von 10 Mol %<br />
Wasserstoff<br />
Gaszusammensetzung<br />
Symbol Einheit Russland<br />
H<br />
Nordsee<br />
H<br />
Dänemark<br />
H<br />
Libyen<br />
LNG<br />
(schwer)<br />
Nigeria<br />
LNG<br />
(mittel)<br />
Ägypten<br />
LNG<br />
(leicht)<br />
Bio-<br />
Erdgas<br />
Methan CH 4 Mol % 87,26 79,84 81,06 73,41 82,15 87,93 86,54 81,85<br />
Stickstoff N 2 Mol % 0,77 0,74 0,25 0,62 0,07 0,07 0,67 0,62<br />
Kohlenstoffdioxid CO 2 Mol % 0,16 1,75 0,54 2,61 2,41<br />
Ethan C 2 H 6 Mol % 1,23 6,24 5,11 12,04 4,16 1,62<br />
Propan C 3 H 8 Mol % 0,41 1,13 1,97 3,30 2,36 0,20 4,50<br />
n-Butan n-C 4 H 10 Mol % 0,14 0,25 0,81 0,62 1,26 0,18 0,45<br />
n-Pentan n-C 5 H 12 Mol % 0,02 0,05 0,20<br />
n-Hexan n-C 6 H 14 Mol % 0,01 0,02 0,05<br />
Wasserstoff H 2 Mol % 10,00 10,00 10,00 10,00 10,00 10,00 10,00 10,00<br />
Sauerstoff O 2 Mol % 0,18 0,17<br />
Summe Mol % 100 100 100 100 100 100 100 100<br />
Brennwert H sv MJ/m³ 37,5 39,0 40,6 43,0 40,9 37,8 35,7 38,9<br />
Brennwert H sv kWh/m³ 10,4 10,8 11,3 12,0 11,4 10,5 9,9 10,8<br />
relative Dichte d - 0,523 0,573 0,574 0,609 0,568 0,519 0,535 0,583<br />
Wobbe Index W s MJ/m³ 51,8 51,5 53,5 55,1 54,2 52,5 48,8 51,0<br />
Wobbe Index W s kWh/m³ 14,4 14,3 14,9 15,3 15,1 14,6 13,6 14,2<br />
Methanzahl MZ - 83 74 68 62 67 83 97 71<br />
Bio-<br />
Erdgas<br />
+LPG<br />
die internationalen Gasqualitätsspezifikationen einfließen<br />
und wird auch ein wichtiger Parameter bei der europäischen<br />
Normung der Gasqualität sein.<br />
Gasbegleitstoffe und<br />
Spurenstoffe<br />
Eine wichtige Basis für die europäische Normung der<br />
Gasqualität (CEN TC 234, 408) sind die Empfehlungen von<br />
EASEE-gas bezüglich Gasbegleit- und Spurenstoffe:<br />
■■Gesamtschwefel: 30 mg/m³<br />
■■H 2 S+COS: 5 mg/m³ (S)<br />
■■Merkaptane (RSH): 6 mg/m³ (S)<br />
■■Sauerstoff: 0,001 Mol % (in Ausnahmefällen 0,01 Mol %)<br />
■■CO 2 : 2,5 Mol %<br />
■■Wassertaupunkt: – 8 °C bei 70 bar<br />
■■Kohlenwasserstoff-Taupunkt: – 2 °C (1 bis 70 bar).<br />
In den kommenden Diskussionen werden die folgenden<br />
Aspekte eine besondere Bedeutung haben:<br />
Grenzwert Gesamtschwefel<br />
Der Wert von 30 mg/m³ erscheint unzeitgemäß hoch,<br />
denn die meisten in Europa transportierten Erdgase und<br />
auch aufbereitete Bio-Erdgase (unodoriert) sind praktisch<br />
schwefelfrei (1 bis 3 mg/m³). Bei der Verwendung von Erdgas<br />
als Kraftstoff dürften zukünftig in Europa ähnliche<br />
Anforderungen wie beim Diesel und Benzin gelten (10 mg/<br />
kg, das entspricht beim odorierten Erdgas etwa 8 mg/m³).<br />
Sauerstoff (O 2 )<br />
Erdgas – wenn es aus dem Bohrloch strömt – enthält<br />
keinen Sauerstoff. Bei der Aufbereitung kann Sauerstoff<br />
eingetragen werden, ist üblicherweise aber nicht der<br />
Fall. Bei der Erzeugung von Bio-Erdgas hingegen ist O 2<br />
prozessbedingt in geringen Mengen (z. B. 0,2 %) vorhanden.<br />
Eine Abscheidung auf Werte von 0,01 % bzw. 0,001<br />
% ist mit zusätzlichen Investitionen und Betriebskosten<br />
verbunden. Daher sollte sorgfältig ermittelt werden,<br />
welcher Sauerstoffgrenzwert – insbesondere im Hinblick<br />
auf feuchte Untertagespeicher – wirklich angemessen<br />
ist.<br />
Wasserstoff<br />
In der Erdgasinfrastruktur gibt es noch einige wenige<br />
„sensible Komponenten“, bei denen auch geringe Wasserstoffgehalte<br />
unter 10 % problematisch sein können.<br />
Untersuchungen an CNG-Tanks, Gasturbinen und Untertagespeicher<br />
sind somit erforderlich. Nach Vorliegen der<br />
Ergebnisse sollte bei zukünftigen Gasqualitätsspezifikationen<br />
und Normen Wasserstoff berücksichtigt werden.<br />
2-2012 gaswärme international<br />
61
Fachberichte<br />
Brennwert in MJ/m³<br />
12,8 13,3 13,9 14,4 15,0 15,6 16,1 16,7<br />
48<br />
13,3<br />
46<br />
44<br />
42<br />
40<br />
38<br />
36<br />
Wobbe Index in kWh/m³<br />
34<br />
9,4<br />
46 48 50 52 54 56 58 60<br />
Wobbe Index in MJ/m³<br />
Erdgas LNG Bio-Erdgas<br />
12,8<br />
12,2<br />
11,7<br />
11,1<br />
10,6<br />
10,0<br />
Erdgas+10%H2 LNG+10%H2 Bio-Erdgas+10%H2<br />
Brennwert in kWh/m³<br />
Bild 4: Brennwert in Abhängigkeit des Wobbe Index für verschiedene<br />
Gase mit und ohne Zumischung von 10 % Wasserstoff<br />
(25 °C/0 °C)<br />
Methanzahl<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
Wobbe Index in kWh/m³<br />
12,8 13,3 13,9 14,4 15,0 15,6 16,1 16,7<br />
110<br />
60<br />
46 48 50 52 54 56 58 60<br />
Wobbe Index in MJ/m³<br />
Erdgas LNG Bio-Erdgas<br />
Erdgas+10%H2 LNG+10%H2 Bio-Erdgas+10%H2<br />
Bild 5: Methanzahl in Abhängigkeit des Wobbe Index für verschiedene<br />
Gase mit und ohne Zumischung von 10 % Wasserstoff<br />
(25 °C/0 °C)<br />
Siloxane, Halogene und<br />
andere Spurenstoffe<br />
Wie vorher ausgeführt besteht bei Bio-Erdgas, welches<br />
aus verunreinigten Einsatzstoffen erzeugt wird, die Gefahr<br />
des Auftretens von unerwünschten Spurenstoffen. Daher<br />
ist eine sorgfältige Gasaufbereitung und Qualitätskontrolle<br />
vor der Einspeisung in das Erdgasnetz unabdingbar.<br />
Die sehr hohe Erdgasqualität darf nicht beeinträchtigt<br />
werden, sowohl hinsichtlich des Verbraucherschutzes als<br />
auch des Erdgasimages. Untersuchungen haben gezeigt,<br />
dass Erdgas bezüglich des Gehalts an Metallen, Halogenen<br />
etc. eine ähnliche Reinheit hat wie die Luft [10].<br />
Europäische NormunGSaktivitäten<br />
Im Auftrag der Kommission wurden von CEN verschiedene<br />
Normungsaktivitäten gestartet:<br />
CEN TC 234 (Arbeitsgruppe 11) entwickelt Qualitätsspezifikationen<br />
für Erdgase. Behandelt werden brenntechnische<br />
Kenndaten (z. B. Wobbe Index), Gasbegleitstoffe<br />
(CO 2 ) und Spurenstoffe (Schwefelverbindungen,<br />
Sauerstoff, Wasser- und Kohlenwasserstofftaupunkt).<br />
CEN TC 408 entwickelt in zwei Arbeitsgruppen zusätzliche<br />
Qualitätsspezifikationen für aufbereitete Bioerdgase,<br />
welche entweder in Erdgasnetze eingespeist werden<br />
oder aber direkt im Transportbereich (z. B. Erdgasfahrzeuge)<br />
verwendet werden. Letzterer Fall ist zwar in der<br />
Praxis selten anzutreffen, auf Wunsch der Kommission<br />
sollte dieser Ausnahmefall aber ebenfalls genormt werden.<br />
Ziel ist es, die europäischen Normen möglichst noch<br />
in 2013 zu verabschieden.<br />
Fazit<br />
Die Erdgase in Europa werden zukünftig vielfältiger,<br />
Schwankungen der brenntechnischen Kenndaten<br />
(Wobbe Index, Methanzahl) werden zunehmen. Abgesehen<br />
von den schweren LNG-Qualitäten sind die anson s-<br />
ten zu erwartenden Erdgase und Bio-Erdgase in den<br />
meisten europäischen Ländern bei der Verwendung<br />
unproblematisch, da sie in einem Wobbe Index Bereich<br />
von 49 MJ/m³ (13,6 kWh/m³) bis knapp 56 MJ/m³ (15,5<br />
kWh/m³) liegen. Dies gilt auch für die Zumischung von<br />
bis zu 10 % Wasserstoff, abgesehen von wenigen Restriktionen<br />
(CNG-Tanks, Gasturbinen mit Vormischbrennern,<br />
Untertagespeicher). Hier besteht noch Forschungsbedarf.<br />
In Bio-Erdgasen, welche aus verunreinigten Einsatzstoffen<br />
erzeugt werden, können unerwünschte Spurenstoffe<br />
auftreten. In diesen Fällen ist eine besonders sorgfältige<br />
Aufbereitung und Qualitätskontrolle erforderlich.<br />
Aus regenerativem Überschussstrom erzeugter Wasserstoff<br />
oder Methan liegt in hoher Reinheit vor und trägt<br />
ebenso wie Bio-Erdgas zu einer weiteren Verringerung<br />
der relevanten CO 2 -Emissionen bei. Dadurch wird Erdgas<br />
62 gaswärme international 2012-2
Fachberichte<br />
zukünftig noch klimaschonender im Vergleich zu den<br />
anderen fossilen Energieträgern.<br />
Für den reibungslosen grenzüberschreitenden Erdgashandel<br />
ist die Normung (Harmonisierung) der Gasqualitässpezifikationen<br />
hilfreich.<br />
Literatur<br />
[1] Gronemann, U.; Forster, R.; Wallbrecht, J.; Schlerkmann, H.:<br />
Oxygen Content in Natural Gas Infrastructure. gwf <strong>International</strong><br />
2010, S. 26–30<br />
[2] Graf, F.; Köppel, W.: Ergebnisse des DVGW Messprogramm<br />
„Biogaserzeugung und –aufbereitung“. gwf-Gas/Erdgas 151<br />
(2010), S. 110–119<br />
[3] Graf, F.; Bajohr, S.: Biogas-Erzeugung, Aufbereitung, Einspeisung.<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, 2010<br />
[4] Florisson, O. et al.: NaturalHy – Preparing for the hydrogen<br />
economy by using the existing natural gas system as a catalyst;<br />
an integrated project, final publishable activity report:<br />
http://www.naturalhy.net/docs/project_reports/Final_<br />
Publishable_Activity_Report.pdf<br />
[5] Kopyscinski, J.: Production of synthetic natural gas (SNG)<br />
from coal and dry biomass – a technology review from<br />
1950 to 2009. Paul Scherrer Institut; Fuel, 89 (2010) 8,S. 1763–<br />
1783<br />
[6] www.gascalc.de<br />
[7] Christoph, K.; Cartellieri, W. und Pfeiffer, U.: Bewertung der<br />
Klopffestigkeit von Kraftgasen mittels der Methanzahl und<br />
deren praktische Anwendung bei Gasmotoren. MTZ 33,<br />
(1972) Nr. 10, Seite 389–429<br />
[8] DGC – Danish Gas Technology Centre. Methane number<br />
calculation of natural gas mixtures. Software Version 1.0.<br />
[9] EASEE-gas Common Business Practice Nr. 2005-001/02,<br />
(harmonisation of gas quality) EASEE-gas: European Association<br />
for the Streamlining of Energy Exchange – gas<br />
[10] van Almsick, T.; Kaesler, H.: Bestimmung von Spurenkomponenten<br />
in Erd- und Biogasen. gwf Gas/Erdgas 150 (2009)<br />
Autoren<br />
Dr. Klaus Altfeld<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/ 184-8385<br />
klaus.altfeld@eon-ruhrgas.com<br />
Dr. Peter Schley<br />
E.ON Ruhrgas AG<br />
Essen<br />
Tel.: 0201/ 184-8323<br />
peter.schley@eon-ruhrgas.com<br />
Call for papers<br />
Werden Sie Autor in der gaswärme international!<br />
Ausgabe Schwerpunktthema Manuskriptabgabe<br />
Heft 3 Energieeffizienz in der industriellen Wärmebehandlung 27.04.2012<br />
Heft 4 Brenner und Feuerungen 04.07.2012<br />
Heft 5 Thermoprozesstechnik 14.08.2012<br />
Heft 6 Energie, Prozesse, Umwelt 29.10.2012<br />
Kontakt: 2-2012 gaswärme Silvija Subasic, international Tel.: 0201/82002-15, E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
63
Nachgefragt Folge 6<br />
Das „Goldene Zeitalter“<br />
des Erdgases hat begonnen<br />
Michael Calovini ist Geschäftsführer der Elster GmbH, Mainz-Kastel. Im<br />
Interview mit gaswärme international (gwi)* spricht der Unternehmer über<br />
die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen und<br />
verrät, was seine persönliche Energiespar-Leistung ist.<br />
Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine<br />
Prognose?<br />
Calovini: Ohne fossile Brennstoffe werden wir nicht auskommen.<br />
Der weltweite Energiebedarf wird bis zum<br />
Jahre 2030 um ca. 60 % ansteigen. Erdgas wird hier am<br />
stärksten profitieren. Man spricht auch vom „Goldenen<br />
Zeitalter“ des Erdgases.<br />
Deutschland im Jahr 2020:<br />
Wie wird sich der Alltag der Menschen durch den<br />
Wandel der Energie wirtschaft verändert haben?<br />
Was tanken die Menschen? Wie heizen sie ihre<br />
Häuser? Wie erzeugen sie Licht? Wagen Sie ein<br />
Szenario!<br />
Calovini: Ich habe im Februar ein sehr interessantes<br />
Energiekonzept kennengelernt. Bei meinem Besuch<br />
eines renommierten Reformerherstellers besichtigte ich<br />
den ersten Prototyp einer selbst entwickelten Kraftwärmekopplungsanlage.<br />
Diese Anlage versorgt das Firmengebäude<br />
mit Wärme und elektrischer Energie. Die<br />
überschüssige elektrische Energie wird nicht in das Versorgungsnetz<br />
eingespeist, sondern zum Laden von batteriegetriebenen<br />
„Stadtautos“ genutzt. Dieses „Stadtauto“<br />
hat eine Reichweite von 100 km, eine Tankfüllung<br />
kostet 0,40 Euro! In meinen Augen ein intelligenter<br />
Ansatz, weil hier ganzheitlich der Energiebedarf<br />
betrachtet wird, und zwar für Wärme, Elektrizität und<br />
Fortbewegung. Dies könnte ein interessantes Zukunftsszenario<br />
darstellen.<br />
Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche<br />
regenerative Energiequelle halten Sie für die mit der<br />
größten Zukunft?<br />
Calovini: Grundsätzlich haben regenerative Energien,<br />
die strombasierend sind, ein gemeinsames Problem: die<br />
Speicherung und die Tatsache, dass sie nicht grundlastfähig<br />
sind. Hier gibt es ein interessantes Konzept, was u.a.<br />
vom DVGW gefördert wird – es nennt sich „Power to gas“.<br />
Hier wird mittels Elektrolyse aus elektrischem Strom Wasserstoff<br />
erzeugt, den man direkt ins Erdgasnetz einspeisen<br />
oder vorab methanisieren kann. In Deutschland verfügen<br />
wir über ca. 500.000 km Erdgasnetz, das ist ein riesiges<br />
Speichervolumen. Der eingespeiste Wasserstoff<br />
kann dann später in gasgetriebenen Kraftwerken wiederum<br />
zur Stromerzeugung verwendet werden. Aus meiner<br />
Sicht wird das grundlastfähige Biogas eine besondere<br />
Bedeutung im zukünftigen Energiemix erlangen.<br />
In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />
würden Sie demnach heute investieren?<br />
Calovini: Wir investieren bereits in Systeme und Ausrüstungsteile<br />
für Kraftwärmekopplungs- und Biogasanlagen<br />
sowie in Technologien und Produkte für Energiemanagementsysteme.<br />
Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />
Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />
Calovini: Wie bereits erwähnt, wird der Bedarf an fossilen<br />
Brennstoffen massiv ansteigen. Erdgas wird hier am<br />
* das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />
Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine neue Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />
Unternehmen, Verbänden und Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasbeheizten Thermoprozesstechnik und in der industriellen Wärmebehandlung<br />
spielen.<br />
64 gaswärme international 2012-2
Michael Calovini<br />
Nachgefragt<br />
meisten profitieren, was sicherlich auch den neuen Ressourcen<br />
von Shale Gas in USA sowie Schiefergas/ Biogas<br />
in Europa zu verdanken ist.<br />
Und Atomkraft? Welche Auswirkungen sind nach<br />
Deutschlands aktueller Stellungnahme zu erwarten?<br />
Calovini: Die deutsche Entscheidung aus der Atomkraft<br />
auszusteigen, wird weltweit so gut wie keine Nachahmer<br />
finden. Deutschland wird absolut abhängig von ausländischen<br />
Lieferanten sein, da auch bei massivem Ausbau<br />
von regenerativen Energien diese den Energieverbrauch<br />
nur teilweise decken können.<br />
Stichwort Energiewende: Welche Änderungen<br />
müssen sich auf politischer, auch welt-politischer,<br />
auf gesellschaftlicher und ökologischer Ebene<br />
ergeben, damit man realistisch von einer Wende<br />
sprechen kann?<br />
Calovini: Grundsätzlich müssen wir als Energieverbraucher<br />
sensibler und effizienter mit unserer Energie umgehen.<br />
Aufgrund des 3. Energiebinnenmarktpaketes sollen<br />
bis zum Jahre 2020 rund 80 % der Stromzähler und in<br />
ähnlicher Größenordnung Gaszähler intelligent sein<br />
(Smart Meter). Hier sind die Energieversorger gefordert,<br />
positive Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu vermarkten,<br />
d.h. es müssen Anreize geboten werden, wenn<br />
man weniger Energie verbraucht.<br />
Die Erneuerbaren Energien haben mindestens<br />
zwei Probleme: die fehlende Infrastruktur und das<br />
Beharrungsvermögen der Etablierten auf herkömmlichen<br />
Energieformen. Ändert sich das in<br />
absehbarer Zeit?<br />
Calovini: Dies kann nur über ganzheitliche Lösungsansätze<br />
wie z. B. im beschriebenen „Power to gas“ positiv<br />
beeinflusst werden.<br />
Unabhängig von der Energieform und Technologie,<br />
viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />
Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />
Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />
Entwicklung auf diesem Gebiet in der<br />
Thermoprozesstechnik-Branche?<br />
Calovini: Energieeffizienz fängt natürlich schon im<br />
Haushalt an. Es gibt Studien in Deutschland, die besagen,<br />
dass nur durch eine Verhaltensänderung des Verbrauchs,<br />
man diesen um ca. 8 bis 10 % senken kann. Was allerdings<br />
absolut erforderlich ist, ist eine zeitnahe Information über<br />
den Verbrauch und nicht eine Ablesung, z. B. bei Gaszählern<br />
einmal im Jahr.<br />
Ihre Forderung an die Bundesregierung in diesem<br />
Zusammenhang?<br />
Calovini: Die Politik muss dies fordern, aber auch fördern.<br />
Die Förderprogramme sollten zumindest dann<br />
auch längerfristig und nachhaltig aufgelegt sein. Die<br />
Bevölkerung muss allerdings auch bereit sein, Themen<br />
wie z. B. Schiefergas (Fracking) und Biogas konstruktiv<br />
anzugehen.<br />
„Biogas wird eine<br />
besondere Bedeutung<br />
im zukünftigen<br />
Energiemix erlangen.“<br />
2-2012 gaswärme international<br />
65
Nachgefragt Folge 6<br />
unser Verhalten entsprechend ändern. Um dies zu tun, ist<br />
es zwingend erforderlich, dass man möglichst zeitnah<br />
über seine aktuellen Verbräuche Kenntnis erlangt.<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />
Energiemarkt?<br />
Calovini: Die Elster GmbH ist Entwickler, Hersteller und<br />
Vertreiber von Geräten zum <strong>Messen</strong>, <strong>Regeln</strong> und Sichern<br />
von Gas. Unsere Produkte finden Anwendungen vom<br />
Hochdruck (Gastransport) über Mitteldruck (Gewerbe<br />
und Industrie) bis hin zum Niederdruck (Haushalt). Diese<br />
Positionierung ist einzigartig!<br />
In der Thermoprozesstechnik ist dies seit langen Jahren<br />
die Praxis, jeder Ofen oder auch jeder Teilprozess hat<br />
seine eigene Verbrauchserfassung. Die bedeutendsten<br />
Entwicklungen auf dem Gebiet der Thermoprozesstechnik<br />
sind aus unserer Sicht die hocheffizienten Beheizungseinrichtungen<br />
mit innovativen rekuperativen/<br />
regenerativen Brennersystemen mit intelligentem<br />
Gemisch- und Ansteuerungssystem.<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />
Calovini: Wir denken hier besonders in Richtung System-<br />
und Lösungsansatz, um im Zusammenspiel der einzelnen<br />
Komponenten für Beheizungseinrichtungen den<br />
höchstmöglichen Wirkungsgrad zu erzielen. Um am<br />
Markt auch in den nächsten Jahren erfolgreich zu sein,<br />
hat dieses Thema bei Entwicklungen und zukünftigen<br />
Produkten einen sehr hohen Stellenwert.<br />
Wie wird sich der Energieverbrauch in Industrie,<br />
Gewerbe und Haushalt Ihrer Meinung nach<br />
verändern?<br />
Calovini: Die EU-Richtlinie über „Endenergieeffizienz und<br />
Energiedienstleistungen“ (2006/32/EG, EDL-Richtlinie) fordert<br />
bis zum Jahre 2020 20 % Einsparung von Primärenergie,<br />
20 % Reduktion von CO 2 und 20 % Nutzung von<br />
erneuerbaren Energien. Wichtige Beiträge zur Energieeinsparung<br />
stellen u.a. die hocheffizienten Beheizungseinrichtungen<br />
für Industrie und Haushalt dar. Wie bereits<br />
erwähnt, können wir als Verbraucher sparen, indem wir<br />
Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem<br />
Energiemarkt in 20 Jahren?<br />
Calovini: Unser Standort für Haushalts-Gaszähler in<br />
Lotte bei Osnabrück hat 2011 an dem Wettbewerb Fabrik<br />
des Jahres / GEO AWARD teilgenommen und wurde in<br />
der Kategorie für herausragende Verbesserungen über<br />
die gesamte Wertschöpfungskette mit dem deutschen<br />
Preis für Global Excellence in Operations (GEO) ausgezeichnet.<br />
Durch das Vorantreiben kontinuierlicher Verbesserungsprozesse<br />
werden wir auch in 20 Jahren eine herausragende<br />
Position in unserer Branche einnehmen.<br />
Was wird die wichtigste Innovation/ Projekt Ihres<br />
Unternehmens sein?<br />
Calovini: Die Zukunft der Elster GmbH basiert u.a. auf<br />
zwei wesentlichen Wachstumstreibern. Das ist auf der<br />
einen Seite Smart Metering in Europa und auf der anderen<br />
Seite die fortschreitende Gasifizierung der Welt.<br />
Im Bereich Smart Metering haben wir eine neue Generation<br />
von hochfunktionalen Gaszählern mit unserem<br />
elektronischen Zählwerk „Themis“ entwickelt, die wir nun<br />
aktiv in den Markt bringen. Im Bereich Gasifizierung bieten<br />
wir komplette Systeme rund um unseren neuen innovativen<br />
Ultraschallgaszähler Q-Sonic Plus an.<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich<br />
zukommen (wirtschaftlich, technologisch,<br />
gesellschaftlich)?<br />
Calovini: Die Herausforderung besteht darin, angepasste<br />
Produkte, Lösungen und Dienstleistungen möglichst<br />
zeitnah und kompetent unseren Kunden anzubieten.<br />
In diesem Zusammenhang erweitern wir stetig<br />
unsere weltweite Präsenz.<br />
Wie beeinflussen die EU-Erweiterung und die<br />
Globalisierung Ihr Geschäft?<br />
Calovini: In Europa ist z. B. das Thema Smart Metering<br />
sehr aktuell. Wir erhalten erste Aufträge aus Italien, England<br />
und Holland – Deutschland ist hier noch sehr<br />
zurückhaltend. Ich gehe davon aus, dass diese Technologie<br />
auch im erweiterten Europa zur Anwendung kommt.<br />
66 gaswärme international 2012-2
Michael Calovini<br />
Nachgefragt<br />
Die Globalisierung wird dazu führen, dass neue Produkte<br />
und Lösungen sich sehr schnell weltweit verbreiten.<br />
Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />
im industriellen Bereich?<br />
Calovini: Mit unseren Markennamen verbinden in vielen<br />
Fällen unsere Kunden Qualitäts- und Technologieführerschaft.<br />
Unser Markenname stellt einen nicht zu unterschätzenden<br />
Wert dar. Aus diesem Grund haben wir so<br />
wertvolle Markennamen wie Kromschröder,<br />
Instromet oder Hauck – um<br />
nur einige zu nennen – auf unseren Produkten<br />
beibehalten.<br />
Haben Sie wegen Fachkräftemangels<br />
Entwicklungen nicht oder nur verzögert<br />
in Deutschland durchführen<br />
können?<br />
Calovini: Wir haben zurzeit keine Probleme,<br />
geeignete Fachkräfte für unsere<br />
Standorte in Deutschland zu rekrutieren. Um dem drohenden<br />
Fachkräftemangel entgegenzuwirken, haben wir<br />
vor einiger Zeit bereits begonnen, auch im Ausland spezifische<br />
Entwicklungstätigkeiten aufzubauen.<br />
Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />
um Investoren und Anleger zu überzeugen?<br />
Calovini: Das ist ein absolutes Muss, das kann ich aus<br />
eigener Erfahrung bestätigen, da die Elster Group seit<br />
mehr als einem Jahr sehr erfolgreich an der NY Börse<br />
gelistet ist.<br />
Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen<br />
im Ausland?<br />
Calovini: Wie bereits ausgeführt, ist bedingt durch die<br />
voranschreitende Gasifizierung die weltweite Präsenz<br />
ein absolutes Muss, um weiterhin erfolgreich zu sein.<br />
Wir unterhalten ein großes internationales Netz von<br />
Produktionsstätten, Vertriebsniederlassungen und Distributoren.<br />
Ist Ihr Unternehmen offen für Erneuerbare Energien?<br />
Calovini: Die Elster GmbH ist Entwickler und Hersteller<br />
von Technologien und Produkten für Energiemanagementsysteme<br />
im Bereich erneuerbare Energie und es<br />
versteht sich von selbst, dass wir diesem Thema sehr<br />
offen gegenüberstehen.<br />
Nutzt Ihr Unternehmen bereits Erneuerbare<br />
Energien?<br />
Calovini: Die Betriebsstätte in Mainz-Kastel wird komplett<br />
mit einer Holzhackschnitzelheizungsanlage (Pelletheizung)<br />
beheizt. Außerdem werden wir regelmäßig von<br />
Öko Profit zertifiziert.<br />
Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue<br />
Technologien?<br />
Calovini: Um heute und auch morgen am Weltmarkt zu<br />
bestehen, geht es nur mit Produktinnovationen und<br />
zukunftsweisenden neuen Technologien. Wir investieren<br />
ca. 3 bis 5 % vom Umsatz in unsere Entwicklung.<br />
Was war/ist Ihre größte Energiespar-Leistung als<br />
Privatmann?<br />
Calovini: Im letzten Jahr<br />
„Die Zukunft ist<br />
die fortschreitende<br />
„Gasifizierung“<br />
der Welt.“<br />
habe ich mein 30 Jahre altes<br />
Haus speziell unter energetischen<br />
Gesichtspunkten<br />
komplett renoviert.<br />
Wie könnte man Ihren<br />
Umgang mit den Mitarbeiter/innen<br />
charakterisieren?<br />
Calovini: Vertrauensvoll, Ziele<br />
und Grenzen definieren, ergebnisorientiert.<br />
Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />
Calovini: Meine Authentizität und meine offene Art<br />
sowie vieles mit Humor zu nehmen.<br />
Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />
aktuell?<br />
Calovini: Ehrlichkeit und Verbindlichkeit im Umgang mit<br />
anderen Menschen.<br />
2-2012 gaswärme international<br />
67
Nachgefragt Folge 6<br />
Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht<br />
immer nur von internen und externen Herausforderungen<br />
in Anspruch genommen zu werden?<br />
Calovini: Wenn es zu verantworten ist, auch mal „offline“<br />
zu sein.<br />
Haben/hatten Sie Vorbilder?<br />
Calovini: Nein.<br />
Wie wurden Sie erzogen?<br />
Calovini: Liebevoll und tolerant.<br />
Was ist Ihr Lebensmotto?<br />
Calovini: Neue Herausforderungen gerne annehmen –<br />
es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird.<br />
Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />
des 20. Jahrhunderts?<br />
Calovini: MS Windows und das Internet.<br />
Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />
wichtig?<br />
Calovini: Siehe unter moralische Werte.<br />
zur Person<br />
Michael Calovini<br />
Geb. 25.04.1961 in Dortmund<br />
■■<br />
1979-1983: Studium der Elektrischen Energietechnik in Dortmund,<br />
Abschluss Diplom-Ingenieur<br />
■■<br />
1983-1985: Vertriebsingenieur Temperaturmesstechnik<br />
■■<br />
1985-1992: Vertriebsingenieur Industriearmaturen<br />
■■<br />
1992-1997: Niederlassungsleiter, G. Kromschröder AG, Bochum und<br />
Düsseldorf<br />
■■<br />
1997-2000: Leiter Geschäftseinheit Prozesswärme, G. Kromschröder AG,<br />
Osnabrück<br />
■■<br />
1998-2000: Geschäftsführer der LBE, Wuppertal<br />
■■<br />
2000-2004: Mitglied der Geschäftsleitung Gasverwendung,<br />
G. Kromschröder AG, Osnabrück<br />
■■<br />
2004-2006: Mitglied des Vorstandes, G. Kromschröder AG, Osnabrück<br />
■■<br />
2006-2007: Geschäftsführer der Elster Kromschröder GmbH, Osnabrück,<br />
und der Elster-Instromet GmbH, Mainz-Kastel<br />
■■<br />
2008-heute: Geschäftsführer der Elster GmbH, Mainz-Kastel<br />
verheiratet, eine Tochter<br />
Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />
Calovini: Bei ausgedehnten Spaziergängen mit meiner<br />
Frau und unserem Border-Terrier.<br />
Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />
Calovini: „Raus in die Welt“ – Land und Leute kennenlernen.<br />
Was hat Sie besonders geprägt?<br />
Calovini: Meine vielen Kontakte zu den Menschen auf<br />
der ganzen Welt und ihren unterschiedlichen Kulturen.<br />
Auf was können Sie ganz und gar nicht verzichten?<br />
Calovini: Auf meine Frau und meine Tochter.<br />
Was wünschen Sie der Welt?<br />
Calovini: Dass die Schere zwischen reich und arm nicht<br />
weiter auseinandergeht.<br />
Die Redaktion der gaswärme international bedankt<br />
sich für das interessante und offene Gespräch.<br />
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68 gaswärme international 2012-2
Wirtschaft & management<br />
Made in Germany contra internationale<br />
Beschaffung<br />
von Hans Schlickum<br />
Im globalen Wettbewerb verbessern<br />
Unternehmen die Qualität und Effizienz<br />
innerhalb ihrer Zuliefererkette ständig –<br />
das gilt auch für Edelstahlgussprodukte.<br />
Dabei zeichnen sich aktuell zwei Trends ab:<br />
Zum einen sourcen Gusskunden immer<br />
mehr Bearbeitungsschritte aus, zum anderen<br />
rückt mit dem Thema „Low-Cost Sourcing“<br />
der Einkauf in Niedriglohnländern<br />
immer stärker in den Fokus. Die Frage: Für<br />
welche Gussteile lohnt sich welche Strategie?<br />
Tatsache ist, nur wer bei der Beschaffung<br />
auf die richtige Mischung setzt, bleibt<br />
trotz des steigenden Preisdrucks langfristig<br />
konkurrenzfähig. Die Entscheidung, welcher<br />
Beschaffungsweg wann der richtige<br />
ist, stellt Unternehmen immer wieder vor<br />
neue Herausforderungen – nicht zuletzt,<br />
weil dabei verschiedenste Faktoren zu<br />
berücksichtigen sind.<br />
Die Schmolz + Bickenbach Guss Gruppe<br />
verfügt über insgesamt drei deutsche Produktionsstandorte,<br />
an denen unter anderem<br />
Komponenten für die Kraftwerks- und<br />
Zentrifugentechnik gefertigt werden.<br />
„Spezialwerkstoffe, enge Toleranzen sowie<br />
ein durchgängiges und zertifiziertes Qualitätsmanagement<br />
gehören hier zum Tagesgeschäft“,<br />
erläutert Hans Schlickum,<br />
Geschäftsführer für den strategischen Vertrieb<br />
und Beschaffung.<br />
Dazu passt auch die Entwicklung, dass<br />
sich die Guss Gruppe in den letzten Jahren<br />
immer mehr zum Generalunternehmer für<br />
einbaufertige Komponenten entwickelt<br />
hat, insbesondere durch die umfassende<br />
mechanische Bearbeitung von Teilen jeder<br />
Größe. Bei Kunden mit anspruchsvoller<br />
Technologie rechnet sich diese Investition<br />
– allerdings gibt es auch Beispiele, bei<br />
denen aufgrund des steigenden Preisdrucks<br />
über Alternativen bei der Beschaffung<br />
nachgedacht werden muss. So z. B.<br />
bei Roststäben für Müllverbrennungsanlagen<br />
oder bei Schlägerarmpanzern im Energiebereich.<br />
Hier ist die Produktion „made<br />
in Germany“ oft zu teuer und unter Qualitätsaspekten<br />
auch nicht immer zwingend<br />
erforderlich.<br />
Sorgfältige Analyse<br />
und Planung<br />
Der steigende Preisdruck in einigen Bereichen<br />
führt dazu, dass Unternehmen auf<br />
Low-Cost Sourcing setzen. Aber hier ist zu<br />
beachten, dass dieser Schritt sorgfältig<br />
geplant, durchgeführt und nachhaltig<br />
begleitet werden muss – und das bindet<br />
Zeit- und Personalkapazitäten. Darüber<br />
hinaus können bei falschem Management<br />
Kostenvorteile bei Arbeit und Material<br />
leicht durch Qualitätsmängel, Lieferschwierigkeiten,<br />
erhöhte Lagerbestände sowie<br />
Transport- und Transaktionskosten aufgehoben<br />
werden. Zusätzlich müssen auch<br />
verdeckte Risiken, wie z. B. kulturelle und<br />
sprachliche Barrieren, schwankende Währungskurse<br />
und politische Instabilität,<br />
berücksichtigt werden.<br />
Bild 1: Vermessung eines Bauteils auf einer 3-D-Koordinaten-Messmaschine<br />
Bild 2: Messtaster beim Ausmessen einer Bohrung<br />
2-2012 gaswärme international<br />
69
Wirtschaft & management<br />
Bild 3: Walzscheiben für ein Stabstahl-Walzwerk<br />
„Wir bieten Kunden die Möglichkeit,<br />
den eigenen Aufwand so gering wie möglich<br />
zu halten, und steuern den gesamten<br />
Prozess aus einer Hand“, erklärt Herr Schlickum.<br />
Dazu gehört im ersten Schritt auch<br />
die sorgfältige Analyse, bei welchen Teilen<br />
sich eine Produktion im Ausland überhaupt<br />
rechnet. „Im Gussbereich lohnt sich<br />
eher das Outsourcing von Bauteilen mit<br />
weniger komplexen Geometrien und einfachen<br />
Werkstoffanforderungen, denn da<br />
gerät man in Deutschland rasch unter<br />
Preisdruck.“<br />
In einem zweiten Schritt wählt die Guss<br />
Gruppe den geeigneten Lieferanten aus –<br />
und zwar in enger Abstimmung mit dem<br />
jeweiligen Kunden. Bei neuen Partnern<br />
oder Projekten sind oft Mitarbeiter beider<br />
Unternehmen vor Ort. Dabei wird auf ein<br />
zuverlässiges Netzwerk von Lieferpartnern<br />
zurück gegriffen – aktuell vor allem in Südosteuropa<br />
und der Türkei, aber auch in<br />
China, Vietnam und Indien. So wurde z. B.<br />
ein Einkaufsbüro in Shanghai etabliert.<br />
Zukünftige Märkte sieht der Handelsexperte<br />
vor und hinter dem Ural, in Brasilien<br />
sowie in den Vereinigten Arabischen Emiraten.<br />
Strenge QualitäTSanforderungen<br />
Bei Teilen aus der Fremdproduktion werden<br />
die strengen Qualitätsanforderungen<br />
durch Kontrollen vor Ort sowie Lieferanten-Audits<br />
sichergestellt. Dabei arbeitet<br />
das Unternehmen sowohl mit eigenen<br />
Mitarbeitern als auch mit externen Abnahmegesellschaften<br />
zusammen. Zusätzlich<br />
werden alle gehandelten Produkte vor der<br />
Auslieferung an den Kunden einer strengen<br />
Qualitätsprüfung durch Inhouse-<br />
Experten in Deutschland unterzogen und<br />
erforderlichenfalls nachbearbeitet. Auch<br />
bei einer internationalen Beschaffung verbleiben<br />
die Originalmodelle in der Regel<br />
bei der Guss Gruppe – so kann im Falle von<br />
Lieferverzögerungen oder bei terminkritischen<br />
Teilen immer noch eine Express-<br />
Fertigung in einem der drei deutschen<br />
Werke erfolgen.<br />
Die richtige Mischung<br />
Die Entscheidung, auf welche Beschaffungsstrategie<br />
man als Unternehmen setzt,<br />
hängt stark von den zu fertigenden Gussteilen<br />
ab. Qualität „made in Germany“ hat<br />
ihren Preis – denn eine kompetente Beratung,<br />
moderne Fertigungsverfahren, umfassendes<br />
Know-how und eine durchgängige<br />
Qualitätskontrolle kosten Geld. Vor<br />
allem für Produkte aus dem Bereich der<br />
technologiegetriebenen Branchen, wie<br />
z. B. dem Turbinensektor, ist das jedoch<br />
genau die Qualität, die man benötigt, um<br />
langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Bei<br />
Teilen mit weniger komplexen Geometrien<br />
und einfachen Werkstoffanforderungen<br />
kann sich die internationale Beschaffung<br />
hingegen durchaus lohnen – aber auch<br />
hier sollten Unternehmen auf Handelshäuser<br />
mit Erfahrung setzen und von deren<br />
Know-how sowie Qualitätsmanagement<br />
profitieren. In der Praxis zeigt sich, dass für<br />
viele Unternehmen eine Mischung aus beiden<br />
Beschaffungswegen den Schlüssel<br />
zum Erfolg darstellt.<br />
Autor<br />
Hans Schlickum<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
GUSS, Krefeld<br />
Tel.: 02151/ 764-0<br />
h.schlickum@<br />
schmolz-bickenbach.com<br />
70 gaswärme international 2012-2
Folge 8<br />
Im Profil<br />
In regelmäSSiger Folge stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen und Organisationen<br />
im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe zeigt sich die Bundesvereinigung<br />
der Firmen im Gas-und Wasserfach e. V. (figawa) im Profil.<br />
Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und<br />
Wasserfach e. V.<br />
Die Bundesvereinigung der Firmen im<br />
Gas- und Wasserfach e. V. (figawa)<br />
wurde 1926 gegründet und ist seit mehr<br />
als 85 Jahren als technisch-wissenschaftlicher<br />
Verein ein zentraler Ansprechpartner<br />
im Gas- bzw. Energie- und Wasserfach. Sie<br />
arbeitet eigenständig und als Verband der<br />
Verbände sowie als Geschäftsstelle europäischer<br />
Fachverbände in den Fachbereichen<br />
Gas, Wasser und Rohrleitungen<br />
(Bild 1).<br />
Schwerpunkte dieser Tätigkeiten sind<br />
das technische Regelwerk im Rahmen der<br />
Technischen Selbstverwaltung, aber auch<br />
Zertifizierung, Aus- und Weiterbildung,<br />
Innovationen und Fachkommunikation<br />
bzw. -information. Hier stellt die herstellende<br />
und dienstleistende Industrie ihr<br />
gebündeltes Expertenwissen bereit. Dabei<br />
unterstützt die figawa den Deutschen Verein<br />
des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW)<br />
und ist partnerschaftlich mit ihm verbunden.<br />
Circa 96 % der figawa-Mitglieder sind<br />
daher gleichzeitig und ohne zusätzlichen<br />
Beitrag auch Mitglied im DVGW. Mehr als<br />
1.000 Mitglieder, Hersteller und Dienstleister<br />
gehörten 2011 der figawa an und erwirtschafteten<br />
einen Umsatz von über 25 Mrd.<br />
Euro mit etwa 100.000 Mitarbeitern.<br />
figawa Fachbereiche<br />
Die bewährte Gliederung in drei Fachbereiche<br />
mit zugeordneten Fachgruppen ist<br />
ein Abbild maßgebender Produktgruppen<br />
und Dienst- bzw. Bauleistungsbereiche.<br />
Die Fachgruppen werden als eigenständige<br />
figawa-Gremien oder gemeinsam<br />
bzw. in Vertretung mit korporierten Verbänden<br />
geführt (Bild 2).<br />
Anlagen für die Wasserversorgung, Wasser-<br />
oder Abwasserbehandlung sowie Hersteller<br />
und ausführende Firmen im Bereich<br />
Wassergewinnung zusammengeschlossen.<br />
Der Bogen spannt sich von Brunnenbauunternehmen<br />
über Anlagenbaufirmen,<br />
die Aufbereitungsanlagen nach den verschiedensten<br />
Verfahren wie Flockung/Filtration,<br />
Ionenaustausch oder Membrantechnik<br />
planen und bauen für unterschiedliche<br />
Anwendungsbereiche wie<br />
Trinkwasseraufbereitung, Betriebswasseraufbereitung,<br />
Schwimmbeckenwasseraufbereitung,<br />
Abwasserbehandlung, bis hin<br />
zu Herstellern von Wasser- und Wärmezählern<br />
oder von Wasserbehandlungsgeräten.<br />
Rohrleitungen<br />
Im Fachbereich Rohrleitungen sind Hersteller<br />
von Rohren, Armaturen und<br />
Komponenten für Versorgungssysteme<br />
und Installationen zusammengeschlossen<br />
sowie Bau- und Dienstleistungsunternehmen.<br />
Neben Einzelmitgliedern sind Fachverbände<br />
in diesem Fachbereich angesiedelt,<br />
die bestimmte Rohrwerkstoffe oder<br />
Produktgruppen abdecken oder die Interessenvertretung<br />
für bestimmte Bau- oder<br />
Sanierungsverfahren repräsentieren. Der<br />
figawa fällt hier vor allem die Rolle des<br />
werkstoff- bzw. verfahrensneutralen Dachverbands<br />
zu. Die größte Gruppe sind die<br />
im eigenständigen Rohrleitungsbauverband<br />
e. V. (rbv) organisierten Firmen.<br />
Gas<br />
Im Fachbereich Gas sind Hersteller und<br />
Dienstleister der Marktsegmente Mess-,<br />
Regel- und Systemtechnik, Gerätetechnik<br />
(für den häuslichen und gewerblichen/<br />
industriellen Bereich) und Abgastechnik<br />
vertreten. Hierbei wird zum einen die funk-<br />
Wasser<br />
In diesem Fachbereich sind im Wesentlichen<br />
die Hersteller von Komponenten und<br />
Bild 1: Sitz der figawa seit 1975 (Köln-Marienburg)<br />
2-2012 gaswärme international<br />
71
Im Profil Folge 8<br />
tionale und Produkt-Normung auf CEN-,<br />
CENELEC-, ISO- und IEC-Ebene gespiegelt,<br />
zum anderen wird der Kontakt zum europäischen<br />
Gesetzgeber über die europäischen<br />
Verbände, auf nationaler Ebene<br />
durch die Zusammenarbeit mit den entsprechenden<br />
Ministerien synchronisiert.<br />
Auf nationaler Ebene werden die einschlägigen<br />
Gesetzes- und Verordnungsvorhaben<br />
begleitet und aus Sicht der figawa<br />
kommentiert. Strategisch erfolgt dann die<br />
Einflussnahme der figawa entweder in<br />
Abstimmung mit anderen Institutionen<br />
(z.B. bdew, DVGW) oder direkt bei den entsprechenden<br />
politischen Vertretern.<br />
Auch wenn der Schwerpunkt nach wie<br />
vor im Gasbereich liegt, so gewinnen auch<br />
Aktivitäten in weiteren Bereichen – z. B.<br />
biogene Brennstoffe – an Bedeutung. Auf<br />
die jahrzehntelangen Aktivitäten des korporativen<br />
Mitglieds VHB im Arbeitskreis Öl,<br />
der mit eine Keimzelle des Normenausschusses<br />
Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS)<br />
im DIN war, ist besonders hinzuweisen.<br />
Durch die Beauftragung oder Mitförderung<br />
von Studien leistet die figawa auch Beiträge<br />
zu Forschung und Entwicklung.<br />
Ziele und Aufgaben der figawa<br />
zum Nutzen der Mitglieder:<br />
■■<br />
Mitarbeit bei der Erarbeitung einschlägiger<br />
Normen und Regelwerke<br />
■■<br />
Mitwirkung an der Unternehmens- und<br />
Produktzertifizierung durch den DVGW<br />
■■<br />
Organisation beruflicher Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung<br />
■■<br />
Diskussionsplattform zur Klärung technisch-wissenschaftlicher<br />
Sachverhalte<br />
■■<br />
Beschaffung und Aufbereitung von<br />
Informationen aus Wissenschaft, Technik<br />
und Praxis<br />
■■<br />
Mitwirkung bei der technischen Verbesserung<br />
der erforderlichen Einrichtungen<br />
und Betriebsmittel für die Erzeugung<br />
und Gewinnung, die Aufbereitung, den<br />
Transport, die Verteilung und Verwendung<br />
von Gas und Wasser<br />
■■<br />
Anregung und Förderung von technischen<br />
und technisch-wissenschaftlichen<br />
Arbeiten im Gas- und Wasserfach.<br />
Integrierte Mitgliedsverbände:<br />
■■<br />
Verband der Deutschen Hersteller von<br />
Gasdruck-, Regelgeräte- und Gaszähler-<br />
Industrie e. V. (grzi)<br />
■■<br />
Verband der Hersteller von Bauelementen<br />
für wärmetechnische Anlagen e. V.<br />
(VHB)<br />
■■<br />
Verband der deutschen Wasser- und<br />
Wärmezählerindustrie e. V. (VDDW).<br />
Generalsekretariate:<br />
figawa betreut zurzeit die Generalsekretariate<br />
folgender europäischer Verbände:<br />
■■<br />
AFECOR | European Control Manufacturers‘<br />
Association<br />
■■<br />
ELVHIS | European leading Association of<br />
radiant gas heater manufacuturers<br />
■■<br />
EURO-AIR | European Association of<br />
warm air heater manufacturers<br />
■■<br />
FARECOGAZ | Association of European<br />
Manufacturers of Gas Meters, Gas Pressure<br />
Regulators, Safety Devices and Stations.<br />
Qualifikation und<br />
Zertifizierung<br />
Basierend auf dem technischen Regelwerk<br />
können die Mitglieder der figawa<br />
umfangreich die Qualifikation ihrer Produkte<br />
oder als Fachunternehmen durch<br />
Zertifikate belegen. Neben den Produktzertifizierungen<br />
in den Bereichen<br />
Wasser und Gas (DIN/DVGW) sowie<br />
ein schlägigen europäischen Richtlinien<br />
in den Bereichen Gasgeräte, Druckgeräte<br />
und Wirkungsgrad haben insbesondere<br />
die Fachbetriebsqualifikationen<br />
im Bereich des Rohrleitungs-, Brunnenund<br />
Anlagenbaus einen hohen Stellenwert.<br />
In diesen Regelwerksbereichen<br />
existieren am Markt allein mehr als 1.400<br />
Zertifikate der DVGW CERT GmbH. Neben<br />
diesem Regelwerksbereich der Versorgung<br />
gibt es im Bereich Entsorgung/<br />
Abwasser rund 2.500 Zertifikate für<br />
Bild 2: figawa-Struktur / Fachgruppen<br />
Bild 3: Biogas Flyer<br />
Bild 4: DVGW-Flyer<br />
72 gaswärme international 2012-2
Folge 8<br />
Im Profil<br />
geprüfte Kanalbauunternehmen (RAL–<br />
GZ 961).<br />
Im Produktbereich gibt es fast 3.000<br />
Zertifikate im Bereich Wasser und mehr als<br />
6.000 Zertifikate im Bereich Gas. Auch<br />
hier an haben figawa-Mitglieder einen<br />
hohen Anteil. Qualifizierte Produkte und<br />
Unternehmen sind ein Garant im Rahmen<br />
der Technischen Selbstverwaltung und<br />
eine Vorleistung der Industrie, die im Rahmen<br />
des Strukturwandels ihren Stellenwert<br />
behalten muss, als Grundlage für Versorgungssicherheit<br />
und -qualität.<br />
Deutschland belegt im europäischen<br />
Wettbewerb damit einen Spitzenplatz in<br />
puncto technische Sicherheit, Hygiene<br />
und Umweltschutz. Die berufliche Ausund<br />
Weiterbildung, aktuelle Ingenieurqualifikationen,<br />
zertifizierte Produkte und<br />
Fachunternehmen sind wichtige Elemente<br />
für Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität.<br />
Leider ist es nicht gelungen,<br />
diese Elemente angemessen in die europäische<br />
Präqualifikation zu integrieren. Sie<br />
sind unverzichtbar für einen objektiven<br />
Wettbewerb. Einheitliche Maßstäbe und<br />
ein praxisgerechtes Zertifizierungswesen<br />
sind volkswirtschaftlich vernünftig. Die<br />
Industrie engagiert sich daher bei Aufbau<br />
und Umsetzung dieser anerkannten Qualifikationen.<br />
Neue Strukturen und neue<br />
Märkte fordern neue Qualifikationen. Auch<br />
hier stehen die Firmen des Gas- und Wasserfaches<br />
bereit, mit ihrem bewährten<br />
Know-how und erweiterten Kenntnissen in<br />
neuen Feldern, z. B. Netzdienstleistungen,<br />
aktiv zu werden.<br />
Rückblick – Ausblick<br />
Die aktuellen Veränderungen in der Energie-<br />
und Wasserwirtschaft können auch auf<br />
die Verbandsstrukturen nicht ohne Einfluss<br />
bleiben. Die figawa wird sich nach einer<br />
noch nicht abgeschlossenen Strategierunde<br />
neben dem traditionellen Bereich<br />
Gas und Wasser künftig stärker auch um<br />
erneuerbare Energien (z.B. Biogas, Geothermie)<br />
kümmern, angepasst an neue Themenfelder<br />
auch stärker projektbezogen<br />
arbeiten und die von ihren Mitgliedern<br />
praktizierte <strong>International</strong>isierung auch über<br />
den Verband unterstützen. Über die Breite<br />
des Betätigungsfeldes ihrer Mitglieder sind<br />
Synergien gefordert, damit den technischwissenschaftlichen<br />
Interessen der Branche<br />
Gehör verschafft werden kann.<br />
Kooperation und Koordinierung sind<br />
unverzichtbar. So bestehen neben der traditionellen<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
DVGW im Bereich Regelwerk, Qualifikation<br />
und Zertifizierung auch Verbindungen<br />
zum Wirtschaftsverband des Energie- und<br />
Wasserfachs, dem bdew. In Roundtable-<br />
Gesprächen werden die aktuellen Rahmenbedingungen<br />
gemeinsam erörtert<br />
und damit eine Abstimmung strategischer<br />
Entscheider ermöglicht. Für den Informations-<br />
und Meinungsaustausch der Gaswirtschaft<br />
mit führenden Herstellern und<br />
Dienstleistern des Gasfachs wurde ein<br />
neues Konzept in gemeinsamer Diskussion<br />
der tragenden Verbände bdew, BDH und<br />
figawa ausgearbeitet. Im Wasserbereich<br />
soll ein Roundtable zusätzlich eingeführt<br />
werden, damit alle Marktpartner ihre Beiträge<br />
zum Benchmarking liefern können.<br />
Projekte des<br />
Fachbereiches Gas<br />
Projekt: Komponentenfragen SIL/PL<br />
Ein wichtiges Thema der Komponentenseite<br />
betraf die Ermittlung von SIL und PL<br />
für sicherheitsrelevante Komponenten.<br />
Jetzt sollen vereinfachte Methoden für<br />
diese Ermittlung entwickelt werden. Im<br />
Sinne des „Good engineering practice“ wird<br />
eine neuen Vorgehensweise angestrebt:<br />
Die Anwendung von Konstruktionsprinzipien<br />
bewährter Normen führt zu vorhersehbaren<br />
Ausfallwahrscheinlichkeiten der<br />
Produkte, wenn weitere Prinzipien bei der<br />
Herstellung eingehalten werden. Eine weitere<br />
vereinfachte und anerkannte Methode<br />
zur Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />
eines Produktes ist die Auswertung<br />
der Felderfahrungen eines Herstellers.<br />
Bild 5: Smart Metering Gas-Flyer<br />
Bild 6: OMS-Flyer<br />
2-2012 gaswärme international<br />
73
Im Profil Folge 8<br />
Bild 7: System Chart OMS-KNX<br />
RoHS/WEEE<br />
Alle Fachgruppen der figawa werden von<br />
der Novellierung der europäischen Richtlinien<br />
WEEE (2011/65/EU) und ROHS (2002-<br />
95-EG) betroffen. Auch wenn offiziell der<br />
Geltungsbereich und die Ausnahmeregelungen<br />
der WEEE erst am 22.07.2014 wieder<br />
auf der Tagesordnung stehen, so zeichnen<br />
sich schon heute erhebliche Interpretationsunterschiede<br />
– sowohl innerhalb<br />
der europäischen Behörden als auch bei<br />
der nationalen Umsetzung (Stichtag<br />
02.01.2013) – ab.<br />
Die figawa bietet daher interessierten<br />
Unternehmen ein regelmäßiges Monitoring<br />
dieser Entwicklung an.<br />
Ablösung harmonisierter Normen<br />
Intensiv arbeitete die figawa bei der Diskussion<br />
zu den Konsequenzen für die<br />
Hersteller von Geräten und Komponenten<br />
bei der Novellierung harmonisierter<br />
Normen mit- mit großem Erfolg. Die Leitlinie<br />
A7 des Beratergremiums des Gas<br />
appliance advisary Committee (GADAC)<br />
legt ein Verfahren fest, wie im Falle der<br />
Überarbeitung einer Norm die sich darauf<br />
beziehende Zertifizierung zu behandeln<br />
ist. Hersteller sollen danach erklären<br />
können, ob die Normungsüberarbeitung<br />
einen Einfluss auf die Produktprüfung<br />
nach der abgelösten Normung hat. Die<br />
Konformitätserklärung des Herstellers mit<br />
der Zusicherung der grundlegenden<br />
Anforderungen weist einen höheren<br />
Stellenwert als die Baumusterprüfung<br />
auf.<br />
Bild 8: Titelseite des<br />
„Factbooks“ zur Energieeffizienten<br />
Beheizung<br />
von Hallengebäuden<br />
EU-Aktivitäten zum Dodd-Frank-<br />
Act Art. 1502 ‚Konfliktmaterialien’<br />
In den USA müssen Firmen per Gesetz<br />
deklarieren, dass sie für ihre Produkte keine<br />
Materialen aus Konflikt-Ländern wie dem<br />
Kongo verwenden. Es ist zu vermuten, dass<br />
das Thema Konfliktmaterialien auch in die<br />
EU getragen wird. Der Umgang dieses<br />
Gesetzes sollte auf figawa Ebene für die<br />
Branche einheitlich behandelt werden.<br />
Projekt: Biogaseinspeisung /<br />
Kompressortechnik<br />
Der technische Entwicklungsstand bei<br />
Biogaseinspeisungen in Netze der öffentlichen<br />
Gasversorgung war zentrales Thema<br />
für die Hersteller im Bereich Gasmessung<br />
und Gasdruckregelung sowie die im Anlagenbau<br />
tätigen Mitgliedsunternehmen<br />
(Bild 3). Auf Einladung der BEGA.tec<br />
erfolgte eine Exkursion zu der Green Gas<br />
Produktionsanlage Rathenow, die von<br />
einem Symposium über Potentiale, Regelsetzung,<br />
F&E-Vorhaben und Anlagentechnik<br />
begleitet wurde.<br />
Der Strukturwandel, neue gesetzliche<br />
Regelungen und Konzepte, die Verdichtung<br />
der Messekalender, die Fortschreibung<br />
und Ergänzung im technischen<br />
Regelwerk und daraus resultierende strategische<br />
Anpassungen der Bundesvereinigung<br />
liefern umfangreiche Informationen,<br />
die im Rückblick auf die Jahre 2009 und<br />
2010 und im Ausblick von Bedeutung sind.<br />
Projekt GASQUAL: figawa-Initiative<br />
für den nondomestic-Bereich<br />
Gemäß der EU-Direktive 2003/55/EC zur<br />
„Harmonisierung der Anforderungen an<br />
Erdgas H im grenzüberschreitenden Handel“<br />
wurde CEN BT WG 197 das Mandat M<br />
400 zur „Untersuchung akzeptabler Grenzen<br />
der Gasbeschaffenheit in der EU“<br />
erteilt. In der Folge wurden unter dem<br />
Projekttitel „GASQUAL“ nun europaweit in<br />
sogenannten Working programs diverse<br />
Aktivitäten gestartet, um die Auswirkungen<br />
bestimmter zukünftiger Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
in der Versorgung<br />
mit Erdgas auf den Betrieb von Gasgeräten<br />
zu beurteilen. Die Aktivitäten konzentrieren<br />
sich bisher ausschließlich auf den Haushaltsbereich,<br />
in dem europaweit ca. 180<br />
Mio. Gasgeräte (Herde, Kessel, Raumheizer,<br />
74 gaswärme international 2012-2
Folge 8<br />
Im Profil<br />
WW-Geräte) im Einsatz sind. In einem<br />
zweiten Schritt soll der Normungsprozess<br />
bei CEN (TC 234 WG 11) begonnen werden.<br />
Bisher gab es keinerlei Aktivitäten (auch<br />
keine Finanzmittel), um die Auswirkungen<br />
analog im Bereich gewerblicher und industrieller<br />
Gasanwendungen zu untersuchen.<br />
Gerade hier sind jedoch erhebliche Konsequenzen<br />
bei Änderung der Gasbeschaffenheit<br />
zu erwarten.<br />
Aufgrund dieser Sachlage startete<br />
figawa-AK DLS und GIS eine Initiative, um<br />
für den Bereich gewerblicher dezentraler<br />
Gasheizungsanlagen möglichst repräsentative<br />
Daten zusammenzutragen. Hierzu<br />
wurden aus den umfangreichen Unterlagen<br />
des Projektes GASQUAL:<br />
a. ein verkürztes Testprogramm mit drei<br />
Testgasen abgeleitet, mit dem die<br />
wesentlichen Auswirkungen der angenommenen<br />
Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />
im Laborbetrieb sowie<br />
indirekt auch im Praxis- und Dauerbetrieb<br />
beurteilt werden sollten.<br />
b. ein Fragebogen erstellt, mit dem die<br />
Auswirkungen im Markt gewerblicher<br />
Gasheizanlagen qualitativ und quantitativ<br />
abgeschätzt werden konnte.<br />
Die figawa Stellungnahme zeigt klar, dass<br />
Sicherheit, Lebensdauer und Verbrennungsverhalten<br />
eines großen Teils der<br />
mehr als 1,9 Mio. dezentralen Heizungssysteme<br />
betroffen sein könnten. Die wichtigen<br />
Normungsaktivitäten in CEN TC 408<br />
(Biogas) und CEN TC 234 WG 11 (Erdgasbeschaffenheit)<br />
werden daher im Fokus der<br />
figawa Firmen stehen.<br />
Projekt: Smart Metering<br />
Zusammen mit dem DVGW veranstaltet<br />
figawa vom 14. bis 15. Juni das Symposium:<br />
Smart Metering Gas – die nächsten Schritte<br />
Mit Veröffentlichung der EnWG-Novelle<br />
im Jahre 2011 wurde der gesetzliche Rahmen<br />
in Bezug auf die Anforderungen an<br />
Gasmessgeräte festgelegt. In einem fachlichen<br />
Dialog werden hilfreiche und wertvolle<br />
Impulse durch Referenten der Gasversorgungsunternehmen,<br />
der herstellenden<br />
Industrie (figawa) sowie der Behördenvertreter<br />
für die eigene strategische<br />
Entscheidungsfindung im Unternehmen<br />
gegeben (Bild 4).<br />
2-2012 gaswärme international<br />
Schwerpunkte der Diskussion werden<br />
die genaue Definition der Gas-Messeinrichtungen<br />
nach §21 f EnWG, deren sichere<br />
Anbindung an ein Strom-Messsystem, die<br />
Datenkommunikation in Transportnetzen,<br />
die Kommunikation zwischen Gateway<br />
und elektronischem Datenmanagement<br />
sowie Erfahrungsberichte zu Smart meter-<br />
Rollouts in Deutschland und Europa. Die<br />
Veranstaltung richtet sich an Fach- und<br />
Führungskräfte aus den Bereichen Messdaten-,<br />
Mess- und Zählermanagement, Prüfstellenleiter<br />
Gas, Messstellenbetreiber,<br />
Messdienstleister sowie Gaszählerhersteller<br />
und Anbieter von Systemlösungen.<br />
Bild 9: Titelseite des<br />
„Study-Reports“ der<br />
figawa<br />
Smart energy 2.0 – intelligente<br />
Wege in ein neues Energiezeitalter<br />
gwf aus dem Oldenbourg Industrieverlag<br />
und figawa sind Initiatoren der Vortragsund<br />
Diskussionsveranstaltung mit Workshops<br />
(vom 30. bis 31. Mai), die über die<br />
Rahmenbedingungen für Smart Meter /<br />
Smart Grids in Deutschland und Europa<br />
und die metrologischen Aspekte informiert.<br />
Unter anderem werden die Lösungskonzepte<br />
der europäischen Energiewirtschaft<br />
und power-to-gas-Technologien<br />
vorgestellt. Zielgruppe sind Energieversorger,<br />
Stadtwerke, Verteilernetzbetreiber,<br />
Software-Häuser, die Geräteindustrie und<br />
Betreiber im häuslichen, gewerblichen und<br />
industriellen Bereich (Bild 5).<br />
Open Metering System OMS<br />
Zur Reduktion des Energieverbrauchs und<br />
der Einbindung erneuerbarer Energien<br />
bedarf es intelligenter Zähler für Strom,<br />
Gas, Wasser und Wärme. Sie sind die<br />
Grundlage für Smart Grids, d.h. intelligente<br />
Netze, die Verbräuche optimieren und<br />
regenerative Energien (Renewables) sinnvoll<br />
einbinden können. Nur so können die<br />
ehrgeizigen Ziele zur CO 2 -Reduktion,<br />
denen sich die Staaten der Europäischen<br />
Union verschrieben haben, erreicht werden,<br />
und nur so kann auch die Abhängigkeit<br />
von energieliefernden Staaten reduziert<br />
werden.<br />
Die OMS-Group ist eine Interessengemeinschaft<br />
von zwei Verbänden, figawa<br />
und KNX, sowie von Unternehmen, die die<br />
Ziele der OMS-Group unterstützen. Sie hat<br />
mit der Open Metering System Specification<br />
einen offenen, herstellerübergreifenden<br />
Standard für Kommunikationsschnittstellen<br />
und Basisanforderungen an Geräte<br />
entwickelt.<br />
75
Im Profil Folge 8<br />
Bild 10: Internetauftritt der figawa<br />
Das Open Metering System (OMS) ist<br />
europaweit die einzige Systemdefinition,<br />
die alle Medien (Strom, Gas, Wärme und<br />
Wasser inkl. Submetering) in ein System<br />
integriert: garantiert einen zukunftssicheren<br />
Kommunikationsstandard und Interoperabilität<br />
zwischen allen Zählerprodukten<br />
(Bilder 6 und 7).<br />
Projekt: GAEEH-Studie + Initiative<br />
dezentrale Hallenheizung<br />
Mit der verschärften Energie-Einsparverordnung<br />
haben sich die Anforderungen an<br />
die Energieeffizienz von Hallengebäuden<br />
deutlich erhöht. Allerdings zeigt die Praxis,<br />
dass die gültigen gesetzlichen Vorgaben<br />
die besonderen baulichen und anlagetechnischen<br />
Aspekte von Hallengebäuden<br />
zu wenig berücksichtigen. Insbesondere<br />
die energetischen Vorteile von überwiegend<br />
mit Gas betriebenen, dezentralen<br />
Heizungssystemen wurden bislang unzureichend<br />
einbezogen. Die neuen gesetzlichen<br />
Vorgaben haben viele Planer und<br />
Nutzer verunsichert. Aus diesem Grund hat<br />
die figawa – im Rahmen der „Forschungsinitiative<br />
Zukunft Bau“ ein Forschungsprojekt<br />
initiiert. Beauftragt wurde dafür das<br />
ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung<br />
in Dresden zusammen mit der Universität<br />
Kassel. Die Studie zur „Gesamtenergieeffizienz<br />
von Hallengebäuden“ GAEEH)<br />
zielt darauf ab, über DIN V 18 599 künftig<br />
eine korrekte energetische Bewertung<br />
unterschiedlicher Hallengebäude mit verschiedenen<br />
Heizsystemen zu ermöglichen.<br />
Im Rahmen des Vorhabens hat das Forschungsteam<br />
unter der Leitung von Prof.<br />
Dr.- Ing. Bert Oschatz (ITG Dresden) Standardnutzungsprofile<br />
von typischen Hallengebäuden<br />
(u.a. Fertigungs- und Montagehallen,<br />
Logistikcenter, Ausstellungsräume)<br />
und erste Vorschläge zur Verbesserung der<br />
normativen Berechnung des Energiebedarfs<br />
entwickelt, die in die Überarbeitung<br />
der Norm bereits aufgenommen wurden.<br />
Ein weiteres Highlight der Studie ist die<br />
erstmalige Ermittlung des Hallenbestands<br />
in Deutschland sowie des relevanten Wärmeenergieverbrauchs:<br />
20 % aller Nichtwohngebäude<br />
(Hallen) verbrauchen 60 %<br />
= 116 Mrd. KWh der gesamten Wärmeenergie<br />
aller Nichtwohngebäude, die 161 Mrd.<br />
KWH beträgt.<br />
Begleitet wird die Studie von Beginn an<br />
von der Informationskampagne „ Initiative<br />
Dezentrale Hallenheizung“. Sie kommuniziert<br />
mit Flyern, einer speziellen Internetseite,<br />
redaktionellen Beiträgen und dem<br />
Factbook die Vorteile moderner dezentraler<br />
Hallenheizungen wie Warmlufterzeuger,<br />
Warmluft- Lüftungssysteme, Infrarot-<br />
Hell- und Dunkelstrahler. Aktuell erscheint<br />
der Study-Report, mit dem die Kernergebnisse<br />
der GAEEH-Studie publiziert werden<br />
(Bilder 8 und 9).<br />
Aktiv in die Zukunft<br />
Im 86. Jahr des Bestehens – als „FAGAWA“<br />
und figawa – geht es mehr denn je um<br />
den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit der<br />
deutschen Industrie im Gas- und Wasserfach,<br />
um Qualität und Qualifikation. Es<br />
geht um den Erhalt der Technischen<br />
Selbstverwaltung, die die figawa als Partner<br />
des DVGW – Deutscher Verein des Gasund<br />
Wasserfachs – aktiv und praxisgerecht<br />
mitgestaltet. Hier ist die figawa zur aktiven<br />
Mitwirkung und Mitgestaltung durch konstruktive<br />
und erfolgreiche Verbandsarbeit<br />
als technisch-wissenschaftlicher Verein<br />
gefordert. Auf der fachlichen Arbeit ist das<br />
DVGW Technische Komitee „Häusliche,<br />
gewerbliche und industrielle Gasverwendung“<br />
eine wichtige Kommunikationsplattform.<br />
Die Umverteilung im Energiemarkt<br />
zugunsten der erneuerbaren Energien,<br />
die Absicherung des Erdgases im<br />
Energiemix, die Erweiterung unseres traditionellen<br />
Energiebereiches Erdgas auf z. B.<br />
Biogas und Geothermie. Zur Effizienzsteigerung<br />
muss die deutsche Gasgeräte-<br />
Industrie mit ihren hochwertigen Geräten,<br />
Steuerungen und Regelungen weiterhin<br />
kontinuierlich Anstrengungen unternehmen,<br />
um weltweit die Maßstäbe der Spitzentechnologie<br />
zu setzen. Gefragt sind<br />
Angebote und technische Lösungen für<br />
eine umweltschonende Energieverwendung<br />
und damit eine Klimaschonung. Mit<br />
dem Verlangen höchster Energieeffizienz<br />
nimmt die Bedeutung des <strong>Messen</strong>s mit<br />
<strong>Steuern</strong> und <strong>Regeln</strong> eine primäre Rolle ein.<br />
Aus dem <strong>Messen</strong>, <strong>Steuern</strong> und <strong>Regeln</strong> entwickeln<br />
sich neue Konzepte zur Energiewirtschaft<br />
und zur Netzgestaltung (smart<br />
meter, Open Metering System, smart grids).<br />
Die Auseinandersetzung mit den aktuellen<br />
Aufgaben- und Tätigkeitsspektren findet<br />
in Strategiekreisen statt und wird in der<br />
Verbandsarbeit kontinuierlich umgesetzt.<br />
figawa-Homepage<br />
Schnellere service-orientierte Mitgliederkommunikation<br />
durch das neue figawa-<br />
Intranet verbunden mit einer völligen Neustrukturierung<br />
des Internet-Auftritts bietet<br />
figawa allen interessierten Kreisen jetzt<br />
leichten Zugang. Relevante Veranstaltungen,<br />
Portal zu unseren Partnern und Initiativen,<br />
Pressemitteilungen, Organisation,<br />
Fachbereiche: die neue übersichtliche<br />
Struktur führt den Nutzer schnell zu seinem<br />
Informationsziel. Das neue figawa-Portal ist<br />
seit März 2012 online (Bild 10).<br />
Autor:<br />
Dr. rer. nat. Norbert Burger<br />
Kontakt:<br />
figawa - Bundesvereinigung der<br />
Firmen im<br />
Gas- und Wasserfach e. V.<br />
Marienburger Straße 15<br />
D-50968 Köln<br />
Tel.: 0221/ 37668-20<br />
Fax: 0221/ 37668-64<br />
www.figawa.org<br />
76 gaswärme international 2012-2
Aus der Praxis<br />
Neuer Bedienstandard in der Abgasanalyse<br />
Präzise Abgasanalysen bei energieintensiven<br />
Produktionsprozessen, beispielsweise<br />
in Brennern oder Industriemotoren,<br />
bilden für den Anlagenbetreiber die<br />
Grundlage für eine ökologische und wirtschaftliche<br />
Betriebsführung. Entscheidender<br />
Faktor hierbei ist die eingesetzte Messtechnik.<br />
Das Abgasanalysegerät testo 350<br />
setzt in Bezug auf die Bedienung der Gerätetechnik<br />
neue Standards.<br />
Durch die stetig strenger werdenden<br />
Emissionsrichtlinien haben sich die Anforderungen<br />
für moderne Abgasanalysen<br />
deutlich verändert. Die Betreiber von<br />
Industriemotoren und -brennern, Gasturbinen<br />
sowie Rauchreinigungsanlagen bewegen<br />
sich zunehmend im Spannungsfeld<br />
von Emissionsreduktion, Emissionskontrolle<br />
und Wirkungsgradoptimierung. Die<br />
komplexen Rahmenbedingungen wirken<br />
sich insbesondere auf die Messtechnik aus.<br />
Investitionen in Messgeräte bedeuten<br />
heutzutage unmittelbare Investitionen in<br />
die Wirtschaftlichkeit einer Anlage – und<br />
diese steht mehr denn je im Fokus. Neben<br />
exakten Analysen müssen moderne Messgeräte<br />
jedoch eine Reihe weiterer Mehrwertfunktionen<br />
bieten. Ausfallsicherheiten,<br />
einfache und trotzdem umfassende<br />
Bedienfunktionen sowie vereinfachte Wartungen<br />
sind nur einige Kundenwünsche,<br />
denen sich die Gerätehersteller stellen<br />
müssen.<br />
Die Testo AG bietet für die Abgasanalyse<br />
ein Gerät, das für die Messungen von<br />
O 2 , CO, NO, NO 2 , NO x , SO 2 , CO 2 -IR, H 2 S und<br />
CxHy in Applikation mit einer Temperatur<br />
bis 1.800 °C eingesetzt werden kann (Bilder<br />
1, 2 und 3).<br />
Neue MaSSstäbe definiert<br />
„Unsere Zielsetzung bestand darin, für<br />
unsere Kunden ein Abgasanalysegerät zu<br />
konzipieren, das flexibel anwendbar und<br />
im täglichen Gebrauch maximal verfügbar<br />
sein sollte“, sagt Dipl.-Ing. Stefanie Steger,<br />
Produktmanagement Division Gas & Partikel<br />
der Testo AG. Der intensive Kundenkontakt<br />
lieferte den Messtechnikspezialisten<br />
dabei wichtige Impulse und Erfahrungswerte,<br />
um ein Maximum an Eigenschaften<br />
zu generieren, die im täglichen Betrieb für<br />
den Bediener von Nutzen sein sollten. Das<br />
Ergebnis setzt mit dem Gerätekonzept<br />
neue Maßstäbe unter den Abgasanalysegeräten.<br />
Einen markanten optischen Unterschied<br />
zu herkömmlichen Geräten bildet bereits<br />
das 3,5 Zoll große Grafik-Farbdisplay. Integriert<br />
in die kompakte Control Unit (Bedienund<br />
Anzeigeeinheit) bietet es dem Anwender<br />
auf den ersten Blick eine übersichtliche<br />
Menüstruktur und mehrere Optionen für<br />
Bild 1: Emissionsmessung an<br />
Thermoprozessen<br />
Bild 2: Emissionsmessung an<br />
Gasturbinen<br />
Bild 3: Emissionsmessung an<br />
Industriemotoren und BHKW<br />
2-2012 gaswärme international<br />
77
Aus der Praxis<br />
Bild 4: Control Unit in Analysebox<br />
die farbgrafische oder rein numerische<br />
Darstellung der Messergebnisse. Eine<br />
genaue Interpretation der Werte wird hierdurch<br />
wesentlich vereinfacht.<br />
Die Bedienführung zeichnet sich durch<br />
eine so starke Vereinfachung aus, dass<br />
diese mit keinem der derzeit auf dem<br />
Markt vorhandenen Analysegeräte vergleichbar<br />
ist. Mit insgesamt fünf Bedienschritten,<br />
ausgeführt mittels Cursor-Tasten,<br />
kann eine komplette Messung durchgeführt<br />
und dokumentiert werden. Die einzelnen<br />
Schritte sind:<br />
1. Anwendung wählen (z.B. Brenner,<br />
Motor, Turbine oder benutzerdefiniert)<br />
2. Brennstoffwahl (Heizöl, Erd-, Stadt- oder<br />
Kokereigas)<br />
3. Abgaswahl (z.B. vor oder nach Kat, Zug-<br />
Messung)<br />
4. Messung starten<br />
5. Dokumentation.<br />
Die üblicherweise zahlreichen Arbeitsschritte<br />
im Rahmen der Geräteeinstellung<br />
werden beim testo 350 auf ein absolutes<br />
Minimum reduziert und erfordern vom<br />
Bediener keinerlei Vorkenntnisse.<br />
Einsatz in kritischer<br />
Umgebung<br />
Die Analysebox ist durch ein ansprechendes<br />
Design und eine ergonomische Anordnung<br />
der diversen Gerätefunktionen<br />
gekennzeichnet. Die 4.800 g leichte Box<br />
verfügt über ein robustes Gehäuse mit<br />
speziellem Stoßschutz an den Kanten. Dieser<br />
beugt Geräteschäden vor und ermöglicht<br />
gleichzeitig, das Gerät in kritischen<br />
Umgebungsbedingungen einzusetzen.<br />
Die industriegenormten Steckverbindungen<br />
sind mit Bajonettverschluss gesichert.<br />
Falsche Messwerte durch lockere oder gar<br />
gelöste Steckverbindungen sind dadurch<br />
ausgeschlossen.<br />
Im Innern befinden sich die Gas-Sensoren,<br />
Messgas- und Spülpumpen, die Peltier-Gasaufbereitung<br />
(als Option), Gaswege,<br />
Filter, Auswerte- und Speicherelektronik<br />
sowie ein Netzteil mit Li-Ionen-Akku.<br />
Um Schäden der Sensorik und Elektronik<br />
durch Verschmutzungen vorzubeugen, liegen<br />
die Gas-Sensoren in einer eigenen<br />
Kammer, getrennt von Messpumpe und<br />
anderen Teilen, die ebenfalls staubresistent<br />
abgeschottet sind. Zudem werden die<br />
Geräteelektronik und Sensoren durch<br />
geschlossene Kreisläufe gekühlt. Die Sensoren<br />
sind dadurch von den übrigen Gerätekomponenten<br />
thermisch entkoppelt,<br />
wodurch sich die Gefahr möglicher Drifts<br />
wesentlich reduziert. Alle Verschleißteile<br />
lassen sich problemlos, auch vom Kunden<br />
selbst, austauschen. Ausfallzeiten durch<br />
Wartungen sind deshalb sehr gering.<br />
Bei Großanlagen bestand in der Vergangenheit<br />
immer wieder das Problem, zeitgleiche<br />
Mehrfachmessungen durchführen<br />
zu können, um ein aussagefähiges Emissionsprofil<br />
zu erhalten. Es besteht die Möglichkeit,<br />
zeitgleich bis zu 16 Analyseboxen<br />
einzusetzen, die zu einem kompletten<br />
Messsystem zusammengeschlossen werden<br />
können. Hiermit verbunden ist zusätzlich<br />
die Möglichkeit zur Langzeitüberwachung.<br />
Der Anwender kann die Analysebox mit<br />
oder ohne Control Unit (Bild 4) über ein<br />
Notebook/PC steuern und programmieren.<br />
Hierzu stehen Verbindungsmöglichkeiten<br />
über USB-Kabel oder per Bluetooth®<br />
zur Verfügung. Im programmierten<br />
Zustand führt das Gerät selbständige Messungen<br />
durch und speichert bis zu 250.000<br />
Messwerte.<br />
Dipl.-Ing. Michael Willmann, tätig im<br />
Produktmanagement Division Gas & Partikel,<br />
ist sich sicher: „Die Zukunft der Messgeräte<br />
wird ihren Schwerpunkt eindeutig<br />
darin haben, dass der Nutzer in der Lage<br />
sein muss, schnell und einfach seine Anlagen<br />
einzustellen bzw. zu kontrollieren. Die<br />
technische Herausforderung liegt darin,<br />
möglichst viele Messoptionen zu integrieren<br />
und die Bedienung so unkompliziert<br />
wie möglich zu halten.“<br />
Kontakt:<br />
Testo AG<br />
Lenzkirch<br />
Dipl.-Ing. Thomas Hermann<br />
Tel.: 07653/ 681-0<br />
info@testo.de<br />
www.testo.de<br />
Thermoprozess<br />
Bleiben Sie stets informiert und folgen Sie uns über Twitter<br />
Thermoprozess<br />
@Thermoprozess<br />
Thermoprozess ist der Tweet der Fachzeitschriften elektrowärme und<br />
gaswärme international des Vulkan-Verlags.<br />
Essen • http://vulkan-verlag.de<br />
78 gaswärme international 2012-2
Technik Aktuell<br />
Flexibel einsetzbares Heizmodul<br />
adphos Innovative Technologies GmbH<br />
aus Bruckmühl hat ein neues, kostengünstiges<br />
und flexibel einsetzbares<br />
adphosNIR® Heizmodul entwickelt. Das<br />
aIRtec Heizmodul kann sowohl als einzelnes<br />
Modul eingesetzt, als auch nahezu<br />
nahtlos mit weiteren Modulen aneinander<br />
gereiht werden, so dass ein<br />
fast beliebig großes Heizfeld<br />
erzeugt werden kann. Die beheizte<br />
Fläche eines einzelnen Moduls<br />
beträgt ca. 550 mm x 250 mm und<br />
erreicht eine Flächenleistung von bis zu 60<br />
kW/m². Ein integrierter Lüfter sorgt für ausreichende<br />
Kühlung des aIRtec Moduls und<br />
erzeugt zugleich einen leichten Luftstrom<br />
im Bereich der Emitter, um diese vor Verschmutzung<br />
durch Trocknungsdämpfe zu<br />
schützen. Zusätzlich unterstützt dieser<br />
Luftstrom die Trocknung.<br />
Einsatzgebiete für das aIRtec Modul finden<br />
sich in der Lackierindustrie für kleine<br />
Trocknungsaufgaben im Werkstattbereich<br />
als Einzelmodul, wie<br />
auch für den<br />
Einsatz in<br />
industriellen<br />
Trocknern<br />
beim Lohnbeschichter<br />
oder in der<br />
Lackierstraße beim Automobilhersteller als<br />
Modularray.<br />
Die elektrische Leistungsversorgung<br />
kann vom Integrator selbst erfolgen, oder<br />
durch eine entsprechende Leistungsversorgung<br />
der adphos realisiert werden. Je<br />
nach Einsatzgebiet können die aIRtec<br />
Module mit einer Leistungsstellung im<br />
Bereich von 0 bis 100 % an die jeweilige<br />
Trocknungsaufgabe angepasst werden<br />
oder mit einem festen Stellwert im Ein/<br />
Aus Modus betrieben werden. aIRtec<br />
Module können im Heimwerkerbereich<br />
mit 230 VAC<br />
und im industriellen Einsatz mit<br />
400 V3AC betrieben werden.<br />
adphos Innovative Technologies GmbH<br />
www.adphos.de<br />
Neue Ofenschutzsystem-Steuerung<br />
Ein Rundum-sorglos-Paket für die<br />
Umsetzung aktueller Sicherheitsnormen<br />
bietet Elster Kromschröder mit der<br />
neuen Ofenschutzsystem-Steuerung FCU<br />
500. Das Gerät ermöglicht in Mehrbrenneranwendungen<br />
die Realisierung von<br />
wesentlichen Funktionen des zentralen<br />
Schutzsystems gemäß EN 746-2:2010. Mit<br />
den entsprechenden Kromschröder-Sensoren<br />
und -Aktoren erfüllt die FCU-Baugruppe<br />
die Anforderungen der EN 298,<br />
der EN 62061 bis zum SIL-3-Niveau und<br />
der EN ISO 13849, entsprechend dem Performance<br />
Level Pl, e.<br />
Die neue Ofenschutzsystem-Steuerung<br />
überwacht verschiedene Sicherheitsbedingungen<br />
wie minimalen und<br />
maximalen Gasdruck sowie den Luftdruck<br />
und führt die normgerechte Vorspülung<br />
durch. Parallel dazu überwacht<br />
eine erweiterte Dichtheitskontrollfunktion<br />
die Hauptventile und führt<br />
eine System-Dichtheitsüberprüfung beim<br />
Anlagenstart durch. Ein spezieller Algorithmus<br />
ermöglicht die zeitsparende<br />
Prüfung bei großen Prüfvolumina. Für<br />
eine erhöhte Betriebssicherheit kann mit<br />
einem direkt anzuschließenden Doppel-<br />
Thermoelement eine Hochtemperaturüberwachung<br />
zusammen mit den<br />
Kromschröder-Brennersteuerungen<br />
erfolgen.<br />
Die in der FCU 500 vereinten Funktionen<br />
lassen sich durch Parametrierung<br />
exakt auf die Anforderungen der jeweiligen<br />
Beheizungseinrichtung anpassen.<br />
Die Ofenschutzsystem-Steuerung ist speziell<br />
für den Einbau in Schaltschränken<br />
entwickelt worden und verfügt sowohl<br />
über die bewährte Bedienung am Gerät<br />
als auch über eine optische Schnittstelle<br />
für Parametrierung und Diagnose per PC-<br />
Software BCSoft. Mithilfe einer abgesetzten<br />
Bedieneinheit lässt sich die FCU 500<br />
zudem direkt von der Schaltschranktür<br />
aus steuern.<br />
Zur Projektierungsunterstützung für<br />
das Schutzsystem sowie die Gestaltung<br />
der gesamten Beheizungseinrichtung<br />
steht die neue, Internet-basierte System-<br />
Projektierungsplattform KST zur Verfügung.<br />
KST bietet zahlreiche Werkzeuge<br />
zur effektiven und sicheren Realisierung<br />
von Beheizungseinrichtungen an.<br />
Elster GmbH<br />
www.kromschroeder.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
79
Technik Aktuell<br />
Hitzefeste Messausrüstung für Vakuumöfen<br />
Hitzeschutzbehälter der Serie TB4600<br />
von DATAPAQ schützen Datenlogger<br />
selbst bei extremen Umgebungsbedingungen<br />
langfristig. Sie sind speziell für den<br />
Einsatz in Vakuumöfen ausgelegt und eignen<br />
sich für extrem hohe Umgebungstemperaturen<br />
bis 1.200 °C. Sie widerstehen<br />
wiederholten Erwärmungs- und Abkühlungszyklen<br />
und gewährleisten so optimalen<br />
Schutz für die Datenlogger. Die Behälter<br />
basieren auf einem äußerst hitzebeständigen,<br />
mit Aluminiumoxid verstärkten<br />
mikroporösen Isoliermaterial und einem<br />
Phasen-wechsel-Kühlkörper – diese Kombination<br />
sorgt dafür, dass die Betriebstemperatur<br />
des Datenloggers nicht über 70 °C<br />
ansteigt.<br />
Das Behältergehäuse besteht aus hochwertigem<br />
verstärktem Inconel, das bei<br />
minimalem Verformungsrisiko selbst wiederholten<br />
Einsätzen bei Temperaturen<br />
über 950 °C standhält. Behälterverstärkungen<br />
entlang des Deckels und des Körpers<br />
sorgen für eine formschlüssige Dichtung.<br />
Die TB4600-Serie ist mit internen Druckausgleichsöffnungen<br />
ausgestattet, die<br />
beim Übergang vom Vakuum zur<br />
Hochdruckabschreckung einen schnellen<br />
Druckausgleich ermöglichen. Abnehmbare<br />
Abschreckaufsätze und spezielle Verschlüsse<br />
minimieren Verformungen bei<br />
der schnellen Abkühlung und verlängern<br />
die Lebensdauer der Hitzeschutzbehälter.<br />
Der den Datenlogger umgebende Kühlkörper<br />
ist mit einer Spezialdichtung versehen,<br />
um den hohen Drücken bei der Gasabschreckung<br />
standzuhalten.<br />
DATAPAQ<br />
www.datapaq.com<br />
Blockheizkraftwerk mit Wartungsintervallen bis zu 6.000 Stunden<br />
Wärme, die bei der konventionellen<br />
Stromerzeugung in zentralen Kraftwerken<br />
anfällt, kann in der Regel nicht<br />
genutzt werden. Da Abnehmer dafür in der<br />
Nähe meist nicht vorhanden sind, wird sie<br />
einfach an die Umgebung abgegeben. Deshalb<br />
werden Wirkungsgrade von kaum 40 %<br />
erreicht. Dezentral installierte Blockheizkraftwerke<br />
(BHKW) haben dagegen den Vorteil,<br />
dass ihre Wärme einer sinnvollen Nutzung<br />
zugeführt werden kann. So erzielen sie Wirkungsgrade<br />
von über 90 %.<br />
Das neue Vitobloc 200 EM-20/39 von<br />
Viessmann erzeugt eine elektrische Leistung<br />
von 20 und eine thermische Leistung von 39<br />
kW. Damit eignet es sich besonders für<br />
Wohnanlagen ab ca. 30 bis etwa 50 Wohnungen,<br />
für Hotels und Seniorenwohnheime<br />
sowie für Gewerbebetriebe. Der speziell<br />
für den stationären Betrieb ausgelegte<br />
Vierzylinder-Gasmotor des Vitobloc 200<br />
EM-20/39 ist besonders standfest und zuverlässig.<br />
So sind lange Wartungsintervalle von<br />
bis zu 6.000 Stunden möglich. Das senkt<br />
deutlich die Wartungskosten und trägt<br />
wesentlich zur Wirtschaftlichkeit des BHKW<br />
bei. Zum Vergleich: Bei einem Auto bedeutet<br />
ein derart langes Intervall, dass der Motor<br />
erst nach einer Strecke von 360 000 km<br />
gewartet werden müsste.<br />
Darüber hinaus arbeitet das neue BHKW<br />
durch Brennwertnutzung besonders effizient.<br />
Dazu wird das Abgas so weit abgekühlt,<br />
dass der darin enthaltene Wasserdampf kondensiert.<br />
Die dabei frei werdende zusätzliche<br />
Wärme wird zum Heizen genutzt. Das<br />
Vitobloc 200 EM-20/39 erreicht so einen<br />
Gesamtwirkungsgrad von bis zu 96 %.<br />
Die Energieversorgungsunternehmen stellen<br />
unterschiedliche Anforderungen für den<br />
Anschluss von BHKW an ihr Stromnetz. Das<br />
neue Vitobloc 200 EM-20/39 ermöglicht mit<br />
seiner eigens dafür entwickelten Regelung<br />
und dem modernen Synchrongenerator die<br />
flexible Anpassung an die verschiedenen<br />
Vorgaben der Stromnetzbetreiber.<br />
Die Vitobloc 200 BHKW werden nach<br />
einem werksseitigen Probebetrieb als<br />
betriebsbereite Kompaktmodule mit umfangreicher<br />
Serienausstattung ausgeliefert.<br />
Beim Vitobloc 200 EM-20/39 gehören dazu<br />
unter anderem das schallgedämmte<br />
Gehäuse für einen geräuscharmen Betrieb<br />
und eine integrierte Abgasreinigung. Serienmäßig<br />
ist das BHKW auch mit allen für<br />
den Netzersatzbetrieb erforderlichen<br />
Komponenten, wie zum Beispiel einer Starterbatterie,<br />
ausgestattet. So ist bei einem<br />
Ausfall des öffentlichen Netzes die eigenständige<br />
Versorgung mit Strom sichergestellt.<br />
Viessmann Werke GmbH & Co. KG<br />
www.viessmann.de<br />
80 gaswärme international 2012-2
Technik Aktuell<br />
Konzentrationsüberwachung<br />
mit<br />
LiquiSonic Messtechnik<br />
Bei der Stahlerzeugung gibt es eine Vielzahl von<br />
Prozessen, in denen Prozessanalytik zur Überwachung<br />
und Optimierung der Abläufe Anwendung<br />
findet. Mit LiquiSonic Sensoren zur Konzentrationsmessung<br />
lassen sich die Produktqualität<br />
permanent sichern und wertvolle Ressourcen einsparen.<br />
Ob in Beiz- oder Chrombädern, bei der Säureregeneration,<br />
beim Kaltwalzen oder der Oberflächenveredelung<br />
– die Potenziale der Produktionsanlagen<br />
können durch den Einsatz von Analysenmesstechnik<br />
voll ausgeschöpft werden. Mit Systemen,<br />
die online und direkt im Prozess messen,<br />
erfolgt eine kontinuierliche und schnelle Erfassung<br />
von Konzentrationswerten. Zudem sollten die<br />
Messgeräte die Anforderungen bezüglich Robustheit,<br />
Wartungsfreiheit und Langzeitstabilität erfüllen.<br />
Hier kann die LiquiSonic System von SensoTech<br />
eingesetzt werden. Die Sensorkonstruktion und<br />
die Verwendung von Sondermaterialien, wie Halar,<br />
PFA oder Hastelloy machen die Sensoren korrosionsbeständig.<br />
Beim Sensordesign finden die jeweiligen<br />
Prozessbedingungen Berücksichtigung. So<br />
kann der Anwender beispielsweise zwischen Rohroder<br />
Tauchsensoren und verschiedenen Einbaulängen<br />
oder Druckstufen wählen. Die Schallgeschwindigkeit,<br />
als physikalische Messgröße, liefert<br />
präzise und im Sekundentakt aktualisierte Messwerte,<br />
so dass verzögerungsfrei auf Änderungen<br />
reagiert werden kann.<br />
Je nach Applikation, beispielsweise in Beizbädern,<br />
kann die Schallgeschwindigkeit mit einer weiteren<br />
physikalischen Messgröße kombiniert werden.<br />
Neben den Sensoren gehört zum LiquiSonic<br />
Messsystem der Controller, der als Auswerteeinheit<br />
dient. Nach Installation zeigt dieser sofort die aktuelle<br />
Konzentration an. Zur automatischen Regelung,<br />
kann der Controller an gängige Prozessleitsysteme<br />
angeschlossen werden.<br />
SensoTech GmbH<br />
www.sensotech.de<br />
Zeitschrift für<br />
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und den elektrisch beheizten Industrieofenbau.<br />
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81
Inserentenverzeichnis 2-2012<br />
Inserentenverzeichnis<br />
Firma<br />
Seite<br />
Firma<br />
Seite<br />
ALUMINIUM 2012, Düsseldorf 26<br />
Marktübersicht 83–103<br />
CERAMITEC 2012, München 7<br />
Elster GmbH, Osnabrück<br />
Titelseite<br />
Process-Electronic GmbH, Heiningen 51<br />
runkel GmbH & Co. KG, Wuppertal 13<br />
Beilage<br />
Hannover Messe 2012, Hannover<br />
Schlager Industrieofenbau GmbH, Hagen 11<br />
WISSEN für die ZUKUNFT<br />
Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe<br />
Aufbau · Eigenschaften · Prüfung<br />
Dieses Taschenbuch vermittelt einen detaillierten Überblick über<br />
Aufbau, Eigenschaften, Berechnungen, Begriffe und Prüfung<br />
feuerfester Werkstoffe und gibt wertvolle Tipps für die tägliche Arbeit.<br />
Hrsg. G. Routschka / H. Wuthnow<br />
5. Aufl age 2011, 500 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen, DVD,<br />
Hardcover<br />
Vollständig<br />
überarbeitete<br />
und erweiterte<br />
Auflage<br />
Vulkan-Verlag<br />
www.vulkan-verlag.de<br />
Vorteilsanforderung per Fax: +49 (0) 201 / 82002-34 oder im Fensterumschlag einsenden<br />
Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />
___ Ex. Praxishandbuch Feuerfeste Werkstoffe + DVD<br />
5. Aufl age 2011 – ISBN: 978-3-8027-3161-7<br />
für € 100,- (zzgl. Versand)<br />
Die bequeme und sichere Bezahlung per Bankabbuchung wird mit<br />
einer Gutschrift von € 3,- auf die erste Rechnung belohnt.<br />
Firma/Institution<br />
Vorname/Name des Empfängers<br />
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Land, PLZ, Ort<br />
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mit Zusatzinhalten und<br />
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45039 Essen<br />
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Telefax<br />
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Branche/Tätigkeitsbereich<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B. Brief, Fax, E-Mail)<br />
oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt<br />
die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Huyssenallee 52-56, 45128 Essen. Bankleitzahl<br />
Kontonummer<br />
Nutzung 82 personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pfl ege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene<br />
Daten erfasst, gespeichert und verarbeitet. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich vom Oldenbourg Industriever-<br />
✘<br />
gaswärme international 2012-2<br />
lag oder vom Vulkan-Verlag □ per Post, □ per Telefon, □ per Telefax, □ per E-Mail, □ nicht über interessante Fachangebote informiert und<br />
beworben werde. Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.<br />
Datum, Unterschrift<br />
PAPFW52011
Marktübersicht<br />
Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />
2012<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />
Wärmebehandlungsverfahren .................................................................................................................84<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />
Betriebs- und Hilfsstoffe ...................................................................................................................................90<br />
Beratung, Planung,<br />
Dienstleistungen, Engineering ..............................................................................................................101<br />
Fachverbände, Hochschulen,<br />
Institute und Organisationen ..................................................................................................................103<br />
V. Messegesellschaften,<br />
Aus- und Weiterbildung ................................................................................................................................103<br />
Kontakt:<br />
Jutta Zierold<br />
Telefon: +49 201 82002 22<br />
Telefax: +49 201 82002 40<br />
E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de
Marktübersicht 2-2012<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
thermische Gewinnung<br />
(erzeugen)<br />
Wärmen<br />
schmelzen, Gießen<br />
Pulvermetallurgie<br />
84 gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
85
Marktübersicht 2-2012<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
86 gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
87
Marktübersicht 2-2012<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
Wärmebehandlung<br />
Wärmerückgewinnung<br />
abkühlen und abschrecken<br />
88 gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />
energieeffizienz<br />
reinigen und trocknen<br />
Modernisierung von<br />
Wärmebehandlungsanlagen<br />
Fügen<br />
recyceln<br />
gaswärme international<br />
Mediaberatung:<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201 82002-22<br />
Fax 0201 82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
89
Marktübersicht 2-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
abschreckeinrichtungen<br />
Gasrohrleitungen / rohr-<br />
Durchführungen<br />
Gas-infrarot-strahler<br />
industriebrenner<br />
armaturen<br />
Förder- und<br />
antriebstechnik<br />
90 gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
2-2012 gaswärme international<br />
91
Marktübersicht 2-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
industriebrenner<br />
92 gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-Zubehör<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
93
Marktübersicht 2-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-Zubehör<br />
94 gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
2-2012 gaswärme international<br />
95
Marktübersicht 2-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
brenner-anwendungen<br />
96 gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
heizsysteme<br />
gaswärme international<br />
Mediaberatung:<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201 82002-22<br />
Fax 0201 82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
97
Marktübersicht 2-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Mess-, steuer- und<br />
regeltechnik<br />
gaswärme international<br />
Mediaberatung:<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201 82002-22<br />
Fax 0201 82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
98 gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Prozessautomatisierung<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
99
Marktübersicht 2-2012<br />
II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- und Hilfsstoffe<br />
Prozessautomatisierung<br />
Wärmedämmung und<br />
Feuerfestbau<br />
100 gaswärme international 2012-2
III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />
2-2012 Marktübersicht<br />
gaswärme international<br />
Mediaberatung:<br />
Jutta Zierold<br />
Tel. 0201 82002-22<br />
Fax 0201 82002-40<br />
j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Weitere Informationen und Details:<br />
www.gaswaerme-markt.de<br />
2-2012 gaswärme international<br />
101
powered by<br />
Marktübersicht<br />
3. Praxisseminar<br />
2-2012<br />
Effiziente<br />
BRENNERTECHNIK<br />
für Industrieöfen<br />
24.-25. April 2012, Atlantic Congress Hotel Essen,<br />
www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
III. Beratung, Planung,<br />
Dienstleistungen,<br />
Engineering<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Themenblock 1 Einführung<br />
Einführung in die technische<br />
Verbrennung in Industrieöfen<br />
Themenblock 2 Brennertechniken für Industrieöfen<br />
• Low-NO x -Lösungen für industrielle Brenner<br />
• Flammenlose Brennertechnik und Regenerativ-Brenner der<br />
nächsten Generation<br />
• Lambda – Flexibilität prozessoptimiert in der Praxis genutzt<br />
Themenblock 3 Brennerkomponenten<br />
• Flammenüberwachung von Industriebrennern<br />
• Sauerstoffbrenner in Schmelz- und Wärmeaggregaten –<br />
eine Lösung für die Zukunft<br />
• Leistungsmodulation für Industriebrenner –<br />
effizient und robust<br />
Themenblock 4 Forschung und Entwicklung / Normung<br />
• Industrielle Forschung für KMU in öffentlich geförderten<br />
Projekten: Möglichkeiten und Beispiele<br />
• EU-Projekt CEREXPRO: Neuartige keramische Wärmeübertrager<br />
für Rekuperatorbrenner<br />
• Anstehende Entwicklung im Normungsumfeld<br />
der ISO/TC 244 und ErP<br />
*<br />
Deutscher Umweltpreis 2011<br />
*<br />
Dr.-Ing. Joachim G. Wünning<br />
NEU<br />
NEU<br />
Workshop 1 Instandhaltung, Wartung, Sicherheit<br />
und Service von gasbeheizten Industrieöfen<br />
Moderation Dr. Franz Beneke<br />
• Sichere Thermoprozessanlagen<br />
• Sicherheitseinrichtungen an gasbeheizten<br />
Thermoprozessanlagen<br />
Workshop 2 Energieeffizienz von Verbrennungsund<br />
Thermoprozessen<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis<br />
• Wie kann das Einsparpotential bei der Beheizung von<br />
Industrieöfen ausgeschöpft werden?<br />
• Energieoptimierte Wärmebehandlungsprozesse<br />
MIT REFERENTEN VON: Aichelin Ges.m.b.H., DURAG GmbH,<br />
Eclipse Combustion GmbH, Elster GmbH, E.ON Ruhrgas AG,<br />
FBB Engineering GmbH, Gaswärme-Institut e. V. Essen,<br />
LOI Thermprocess GmbH, Praxair GmbH, Siemens AG,<br />
TU Bergakademie Freiberg, VDMA e. V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />
Wann und Wo?<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 24. April 2012, Veranstaltung 09:30 – 17:00 Uhr<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 25. April 2012, Veranstaltung 09:00 – 12:30 Uhr<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel Essen, www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
und Industrieöfen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
Veranstalter<br />
• gwi Abonnenten, Gaswärme-Institut<br />
Mitglieder oder/und<br />
auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
• regulärer Preis: 900,00 €<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
102 www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
gaswärme international 2012-2
2-2012 Marktübersicht<br />
IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute und Organisationen<br />
V. Messegesellschaften, Aus- und Weiterbildung<br />
2-2012 gaswärme international<br />
103
Firmenporträt<br />
SMS Siemag AG<br />
SMS Siemag AG<br />
FIRMENNAME/ORT:<br />
SMS Siemag AG<br />
Geschäftsbereich Thermische Prozesstechnik<br />
Graf-Recke-Straße 82, D-40239 Düsseldorf<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />
Dr. Fritz Brühl<br />
GESCHICHTE:<br />
Um die Kompetenz im Bereich der Wärmebehandlung von Flachprodukten<br />
weiter auszubauen, gründete SMS Siemag 2011 den<br />
Geschäftsbereich „Thermische Prozesstechnik“. Der Geschäftsbereich<br />
fasst das weltweite Know-how für Einrichtungen zum Erhitzen<br />
und Abkühlen von Stahl und NE-Metallen zusammen.<br />
KONZERN:<br />
Die SMS Siemag AG ist ein Unternehmen der SMS group, die unter<br />
dem Dach der SMS Holding GmbH aus einer Gruppe von international<br />
tätigen Unternehmen des Anlagen- und Maschinenbaus für die Stahlund<br />
NE-Metallindustrie besteht, die mit und 11.000 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern einen Umsatz von über 3 Mrd. Euro erwirtschaften.<br />
BETEILIGUNGEN:<br />
Dem Geschäftsbereich Thermische Prozesstechnik sind die Tochterfirmen<br />
Drever <strong>International</strong> und ARES zugeordnet. Hinzu erworben<br />
wurde auch das Know-how der GATV Gesellschaft für aeround<br />
thermodynamische Verfahrenstechnik mbH im Bereich Trocknungs-<br />
und Glühofen sowie Energierückgewinnungsanlagen.<br />
Kooperationen:<br />
Der Geschäftsbereich arbeitet eng mit den weiteren Geschäftsbereichen<br />
und Unternehmen der SMS group zusammen. Zudem wird<br />
bei Entwicklungsthemen mit Forschungsinstituten kooperiert.<br />
MITARBEITERZAHL:<br />
ca. 230 (nur Geschäftsbereich „Thermische Prozesstechnik“)<br />
EXPORTQUOTE<br />
ca. 95 %<br />
PRODUKTSPEKTRUM:<br />
■ Strahlrohröfen für kontinuierliche Glühlinien und Feuerverzinkungslinien<br />
■ Durchlaufglühöfen für Edelstahl, Glüh- und Beizlinien und Blankglühlinien<br />
■ Durchlaufglühöfen für GO- und NGO-Elektrobandglühlinien (Si-Band)<br />
■ Beschichtungs- und Trocknungsöfen für Stahlbänder<br />
■ CSP® Tunnel-Rollenherdöfen<br />
■ Rollenherdöfen für Warmband und Grobblech<br />
■ Quetten zur Abkühlung von Grobblech<br />
■ Komplette Wärmebehandlungslinien für Warmband und Grobblech<br />
(Quetten, Rollenherdöfen inklusive Rollgänge, Elektrik<br />
und Automation<br />
■ Glüh- und Trocknungsöfen für Aluminium<br />
■ Ofenrollen für Strahlrohröfen sowie CSP®-Tunnel-Rollenherdöfen<br />
WETTBEWERBSVORTEILE:<br />
■ Komplettlösungen für die effiziente Herstellung hochwertiger<br />
Produkte<br />
■ Umfangreiches Prozess-Know-how und langjährige Erfahrung<br />
■ Optimierte und vielfach bewährte Einzelteile und Komponenten<br />
■ Energieeffiziente und umweltfreundliche Technologien<br />
■ Kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />
Mit ihrem Service-Netzwerk ist die SMS Siemag AG weltweit an<br />
strategisch wichtigen Punkten vertreten. Kompetenz und kurze<br />
Reaktionszeiten runden das Portfolio ab.<br />
INTERNET:<br />
www.sms-siemag.com<br />
KONTAKT:<br />
Dr. Fritz Brühl,<br />
Geschäftsbereichsleitung,<br />
fritz.bruehl@<br />
sms-siemag.com<br />
104 gaswärme international 2012-2
2-2012 impressum<br />
www.gaswaerme-online.de<br />
61. Jahrgang · Heft 2 · April 2012<br />
Organ<br />
Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung und der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gaswärme-Instituts<br />
– GWI –, Essen, des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts für<br />
Industrieofenbau und Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für Energieverfahrenstechnik<br />
des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für Wärmetechnik<br />
und Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg und des Fachverbandes Thermoprozess- und Abfall technik<br />
(TPT) im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />
Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />
Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gaswärme-Institutes e.V., Essen · M. Ruch, Mainova AG Frankfurt/Main ·<br />
Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr. H. Stumpp, Vorstandsvorsitzender<br />
der TPT im VDMA, Vorsitzender der Geschäftsführung LOI Thermprocess GmbH, Essen · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Technische<br />
Universität Bergakademie Freiberg, Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für Gas- und Wärmetechnische<br />
Anlagen Freiberg · Dr.-Ing. T. Wagner, Präsident der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V., Köln ·<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />
Redaktion Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. K. Görner ·<br />
Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G. Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dr.-Ing. D. Stirnberg ·<br />
Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. P. Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />
Bezugsbedingungen gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />
Bezugspreise<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 255,- + € 18,- Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 255,- + € 21,- Versand<br />
Einzelheft (Deutschland): € 49,- + € 3,- Versand<br />
Einzelheft (Ausland): € 49,- + € 3,50 Versand<br />
ePaper: Die Bezugspreise entsprechen derjenigen der Printausgabe, abzüglich Versand.<br />
Abo Plus (Printausgabe + ePaper):<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 349,50 inklusive Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 352,50 inklusive Versand<br />
Studenten: 50% Ermäßigung auf den Heftbezugspreis gegen Nachweis<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />
Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />
beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />
Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Tel. 0201-82002-12,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsassistenz Silvija Subasic, Tel. 0201-82002-15,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.subasic@vulkan-verlag.de<br />
Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />
Fax 0201-82002-40, E-Mail j.zierold@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung Martina Mittermayer, Tel. 089-45051-471,<br />
Fax 089-45051-300, E-Mail: mittermayer@oiv.de<br />
Abonnements/<br />
Leserservice gaswärme international (gwi)<br />
Einzelheftbestellungen Postfach 91 61 · 97091 Würzburg<br />
Tel.: 0931-4170-1616, Fax 0931-4170-492<br />
E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Bei träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />
der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere<br />
für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />
Systemen. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- und Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf<br />
ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />
Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54<br />
(2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München,<br />
von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />
Druck<br />
Druckerei Chmielorz GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
© 1952 Vulkan-Verlag GmbH · Huyssenallee 52-56 · 45128 Essen<br />
Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40 · www.vulkan-verlag.de<br />
Geschäftsführer<br />
Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
ISSN 0020-9384<br />
Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />
der Verbreitung von Werbeträgern<br />
2-2012 gaswärme international
3. Praxisseminar<br />
Effiziente<br />
BRENNERTECHNIK<br />
für Industrieöfen<br />
24.-25. April 2012, Atlantic Congress Hotel Essen, www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
powered by<br />
Programm-Höhepunkte<br />
Wann und Wo?<br />
*<br />
Deutscher Umweltpreis 2011<br />
*<br />
Dr.-Ing. Joachim G. Wünning<br />
NEU<br />
NEU<br />
Themenblock 1 Einführung<br />
Einführung in die technische Verbrennung in Industrieöfen<br />
Themenblock 2 Brennertechniken für Industrieöfen<br />
• Low-NO x -Lösungen für industrielle Brenner<br />
• Flammenlose Brennertechnik und Regenerativ-Brenner der nächsten Generation<br />
• Lambda – Flexibilität prozessoptimiert in der Praxis genutzt<br />
Themenblock 3 Brennerkomponenten<br />
• Flammenüberwachung von Industriebrennern<br />
• Sauerstoffbrenner in Schmelz- und Wärmeaggregaten –<br />
eine Lösung für die Zukunft<br />
• Leistungsmodulation für Industriebrenner – effizient und robust<br />
Themenblock 4 Forschung und Entwicklung / Normung<br />
• Industrielle Forschung für KMU in öffentlich geförderten Projekten:<br />
Möglichkeiten und Beispiele<br />
• EU-Projekt CEREXPRO: Neuartige keramische Wärmeübertrager<br />
für Rekuperatorbrenner<br />
• Anstehende Entwicklung im Normungsumfeld der ISO/TC 244 und ErP<br />
Workshop 1<br />
Instandhaltung, Wartung, Sicherheit<br />
und Service von gasbeheizten Industrieöfen<br />
Moderation Dr. Franz Beneke<br />
• Sichere Thermoprozessanlagen<br />
• Sicherheitseinrichtungen an gasbeheizten Thermoprozessanlagen<br />
Workshop 2<br />
Energieeffizienz von Verbrennungs- und Thermoprozessen<br />
Moderation Prof. Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis<br />
• Wie kann das Einsparpotential bei der Beheizung von<br />
Industrieöfen ausgeschöpft werden?<br />
• Energieoptimierte Wärmebehandlungsprozesse<br />
Termin:<br />
• Dienstag, 24. April 2012<br />
Veranstaltung 09:30 – 17:00 Uhr<br />
Gemeinsame Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />
• Mittwoch, 25. April 2012<br />
Veranstaltung 09:00 – 12:30 Uhr<br />
Ort:<br />
Atlantic Congress Hotel Essen,<br />
www.atlantic-hotels.de<br />
Zielgruppe:<br />
Betreiber, Planer und Anlagenbauer von gasbeheizten<br />
Thermoprozessanlagen und Industrieöfen<br />
Teilnahmegebühr:<br />
• gwi Abonnenten, Gaswärme-Institut Mitglieder<br />
oder/und auf Firmenempfehlung: 800,00 €<br />
• regulärer Preis: 900,00 €<br />
Im Preis enthalten sind die<br />
Tagungsunterlagen sowie das<br />
Catering (4x Kaffee, 2x<br />
Mittagessen, 1 Abendveranstaltung).<br />
Jeder Teilnehmer<br />
bekommt zudem das<br />
Fachbuch „Prozesswärme –<br />
Energieeffizienz in der<br />
industriellen Thermoprozesstechnik“<br />
überreicht. Die Preise<br />
verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter<br />
MIT REFERENTEN VON: Aichelin Ges.m.b.H., DURAG GmbH,<br />
Eclipse Combustion GmbH, Elster GmbH, E.ON Ruhrgas AG, FBB Engineering GmbH,<br />
Gaswärme-Institut e. V. Essen, LOI Thermprocess GmbH, Praxair GmbH,<br />
Siemens AG, TU Bergakademie Freiberg, VDMA e. V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.energieeffizienz-thermoprozess.de<br />
Ich bin gwi-Abonnent<br />
Ich bin Gaswärme-Institut Mitglied<br />
Ich zahle den regulären Preis<br />
Ich komme auf Empfehlung von Firma: ..........................................................................................................................................................................<br />
Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />
Workshop 1 Instandhaltung, Wartung, Sicherheit und Service<br />
von gasbeheizten Industrieöfen oder<br />
Workshop 2 Energieeffizienz von Verbrennungs- und Thermoprozessen<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift