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Diabetes & Technologie Hilfe für die Füߟe (Vorschau)

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nitoring z. B. auch unter Therapie<br />

sinnvoll sein kann.<br />

Auch weitere Testverfahren wie<br />

das Neuropad-System als einfacher<br />

Indikator <strong>für</strong> eine gestörte<br />

Schweißproduktion können den<br />

Patienten als Vorsorge angeboten<br />

werden.<br />

Grundsätzlich sind <strong>die</strong> Pulse<br />

zu tasten, wobei eine Pulslosigkeit<br />

durch eine Mediasklerose<br />

(Verkalkung der Arterienwände,<br />

Anm. d. Red.) vorgetäuscht werden<br />

kann. Hilfreich ist dann <strong>die</strong> dopplersonographische<br />

Untersuchung<br />

mit Feststellung des Knöchel-Arm-<br />

Index, wobei eine begleitende periphere<br />

arterielle Verschlusskrankheit<br />

(pAVK) bei einer Mediasklerose<br />

nicht sicher ausgeschlossen<br />

werden kann. Ergänzt werden sollte<br />

<strong>die</strong> Gefäßdiagnostik durch eine<br />

duplexsonographische Untersuchung.<br />

Sofern eine Fußläsion<br />

vorliegt, ist immer eine ausgiebige<br />

Gefäßdiagnostik insbesondere<br />

bei Verdacht auf eine begleitende<br />

pAVK notwendig, <strong>die</strong> dann spezielle<br />

Angiographien umfassen sollte.<br />

Mittels der Pedographie sind <strong>die</strong><br />

plantaren Druckprofile sowohl statisch<br />

als auch dynamisch abzuleiten.<br />

Neben der Beurteilung von Risikobereichen<br />

ist <strong>die</strong>se Methode<br />

auch zur Kontrolle der verordneten<br />

Einlagen und Schuhe ein hilfreiches<br />

und sinnvolles Instrument.<br />

Wenn ein Diabetisches Fußsyndrom<br />

aufgetreten ist, muss es sta<strong>die</strong>ngerecht<br />

behandelt werden.<br />

Welche technischen Ansätze gibt<br />

es da<strong>für</strong>?<br />

Grundlagen einer erfolgreichen<br />

Wundbehandlung liegen<br />

im Wunddebridement und im<br />

Woundcleansing. Dieses kann<br />

klassisch manuell mit Skalpell,<br />

scharfem Löffel oder Ähnlichem<br />

erfolgen. Auch der Einsatz der Madentherapie<br />

oder von Enzymen<br />

kann hilfreich sein. Entscheidend<br />

ist, dass insbesondere in der Akutphase<br />

rasch ein vitales Granulationsgewebe<br />

geschaffen wird. Dieses<br />

aktive Wundmanagement ist<br />

neben der Entlastung viel entscheidender<br />

als der spezifische<br />

Einsatz verschiedener Wundauflagen,<br />

<strong>die</strong> aber nützlich hinsichtlich<br />

der Optimierung des Wundheilungsverlaufs<br />

sind sowie Vorteile<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zeit der Wundheilung<br />

aufweisen.<br />

Als innovative technische Maßnahme<br />

kann hier <strong>für</strong> das Wunddebridement<br />

noch der Einsatz von<br />

atraumatisch arbeitenden Systemen<br />

wie dem Wasserskalpell (z. B.<br />

Versajet) erwähnt werden. Gerade<br />

oft festhaftende Fibrinbeläge<br />

oder Fettgewebsnekrosen lassen<br />

sich damit hervorragend abtragen.<br />

Auch günstig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Therapie von<br />

Nekrosen hat sich <strong>die</strong> Nasstherapie<br />

im Rahmen der feuchten Wundbehandlung<br />

erwiesen, zunehmende<br />

Erfahrungen werden auch mit<br />

Ul tra schallsystemen zur Konditionierung<br />

gesammelt.<br />

Für Läsionen mit schwerer pAVK,<br />

bei denen <strong>die</strong> interventionell-radiologischen<br />

und gefäßchirurgischen<br />

Verfahren nicht mehr greifen,<br />

kann der Einsatz der hyperbaren<br />

Sauerstofftherapie unbedingt<br />

empfohlen werden. Sowohl in der<br />

Akutphase als auch in der Granulationsphase<br />

ist besonders auf <strong>die</strong><br />

Einsatzmöglichkeit der Vakuumtherapie<br />

hinzuweisen. Sowohl <strong>die</strong><br />

V.A.C.®-Therapie als auch das Niederdrucksystem<br />

Renasys® erweisen<br />

sich als ausgesprochen vorteilhaft.<br />

AG Diabetischer Fuß<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Diabetischer<br />

Fuß innerhalb der<br />

Deutschen <strong>Diabetes</strong> Gesellschaft<br />

ist im Internet zu finden unter:<br />

www.ag-fuss-ddg.de. Ziel ist<br />

u. a., <strong>die</strong> Versorgungsstrukturen<br />

<strong>für</strong> Menschen mit diabetischer<br />

Fußerkrankung zu verbessern.<br />

Wissenschaft<br />

»»<br />

In der Akutphase und in der<br />

Oft sieht man Menschen mit einem<br />

Entlastungsschuh, der auch zu den<br />

eher technischen Hilfsmitteln zu<br />

rechnen ist, in der Stadt einkaufen.<br />

Ist das sinnvoll? Wie sollte ein Entlastungsschuh<br />

eingesetzt werden?<br />

Grundlegendes Therapieprinzip<br />

der Behandlung des Diabetischen<br />

Fußsyndroms ist, wie erwähnt,<br />

<strong>die</strong> konsequente Druckentlastung.<br />

Um <strong>die</strong>s in einem<br />

ambulanten Umfeld zu gewährleisten,<br />

benötigen wir entsprechende<br />

Hilfsmittel und auch ein<br />

Entlastungsschuh kann hier sinnvoll<br />

sein. Diese Schuhe sind natürlich<br />

nur <strong>für</strong> <strong>die</strong> Überbrückung<br />

kurzer Distanzen (z. B. innerhalb<br />

der Wohnung, vom Schlafzimmer<br />

zur Toilette) vorgesehen. Mit <strong>die</strong>sen<br />

Schuhen allumfänglich den<br />

Alltag zu gestalten, ist nicht sinnvoll.<br />

Es stellt sich aber grundsätzlich<br />

das Problem bei Patienten mit<br />

Diabetischem Fußsyndrom und<br />

der Vorgabe einer möglichst weitgehenden<br />

Entlastung, sich selbst<br />

weiterversorgen zu können. Hier<br />

ist natürlich das familiär-soziale<br />

Umfeld hilfreich, nicht zuletzt<br />

ist es aber auch Aufgabe des betreuenden<br />

Arztes, über <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

der verschiedenen Sozialinstitutionen<br />

<strong>für</strong> Unterstützung<br />

eben z. B. beim Einkaufen Sorge zu<br />

tragen. Die meisten Entlastungsschuhe<br />

sind eher „Humpelschuhe“,<br />

mit denen der normale physiologische<br />

Abrollvorgang nicht<br />

nachvollzogen werden kann. Dies<br />

wird aber oft von Patienten ignoriert<br />

und damit werden schädliche<br />

Druckspitzen, u. a. auch im betroffenen<br />

Wundareal, induziert.<br />

Nach dem Abheilen eines Ulkus<br />

sind oft weitere Maßnahmen nötig,<br />

Interview<br />

Entlastung<br />

Grundlegendes<br />

Therapieprinzip<br />

der Behandlung<br />

des Diabetischen<br />

Fußsyndroms ist<br />

<strong>die</strong> konsequente<br />

Druckentlastung.<br />

Granulationsphase ist der Einsatz<br />

der Vakuumtherapie möglich.<br />

▸<br />

<strong>Diabetes</strong> & <strong>Technologie</strong> 1/2013<br />

www.diabetes-und-technologie.de<br />

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