Flüssiggas Special: Autogas und Tankstellentechnik (Vorschau)
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VERSORGUNG · VERTRIEB · LAGERUNG · TECHNIK UND ANWENDUNG: propan I butan I autogas<br />
Mit dem <strong>Special</strong> <strong>Autogas</strong> + <strong>Tankstellentechnik</strong><br />
Mobilitäts- <strong>und</strong> Kraftstoff-Strategie der B<strong>und</strong>esregierung:<br />
Ein klares Bekenntnis zu <strong>Autogas</strong><br />
Hydraulic Fracking <strong>und</strong> Erdgasverflüssigung:<br />
Schiefergasförderung erhöht die Verfügbarkeit von LPG<br />
Ein thematischer „Dauerbrenner“ ist vom Tisch:<br />
Generelle Additivierung von <strong>Autogas</strong><br />
an der Tankstelle ist nicht sinnvoll<br />
04I2013 strobel verlag<br />
www.fluessiggas-magazin.de
Herstellung<br />
Instandsetzung<br />
Revision von Flaschen für <strong>Flüssiggas</strong><br />
Der deutsche Hersteller für geschweißte<br />
Stahlflaschen. Ein Unternehmen mit<br />
KNOW-HOW, das Tradition fortsetzt.<br />
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editorial •<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />
der Fachzeitschrift FLÜSSIGGAS,<br />
Bilder aus den Überschwemmungsgebieten<br />
prägten die Medienlandschaft der vergangenen<br />
Wochen. Der materielle Schaden ist (noch) nicht<br />
abzuschätzen, viel weniger der Schaden für die<br />
Umwelt. Obwohl Wohnungs- <strong>und</strong> Hausbesitzer<br />
vorgewarnt wurden, kam es vielerorts zu großräumigen<br />
Schäden: Etwa im völlig überfluteten<br />
Passau, wo das zurückweichende Wasser eine<br />
braune, nach Öl stinkende Brache hinterließ.<br />
Sanierung <strong>und</strong> Wiederaufbau bergen jedoch<br />
auch die Chance zum Umsteigen auf einen Energieträger,<br />
der nicht wassergefährdend ist <strong>und</strong> zudem<br />
schadstoffarm verbrennt: <strong>Flüssiggas</strong>. Viele<br />
<strong>Flüssiggas</strong>versorger nutzen die Chance <strong>und</strong> bieten<br />
betroffenen Hausbesitzern Sonderkonditionen<br />
für den kostengünstigen Umstieg auf den<br />
„sauberen“ Energieträger <strong>Flüssiggas</strong>.<br />
Die Tatsache, dass <strong>Flüssiggas</strong> wesentlich<br />
schadstoffärmer verbrennt als Heizöl bzw. Diesel,<br />
ist auch im Mobilitätssektor ein wesentlicher Gesichtspunkt:<br />
Gasantriebe können die Zeit bis zur<br />
aus Erneuerbaren Energien gespeisten Elektromobilität<br />
überbrücken. Die Technik ist ausgereift<br />
<strong>und</strong> erfreut sich einer hohen Akzeptanz vonseiten<br />
der Autofahrer. Umso unverständlicher ist es,<br />
dass die B<strong>und</strong>esregierung in der Anfang Juni verabschiedeten<br />
Mobilitäts- <strong>und</strong> Kraftstoffstrategie<br />
eine differenzierte steuerliche Betrachtung von<br />
<strong>Autogas</strong> <strong>und</strong> Erdgas in Erwägung zieht (siehe<br />
Seite 10f.). Hier werden die politischen Signale<br />
auf B<strong>und</strong>esebene falsch <strong>und</strong> darüber hinaus auch<br />
abweichend von den Vorgaben im europäischen<br />
Kontext gesetzt: Brüssel sieht den Anteil an <strong>Autogas</strong>fahrzeugen<br />
bei 10 %. Das aber dürfte ohne<br />
steuerliche Anreize nicht erreichbar sein. Aktuell<br />
liegt der Anteil an Gasfahrzeugen bei 1,3 %, mit<br />
deutlichem Schwerpunkt auf LPG. Die Möglichkeit,<br />
Fahrzeuge mit einer Gasanlage nachrüsten<br />
zu können, ist in diesem Zusammenhang ein wesentlicher<br />
Punkt: Allein über Neufahrzeuge wird<br />
sich das CO 2 -Einsparziel der B<strong>und</strong>esregierung<br />
nicht erreichen lassen.<br />
Foto: www.chfranke.de<br />
Auch im Güterverkehr gibt es Ansätze, Diesel<br />
durch LPG zumindest teilweise zu ersetzen. Entsprechend<br />
modifizierte Dieselmotoren nutzen bis<br />
zu einem Drittel schadstoffärmeres <strong>Autogas</strong>, was<br />
zu einer weitgehenden Reduktion der Feinstaubemissionen<br />
führt. Nachdem die Voraussetzungen<br />
für die Zulassung nur noch eine Formsache sind,<br />
dürfte die im Mischbetrieb zu erzielende Ersparnis<br />
kostenbewusste Spediteure schnell überzeugen.<br />
Vonseiten der <strong>Flüssiggas</strong>wirtschaft wurden<br />
erste Großbehälteranlagen für die schnelle Betankung<br />
von Lkws bereits realisiert. Die optimale<br />
Lkw-Tankstelle, an der LPG, Diesel <strong>und</strong> AdBlue in<br />
einer Spur bereitgehalten werden, ist jedoch nur<br />
bei Tankstellenneubauten zu realisieren.<br />
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.<br />
ANNE-MARIE RING<br />
Chefredakteurin<br />
<strong>Flüssiggas</strong> 03 | 2013 3
• inhalt<br />
Titelseite<br />
Bei der Eröfffnung der 58. <strong>Autogas</strong>tankstelle<br />
in der Schweiz ließ es sich<br />
der Schweizer Schwinger Star Matthias<br />
Glarner nicht nehmen, selbst einmal ein<br />
<strong>Autogas</strong>fahrzeug zur Probe zu fahren<br />
<strong>und</strong> zu betanken. Sein Fazit:<br />
„Kein Unterschied zum Benziner!“<br />
Editorial<br />
3 <strong>Flüssiggas</strong> für den Wärme- <strong>und</strong> Mobilitätsmarkt<br />
Markt <strong>und</strong> Menschen<br />
6 Witterungsbedingter Anstieg des Energieverbrauchs<br />
Erdgas <strong>und</strong> Steinkohle legen am meisten zu<br />
6 GOK, Marktbreit, erhält Ehrenplakette des BRK in Gold<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Unternehmen spenden für Flutopfer<br />
6 TÜV Rheinland bestätigt hohe Dienstleistungsqualität<br />
Knauber Gas mit dem Prädikat „sehr gut“ ausgezeichnet<br />
7 Bilanzpressekonferenz der Westfalengas<br />
Befriedigendes Geschäftsjahr 2012<br />
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7 LPG-Systemvergleich:<br />
Folgeprojekt startet noch in diesem Jahr<br />
8 Personelle Veränderungen bei der Cavagna Group<br />
Heinz Kubitza übernimmt Repräsentanz<br />
von André Huberty<br />
8 BGR-Studie: Erdöl <strong>und</strong> Erdgas aus Tonsteinen<br />
Potenziale für Deutschland – NiKo<br />
8 WESTFA trennt sich vom Solarbereich<br />
Konzentration auf das Kerngeschäft „<strong>Flüssiggas</strong>“<br />
8 Synergien nutzen <strong>und</strong> Stärken bündeln<br />
Thoms Energie Service <strong>und</strong> team energie fusionieren<br />
9 Tyczka Gruppe baut im Industriepark Braunau/OÖ<br />
Spatenstich für die Luftzerlegungsanlage<br />
9 Neue Energie für Überschwemmungsgebiete:<br />
<strong>Flüssiggas</strong>versorger engagieren sich für Flutopfer<br />
Branchennews<br />
10 Hydraulic Fracking <strong>und</strong> Erdgasverflüssigung:<br />
Schiefergasförderung erhöht die Verfügbarkeit von LPG<br />
14 Mobilitäts- <strong>und</strong> Kraftstoff-Strategie der B<strong>und</strong>esregierung<br />
verabschiedet:<br />
Ein klares Bekenntnis zu <strong>Autogas</strong><br />
15 Stellungnahme des DVFG zur Mobilitäts<strong>und</strong><br />
Kraftstoffstrategie<br />
4 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
<strong>Autogas</strong> <strong>und</strong> <strong>Tankstellentechnik</strong><br />
inhalt •<br />
ZULASSUNGSPRÜFUNG<br />
gemäß EN ISO 15995 – EN ISO 14245<br />
bei der BAM / Berlin<br />
16 Ein thematischer „Dauerbrenner“ ist vom Tisch:<br />
Generelle Additivierung von <strong>Autogas</strong> an der Tankstelle<br />
ist nicht sinnvoll<br />
18 Internationale Automobilausstellung vom 12. bis 22. September<br />
in Frankfurt:<br />
Neue BRC-Anlage am Stand von Hy<strong>und</strong>ai<br />
20 Tanktechnik plus Automatentechnik aus einer Hand<br />
21 Neuheiten für Treibgas-Flurförderzeuge<br />
22 Weiterer Ausbau des <strong>Autogas</strong>-Tankstellennetzes<br />
23 Betriebstankstelle mit Anfahrschutz<br />
Firmen <strong>und</strong> Produkte<br />
24 Neue Möglichkeiten zur Wasserbestimmung<br />
in <strong>Flüssiggas</strong>en<br />
25 P & A erweitert Produktprogramm:<br />
Trockenverdampfer speziell für den kleinen<br />
Leistungsbereich<br />
26 <strong>Flüssiggas</strong> <strong>und</strong> Kraft-Wärme-Kopplung in BHKWs:<br />
Garanten für hohe Energieeffizienz<br />
27 <strong>Flüssiggas</strong> statt Heizöl für ein Gasthaus<br />
28 <strong>Flüssiggas</strong>-BHKW für ein Musikinternat<br />
29 Intelligentes Doppel:<br />
intelli bringt Mikro-BHKW für den Betrieb mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
auf den Markt<br />
30 K<strong>und</strong>enansprache mit Bauchgefühl:<br />
<strong>Flüssiggas</strong> „kulinarisch“: Eine neue Kommunikationsschiene<br />
für Versorger<br />
Außerdem liefern wir:<br />
• Ventile für Industriegasflaschen<br />
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Termine <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
32 Für mehr K<strong>und</strong>ennähe: Prestagaz eröffnet PrestaShop 1<br />
in Herten<br />
33 Grillkurse über den Dächern von Mainz<br />
34 24./25. September 2013 in Königswinter<br />
UNITI Forum <strong>Tankstellentechnik</strong><br />
34 VITOGAZ veranstaltete Servicepartnertagung<br />
Schwerpunkte Hochwasser <strong>und</strong> Störungsbeseitigung<br />
34 Green Technologies Day nei Lewa, Leonberg:<br />
Erfahrungsaustausch r<strong>und</strong> um den Energieträger Gas<br />
Kleinanzeigen ⅼ Impressum<br />
35 Kleinanzeigen<br />
35 Impressum
• Markt <strong>und</strong> Menschen<br />
Witterungsbedingter Anstieg des Energieverbrauchs<br />
Erdgas <strong>und</strong> Steinkohle legen am meisten zu<br />
Der lang anhaltende Winter<br />
<strong>und</strong> der kühle Witterungsverlauf<br />
im Frühjahr haben für einen<br />
kräftigen Anstieg des<br />
Energieverbrauchs in Deutschland<br />
gesorgt. Nach vorläufigen<br />
Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft<br />
Energiebilanzen<br />
(AG Energiebilanzen) stieg der<br />
Verbrauch in den ersten drei<br />
Monaten um insgesamt 3,4 %<br />
auf 3860 Petajoule (PJ) oder<br />
131,8 Mio. t Steinkohleneinheiten<br />
(Mio. t SKE). Der wachsende<br />
Energiebedarf wurde<br />
überwiegend mit konventionellen<br />
Energieträgern gedeckt.<br />
Besonders stark stieg der<br />
Erdgasverbrauch mit 8,7 %. Die<br />
kalte Witterung sorgte beim<br />
Einsatz von Erdgas zur Wärmeerzeugung<br />
<strong>und</strong> in KWK-Prozessen<br />
für einen Anstieg des<br />
Verbrauchs um mehr als ein<br />
Viertel gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />
Noch deutlicher<br />
nahm der Verbrauch von Steinkohle<br />
zu: Er lag um 10,5 %<br />
über dem Vorjahreszeitraum.<br />
Gr<strong>und</strong> hierfür ist die preisgünstige<br />
Verfügbarkeit: So<br />
nutzte gemäß einer Meldung<br />
der SZ vom 10. Juni 2013 zum<br />
Erscheinen eines neuen Sonderberichts<br />
der Internationalen<br />
Energieagentur (IEA)<br />
Deutschlands zweitgrößter<br />
Energiekonzern RWE wegen<br />
niedriger Weltmarktpreise verstärkt<br />
Kohle zur Stromproduk-<br />
tion. Während Deutschland<br />
dem Bericht zufolge seinen<br />
CO 2 -Ausstoß 2012 um 2,2 %<br />
erhöht hat, stieg er bei RWE<br />
um 10 %.<br />
Der Verbrauch an Braunkohle<br />
verminderte sich durch die<br />
Stilllegung von Altanlagen in<br />
der Stromerzeugung um 2,6 %.<br />
Infolge höherer Wirkungsgrade<br />
der in Betrieb genommenen<br />
Neuanlagen blieb die Stromerzeugung<br />
aus Braunkohle trotz<br />
eines geringeren Brennstoffeinsatzes<br />
auf dem Niveau des<br />
Vorjahres.<br />
Der Mineralölverbrauch verminderte<br />
sich um 0,7 %. Dem<br />
weiter rückläufigen Verbrauch<br />
an Ottokraftstoffen standen ein<br />
höherer Absatz an Dieselkraftstoff<br />
sowie ein witterungsbedingt<br />
höherer Heizölverbrauch<br />
gegenüber.<br />
Die Kernenergie leistete mit<br />
einem leichten Minus von<br />
0,3 % einen stabilen Beitrag<br />
zur Energiebilanz der ersten<br />
drei Monate.<br />
Die Nutzung Erneuerbarer<br />
Energien stieg aufgr<strong>und</strong> höherer<br />
Beiträge der Biomasse um<br />
2 %. Auch der Beitrag der Wasserkraft<br />
(ohne Pumpspeicher)<br />
verzeichnete einen leichten Zuwachs.<br />
Die Beiträge der Windenergie<br />
<strong>und</strong> der Photovoltaik<br />
jedoch blieben witterungsbedingt<br />
deutlich unter dem Niveau<br />
des Vorjahreszeitraums.<br />
(•) Mineralöl (•) Erdgas (•) Steinkohle (•) Braunkohle (•) Kernenergie<br />
(•) Erneuerbare Energien (•) Gesamtentwicklung.<br />
GOK, Marktbreit, erhält Ehrenplakette des BRK in Gold<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Unternehmen spenden für Flutopfer<br />
Wie schon einmal anlässlich<br />
des Tsunami in Japan hat GOK<br />
seine Mitarbeiter erneut um<br />
Unterstützung der Geschädigten<br />
einer Naturkatastrophe<br />
gebeten: Für die Flutopfer im<br />
Süden <strong>und</strong> Osten Deutschlands<br />
spendeten die Beschäftigten<br />
2625 Euro. Dieser Betrag<br />
wurde von der Geschäftsleitung<br />
verdoppelt <strong>und</strong> aufger<strong>und</strong>et,<br />
sodass insgesamt eine<br />
Summe von 5500 Euro an das<br />
Bayerische Rote Kreuz übergeben<br />
werden konnte.<br />
Landrätin Tamara Bischof,<br />
die den Scheck als Vorsitzende<br />
des BRK-Kreisverbandes Kitzingen<br />
im Rahmen einer Feierst<strong>und</strong>e<br />
entgegennahm, lobte<br />
das soziale Engagement des<br />
Unternehmens <strong>und</strong> übergab in<br />
Anerkennung der beispielhaften<br />
Förderung <strong>und</strong> Unterstützung<br />
der Arbeit des Bayerischen<br />
Roten Kreuzes die Ehrenplakette<br />
des BRK in Gold. GOK ist<br />
die erste Firma in Unterfranken,<br />
die diese höchste Auszeichnung<br />
des Bayerischen<br />
Roten Kreuzes erhält.<br />
Hilfe für die Flutopfer<br />
(v.l.n.r.): Dieter<br />
Kleine, Gesellschafter<br />
der GOK, Markbreit;<br />
Gerald Unger, GOK-<br />
Geschäftsführer, <strong>und</strong><br />
Landrätin Tamara<br />
Bischof in ihrer Funktion<br />
als Vorsitzende<br />
des BRK-Kreisverbandes<br />
Kitzingen.<br />
Foto: Main Post.<br />
TÜV Rheinland bestätigt hohe Dienstleistungsqualität<br />
Knauber Gas mit dem Prädikat „sehr gut“ ausgezeichnet<br />
Der TÜV Rheinland hat den<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Anbieter Knauber<br />
Gas nach den Kriterien Beratungsqualität,<br />
Preis-Leistungsverhältnis<br />
<strong>und</strong> Abwicklung des<br />
Tankgasgeschäfts geprüft <strong>und</strong><br />
kommt jetzt zu dem Ergebnis:<br />
„Die Dienstleistungsqualität ist<br />
geprägt durch definierte <strong>und</strong><br />
gesicherte Prozessstrukturen<br />
sowie eine hohe K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong><br />
Serviceorientierung.“ Knauber<br />
Gas erhält damit das dritte<br />
Jahr in Folge das TÜV-Güte-<br />
Prädikat „sehr gut.“<br />
Jedes Jahr lässt Knauber Gas<br />
seine Dienstleistungsqualität<br />
durch den TÜV Rheinland prüfen.<br />
Dabei werden Servicequalität,<br />
Fachkompetenz, Abwicklung<br />
von Bestellungen, die<br />
Bearbeitung von Reklamationen<br />
<strong>und</strong> vieles mehr genau<br />
unter die Lupe genommen. Jürgen<br />
Wagenpfeil, Bereichsleiter<br />
der Knauber Gas GmbH & Co.<br />
KG, ist die unabhängige Zertifizierung<br />
sehr wichtig: „Wir<br />
schlagen mit der TÜV-Prüfung<br />
gleich zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe: Klar können wir mit<br />
dem TÜV-Zertifikat unsere<br />
Leistungen für unsere K<strong>und</strong>en<br />
unter Beweis stellen <strong>und</strong> uns<br />
damit von Anbietern ohne Service<br />
oder Qualitätskette abheben.<br />
Darüber hinaus erhalten<br />
wir aber mit jeder neuen Prüfung<br />
die Chance, uns durch<br />
Tipps <strong>und</strong> Hinweise des TÜV<br />
noch weiterzuentwickeln“, so<br />
Wagenpfeil.<br />
Für die Gask<strong>und</strong>en des Unternehmens,<br />
sowohl beim <strong>Flüssiggas</strong>,<br />
als auch bei <strong>Autogas</strong>,<br />
Flaschengas <strong>und</strong> Technischen<br />
Gasen, ist diese Zertifizierung<br />
ein wichtiges Kriterium bei<br />
der Auswahl des Lieferanten.<br />
6 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Markt <strong>und</strong> Menschen •<br />
Bilanzpressekonferenz der Westfalengas<br />
Befriedigendes Geschäftsjahr 2012<br />
LPG-Systemvergleich:<br />
FOlgeprojekt startet noch in diesem Jahr<br />
Der Vorstandsvorsitzende<br />
der Westfalen<br />
AG, Wolfgang Fritsch-<br />
Albert (Mitte) mit den<br />
Vorstandsmitgliedern<br />
Dr. Carsten Wilken<br />
(links, Finanzen)<br />
<strong>und</strong> Rainer Ropohl<br />
(Technik).<br />
„Die Geschäftsentwicklung<br />
der Westfalen AG für 2012<br />
betrachten wir insgesamt als<br />
noch befriedigend“, erklärte<br />
Vorstandsvorsitzender Wolfgang<br />
Fritsch-Albert bei der<br />
Bilanzpressekonferenz am<br />
16. Juli 2013 in Münster. Während<br />
die „klassische“ Sparte<br />
„Westfalengas“ mit einem deutlichen<br />
Plus abschließen konnte,<br />
der Flaschengasabsatz spürbar<br />
gesteigert <strong>und</strong> das Handelsgeschäft<br />
ausgebaut werden konnte,<br />
musste der Bereich „Gase“<br />
Rückgänge bei Bestandsk<strong>und</strong>en<br />
verkraften, sodass hier<br />
Umsatz <strong>und</strong> Absatz zurückgingen.<br />
Positive Impulse erwartet<br />
die Westfalen Gruppe vom<br />
2012 in Betrieb genommenen<br />
Gase-Technologie-Zentrum in<br />
Münster. Dazu kommt, dass<br />
die Position als Marktführer<br />
bei <strong>Autogas</strong> in Deutschland<br />
nach wie vor unange tastet bleibt.<br />
Nachdem im laufenden FVV-<br />
Projekt „LPG-Systemvergleich“<br />
die thermodynamischen Vorteile<br />
der LPG-Direkteinspritzung<br />
an einem modernen,<br />
aufgeladenen Motor aufgezeigt<br />
wurden (siehe FLÜSSIG-<br />
GAS 1|2013, Seite 8f), besteht<br />
nach wie vor Forschungsbedarf<br />
hinsichtlich der weiteren<br />
Auslegung eines LPG- Direkteinspritzsystems.<br />
In einem<br />
Nachfolgeprojekt der FVV,<br />
welches noch in diesem Jahr<br />
starten wird <strong>und</strong> zwei Jahre<br />
laufen soll, wird weitere<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung betrieben.<br />
Zudem sollen die Randbedingungen<br />
zur Auslegung<br />
eines LPG-Direkteinspritzsystems<br />
festgelegt werden <strong>und</strong><br />
ggf. ein maximaler Propan<strong>und</strong><br />
Propengehalt zur Aufnahme<br />
in die Kraftstoffnorm<br />
(EN 589) empfohlen werden,<br />
um die Auslegung entsprechender<br />
Kraftstoffsysteme zu<br />
vereinfachen.<br />
Die Forschungsvereinigung für<br />
Verbrennungskraftmaschinen<br />
e.V. (FVV) ist ein weltweit<br />
einmaliges Netzwerk der<br />
Motoren- <strong>und</strong> Turbomaschinenforschung.<br />
Sie fördert gemeinsame,<br />
vorwettbewerbliche<br />
Forschung <strong>und</strong> bringt<br />
Industrie <strong>und</strong> Wissenschaft zusammen,<br />
um Wirkungsgrade<br />
<strong>und</strong> Emissionswerte von<br />
Motoren <strong>und</strong> Turbinen zu verbessern<br />
– zum Nutzen von<br />
Wirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />
Außerdem fördert<br />
sie den wissenschaftlichen<br />
Nachwuchs. 160 Mitglieder<br />
sind kleine, mittlere <strong>und</strong> große<br />
Unternehmen: Automobilhersteller,<br />
Motoren- <strong>und</strong> Turbinenhersteller<br />
<strong>und</strong> deren<br />
Zulieferer.<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 7
• Markt <strong>und</strong> Menschen<br />
WESTFA trennt sich vom Solarbereich<br />
Konzentration auf das Kerngeschäft „<strong>Flüssiggas</strong>“<br />
Die Hagener Westfa GmbH<br />
hat zum 1. Juli 2013 ihren Geschäftsbereich<br />
regenerative<br />
Heiztechnik (Solar- <strong>und</strong> Holzheiztechnik,<br />
kurz: TEC) an die<br />
in Lörrach ansässige Consolar<br />
Solare Energiesysteme GmbH<br />
übergeben. „Mit der Abgabe<br />
des Solarbereichs setzen wir<br />
einen wesentlichen strategischen<br />
Schritt zur Fokussierung<br />
auf unsere Kernkompetenz“,<br />
sagt Westfa-Geschäftsführer<br />
Oliver Nehring. Das Unternehmen<br />
will sich nun auf das profitablere<br />
<strong>und</strong> stärker wachsende<br />
Gasgeschäft konzentrieren.<br />
„Wir sind zu dem Ergebnis gekommen,<br />
dass wesentliche<br />
Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Erfolgsvoraussetzungen<br />
im Solarwärmemarkt<br />
besser auf Unternehmen<br />
zutreffen, die die<br />
Erneuerbaren Energien als ihr<br />
Kerngeschäft definiert haben“,<br />
so Nehring.<br />
Mit der Consolar GmbH<br />
übernimmt ein auf Weiterentwicklung,<br />
Herstellung <strong>und</strong> den<br />
Vertrieb von Solarwärme spezialisiertes<br />
Unternehmen die<br />
TEC-Sparte. Die Westfa GmbH<br />
war hier zuvor schon als Gesellschafter<br />
beteiligt. „Wir arbeiten<br />
seit 2007 partnerschaftlich<br />
mit Consolar zusammen“,<br />
betont Nehring. „So können<br />
wir unsere Position als einer<br />
der b<strong>und</strong>esweit führenden Anbieter<br />
von <strong>Flüssiggas</strong> weiter<br />
stärken <strong>und</strong> ausbauen. Der<br />
<strong>Flüssiggas</strong>markt bietet noch<br />
viel Potenzial. Dies gilt es jetzt,<br />
verstärkt anzugehen.“<br />
Synergien nutzen <strong>und</strong> Stärken bündeln<br />
Thoms Energie Service <strong>und</strong> team energie fusionieren<br />
Vor zwei Jahren unternahm<br />
die niedersächsische Thoms<br />
Energie Service GmbH & Co.<br />
KG, Garbsen, einen richtungsweisenden<br />
Schritt ihrer strategischen<br />
Unternehmensentwicklung,<br />
indem sie eine<br />
Kooperation mit team energie,<br />
einem in Norddeutschland<br />
marktführenden Energieversorger,<br />
einging. Zum 1. Juli 2013<br />
wird aus der Zusammenarbeit<br />
ein Gemeinschaftsunternehmen.<br />
„Im Interesse unserer K<strong>und</strong>en<br />
verschmelzen wir unsere Geschäftseinheiten“,<br />
sagt Andreas<br />
Thoms, der die 1878 gegründete<br />
Kohlehandlung in der 5. Generation<br />
führt. Thoms betreibt<br />
unter anderem 40 Betriebstankstellen,<br />
ist tankpool24-Gesellschafter<br />
<strong>und</strong> konzipiert<br />
<strong>und</strong> baut Tankanlagen. „Unseren<br />
K<strong>und</strong>en bleiben die bekannten<br />
Ansprechpartner <strong>und</strong><br />
die Produktpalette erhalten“,<br />
erläutert Thoms, „doch sie gewinnen<br />
die Leistungsfähigkeit<br />
eines potenten norddeutschen<br />
Energieversorgers, verb<strong>und</strong>en<br />
mit unserer Flexibilität als<br />
Dienstleister vor Ort.“<br />
Personelle Veränderungen bei der Cavagna Group<br />
Heinz Kubitza übernimmt Repräsentanz von André Huberty<br />
André Huberty, der in seiner<br />
über 13-jährigen Tätigkeit für<br />
die Cavagna Group die Marke<br />
„Cavagna“ im deutschsprachigen<br />
Raum erfolgreich bekannt<br />
gemacht hat, ist zum 30. Juni<br />
2013 in den Ruhestand getreten.<br />
Als Nachfolger konnte die<br />
Cavagna Group Heinz Kubitza<br />
gewinnen. Herr Kubitza ist<br />
BGR-Studie: Erdöl <strong>und</strong> Erdgas aus Tonsteinen<br />
Potenziale für Deutschland – NiKo<br />
Neben der Potenzialabschätzung<br />
enthält der Bericht Informationen<br />
zur Erzeugung von hydraulischen<br />
Rissen (Fracking) <strong>und</strong> behandelt<br />
Aspekte zu Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> Fracking.<br />
aufgr<strong>und</strong> seiner bisherigen<br />
Tätigkeit in vielen Bereichen<br />
mit der Branche bereits vertraut:<br />
Seit über sechs Jahren<br />
ist er im Erdgasmarkt tätig,<br />
u. a. als technischer Leiter <strong>und</strong><br />
Vertriebsleiter für einen namhaften<br />
Behälterbauer <strong>und</strong> als<br />
Leiter einer Business Unit für<br />
CNG Ventile, Behälter- <strong>und</strong><br />
Flaschenzubehör.<br />
Für die kommenden Jahrzehnte<br />
wird gasförmigen Energieträgern<br />
als Brücke zu der<br />
für die Zukunft angestrebten<br />
Deckung eines Großteils des<br />
Energiebedarfs durch Erneuerbare<br />
Energien eine große Bedeutung<br />
zugesprochen. Insbesondere<br />
Schiefergas wird<br />
weltweit als bedeutende Erdgasressource<br />
angesehen.<br />
Da bei der Förderung von<br />
Schiefergas auch NGLs mit bestimmten<br />
Anteilen von Propan<br />
<strong>und</strong> Butan anfallen, ist die<br />
wachsende Förderung auch für<br />
die <strong>Flüssiggas</strong>wirtschaft von<br />
Bedeutung. In Deutschland<br />
könnten erhebliche, bislang<br />
ungenutzte Potenziale in nichtkonventionellen<br />
Erdgasvorkommen<br />
existieren. Bisher liegen<br />
allerdings keine<br />
belastbaren Informationen<br />
zum tatsächlichen Rohstoffpotenzial<br />
von Schiefergas in<br />
Deutschland vor. Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> hat die B<strong>und</strong>esanstalt<br />
für Geowissenschaften<br />
<strong>und</strong> Rohstoffe (BGR) das Projekt<br />
„NiKo“ initiiert. Primäres<br />
Ziel dieses Vorhabens ist zunächst<br />
die Erfassung des heimischen<br />
Potenzials von Erdgas<br />
aus Tonsteinen. In einem zweiten<br />
Schritt soll auch das Potenzial<br />
von Erdöl aus Tonsteinen<br />
ermittelt werden.<br />
Die BGR hat eine erste Studie<br />
zur Abschätzung des Erdgaspotenzials<br />
aus dichten Tongesteinen<br />
(Schiefergas) in<br />
Deutschland vorgenommen.<br />
Die Abschätzung basiert auf<br />
der Auswertung von drei überregional<br />
verbreiteten Tongesteinsformationen<br />
<strong>und</strong> liefert<br />
im Wesentlichen eine Größenordnung<br />
des zu erwartenden<br />
Potenzials. Die möglichen Umweltauswirkungen<br />
der Schiefergas-Erschließung<br />
stehen<br />
derzeit in der öffentlichen Diskussion.<br />
Der Bericht enthält<br />
Erläuterungen zur technischen<br />
Ausführung einer Bohrung,<br />
die Ausbreitung hydraulischer<br />
Risse (Fracking) <strong>und</strong> deren<br />
Rolle bei seismischen Ereignissen.<br />
Weiterhin werden Aspekte<br />
zu Wasserbedarf <strong>und</strong> -entsorgung<br />
sowie Informationen zu<br />
Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> Fracking-<br />
Flüssigkeiten dargestellt. Die<br />
Studie kann eingesehen werden<br />
unter www.bgr.de<br />
8 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Markt <strong>und</strong> Menschen •<br />
Tyczka Gruppe baut im Industriepark Braunau/OÖ<br />
Spatenstich für die Luftzerlegungsanlage<br />
Symbolischer Spatenstich am 26. Juni 2013 (v.l.): Dr. Peter Biedenkopf,<br />
Prokurist Tyczka Beteiligung Holding <strong>und</strong> Geschäftsführer Tyczka<br />
Air Austria; Eigentümer Dr. Hans-Wolfgang Tyczka, Wirtschaftslandesrat<br />
Dr. Michael Strugl, Projektleiter DI Robert Lidauer <strong>und</strong> Dr. Frank Götzelmann,<br />
Geschäftsführer Tyczka Beteiligung Holding <strong>und</strong> Tyczka Air Austria.<br />
<br />
Foto: Land OÖ/Grilnberger<br />
Die Tyczka Unternehmensgruppe,<br />
Geretsried, errichtet<br />
am Standort der Tyczka Air<br />
Austria GmbH im oberösterreichischen<br />
Braunau eine Produktionsanlage<br />
für die Zerlegung<br />
von Luft in ihre reinen<br />
Bestandteile Stickstoff, Sauerstoff<br />
<strong>und</strong> Argon. Die Luftzerlegungsanlage<br />
hat eine tägliche<br />
Produktionskapazität von r<strong>und</strong><br />
225 t technischer Gase. Zahlreiche<br />
Tankanlagen für tiefkalt-verflüssigte<br />
Gase <strong>und</strong> eine<br />
Cold-Box mit einer Höhe von<br />
über 60 m werden das Bild des<br />
Industrieparks Braunau Neukirchen<br />
nachhaltig verändern.<br />
Mit dem Bau der Luftzerlegungsanlage<br />
steigt die Tyczka<br />
Unternehmensgruppe in die<br />
Produktion <strong>und</strong> Vermarktung<br />
technischer Gase im Dreiländer -<br />
eck Österreich, Deutschland<br />
<strong>und</strong> Tschechien ein.<br />
Die Inbetriebnahme der Anlage<br />
wird voraussichtlich im<br />
4. Quartal 2014 erfolgen <strong>und</strong><br />
dann mit dem 90-jährigen<br />
Firmenjubiläum der Tyczka<br />
Unternehmensgruppe zusammenfallen.<br />
Neue Energie für Überschwemmungsgebiete:<br />
<strong>Flüssiggas</strong>versorger engagieren sich für Flutopfer<br />
Langsam zieht sich das<br />
Hochwasser zurück. Was nun<br />
zum Vorschein kommt, ist das<br />
wahre Ausmaß der Katastrophe:<br />
Tausende beschädigte<br />
oder zerstörte Häuser, ölverschlammte<br />
Gr<strong>und</strong>stücke, Menschen,<br />
die vor den Trümmern<br />
ihrer Existenz stehen. Angesichts<br />
der Dimension der<br />
Katas trophe haben verschiedene<br />
Unternehmen der <strong>Flüssiggas</strong>wirtschaft<br />
kurzfristig Hilfsprogramme<br />
initiiert, um die<br />
Menschen in den Überschwemmungsgebieten<br />
unbürokratisch<br />
zu unterstützen, denn: Zu<br />
Schaden gekommen sind vielfach<br />
auch die in der Regel im<br />
Keller untergebrachten Heizungsanlagen.<br />
Weil es in flussnahen Häusern<br />
immer wieder zu Überschwemmungen<br />
kommen<br />
kann, ist ein Wechsel des Energieträgers<br />
sinnvoll. Während<br />
ausgelaufenes Heizöl nicht nur<br />
Schäden an Hab <strong>und</strong> Gut, sondern<br />
auch in der Umwelt hinterlässt,<br />
ist <strong>Flüssiggas</strong> nicht<br />
wassergefährdend. Bei einem<br />
eventuellen Austritt aus dem<br />
Behälter verflüchtigt es sich<br />
rückstandslos. Deshalb darf<br />
<strong>Flüssiggas</strong> selbst in Wasserschutzgebieten<br />
genutzt werden.<br />
Auch die Brandgefahr ist<br />
äußerst gering, weil ausgetretenes<br />
<strong>Flüssiggas</strong> nur in einem<br />
sehr kleinen Radius um die<br />
Austrittsstelle entzündbar ist.<br />
Der Neuaufbau bietet die<br />
Chance, die komplette Heizanlage<br />
vorbeugend gegen Flutschäden<br />
zu sichern. <strong>Flüssiggas</strong><br />
lagert in ober- oder unterirdischen<br />
Sicherheitstanks, die<br />
sich gr<strong>und</strong>sätzlich außer Haus<br />
befinden. Besitzer oberirdischer<br />
Miettanks haben einen<br />
weiteren Vorteil: Im Schadensfall<br />
brauchen sie sich um<br />
nichts zu kümmern. Ein zweiter<br />
Aspekt ist die Verlagerung<br />
der teuren Heiztechnik vom<br />
Keller in den Dachraum, wie<br />
es z. B. zeitgemäße <strong>Flüssiggas</strong>-<br />
Brennwertheizungen ermöglichen.<br />
Dabei handelt es sich um<br />
eines der kostengünstigsten<br />
Heizsysteme überhaupt, <strong>und</strong><br />
aufgr<strong>und</strong> des im Vergleich zu<br />
Heizöl erheblich geringeren<br />
CO 2 -Ausstoßes ist eine <strong>Flüssiggas</strong>-Brennwertheizung<br />
auch<br />
sehr umweltschonend.<br />
Immer mehr Hausbesitzer<br />
wollen diese Vorzüge künftig<br />
nutzen, wie die vielen Anfragen<br />
bei den <strong>Flüssiggas</strong>versorgern<br />
zeigen. Ein Vergleich der<br />
verschiedenen Angebote lohnt<br />
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GESAMTPOTENZIAL ERDGAS*<br />
in Billionen Kubikmeter<br />
11<br />
5<br />
63<br />
26<br />
38<br />
5<br />
19<br />
27<br />
131<br />
10<br />
55<br />
59<br />
6<br />
3 8<br />
15 76<br />
16<br />
Kumulierte Förderung:<br />
(Welt gesamt: 95 Bill. m³)<br />
Ressourcen konventionell<br />
(Welt gesamt: 313 Bill. m³)<br />
35<br />
3<br />
7<br />
13<br />
31<br />
19<br />
44<br />
50<br />
42<br />
Ressourcen unkonventionell<br />
(Welt gesamt: 217 Bill. m³)<br />
Reserven<br />
(Welt gesamt:192 Bill. m³)<br />
* Quelle: DERA Rohstoffinformationen 2011<br />
Die kumulierte Förderung bezeichnet die Erdgasmenge seit Förderbeginn. Ressourcen sind nachgewiesene, aber<br />
technisch <strong>und</strong>/oder wirtschaftlich noch nicht gewinnbare sowie geologisch mögliche Erdgasmengen. Unter Reserven<br />
versteht man nachgewiesene, zu heutigen Preisen <strong>und</strong> heutiger Technik wirtschaftlich gewinnbare Erdgasmengen.<br />
Hydraulic Fracking <strong>und</strong> Erdgasverflüssigung:<br />
Schiefergasförderung erhöht<br />
die Verfügbarkeit von LPG<br />
Nach der Abkehr von der Kernenergie soll der Energimix künftig im Wesentlichen auf Erneuerbaren Energien basieren. Trotz des<br />
raschen Ausbaus ist eine uneingeschränkte Energieversorgung mittelfristig allerdings noch nicht gewährleistet. Um die Klimaschutzziele<br />
bei gleichzeitiger Netzstabilität dennoch zu erreichen, spielt Gas eine zunehmend wichtige Rolle. In den USA hat Erdgas bei der<br />
Verstromung Kohle als wichtigsten Energieträger abgelöst. Die USA konnten dank dieser Entwicklung ihre CO 2 -Emissionen von 2006<br />
bis 2011 um 430 Mio. t senken. Aufgr<strong>und</strong> der in den Lagerstätten enthaltenen NGLs (Natural Gas Liquids) erhöht sich durch die zunehmende<br />
Erdgasförderung auch die Verfügbarkeit der <strong>Flüssiggas</strong>e Propan <strong>und</strong> Butan.<br />
Die Erdgasressourcen beziffert die B<strong>und</strong>esanstalt<br />
für Geowissenschaften <strong>und</strong><br />
Rohstoffe (BGR) allein für die Vorkommen<br />
in konventionellen Lagerstätten, wozu<br />
auch die Lagerstätten im dichten Sandstein<br />
(Tight Gas-Lagerstätten) zählen, auf<br />
ca. 150 Mrd. m 3 . Hinzu kommen die nutzbaren<br />
Vorkommen in Kohleflöz- <strong>und</strong><br />
Schiefer-Formationen, die technologisch<br />
heute bereits erschlossen werden können.<br />
In Kohleflözen gelten 450 Mrd. m 3 Erdgas<br />
als technisch förderbar; im Schiefergestein<br />
werden bis zu 2,3 Billionen m 3 gewinnbares<br />
Erdgas erwartet.<br />
Zwar steht die Erk<strong>und</strong>ung der unkonventionellen<br />
Quellen in Deutschland noch<br />
ganz am Anfang <strong>und</strong> es wird wohl auch<br />
noch einige Jahre dauern, bis das tatsächliche<br />
wirtschaftliche Potenzial der Lagerstätten<br />
eingeschätzt werden kann. Da<br />
konventionelles Erdgas <strong>und</strong> Schiefergas<br />
den gleichen Bildungsmechanismen<br />
unterliegen, ist auch eine ähnliche Zusammensetzung<br />
zu erwarten: Die Zusammensetzung<br />
des Schiefer gases ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
von der jeweiligen Lagerstätte<br />
sowie den geologischen Rahmenbedingungen<br />
abhängig, wie z. B. Menge <strong>und</strong><br />
Art des organischen Materials oder thermische<br />
Reife des Gesteins. Veröffentlichungen<br />
zur Zusammensetzung des USamerikanischen<br />
Schiefergases weisen auf<br />
eine große Spannweite – analog zum konventionellen<br />
Erdgas – in den Anteilen der<br />
einzelnen Komponenten hin. Dr. Darin<br />
L. George <strong>und</strong> Edgar B. Bowles haben in<br />
der amerikanischen Zeitschrift „Pipeline<br />
& Gas Journal“ (Vol. 238 vom Juli 2011)<br />
die unterschiedlichen Gasqualitäten der<br />
verschiedenen Fördergebiete dargestellt.<br />
Die NGLs (Natural Gas Liquids) werden<br />
bei der Trocknung für den Pipelinetrans-<br />
10 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Branchennews •<br />
port bzw. bei der Verflüssigung zu LNG<br />
extrahiert <strong>und</strong> separat vermarktet: In der<br />
Regel ist es so, dass die höheren Kohlenwasserstoffe<br />
(LPG = C3/C4 sowie Kondensat<br />
= C5+), die bei einer sogenannten<br />
LPG-Abtrennung vom Erdgas entfernt<br />
werden, meist zu einem besseren Marktpreis<br />
verkauft werden können als das<br />
LNG selbst. „Insofern“, so Dr. Marc<br />
Schier, bei Linde verantwortlich für Erdgas-<br />
<strong>und</strong> LNG-Anlagen, „kann eine solche<br />
Abtrennung helfen, die Wirtschaftlichkeit<br />
eines LNG-Projektes zu steigern.“ Hinzu<br />
kommen allerdings noch weitere Gesichtspunkte,<br />
wie z. B. die Spezifikation<br />
des LNG, da je nach Abnehmer(land) unterschiedliche<br />
Anforderungen, beispielsweise<br />
an den Heizwert des LNG, gestellt<br />
werden. „Der Anteil des abzutrennenden<br />
LPG hängt stark von der Zusammensetzung<br />
des Einsatzgases sowie der LNG-<br />
Spezifikation ab <strong>und</strong> kann um Größenordnungen<br />
variieren. Bezüglich der Technologie<br />
gibt es unterschiedliche Verfahren, welche<br />
im Zusammenhang mit LNG-Anlagen<br />
vom Gesamtkonzept abhängen. So geht es<br />
unter anderem darum, ob die LPG-Abtrennung<br />
unabhängig von der Verflüssigung<br />
sein soll – was ein häufig angewendetes<br />
Konzept darstellt – oder ob die Abtrennung<br />
wirklich in den Verflüssigungsprozess<br />
integriert werden soll. Das kann<br />
zwar energetisch günstiger sein, macht<br />
den Betrieb der Anlage aber komplexer“,<br />
erklärt Schier.<br />
Die USA profitieren seit etlichen Jahren<br />
von diesen technischen Möglichkeiten:<br />
2013 werden sie zum Nettoexporteur von<br />
LPG. Das günstig verfügbare Erdgas hat<br />
darüber hinaus zu einer Renaissance der<br />
US-Industrie geführt, die auch Europa aus<br />
der derzeitigen Krise helfen könnte. Ein<br />
beträchtlicher Teil des gegenwärtig in den<br />
Shale Gases [1] (major components, before processing)<br />
Component<br />
(Volume %)<br />
U.S. Mean<br />
Value [2]<br />
Site<br />
1<br />
Site<br />
2<br />
Site<br />
3<br />
Site<br />
4<br />
Site<br />
5<br />
Site<br />
6<br />
Site<br />
7<br />
Site<br />
8<br />
Site<br />
9<br />
Methane 94,3 79,4 82,1 83,8 95,5 95,0 80,3 81,2 91,8 93,7<br />
Ethane 2,7 16,1 14,0 12,0 3,0 0,1 8,1 11,8 4,4 2,6<br />
Propane 0,6 4,0 3,5 3,0 1,0 0,0 2,3 5,2 0,4 0,0<br />
Butane 0,2<br />
Pentane 0,2<br />
Carbon Dioxide 0,5 0,1 0,1 0,9 0,3 4,8 1,4 0,3 2,3 2,7<br />
Nitrogen 1,5 0,4 0,3 0,3 0,2 0,1 7,9 1,5 1,1 1,0<br />
Total Inerts (CO 2+N 2) 2,0 0,5 0,4 1,2 0,5 4,9 9,3 1,8 3,4 3,7<br />
TOTAL 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />
HHV (BTU/SCF) 1.035 1.188 1.165 1.134 1.043 961 1.012 1.160 1.015 992<br />
Specific Gravity 0,592 0,675 0,660 0,653 0,583 0,601 0,663 0,672 0,607 0,598<br />
Wobbe Number (BTU/SCF) 1.345 1.445 1.435 1.404 1.366 1.239 1.243 1.415 1.303 1.284<br />
[1] Compositional Variety Complicates Processing Plans for U.S. Shale Gas, Peter E. Bullin & Keith A. Krouskop, Oil and Gas Journal, March 9, 2009<br />
[2] Variability of Natural Gas Composition In Select Major Metropolitan Areas Of The United States, Final Report, GRI-92/0123, Gas Research Institute, 1992.<br />
Zusammensetzung von Schiefergas verschiedener Förderstätten in den USA (u. a. Antrim, Barnett,<br />
Fayetteville, Haynesville, Marcellus <strong>und</strong> New Albany). Auffällig ist, dass keines der angeführten<br />
Fördergebiete Butan oder Petan ausweist (gelbe Markierung): Es ist nicht bekannt, ob diese Komponenten<br />
tatsächlich nicht Example vorhanden El Paso Energy sind oder Shale Gases nicht [5] Gegenstand der Untersuchung waren (Abdruck<br />
mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung (major components, von before Dr. Darin processing) L. George; nach einem Beitrag von Dr. Darin<br />
L. George <strong>und</strong> Edgar B. Bowles im „Pipeline (Volume %)& Gas Journal“ vom Juli 2011).<br />
Component Marcellus Appalachian Haynesville Eagle Ford<br />
Methane 97,131 79,084 96,323 74,595<br />
Ethane 2,441 17,705 1,084 13,824<br />
Propane 0,095 0,566 0,205 5,425<br />
C4+ 0,014 0,034 0,203 4,462<br />
Hexanes+ 0,001 0,000 0,061 0,478<br />
Carbon Dioxide 0,040 0,073 1,816 1,536<br />
Nitrogen 0,279 2,537 0,369 0,157<br />
Total Inerts (CO 2+N 2) 0,318 2,609 2,184 1,693<br />
TOTAL 100,0 100,0 100,1 100,5<br />
USA produzierten Erdgases stammt aus<br />
unkonventionellen Lagerstätten – bei weiter<br />
steigender Tendenz. Infolge dieser<br />
Entwicklung sind die Preise für den Energieträger<br />
Gas deutlich gesunken: Zeitweise<br />
lag der Erdgaspreis in den USA auf<br />
etwa einem Viertel des europäischen Niveaus.<br />
Diese Diskrepanz ist bemerkenswert,<br />
da sich die Preise für Erdgas in den<br />
USA <strong>und</strong> Europa über viele Jahre hinweg<br />
Hydrocarbon Dew<br />
auf Point einem (°F) einheitlichen Niveau bewegten.<br />
Sobald Wobbe Number das erste LNG aus den USA in Europa<br />
(BTU/SCF) landet – <strong>und</strong> das soll schon 2016 der<br />
Fall sein –, wird die europäische Produktion<br />
Note 2: Hydrocarbon unter dew Wettbewerbsdruck point temperatures are at pipeline operating geraten. pressure.<br />
Deutschland importiert derzeit r<strong>und</strong><br />
86 % des benötigten Erdgases. Mit etwa<br />
30 % stammt der größte Anteil davon aus<br />
Russland, doch auch Norwegen (27 %) <strong>und</strong><br />
die Niederlande (20%) sind wichtige Bezugsquellen.<br />
Da die meisten der großen,<br />
HHV (BTU/SCF) 1.031,6 1.133,2 1.009,8 1.307,1<br />
-96,8 -41,3 9,7 119,6<br />
1.367,1 1.397,0 1.320,1 1.490,0<br />
[5]<br />
El Paso Energy Shale Gas Composition Variation, AGA Shale Gas Workshop, September 15-16, 2010.<br />
Note 1: Appalachian gas processed for propane, Eagle Ford unprocessed, and Haynesville treated for CO2.<br />
konventionellen Lagerstätten in Westeuropa<br />
ihr Produktionsmaximum erreicht<br />
oder überschritten haben, ist es umso<br />
wichtiger, neue Vorkommen zu erschließen.<br />
Das Potenzial ist gerade auch in<br />
Deutschland hoch. Dank hoch entwickelter<br />
Technologien wie 3D-Seismik,<br />
Horizontalbohren oder Hydraulic Fracturing<br />
könnte heimisches Gas in Zukunft<br />
eine größere Rolle im Energiemix spielen.<br />
Neben den positiven Effekten für die<br />
Wirtschaft darf man nicht vergessen,<br />
dass Deutschland weltweit ein führender<br />
Forschungsstandort ist – das gilt auch für<br />
den Bereich der Geowissenschaften sowie<br />
die Exploration <strong>und</strong> Produktion von Rohstoffen.<br />
Wichtige Wissenschaftsstandorte<br />
existieren unter anderem in Niedersachsen,<br />
Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Sachsen. Ohne<br />
Anwendung in der Praxis würden diese<br />
jedoch an Bedeutung verlieren.<br />
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• Branchennews<br />
Ein weiterer Aspekt sind die Umweltschutz-<br />
<strong>und</strong> Klimaziele: Heimisches Erdgas<br />
wird umweltverträglich gefördert,<br />
was neben den deutschen Umwelt- <strong>und</strong><br />
Sicherheitsstandards auch die jahrzehntelange<br />
Erfahrung der Industrie gewährleistet.<br />
Schon allein durch die Nähe zum Verbraucher<br />
erweist sich heimisches Erdgas<br />
als vorteilhaft, da lange <strong>und</strong> energieintensive<br />
Transportwege entfallen.<br />
Moderne Technologien für eine<br />
SICHERE Energieversorgung<br />
Im Gegensatz zu konventionellen<br />
Lagerstätten müssen die sogenannten<br />
„unkonventionellen“ Lagerstätten üblicherweise<br />
erst hydraulisch behandelt<br />
werden, bevor das Erdgas in Richtung<br />
Bohrloch strömt. Ziel des sogenannten<br />
Hydraulic Fracturing (kurz: Fracking) ist<br />
es, mithilfe von Wasserdruck im erdgasführenden<br />
Gestein kleinste Risse zu erzeugen,<br />
die dem Gas den Weg zum Bohrloch<br />
bahnen. Hierzu werden in den<br />
erdgasberührten Schichten (in ca. 1000<br />
bis 5000 m Tiefe) zunächst kleine Löcher<br />
in die Bohrlochummantelung gesprengt.<br />
Anschließend werden durch das Einpumpen<br />
von Frac-Flüssigkeit unter hohem<br />
Druck kontrolliert Risse im Gestein erzeugt.<br />
Die Risse werden durch Sandkörner<br />
oder Keramikkügelchen (Stützmittel)<br />
offen gehalten, die im Hydraulic Fracturing-Gemisch<br />
enthalten sind. So kann das<br />
Erdgas durch neue Fließ wege aus dem<br />
Gestein entweichen <strong>und</strong> durch das Bohrloch<br />
an die Oberfläche strömen.<br />
Hydraulic Fracturing ist eine bewährte<br />
Technologie, die weltweit seit den 1940er-<br />
Der größte Teil der<br />
globalen Schiefergasgewinnung<br />
konzentriert sich auf<br />
Nordamerika, obwohl<br />
in vielen Ländern<br />
Pilotprojekte durchgeführt<br />
werden.<br />
Das Eagle Ford Shale,<br />
das besonders viel<br />
Butan <strong>und</strong> Propan<br />
aufweist, wurde<br />
kürzlich in einem<br />
Feldtest mit reinem<br />
Propan stimuliert<br />
(siehe FG 1|2013,<br />
Seite 12).<br />
Jahren in mehr als einer Million Bohrungen<br />
angewandt wurde. Die Technologie<br />
kommt auch bei konventionellen Lagerstätten<br />
zum Einsatz, um diese besser nutzen<br />
zu können: Mittlerweile basiert ein<br />
Drittel der deutschen Erdgasproduktion<br />
auf Hydraulic Fracturing. ExxonMobil<br />
beispielsweise fördert jährlich r<strong>und</strong><br />
9,5 Mill. m 3 Erdgas aus etwa 230 Gasbohrungen.<br />
Fracking <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
In der Diskussion um mögliche Gefahren<br />
oder Nachteile der Förderung von<br />
Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten<br />
stehen häufig auf das Trinkwasser<br />
bezogene Fragen im Vordergr<strong>und</strong>. Eine<br />
wissenschaftliche Bewertung der in einer<br />
Stellungnahme des Umweltb<strong>und</strong>esamtes<br />
von 2011 benannten Risiken erfolgte<br />
durch das im Rahmen des Umweltforschungsplans<br />
geförderte Gutachten „Umweltauswirkungen<br />
von Fracking bei der<br />
Aufsuchung <strong>und</strong> Gewinnung von Erdgas<br />
aus unkonventionellen Lagerstätten“.<br />
Darin raten die Gutachter davon ab,<br />
Fracking derzeit großflächig zur Erschließung<br />
unkonventioneller Erdgasvorkommen<br />
in Deutschland einzusetzen. Da<br />
es nach wie vor an vielen Daten zu den<br />
Lagerstätten, den Auswirkungen von Bohrungen<br />
sowie den eingesetzten Chemikalien<br />
<strong>und</strong> des sogenannten Flowback<br />
(Lagerstättenwasser <strong>und</strong> Chemikalien)<br />
mangelt, empfehlen sie stattdessen, im<br />
Rahmen von behördlich <strong>und</strong> wissenschaftlich<br />
eng begleiteten Einzelvorhaben<br />
schrittweise vorzugehen. Das Gutachten<br />
schlägt weiterhin mehrere Änderungen<br />
im Berg- <strong>und</strong> Verwaltungsrecht vor:<br />
Neben einem Verbot in Wasserschutzgebieten<br />
soll es für jede Erdgasbohrung mit<br />
Einsatz der Fracking technologie eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
geben.<br />
Ein schrittweises Vorgehen befürwortet<br />
man auch bei der ExxonMobil Central<br />
Europe Holding. Deren Leiter Public Gouvernment<br />
& Affairs, Dr. Heinrich Herm<br />
Stapelberg, äußerte sich in einem Interview<br />
mit der Zeitschrift „Fakten“, einer<br />
Verlagsbeilage im „journalist“ vom<br />
Dezember 2012, zu der Frage, ob man in<br />
Deutschland sofort in die großindustrielle<br />
Förderung einsteigen sollte, folgendermaßen:<br />
„Das wäre zum heutigen Zeitpunkt<br />
sicher verfrüht. Wir müssen zunächst<br />
noch weitere <strong>und</strong> präzisere Daten zu den<br />
Vorkommen gewinnen. Die Erk<strong>und</strong>ung<br />
benötigt Zeit. Ich sage aber auch, dass<br />
man sich der unkonventionellen Gasförderung<br />
unvoreingenommen nähern <strong>und</strong><br />
ihre Vor- <strong>und</strong> Nachteile sachlich diskutieren<br />
sollte. Wer die Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Aufsuchung<br />
von vornherein ideologisch ablehnt,<br />
verstellt den Weg zu günstigeren<br />
<strong>und</strong> sichereren Energieoptionen <strong>und</strong> lässt<br />
zudem ein erhebliches wirtschaftliches<br />
Potenzial unausgeschöpft.“<br />
EU-Studie: Schiefergas-Klimabilanz<br />
Die Klimabilanz der Schiefergasgewinnung<br />
in den USA ist seit etwa zwei Jahren<br />
Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.<br />
Die große Mehrheit der Studien<br />
kommt zu dem Schluss, dass Schiefergas<br />
im Vergleich zu Kohle einen deutlich<br />
niedrigeren Treibhausgasausstoß aufweist.<br />
Dennoch bleibt die Frage, wie die<br />
Klimabilanz von unkonventionellem Erdgas<br />
konkret zu bewerten ist. Im September<br />
2012 veröffentlichte die EU-Kommission<br />
die Studie „Climate impact of<br />
potential shale gas production in the EU“,<br />
die den Wissensstand über die Klimawirkung<br />
von Schiefergas zusammenfasst <strong>und</strong><br />
die Ergebnisse verschiedener Einzelstudien<br />
miteinander vergleicht. Da innerhalb<br />
der EU gegenwärtig noch keine kommerzielle<br />
Schiefergasförderung stattfindet,<br />
wurden die für den Vergleich herangezogenen<br />
Werte zum Treibhausgasausstoß<br />
einer möglichen Schiefergasgewinnung in<br />
unterschiedlichen Szenarien modelliert.<br />
europäisches Schiefergas ist KLIMAfre<strong>und</strong>licher<br />
als Erdgasimporte<br />
Die Modellberechnungen ergaben, dass<br />
Stromerzeugung durch europäisches<br />
Schiefergas im Vergleich zur Stromproduktion<br />
durch konventionell gefördertes<br />
12 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Branchennews •<br />
Erdgas aus europäischer Gewinnung ein<br />
zwischen 4 <strong>und</strong> 8 % höheres Treibhausgas<br />
niveau zur Folge hätte. Doch schon<br />
beim Vergleich von nicht-europäischem<br />
Erdgas aus herkömmlicher Förderung<br />
<strong>und</strong> europäischem Schiefergas fällt die<br />
Treibhausgasbilanz zugunsten des Schiefergases<br />
aus. Verglichen mit Erdgas aus<br />
Russland oder Algerien wäre das Emissionsniveau<br />
zwischen 2 <strong>und</strong> 10 % geringer.<br />
Gegenüber <strong>Flüssiggas</strong>importen aus Algerien<br />
<strong>und</strong> dem Nahen Osten wäre der<br />
Treibhausgasausstoß sogar zwischen 7<br />
<strong>und</strong> 10 % geringer. Vergleicht man die<br />
Treibhausgasbilanzen von Kohle <strong>und</strong><br />
Schiefergas, schneidet Schiefergas aus<br />
Europa mit einem Einsparpotenzial zwischen<br />
41 <strong>und</strong> 49 % sehr viel vorteilhafter<br />
ab. Weiterhin geht aus der Studie hervor,<br />
dass der Großteil der Emissionen (90 %)<br />
im Zuge der Verbrennung zur Stromgewinnung<br />
entsteht – unabhängig von Herkunft<br />
<strong>und</strong> Fördermethode. Die Höhe der<br />
Emissionen hängt also von Faktoren ab,<br />
die nicht in Verbindung mit dem Rohstoff<br />
selbst stehen.<br />
Spagat zwischen Versorgungs<strong>und</strong><br />
Klimazielen meistern<br />
„Die konventionelle Stromerzeugung<br />
bleibt mittelfristig im deutschen Energiemix<br />
unverzichtbar“, heißt es im Energiekonzept<br />
der B<strong>und</strong>esregierung, <strong>und</strong> weiter:<br />
„Kurz- <strong>und</strong> mittelfristig benötigen wir<br />
ausreichend Kraftwerke, um kontinuierlich<br />
Strom zu erzeugen <strong>und</strong> auf Netzschwankungen<br />
flexibel reagieren zu können.<br />
Deshalb sind für diesen Zeitraum<br />
Investitionen in hochmoderne Kohle- <strong>und</strong><br />
Gaskraftwerke erforderlich, die als konventionelle<br />
Kraftwerke mit fossilen<br />
Brennstoffen arbeiten. Langfristig sollen<br />
solche Schwankungen mithilfe neuer<br />
Technologien ausgeglichen werden, zum<br />
Beispiel durch neue Speichermöglichkeiten<br />
für Strom.“<br />
In der Hintergr<strong>und</strong>information „Stromerzeugung<br />
aus Erneuerbaren Energien“,<br />
herausgegeben vom Umweltb<strong>und</strong>esamt in<br />
Dessau, heißt es dazu: „Langfristig wird<br />
eine Stromversorgung aus Erneuerbaren<br />
Energien günstiger sein als eine konventionelle<br />
Stromversorgung. Dies liegt erstens<br />
an den weiterhin sinkenden Kosten<br />
der Erneuerbaren Energien. Zweitens ist<br />
davon auszugehen, dass die Preise fossiler<br />
Energieträger weiter steigen. Drittens<br />
werden auch die Zertifikatspreise für CO 2 -<br />
Emissionen steigen, weil die Emissionsobergrenze<br />
beim Emissionshandel immer<br />
weiter gesenkt werden muss – andernfalls<br />
wären die Klimaschutzziele in Deutschland<br />
<strong>und</strong> der EU nicht erreichbar.“<br />
Brückentechnologie oder Partner<br />
der Erneuerbaren Energien?<br />
„Früher ein Nebenprodukt der Erdölförderung,<br />
wird Erdgas in Deutschland um<br />
das Jahr 2030 Mineralöl als wichtigsten<br />
Energieträger ablösen“, so die ExxonMobil<br />
Energie-Prognose 2012. „10 Jahre später<br />
wird es bereits einen Anteil von 34 %<br />
am deutschen Primärenergieverbrauch<br />
ausmachen.“ Somit kann Erdgas – <strong>und</strong><br />
das als Nebenprodukt anfallende <strong>Flüssiggas</strong><br />
– wesentlich helfen, die durch den<br />
Ausstieg aus der Kernenergie entstandene<br />
Lücke zu schließen.<br />
Doch auch wenn Erdgas weltweit noch<br />
über Jahrh<strong>und</strong>erte zur Verfügung steht,<br />
darf man die ihm zuerkannte Rolle als<br />
„Brückentechnologie“ nicht negieren.<br />
Sollen die Treibhausgasemissionen, so<br />
das Ziel der B<strong>und</strong>esregierung, bis 2050<br />
um 80 % gesenkt werden, führt langfristig<br />
an den Erneuerbaren kein Weg vorbei.<br />
Erdgasaufbereitungsanlage im norwegischen Kollsnes, errichtet von der der Linde AG, München.<br />
<br />
Foto: Linde<br />
<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 13
• Branchennews<br />
Mobilitäts- <strong>und</strong> Kraftstoff-Strategie der B<strong>und</strong>esregierung verabschiedet:<br />
Ein klares Bekenntnis zu <strong>Autogas</strong><br />
Das B<strong>und</strong>eskabinett hat am 12. Juni 2013 die vom B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung (BMVBS) vorgelegte<br />
Mobilitäts- <strong>und</strong> Kraftstoffstrategie (MKS) der B<strong>und</strong>esregierung beschlossen. Demnach ist <strong>Autogas</strong> als führender alternativer Fahrzeugantrieb<br />
ein wichtiger Bestandteil der Energiewende im Verkehrsbereich. Dennoch erwägt die B<strong>und</strong>esregierung eine differenzierte<br />
steuerliche Behandlung von Erdgas <strong>und</strong> <strong>Autogas</strong>. Die diesbezügliche Nachfrage im BMVBS beantwortete der Parlamentarische Staatssekretär<br />
Dr. Andreas Scheuer.<br />
Redaktion: Herr Dr. Scheuer, vor dem<br />
Hintergr<strong>und</strong> der Diversifizierung der<br />
Kraftstoffbasis im Verkehr will die B<strong>und</strong>esregierung<br />
prüfen, ob eine „konditionierte<br />
Verlängerung“ der bis 2018 befristeten<br />
Energiesteuerermäßigung angezeigt ist. Sofern<br />
eine Fortführung der steuerlichen Begünstigung<br />
über das Jahr 2018 hinaus in<br />
Erwägung gezogen werden sollte, sollte<br />
diese degressiv gestaltet werden <strong>und</strong> zwischen<br />
Erdgas <strong>und</strong> LPG differenzieren.<br />
Worin sehen Sie diese Differenzierung<br />
begründet?<br />
Dr. Andreas Scheuer: Entscheidend ist<br />
für mich, dass wir möglichst schnell nach<br />
der B<strong>und</strong>estagswahl über eine konditionierte<br />
Verlängerung der 2018 auslaufenden<br />
Energiesteuerermäßigung beraten. Der<br />
Auftrag dazu, wie wir ihn in der Mobilitäts<strong>und</strong><br />
Kraftstoffstrategie formuliert haben,<br />
ist bereits ein wichtiges Signal an die Hersteller<br />
<strong>und</strong> an die Verbraucherinnen <strong>und</strong><br />
Verbraucher, die schnell Planungssicherheit<br />
benötigen. Zu den Konditionen zählt,<br />
dass die Diversifizierung der Energiebasis<br />
des Verkehrs kein Selbstzweck ist, sondern<br />
dass sie dazu beitragen soll, dass wir unsere<br />
ambitionierten energie- <strong>und</strong> klimapolitischen<br />
Ziele erreichen. Dabei geht es unter<br />
anderem darum, die Treibhausgasemissionen<br />
deutlich zu senken. Erdgas kann sein<br />
Dr. Andreas Scheuer,<br />
Parlamentarischer<br />
Staatssekretär im<br />
BMVBS, beantwortete<br />
die Fragen der Redaktion<br />
zur Mobilitäts<strong>und</strong><br />
Kraftstoffstrategie<br />
der B<strong>und</strong>esregierung.<br />
Foto: B<strong>und</strong>esregierung/Steffen<br />
Kugler.<br />
Treibhausgasminderungspotenzial gegenüber<br />
Benzin <strong>und</strong> Diesel noch verbessern,<br />
wenn Biomethan beigemischt wird. Darüber<br />
hinaus erlangt Erdgas in Verbindung<br />
mit dem Thema „Power-to-Gas“ eine zusätzliche,<br />
nicht nur verkehrs-, sondern<br />
auch energiepolitische Bedeutung.<br />
Redaktion: <strong>Autogas</strong> hat sich seit der steuerlichen<br />
Gleichstellung mit Erdgas im Jahr<br />
2006 zum mit Abstand führenden Alternativ-Kraftstoff<br />
entwickelt: Den r<strong>und</strong> 500 000<br />
Pkws <strong>und</strong> über 6500 Tankstellen stehen<br />
nur 900 CNG-Tankstellen für r<strong>und</strong> 96 000<br />
Fahrzeuge, davon r<strong>und</strong> 20 % Nutzfahrzeuge,<br />
gegenüber. Folglich haben die Verbraucher<br />
sich eindeutig für die praktikable Alternative<br />
„<strong>Autogas</strong>“ entschieden. Nun sieht<br />
es so aus, als ob mithilfe der „Bioquote“<br />
<strong>und</strong> einer (daraus evtl. resultierenden?)<br />
steuerlichen Bevorzugung von CNG gegenüber<br />
<strong>Flüssiggas</strong> der vom Verbraucher nicht<br />
akzeptierte Kraftstoff in den Markt gedrückt<br />
werden soll, <strong>und</strong> das zu einem Zeitpunkt,<br />
wo die „Tank-Teller-Diskussion“<br />
noch nicht vom Tisch ist. Ist dieses Bestreben<br />
nicht eher kontraproduktiv – zum einen<br />
hinsichtlich des CO 2 -Einsparziels der<br />
B<strong>und</strong>esregierung, zum anderen hinsichtlich<br />
des 10%igen Anteils an <strong>Autogas</strong>-Fahrzeugen<br />
in Europa, den die EU Mobilitäts<strong>und</strong><br />
Kraftstoffstrategie anstrebt?<br />
Dr. Andreas Scheuer: Ich halte nichts davon,<br />
dass die Politik den Menschen vorschreibt,<br />
wie sie mobil sein wollen. Das gilt<br />
letztlich auch hinsichtlich der Wahl des<br />
Antriebes. Der Erfolg von LPG spricht für<br />
sich <strong>und</strong> insbesondere die Umrüstungszahlen<br />
sind weiterhin hoch. Erdgas als eine<br />
andere wichtige Option kann <strong>und</strong> muss da<br />
noch deutlich zulegen. Die „Tank-Teller-Diskussion“<br />
nehmen wir genauso ernst wie<br />
zum Beispiel das Problem von Landnutzungsänderungen.<br />
Die Herstellung des Biomethans,<br />
das dem Erdgas beigemischt<br />
wird, erfolgt jedoch aus Abfall- <strong>und</strong> Reststoffen,<br />
sodass der Konflikt hier vermieden<br />
wird.<br />
Redaktion: Die MKS erkennt an, dass<br />
„beim Aufbau alternativer Kraftstoffinfrastrukturen<br />
Investitionen notwendig sind,<br />
die sich erst langfristig mit dem Fahrzeughochlauf<br />
amortisieren. Hinzu kommt, dass<br />
sich die Risiken der Marktvalidierung ungleich<br />
auf diejenigen verteilen, die zuerst<br />
in die Marktentwicklung investieren. Das<br />
gilt besonders für den Mittelstand“, heißt<br />
es in der MKS. Nun ist es so, dass die mittelständisch<br />
strukturierte <strong>Flüssiggas</strong>wirtschaft<br />
die Tankstellen-Infrastruktur für<br />
einen flächendeckenden Bezug von <strong>Autogas</strong><br />
aus eigener Kraft geschaffen hat <strong>und</strong><br />
auch weiterhin auf einen fairen Wettbewerb<br />
setzt. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist die<br />
steuerliche Ungleichbehandlung von Gasantrieben<br />
unverständlich. Wo sehen Sie die<br />
Rolle des Mittelstands für die Versorgung<br />
mit sauberer, sicherer <strong>und</strong> bezahlbarer Mobilität?<br />
Dr. Andreas Scheuer: Ich sehe den notwendigen<br />
Wettbewerb im Kraftstoff bereich<br />
nicht zwischen LPG <strong>und</strong> CNG, sondern<br />
zwischen den bisherigen Marktführern<br />
Benzin <strong>und</strong> Diesel einerseits <strong>und</strong> den verschiedenen<br />
Alternativen bis hin zur Elektromobilität<br />
auf der anderen Seite. Dabei<br />
kann es nicht um eine unterschiedliche<br />
Besteuerung gehen, sondern wie im Falle<br />
der gasförmigen Kraftstoffe, um die Frage<br />
der Steuerermäßigung nach ganz bestimmten<br />
Konditionen. Der Mittelstand spielt für<br />
14 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Branchennews •<br />
den Wettbewerb im Kraftstoffmarkt eine<br />
zentrale Rolle, die wir zum Beispiel auch<br />
bei der Schaffung der Markttransparenzstelle<br />
für Kraftstoffe berücksichtigt haben.<br />
Der Mittelstand ermahnt uns zu Recht aber<br />
auch immer wieder, keine neuen Dauersubventionstatbestände<br />
zu schaffen.<br />
Redaktion: Die B<strong>und</strong>esregierung wird die<br />
Entwicklung der Energie- <strong>und</strong> Stromsteuereinnahmen<br />
weiter beobachten, heißt es in<br />
der MKS. Wie können die durch den Absatzrückgang<br />
an Kraftstoffen <strong>und</strong> Verschiebungen<br />
im Bereich der Energieträgerbasis<br />
sinkenden Steuereinnahmen aufgefangen<br />
werden?<br />
Dr. Andreas Scheuer: Die Fragen nach<br />
der Bezahlbarkeit von Energie einerseits<br />
<strong>und</strong> verlässlichen Steuereinnahmen andererseits<br />
betreffen die gesamte Energiewende<br />
<strong>und</strong> müssen auch in diesem Rahmen<br />
beantwortet werden. Deshalb ist es absolut<br />
richtig, dass sich die MKS mit dem zitierten<br />
Prüfauftrag diesem Problem stellt.<br />
Redaktion: Vielen Dank, Herr Dr. Scheuer,<br />
für die Beantwortung der Fragen.<br />
Stellungnahme des DVFG zur Mobilitäts- <strong>und</strong> Kraftstoffstrategie<br />
Der Deutsche Verband <strong>Flüssiggas</strong> e.V., Berlin,<br />
hat sich am Entstehungsprozess der<br />
MKS aktiv beteiligt <strong>und</strong> seine Forderungen<br />
für <strong>Autogas</strong> klar formuliert. Dazu zählen die<br />
Fortsetzung der steuerlichen Gleichbehandlung<br />
von LPG <strong>und</strong> CNG <strong>und</strong> Verlängerung<br />
der Energiesteuerermäßigung für <strong>Autogas</strong><br />
ebenso wie die Umsetzung der EU-Mobilitäts-<br />
<strong>und</strong> Kraftstoffstrategie (Anteil <strong>Autogas</strong>-Fahrzeuge<br />
in Europa 10 %) <strong>und</strong> die<br />
Berücksichtigung der realistischen Well-to-<br />
Wheel Analyse für alle Antriebsarten.<br />
Darüber hinaus fordert der DVFG die technologieoffene<br />
Schaffung von Anreizen für<br />
Lkws mit alternativen Antrieben (LPG-Diesel-Mix)<br />
<strong>und</strong> LPG in der Binnen-Schifffahrt.<br />
Wie Minister Dr. Peter Ramsauer explizit<br />
in einer Pressemeldung des BMVBS<br />
betont, ist: „... unsere Strategie technologieoffen.<br />
Sie berücksichtigt alle alternativen<br />
Technologien <strong>und</strong> Energieträger. Dabei<br />
gibt es nicht die eine Lösung, aber sehr wohl<br />
die eine Frage: Wie können wir den Menschen<br />
<strong>und</strong> der Wirtschaft auch in Zukunft<br />
bezahlbare, saubere <strong>und</strong> sichere Mobilität<br />
ermöglichen?“ Eine solche Lösung bietet<br />
<strong>Flüssiggas</strong>. Von daher ist es für den DVFG<br />
nicht nachvollziehbar, warum in der MKS<br />
eine differenzierte steuerliche Behandlung<br />
von Erdgas <strong>und</strong> <strong>Autogas</strong> in Erwägung gezogen<br />
wird. Es wäre ein völlig falsches Signal<br />
für die Verbraucher, wenn ausgerechnet der<br />
– mit knapp 80 % Marktanteil – am stärksten<br />
vertretene Alternativkraftstoff steuerlich<br />
schlechter gestellt würde als die anderen.<br />
Zumal <strong>Autogas</strong> in Deutschland bereits<br />
heute an über 6600 Tankstellen angeboten<br />
wird. Begrüßenswert ist, dass das BMVBS<br />
die „Well-to-wheels analysis“ (WTW) in seine<br />
Kraftstoffstrategie mit einbezogen hat.<br />
Bei dieser Betrachtung werden die gesamten<br />
anfallenden CO 2-Emissionen der Bereitstellung<br />
addiert: Angefangen bei der Förderung<br />
des Kraftstoffes, seiner Aufarbeitung,<br />
des Transportes zur Zapfsäule bis in den<br />
Tank des Fahrzeuges. Hierbei zeigt sich sehr<br />
deutlich, dass die beiden Gaskraftstoffe <strong>Autogas</strong><br />
<strong>und</strong> Erdgas einen vergleichbar guten<br />
CO 2-Einsparwert erzielen <strong>und</strong> somit auch<br />
eine steuerliche Gleichbehandlung erfahren<br />
sollten. Beide Antriebsvarianten können als<br />
technisch ausgereift angesehen werden.
• <strong>Autogas</strong> <strong>und</strong> <strong>Tankstellentechnik</strong><br />
Ein thematischer „Dauerbrenner“ ist vom Tisch:<br />
Generelle Additivierung von <strong>Autogas</strong><br />
an der Tankstelle ist nicht sinnvoll<br />
<strong>Autogas</strong> ohne Additive ist heutzutage bei den meisten Modellen gar nicht mehr denkbar. Dabei haben die Zusatzstoffe je nach Motorkonzept<br />
unterschiedliche Funktionen. Bei den normalen Saugmotoren dienen sie in erster Linie zum Ventilschutz, bei den Direkteinspritzern,<br />
denen das <strong>Autogas</strong> in der Gasphase ins Saugrohr eingeblasen wird, sollen sie sowohl die Ventile gegen übermäßigen<br />
Verschleiß als auch die Benzininjektoren gegen Ablagerungen schützen. Derzeit laufen sogar schon erste Versuche, zusätzlich auch den<br />
Verschleiß der Benzin-Hochdruckpumpe im Gasbetrieb durch die Beimischung von Additiven zu mindern.<br />
Die Entwicklung auf diesem Sektor hat<br />
in letzter Zeit rasant an Fahrt aufgenommen<br />
<strong>und</strong> eine Eigendynamik entwickelt,<br />
die den <strong>Flüssiggas</strong>versorgern durchaus<br />
recht sein kann: Aufgr<strong>und</strong> der unterschiedlichen<br />
Anforderungen an die Wirkungsweise<br />
von Additiven <strong>und</strong> deren Zuführung<br />
zu den relevanten Teilen der<br />
neuen, hochkomplexen Motoren ist die<br />
viel diskutierte generelle Additivierung<br />
von <strong>Autogas</strong> längst vom Tisch. Die Gasversorger<br />
dürften diese Nachricht mit<br />
Wohlwollen aufnehmen, denn die generelle<br />
Gasadditivierung hätte sie nicht nur<br />
vor logistische Probleme gestellt: Die<br />
Mehrkosten wären sicherlich im Gaspreis<br />
an der Zapfsäule zu Buche geschlagen<br />
<strong>und</strong> hätten sich negativ auf die weitere<br />
Verbreitung von <strong>Autogas</strong> als Kraftstoff<br />
ausgewirkt.<br />
<strong>Autogas</strong> ohne Additive ist bei vielen Fahrzeugen<br />
ein absolutes „No- Go“.<br />
Die generellen Eigenschaften von<br />
Additiven sind bekannt: Sie werden dem<br />
Kraftstoff zugesetzt, um diesen für den<br />
Motor „verdaulich“ zu machen. Automobilhersteller<br />
<strong>und</strong> Kraftstofflieferanten befinden<br />
sich im engen Dialog über die Inhaltsstoffe,<br />
die ein moderner Kraftstoff<br />
aufweisen muss. Die ausgehandelten<br />
Kompromisse setzen die Additiv-Designer<br />
der Mineralölindustrie in eine Rezeptur<br />
um, die ab Raffinerie beispielsweise dem<br />
Benzin markenspezifisch zugesetzt wird.<br />
Danach bemessen dann die Ingenieure<br />
der Automobilhersteller unter anderem<br />
die Eigenschaften der verwendeten Komponenten,<br />
die mit dem Kraftstoff in Berührung<br />
kommen.<br />
Ein Beispiel: Verfügt ein Benzinadditiv,<br />
wie es der Mineralölhersteller seinem<br />
Sprit beimischt, über einen ausreichenden<br />
Ventilschutz, kann der Automobilhersteller<br />
den Härtegrad seiner Ventile herunterfahren<br />
<strong>und</strong> damit Kosten sparen.<br />
Dieses Zusammenspiel wird jedoch gestört,<br />
wenn der Motor statt mit Benzin mit<br />
<strong>Autogas</strong> betrieben wird. <strong>Autogas</strong> unterliegt<br />
der DIN EN 589 <strong>und</strong> verfügt nicht<br />
über die für zumindest neue, kostenoptimierte<br />
Motoren so wichtigen Eigenschaften.<br />
Will man sie für den Gasbetrieb<br />
haltbar machen, kommt man ohne zusätzliche<br />
Additive im Gas nicht aus, denn es<br />
gilt schließlich, die Eigenschaften des<br />
Benzins nachzubilden.<br />
Bis vor wenigen Jahren kannte man nur<br />
den klassischen Saugrohreinspritzer, bei<br />
dem <strong>Autogas</strong> über das Saugrohr sequenziell<br />
in den Brennraum gelangte. Mit der<br />
Einführung moderner Direkteinspritzermotoren<br />
änderte sich die Situation: Die<br />
ersten Gasanlagen sorgten für eine Umkehr<br />
des Motorenprinzips, das Benzin<br />
direkt in den Brennraum befördert, Gas<br />
aber weiterhin klassisch in das Saugrohr<br />
injiziert. Ohne in bestimmten Phasen mit<br />
Benzin zu arbeiten, ging es nicht, denn<br />
Benzin sorgte einerseits für den Schutz<br />
der Ventile, andererseits sollte der Kühleffekt<br />
die empfindlichen Benzininjektoren,<br />
die ja bei diesem Prinzip nur noch<br />
zeitweise mit Benzin beaufschlagt wurden,<br />
schützen <strong>und</strong> reinigen. Da die Benzinmenge,<br />
die so beispielweise durch die<br />
Injektoren floss, nur noch einen Bruchteil<br />
der vom Hersteller berechneten Menge<br />
betrug <strong>und</strong> sich damit auch die Gesamtmenge<br />
der Additive um den gleichen Teil<br />
verringerte, musste Ausgleich geschaffen<br />
werden. Hier hat sich in ersten Tests bewährt,<br />
die geringe Menge Benzin zusätzlich<br />
höher zu additivieren, um den Schutz<br />
beizubehalten. Dabei wird das Additiv<br />
über ein Dosiergerät direkt der Benzinleitung<br />
zugeführt. Eine zusätzliche Additivierung<br />
des <strong>Autogas</strong>es wäre hier überflüssig,<br />
ja sogar für einige Komponenten<br />
des Motors schädlich.<br />
Die neuen Anlagen für Direkteinspritzer-Motoren,<br />
wie sie beispielsweise Prins<br />
<strong>und</strong> BRC herstellen, arbeiten nach einem<br />
anderen Prinzip: Sie spritzen das Gas<br />
noch in der Flüssigphase in den Brennraum<br />
ein <strong>und</strong> nutzen damit die motoreigenen<br />
Komponenten auch für <strong>Autogas</strong>.<br />
Dabei verzichtet man auf den klassischen<br />
Verdampfer. Durch die Hochdruckpumpe<br />
<strong>und</strong> die Benzininjektoren fließt jetzt flüssiges<br />
Gas statt Benzin. Ein Gr<strong>und</strong> übrigens,<br />
warum auch diese Teile zusätzlich<br />
für den Gasbetrieb homologiert werden<br />
müssen. Auch hierbei taucht ein Problem<br />
auf: Gas verfügt, weil nicht additiviert,<br />
über andere Eigenschaften als Benzin.<br />
Das kann bei bestimmten Modellen zu<br />
Schäden an der Hochdruckpumpe <strong>und</strong><br />
den Injektoren führen. Um dem entgegenzuwirken,<br />
versucht man jetzt, mit einem<br />
sich noch im Entwicklungsstadium befindlichen<br />
Additiv diesen möglichen<br />
Schäden zu begegnen. Dabei wird eine<br />
16 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
GasLube Spezial<br />
Mit der P1000 Formel!<br />
Der<br />
Test* läuft<br />
bereits weit über<br />
Einige Hersteller sind bereits dazu übergegangen, Additivdüsen in vorgefertigte<br />
Kits zu integrieren.<br />
entsprechend vorberechnete Menge an Additiv automatisch nach<br />
jedem Tankvorgang aus einem im Fahrzeug montierten Behälter<br />
in den Gastank des Fahrzeugs gegeben. Das völlig neu konzipierte<br />
Additiv vermischt sich im Gastank mit dem <strong>Autogas</strong> vollständig<br />
<strong>und</strong> kann so seine schützende Wirkung entfalten.<br />
Die unterschiedlichen Konzepte sowie die Anforderungen an<br />
die Wirkungsweise der Additive für Gasfahrer lassen eine generelle<br />
Additivierung des Gases bereits ab Raffinierie, wie noch vor<br />
Jahren immer wieder gefordert, nicht mehr zu. Im Gegenteil, es<br />
könnte sich sogar kontraproduktiv auswirken. Bei Fahrzeugen<br />
von Hy<strong>und</strong>ai <strong>und</strong> Kia beispielsweise, die „ab Werk“ mit permanent<br />
arbeitenden Additivsystemen ausgerüstet sind, käme es zu<br />
einer Überdosierung, <strong>und</strong> die hätte fatale Folgen: Sie könnte die<br />
Katalysatoren, insbesondere die hauchdünne, reagierende Beschichtung<br />
in ihrer Wirkungsweise beeinträchtigen <strong>und</strong><br />
schlimmstenfalls sogar den kompletten Kat zerstören.<br />
Nachgerüstete Gasanlagen werden außerdem mittlerweile<br />
schon häufig mit Garantien angeboten, die sich auf gasbedingte<br />
Motorschäden beziehen. Die jeweiligen Garantiegeber verknüpfen<br />
ihre Zusagen ausdrücklich mit der Verwendung bestimmter<br />
Additive, von deren Wirkungsweise sie sich vorher überzeugt<br />
haben. Auch hier wäre eine Verwendung anderer Gaszusätze<br />
schon vonseiten des Garantiegebers nicht zugelassen.<br />
Außerdem erfordern einige Motoren die zusätzliche Benzinadditivierung,<br />
eine generelle Umgestaltung des Kraftstoffs <strong>Autogas</strong><br />
ab Raffinerie würde auch hier gar nicht den gewünschten schützenden<br />
Effekt erzielen.<br />
Deshalb gilt: Der <strong>Autogas</strong>markt hat sich längst mit der Tatsache<br />
arrangiert, dass Gas nach DIN EN 589 an den Zapfsäulen<br />
verfügbar ist. Die Hersteller der Gasan lagen passen die Beschaffenheit<br />
des Gases den jeweiligen spezifischen Besonderheiten der<br />
Motoren an, manchmal reicht auch die höhere nachträgliche<br />
Dosierung von Additiven im Benzin. Für diese unterschiedlichen<br />
Konzepte lässt sich nach heutigem Erkenntnisstand kein universelles<br />
Gasadditiv entwickeln. Die Quintessenz: Man lässt einfach<br />
alles so, wie es derzeit ist. <strong>Autogas</strong> wird weiterhin nach DIN EN<br />
589 abgegeben, für die Additivierungskonzepte ist der Gasanlagenhersteller<br />
verantwortlich. Und damit sollten auch alle zufrieden<br />
sein.<br />
100.000 km<br />
(= 2,5 x um die Welt)<br />
Die Ventile sind wie neu!<br />
GasLube Spezial / P1000:<br />
Innovativer Schutz der <strong>Autogas</strong>anlage!<br />
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100.000 km mit einem Kia Cee‘d 2.0, mehr dazu:<br />
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Die Benzin-Hochdruckpumpe wird vom Hersteller der Gasanlage<br />
dahingehend modifiziert, dass eine Rückleitung zum Gastank<br />
direkt an diesem Bauteil angebracht wird. Die Arbeiten<br />
werden herstellerseitig, also bei BRC, ausgeführt.<br />
Die neue Generation der GDI-Motoren wie hier im Kia<br />
Sportage, der bereits über 120 000 km absolviert hat,<br />
lassen sich mit der BRC-LDI auf <strong>Autogas</strong> umrüsten.<br />
Internationale Automobilausstellung vom 12. bis 22. September in Frankfurt:<br />
Neue BRC-Anlage am Stand von Hy<strong>und</strong>ai<br />
Die 65. Internationale Automobilausstellung (IAA) gibt sich in Zeiten weltweit zurückgehender Zulassungszahlen mit dem Motto<br />
„Die automobilste Show der Welt“ eher zurückhaltend. Im Mittelpunkt stehen die Elektromobilität <strong>und</strong> das vernetzte Fahren sowie<br />
die Optimierung der klassischen Antriebe hin zu mehr Umweltschutz <strong>und</strong> weniger Verbrauch. Und hier wartet Hy<strong>und</strong>ai mit einem<br />
„Schmankerl“ für alle auf, die am Thema <strong>Autogas</strong> interessiert sind: Zusammen mit dem italienischen Gasanlagenhersteller BRC <strong>und</strong><br />
deren deutschem Importeur, der Gasdrive Technolgies GmbH aus Althengstett, präsentiert man auf der IAA am Hy<strong>und</strong>ai-Stand die<br />
neue Gasanlage für Direkteinspritzer, die LDI, erstmals in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit.<br />
Alle, die beim Ausdruck „vernetztes<br />
Fahren“ die Stirn runzeln, sei hier die<br />
Erklärung gleich mitgeliefert: Man<br />
spricht von vernetztem Fahren, wenn das<br />
Auto eigenständig in der Lage ist, mit anderen<br />
Fahrzeugen zu kommunizieren<br />
oder daheim die Kaffeemaschine oder das<br />
Licht anschalten kann. Als ob die Automobilindustrie<br />
in Krisenzeiten nicht<br />
wirklich andere Sorgen hätte.<br />
Die permanente echte Herausforderung<br />
an alle Automobilhersteller, nämlich die<br />
Reduzierung der generell hohen Kraftstoffkosten<br />
sowie der Emissionen, hat zumindest<br />
Hy<strong>und</strong>ai beim Thema <strong>Autogas</strong><br />
geschickt gelöst: Die neu entwickelte<br />
BRC-Gasanlage, die auch für die Versorgung<br />
des Motors mit <strong>Autogas</strong> auf den<br />
klassischen Verdampfer verzichtet <strong>und</strong><br />
zur Gemischaufbereitung überwiegend<br />
das bestehende, motoreigene Kraftstoffsystem<br />
nutzt, ist derzeit die State of the<br />
Art-Technologie im Gasanlagenbau. Dadurch<br />
lassen sich bei den modernen Direkteinspritzer-Motoren<br />
nicht nur die klimaschädlichen<br />
CO 2 -Emissionen senken,<br />
sondern ebenfalls der bei diesen Motoren<br />
besonders gefährliche Partikelausstoß.<br />
Erst kürzlich machte die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />
WHO die Partikel, die<br />
durch die Verbrennung von Benzin in direkt<br />
einspritzenden Motoren freigesetzt<br />
werden, als hochgradig krebserregend<br />
aus. Im Betrieb mit <strong>Autogas</strong> werden genau<br />
diese Stoffe signifikant um mehr als<br />
80 % reduziert.<br />
Die neue Gasanlage, die ihr Debüt für<br />
eine begrenzte Anzahl an fachk<strong>und</strong>igen<br />
Besuchern bereits anlässlich eines von<br />
BRC initiierten Rennens mit <strong>Autogas</strong>fahr-<br />
Die Benzin-Hochdruckpumpe wird vom Hersteller<br />
der Gasanlage dahingehend modifiziert,<br />
dass eine Rückleitung zum Gastank direkt<br />
an diesem Bauteil angebracht wird.<br />
18 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
<strong>Autogas</strong> <strong>und</strong> <strong>Tankstellentechnik</strong> •<br />
zeugen auf dem Nürburgring<br />
feierte, ist zunächst nur für die<br />
baugleichen GDI- Motoren (1,6<br />
Liter <strong>und</strong> 2,0 l) von Hy<strong>und</strong>ai<br />
<strong>und</strong> Kia konfiguriert. Andere<br />
Motorenvarianten sollen jedoch<br />
sukzessive folgen. Ausgestellt<br />
werden auf der IAA voraussichtlich<br />
ein Hy<strong>und</strong>ai i40<br />
sowie die neu vorgestellte<br />
Facelift-Version des beliebten<br />
SUV iX 35. Eines der beiden<br />
Fahrzeuge soll interessierten<br />
Messebesuchern zu Probefahrten<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Betreut werden die Fahrzeuge<br />
vor Ort zumindest an einigen<br />
Messetagen zusätzlich von<br />
Mitarbeitern des deutschen<br />
BRC-Generalimporteurs, der<br />
Gasdrive Technologies GmbH.<br />
Die BRC-Strategie zur Markteinführung<br />
ist fest umrissen:<br />
Zunächst sollen die neuen DI-<br />
Motoren von Hy<strong>und</strong>ai <strong>und</strong> Kia<br />
mit der Gasanlage bestückt<br />
werden, später will man sich<br />
anderen Volumenmodellen<br />
zuwenden. In Italien, so verlautete<br />
kürzlich, könnten Fahrzeuge<br />
schon recht bald in den<br />
großen BRC-eigenen Umrüstzentren<br />
mit umgebaut werden.<br />
Dort befinden sich die Verhandlungen<br />
mit einigen Fahrzeugherstellern<br />
bereits im fortgeschrittenen<br />
Stadium.<br />
Ob auch Prins mit der Direct<br />
LiquiMax auf der IAA vertreten<br />
sein wird, stand bis Redaktionsschluss<br />
noch nicht fest.<br />
Während die Prins-Anlage derzeit<br />
schon im Handel erhältlich<br />
ist, wird bei der BRC-Anlage<br />
mit einer Markteinführung im<br />
Herbst 2013 gerechnet. Wer<br />
jedoch auf eine schnelle<br />
Marktdurchdringung der neuen<br />
Technologie hofft, sieht sich<br />
getäuscht: Die kurzen Entwicklungszyklen<br />
der Motoren in<br />
der Automobilindustrie, wechselnde<br />
Abgasnormen <strong>und</strong> das<br />
enorme, modellbezogene Abstimmungsprozedere<br />
des Produkts<br />
hemmen derzeit noch<br />
eine schnelle Verbreitung dieses<br />
Anlagentyps, dem wohl<br />
langfristig die Zukunft gehören<br />
dürfte.<br />
IAA Frankfurt: Automobilmesse mit „eingebauter“ B<strong>und</strong>estagswahl<br />
Die 65. IAA Pkw hat am letzten Messetag, Sonntag<br />
22.09.2013 (B<strong>und</strong>estagwahl), von 9 bis 19 Uhr<br />
geöffnet. Der Messebetrieb läuft an den Eingängen,<br />
auf den Ständen <strong>und</strong> bei Sonderaktionen<br />
wie an den anderen IAA-Publikumstagen.<br />
Um die IAA auch am Wahlsonntag uneingeschränkt<br />
genießen zu können, bietet es sich an,<br />
seine Stimme vorab per Briefwahl oder vor dem<br />
Messebesuch abzugeben.<br />
Energie mit der<br />
Sie rechnen können<br />
Spar-Dose.<br />
Übrigens: Das IAA-Messegelände liegt in der Umweltzone<br />
von Frankfurt am Main. Die offiziellen<br />
IAA-Besucherparkplätze liegen jedoch außerhalb<br />
der Umweltzone <strong>und</strong> können mit Ausnahme<br />
des Parkplatzes „Gleisdreieck“ ohne Umweltplakette<br />
angefahren werden. Fahren innerhalb<br />
der Umweltzone in Frankfurt ist nur mit<br />
Umweltplakette möglich.<br />
Einfach günstiger fahren: Westfalen-<strong>Autogas</strong>.<br />
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das Sparen noch schöner.<br />
Jahr für Jahr werden deshalb in Deutschland mehr Fahrzeuge<br />
auf <strong>Autogas</strong> umgerüstet. Entsprechend steigt die Nachfrage.<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 19
• <strong>Autogas</strong> <strong>und</strong> <strong>Tankstellentechnik</strong><br />
Tanktechnik plus Automatentechnik aus einer Hand<br />
Hohe Akzeptanz durch einfache Nutzerführung verspricht sich Tokheim, München, von dem neuen<br />
Tankautomaten mit Touchscreen.<br />
Als Anfang der 1970er-Jahre die ersten<br />
Selbstbedienungszapfsäulen eröffnet wurden,<br />
glaubten nur wenige an die Akzeptanz<br />
der neuen Verkaufsmethode. Die<br />
weitere Entwicklung hat die Skeptiker<br />
jedoch eines Besseren belehrt: Heute ist<br />
der Tankwart praktisch ganz von der Bildfläche<br />
verschw<strong>und</strong>en. Eine ganz analoge<br />
Entwicklung ist für Tankautomaten absehbar,<br />
auch wenn sie heutzutage von<br />
Autofahrern nur zögerlich angenommen<br />
werden. Ein Gr<strong>und</strong> hierfür dürfte die umständliche<br />
Bedienung sein, bei der der<br />
K<strong>und</strong>e oftmals die Anweisungen von zwei<br />
Displays – Zahlungsterminal mit Kartenleser<br />
<strong>und</strong> Display für die Zapfsäule – befolgen<br />
muss, bevor der Tankvorgang gestartet<br />
werden kann.<br />
Hier setzt das neue Tankautomatensystem<br />
von Tokheim an. Der Crypto VGA mit<br />
farbigem Touchscreen vereinfacht die Bedienung:<br />
Der K<strong>und</strong>e wird durch intuitive<br />
Grafiken sicher durch den Bezahlvorgang<br />
mit Kredit-, Debit-, K<strong>und</strong>en- oder Flottenkarten<br />
geführt. Weil Tokheim eine eigene<br />
Technologie verwendet, die ohne PIN-Pad<br />
auskommt, ist der Tankautomat systembedingt<br />
sehr schnell – in weniger als<br />
25 Sek. ist die Betankung freigeschaltet.<br />
Entsprechend hoch ist die Akzeptanz vonseiten<br />
der K<strong>und</strong>en. Das innovative Tankautomatensystem<br />
eröffnet dem Betreiber<br />
auch die Option für die Nutzung neuer<br />
Zahlungstechnologien wie Kontaktloskarten,<br />
RFID <strong>und</strong> Smartphone (NFC).<br />
Über den Touchscreen kann der Nutzer<br />
zusätzliche Daten wie Fahrzeugidentifizierung<br />
<strong>und</strong> Kilometerstand erfassen. Das<br />
Tankautomatensystem Crypto VGA ist<br />
gemäß der PCI-Vorschriften zertifiziert.<br />
Zu den sicherheitsrelevanten Elementen<br />
zählen ein Sichtschutz <strong>und</strong> Mechanismen<br />
gegen Manipulation <strong>und</strong> Datenspionage,<br />
die laufend überprüft <strong>und</strong> auf dem neuesten<br />
Stand gehalten werden.<br />
Speziallösungen für LPG-Tankstellen<br />
Verschiedene Tankautomatenmodelle –<br />
Crypto DIT, Crypto Slimtouch <strong>und</strong> Crypto<br />
BNA – lassen sich funktional <strong>und</strong> gestalterisch<br />
ansprechend mitsamt der dahinter<br />
liegenden Technik in sämtliche Zapfsäulen<br />
von Tokheim integrieren, auch in<br />
LPG-Abgabestellen, die Tokheim unter<br />
der Marke „Quantium“ in unterschiedlichen<br />
Versionen anbietet. Die Quantium<br />
110 LPG ist eine sehr kompakte <strong>und</strong> robuste<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Zapfsäule mit nur einem<br />
Zapfventil, geeignet sowohl für Tankstellen<br />
als auch für Fuhrparkeinsätze; das<br />
nächstgrößere Modell, die Quantium 210<br />
LPG, ist mit zwei seitlich angebrachten<br />
Zapfventilen ausgestattet. Überall dort,<br />
wo die LPG-Zapfsäule mit Abgabestellen<br />
für Ottokraftstoffe in einer Spur kombiniert<br />
werden soll, bietet sich die Quantium<br />
510 LPG an: Sie benötigt ein Minimum<br />
an Standfläche <strong>und</strong> ist nicht nur mit<br />
einem einfachen Schlauchrückholsystem<br />
ausgestattet, sondern beinhaltet auch<br />
Zahlungs- <strong>und</strong> Multi-Media-Optionen.<br />
Die Quantium wird komplett mit Unterbau<br />
geliefert, was die Montage wesentlich<br />
vereinfacht. Die Einheit ist aufeinander<br />
abgestimmt: Der Unterbau enthält alle<br />
erforderlichen Ventile für den Anschluss<br />
an die Tankanlage sowie die sicherheitstechnisch<br />
relevanten Bauteile. Dazu zählen<br />
die Abreißventile, die im Fall eines<br />
Aufpralls eines Fahrzeugs auf die Zapfsäule<br />
den unkontrollierten Austritt von<br />
<strong>Flüssiggas</strong> verhindern. Der Unterbau ist<br />
über einen oberflächenbündigen Wartungsdeckel<br />
jederzeit problemlos zugänglich.<br />
Der hohe Vorfertigungsgrad unter<br />
kontrollierten Bedingungen im Werk ist<br />
die Gewähr für einen funktionssicheren<br />
Betrieb mit geringen Ausfallquoten. Das<br />
wiederum ist gleichbedeutend mit einem<br />
höheren Durchsatz für den Betreiber <strong>und</strong><br />
zuverlässigem Service für den Tankk<strong>und</strong>en.<br />
Als autonome Lösung ist die Quantium<br />
mit Tankautomatensystem sehr flexibel in<br />
der Aufstellung <strong>und</strong> besonders für unbemannte<br />
LPG-Tankstellen geeignet. Bislang<br />
ungenutzte Standorte lassen sich damit<br />
ohne Personalaufwand besetzen, eine Kameraüberwachung<br />
sorgt für Sicherheit.<br />
Solche Anlagen – auf gut schweizerisch,<br />
wo Tankautomaten schon lange gang <strong>und</strong><br />
gäbe sind, auch „Geistertankstellen“ genannt<br />
– können mit der Multi-Media-Option<br />
zur individuellen K<strong>und</strong>enansprache<br />
sinnvoll ergänzt werden. Hier lassen sich<br />
sicherheitstechnische Informationen vermitteln<br />
oder aber, in Verbindung mit<br />
einem Internetanschluss, aktuelle Informationen<br />
zur Straßenverkehrslage. Bei<br />
größeren Tankstellen kann die Quantium<br />
selbstverständlich an das Kassensystem<br />
des Betreibers angeschlossen werden, um<br />
den Tankk<strong>und</strong>en in den Shop zu locken.<br />
www.tokheim.de<br />
Der bislang einzigartige Tankautomat mit<br />
Touchscreen kann optional mit Banknotenprüfer,<br />
Barcodeleser <strong>und</strong> RFID-Leser ausgestattet<br />
werden.<br />
20 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
<strong>Autogas</strong> <strong>und</strong> <strong>Tankstellentechnik</strong> •<br />
Neuheiten für Treibgas-Flurförderzeuge<br />
sequentiell<br />
pro Zylinder<br />
Leichter, schneller <strong>und</strong> sicherer wird der<br />
Wechsel von Treibgasflaschen für Flurförderzeuge<br />
mit Motogas Bluetec, der neuen Treibgasflasche<br />
von Tyczka Totalgaz, Geretsried.<br />
Zur Logimat 2013 präsentierte Tyczka<br />
Totalgaz, Geretsried, die neue Treibgasflasche<br />
„Motogas Bluetec“. Sie macht den<br />
Einsatz von Treibgasflaschen leichter,<br />
schneller <strong>und</strong> sicherer. Leichter wird die<br />
Flasche durch das neue Material: Z<strong>und</strong>erfreier<br />
hochfester Feinkornstahl verringert<br />
das Taragewicht der 11-kg-Gasflasche um<br />
mehr als 2 kg. Für Fahrer von Treibgas-<br />
Gabelstaplern <strong>und</strong> Treibgas-Flurförderzeugen<br />
wird der Flaschenwechsel damit<br />
deutlich leichter <strong>und</strong> ergonomischer.<br />
Der neue Flaschen-Schnellanschluss<br />
GasHex <strong>und</strong> das neue Hexagonventil erlauben<br />
einen werkzeugfreien <strong>und</strong> damit<br />
schnelleren Flaschenwechsel. Der Flaschen-Schnellanschluss<br />
GasHex wird einfach<br />
von der Motogas Bluetec-Flasche zum<br />
Wechseln ein- <strong>und</strong> ausgeklinkt. Das spart<br />
die Hälfte der Wechselzeit <strong>und</strong> erhöht so<br />
die Produktivität beim Warenumschlag.<br />
Die eingebaute Hexagonsicherung verhindert<br />
den versehentlichen Anschluss<br />
von nicht zugelassenen Brenngasreglern<br />
oder Gasgeräten, wodurch der Austausch<br />
sicherer wird. Auch der Flaschen-Schnellanschluss<br />
GasHex ist verwechslungssicher<br />
<strong>und</strong> mit einer Rückschlagsicherung<br />
ausgestattet. Dadurch kann beim<br />
Flaschenwechsel kein flüssiges Restgas<br />
aus dem Schlauchanschluss austreten.<br />
Die neue Motogas Bluetec-Flasche wird<br />
nach der europäischen Norm EN 10120<br />
hergestellt. Der Flaschenkragen für den<br />
Armaturenschutz sowie der Fußring haben<br />
erstmals eine einheitliche Größe. Das<br />
ermöglicht den flexiblen Einsatz dieser<br />
Treibgasflasche auf jedem Treibgas-Flurförderzeug<br />
ohne Einschränkungen.<br />
Auch im Treibgas-Tankstellen-Bereich<br />
präsentiert Tyczka Totalgaz Neuheiten.<br />
Unter dem Markennamen Motogas bietet<br />
der <strong>Flüssiggas</strong>-Versorger schon seit vielen<br />
Jahren ausgereifte Versorgungskonzepte<br />
für innerbetriebliche Treibgas-Tankstellen.<br />
Ab sofort wird auch der Tankvorgang<br />
leichter, schneller <strong>und</strong> sicherer: Bisher<br />
mussten die Fahrer der Gabelstapler die<br />
Zapfpistole auf das Ventil des Gabelstaplertanks<br />
aufschrauben. Das erforderte<br />
Kraft <strong>und</strong> kostete Zeit. Ab sofort ermöglicht<br />
die neue Steck-Zapfpistole einen<br />
schnellen <strong>und</strong> einfachen Anschluss an<br />
den Tank. Sie wird einfach aufgesteckt,<br />
arretiert <strong>und</strong> ist dann sicher mit dem<br />
Tank verb<strong>und</strong>en. Das geht auch im Einhand-Betrieb<br />
<strong>und</strong> ohne Kraftaufwand. Das<br />
entsprechende Ventil am Tank ist ebenfalls<br />
weiterentwickelt, denn es schließt<br />
automatisch nach Abzug der Steck-Zapfpistole.<br />
Bisher musste der Fahrer nach<br />
dem Tanken eine Staubschutzkappe anbringen.<br />
Steffen Liebert, Produktmanager<br />
MOTOGAS bei Tyczka Totalgaz, bringt es<br />
auf den Punkt: „Mit der neuen Motogas<br />
Bluetec-Flasche profitieren unsere K<strong>und</strong>en<br />
von besserer Qualität <strong>und</strong> noch grö-<br />
Propan & Ammoniak<br />
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Motogas-Tankstelle macht das Betanken<br />
der Flurförderzeuge so schnell <strong>und</strong> attraktiv<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 21
• <strong>Autogas</strong> <strong>und</strong> <strong>Tankstellentechnik</strong><br />
Weiterer Ausbau des <strong>Autogas</strong>-Tankstellennetzes<br />
Derzeit sind in Deutschland r<strong>und</strong> 6600<br />
<strong>Autogas</strong>-Stationen in Betrieb, in ganz Europa<br />
sind es über 20 000. Die flächendeckende<br />
Versorgung mit dem Alternativkraftstoff<br />
Nr. 1 steht außer Frage. Das<br />
war nicht immer so: Erst nachdem der<br />
B<strong>und</strong>estag im Jahr 2006 die drohende<br />
steuerliche Ungleichbehandlung von <strong>Autogas</strong><br />
<strong>und</strong> Erdgas als Kraftstoff aufgehoben<br />
hatte, hat sich der Tankstellenausbau<br />
mit einer beispiellosen Dynamik entwickelt,<br />
die bis heute nicht zum Stillstand<br />
gekommen ist. Einziges Handicap für<br />
eine noch erfolgreichere Marktentwicklung<br />
ist die weitläufige Fehleinschätzung,<br />
dass <strong>Autogas</strong> die sinnvolle Lösung für<br />
Umrüstungen sei (während Erdgas sich<br />
nur für Neufahrzeuge eignet): Es gibt<br />
heute deutlich mehr LPG-Antriebe ab<br />
Werk als Neufahrzeuge mit CNG. Entsprechend<br />
wächst der Tankstellenmarkt<br />
– immer noch werden interessante Standorte<br />
um eine LPG-Zapfstelle ergänzt.<br />
Auch die Lausitz-Propan GmbH mit<br />
Sitz in Röderland errichtet an etlichen<br />
Bohlen & Doyen<br />
bietet alle Leistungen<br />
r<strong>und</strong> um die Gastankstelle:<br />
Planung,<br />
Konzeption, Dimensionierung,<br />
Bau <strong>und</strong><br />
Montage.<br />
Standorten der Tankstellenmarke „star“<br />
LPG-Zapfsäulen für die Pkw-Betankung.<br />
Sechs davon befinden sich in Berlin, vier<br />
weitere im Umland der B<strong>und</strong>eshauptstadt.<br />
Realisiert werden die Anlagen von<br />
Bohlen & Doyen Bauunternehmung<br />
GmbH, Wiesmoor, die von der Konzeption<br />
über die Realisierung bis hin zur Abnahme<br />
sämtliche Leistungen aus einer<br />
Hand erbringt.<br />
Aktuell sind etwa 230 star-Tankstellen<br />
mit einer LPG- Säule ausgerüstet, bis zum<br />
Jahresende soll mit r<strong>und</strong> 260 LPG-Säulen<br />
knapp die Hälfte der star-Tankstellen<br />
über eine LPG-Zapfsäule verfügen. Für<br />
den <strong>Flüssiggas</strong>versorger ORLEN hat LPG<br />
einen hohen Stellenwert, wie Dennis Kulbach,<br />
der die Entwicklung des Tankstellennetzes<br />
der ORLEN verantwortet, gegenüber<br />
der FLÜSSIGGAS erklärt: „Wir<br />
betrachten LPG aufgr<strong>und</strong> seiner breiten<br />
Marktdiffusion aktuell als den wichtigsten<br />
alternativen Kraftstoff im deutschen<br />
Markt. Aufgr<strong>und</strong> dieser Tatsache werden<br />
wir auch in diesem Jahr weitere Tankstellen<br />
mit entsprechenden Anlagen ausrüsten,<br />
um die Netzdichte weiter zu erhöhen<br />
<strong>und</strong> unseren K<strong>und</strong>en ein möglichst breites<br />
Produktportfolio an Kraftstoffen bieten<br />
zu können.“<br />
Ähnlich positiv beurteilt die BK-GAS,<br />
eine Marke der Argos Group, den deutschen<br />
<strong>Autogas</strong>markt. Das Unternehmen<br />
hat beim Aufbau des holländischen Tankstellennetzes<br />
eine führende Rolle gespielt.<br />
Seit 2009 agiert die BK-GAS von<br />
Kleve aus auch in der B<strong>und</strong>esrepublik;<br />
aktuell sind 53 Tankstellen unter anderem<br />
an mehreren Autobahn-Stationen in<br />
Betrieb. Für 2013 sind weitere 10 Standorte<br />
in Planung, die ebenfalls von der<br />
Bohlen & Doyen Bauunternehmung<br />
realisiert werden.<br />
„Das Wachstum von BK-GAS in<br />
Deutschland stärkt die Position der Muttergesellschaft<br />
Argos innerhalb des LPG-<br />
Marktes <strong>und</strong> unterstützt das Wachstum<br />
zu einem europaweiten Energieunternehmen“,<br />
sagt Twan Knop, Verkaufsleiter<br />
der BK-GAS. „Der deutsche Markt mit<br />
einem ständig wachsenden Bestand von<br />
<strong>Autogas</strong>fahrzeugen ist für BK-GAS eine<br />
Möglichkeit, das europäische BK-Netz<br />
weiter auszubreiten.“ In diesem Zusammenhang<br />
dürfte auch die kürzlich erworbene<br />
Mehrheitsbeteiligung an Nefco mit<br />
einem Gas-Depot nah an der deutsch-niederländischen<br />
Grenze eine Rolle spielen,<br />
bietet sie doch eine weitere Möglichkeit<br />
für Wachstum in Deutschland.<br />
Für die Logistik im Großraum Berlin<br />
hat die BK-Gas mit der Lausitz-Propan<br />
eine Kooperation abgeschlossen, weil<br />
sich in der Zusammenarbeit mit einem<br />
langjährig etablierten Marktteilnehmer<br />
Die TRF 2012 fordert mindestens 50 cm Überdeckung für die erdgedeckte<br />
Lagerung.<br />
Das Einlagern des 2,9-t-Behälters erfolgt mithilfe eines Krans.<br />
22 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
<strong>Autogas</strong> <strong>und</strong> <strong>Tankstellentechnik</strong> •<br />
Betriebstankstelle mit Anfahrschutz<br />
der <strong>Autogas</strong>markt um die b<strong>und</strong>esdeutsche<br />
Hauptstadt zu wettbewerbsfähigen<br />
Konditionen beliefern lässt.<br />
Bleibt die Frage, wie ein möglicher<br />
Wegfall der Steuerermäßigung den <strong>Autogas</strong>markt<br />
beeinflussen wird. „So lange<br />
Tanken für die Hälfte möglich ist, hat <strong>Autogas</strong><br />
in Deutschland eine Zukunft“, ist<br />
Knop sich sicher. Die zunehmende Anzahl<br />
an Fahrzeugmodellen mit <strong>Autogas</strong>-<br />
Antrieb ab Werk zeigt seiner Ansicht<br />
nach, dass auch die Automobilhersteller<br />
diesen Markt als Zukunftsmarkt betrachten.<br />
Weder für die BK-GAS, die in<br />
Deutschland ausschließlich <strong>Autogas</strong> vertreibt,<br />
noch für die ORLEN sind CNGbzw.<br />
LNG-Antriebe derzeit ein Thema:<br />
„Aufgr<strong>und</strong> der seit geraumer Zeit stagnierenden<br />
Anzahl an Erdgasfahrzeugen<br />
(CNG) sind zurzeit keine weiteren Investitionen<br />
für CNG-Betankungsanlagen geplant“,<br />
so Dennis Kulbach. „Sollte sich<br />
dieser Trend mittel- bis langfristig ändern,<br />
werden wir natürlich unsere Strategie<br />
überdenken. Inwieweit sich verflüssigtes<br />
Erdgas (LNG) als möglicher<br />
alternativer Kraftstoff in der Zukunft etabliert,<br />
werden wir mit Interesse beobachten.“<br />
www.bohlen-doyen.com<br />
Der Rosenhof Odendahl hat sich in den<br />
über 50 Jahren seines Bestehens aus einer<br />
bescheidenen Schnittrosenzucht zu<br />
einer der größten <strong>und</strong> modernsten Produktionsstätten<br />
für Containerrosen in<br />
Deutschland entwickelt: Auf knapp<br />
20 000 m 2 Gewächshausfläche <strong>und</strong><br />
35 000 m 2 Freilandfläche werden jährlich<br />
mehr als 700 000 Containerrosen kultiviert.<br />
„Intensive Pflege <strong>und</strong> umweltgerechte<br />
Wachstumsbedingungen sorgen<br />
dafür, dass nur vollkommen ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
qualitativ hochwertige Produkte den<br />
Rosenhof Odendahl verlassen“, so Geschäftsführer<br />
Franz Josef Odendahl. „Dieses<br />
Qualitätsversprechen an den K<strong>und</strong>en<br />
hat uns ein dynamisches Wachstum beschert,<br />
das wir zugleich als Verpflichtung<br />
für die Zukunft verstehen.“<br />
In der Pflicht sieht man sich aber auch<br />
in Bezug auf die Optimierung der innerbetrieblichen<br />
Abläufe. Hier sorgen sechs<br />
mit speziellen Ballonreifen ausgestattete<br />
Stapler für einen behutsamen Transport<br />
der Rosen im Freigelände <strong>und</strong> in den Gewächshäusern.<br />
Bis vor r<strong>und</strong> einem Jahr wurden die<br />
Stapler mit Treibgas-Wechselflaschen betrieben.<br />
Um den Arbeitsablauf kostengünstiger,<br />
sicherer <strong>und</strong> ergonomischer zu<br />
gestalten, entschied man sich, eine betriebseigene<br />
Tankstelle zu errichten, die<br />
in Zusammenarbeit mit der Westfalen AG,<br />
Münster, umgesetzt wurde.<br />
Im Genehmigungsverfahren gab es verschiedene<br />
Auflagen; unter anderem musste<br />
ein Anfahrschutz für den 2700 l fassenden,<br />
oberirdischen Tank errichtet werden,<br />
der selbst Lkws standhält. Diese Anforderung<br />
erfüllt das von der Westfalen AG<br />
entwickelte Anfahrschutzsystem in Form<br />
eines dreischenkligen Schutzplankensystems<br />
aus Stahlbeton: Es besteht aus einer<br />
Ankerplatte, die senkrecht ins Erdreich<br />
gesetzt wird, einer Anfahrschutzplatte,<br />
die 90 cm aus dem Erdreich herausragt,<br />
<strong>und</strong> einer Bodenplatte, die auf dem Erdreich<br />
aufliegt. Das Element stellt sicher,<br />
dass bei einem Fahrzeugaufprall die Kräfte<br />
abgefangen werden, ohne dass der Behälter<br />
selbst in Mitleidenschaft gezogen<br />
würde. Das Schutzplankensystem ist patentrechtlich<br />
geschützt <strong>und</strong> wird von der<br />
Westfalen AG nur an eigene Partner geliefert.<br />
Der Vertrieb an Dritte erfolgt über<br />
die Tokheim Service Gruppe, Hösbach.<br />
www.westfalen-ag.de<br />
Auflagen der<br />
zuständigen<br />
Behörden erforderten<br />
die Montage eines<br />
Anfahrschutzes mit<br />
statischem Nachweis,<br />
der selbst Lkws<br />
standhält.<br />
Hochleistung.<br />
"Aber sicher!"<br />
1¾" ACME<br />
GG 10 LPG Hochleistungs-Zapfventil<br />
zum Befüllen von kleinen bis mittelgroßen<br />
LPG-Tanks <strong>und</strong> zur Betankung von LKWs.<br />
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ohne Kupplung mit dem Tank-<br />
Einfüllstutzen möglich<br />
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Rückschlagventil LG11<br />
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• Firmen <strong>und</strong> Produkte<br />
Neue Möglichkeiten zur Wasserbestimmung in <strong>Flüssiggas</strong>en<br />
875 KF Gas Analyzer mit einem integrierten vollautomatischen Probenahmemodul<br />
<strong>und</strong> nachge schalteter Verdampfer einheit.<br />
Als <strong>Flüssiggas</strong>e werden durch<br />
Kühlung oder Kompression<br />
verflüssigte Gase bezeichnet,<br />
die entweder bei Normaldruck<br />
aufgr<strong>und</strong> der Verdampfungsenthalpie<br />
bei entsprechender<br />
Wärmeisolation kalt <strong>und</strong> flüssig<br />
bleiben oder – um flüssig<br />
zu bleiben – unter Druck stehen.<br />
Der Begriff „<strong>Flüssiggas</strong>“<br />
fasst eine breite Palette an Verbindungen<br />
zusammen, die in<br />
unterschiedlichsten Bereichen<br />
zum Einsatz kommen können.<br />
Am gebräuchlichsten sind die<br />
Nutzung als Heizenergie <strong>und</strong><br />
Kraftstoff. <strong>Flüssiggas</strong> kann<br />
aber auch als Kältemittel bzw.<br />
Wärmeträger (KW, FKW,<br />
FCKW, HFCKW), als Treibgas<br />
(Propan, Butan, Dimethylether,<br />
FCKW, KW) oder zum Plasmaätzen<br />
im Halbleiter- <strong>und</strong><br />
Mikrosystembereich (Tetrafluormethan,<br />
Hexafluorethan,<br />
Perfluorpropan) verwendet<br />
werden. Darüber hinaus dienen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>e als Ausgangsstoffe<br />
in der organischen Synthese<br />
<strong>und</strong> Herstellung von<br />
Kunststoffen wie PVC <strong>und</strong> Polypropylen<br />
(Ethen, Vinylchlorid,<br />
Propylen). Der Wassergehalt<br />
in vielen dieser<br />
<strong>Flüssiggas</strong>e ist ein wichtiger<br />
Analysenparameter <strong>und</strong> oftmals<br />
entscheidend für den optimalen<br />
<strong>und</strong> störungsfreien<br />
Einsatz im jeweiligen Anwendungsbereich.<br />
In der chemischen Industrie<br />
werden <strong>Flüssiggas</strong>e als Ausgangsstoffe<br />
für die Produktion<br />
von Vor- <strong>und</strong> Folgeprodukten<br />
eingesetzt. Sie sind die Gr<strong>und</strong>lage<br />
zur Herstellung zahlreicher<br />
organischer Verbindungen.<br />
So wird zum Beispiel<br />
Ethen zu mehr als 75 % für die<br />
Herstellung von Kunststoffen<br />
wie Polypropylen <strong>und</strong> Polystyrol<br />
verwendet, sowie auch für<br />
die Produktion nichtionischer<br />
Tenside, die bei der Waschmittelproduktion<br />
eingesetzt werden.<br />
Butadien wird zu mehr als<br />
90 % zu Synthesekautschuk<br />
weiterverarbeitet, aus dem<br />
elastische Polymere für die<br />
Herstellung zahlreicher Produkte<br />
gewonnen werden. Weitere<br />
Anwendung findet Butadien<br />
bei der ABS-Herstellung,<br />
einem Kunststoff, der überwiegend<br />
in der Automobil- <strong>und</strong><br />
Elektronikindustrie zum Einsatz<br />
kommt. Chlormethan findet<br />
Verwendung als Methylierungsmittel<br />
zur Veretherung<br />
von Alkoholen <strong>und</strong> Phenolen<br />
<strong>und</strong> wird bei der Herstellung<br />
von Silikonen verwendet. In<br />
vielen Prozessschritten, in denen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>e bei der Herstellung<br />
<strong>und</strong> Weiterverarbeitung<br />
eine entscheidende Rolle<br />
spielen, ist Wasser unerwünscht,<br />
da es entweder die<br />
Synthesereaktion stört oder in<br />
den Anlagen zu verstärkter<br />
Korrosion oder zu verfahrenstechnischen<br />
Problemen führen<br />
kann.<br />
Bei Kältemittelverdichtern<br />
wird eine hohe Lebensdauer<br />
erwartet. Diese hängt sehr eng<br />
mit den Qualitätsanforderungen<br />
der verwendeten Kältemittel<br />
<strong>und</strong> Schmiermittel zusammen.<br />
Die extrem unterschied -<br />
lich hohen <strong>und</strong> tiefen Temperaturen<br />
bedingen hierbei spezielle<br />
Anforderungen insbesondere<br />
in Bezug auf die Wechselwirkungen<br />
der verwendeten<br />
Stoffe. Steigt im Laufe des Betriebs<br />
eines Kälteverdichters<br />
der Wassergehalt des Kältemittels<br />
an, so kann ausfrierendes<br />
Wasser zu Problemen führen.<br />
Das Schmiermittel nimmt<br />
dann aufgr<strong>und</strong> seiner, wenn<br />
auch geringen Wasseraufnahmefähigkeit<br />
im Laufe des Betriebs<br />
Wasser auf <strong>und</strong> kann<br />
dadurch schneller altern. In<br />
Verbindung mit chlorhaltigen<br />
Kältemitteln kann es dann zur<br />
Bildung von korrosiven Substanzen<br />
innerhalb des Verdichtersystems<br />
kommen. Die<br />
Kenntnis des Wassergehaltes<br />
ist somit sowohl bei neuen wie<br />
auch im besonderen Maße bei<br />
aufgearbeiteten gebrauchten<br />
Kältemitteln von Bedeutung.<br />
Die oben genannten Beispiele<br />
stehen stellvertretend für<br />
viele weitere Einsatzbereiche<br />
von <strong>Flüssiggas</strong>en <strong>und</strong> machen<br />
deutlich, von welcher Bedeutung<br />
die Bestimmung des Wassergehaltes<br />
ist.<br />
Die Wassergehalte sind in<br />
der Regel sehr niedrig <strong>und</strong> liegen<br />
meist im ein- oder unteren<br />
zweistelligen ppm-Bereich.<br />
Analytisch gesehen stellt dies<br />
bei der Probenabmessung, insbesondere<br />
in Bezug auf den<br />
hierzu notwendigen Phasenübergang<br />
flüssig/gasförmig,<br />
eine große Herausforderung<br />
dar. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Siedepunktdifferenzen<br />
zwischen<br />
<strong>Flüssiggas</strong>en <strong>und</strong> Wasser führt<br />
Typische Einsätze für den 875 KF Gas Analyzer sind die Messung des<br />
Wassergehaltes in Propan, Propen, LPG, Butan, Buten, Ethylenoxid <strong>und</strong><br />
Dimethylether.<br />
24 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Firmen <strong>und</strong> Produkte •<br />
Wasser [µg/g]<br />
35,0<br />
30,0<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
0 50 100 150 200 250 300 350<br />
Anzahl Messungen<br />
Der Mittelwert der 360 Wassergehaltsbestimmungen in LPG beträgt 26,5<br />
µg/g bei einer Standardabweichung (Stabw.) von 0,8 µg/g (relative<br />
Stabw.: 3,2 %).<br />
dies beim Verdampfen zu einer<br />
nahezu vollständigen Abreicherung<br />
des Wassers in der<br />
Gasphase. Praktisch bedeutet<br />
dies, dass <strong>Flüssiggas</strong> aus der<br />
Probengasflasche über ein geeignetes<br />
Ventil in eine beheizte<br />
Zone „eingedüst“ werden<br />
muss, in der es schlagartig<br />
verdampft. Kondensatbildung<br />
durch Druckanstieg oder Temperaturabfall<br />
hinter dem Ventil<br />
bzw. Blasenbildung durch lokale<br />
Temperaturerhöhung vor<br />
dem Ventil haben unerwünschte<br />
Minderbef<strong>und</strong>e zur Folge.<br />
Speziell für diese anspruchsvolle<br />
analytische Aufgabenstellung<br />
entwickelte die Deutsche<br />
Metrohm, Filderstadt, den<br />
875 KF Gas Analyzer mit seinem<br />
integrierten vollautomatischen<br />
Probenahmemodul <strong>und</strong><br />
der nachgeschalteten Verdampfereinheit.<br />
Der Systemaufbau<br />
<strong>und</strong> die softwaregesteuerte<br />
Methodenablaufsteuerung<br />
sind speziell für die sehr niedrigen<br />
Wassergehalte in <strong>Flüssiggas</strong>en<br />
optimiert worden. Es<br />
ist somit ein robustes Analysensystem<br />
für die coulometrische<br />
Spurenbestimmung des<br />
Wassergehaltes in Gasen nach<br />
der Karl-Fischer-Methode. Das<br />
System überzeugt im Betrieb<br />
durch seinen robusten Aufbau,<br />
die einfache Bedienung über<br />
die Steuer- <strong>und</strong> Datenbanksoftware<br />
tiamo sowie der Trennung<br />
von gasführendem System<br />
<strong>und</strong> Elektronikteil. Es ist<br />
für einen maximalen Druck<br />
von 40 bar ausgelegt. Neben<br />
dem inte grierten Verdampfer<br />
für die <strong>Flüssiggas</strong>e ist es auch<br />
mit einem Eingangsfilter für<br />
die Abtrennung von Partikeln<br />
<strong>und</strong> einem Ölfilter ausgestattet.<br />
Dies ermöglicht die Analyse<br />
von gebrauchten Kältemitteln,<br />
die in der Regel mit Kältemaschinenöl<br />
verunreinigt sind.<br />
Die präzise Messung der<br />
Probenmenge erfolgt über<br />
einen Mass-Flow-Controller.<br />
Von der Software gesteuerte<br />
Magnetventile gewährleisten<br />
einen vollautomatisierten Ablauf<br />
der Messung, was zu einer<br />
sehr guten Wiederholbarkeit<br />
führt.<br />
Das Analysengerät wird mit<br />
vordefinierten, messbereiten<br />
Softwaremethoden ausgeliefert.<br />
Typische Anwendungsbeispiele<br />
sind die Messung des<br />
Wassergehaltes in Propan, Propen,<br />
LPG, Butan, Buten, Ethylenoxid<br />
<strong>und</strong> Dimethylether.<br />
Ergänzend ist auch die Wasserbestimmung<br />
in Permanentgasen<br />
<strong>und</strong> weiteren <strong>Flüssiggas</strong>en<br />
möglich. www.metrohm.de<br />
P & A erweitert Produktprogramm:<br />
Trockenverdampfer speziell für den kleinen Leistungsbereich<br />
Verdampferschrank mit Reglereinheit.<br />
Die PA Propan & Ammoniak<br />
Anlagen GmbH, Salzgitter, hat<br />
ihr Vertriebsprogramm um<br />
einen Trockenverdampfer speziell<br />
für den kleinen Leistungsbereich<br />
erweitert. Damit bietet<br />
das Unternehmen eine preislich<br />
attraktive Alternative zu<br />
den bewährten Torpedo-/Fienemann-Verdampfern.<br />
Der neue<br />
Verdampfertyp mit Leistungen<br />
von 20 kg/h bis 320 kg/h eignet<br />
sich auch für die Aufstellung<br />
in Ex-Zone 2.<br />
Der Trockenverdampfer aus<br />
deutscher Produktion zeichnet<br />
Typ<br />
Leistung<br />
Aufnahmeleistung<br />
Spannung<br />
PA/P-20 20 kg/h (0,25 MW) 3.700 W 230 V<br />
PA/P-40 40 kg/h (0,5 MW) 6.000 W 400 V<br />
PA/P-80 80 kg/h (1,0 MW) 12.000 W 400 V<br />
PA/P-120 120 kg/h (1,5 MW) 18.000 W 400 V<br />
PA/P-160 160 kg/h (2,0 MW) 26.000 W 400 V<br />
PA/P-320 320 kg/h (4,0 MW) 52,000 W 400 V<br />
sich durch einen in den Verdampferkern<br />
integrierten <strong>Flüssiggas</strong>abscheider<br />
aus. Dieser<br />
verhindert auf mechanischem<br />
Weg bei einer Fehlfunktion<br />
einen <strong>Flüssiggas</strong>durchschlag.<br />
Das Modell mit der Typenbezeichnung<br />
CE 2266 ist zertifiziert<br />
(CE-Kennzeichnung nach<br />
DGRL 97/23 EG); die Konformitätserklärung<br />
liegt vor.<br />
P & A bietet die Verdampfer<br />
komplett montiert im Schutz-<br />
schrank an. Es besteht die<br />
Möglichkeit, die Anlage mit<br />
einem Mittel- bzw. mit einem<br />
Mittel- <strong>und</strong> einem Niederdruckregler<br />
auszustatten.<br />
Alternativ kann eine<br />
komplette Verdampferanlage<br />
einschließlich eines <strong>Flüssiggas</strong>-Lagerbehälters<br />
als Kompaktanlage<br />
(2,1 t bzw. 2,9 t<br />
Lagerkapazität) oder aber als<br />
Verdampfer-Großanlage ( mit<br />
einem Behälter von einer<br />
Lagerkapazität > 3 t) angeboten<br />
<strong>und</strong> auf Wunsch auch<br />
schlüsselfertig realisiert werden.<br />
www.pa-salzgitter.de<br />
www.perkeo-werk.de<br />
PROFIWE<br />
RKZEUGE<br />
GERMANY 1919<br />
<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 25
Wer sich die Bilder nach dem Ablaufen des Hochwassers vergegenwärtigt,<br />
kann sich an dieser Augenweide doppelt freuen.<br />
Um die ländliche Idylle vor Umweltschäden durch auslaufendes<br />
Heizöl zu schützen, nutzen die Betreiber des Campingplatzes<br />
Schuttern ein mit <strong>Flüssiggas</strong> betriebenes BHKW.<br />
<strong>Flüssiggas</strong> <strong>und</strong> Kraft-Wärme-Kopplung in BHKWs:<br />
Garanten für hohe Energieeffizienz<br />
Energie effizient zu nutzen, ist eine tragende Säule der beschleunigten Energiewende. Gewerbebetriebe, Gaststätten <strong>und</strong> Hotels<br />
können ihren Energieverbrauch durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom <strong>und</strong> Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ohne<br />
Einschränkungen an Behaglichkeit <strong>und</strong> Komfort enorm reduzieren: Bei der KWK in Blockheizkraftwerken (BHKW) wird sowohl Wärme<br />
als auch Strom erzeugt, was im Vergleich zu einer getrennten Erzeugung wesentlich effizienter ist: Mini- oder Mikro-BHKWs nutzen<br />
bis zu 90 % der eingesetzten Energie. Sinnvolle Voraussetzung für den wirtschaftlichen Einsatz sind die Nähe zum Verbraucher <strong>und</strong><br />
der gleichzeitige Bedarf von Strom <strong>und</strong> Wärme, wie es in den nachfolgenden Beispielen der Fall ist.<br />
Klimafre<strong>und</strong>liche Effizienz für Camper<br />
Weil <strong>Flüssiggas</strong> Gewässer nicht gefährdet,<br />
dürfen mit <strong>Flüssiggas</strong> betriebene Anlagen<br />
selbst in Wasser- <strong>und</strong> Naturschutzgebieten<br />
betrieben werden. Das war eines<br />
der ausschlaggebenden Kriterien für den<br />
Einsatz eines mit <strong>Flüssiggas</strong> betriebenen<br />
BHKWs auf dem Campingplatz Schuttern.<br />
Zwischen Rheinebene <strong>und</strong> Schwarzwald<br />
liegt der Campingplatz im baden-württembergischen<br />
Friesenheim inmitten eines<br />
attraktiven Naherholungsgebiets. Mit<br />
zwei insgesamt zwölf Hektar großen Baggerseen,<br />
Naturstrand, Liegewiesen <strong>und</strong><br />
dem umgebenden Wald bietet die überregional<br />
bekannte Anlage im sonnigen Ortenaukreis<br />
Urlaubsfeeling pur. Besuchern<br />
stehen hier 115 Kurzzeit- <strong>und</strong> 420 Dauerstellplätze<br />
sowie moderne beheizte<br />
Sanitäranlagen mit Warmwasserduschen,<br />
Wasch- <strong>und</strong> Bügelraum, Koch- <strong>und</strong> Spülküche<br />
zur Verfügung. Der Bedarf an<br />
Warmwasser, Heizenergie <strong>und</strong> Strom ist<br />
während der Saison von April bis Oktober<br />
vergleichsweise hoch. Um ihn sowohl<br />
ressourcen- <strong>und</strong> klimaschonend als auch<br />
kostengünstig zu decken, ist seit November<br />
2010 eine Mikro-KWK-Anlage in Betrieb.<br />
Der Unterschied zu einem Mini-<br />
BHKW besteht in der Leistung: Ein<br />
Mikro-KWK liefert elektrische Energie bis<br />
zu 15 kW, ein Mini-KWK bis zu 50 kW.<br />
„Für unseren Campingplatz haben wir<br />
eine ökologisch sinnvolle Energielösung<br />
gesucht, die sich auch wirtschaftlich für<br />
den Betrieb rechnet. Der Dachs erfüllt<br />
beides <strong>und</strong> läuft ohne Probleme“, sagt<br />
Joachim Wagner, der im Friesenheimer<br />
Rathaus als Rechnungsamtsleiter für den<br />
Campingplatz zuständig ist.<br />
Am idyllischen Campingplatz Schuttern<br />
kommt neben den vielen Vorzügen von<br />
Die Dachs Mikro-KWK-Anlage des Schweinfurter<br />
Herstellers SenerTec erzeugt Strom <strong>und</strong><br />
Wärme für den Campingplatz.<br />
26 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Firmen <strong>und</strong> Produkte •<br />
<strong>Flüssiggas</strong> ein ganz besonderer Vorteil<br />
zum Tragen: <strong>Flüssiggas</strong> kann auch dort<br />
genutzt werden, wo kein flächendeckender<br />
Anschluss an das Erdgasnetz gegeben<br />
ist – wie es häufig in ländlichen Regionen<br />
außerhalb der Ballungsgebiete der Fall<br />
ist. Es lässt sich problemlos <strong>und</strong> ohne Sicherheitsrisiken<br />
oder Verluste transportieren,<br />
<strong>und</strong> kann vor Ort in Tanks gelagert<br />
werden.<br />
Die Funktionsweise des dezentralen<br />
Kleinkraftwerks ist einfach: In einem<br />
(von Sachs entwickelten) Motor verbrennt<br />
das <strong>Flüssiggas</strong>, um den Generator zur<br />
Stromerzeugung anzutreiben. Wie in herkömmlichen<br />
Großkraftwerken auch entsteht<br />
dabei Abwärme. Diese lässt der<br />
„Dachs“ von SernerTec nicht ungenutzt,<br />
sondern koppelt sie über Wärmetauscher<br />
aus, um sie für die Versorgung mit Warmwasser<br />
<strong>und</strong> Heizenergie nutzbar zu machen.<br />
So produziert die Mikro-KWK-Anlage<br />
mit einer elektrischen Leistung von<br />
5,5 kW <strong>und</strong> 12,5 kW thermischer Leistung<br />
die Energie besonders effizient –<br />
<strong>und</strong> das dort, wo sie benötigt wird. Gegenüber<br />
dem herkömmlichen Energiebezug<br />
von Wärme aus dem Heizkessel sowie<br />
Strom aus dem zentralen Kraftwerk reduziert<br />
der Dachs den Primärenergiebedarf<br />
um gut ein Drittel <strong>und</strong> senkt den CO 2 -Ausstoß<br />
um fast die Hälfte.<br />
Energietechnik, die sich auszahlt<br />
Statt in der für andere Objekttypen<br />
energieintensiven Winterzeit benötigt der<br />
Campingplatz vor allem zu Ferienzeiten<br />
viel Energie. Wenn die zahlreichen Camper<br />
in Schuttern warm duschen sowie<br />
waschen <strong>und</strong> darüber hinaus auf den Parzellen<br />
Strom für Licht, Unterhaltungsgeräte<br />
<strong>und</strong> Kochplatten benötigen, steigt der<br />
Bedarf rasch an. Insgesamt 100 000 kWh<br />
Strom benötigt der Campingplatz im Jahr<br />
– gut ein Drittel dessen erzeugt er mit<br />
KWK selbst vor Ort. Mit gut 6040<br />
Betriebs st<strong>und</strong>en erzeugt der Dachs zudem<br />
84 000 kWh Wärme. Diese speist er<br />
in einen Pufferspeicher ein. Mit 4200 l<br />
Volumen bevorratet er sie <strong>und</strong> macht sie<br />
dadurch länger halt- <strong>und</strong> nutzbar.<br />
Neben der Mikro-KWK-Anlage sorgt<br />
auch eine Solaranlage für Wärme <strong>und</strong><br />
optimiert die Klima bilanz weiter. Sollten<br />
Dachs <strong>und</strong> Sonnenkollektor zu Bedarfsspitzen<br />
– zum Beispiel in den Sommerferien<br />
– einmal nicht ausreichend Wärme<br />
bereitstellen können, schaltet sich als<br />
Spitzenlastkessel eine Brennwerttherme<br />
hinzu.<br />
www.senertec.de<br />
<strong>Flüssiggas</strong> statt Heizöl für ein Gasthaus<br />
Einfach heizen war gestern – in Zeiten<br />
rasant steigender Kosten ist der effiziente<br />
Einsatz von Energie ein entscheidender<br />
Faktor für unternehmerischen Erfolg. Gerade<br />
für Verbraucher mit kontinuierlichem<br />
<strong>und</strong> höherem Energiebedarf ist ein<br />
BHKW eine ausgezeichnete Alternative<br />
zu konventionellen Heizungsanlagen:<br />
Wärme <strong>und</strong> Strom fallen gleichzeitig an.<br />
Das ist überall dort von Vorteil, wo Wasser<br />
oder Räume beheizt <strong>und</strong> zugleich<br />
elektrische Geräte betrieben werden müssen.<br />
Zum Beispiel bei Spülmaschinen,<br />
sanitären Anlagen oder Schwimmbädern.<br />
In Kombination mit einer Kältemaschine<br />
lassen sich im Sommer die Räume auch<br />
klimatisieren.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich lassen BHKWs sich mit<br />
verschiedenen Energieträgern – <strong>Flüssiggas</strong>,<br />
Erdgas, Pflanzenöl oder aber Diesel/<br />
Heizöl – betreiben. Besonders effizient<br />
aber sind <strong>Flüssiggas</strong>-BHKWs, weil hier<br />
der Wartungsaufwand extrem niedrig ist:<br />
Durch den saubereren Verbrennungsprozess<br />
bei <strong>Flüssiggas</strong> wird der Motor des<br />
BHKWs geschont. Dies führt zu längeren<br />
Laufzeiten <strong>und</strong> Wartungsintervallen.<br />
Diese Feststellung machte der Betreiber<br />
des Gasthof-Cafe Momm in Brunnthal bei<br />
München. Harald Momm setzt für sein<br />
Restaurant <strong>und</strong> 50-Betten-Gästehaus seit<br />
über 10 Jahren auf BHKW-Technik. Zu<br />
Beginn wurden drei Motoren à 5,3 kWh mit<br />
Heizöl betrieben. Diese drei Motoren waren<br />
hintereinandergeschaltet <strong>und</strong> wurden<br />
verbrauchsabhängig gesteuert. 2011 entschied<br />
sich Momm, auf modernere <strong>und</strong><br />
effizientere Technik mit <strong>Flüssiggas</strong> umzusteigen:<br />
Für Restaurant <strong>und</strong> Gästehaus<br />
investierte er je in ein BHKW der Konrad<br />
Weigel Energietechnik mit 12 kW elektrischer<br />
<strong>und</strong> 29 kW thermischer Leistung.<br />
Die BHKW-Anlagen projektierte der<br />
BHKW-Profi WBT Vertriebs GmbH, Glonn,<br />
der 2012 mit dem „Deutschen Kältepreis<br />
für Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung“ ausgezeichnet<br />
wurde. „Die neuen BHKWs liefern<br />
höhere Erträge, sie sind effizienter<br />
als die bisherigen. Wir haben das ganze<br />
Jahr über eine gleichbleibend hohe<br />
Auslastung <strong>und</strong> können deshalb den produzierten<br />
Strom sehr gut für unseren Eigenbedarf<br />
nutzen“, so Momm.<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-Versorger Tyczka Totalgaz,<br />
der die Installation der neuen Anlage begleitete,<br />
bietet wechselwilligen K<strong>und</strong>en<br />
für die Umstellung auf flüssiggas-betriebene<br />
Blockheizkraftwerke mit dem Bonusprogramm<br />
„Tyto x100“ einen finanziellen<br />
Anreiz. Die Höhe der Förderung<br />
orientiert sich an der elektrischen Leistung<br />
des neuen BHKWs. Der „Return on<br />
Invest“ wird über den Strom erzielt, der<br />
vom BHKW erzeugt <strong>und</strong> vom Anwender<br />
für den Eigenbedarf genutzt wird. Und<br />
<strong>Flüssiggas</strong> punktet noch zusätzlich: Es ist<br />
mineralölsteuerbefreit, wenn es für<br />
BHKW-Aggregate genutzt wird. Unterm<br />
Strich können die Investitionskosten<br />
schon nach einigen Jahren eingefahren<br />
sein. Bei Inanspruchnahme der vielen<br />
unterschiedlichen Fördermöglichkeiten<br />
(siehe Infokasten Seite 29) verkürzt sich<br />
dieser Zeitraum nochmals. www.tytogaz.de<br />
Ein BHKW der Konrad Weigel Energietechnik versorgt das Gasthof-Cafe Momm in Brunn thal bei<br />
München mit Strom <strong>und</strong> Wärme.<br />
<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 27
• Firmen <strong>und</strong> Produkte<br />
<strong>Flüssiggas</strong>-BHKW für ein Musikinternat<br />
Schnelle Amortisation<br />
Progas-Verkaufsleiter Lothar Andert<br />
hingegen rechnet mit einer deutlich<br />
schnelleren Amortisation. „Wichtig ist,<br />
dass das Kraftwerk auf mindestens 5000<br />
Betriebsst<strong>und</strong>en im Jahr kommt“, so der<br />
Energieexperte. „Dann können sich der<br />
geringere Verbrauch sowie die Einspeisung<br />
der überschüssigen elektrischen<br />
Energie ins örtliche Stromnetz bereits in<br />
vier Jahren rechnen.“ Joachim Paulus erwägt<br />
darüber hinaus, den Strom zu einem<br />
vernünftigen Preis an einen Nachbarn zu<br />
verkaufen: „So könnten beide Seiten profitieren.“<br />
In ihrem Musikinternat in Sandstedt, etwa 20 Kilometer südlich von Bremerhaven, vermittelt<br />
Harfenvirtuosin Assia Cunego jungen Talenten ihr musikalisches Können.<br />
Auch Harfenvirtuosin Assia Cunego<br />
nutzt für die von ihr ins Leben gerufene<br />
„harpACademy“ – die Großbuchstaben<br />
stehen für die Initialen der Musikerin –<br />
ein mit <strong>Flüssiggas</strong> betriebenes BHKW.<br />
Mit der harpACademy erfüllt sich die<br />
Initiatorin einen lang gehegten Wunsch:<br />
Die musikalische Förderung junger Talente.<br />
Zufällig hatte Cunegos Ehemann<br />
Joachim Paulus ein ehemaliges Hotel aus<br />
den 1960er-Jahren entdeckt, das vor Aufnahme<br />
des Schulbetriebs im August 2013<br />
gr<strong>und</strong>legend saniert wurde. Von der ursprünglichen<br />
Idee, eine Solaranlage zu<br />
installieren, kam das Paar wegen der hohen<br />
Anfangsinvestition wieder ab. Stattdessen<br />
folgten sie dem Rat eines benachbarten<br />
SHK-Betriebs: Sie tauschten die<br />
veraltete Ölheizung gegen ein flüssiggasbetriebenes<br />
BHKW. Durch den Verzicht<br />
auf Heizöl gelangte das Ehepaar zudem<br />
an einen günstigen KfW- Kredit.<br />
Das eingebaute Mini-BHKW ecoPower<br />
4.7 aus dem Hause Vaillant arbeitet in der<br />
harpACademy nach dem Modulationsverfahren,<br />
das die Leistung stets an den aktuellen<br />
Energiebedarf anpasst. So erzeugt<br />
es deutlich mehr Strom als vergleichbare<br />
Geräte, die mit konstant gleichbleibender<br />
Leistung arbeiten. Die Stromleistung liegt<br />
zwischen 1,4 <strong>und</strong> 4,7 kW, die thermische<br />
zwischen 4,5 <strong>und</strong> 13,8 kW. Die Installation<br />
der Anlage hat das Sandstedter SHK-<br />
Unternehmen Haller durchgeführt, die<br />
regelmäßige Wartung besorgt der Hersteller.<br />
Über Wolfgang Haller kam der Kontakt<br />
zu Progas zustande: Der Heizungsbauer<br />
arbeitet seit vielen Jahren mit dem<br />
<strong>Flüssiggas</strong>versorger zusammen. Von der<br />
Progas erhält das Ehepaar ein komplettes<br />
Leistungspaket aus einer Hand: Von der<br />
individuellen Beratung über die Errichtung<br />
der <strong>Flüssiggas</strong>anlage bis zur Instand haltung<br />
<strong>und</strong> regelmäßigen Energielieferung. Das<br />
<strong>Flüssiggas</strong> lagert außerhalb des Gebäudes<br />
in einem 6400 l fassenden Tank. Cunego<br />
<strong>und</strong> Paulus gehen davon aus, dass sich die<br />
Entscheidung für das BHKW in spätestens<br />
zehn Jahren auszahlt.<br />
<strong>Flüssiggas</strong> Klimaneutral<br />
Profitieren wird auch die Umwelt.<br />
Nicht nur, weil es sich bei <strong>Flüssiggas</strong> um<br />
einen besonders schadstoffarmen Energieträger<br />
handelt, der nahezu rückstandsfrei<br />
verbrennt. Sondern auch, weil<br />
das Ehepaar sich für das klimaneutral<br />
gestellte „biosfair“ von Progas entschieden<br />
hat. Damit werden für zusätzlich<br />
2 ct./l <strong>Flüssiggas</strong> die beim Heizen anfallenden<br />
CO 2 -Emissionen über ein Wiederaufforstungsprojekt<br />
in Panama ausgeglichen.<br />
Die dort gepflanzten Bäume<br />
entziehen das entstandene CO 2 dauerhaft<br />
der Atmosphäre. Die Bevölkerung erhält<br />
langfristige <strong>und</strong> sichere Arbeitsplätze,<br />
Ausbildungsmöglichkeiten sowie ein faires<br />
Gehalt, das über dem gesetzlichen<br />
Mindestlohn liegt. www.progas.de<br />
Assia Cunego mit Stefan Rasenberger (Mitte) <strong>und</strong> Lothar Andert (beide Progas) im Technikraum des<br />
Musikinternats, wo das Mini-BHKW ecoPower 4.7 von Vaillant aufgestellt ist.<br />
28 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Firmen <strong>und</strong> Produkte •<br />
Förderprogramme<br />
Das KfW-Energieeffizienzprogramm unterstützt<br />
Energieeffizienzmaßnahmen<br />
gewerblicher Unternehmen mit zinsgünstigen<br />
Darlehen. Innerhalb dieses<br />
Programms werden KMUs im Rahmen<br />
der Initiative „Energieeffizienz im Mittelstand“<br />
des BMWi <strong>und</strong> der KfW mit einem<br />
vergünstigten Zinssatz gefördert.<br />
Unternehmen im Sinne der KMU-Definition<br />
der EU können dabei in einem KU-<br />
Fenster besonders günstige Konditionen<br />
erhalten. Gefördert werden „alle Investitionsmaßnahmen,<br />
die wesentliche<br />
Energieeinspareffekte erzielen“; beispielsweise<br />
im Bereich „effiziente Energieerzeugung“<br />
insbesondere Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
<strong>und</strong> BHKWs.<br />
Die BAFA fördert wärmegeführte BHKWs<br />
bis 50KW. Voraussetzung ist eine Mindestbetriebszeit<br />
von 5000 h/p.a. Die<br />
Fördersumme ist für BHKWs bis 4 kW am<br />
höchsten (der Richtwert beträgt 1550<br />
Euro/kW). Die Höhe der Zuschüsse richtet<br />
sich nach der elektrischen Leistung <strong>und</strong><br />
den geplanten Betriebsst<strong>und</strong>en; wird<br />
die Betriebszeit von 5000 St<strong>und</strong>en im<br />
Jahr nicht erreicht, werden die Zuschüsse<br />
entsprechend gekürzt.<br />
Auch viele Städte <strong>und</strong> Kommunen fördern<br />
den Einbau von BHKWs, <strong>und</strong> nicht<br />
zuletzt die namhaften <strong>Flüssiggas</strong>-Versorger.<br />
Unterm Strich können die Investitionskosten<br />
schon nach kürzester Zeit<br />
eingefahren sein.<br />
Intelligentes Doppel:<br />
intelli bringt Mikro-BHKW für den Betrieb mit <strong>Flüssiggas</strong> auf den Markt<br />
Nicht viel größer als eine Waschmaschine: Das<br />
intelli-BHKW für den Betrieb mit <strong>Flüssiggas</strong><br />
wird montagefertig einschließlich Steuerung<br />
mit Touchscreen auf dem Schaltschrank, Verkleidung,<br />
Dokumen tation <strong>und</strong> aller Anschlüsse<br />
geliefert.<br />
Das Angebot an flüssiggasbetriebenen<br />
Blockheizkraftwerken wird größer: Ab<br />
sofort bietet auch der BHKW-Hersteller<br />
intelli, Barleben, den Betrieb seines<br />
Mikro-BHKWs „intelli-Heimkraftwerk“<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong> an.<br />
Mit einem Gesamtwirkungsgrad von<br />
86 % (elek trisch 24,4 %, thermisch 61,5 %;<br />
Stromkennzahl 0,4) erreichen Betreiber<br />
eine Energieersparnis von r<strong>und</strong> einem<br />
Drittel gegenüber der konventionellen<br />
Strom- <strong>und</strong> Wärmeerzeugung. Durch den<br />
Betrieb mit <strong>Flüssiggas</strong> können auch gewerbliche<br />
oder private Nutzer in Gebieten<br />
ohne leitungsgeb<strong>und</strong>ene Erdgasversorgung<br />
von der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung<br />
profitieren.<br />
Mit dem Angebot der <strong>Flüssiggas</strong>geräte<br />
hat das junge Unternehmen erst seit Kurzem<br />
seine Produktpalette erweitert: Nach<br />
Serieneinführung Ende Mai 2013 wurden<br />
bisher 10 Geräte installiert, weitere Anlagen<br />
werden im Laufe des Sommers ausgeliefert.<br />
Herzstück der Anlage ist ein Einzylinder-Viertakt-Otto-Gas-Magermotor<br />
mit<br />
einem Hubraum von 500 cm³, eine Eigenentwicklung<br />
von intelli. Mit einer konstanten<br />
Nenndrehzahl von 1500 U/min<br />
liegt das Nenndrehmoment bei 18 Nm.<br />
Dies gewährleistet einen wartungsarmen<br />
Betrieb <strong>und</strong> höchste Effizienz. Um einen<br />
möglichst hohen Wirkungsgrad zu erreichen,<br />
befindet sich der Wärmeübertrager<br />
direkt am Abgasaustritt. Rein rechnerisch<br />
ergibt sich bei einer Laufzeit von 3500<br />
Betriebsst<strong>und</strong>en pro Jahr eine Funktionsdauer<br />
von 23 Jahren.<br />
Bei 8000 h/p.a. – mit 22 h täglich nahezu<br />
Dauerbetrieb – ist eine Lebensdauer<br />
von r<strong>und</strong> 10 Jahren zu erwarten. Als Wartungsintervall<br />
empfiehlt der Hersteller<br />
alle 3500 Betriebsst<strong>und</strong>en; Vollwartungsverträge<br />
können mit entsprechend geschulten<br />
<strong>und</strong> zertifizierten Fach partnern<br />
abge schlossen werden.<br />
DER NEUE SENTRY GS<br />
FÜR FLÜSSIGGASANLAGEN<br />
Mertik Maxitrols neuer Gasströmungswächter SENTRY GS15HH1,6AIZ mit einer<br />
Nennweite von DN15 <strong>und</strong> einem Nenndurchfluss von 1,6 m 3 /h wurde speziell für<br />
den Einsatz in <strong>Flüssiggas</strong> anlagen entwickelt. Seine Zuverlässigkeit wurde bereits<br />
in unterschiedlichsten <strong>Flüssiggas</strong>- Versorgungsanlagen <strong>und</strong> mit Druckregelgeräten<br />
verschiedener Hersteller getestet <strong>und</strong> bestätigt.<br />
Wir haben sie alle!<br />
Das GS-Produktsortiment von Mertik Maxitrol für Erd- <strong>und</strong><br />
<strong>Flüssiggas</strong>anlagen umfasst Anschlussgrößen von DN15 bis DN50 mit Nenndurchflüssen<br />
von 1,6 m 3 /h bis 16 m 3 /h. Weitere Informationen unter www.mertikmaxitrol.com.<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 29
Bei der Königsdisziplin, dem Steakgrillen,<br />
dürfen schon mal ein paar Flammen zu sehen sein.<br />
K<strong>und</strong>enansprache mit Bauchgefühl:<br />
<strong>Flüssiggas</strong> „kulinarisch“: Eine neue<br />
Kommunikationsschiene für Versorger<br />
Um in der Evolutionsstufe des Menschen vom Flachgriller, wie man die „einfachen“ Fleischaufleger nennt, zum fortgeschrittenen<br />
Grillexperten aufzusteigen, benötigt man drei Dinge: den Mut, Neues auszuprobieren, das richtige Grillgerät <strong>und</strong> einen Kursus, der<br />
vermittelt, wie man beides unter einen Hut beziehungsweise die Grillhaube bringt. Marko Markovitsch, gelernter Koch <strong>und</strong> einer von<br />
gut 20 Grillexperten im Dienst von Weber-Stephen, dem Weltmarktführer in Sachen Grills, bringt es auf den Punkt: „Alles, was man<br />
Kochen kann, kann man auch Grillen.“<br />
Mit einer Einschränkung: „Wenn man<br />
einen Grill mit Deckel hat.“ Er muss es<br />
schließlich wissen, denn ebenso wie die<br />
anderen Köche des Teams der Weber<br />
Grill-Akademie reist er tagtäglich durch<br />
die Republik, um den Deutschen zu zeigen,<br />
dass Grillen weit mehr ist, als einfach<br />
nur ein Stück Fleisch aufzulegen.<br />
Vor allem dann, wenn die Grills von seinem<br />
Arbeitgeber Weber-Stephen stammen,<br />
so die Message, die er auf seinen<br />
Kreuzzügen gegen die „Flachgriller“ zu<br />
überbringen versucht.<br />
Die Art kulinarischer Missionierung<br />
trägt durchaus Früchte: Über 200 Mio.<br />
Euro Umsatz werden aktuell in Deutschland<br />
allein aus dem Verkauf von Grillgeräten<br />
erzielt, Tendenz stark steigend. Dabei<br />
scheint die gute alte Holzkohle bald<br />
ausgedient zu haben: Fortgeschrittene<br />
Griller setzen bei ihrer Kultbeschäftigung<br />
auf <strong>Flüssiggas</strong>, denn damit lässt sich die<br />
Hitzezufuhr besser steuern. <strong>Flüssiggas</strong> ist<br />
sauberer <strong>und</strong> erspart das mühevolle Anheizen<br />
des Grills. Das danken einem in<br />
der Regel nicht nur die hungrigen Gäste,<br />
sondern auch die Nachbarn, denen die<br />
Geruchsbelästigung von langsam durchglühender<br />
Holzkohle erspart bleibt. Der<br />
Anteil der Gasgrills, die den Kohle-Mief<br />
verdrängen, liegt mit geschätzten 35 % am<br />
Gesamtumsatz schon recht hoch. Experten<br />
rechnen mit einer weiteren Steigerung<br />
in den nächsten Jahren. Und von<br />
diesem Kuchen könnten sich auch die<br />
<strong>Flüssiggas</strong>versorger ein ordentliches<br />
Stückchen abschneiden.<br />
R<strong>und</strong> um des Deutschen neue Lieblingsbeschäftigung<br />
hat sich innerhalb<br />
kürzester Zeit eine Branche etabliert, die<br />
derzeit ein enormes Wachstum aufweist:<br />
Grillcenter. Ihre Zielgruppe ist fest definiert:<br />
Gutsituierte Mitmenschen, vorzugsweise<br />
mit eigenem Domizil oder zumindest<br />
einer Terrasse bzw. einem Balkon.<br />
Für diese finanzkräftige Klientel haben<br />
die Hersteller hochwertiger Grillgeräte<br />
eine exklusive Produkt schiene entwickelt,<br />
die mit den Supermarktgrills zu zehn<br />
Euro, im Sonderangebot zusätzlich mit<br />
einem Beutel Holzkohle, nur noch den<br />
Produktnamen gemeinsam führt.<br />
Moderne Grills werden statt mit Kohle<br />
mit <strong>Flüssiggas</strong> betrieben, haben, wie eingangs<br />
erwähnt, einen Deckel, der dank<br />
doppelwandigem Edelstahl die Hitze besonders<br />
gut speichert <strong>und</strong> sich in der Deluxe-Version<br />
durch mechanische Unterstützung<br />
federleicht öffnen lässt.<br />
Oberklasse-Grills verfügen über beson-<br />
30 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Firmen <strong>und</strong> Produkte •<br />
ders heiße Anbratzonen zur Bräunung,<br />
Ruhezonen, die den Fleischsäften die<br />
Möglichkeit geben, sich gleichmäßig zu<br />
verteilen, Infrarotbrenner für Spießbraten<br />
<strong>und</strong> Hähnchen sowie die entsprechenden<br />
Drehspieße. Wer möchte, kann mit in<br />
Wasser eingeweichten Holzspänen einen<br />
dezenten Rauchgeschmack im teilweise<br />
serienmäßigen Räuchereinsatz erzeugen.<br />
Dabei sorgt eine im Deckelgriff integrierte<br />
LED-Lampe für ausreichende Beleuchtung<br />
nach Sonnenuntergang, selbst die<br />
Gasregler weisen eine dezente Innbeleuchtung<br />
auf. Derart ausgestattete Gasgrills<br />
haben ihren Preis: Mit mindestens<br />
1500 Euro muss man schon rechnen. Die<br />
Preisgrenze nach oben hin bestimmt eigentlich<br />
nur das eigene Portemonnaie.<br />
Mit dem Kauf des Grills ist es in den<br />
meisten Fällen jedoch nicht getan. Wer<br />
durch die Regalreihen der Grillcenter<br />
schlendert, kann einiges an Zubehör entdecken:<br />
Ob gusseiserner Wok für Ente<br />
kantonesisch oder die klassische Bouillabaisse<br />
vom Grill, Eschenholzplatten für<br />
das feine Raucharoma beim saftig gegrillten<br />
Wildlachs oder der Pizzastein für die<br />
hauchdünne Pizza wie beim Italiener.<br />
Ganz zu schweigen von der Food-Abteilung:<br />
Leckere Grillsoßen, hochwertige<br />
Gewürzkompositionen <strong>und</strong> natürlich die<br />
begleitenden Weine sowie jede Menge<br />
Grilltipps des geschulten Personals sorgen<br />
dafür, dass die Abstände zwischen<br />
den Besuchen im Grillcenter nicht allzu<br />
groß werden. Dazu trägt natürlich noch<br />
ein weiterer Umstand bei: Irgendwann ist<br />
auch die größte Gasflasche leer <strong>und</strong> damit<br />
ein triftiger Gr<strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en, mal kurz<br />
einen Fuß in das Haus der 1000 Wünsche<br />
zu setzen.<br />
K<strong>und</strong>enansprache durch Grillkurse<br />
Nicht nur Weber, auch alle anderen<br />
Hersteller von Grillgeräten sowie viele<br />
Grillstudios bieten solche Events an. Mit<br />
Erfolg, denn die Hightech-Grillgeräte benötigen<br />
fachk<strong>und</strong>ige Bedienung, um die<br />
gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Die<br />
Teilnehmer sind bunt gemischt: erfahrene<br />
Griller, die noch etwas dazulernen möchten,<br />
Neulinge auf der Suche nach dem<br />
richtigen Grillgerät <strong>und</strong> Frauen, die sich<br />
wirksam gegen die männliche Dominanz<br />
an der Feuerstelle im Garten stemmen<br />
wollen. Gesellschaftliche Ressentiments<br />
sind hier fehl am Platz: Bier, Wein <strong>und</strong><br />
die gemeinsame Leidenschaft für das<br />
Grillen schweißt den bunt zusammengewürfelten<br />
Haufen schnell zu einer homogenen<br />
Gruppe zusammen. Die Kurse für<br />
bis zu 25 Personen, die im Sommer bis zu<br />
viermal wöchentlich in gutgehenden<br />
Grillcentern angeboten werden, sind über<br />
Monate hinaus ausgebucht.<br />
Das Geschäft mit dem Grillen kann sich<br />
für <strong>Flüssiggas</strong>versorger durchaus lohnen,<br />
denn wer die Entwicklung verfolgt, kann<br />
feststellen, dass der von den Medien so<br />
gern aufgegriffene Hype um das Kochen<br />
derzeit eine Wandlung erfährt hin zum<br />
Grillen. Fernsehkochs haben längst den<br />
Kochlöffel gegen die Grillzange getauscht,<br />
die Lafers <strong>und</strong> Lichters der TV-Welt grüßen<br />
längst vom Gasgrill aus dem Studiogarten<br />
<strong>und</strong> den Grillshows. Da ist es nur<br />
noch eine Frage der Zeit, wann auch der<br />
letzte Zuschauer erkannt hat, dass ein<br />
schicker Gasgrill zur häuslichen Terrasse<br />
gehört wie die früher so unverzichtbare<br />
Hollywoodschaukel. Der Vertrauensvorschuss,<br />
den der K<strong>und</strong>e dem Flaschengas<br />
als Energie für seinen Gartengrill entgegenbringt,<br />
könnte durchaus der Türöffner<br />
für die Hauptumsatzträger „Brenngas“<br />
<strong>und</strong> „<strong>Autogas</strong>“ fungieren.<br />
Da freut Mann sich: Das Steak ist fertig. Zur Profiausrüstung gehört natürlich<br />
ein funkgesteuertes Steakthermometer.<br />
Auch dem (angeblich) besseren Geschlecht kann ein saftiges Steak<br />
durchaus ein Lächeln ins Gesicht zaubern...<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 31
• Termine <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
Für mehr K<strong>und</strong>ennähe: Prestagaz eröffnet PrestaShop 1 in Herten<br />
Anne-Marie Mensdorff-Pouilly, Prestagaz S.A., mit Top-Gas-Geschäftsführer<br />
Jürgen Seitz (Mitte) <strong>und</strong> Peter Pf<strong>und</strong>stein, der seit dem 1. Januar<br />
den Prestagaz Vertrieb in Deutschland leitet.<br />
Am 16. Juli 2013 hat die<br />
Prestagaz S.A., Kleinbettingen,<br />
auf dem Firmengelände der<br />
Top-Gas in Herten den Presta-<br />
Shop 1 eröffnet. Damit will<br />
sich das luxemburgische Unternehmen<br />
einer größeren<br />
K<strong>und</strong>ennähe versichern. „Wir<br />
sahen uns immer wieder mit<br />
dem Problem konfrontiert,<br />
dass wir kleine Mengen <strong>und</strong><br />
kurzfristige Anforderungen<br />
weder kurzfristig noch wettbewerbsfähig<br />
bedienen konnten“,<br />
erläutert Prestagaz-Einkaufsleiter<br />
Nicolas Kraemer die<br />
Überlegung, die hinter der Entscheidung<br />
für eine strategische<br />
Vertriebskooperation mit<br />
der Firma Top-Gas steht.<br />
Zwar unterhält die Prestagaz<br />
auf ihrem Firmengelände ein<br />
großes Flaschenlager, doch die<br />
steigenden Transportkosten,<br />
die nur durch optimal geplante<br />
Touren aufgefangen werden<br />
können, verhinderten allzu oft<br />
die Auslieferung in dem von<br />
K<strong>und</strong>en gewünschten Zeitraum,<br />
obwohl die Flasche an<br />
<strong>und</strong> für sich vorrätig gewesen<br />
wäre. Dazu kommt der Unterschied<br />
zwischen den deutschen<br />
<strong>und</strong> den Benelux-Paletten,<br />
die mit 120 x 240 cm<br />
wesentlich größer sind als es<br />
die Norm für Deutschland vorgibt.<br />
„Diese Paletten erfordern<br />
zur Verladung einen Stapler<br />
mit einer mindestens 2 m langen<br />
Gabel“, erklärt Kraemer,<br />
„der aber ist bei Neuk<strong>und</strong>en<br />
nicht immer vorhanden.“<br />
Die logistischen Probleme<br />
will man nun in der strategischen<br />
Vertriebskooperation<br />
mit Top-Gas meistern. „Unser<br />
Ziel ist es, nur mit vollem Lkw<br />
zu fahren“, so Kraemer „<strong>und</strong> in<br />
Herten ein Zwischenlager aufzubauen,<br />
aus dem heraus K<strong>und</strong>en<br />
im Radius von 200 bis<br />
250 km kurzfristig beliefert<br />
werden können. Mit der optimierten<br />
Vertriebslogistik kommen<br />
wir außerdem unserer<br />
ökologischen Verpflichtung<br />
nach, den CO 2 -Ausstoß nach<br />
Möglichkeit zu reduzieren.“<br />
Nicht nur Flaschen, auch<br />
Kappen, Ventile, Verschlussmuttern<br />
–kurz: alles Zubehör<br />
r<strong>und</strong> um die Flasche – wird<br />
künftig in Herten bereitgehalten.<br />
Ebenso kann der Austausch<br />
von Flaschen für die<br />
wiederkehrende Prüfung künftig<br />
über Herten abgewickelt<br />
werden: Die Flaschen werden<br />
in Kleinbettingen vorbereitet<br />
<strong>und</strong> im PrestaShop 1 bereitgestellt.<br />
Auch Top-Gas-Geschäftsführer<br />
Jürgen Seitz sieht in der<br />
Kooperation nur Vorteile: „Als<br />
regional tätiger <strong>Flüssiggas</strong>versorger<br />
eröffnet uns die Zusammenarbeit<br />
viele Möglichkeiten.<br />
Wir können unsere K<strong>und</strong>en<br />
künftig aus einem gut sortierten<br />
Lager zu optimalen Konditionen<br />
bedienen, ohne mit<br />
enormen Kapitalkosten in Vorlage<br />
gehen zu müssen. Bislang<br />
rechnete sich der Flascheneinkauf<br />
für uns nur waggonweise,<br />
um wettbewerbsfähig anbieten<br />
zu können“, so Seitz, dessen<br />
Versuche, gemeinsam mit<br />
Wettbewerbern ein Konsignations<br />
lager aufzubauen, gescheitert<br />
waren. „Was bei <strong>Flüssiggas</strong>tanks<br />
gang <strong>und</strong> gäbe ist,<br />
konnte sich bei der Flasche<br />
bislang nicht etablieren.“<br />
Das vergleichsweise junge<br />
Unternehmen hat in den<br />
vergangenen Jahren immer<br />
wieder in zukunftsträchtige<br />
Bereiche investiert <strong>und</strong> seinen<br />
Personal- sowie Fahrzeugbestand<br />
kontinuierlich ausgebaut.<br />
Mit einem verkehrsgünstig gelegenen,<br />
10 000 m 2 großen Betriebsgelände<br />
am Rande des<br />
Ruhrgebiets, einer betriebseigenen<br />
Füllstelle <strong>und</strong> dem<br />
Selbstverständnis, K<strong>und</strong>en<br />
nicht nur <strong>Flüssiggas</strong>versorger,<br />
sondern Partner <strong>und</strong> Berater<br />
zu sein, erfüllte Top-Gas die<br />
idealen Anforderungen der<br />
Prestagaz an ihren logistischen<br />
Vertriebspartner. Dabei<br />
bleibt es dem K<strong>und</strong>en vorbehalten,<br />
ob er die Auslieferung<br />
über die Top-Gas oder einen<br />
Spediteur seines Vertrauens<br />
vornehmen lässt oder aber die<br />
Ware selbst am Hertener<br />
Markt abholt.<br />
Und nicht nur dort: Derzeit<br />
führt Prestagaz Gespräche mit<br />
potenziellen Partnern für<br />
PrestaShops im Süden, Norden<br />
<strong>und</strong> im Osten Deutschlands.<br />
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32 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
Termine <strong>und</strong> Veranstaltungen •<br />
Grillkurse über den Dächern von Mainz<br />
„Wie heißen Steaks, die dünner<br />
sind als vier Zentimeter?“<br />
– „Carpaccio!“ Mit ein paar<br />
lockeren Sprüchen wie diesem<br />
sichert sich Markus Markowitsch<br />
schnell die uneingeschränkte<br />
Aufmerksamkeit der<br />
Teilnehmer, bevor die Aufgaben<br />
verteilt werden. Salat anrichten,<br />
Gemüse schneiden,<br />
Fleisch würzen – stets unter<br />
seiner Anleitung. Es ist ein<br />
lauer Sommerabend, die Location<br />
ist traumhaft: Hoch über<br />
den Dächern von Mainz thront<br />
die Grill- <strong>und</strong> Kochschule der<br />
Valentin Gashandel GmbH,<br />
Mainz, ein paar Etagen tiefer<br />
warten die Edelgrills der Hersteller<br />
Napoleon, Weber, Broil<br />
King <strong>und</strong> Outdoorchef auf<br />
neue Besitzer. Die dürften<br />
schnell gef<strong>und</strong>en sein, denn<br />
eine perfekt eingerichtete Küche<br />
sowie die riesige, mit Stehtischen,<br />
gemütlichen Sitzmöbeln<br />
<strong>und</strong> – natürlich – den<br />
nötigen Grills ausgestattete<br />
Dachterrasse sorgt bei den<br />
Teilnehmern für das richtige<br />
Grill-Feeling.<br />
Dennoch ist der Grillkurs<br />
alles andere als eine Verkaufsveranstaltung<br />
im klassischen<br />
Sinne. Am Grill sind alle zumindest<br />
für ein paar St<strong>und</strong>en<br />
Für mehr Spaß beim Grillen: Grillkurs im Grillforum Valentin, Mainz.<br />
gleich, das dokumentieren die<br />
Grillschürze <strong>und</strong> ein kleines<br />
Schild mit dem Vornamen.<br />
Hier dreht sich alles um das<br />
neue Outdoorvergnügen der<br />
Deutschen. Begeisterung <strong>und</strong><br />
Konzentration der Teilnehmer<br />
sind hoch – selbst der Hinweis,<br />
man möge sich an den kostenlosen<br />
Getränken im Kühlschrank<br />
bedienen, findet kaum<br />
Beachtung.<br />
„Die meisten Teilnehmer<br />
nutzen die Kurse, um sich die<br />
Entscheidung für den richtigen<br />
Grill zu erleichtern“, erklärt<br />
Frank Heeb, Leiter Vertrieb<br />
<strong>und</strong> Handel bei Valentin, „andere<br />
wollen einfach noch etwas<br />
dazulernen.“ Interessenten<br />
können hier selbst Hand anlegen,<br />
sich mit anderen austauschen<br />
<strong>und</strong> finden letztlich Bestätigung<br />
in den leckeren<br />
Ergebnissen, die Eventköche<br />
wie Markus Markowitsch vom<br />
Grill zaubern.<br />
„Im Schnitt verkaufen wir<br />
Grillgeräte zwischen 500 <strong>und</strong><br />
1200 Euro. Unsere K<strong>und</strong>en<br />
entscheiden sich zu 80 % für<br />
die hochwertigen Gasgrills,<br />
den Rest machen mit Holzkohle<br />
<strong>und</strong> Elektro betriebene Geräte<br />
aus“, so Frank Heeb. Das<br />
Grillforum Valentin veranstaltet<br />
jährlich bis zu 80 Grill- <strong>und</strong><br />
Kochkurse mit 15 bis 18 Teilnehmern.<br />
Frank Heeb: „Unsere<br />
Kurse sind meist vier Wochen<br />
vorher ausgebucht.“<br />
Es ist wohl die leckerste Art<br />
der K<strong>und</strong>enbindung, denn<br />
natürlich werden nicht nur die<br />
Schmankerl vom Grill ausgiebig<br />
bei fachk<strong>und</strong>igen Diskussionen<br />
in lockerer R<strong>und</strong>e verzehrt,<br />
sondern zusätzlich auch<br />
die Grillsoßen <strong>und</strong> Grillgewürze,<br />
viele davon Eigenkreationen,<br />
verkostet. Am Ende sind<br />
alle satt <strong>und</strong> zufrieden <strong>und</strong><br />
haben in der Regel ihre Entscheidung<br />
getroffen, welches<br />
Modell künftig die heimische<br />
Terrasse zieren soll.<br />
Liebe geht bekanntlich<br />
durch den Magen, wie das<br />
Valentin-Konzept bestätigt:<br />
Grill- <strong>und</strong> Kochkurse erhöhen<br />
die K<strong>und</strong>enbindung, steigern<br />
die K<strong>und</strong>enzufriedenheit <strong>und</strong><br />
beleben natürlich das Geschäft<br />
r<strong>und</strong> um den Energieträger<br />
<strong>Flüssiggas</strong>. Um das festzustellen,<br />
bedarf es allerdings keiner<br />
aufwendigen betriebswirtschaftlichen<br />
Auswertung, ein<br />
einfacher Besuch während der<br />
Geschäftszeiten reicht aus. Die<br />
aufmerksamen Fachberater<br />
haben immer alle Hände voll<br />
tun, manchmal sogar mehr, als<br />
ihnen lieb ist.<br />
www.grillforum-valentin.de<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 33
• Termine <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
24./25. September 2013 in Königswinter<br />
UNITI Forum <strong>Tankstellentechnik</strong><br />
Das UNITI Forum <strong>Tankstellentechnik</strong><br />
informiert über<br />
neue rechtliche <strong>und</strong> technische<br />
Aspekte für den Bau <strong>und</strong> den<br />
Betrieb von Tankstellen, die<br />
sich aus aktuellen Änderungen<br />
im Umweltrecht <strong>und</strong> Neuerungen<br />
im technischen Recht einschließlich<br />
Normen ergeben.<br />
Die Teilnehmer erhalten b<strong>und</strong>esweit<br />
verbindliche Informationen<br />
über die rechtlichen<br />
Konsequenzen <strong>und</strong> die daraus<br />
resultierenden erforderlichen<br />
Maßnahmen für den Brand-,<br />
Explosions-, Gewässer- <strong>und</strong><br />
Immissionsschutz.<br />
Damit haben Tankstellenbetreiber,<br />
Fachbetriebe, Sachverständige<br />
<strong>und</strong> Behörden eine<br />
gemeinsame Arbeitsgr<strong>und</strong>lage<br />
zur praxisorientierten <strong>und</strong> kostenbewussten<br />
Umsetzung der<br />
aktuellen Vorschriften. Die<br />
Erläuterungen aus der Praxis<br />
für die Praxis werden von renommierten<br />
Mitgliedern von<br />
Fachgremien, die an der Erarbeitung<br />
der neuen Vorschriften<br />
mitwirken, erfahrenen<br />
Sachverständigen von zugelassenen<br />
Überwachungsstellen<br />
sowie Fachleuten aus der Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> von Verbänden vermittelt.<br />
Zum Thema „<strong>Autogas</strong><br />
an Tankstelle“ referieren Dr.<br />
Hermann Dinkler, Verband der<br />
TÜV e.V., Berlin, <strong>und</strong> Frank<br />
Althoff, Westfalen AG, Münster.<br />
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion<br />
stehen die beiden<br />
gemeinsam mit Dr. Klaus-<br />
R. Frisch vom DVFG e.V., Berlin,<br />
<strong>und</strong> weiteren Experten aus der<br />
Branche Rede <strong>und</strong> Antwort.<br />
Detailliertes Programm <strong>und</strong><br />
Anmeldeunterlagen unter<br />
www.uniti.de<br />
VITOGAZ veranstaltetE Servicepartnertagung<br />
Schwerpunkte Hochwasser <strong>und</strong> Störungsbeseitigung<br />
Ein informatives Meeting für<br />
seine regionalen Servicepartner<br />
veranstaltete die Vitogaz<br />
Deutschland GmbH am 12. Juni<br />
in Halle-Peißen. Thematischer<br />
Schwerpunkt war die Hochwasserkatastrophe<br />
in Deutschland:<br />
Viele Heizungsanlagen<br />
sind veraltet <strong>und</strong> werden mit<br />
Heizöl betrieben. Hier rückt<br />
stark die Modernisierung <strong>und</strong><br />
Umstellung auf die umweltfre<strong>und</strong>lichere<br />
Energie <strong>Flüssiggas</strong><br />
in den Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Ein weiteres Highlight im<br />
Rahmen der Veranstaltung war<br />
die Vorführung <strong>und</strong> Diskussion<br />
über Störungen der <strong>Flüssiggas</strong>anlage,<br />
insbesondere Reglertechnik,<br />
durch Harry<br />
Wessalowski, dem technischen<br />
Leiter der Firma Müller Gastechnik,<br />
Schenefeld.<br />
GREEN TECHNOLOGIES DAY BEI LEWA, LEONBERG:<br />
Erfahrungsaustausch r<strong>und</strong> den Energieträger Gas<br />
R<strong>und</strong> 40 geladene Gäste aus Praxis <strong>und</strong> Forschung diskutierten im Rahmen<br />
des 4. Green Technologies Day über die Rolle von Gas als Brückentechnologie.<br />
<br />
Foto: Lewa GmbH<br />
Zum vierten Mal richtete<br />
Lewa, führender Hersteller von<br />
Dosier- <strong>und</strong> Prozess-Membranpumpen,<br />
den Green Technologies<br />
Day aus. Unter dem Motto<br />
„Energieträger Gas – Brückentechnologie<br />
zum Wasserstoff-<br />
Zeitalter?“ informierten Experten<br />
aus Industrie <strong>und</strong><br />
Wissenschaft über die aktuelle<br />
Forschung sowie über den Einsatz<br />
von modernen Techniken<br />
in der Praxis. Vor einem Publikum,<br />
das von Anwendern aus<br />
Raffinerien <strong>und</strong> nachgelagerten<br />
Industrien bis hin zu Anlagenbauern<br />
für <strong>Flüssiggas</strong>lösungen<br />
<strong>und</strong> Partnern von<br />
Lewa reichte, referierte unter<br />
anderem Christian Steger,<br />
Geschäftsführer der Scharr Tec<br />
GmbH & Co KG, Stuttgart, der<br />
unter dem Titel „<strong>Flüssiggas</strong><br />
– Fossiler Brennstoff im Umfeld<br />
der Erneuerbaren Energien“<br />
die chemischen <strong>und</strong> physikalischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen von <strong>Flüssiggas</strong>en<br />
erläuterte <strong>und</strong> Anwendungen<br />
beschrieb, bei denen<br />
diese als Energieträger eingesetzt<br />
werden können. Er zeigte<br />
dabei diverse Vorteile auf, wie<br />
zum Beispiel die hohe Energiedichte<br />
bei geringem Volumen<br />
<strong>und</strong> einfache Transport- <strong>und</strong><br />
Lagerungsmöglichkeiten.<br />
Die Teilnehmer des 4. Green<br />
Technologies Day kamen zu<br />
dem Konsens, dass Gas als<br />
Brückentechnologie eine angemessene<br />
Lösung ist, allerdings<br />
nur eine auf Zeit: Die Brücke,<br />
die wir mit Gas als Energieträger<br />
bauen, darf nicht zu lang<br />
sein, so das Fazit der Veranstaltung,<br />
denn: Es werden fossile<br />
Stoffe verbrannt, die dem<br />
Klima schaden. Auf lange Sicht<br />
führt kein Weg an regenerativen<br />
Energien vorbei.<br />
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Amtsgericht Braunschweig: HRB 202282<br />
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Urheberrecht (C) 2012 <strong>Flüssiggas</strong>- Service <strong>und</strong> Wartung GmbH<br />
34 <strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013
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59. Jahrgang; erscheint seit 1955 im STROBEL VERLAG, Arnsberg · 6 Ausgaben jährlich<br />
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ISSN 0721-5894<br />
<strong>Flüssiggas</strong> 04 | 2013 35
Print & Digital<br />
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<strong>Flüssiggas</strong> im energiemix von<br />
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<strong>Flüssiggas</strong>anlagen<br />
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03I2013 strobel verlag<br />
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