gas Effizienz mit KWK (Vorschau)
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Oldenbourg Industrieverlag 63. Jahrgang B 19240 F ISSN 0343-2092<br />
3/2012<br />
Juli/August<br />
www.<strong>gas</strong>-zeitschrift.de<br />
Die Zeitschrift für Energieberatung<br />
und Gerätetechnik<br />
<strong>Effizienz</strong> <strong>mit</strong> <strong>KWK</strong><br />
Energie-Apps
INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />
GASFACHLICHE AUSSPRACHETAGUNG<br />
l<br />
www.gat-dvgw.de<br />
gat 2012<br />
vom 25. bis 26. September 2012<br />
in Dresden<br />
Die gat ist das größte deutschsprachige Forum für alle Themen<br />
rund um Erd<strong>gas</strong>. Kongress und Ausstellung sprechen aktuell<br />
rund 3.000 Teilnehmer an. Mit ihrem umfangreichen und<br />
aktuellen Themenspektrum wird die kommende gat in Dresden<br />
eine starke Dialogplattform zwischen Technik, Wirtschaft und<br />
Politik sein.<br />
Die gat 2012 in der Messe Dresden bietet Ihnen als Leitveranstaltung der<br />
Branche parallele Diskussionsforen zu folgenden Themen:<br />
• Entwicklung & Zukunft im Wärmemarkt<br />
• Energiekonzept in der kommunalen Umsetzung<br />
• Innovation in der Anwendungstechnik Wärme & Kälte<br />
• Dispatching im Wandel<br />
• Klimaschutz-Potenziale von regenerativen Gasen<br />
• Energiespeicher-Konzepte Demoanlagen<br />
• Systemanalyse Energieversorgung<br />
• Smart Grids<br />
• Smart Metering im Kontext von Datenschutz und Sicherheit<br />
• Anreizregulierung in der Energiewende<br />
• Trassierungspraxis beim Ausbau neuer Infrastrukturen<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Dresden.<br />
Melden Sie sich jetzt schon an!<br />
JETZT VORMERKEN!<br />
wat 2013, gat 2013 plus<br />
DVGW-Mitgliederversammlung<br />
vom 30.9. bis 2.10.2013<br />
in Nürnberg<br />
24. bis 25.9.2012<br />
Dresden<br />
Mit freundlicher Unterstützung von:
7<br />
Steuerbegünstigung für<br />
Erd<strong>gas</strong>fahrzeuge bis 2030?<br />
12<br />
Aus Holz wird Gas – das zeigt<br />
ein Pilotprojekt bei Ulm.<br />
20<br />
Partner der Energiewende:<br />
<strong>KWK</strong>-Technologien<br />
Inhalt 3. 2012<br />
Fachbeitrag<br />
20 Mikro-<strong>KWK</strong> im Zeichen<br />
der Energiewende<br />
Titelbild: Viessmann<br />
Aktuelles<br />
4 Energiewende aus<br />
Handwerkssicht<br />
ASUE- und BDEW-Personalien<br />
5 Messen und Kongresse im<br />
Herbst<br />
Neue Energien bringen Arbeit<br />
6 Energie-<strong>Effizienz</strong>klassen<br />
Umfrage zum Modernisieren<br />
7 Perspektiven für Erd<strong>gas</strong>fahrzeuge<br />
8 Energiewende im Breisgau<br />
Homann oberster Regulierer<br />
9 Bio<strong>gas</strong>-Pilotanlage<br />
Gasspeicher Moeckow kommt<br />
10 Dena-Bio<strong>gas</strong>register<br />
Thüga setzt auf Windkraft<br />
11 Bio-Erd<strong>gas</strong> direkt ins Netz<br />
Erd<strong>gas</strong>verbrauch in Städten<br />
12 Aus Holz wird Gas<br />
13 Sanieren: Motive, Kosten<br />
14 Qual der Wahl beim Heizen<br />
Bundesgebäude sanieren<br />
15 MS Wissenschaft unterwegs<br />
16 Europäischer Klima-Cup<br />
Mehr Geld für Beratung<br />
18 Förder-Ecke<br />
Geräteindustrie<br />
24 Aktuelle Brennwerttechnik<br />
25 Brennwert + Wärmepumpe<br />
Solar und Erd<strong>gas</strong> kompakt<br />
26 Hall of Fame: Vaillant<br />
27 Hybridgerät von MHG<br />
Designpreis für Flachkollektor<br />
28 Solar von Ritter und<br />
Remeha<br />
29 <strong>KWK</strong>-Neuheiten von<br />
Vaillant<br />
30 Solarertrag gratis<br />
auswerten<br />
Wärmezentrale von<br />
Windhager<br />
Medien<br />
31 Apps, Apps, Apps …<br />
32 Technisches Recht<br />
verständlich<br />
So wird Wind zu Gas<br />
33 Stadtwerke-Kampagne<br />
„Heißkalte Bescherung“<br />
34 Wilo-Arbeitshilfe<br />
ZVHSK-Homepage renoviert<br />
Energieberater online<br />
suchen<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 3
Aktuelles<br />
Kommentar des ZVSHK-Präsidenten<br />
„Energiewende <strong>mit</strong> Schlagseite“<br />
In einem Statement zur Energiewende kritisiert ZVSHK-Präsident Manfred<br />
Stather, dass die Energieeffizienz auf der Strecke zu bleiben droht. Die<br />
bisherigen Konzepte seien zu einseitig auf die Stromerzeugung ausgelegt.<br />
Hier der Kommentar im Wortlaut.<br />
Manfred Stather, Präsident des Zentralverbandes<br />
Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Bild: ZVSHK<br />
Photovoltaik, neuer Minister, Offshore-<br />
Windparks und sogar ein Bundespräsident,<br />
der sich in die Debatte einschaltet.<br />
Das Thema Energie ist der mediale Dauerbrenner<br />
– bis auf eine Ausnahme. So geht es beim<br />
Thema Energieeffizienz momentan alles andere<br />
als heiß her. Immerhin: Bis 2050 sollen exakt<br />
50 Prozent der Energie durch Steigerung der<br />
Energieeffizienz eingespart werden. „Das regelt<br />
der Markt schon alleine“, ist gelegentlich von<br />
der Politik zu vernehmen. Aber im Moment<br />
regelt dieser Markt gar nichts. Er wird geregelt.<br />
Natürlich sieht es enorm energieeffizient<br />
aus, wenn eine Armada moderner Windmüh-<br />
len die Küsten säumt. Ähnlich beliebt ist momentan<br />
eine Technologie, die im letzten Jahr<br />
gerade mal knapp zwei Prozent zur nationalen<br />
Energieversorgung beitrug: die Photovoltaik!<br />
Dort fließen Millionen an Staatsgeldern, und<br />
Minister, Landesväter und sonstige Würdenträger<br />
geben sich auf Fachmessen die Klinke<br />
in die Hand. Die Berliner Energietage zur<br />
Energieeffizienz hingegen <strong>mit</strong> begleitender<br />
Fachmesse wurden – kaum wahrnehmbar –<br />
von einer Parlamentarischen Staatssekretärin<br />
eröffnet. Deren unspektakuläre, aber wahre<br />
Kernbotschaft: Unnötiger Energieverbrauch<br />
bedeutet zusätzliche Kosten und senkt so<br />
die Konkurrenzfähigkeit unserer Volkswirtschaft.<br />
Genau darum geht es.<br />
Natürlich ist es nicht leicht, 18 Millionen<br />
Immobilienbesitzer von der Notwendigkeit<br />
eines technisch einwandfreien Heizkessels zu<br />
überzeugen. Natürlich ist es nicht leicht, eine<br />
Technologie zu entwickeln, die die gigantischen<br />
Mengen an Abwärme in der Industrie<br />
nutzt. Doch zu energieeffizienten Maßnahmen<br />
haben wir keine Alternative. So ist ein Weg zu<br />
mehr Energieeffizienz beispielsweise das Aktionsprogramm<br />
„Grüne Wärme für Wohngebäude“<br />
des SHK-Handwerks <strong>mit</strong> zahlreichen<br />
Forderungen und Maßnahmen, wie sparsamer<br />
<strong>mit</strong> Energie umgegangen werden kann.<br />
Es sollte gerade bei solch einem Megaprojekt<br />
wie der Energiewende das altbewährte<br />
Prinzip gelten: Versuche zunächst auf den<br />
Feldern noch besser zu werden, auf denen<br />
du bereits gut bist. Das erhöht die <strong>Effizienz</strong>.<br />
Soll heißen: die Energieeffizienz. •<br />
Dr. Ludwig Möhring ist<br />
neuer Präsident der ASUE<br />
Arbeitsgemeinschaft für<br />
sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch<br />
e.V. Bild: ASUE<br />
ASUE-Präsident neu<br />
gewählt<br />
Möhring<br />
folgt auf<br />
Prohl<br />
Auf ihrer Jahrestagung im Mai<br />
wählte die ASUE Arbeitsgemeinschaft<br />
für sparsamen und<br />
umweltfreundlichen Energieverbrauch<br />
Dr. Ludwig Möhring zu ihrem neuen<br />
Präsidenten. Möhring ist Mitglied der<br />
Geschäftsführung der Win<strong>gas</strong> GmbH und tritt die Nachfolge von<br />
Andreas Prohl, Vorstands<strong>mit</strong>glied der GASAG Berliner Gaswerke<br />
Aktiengesellschaft, an. In einem ersten Statement beschreibt<br />
Möhring die Kernziele seiner Präsidentschaft:<br />
„Meine Präsidentschaft fällt in eine Zeit massiver Veränderungen<br />
in der deutschen Energielandschaft. Mit der von der Bundesregierung<br />
beschlossenen Energiewende stehen wir vor großen Herausforderungen.<br />
ASUE – seit jeher der umweltfreundlichen Energienutzung<br />
verpflichtet – war in den letzten 35 Jahren Mittler zwischen Forschung,<br />
Wirtschaft, Technik und Politik und brachte viele neue technische<br />
Entwicklungen zusammen <strong>mit</strong> den verantwortlichen Akteuren in den<br />
Markt. Erst recht <strong>mit</strong> Blick auf die anstehenden Veränderungen wird<br />
ASUE auch zukünftig ein verlässlicher und innovativer Gesprächspartner<br />
sein und dabei den Fokus stets auf die technischen und politischen<br />
Rahmenbedingungen richten, da<strong>mit</strong> der Weg in die CO 2 -arme<br />
Welt erfolgreich beschritten werden kann.“ •<br />
Neues BDEW-Präsidium<br />
Zweite Amtszeit<br />
für Woste<br />
und Abke<br />
Ende Juni wählte der Bundesverband<br />
der Energieund<br />
Wasserwirtschaft<br />
Ewald Woste: Der Vorstandsvorsitzende<br />
der Stadtwerkeholding Thüga<br />
wurde in seinem Ehrenamt als BDEW-<br />
Präsident bestätigt. Bild: Thüga<br />
(BDEW) turnusmäßig sein ehrenamtliches Präsidium. Dabei wurde<br />
Ewald Woste erneut zum Präsidenten gewählt. Woste ist Vorstandsvorsitzender<br />
der Thüga AG, die bundesweit an 100 Unternehmen der<br />
Energie- und Wasserbranche beteiligt ist. Der Thüga-Aufsichtsratsvorsitzende,<br />
Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, beschreibt<br />
in seiner Gratulation die wichtigste Aufgabe Wostes: „Mit Herrn Woste<br />
hat der BDEW einen Präsidenten, der in der Lage ist, die verschiedenen<br />
Strömungen des Verbandes in eine Richtung zu bringen“. Der BDEW<br />
vereint 1.800 Unternehmen der Energie- und Wasserversorgung, deren<br />
Bandbreite von lokalen und kommunalen über regionale bis hin<br />
zu überregionalen Unternehmen reicht. Zum wichtigsten Erfolg der<br />
abgelaufenen Amtszeit zählt, dass sich der BDEW nach der Reaktorkatastrophe<br />
von Fukushima geschlossen für einen Ausstieg aus der Kernkraft<br />
und eine konstruktive Begleitung der Energiewende aussprach.<br />
Auch der Vizepräsident Wasser/Abwasser, der Geschäftsführer der Hessenwasser<br />
GmbH & Co. KG, Wulf Abke, sowie zwei weitere Mitglieder des<br />
Verbandspräsidiums wurden in ihren Ämtern bestätigt. Claus Gebhardt ist<br />
Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH und Rolf Martin<br />
Sch<strong>mit</strong>z ist Mitglied des Vorstandes der RWE AG. Neu gewählt wurde<br />
Michael G. Feist, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover. •<br />
4 | 3 2012 | <strong>gas</strong>
Aktuelles<br />
Messen und Kongresse<br />
Heißer Herbst für die Energiebranche<br />
Auf attraktiven Fachmessen und Kongressen stehen ab September die Energiewende und<br />
die <strong>mit</strong> ihr verbundenen Produkte und Dienstleistungen auf dem Programm.<br />
Bild: Reeco<br />
Kongress zur Energieeffizienz<br />
dena-Energieeffizienzkongress<br />
Termin 18./19.09.2012<br />
Ort InterContinental Berlin<br />
Infos www.dena-kongress.de<br />
Die Herausforderungen der Energiewirtschaft<br />
sind Gegenstand eines dena-Kongresses: Es<br />
geht um die Elemente des künftigen Energiesystems<br />
– Erzeugung, Transport, Speicherung<br />
und Verteilung von Energie – die mehr denn<br />
je aufeinander abgestimmt werden müssen.<br />
Und es geht um das oft vernachlässigte Thema<br />
Energieeffizienz.<br />
51. Gasfachliche<br />
Aussprachetagung<br />
gat 2012<br />
Termin 25./26.09.2012<br />
Ort Messe Dresden<br />
Öffnungs- Di. 9 bis 18 Uhr,<br />
zeiten Mi. 9 bis 17 Uhr<br />
Infos www.gat-dvgw.de<br />
„Energiewende aktiv gestalten“ lautet das<br />
Generalthema der gat 2012. Im Mittelpunkt<br />
von Ausstellung und Kongressen stehen<br />
Anwendungen neuer Gastechnologien für<br />
die Energiesysteme der Zukunft. Die gat ist<br />
das größte deutschsprachige Erd<strong>gas</strong>-Forum<br />
und wird erneut zur Dialogplattform an den<br />
Schnittstellen von Technik, Wirtschaft und<br />
Politik.<br />
13. Internationale Energiemesse<br />
Renexpo<br />
Renexpo<br />
Termin 27. bis 30.09.2012<br />
Ort Messe Augsburg<br />
Öffnungs- Do. bis Sa. 9 bis 18 Uhr,<br />
zeiten So. 10 bis 17 Uhr<br />
Infos www.renexpo.de<br />
350 Aussteller, 16.000 Besucher und 1.500 Kongressteilnehmer<br />
versammelt die internationale<br />
Energiefachmesse Renexpo in Augsburg.<br />
In Fachausstellung, Kongress und fachlichem<br />
Rahmenprogramm informiert die Veranstaltung<br />
über die Themenbereiche regenerative<br />
Erzeugung, intelligente Verteilung und effiziente<br />
Verwendung von Energie. Schwerpunkte<br />
sind Holzenergie, Kraft-Wärme-Kopplung,<br />
Windenergie und Ressourceneffizienz.<br />
Brennstoffzellen im Fokus<br />
f-cell und Battery+Storage<br />
Termin 08. bis 10.10.2012<br />
Ort ICS Konferenzzentrum<br />
der Messe Stuttgart<br />
Infos www.f-cell.de<br />
Erstmals auf der Messe Stuttgart findet das<br />
internationale Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Fachforum<br />
f-cell statt. Neu ist auch<br />
die Verknüpfung <strong>mit</strong> der Fachveranstaltung<br />
Battery+Storage. Auch hier ist der Bezug zur<br />
Energiewende offensichtlich: Brennstoffzellen<br />
erzeugen unter anderem in der Hausenergieversorgung<br />
umweltfreundlich Wärme und<br />
Strom, dazu kommen große Batterien sowie<br />
Wasserstoff als chemischer Energiespeicher.<br />
Renexpo Austria <strong>mit</strong><br />
Energieberater-Tagen<br />
Zum Branchentreff für Energieberater hat<br />
sich die Renexpo Austria in Salzburg entwickelt.<br />
Im Rahmen der „4. Österreichischen<br />
Energieberater Tage“ treffen sich Experten<br />
aus Österreich und Bayern zum Informations-<br />
und Erfahrungsaustausch. Über 500<br />
Energieberater nutzten 2011 die Veranstaltung.<br />
Die Kongressmesse selbst erwartet<br />
1.000 Kongressteilnehmer, 4.000 Fachbesucher<br />
und 150 Aussteller. •<br />
Studie zu Arbeitsplätzen durch erneuerbare Energien<br />
Wichtig für den Arbeitsmarkt<br />
Im Jahr 2011 waren bundesweit<br />
rund 382.000<br />
Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche<br />
beschäftigt. Da<strong>mit</strong> hängt jeder<br />
hundertste Arbeitsplatz<br />
an den regenerativen Energietechnologien.<br />
Das zeigt<br />
eine Studie der Gesellschaft<br />
für Wirtschaftliche Strukturforschung<br />
(gws) und<br />
des Zentrums für Solarenergie-<br />
und Wasserstoff-<br />
Forschung Baden-Württemberg<br />
(ZSW). Er<strong>mit</strong>telt<br />
wurden auch die Arbeitsplatzeffekte<br />
auf Bundesländerebene.<br />
Während bei<br />
den absoluten Zahlen die<br />
wirtschaftlich starken Länder<br />
wie Bayern und Nordrhein-Westfalen die<br />
Nase vorn haben, ist die relative Bedeutung der<br />
Renexpo Austria<br />
Grafik: Agentur für Erneuerbare Energien<br />
Termin 29.11. bis 01.12.2012<br />
Ort Messezentrum Salzburg<br />
Öffnungs- Do. und Fr. 9 bis 17 Uhr,<br />
zeiten Sa. 9 bis 15.30 Uhr<br />
Infos www.renexpo-austria.at<br />
Erneuerbaren für den Arbeitsmarkt vor allem in<br />
strukturschwächeren Regionen hoch. •<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 5
Aktuelles<br />
Neues EU-Rahmengesetz<br />
Energie-<strong>Effizienz</strong>klassen<br />
weiter auf dem Vormarsch<br />
Solche Klassifizierungen<br />
wird man in Zukunft nicht<br />
nur auf Haushaltsgeräten,<br />
sondern auch auf weiteren<br />
energierelevanten Produkten<br />
sehen.<br />
Bild: Europäische Kommission<br />
Die Tür zur weiter verbesserten Verbraucherinformation ist aufgestoßen. Mit dem Inkrafttreten<br />
des „Gesetzes zur Neuordnung des Energieverbrauchskennzeichnungsrechts“ können<br />
zukünftig weitere Produkte <strong>mit</strong> der bekannten farbigen <strong>Effizienz</strong>skala versehen werden.<br />
Bei Haushaltsgeräten und anderen Konsumgütern<br />
informiert das EU-Energielabel<br />
bisher schon die Verbraucher<br />
über den Energieverbrauch. Das wird künftig<br />
beispielsweise auch bei gewerblichen Produkten<br />
der Fall sein. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes<br />
zur Neuordnung des Energieverbrauchskennzeichnungsrechts<br />
wurde der rechtliche<br />
Rahmen zur Ausdehnung der bekannten farbigen<br />
Energieeffizienzskala geschaffen.<br />
Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für<br />
Wirtschaft und Technologie, begrüßt die erweiterten<br />
Möglichkeiten: „Das neue Gesetz<br />
ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz im Produktbereich. Durch<br />
die Verbesserung der Verbraucherinformation<br />
soll der Wettbewerb um die energieeffizientesten<br />
Produkte gestärkt und so die Energieeffizienz<br />
insgesamt gesteigert werden.“<br />
Auch für Heizkessel und<br />
Warmwasserbereiter<br />
Doch welche Produktgruppen erhalten nun<br />
konkret ein <strong>Effizienz</strong>label? Die Entscheidung<br />
darüber trifft die EU-Kommission. 35 Produktgruppen<br />
<strong>mit</strong> hohem Energieeinsparpo-<br />
tenzial wurden in einer Vorstudie ausgewählt.<br />
Für diese sollen nun schrittweise produktspezifische<br />
EU-Verordnungen festgelegt werden.<br />
Mit am weitesten gediehen sind diese Vorarbeiten<br />
für Heizkessel und Warmwasserbereiter.<br />
Bei diesen Produktgruppen sollen schon<br />
in diesem Jahr entsprechende EU-Rechtsakte<br />
verabschiedet werden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt des Gesetzes<br />
ist die Verbesserung der Marktüberwachung.<br />
Die Vollzugspflichten und -befugnisse der<br />
Länder wurden erweitert. Das betrifft unter<br />
anderem die Möglichkeit von Stichprobenkontrollen.<br />
•<br />
Umfrage zum Modernisierungsverhalten<br />
Wärmewende kommt nicht in Gang<br />
1.001 Hausbesitzer befragte TNS Emnid zum Thema energetische Modernisierungen im<br />
Auftrag der VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik. Hier einige Ergebnisse<br />
des „VdZ-Modernisierungsbarometers 2012“.<br />
Energiesparen wollen fast alle – allein bei der<br />
Umsetzung hapert es. Das zeigt einmal mehr<br />
der VdZ-Modernisierungsbarometer. Bild: VdZ<br />
In den Köpfen ist die Energieeffizienz angekommen:<br />
51 Prozent der Hausbesitzer<br />
machen sich Gedanken, was sie selbst tun<br />
könnten. Sogar 94 Prozent sind der Meinung,<br />
grundsätzlich weniger Energie verbrauchen<br />
und da<strong>mit</strong> Einsparpotenziale nutzen zu wollen.<br />
So weit die guten Nachrichten aus dem<br />
aktuellen „VdZ-Modernisierungsbarometer<br />
für Hausbesitzer 2012“.<br />
Es gibt auch weniger erfreuliche Zahlen:<br />
Lediglich 19 Prozent der Befragten gaben an,<br />
6 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
in den vergangenen zwei Jahren ihre Heizungsanlage<br />
erneuert oder teilerneuert zu<br />
haben. Und 87 Prozent der Befragten sehen<br />
keinen Anlass zu Sanierungsarbeiten, solange<br />
die Heizung noch funktioniert. Das Energiebewusstsein<br />
ist also da – auf Einsparpotenziale<br />
wird trotzdem zu oft verzichtet.<br />
Überfällige Maßnahmen<br />
Zu viele Hausbesitzer unterschätzen die Einsparmöglichkeiten.<br />
Denn obwohl 85 Prozent<br />
des Energieverbrauchs eines Wohnhauses in<br />
Raumwärme und Warmwassererzeugung<br />
fließen, sind 78 Prozent der deutschen Heizungsanlagen<br />
<strong>mit</strong> ineffizienter Technik ausgestattet.<br />
Fast einem Drittel der Eigentümer<br />
ist nicht klar, welche Vorteile eine Investition<br />
in moderne Heizungstechnik bringt – weder<br />
die deutlich niedrigeren Heizkosten noch die<br />
Steigerung des Marktwerts einer Immobilie.<br />
Für zusätzliche Verunsicherung sorgen<br />
energiepolitische Diskussionen – sei es das<br />
endlose Gezerre um die steuerliche Absetzbarkeit<br />
von Sanierungsmaßnahmen oder<br />
das Ändern und Aussetzen von Förderprogrammen.<br />
Die Hälfte der Befragten sagt, dass<br />
geringe oder unstete Förder<strong>mit</strong>tel sowie die<br />
mangelnde Kenntnis über Fördermöglichkeiten<br />
weitere wesentliche Gründe sind, die der<br />
eigenen Heizungsmodernisierung entgegen<br />
stehen. •<br />
Infos zum Einstieg in die<br />
Modernisierung<br />
Die Serviceplattform www.intelligentheizen.info<br />
setzt an den Modernisierungs-Hemmnissen<br />
an: Infos zur<br />
Heizungsmodernisierung, eine aktuelle<br />
Förder<strong>mit</strong>teldatenbank, ein „Heizungsmodernisierungs-Fahrplan“<br />
sowie Broschüren zu staatlichen Fördergeldern<br />
zum kostenlosen Download<br />
bieten einen praktischen Einstieg<br />
ins eigene Sanierungsprojekt.
Fahren <strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong><br />
Steuerbegünstigung bis<br />
2030 rückt näher<br />
Aktuelles<br />
Bis 2018 gilt die derzeitige Steuerbegünstigung des Kraftstoffs Erd<strong>gas</strong>. Experten fordern<br />
schon seit einiger Zeit, diese Frist zu verlängern. Das Europaparlament hat hierfür nun die<br />
Weichen gestellt. Es winkt die steuerliche Begünstigung bis 2030 – und da<strong>mit</strong> Planungssicherheit.<br />
Mitte April hat das Europäische<br />
Parlament einem Richtlinienvorschlag<br />
der EU-Kommission zugestimmt,<br />
demzufolge die Steuerbegünstigung<br />
von Erd<strong>gas</strong> und Bio-Erd<strong>gas</strong> als Kraftstoff<br />
bis 2030 verlängert werden kann. Der Vorschlag<br />
ist Teil der europaweiten Richtlinie<br />
für die Energiebesteuerung. Diese Richtlinie<br />
wird derzeit überarbeitet und dient auch der<br />
deutschen Steuergesetzgebung als Grundlage.<br />
Das EU-Parlament begründet sein Votum<br />
für Erd<strong>gas</strong> als Kraftstoff da<strong>mit</strong>, dass Erd<strong>gas</strong><br />
„weniger schädliche Auswirkung auf die Umwelt<br />
als andere fossile Kraftstoffe hat und die<br />
Infrastruktur für den Vertrieb eine günstige<br />
Wirkung im Hinblick auf die Einführung erneuerbarer<br />
alternativer Energien – also Bio-<br />
Erd<strong>gas</strong> – haben könnte.“<br />
Gazprom lässt Erd<strong>gas</strong>tankstellen bauen<br />
Im Großraum Berlin will Gazprom Germania vier Erd<strong>gas</strong>tankstellen betreiben. Mit<br />
deren Bau wurde jetzt Erd<strong>gas</strong> mobil beauftragt. Weitere vier Tankstellen sollen<br />
2013 folgen. Zwei Erd<strong>gas</strong>tankstellen betreibt die Deutschland-Tochter von Gazprom<br />
bereits. Die Erd<strong>gas</strong> mobil GmbH hat den Aufbau des deutschen Netzes maßgeblich<br />
<strong>mit</strong>gestaltet und bereits rund 480 Tankstellenprojekte umgesetzt.<br />
Zunächst sind die EU-Mitgliedsstaaten am<br />
Zug: Sie müssen über den Vorschlag des Parlaments<br />
entscheiden. Timm Kehler, Vorstand<br />
von Erd<strong>gas</strong> mobil, ist optimistisch: „Da<strong>mit</strong> hat<br />
das Europaparlament ein wichtiges Signal für<br />
den alternativen Antrieb und den wachsenden<br />
europäischen Erd<strong>gas</strong>automarkt gesetzt“,<br />
sagte der Sprecher der Initiative führender<br />
deutscher Energieversorgungsunternehmen.<br />
Benzinpreise über der Marke von 1,60 Euro<br />
ärgern die Autofahrer. Wer <strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong> fährt,<br />
hat es besser: Zeitweise lag der Preis für Erd<strong>gas</strong><br />
als Kraftstoff um 60 Prozent unter dem<br />
von Super E10 und knapp 50 Prozent unter<br />
dem von Diesel. Denn umgerechnet auf den<br />
Energiegehalt von Superbenzin entspricht<br />
der derzeitige Erd<strong>gas</strong>-Kilopreis von etwa 1,02<br />
Euro einem Literpreis von nur 66 Cent.<br />
Erd<strong>gas</strong> mobil nutzte die Rekord-Preisspanne,<br />
um den Abbau von Wettbewerbshemmnissen<br />
für kostengünstige alternative Antriebe zu<br />
fordern. Timm Kehler: „Angebot und Nachfrage<br />
sind im Kraftstoffmarkt nicht im Lot,<br />
ohne Alternativen entsteht kein Preisdruck auf<br />
erdölbasierte Treibstoffe.“ Kehler beklagt, dass<br />
die Unterstützung von alternativen Antrieben<br />
in den letzten Jahren trotz immer lauterer und<br />
stärkerer Stimmen nicht in dem möglichen<br />
Maß angegangen wurde. „Es bestehen noch<br />
zu viele Wettbewerbshemmnisse.“<br />
Erfolgskontrolle inklusive<br />
Der Richtlinienvorschlag beschreibt die Möglichkeit<br />
einer bis mindestens 2023 deutlich<br />
vergünstigten Energiesteuer für Erd<strong>gas</strong> im<br />
Straßenverkehr. Danach soll ein Steuervorteil<br />
von 50 Prozent bis 2030 gelten. Eine mögliche<br />
Steuererhöhung soll zudem nicht ohne vorherige<br />
Bewertung der Entwicklung erfolgen:<br />
Wie steht es um die Verfügbarkeit von Erd<strong>gas</strong><br />
und Biomethan als Kraftstoff? Wie weit ist der<br />
Ausbau des Tankstellennetzes gediehen? Wie<br />
hoch sind die Marktanteile von Erd<strong>gas</strong>fahrzeugen<br />
sowie von Biomethan?<br />
Preisabstand erreichte<br />
Rekordhöhen<br />
Abhängigkeit vom Erdöl<br />
verringern<br />
Die derzeitige Preissituation verdeutliche laut<br />
Erd<strong>gas</strong> mobil, wie abhängig der Verkehrssektor<br />
in Deutschland vom Erdöl ist. Erd<strong>gas</strong> und Bio-<br />
Erd<strong>gas</strong> seien ökonomisch und ökologisch sinnvolle<br />
Alternativen, zudem langfristig verfügbar.<br />
Die Technik habe sich seit Jahren bewährt, das<br />
Tankstellennetz wachse ebenso kontinuierlich<br />
wie die Modellpalette der Fahrzeughersteller.<br />
Heute rechne sich ein Erd<strong>gas</strong>fahrzeug bereits<br />
ab 10.000 Kilometern Fahrleistung im Jahr. •<br />
Erd<strong>gas</strong>kunden haben’s gut! Die Preisspanne zwischen konventionellen<br />
und alternativen Kraftstoffen ist so hoch wie nie.<br />
Vorfahrt für Erd<strong>gas</strong>: Diese Devise gilt auch für die EU-Politik, die dem<br />
ökologisch sinnvollen Kraftstoff den Weg ebnet. Bilder: Erd<strong>gas</strong> mobil<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 7
Aktuelles<br />
Innovative Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlage<br />
Energiewende im Breisgau<br />
Eine der größten Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlagen Baden-Württembergs hat die Badenova im Gewerbepark<br />
Breisgau in Betrieb genommen. Passend zum Standort: Es wird erstmals in Deutschland<br />
Trauben- und Apfeltrester vergärt.<br />
Preisübergabe <strong>mit</strong> Badenova-Vorstand Mathias<br />
Nikolay, Christine Montigel als Vertreterin der<br />
Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“<br />
und Dr. Robert Greb, der bei Badenova den<br />
Bereich Bioenergie leitet. Bild: Badenova<br />
Nicht nur die Kapazitäten der Bio-<br />
Erd<strong>gas</strong>-Anlage sind beeindruckend:<br />
50.000 Megawattstunden Biomethan<br />
beträgt die jährliche Produktionskapazität.<br />
Mehr als 10 Millionen Euro hat der Energieversorger<br />
Badenova in eine der größten<br />
Anlagen Baden-Württembergs investiert.<br />
Dass die Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlage bei der offiziellen<br />
Inbetriebnahme jedoch gleich als Preisträger<br />
im Wettbewerb „Deutschland – Land<br />
der Ideen“ ausgezeichnet wurde, liegt an<br />
einer echten Innovation: In der neuen Anlage<br />
wird die Vergärung von Trauben- und<br />
Apfeltrester praktiziert. Das ist bundesweit<br />
einmalig und eröffnet den Landwirten und<br />
Winzern in Breisgau, Kaiserstuhl und Markgräflerland<br />
neue Vermarktungsperspektiven<br />
für ihre Bioabfälle.<br />
Energie aus Ernteabfällen<br />
Bei der Auszeichnung lobte Christine Montigel<br />
als Vertreterin der Standortinitiative<br />
„Deutschland – Land der Ideen“: „Badenova<br />
nimmt sich gleich zweier wichtiger Themen<br />
an: der Energiegewinnung und der Entsorgung<br />
von Abfall. Die Idee der Energieerzeugung<br />
aus Ernteabfällen ist zukunftsweisend<br />
und hat Vorbildcharakter.“ Badenova verfolgt<br />
bei allen Anlagen zur Bio<strong>gas</strong>produktion ein<br />
umfassendes Nachhaltigkeitskonzept. Dr.<br />
Robert Greb, Leiter des Bereiches Bio-Energie<br />
bei Badenova, nennt dessen wichtigste<br />
Grundsätze: „Wir wollen <strong>mit</strong> den örtlichen<br />
Landwirten eng zusammenarbeiten, wir<br />
suchen nach Substratalternativen jenseits der<br />
klassischen Maisverwertung und wir legen<br />
dabei Wert auf Regionalität und regionale<br />
Wertschöpfung.“<br />
Die Anlage im Gewerbepark Breisgau erzeugt<br />
nicht nur Bio<strong>gas</strong>, sondern bereitet es in<br />
einem weiteren Verfahrensschritt zu hochwertigem<br />
Bio-Erd<strong>gas</strong> auf. Das Bio-Erd<strong>gas</strong><br />
wird nach dem Prinzip der Absorption in<br />
den Waschkolonnen aus dem Roh<strong>gas</strong> gewonnen.<br />
Bei dieser Amin-Wäsche werden CO 2<br />
und andere Bestandteile des Roh<strong>gas</strong>es vom<br />
Methan getrennt. Das veredelte Bio<strong>gas</strong> wird<br />
ins Erd<strong>gas</strong>netz eingespeist. Wird die Jahreskapazität<br />
der Anlage ausgeschöpft, können<br />
<strong>mit</strong> dem Bio-Erd<strong>gas</strong> rund 5.000 Zwei-Personen-Haushalte<br />
<strong>mit</strong> Strom und teilweise <strong>mit</strong><br />
Wärme versorgt werden. •<br />
Bundesnetzagentur<br />
Stabwechsel in der<br />
Regulierungsbehörde<br />
Der Bundesnetzagentur kommt im Rahmen der anstehenden Energiewende<br />
eine große Bedeutung zu. Insofern wurde der im März vollzogene Wechsel<br />
an der Spitze der Bundesbehörde in der Energiebranche genau beobachtet.<br />
Vorschusslorbeeren begleiteten Jochen Homann, den neuen<br />
Präsidenten der Bundesnetzagentur, in sein Amt: Bundeswirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler lobte den neuen Chef der<br />
Regulierungsbehörde, der zuletzt unter Rösler Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie war. „Jochen Homann<br />
ist ein fachlich allseits anerkannter Experte und eine hervorragende<br />
Besetzung für die Position als Präsident. Er wird die Bundesnetzagentur<br />
klar auf die zügige Umsetzung der Energiewende ausrichten“, so<br />
der Wirtschaftsminister bei der Amtseinführung.<br />
Rösler dankte zugleich dem Vorgänger: „Mein Dank gilt der großartigen<br />
Leistung von Matthias Kurth. Er hat in seinen elf Jahren als<br />
Präsident erreicht, dass insbesondere der Telekommunikationsmarkt<br />
jetzt einer der dynamischsten Märkte weltweit ist. Auch im Energiebereich<br />
wurden seit 2005 zahlreiche Weichen für mehr Wettbewerb<br />
zum Wohle der Verbraucher gestellt.“<br />
8 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
Jochen Homann, der neue Präsident der<br />
Bundesnetzagentur. Bild: Bundesnetzagentur<br />
Lob auch von außen<br />
Auch von der Energiebranche wurde die Personalentscheidung<br />
positiv aufgenommen. Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), freut sich auf<br />
die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem ausgewiesenen Experten der energiewirtschaftlichen<br />
Materie: „Wir stehen gerne als konstruktiver<br />
Ansprechpartner für die anstehenden Regulierungsvorhaben zur<br />
Verfügung“, so Reck. Der VKU sieht die Bundesnetzagentur als<br />
Gestalter der Energiewende. Sie müsse die geeigneten Anreize<br />
setzen und aus der reinen Kostenbetrachtung der Energiebranche<br />
hin zu einer stärkeren Investitionsförderung kommen. „Da<strong>mit</strong> die<br />
Einspeisung dezentraler Energien auch in der Zukunft gewährleistet<br />
werden kann, brauchen die Verteilnetzbetreiber deutlich mehr<br />
Unterstützung als bisher“, so Reck. •
Aktuelles<br />
Neuartige Bio<strong>gas</strong>-Aufbereitung<br />
Pilotanlage in Bau<br />
Eine Anlage, die <strong>mit</strong> Hilfe von Hohlfasermembranen Bio-Erd<strong>gas</strong> produziert, wird noch im<br />
Sommer in Betrieb gehen. Laut MT-Biomethan arbeitet das Pilotprojekt in Zeven/Niedersachsen<br />
ausgesprochen energieeffizient.<br />
Bei dem neuen Verfahren wird das Bio<strong>gas</strong><br />
technisch effizient und <strong>mit</strong> geringem<br />
elektrischem Energieaufwand getrocknet,<br />
entschwefelt und das Kohlendioxid<br />
<strong>mit</strong>tels Membranen abgetrennt. Vorteil gegenüber<br />
den bisherigen Systemen auf Membranbasis<br />
ist nach Angaben des Anlagenbauers<br />
MT-Biomethan, dass eine 98-prozentige<br />
Methanreinheit erzielt werden kann – und<br />
dies bei sehr geringem „Methanschlupf “<br />
Blick in die Pilotanlage zur Gasaufbereitung<br />
<strong>mit</strong>tels Membrantechnik.<br />
Bilder: Evonik<br />
von unter 0,5 Prozent. „Kein System konnte<br />
bislang bei beiden Parametern zugleich Spitzenwerte<br />
erzielen“, betont MT-Biomethan-<br />
Geschäftsführer Karsten Wünsche.<br />
Die Membranmodule für die effiziente<br />
Bio<strong>gas</strong>aufbereitung enthalten mehrere<br />
Tausend feinste Hohlfasern aus Hochleistungskunststoffen.<br />
Sie zeichnen sich durch<br />
große Druck- und Temperaturbeständigkeit<br />
aus.<br />
Die Module zur Bio<strong>gas</strong>aufbereitung enthalten<br />
tausende Hohlfasern aus Hochleistungskunststoffen.<br />
Effiziente Bio-Erd<strong>gas</strong>-<br />
Produktion<br />
Verglichen <strong>mit</strong> bisher am Markt verfügbaren<br />
stromgeführten Aufbereitungstechniken ist<br />
die Membrantechnik laut Hersteller günstiger<br />
im Kauf und im Betrieb. Der Stromverbrauch<br />
wurde um 17 Prozent verringert. Konventionelle<br />
Gasaufbereitungsanlagen benötigen außerdem<br />
mehr Rohbio<strong>gas</strong>, um dieselbe Menge<br />
Bio-Erd<strong>gas</strong> zu erzeugen.<br />
Die Pilotanlage wird an die bestehende<br />
Infrastruktur am Firmenstandort von MT-<br />
Biomethan im niedersächsischen Zeven angeschlossen.<br />
Hier ist von der Rohbio<strong>gas</strong>erzeugung<br />
bis zur Einspeisestation ins Erd<strong>gas</strong>netz<br />
alles vorhanden. Auch die Einspeisefähigkeit<br />
des Biomethans nach den Regeln des Deutschen<br />
Vereins des Gas- und Wasserfachs<br />
(DVGW) lässt sich zuverlässig nachweisen.<br />
Das erzeugte Biomethan wird in das Erd<strong>gas</strong>netz<br />
der Stadtwerke Zeven eingespeist. •<br />
EWE-Projekt<br />
Gasspeicher Moeckow kann<br />
gebaut werden<br />
Nach einem dreijährigen Genehmigungsverfahren steht dem Bau<br />
des Gasspeichers Moeckow in Mecklenburg-Vorpommern nichts<br />
mehr im Weg. Wann da<strong>mit</strong> begonnen wird und ob die EWE den<br />
Speicher alleine betreiben wird, ist aber noch nicht sicher.<br />
Bereits in Betrieb ist der Gasspeicher<br />
Nüttermoor, ebenfalls ein EWE-Projekt.<br />
Bild: EWE<br />
Während der Erkundungs- und<br />
Genehmigungsphase des Projekts<br />
hat sich nach Angaben der<br />
EWE Energie AG der Gasmarkt deutlich<br />
gewandelt. Die Vermarktung der Speicherkapazität<br />
müsse den geänderten Rahmenbedingungen<br />
angepasst werden. „Wann EWE<br />
<strong>mit</strong> dem Bau des Speichers beginnt, wird<br />
vor allem von den energiewirtschaftlichen<br />
und energiepolitischen Rahmenbedingungen<br />
bestimmt und lässt sich heute schwer<br />
abschätzen“, sagt EWE-Vorstand Dr. Thomas<br />
Neuber. „Auch Kooperationsmodelle<br />
werden hierbei nicht ausgeschlossen“, so<br />
Neuber.<br />
Erd<strong>gas</strong>speicher bieten die Möglichkeit, Lieferengpässe<br />
zu überbrücken und im Gashandel<br />
flexibel auftreten zu können. Außerdem<br />
kann synthetisches Erd<strong>gas</strong>, das <strong>mit</strong> Hilfe von<br />
Windkraft erzeugt wird, gespeichert werden.<br />
Die Vorgeschichte<br />
Schon 2006 erwarb die EWE das Eigentum<br />
am Steinsalz des Salzstockes bei Moeckow<br />
im Landkreis Vorpommern-Greifswald, um<br />
die Kavernen für die Speicherung von Erd<strong>gas</strong><br />
zu nutzen. Geotechnische Untersuchungen<br />
ergaben ein Speicherpotenzial von über zwei<br />
Milliarden Kubikmeter Arbeits<strong>gas</strong>, das in bis<br />
zu 24 Kavernen Platz finden könnte.<br />
Nicht nur die Geologie erwies sich als günstig.<br />
Auch die Lage rund 20 Kilometer südlich<br />
von Lubmin ist optimal, wie EWE-Vorstand<br />
Neuber erläutert: „Der geplante Gasspeicher ist<br />
auf Grund seiner Lage nahe des Energieknotenpunktes<br />
Lubmin <strong>mit</strong> der Anlandestation, der<br />
aus Russland kommenden Erd<strong>gas</strong>leitung Nordstream<br />
und den bei Lubmin geplanten Gaskraftwerken<br />
von überregionaler energiewirtschaftlicher<br />
Bedeutung.“ Geplant sei die Anbindung<br />
des Speichers an die im Bau befindliche Fern<strong>gas</strong>leitung<br />
NEL sowie an die direkt am Speicher<br />
vorbei laufende Fern<strong>gas</strong>leitung OPAL. •<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 9
Aktuelles<br />
Bio<strong>gas</strong>register<br />
Bilanz nach dem<br />
Premierenjahr<br />
Im Februar 2011 wurde die<br />
Internet-Plattform Bio<strong>gas</strong>register<br />
Deutschland ins Leben<br />
ge rufen. Eine erste Zwischenbilanz<br />
fällt positiv aus. Gesetzesänderungen<br />
erfordern<br />
allerdings aufwendige Weiterentwicklungen.<br />
Aufgabe der Online-Plattform ist es,<br />
zertifizierte Nachweise für die gehandelten<br />
Bio<strong>gas</strong>mengen im Erd<strong>gas</strong>netz<br />
zu liefern. Mit diesen Nachweisen können<br />
Vergütungen für die Strom- und Wärmeproduktion<br />
geltend gemacht werden. Über 50 Unternehmen<br />
aus dem In- und Ausland nutzten<br />
dieses Angebot im ersten Jahr des Bestehens.<br />
Derzeit sind rund 40 Prozent aller Biomethan<br />
produzierenden Anlagen in Deutschland im<br />
Bio<strong>gas</strong>register erfasst und von akkreditierten<br />
Gutachtern zertifiziert. „Wir sind sehr erfreut<br />
über die Resonanz, auf die das Bio<strong>gas</strong>register<br />
Deutschland im Markt stößt“, sagt dena-<br />
Geschäftsführer Andreas Jung, der <strong>mit</strong> einem<br />
weiteren Wachstum rechnet.<br />
Geänderte Nachweis führung<br />
Sowohl das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) als auch das Erneuerbare-Energien-<br />
Wärmegesetz (EEWärmeG) wurden im<br />
Rahmen der Energiewende modifiziert –<br />
<strong>mit</strong> Auswirkungen auf die Nachweisführung<br />
von Bio<strong>gas</strong> im Erd<strong>gas</strong>netz. Für die aktuelle<br />
Betriebsperiode wird das Register gemäß<br />
den neuen Zertifizierungsanforderungen<br />
weiterentwickelt. Bereits überarbeitet wurden<br />
Leitfaden und Kriterienkatalog. Die Internet-<br />
Anwendung wird ebenfalls aktualisiert.<br />
Die gesamte Verwertungskette von Bio<strong>gas</strong> und Bio-Erd<strong>gas</strong> wird<br />
im Bio<strong>gas</strong>register dokumentiert.<br />
Bilder: dena<br />
Das EEG fordert ab 2013 zum Beispiel die<br />
lückenlose Rückverfolgbarkeit einer jeden Kilowattstunde<br />
über die gesamte Handelskette von<br />
der Herstellung bis zum Endverbraucher. Das<br />
Bio<strong>gas</strong>register wird auch dieser sogenannten<br />
Massenbilanzierung gerecht. Trotz neuer Aufgaben<br />
bleiben die<br />
Gebühren für die<br />
Systemnutzung<br />
gleich. Seit Juli<br />
wird lediglich die<br />
Grundgebühr bei<br />
Neuanmeldung<br />
nicht mehr anteilig<br />
nach Monaten,<br />
sondern unabhängig<br />
vom Zeitpunkt<br />
der Anmeldung<br />
in voller Höhe für<br />
das ganze Jahr berechnet.<br />
•<br />
Weitere Infos<br />
Mehr zum Bio<strong>gas</strong>register<br />
Deutschland, unter<br />
anderem der aktuelle<br />
Entwurf eines Leitfadens<br />
zur EEG-konformen<br />
Dokumentation<br />
von Biomethan unter<br />
www.bio<strong>gas</strong>register.de<br />
Thüga setzt auf Windkraft<br />
Windparks im Hunsrück<br />
eingeweiht<br />
35 Stadtwerke der Thüga-Gruppe treiben <strong>mit</strong> der Inbetriebnahme<br />
von zwei Windparks im Hunsrück den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien voran. Die Politik stärkt diesem Engagement<br />
den Rücken.<br />
Montage eines Windrads in luftiger Höhe<br />
durch den Projektentwickler Juwi. Bild: Juwi<br />
Roger Lewentz, der rheinland-pfälzische<br />
Innenminister, sah bei der Eröffnung<br />
der Windparks Politik und Wirtschaft<br />
an einem Strang ziehen: „Rheinland-Pfalz<br />
steht zur Energiewende, und wir wollen unseren<br />
Beitrag dafür leisten. Wir unterstützen<br />
aktiv den Prozess der Dezentralisierung der<br />
Energieversorgung. Der Ausbau der Windenergie<br />
spielt dabei eine wichtige Rolle. Und<br />
wir freuen uns über die tatkräftige Unterstützung<br />
der kommunalen Gesellschafter<br />
der Thüga Erneuerbare Energien.“ Geht es<br />
nach der Landesregierung, sollen bis 2030 100<br />
Prozent des Stroms in Rheinland-Pfalz aus<br />
regenerativen Energien gewonnen werden.<br />
Die Windparks liegen in Neuerkirch<br />
<strong>mit</strong> acht und in Unzenberg <strong>mit</strong> fünf Windkraftanlagen.<br />
Zusammen erzeugen sie eine<br />
10 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
Energiemenge, <strong>mit</strong> der 17.800 Haushalte <strong>mit</strong><br />
einem durchschnittlichen Stromverbrauch<br />
von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr versorgt<br />
werden können.<br />
Gemeinsam stärker<br />
Das Arbeitsprinzip der Thüga Erneuerbare<br />
Energien GmbH & Co. KG passt zur Struktur<br />
der Gruppe: Beteiligt sind 35 kommunale<br />
Gesellschafter. Darunter sind auch sieben aus<br />
Rheinland-Pfalz, wie etwa die Energieversorgung<br />
Mittelrhein GmbH (EVM) aus Koblenz.<br />
Deren Geschäftsführer Jochen Rönz<br />
beschreibt die Zusammenarbeit: „Sinn unserer<br />
Gesellschaft ist es, dass wir Kapital und<br />
Know-how bündeln und uns auch überregi-<br />
Gäste aus Politik und Wirtschaft bei der Eröffnung<br />
eines der beiden Thüga-Windparks im<br />
Hunsrück.<br />
Bild: Thüga<br />
onal an Projekten zur regenerativen Energieerzeugung<br />
beteiligen. Alles, was wir vor Ort<br />
nicht alleine realisieren können – entweder<br />
aufgrund der Gegebenheiten oder der Größe<br />
des Projekts – machen wir gemeinsam.“<br />
Auf diese Weise, so Rönz, könnten auch Regionalversorger<br />
die Energiewende lokal und<br />
überregional voran bringen. •
Aktuelles<br />
Blick auf den Bio<strong>gas</strong>-Anlagenverbund im Energiepark Hahnennest.<br />
Bild: Terranets BW<br />
Neuheit in Baden-Württemberg<br />
Bio<strong>gas</strong> fürs Erd<strong>gas</strong>-<br />
Hochdrucknetz<br />
Im oberschwäbischen Ostrach geht die erste Bio<strong>gas</strong>anlage in Baden-Württemberg in Betrieb,<br />
die aufbereitetes Bio-Erd<strong>gas</strong> direkt in ein Hochdruck-Fern<strong>gas</strong>netz einspeist. Neben der Bio<strong>gas</strong>erzeugung<br />
und -aufbereitung findet vor Ort auch die notwendige Verdichtung statt.<br />
Fünf Landwirte geben Gas: In nur zwei<br />
Jahren entstand für 10 Millionen Euro<br />
in Ostrach (Landkreis Sigmaringen)<br />
Der Betreiber<br />
Die Terranets BW GmbH betreibt seit 1961<br />
Gashochdruckleitungen und -anlagen. Heute<br />
sind mehr als zwei Drittel aller Städte<br />
und Gemeinden in Baden-Württemberg<br />
sowie Teile der Schweiz, Vorarlbergs und<br />
Liechtensteins an das Hochdrucknetz des<br />
EnBW-Tochterunternehmens angebunden.<br />
Das Netz stellt den diskriminierungsfreien<br />
Transport von Erd<strong>gas</strong> sicher und gewährleistet<br />
eine technisch zuverlässige Versorgung.<br />
eine der größten Bio<strong>gas</strong>anlagen in Baden-<br />
Württemberg. Die Anlage erzeugt rund 1.000<br />
Kubikmeter Rohbio<strong>gas</strong>. Ein Viertel davon<br />
wird in zwei Blockheizkraftwerken in Strom<br />
und Wärme verwandelt. Der Strom geht ins<br />
Netz, die Wärme beheizt die Fermenter der<br />
Anlage sowie über ein Nahwärmenetz örtliche<br />
Haushalte.<br />
Vergärung – Aufbereitung –<br />
Verdichtung – Einspeisung<br />
Der Großteil des Rohbio<strong>gas</strong>es wird auf Erd<strong>gas</strong>qualität<br />
aufbereitet – pro Stunde entstehen<br />
rund 350 Normkubikmeter Bio-Erd<strong>gas</strong>. Da-<br />
<strong>mit</strong> es ins Erd<strong>gas</strong>-Hochdrucknetz eingespeist<br />
werden kann, wird es in einem weiteren Arbeitsschritt<br />
auf den notwendigen Druck von<br />
50 bar verdichtet. Für Planung, Betrieb und<br />
Instandhaltung der Einspeisestation ist Terranets<br />
BW zuständig.<br />
Terranets BW-Sprecher Dr. Thomas Gößmann<br />
betonte bei der Einweihung die Ausnahmestellung<br />
des oberschwäbischen Anlagenverbunds:<br />
„Hier wird die Energiewende<br />
konkret umgesetzt. Wir beglückwünschen die<br />
Verantwortlichen und freuen uns, dieses Vorzeigeprojekt<br />
bei der technischen Planung und<br />
Realisierung der Bio<strong>gas</strong>einspeisung sowie in<br />
allen Fragen rund um die Messtechnik und<br />
den Netzanschluss unterstützt zu haben.“ •<br />
Techem-Studie „Energiekennwerte“<br />
Städte-Ranking zum Erd<strong>gas</strong>verbrauch<br />
Aus der Erfassung des Erd<strong>gas</strong>verbrauchs von rund 1,6 Millionen Wohnungen in 130.000<br />
Mehrfamilienhäusern speisen sich die „Energiekennwerte“, die der Energiedienstleister<br />
Techem regelmäßig veröffentlicht. Jetzt wurden interessante Städte-Ranglisten vorgestellt.<br />
Die ausgewerteten Daten beziehen<br />
sich auf das Jahr 2011 und erfassen<br />
37 Städte, bei denen mindestens<br />
100 von Techem abgerechnete Gebäude <strong>mit</strong><br />
Erd<strong>gas</strong> beheizt wurden. Daraus hat der Energiedienstleister<br />
Top 10-Listen der deutschen<br />
Städte <strong>mit</strong> dem niedrigsten Erd<strong>gas</strong>verbrauch<br />
Die Top 10 der Niedrigverbraucher<br />
(Erd<strong>gas</strong> in<br />
kWh/m 2 ) in 2011<br />
1 Leipzig 126,78<br />
2 Erfurt 132,00<br />
3 Magdeburg 132,70<br />
4 Chemnitz 133,12<br />
5 Dortmund 133,78<br />
6 Halle 135,19<br />
7 Gütersloh 135,34<br />
8 Dresden 136,16<br />
9 Soest 137,92<br />
10 Aschaffenburg 137,93<br />
pro Quadratmeter beheizter Fläche sowie<br />
dem größten Verbrauchsrückgang zwischen<br />
2010 und 2011 er<strong>mit</strong>telt. Beeinflusst wird der<br />
Energieverbrauch vor allem von den klimatischen<br />
Verhältnissen, der Bausubstanz der<br />
Gebäude, der Anlagentechnik und dem Verhalten<br />
der Bewohner.<br />
Die Top 10 der Energiesparer<br />
(Angaben in<br />
Prozent)<br />
1 Soest 21,90<br />
2 Rheine 20,93<br />
3 Hameln 19,56<br />
4 Gütersloh 19,52<br />
5 Celle 19,41<br />
6 Hannover 17,86<br />
7 Reutlingen 17,59<br />
8 Magdeburg 17,57<br />
9 Göttingen 17,54<br />
10 Berlin 17,05<br />
Leipzig und Soest<br />
liegen vorn<br />
Die sächsische Metropole Leipzig belegt im<br />
Jahr 2011 <strong>mit</strong> einem durchschnittlichen Erd<strong>gas</strong>verbrauch<br />
für Heizung und Warmwasser<br />
von 126,78 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />
Wohnfläche die Spitzenposition. Auch auf<br />
den weiteren Plätzen folgen zunächst Städte<br />
aus den neuen Bundesländern. Am Ende der<br />
Liste rangieren Städte aus dem hohen Norden<br />
der Republik: Itzehoe <strong>mit</strong> 198,4, Oldenburg<br />
<strong>mit</strong> 184,79 und Kiel <strong>mit</strong> 178,03 kWh/m 2 .<br />
In allen 37 untersuchten Städten ist der<br />
Erd<strong>gas</strong>verbrauch für Heizung und Warmwasser<br />
2011 im Vergleich zum Vorjahr gesunken.<br />
Techem führt das auf die vermutlich günstigeren<br />
klimatischen Bedingungen 2011 zurück.<br />
Die Schlusslichter in diesem Ranking bilden<br />
Kiel (- 3,8 Prozent), Oldenburg (- 8,9 Prozent)<br />
und Frankfurt am Main (- 9,8 Prozent) <strong>mit</strong><br />
relativ geringen Einsparungen. •<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 11
Aktuelles<br />
Länderübergreifendes Stadtwerke-Projekt<br />
Aus Holz wird Gas<br />
In diesem Jahr werden die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm das bundesweit erste Holz<strong>gas</strong>-<br />
Heizkraftwerk in Betrieb nehmen. Dieses Highlight und das weitere Engagement der<br />
Stadt Ulm in Sachen erneuerbare Energien haben dazu geführt, dass Ulm im Juni den Titel<br />
„Energie-Kommune“ erhielt.<br />
In Senden bei Neu-Ulm steht das bundesweit<br />
erste Holz<strong>gas</strong>-Heizkraftwerk.<br />
Bilder: SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm<br />
Ulm kann bei innovativen Energieprojekten<br />
bereits einiges vorweisen. Seit<br />
Anfang der 1990er-Jahre gibt es ein<br />
kommunales Solar-Förderprogramm <strong>mit</strong> einem<br />
jährlichen Volumen von rund 250.000 Euro. Die<br />
Folge: Zum wiederholten Mal steht Ulm auch<br />
2012 auf dem ersten Platz der Solarbundesliga<br />
unter den Städten <strong>mit</strong> über 100.000 Einwohnern.<br />
Nullenergiehäuser, Forschungseinrichtungen,<br />
Wasserkraftwerke, eine Solarfähre über die<br />
Donau: Das Engagement ist vielseitig.<br />
Häufig sind die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm<br />
(SWU) bei den Projekten <strong>mit</strong> von der Partie. Der<br />
grenzüberschreitende Verbund – zwischen Ulm<br />
und Neu-Ulm verläuft die Ländergrenze von<br />
Baden-Württemberg und Bayern – ist auch für<br />
das jüngste Projekt verantwortlich: In Senden<br />
wird das bundesweit erste kommerziell betriebene<br />
Holz<strong>gas</strong>-Heizkraftwerk in Betrieb gehen.<br />
Das Besondere des neuen Heizkraftwerks ist,<br />
dass das Holz darin nicht verbrannt, sondern<br />
zunächst bei ungefähr 900 Grad verschwelt<br />
wird. Dies geschieht in einem 12 Meter hohen<br />
Stahlbehälter unter Ausschluss von Sauerstoff.<br />
So entsteht ein Gasgemisch aus Wasserstoff,<br />
Methan und Kohlenmonoxid, das schließlich<br />
verbrannt wird und zwei Motoren antreibt.<br />
Per Kraft-Wärme-Kopplung wird Strom und<br />
Nutzwärme erzeugt. Der Reststoff Holzkoks<br />
dient als neuerlicher Energielieferant für die<br />
Verschwelung. Mit dieser Technologie wird<br />
80 Prozent der im Holz verfügbaren Energie<br />
genutzt – deutlich mehr als bei der sofortigen<br />
Verbrennung möglich wären. Die Rohstoffe<br />
kommen aus der Region. Der allergrößte<br />
Teil ist Restholz aus der Forst- und Landwirtschaft,<br />
dazu kommt Schwemmholz, das<br />
in SWU-Wasserkraftwerken angespült wird.<br />
Die erzeugte Wärme wird über ein noch zu<br />
bauendes Nahwärmenetz an Haushalte und<br />
Betriebe in Senden abgegeben. Eine weitere<br />
Ver bindungsleitung nach Neu-Ulm unterstützt<br />
zudem das dortige Wärmenetz. Pro Jahr<br />
werden etwa 36 Millionen Kilowattstunden<br />
Strom und 41 Millionen Kilowattstunden<br />
Wärme erzeugt. Da<strong>mit</strong> können 10.000 Haushalte<br />
versorgt werden.<br />
Ehrgeizige Ziele<br />
Bis 2020 wollen die Stadtwerke Ulm/Neu-<br />
Ulm alle Haushaltskunden <strong>mit</strong> Strom aus<br />
erneuerbaren Energien versorgen. Und bis<br />
2025 soll sogar der gesamte regionale Strombedarf<br />
komplett selbst gedeckt sein. Neben<br />
der Stromproduktion in eigenen Kraftwerken<br />
dienen hierzu auch Beteiligungen an Kraftwerksgesellschaften.<br />
Für die bereits umgesetzten Maßnahmen,<br />
aber auch für den in die Zukunft weisenden<br />
Ehrgeiz, erhielt Ulm im Juni die Auszeichnung<br />
„Energie-Kommune“ der Agentur für<br />
Erneuerbare Energien. „Ulm zeigt, wie Kommunen<br />
gemeinsam <strong>mit</strong> den Stadtwerken als<br />
starkem Partner wegweisende Erneuerbare-<br />
Energien-Projekte über Stadt- und Ländergrenzen<br />
hinweg erfolgreich umsetzen können“,<br />
würdigte Nils Boenigk, Projektleiter<br />
„Kommunal-Erneuerbar“ bei der Agentur<br />
für Erneuerbare Energien, den Preisträger.<br />
Über die Zusammenarbeit von Ulm <strong>mit</strong> der<br />
bayerischen Nachbarstadt Neu-Ulm berichtet<br />
Andrea Lippert von der Abteilung „Strategische<br />
Planung“ der Stadt Ulm: „Das ist nicht immer<br />
ganz einfach, weil etwa in beiden Bundesländern<br />
teilweise unterschiedliche Gesetzeslagen<br />
gelten. Aber Energiethemen machen<br />
keinen Halt vor Grenzen oder Flüssen.“ •<br />
Transportschnecke im 12 Meter hohen<br />
Stahlbehälter des Holz<strong>gas</strong>-Heizkraftwerks.<br />
Verschwelung statt<br />
Verbrennung<br />
Holzanlieferung: Verwendet werden<br />
Holzreste aus der regionalen Land- und<br />
Forstwirtschaft …<br />
Jeden Monat eine „Energie-Kommune“<br />
… sowie Schwemmholz aus den Wasserkraftwerken<br />
an der Donau.<br />
Mit dem Titel „Energie-Kommune“ würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien<br />
vorbildliche kommunale Energieprojekte. Ausführlich vorgestellt werden sie auf<br />
dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de<br />
12 | 31 2012 | <strong>gas</strong>
Aktuelles<br />
LBS-Umfrage<br />
Energiekosten: Sanierungsmotiv Nr. 1<br />
Wer seine Immobilie modernisiert hat oder dies plant, hat vor allem ein Ziel: die Energiekosten<br />
zu drücken. Das ist nur eines der Ergebnisse einer aktuellen GfK-Umfrage im Auftrag<br />
der Landesbausparkassen (LBS).<br />
Drei von vier Befragten nannten die<br />
Senkung der Energiekosten beziehungsweise<br />
die Einsparung von<br />
Energie als wichtigsten Grund, in die Sanierung<br />
der eigenen vier Wände zu investieren.<br />
Von deutlich geringerer Bedeutung sind alle<br />
anderen Motive wie die Verbesserung des<br />
Wohnklimas, die Notwendigkeit von Instandhaltungen<br />
oder das Umweltschutz-Ziel.<br />
Eigentümer wichtigste<br />
Investorengruppe<br />
Knapp zwei Drittel der Heizkosten in Deutschland<br />
fallen in selbstgenutzten Eigenheimen<br />
und Eigentumswohnungen an. Das macht die<br />
Wohneigentümer zu den wichtigsten Akteuren<br />
bei der Umsetzung der Energiewende, wenn es<br />
um die Einsparung von Wärmeenergie geht.<br />
Entscheidend sind nach Analysen von LBS<br />
Mit großem Abstand führt das Einsparen<br />
von Energie die Liste der Sanierungsgründe<br />
an.<br />
Grafik: LBS<br />
Research die Eigentümer im Rentenalter, denn<br />
gerade deren Objekte weisen überdurchschnittlich<br />
große Energieeinsparpotenziale auf.<br />
Laut der GfK-Umfrage hat fast die Hälfte<br />
der privaten Hausbesitzer in Deutschland ihre<br />
Immobilie schon einmal energetisch modernisiert,<br />
24 Prozent allein in den letzten drei<br />
Jahren. Weitere 22 Prozent wollen dies in den<br />
nächsten drei Jahren tun. Diese Bereitschaft<br />
verteilt sich auf alle Altersgruppen bis 65 etwa<br />
gleichmäßig, um dann bei den Befragten im<br />
Rentenalter auf 16 Prozent abzufallen.<br />
Der Einfluss der Förderung auf die Modernisierungstätigkeit<br />
ist laut LBS begrenzt, obwohl<br />
die Befragten <strong>mit</strong> großer Mehrheit für eine Ausweitung<br />
der staatlichen Förderung plädieren.<br />
Letztlich ist die öffentliche Unterstützung nur<br />
für 27 Prozent der Befragten ausschlaggebend.<br />
Bei den Förderinstrumenten werden – etwas<br />
überraschend – Zuschüsse im Vergleich zu<br />
steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten favorisiert.<br />
Weniger überrascht, dass zinsgünstige<br />
Kredite eine geringe Zugkraft haben. Je älter die<br />
Befragten, desto geringer ist die Bereitschaft, für<br />
die Sanierung ein Darlehen aufzunehmen. •<br />
Studie zur Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungen<br />
Es rechnet sich<br />
Wer energetisch modernisiert, spart unterm Strich Geld. Das ist das Ergebnis einer Studie<br />
der Deutschen Energie-Agentur (dena).<br />
Untersucht wurde die Wirtschaftlichkeit energetischer Gebäudesanierungen<br />
in modernisierungsbedürftigen Ein- und Zweifamilienhäusern.<br />
Die Daten basieren auf dem Projekt „Niedrigenergiehaus<br />
im Bestand“, in dem rund 360 stark sanierungsbedürftige<br />
Einfamilienhäuser energieeffizient saniert wurden. Wichtig: Die energetischen<br />
Maßnahmen werden <strong>mit</strong> sowieso anstehenden Modernisierungsund<br />
Instandhaltungsarbeiten gekoppelt. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
betrachtet dabei nur die energieeffizienzbedingten Mehrkosten.<br />
Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, zu<br />
den Ergebnissen am Beispiel des Sanierungsziels <strong>Effizienz</strong>haus 70:<br />
„Rechnet man die energetischen Sanierungskosten auf die eingesparte<br />
Heizenergie um, kostet jede eingesparte Kilowattstunde 7,1 Cent.<br />
Demgegenüber steht schon heute ein durchschnittlicher Energiepreis<br />
von 8 Cent pro Kilowattstunde –Tendenz steigend.“<br />
<strong>Effizienz</strong>haus 55<br />
Die dena-Modellrechnung ergibt eine Kostendeckung bei<br />
energetischen Modernisierungen.<br />
Grafik: dena<br />
Sogar die Sanierung eines Einfamilienhauses aus den 70er-Jahren<br />
zum <strong>Effizienz</strong>haus 55 würde sich bezahlt machen: In diesem Fall<br />
liegen die energetischen Sanierungskosten bei 7,7 Cent, um eine<br />
Kilowattstunde Wärmeenergie einzusparen. Gegenüber den sowieso<br />
nötigen Standard-Sanierungsmaßnahmen errechnete die dena<br />
hierfür Mehrkosten von rund 30.000 Euro.<br />
Die von der dena vorgestellten Musterrechnungen sind kein Ersatz<br />
für eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung durch einen<br />
Energieberater. •<br />
<strong>gas</strong> | 31 2012 | 13
Aktuelles<br />
Erd<strong>gas</strong>heizungen für alle Einsatzbereiche<br />
Palette für die<br />
Kunden beratung<br />
Erd<strong>gas</strong> ist der Schlüssel zur sparsamen<br />
Heizung. Mit dieser Botschaft kann bei der<br />
Kundenberatung die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten<br />
von Erd<strong>gas</strong> als Brennstoff<br />
vorgestellt werden.<br />
Einzige Voraussetzung, um von den energiesparenden Alternativen<br />
profitieren zu können, ist ein Erd<strong>gas</strong>anschluss. Auf<br />
dieser Basis steht einem kostengünstigen Heizsystem, der<br />
Nutzung von regenerativen Energien oder der hauseigenen Stromerzeugung<br />
nichts mehr im Weg. Die Verbraucherinformation ERD-<br />
GAS gibt einen Überblick über die zahlreichen Möglichkeiten einer<br />
effizienten Erd<strong>gas</strong>heizung.<br />
Wer auf bewährte, preiswerte Technik setzt, ist <strong>mit</strong> der Erd<strong>gas</strong>-<br />
Brennwerttechnik bestens bedient. Beim Kesseltausch muss in der<br />
Regel nur die Ab<strong>gas</strong>abführung <strong>mit</strong> preisgünstigen Kunststoffrohren<br />
modernisiert werden. Wer darüber hinaus von der Kraft der Sonne<br />
profitieren möchte, koppelt die Brennwerttechnik <strong>mit</strong> dem Einsatz<br />
einer Solarwärmeanlage zur Warmwasserbereitung. Soll auch die<br />
Bild: Verbraucherinformation ERDGAS<br />
Raumheizung <strong>mit</strong> Sonnenwärme unterstützt werden, ist es ratsam,<br />
die Wärme über eine Flächenheizung zu verteilen.<br />
Hauseigentümer, die neben Wärme zuhause gleichzeitig Strom erzeugen<br />
möchten, können eine Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlage installieren. Für den<br />
sinnvollen Betrieb sollte der Wärmebedarf des Hauses bei mindestens<br />
20.000 Kilowattstunden pro Jahr liegen. Zudem sollte die Warmwasserbereitung<br />
zentral erfolgen. Die jüngste Option stellen Gaswärmepumpen<br />
dar. Ihr Einsatzbereich sind Neubauten oder gut gedämmte Bestandsgebäude,<br />
die möglichst über eine Flächenheizung verfügen. •<br />
Klimaneutral bis 2050<br />
Sanierungsfahrplan für<br />
Bundesgebäude<br />
Wie können Bundesgebäude bis 2050 klimaneutral werden?<br />
Diese Frage beantwortet die Deutsche Energie-Agentur<br />
(dena) im Auftrag des Bundes. 2013 soll ein Fahrplan zur<br />
energieeffizienten Sanierung von Behörden, Kasernen und<br />
vielen anderen Liegenschaften feststehen.<br />
Auftraggeber der dena ist die Bundesanstalt<br />
für Immobilienaufgaben<br />
(BImA) als Eigentümerin und<br />
Betreiberin von mehr als 4.700 zivilen und<br />
militärischen Bundesliegenschaften. Neben<br />
dem ehrgeizigen Ziel der Klimaneutralität bis<br />
zum Jahr 2050 wurden auch Zwischenziele<br />
vorgegeben: Bis 2020 soll der Wärmebedarf<br />
der Bundesgebäude um 20 Prozent gesenkt<br />
werden.<br />
Datenbasis und<br />
Bewertungssystem<br />
Im ersten Schritt wird eine umfassende Datengrundlage<br />
geschaffen, in der alle relevanten<br />
Kennzahlen zum Energieverbrauch, zu<br />
14 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
den Kosten, den CO 2-Emissionen, den beheizten<br />
Flächen und ihrer Nutzung zusammengestellt<br />
sind. Für die Auswertung dieser<br />
gebäudescharf erfassten Daten entwickelt die<br />
dena ein Bewertungssystem. So können die<br />
Einsparpotenziale der vielen unterschiedlichen<br />
Liegenschaften verglichen werden. Prio ritäten<br />
können nach <strong>Effizienz</strong>- und Wirtschaftlichkeitskriterien<br />
gesetzt werden.<br />
Aus dieser Analyse des gesamten Gebäudepools<br />
zeigt sich, welche Gebäude vordringlich<br />
saniert werden müssen und welche Maßnahmen<br />
und Investitionen dafür notwendig sind.<br />
Neben dem generellen Fahrplan sollen ein<br />
Detailplan für alle bis 2015 umzusetzenden<br />
Sofortmaßnahmen sowie ein grober Übersichtsplan<br />
<strong>mit</strong> Meilensteinen und Zwischenzielen<br />
bis 2050 entwickelt werden.<br />
Gebäude im Besitz des Bundes sollen<br />
zukünftig zu energetischen Vorbildern<br />
werden. Bild: KfW/Thomas Klewar<br />
Mit dem Sanierungsfahrplan und seiner<br />
Umsetzung will der Bund nicht nur Energiekosten<br />
sparen. Öffentliche Gebäude sollen<br />
nach den Plänen der Bundesregierung bei der<br />
Verbesserung der Energieeffizienz außerdem<br />
eine Vorbildfunktion erfüllen. Das ist bei den<br />
bisherigen Energieniveaus im öffentlichen<br />
Gebäudebestand nur selten der Fall. •
Die „MS Wissenschaft“ ist wieder unterwegs<br />
Schwimmende Nachhaltigkeits-<br />
Ausstellung<br />
Aktuelles<br />
36 deutsche und österreichische Städte stehen auf dem Fahrplan der „MS Wissenschaft“.<br />
Das schwimmende Science Center bringt vor allem Schülern und Familien wissenschaftliche<br />
Themen auf unterhaltsame Art näher. Es ist bis Mitte Oktober im Auftrag des Bundesforschungsministeriums<br />
unterwegs.<br />
Bis Mitte Oktober ist das Ausstellungsschiff<br />
„MS Wissenschaft“ auf Deutschlands<br />
und Österreichs Wasserstraßen<br />
unterwegs. Bild: T. Gabriel/Studio Grau<br />
Bei der Ausstellung unter Deck geht es<br />
um vielerlei Themen zur Forschung für<br />
eine nachhaltige Entwicklung.<br />
Bild: Ilja C. Hendel/Wissenschaft im Dialog<br />
An diesem Exponat werden die Besucher zu<br />
„Stadtklima-Architekten“. Es geht um die globalen<br />
Folgen des Klimawandels in den Städten.<br />
Bild: Ilja C. Hendel/Wissenschaft im Dialog<br />
Das Wissenschaftsjahr 2012 steht<br />
unter dem Motto „Zukunftsprojekt<br />
Erde“. So lag es nahe, die diesjährige<br />
Ausstellung auf der „MS Wissenschaft“ der<br />
Forschung für nachhaltige Entwicklungen zu<br />
widmen. Wie wollen wir leben? Wie müssen<br />
wir wirtschaften? Wie können wir unsere<br />
Umwelt bewahren? Diese drei Leitfragen des<br />
Wissenschaftsjahrs prägen auch die Ausstellung<br />
an Bord des ehemaligen Frachtschiffes.<br />
„Die Ausstellung gibt einen spannenden<br />
Einblick in Forschungsgebiete, die für unsere<br />
Zukunft enorm wichtig werden“, sagte Bundesforschungsministerin<br />
Annette Schavan,<br />
als sie Ende Mai die schwimmende Ausstellung<br />
eröffnete. „Die Exponate lassen die Besucherinnen<br />
und Besucher diese Wissenschaft<br />
hautnah und spielerisch erleben. Zugleich<br />
regen sie zum Nachdenken über Nachhaltigkeit<br />
an.“<br />
Stadt der Zukunft<br />
Leitmotiv der von der Initiative Wissenschaft<br />
im Dialog (WiD) zum großen Teil interaktiv<br />
gestalteten Ausstellung ist die Stadt der Zukunft.<br />
Die meist jugendlichen Besucher gehen<br />
unter anderem auf den Markt, auf den Spielplatz,<br />
ins Kaufhaus, ins Kino und in den Park.<br />
Überall können sie an entsprechenden Exponaten<br />
herausfinden, woran derzeit geforscht<br />
wird: Wassermanagement, Rohstoffrecycling,<br />
Artenvielfalt, Klimawandel oder nachhaltige<br />
Energieversorgung. Unter anderem erfahren<br />
die Besucher durch eigenes Ausprobieren und<br />
Forschen, wie viel CO 2 in verschiedenen Lebens<strong>mit</strong>teln<br />
steckt, wie aus Abwasser Energie<br />
wird und warum Wälder so wichtig für das<br />
Klima sind.<br />
Nicht nur im Stauraum des ehemaligen<br />
Frachtschiffs findet lebendige Wissenschaft<br />
statt. An Bord der MS Wissenschaft diskutieren<br />
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dialog<br />
an Deck“ Experten über besonders interessante<br />
Fragen der Nachhaltigkeitsforschung. •<br />
Eintritt frei!<br />
Die Ausstellung auf der „MS<br />
Wissen schaft“ richtet sich an Kinder<br />
ab zehn Jahren, an Jugendliche und<br />
an Erwachsene. Sehr gut geeignet<br />
ist die Ausstellung auch für Schulklassen.<br />
<br />
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 19 Uhr<br />
Anmeldung für Schulklassen:<br />
Gruppen müssen sich über www.<br />
ms-wissenschaft.de anmelden.<br />
Termine für Schulklassen sind bereits<br />
ab 9 Uhr möglich.<br />
Klima-Workshops für Schulklassen:<br />
In Nürnberg und Würzburg werden<br />
Workshops zu Nachhaltigkeitsthemen<br />
angeboten, die für Schüler<br />
der Klassenstufen 4 bis 9 geeignet<br />
sind. Nur wenige Termine sind noch<br />
frei!<br />
Dialog an Deck: Expertenrunden<br />
finden am 28.08.2012 in Mainz<br />
(18.30 Uhr, Thema „Nachhaltige<br />
Geschäftsmodelle“) und am<br />
14.10.2012 in Würzburg (16 Uhr,<br />
Thema „Artenvielfalt“) statt.<br />
Der Eintritt ist frei. Weitere Infos:<br />
www.dialog-an-deck.de<br />
Mehr zur Tournee der „MS Wissenschaft“:<br />
www.ms-wissenschaft.de<br />
Tourplan der MS<br />
Wissenschaft<br />
27.08. bis<br />
30.08.2012<br />
01.09. bis<br />
03.09.2012<br />
05.09. bis<br />
06.09.2012<br />
07.09. bis<br />
08.09.2012<br />
13.09. bis<br />
17.09.2012<br />
18.09. bis<br />
19.09.2012<br />
21.09. bis<br />
24.09.2012<br />
26.09. bis<br />
27.09.2012<br />
29.09. bis<br />
30.09.2012<br />
02.10. bis<br />
04.10.2012<br />
05.10. bis<br />
07.10.2012<br />
08.10. bis<br />
10.10.2012<br />
12.10. bis<br />
15.10.2012<br />
Mainz, Adenauerufer ,<br />
KD-Anleger<br />
Aschaffenburg,<br />
Floßhafen<br />
Karlstadt, Mainpromenade,<br />
Höhe „Hotel<br />
Mainpromenade“<br />
Kitzingen, Unterer<br />
Mainkai, Anleger<br />
Personenschifffahrt<br />
Wien, Millennium<br />
Tower, Handelskai<br />
Krems, Schiffsstation<br />
Krems-Stein, Franz-<br />
Zeller-Platz<br />
Linz, Donaulände<br />
„Linz-Donaupark“,<br />
Höhe Brucknerhaus<br />
Passau, Römerplatz,<br />
Liegestelle A4<br />
Regensburg, Donaulände,<br />
gegenüber<br />
Wochenmarkt<br />
Nürnberg,<br />
Anlegestelle Eibach/<br />
Hafenstraße<br />
Forchheim, Main-<br />
Donau-Kanal,<br />
an der Austraße<br />
Bamberg, Schleuse<br />
Bamberg<br />
Würzburg, Viehmarkt,<br />
Dreikronenstraße,<br />
südlich<br />
Friedensbrücke<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 15
Aktuelles<br />
Energiespar-Wettbewerb<br />
Griechenland ist<br />
Europameister!<br />
Bei der Preisgala in Brüssel trafen sich<br />
die nationalen Titelträger und Organisatoren<br />
der Energiespar-Europameisterschaft.<br />
Bilder: co2online<br />
Mehr als 8.000 europäische Haushalte haben sich an dem<br />
Wettbewerb European Citizens Climate Cup beteiligt. Gewonnen<br />
hat das griechische Team, Deutschland wurde bei<br />
der Energiespar-Europameisterschaft fünfter.<br />
Zumindest in diesem Fall sind die Griechen<br />
mal ganz vorn in Europa: Beim<br />
Energiesparcup setzte sich das griechische<br />
Team gegen zehn weitere Nationen und<br />
Regionen durch. Entscheidend war bei dem<br />
von der gemeinnützigen Berliner Beratungsgesellschaft<br />
co2online initiierten Wettbewerb<br />
der ein Jahr dauernde Vorlauf: So lange sparten<br />
8.000 europäische Haushalte um die Wette.<br />
Die griechischen Teilnehmer senkten dabei ihren<br />
Heizenergieverbrauch um rund acht Prozent<br />
und ihren Stromverbrauch um über vier<br />
Prozent. Doch auch die Qualität der Daten-<br />
Dokumentation und die Teilnehmerzahlen<br />
flossen in die abschließende Bewertung ein.<br />
Deutscher Meister aus<br />
Neulußheim<br />
Bundesweit war Familie Huwe aus Neulußheim<br />
bei Mannheim beim Energiesparen ganz<br />
vorn und da<strong>mit</strong> beim Abschluss-Event in Brüssel<br />
dabei. „Huwes haben nicht nur überdurchschnittlich<br />
viel Energie eingespart. Sie haben<br />
gleichzeitig bewiesen, dass sich Klimaschutz<br />
und Komfort nicht ausschließen und Sparen<br />
keinen Verzicht bedeuten muss“, sagt Projektleiterin<br />
Claudia Julius von co2online. Sie<br />
betreute das deutsche Energiesparcup-Team.<br />
Familie Huwe hat innerhalb eines Jahres ihren<br />
Stromverbrauch um etwa ein Drittel gesenkt.<br />
Vor-Ort-Beratung<br />
Seit Juli erhöhte Zuschüsse<br />
Die deutschen Vertreter, Familie<br />
Huwe aus Neulußheim, <strong>mit</strong> co2online-Geschäftsführer<br />
Johannes D.<br />
Hengstenberg.<br />
Weitere vorbildliche Maßnahmen machten<br />
die dreiköpfige Familie zum verdienten<br />
Sieger. Sie reichten von einfachen Ideen wie<br />
dem Einsatz von LED-Lampen bis hin zur<br />
genauen Überwachung des Stromverbrauchs<br />
<strong>mit</strong> eigenem Server und Touchscreen-Anzeige.<br />
Zum wichtigen Hilfs<strong>mit</strong>tel wurde das<br />
Energiesparkonto von co2online. Es wurde<br />
im gesamten Wettbewerb als Messinstrument<br />
eingesetzt. Hier belegte Deutschland hinter<br />
Griechenland, Malta, Dänemark und Bulgarien<br />
den fünften Platz. •<br />
Online-Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />
Auf der Wettbewerbsseite www.energiesparcup.de<br />
informierte co2online das<br />
deutsche Team über Sparmöglichkeiten im<br />
Bereich Heizen, Warmwasser, Strom und Beleuchtung.<br />
Unter www.energiespar konto.<br />
de steht auch künftig jedem Verbraucher<br />
ein kostenloses Online-Haushaltsbuch für<br />
Energie zur Verfügung.<br />
Bis zu 400 Euro gibt es seit 1. Juli für qualifizierte Vor-Ort-Energieberatungen in Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern, bis 500 Euro in Mehrfamilienhäusern. Gleichzeitig ist die Zahl der Berater<br />
in der Expertenliste für BAFA- und KfW-Förderprogramme auf über 1.500 angewachsen.<br />
Darüber hinaus können wie bisher<br />
eine Stromeinsparberatung <strong>mit</strong><br />
50 Euro und eine thermografische<br />
Unter suchung <strong>mit</strong> bis zu 100 Euro unterstützt<br />
werden. Gefördert werden Beratungen in<br />
Wohngebäuden, für die der Bauantrag vor<br />
dem 31. Dezember 1994 gestellt wurde.<br />
Förderanträge werden vom Energieberater<br />
vor Beginn der Beratung beim BAFA gestellt.<br />
Die Erhöhung der Zuschüsse resultierte<br />
nicht zuletzt aus dem Kritikpunkt, dass eine<br />
vollwertige Beratung inklusive Vor-Ort-Termin<br />
seinen Preis habe. Billig-Beratungen,<br />
die sich allein an dem Zuschuss orientierten,<br />
hätten den Hausbesitzern oftmals wenig<br />
Aufschlussreiches gebracht. Deshalb wurde<br />
die Erhöhung durch das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie <strong>mit</strong> einer<br />
Verpflichtung verbunden: Energieberater<br />
müssen jetzt nach einer Gebäudeanalyse ein<br />
individuelles Sanierungskonzept und einen<br />
16 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
Maßnahmenfahrplan entwickeln. So soll es<br />
dem Eigentümer leichter gemacht werden,<br />
eine energetische Sanierung auch in Einzelschritten<br />
durchzuführen.<br />
Höhere Anforderungen<br />
an Berater<br />
Energieberater müssen zukünftig höhere Anforderungen<br />
an ihre Qualifikation erfüllen: Wer<br />
in der Energie-<strong>Effizienz</strong>-Expertenliste für die<br />
Förderprogramme des Bundes eingetragen ist,<br />
muss regelmäßig Fortbildungen nachweisen.<br />
Energieberatungen bzw. Baubegleitungen<br />
fördert neben dem BAFA-Vor-Ort-Programm<br />
auch die KfW – seit Anfang 2012 <strong>mit</strong> ebenfalls<br />
erhöhten Zuschüssen von bis zu 4.000 Euro pro<br />
Vorhaben. Die Beratersuche erfolgt über eine<br />
Datenbank, die seit Ende 2011 im Internet angeboten<br />
wird (siehe Kasten). Über 1.500 qualifizierte<br />
Berater für alle Energieeffizienzprogramme<br />
des Bundes sind in dieser Liste versammelt.<br />
Da<strong>mit</strong> wird nicht nur die Expertensuche nach<br />
Postleitzahlen erleichtert. Die Expertenliste soll<br />
vor allem auch dazu beitragen, die Qualität bei<br />
Energieberatungen und hocheffizienten Sanierungen<br />
und Neubauten zu verbessern.<br />
Die Expertenliste wird von der Deutschen<br />
Energie-Agentur (dena) betreut. Wer sich<br />
registrieren lassen will, muss neben einer<br />
Grundqualifikation eine zusätzliche Weiterbildung<br />
im Bereich energieeffizientes Bauen<br />
und Sanieren nachweisen. Außerdem werden<br />
durch die dena die Qualifizierung der Experten<br />
sowie die Qualität der durchgeführten<br />
Vorhaben kontinuierlich überprüft. •<br />
Weitere Infos<br />
Die Energieberater-Datenbank des Bundes<br />
findet sich unter www.energie-effizienzexperten.de
RENEXPO®<br />
<br />
29.11. – 01.12.2012<br />
Messezentrum Salzburg<br />
www.renexpo-austria.at<br />
-Anzeige-<br />
Die Energie der Zukunft<br />
4. RENEXPO ® Austria entwickelt vom 29.11. bis 01.12. 2012 die Österreichische Energiestrategie weiter<br />
Österreichs Energie<br />
Mit einer ambitionierten Energiestrategie will Österreich<br />
seine Klimaschutzziele erreichen, die Abhängigkeit<br />
von Energieimporten drastisch vermindern und<br />
Wirtschaft und Beschäftigung einen kräftigen Schub<br />
geben. Die Energiepolitik Österreichs ist daher bereits<br />
seit 2009 auf drei Säulen ausgerichtet: die Steigerung<br />
der Energieeffizienz, die Energieeinsparung und den<br />
engagierten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Internationale<br />
Fachmesse und Kongress für Erneuerbare<br />
Energien und Energieeffizienz, RENEXPO ®<br />
Austria leistet<br />
dazu dieses Jahr bereits zum vierten Mal ihren Beitrag.<br />
Die Kongressmesse findet vom 29. 11. bis 01.12.<br />
2012 in Salzburg statt.<br />
Die RENEXPO ®<br />
Austria<br />
Die Energiefachmesse <strong>mit</strong> Kongress RENEXPO ®<br />
Austria<br />
ist die einzige Kongressmesse in Österreich, die eine<br />
derart breite Vielfalt an Energiethemen aufgreift. Auf<br />
der internationalen Kongressmesse kommen 4.000<br />
Fachbesucher und 150 Aussteller zusammen, um auf<br />
den 3 Brachenforen zu den Themen Wasserkraft, Gebäudeintegrierte<br />
Photovoltaik und EnergiePlus-Gebäude<br />
Kontakte zu machen, Wissen zu ver<strong>mit</strong>teln und<br />
Entscheidungen vorzubereiten. Neben ihren Schwerpunktthemen<br />
präsentiert die RENEXPO ®<br />
Austria jährlich<br />
neue innovative Technologien.<br />
Aktuelles Wissen für Energieberater<br />
Die RENEXPO ®<br />
Austria in Salzburg ist seit vier Jahren,<br />
neben vielen weiteren Energiethemen, der Branchentreffpunkt<br />
für österreichische Energieberater.<br />
Im Rahmen der „4. Österreichischen Energieberater<br />
Tage“ treffen sich Experten aus ganz Österreich und<br />
Bayern zum Informations- und Erfahrungsaustausch.<br />
Über 500 Energieberater nutzten 2011 die RENEXPO ®<br />
Austria. Aktuelle Informationen zu baurechtlichen Gesetzgebungen<br />
bietet die Tagung „EU-Energieausweis“,<br />
die die Energieberatung Salzburg im Rahmen der REN-<br />
EXPO ®<br />
Austria veranstaltet.<br />
Photovoltaik im Fokus<br />
Mit ihrem Schwerpunkt „Photovoltaik“ bietet die REN-<br />
EXPO ®<br />
Austria Unternehmen aus dem Photovoltaik-Bereich<br />
nach dem beachtlichen Erfolg vom letzten Jahr<br />
wieder eine eigene hochwertige Plattform in Österreich.<br />
Die Photovoltaik ist für Österreich ein bedeutender<br />
Wirtschaftsfaktor und ein fixer Bestandteil der<br />
Energiewende. Diesen Themenschwerpunkt ergänzt<br />
auch 2012 das zweitägige, internationale „PV – Skin<br />
Industrieforum für gebäudeintegrierte Photovoltaik“,<br />
das das Thema gebäudeintegrierte Photovoltaik in<br />
den Vordergrund stellt. Über 200 internationale Experten<br />
werden zum Industrieforum erwartet.<br />
Der RENEXPO ®<br />
Austria Fachkongress<br />
Der RENEXPO ®<br />
Austria-Kongress bietet der Fachwelt an<br />
3 Tagen eine einzigartige Plattform für den Informations-<br />
und Erfahrungsaustausch. Jährlich treffen sich<br />
zum RENEXPO ® Austria-Impulskongress über 1.000<br />
Spitzenvertreter aus Industrie, Politik, Wissenschaft,<br />
Medien und Verbänden, um neue Märkte zu entdecken,<br />
innovatives Know-how zu sichern, sowie Kontakte<br />
aufzubauen und zu pflegen. Der 4. RENEXPO ®<br />
Austria-Impulskongress<br />
gibt Managern der Energiewende<br />
Orientierung und ver<strong>mit</strong>telt neues Wissen und Kompetenzen.<br />
Fachkongresse<br />
Donnerstag, 29.11.2012<br />
» 4. Österreichisches Wärmepumpen Forum<br />
» 3. Österreichischer Bürgermeistertag<br />
» 2. PV-Skin Industrieforum für gebäudeintegrierte<br />
Photovoltaik<br />
» 2. Österreichische Tagung für Mini- und Mikro-<br />
Kraft-Wärme-Kopplung<br />
» 1. Symposium Energie-Plus-Gebäude<br />
» 1. Wasserkraft Betreiber-Seminar<br />
» PV-Vertriebsseminar: Effizient Werben, Verkaufen<br />
<strong>mit</strong> Erfolg<br />
» Große PV Dachanlagen<br />
Freitag, 30.11.2012<br />
» 4. Österreichischer Energieberatertag<br />
» 4. Internationale Kleinwasserkraftkonferenz:<br />
Neubau, Sanierung und Revi-talisierung<br />
» Grundlagenseminar Dezentrale Strom, Wärme und<br />
Kälteerzeugung <strong>mit</strong> Blockheizkraftwerken<br />
» Innovative Beleuchtung<br />
» EU-Energieausweis in Salzburg – Fragen und<br />
Antworten<br />
Freikarten für Leser: www.renexpo-austria.at/freikarte-presse3.html
Förder-Ecke<br />
Seit 1. Juni 2012<br />
Förderprogramm<br />
„Kommunale<br />
Energie versorgung“<br />
Kommunale Maßnahmen zur Energieeffizienz<br />
und zum Ausbau der dezentralen<br />
Energie versorgung werden seit Juni von der<br />
KfW gefördert. Da<strong>mit</strong> sollen Investitionsanreize<br />
für die Energiewende auf kommunaler<br />
Ebene geschaffen werden.<br />
Das neue Förderprogramm „Kommunale Energieversorgung“<br />
soll Kommunen und kommunale Unternehmen bei ihren<br />
Investitionsvorhaben in neue Erzeugungskapazitäten und<br />
bei der <strong>Effizienz</strong>steigerung bestehender Anlagen unterstützen. Entwicklung<br />
und Ausgestaltung des Programms wurden vom Verband<br />
kommunaler Unternehmen (VKU) begleitet. Den Zubaubedarf von<br />
Kraftwerkskapazitäten beziffert der VKU <strong>mit</strong> 21 Gigawatt bis 2025,<br />
den zusätzlichen Aus- und Umbaubedarf im Bereich der Verteilnetze<br />
auf rund 25 Milliarden Euro bis 2030.<br />
VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck kommentiert:<br />
„Dieses Förderprogramm ist eine wichtige Grundlage für unsere Un-<br />
Weitere Infos<br />
Detaillierte Informationen<br />
zum neuen Förderprogramm<br />
gibt es unter www.kfw.de/<br />
203 (für Kommunen) und<br />
www.kfw.de/204 (für kommunale<br />
Unternehmen).<br />
Gefördert wird auch die dezentrale<br />
Energieerzeugung in Blockheizkraftwerken.<br />
Bild: VKU/regentaucher.com<br />
ternehmen, um Anreize für die dringend notwendigen Investitionsvorhaben<br />
zu schaffen.“ Reck hofft darauf, dass die Zinssätze deutlich<br />
unter dem Marktniveau liegen werden.<br />
Maßgeschneidert für Stadtwerke<br />
Zinsverbilligte Darlehen können beispielsweise für die folgenden<br />
Maßnahmen gewährt werden:<br />
• Neubau oder Aufrüstung von Gas-und-Dampf-Kraftwerken,<br />
• flexiblere Stromerzeugung von <strong>gas</strong>betriebenen Anlagen der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung,<br />
• Ausbau der Verteilnetze,<br />
• Installation intelligenter Informations-, Kommunikations- und<br />
Netzsteuerungstechnologien,<br />
• Neu- und Ausbau von dezentralen Stromspeichern.<br />
„Hierbei kommt insbesondere den Stadtwerken als regionale Energieversorger<br />
eine besondere Bedeutung zu. Wir wollen sie <strong>mit</strong> dem<br />
neuen Programm, bei dem wir die Darlehen aus unseren eigenen<br />
Mitteln verbilligen, dabei unterstützen, einen wichtigen Beitrag für<br />
die Energiewende im kommunalen Bereich zu leisten“, sagt das KfW-<br />
Vorstands<strong>mit</strong>glied Dr. Axel Nawrath. •<br />
Initiative „Klima Plus Saar“<br />
Auch Brennstoffzellen-Heizungen<br />
werden unterstützt<br />
Neue Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz: Das sind<br />
die Fördergegenstände des saarländischen Programms<br />
„Klima Plus Saar“. Unter anderem werden auch Brennstoffzellen-Heizungen<br />
unterstützt.<br />
18 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
Das Saarland ist das erste Bundesland,<br />
das die Installation von Brennstoffzellen-Mikro-Kraftwerken<br />
fördert. Das<br />
erste Aggregat des Herstellers Ceramic Fuel<br />
Cells wurde Anfang Mai von der saarländischen<br />
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer in Betrieb genommen. Das<br />
Saarland gewährt im Rahmen des Programms<br />
„Klima Plus Saar“ für bis zu zehn im eigenen<br />
Bundesland installierte BlueGen-Anlagen<br />
einen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der<br />
Gesamtkosten für Gerät, Montage und Inbetriebnahme.<br />
Da<strong>mit</strong> soll die Markteinführung<br />
der BlueGen-Technologie unterstützt werden.<br />
Das <strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong> betriebene Mikro-Kraftwerk<br />
bietet einen hohen elektrischen Wirkungsgrad<br />
von 60 Prozent. Inklusive der Nutzwärme steigt<br />
der Gesamtwirkungsgrad auf bis zu 85 Prozent.<br />
Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer lobte<br />
zum einen die Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
des deutsch-australischen Unternehmens<br />
Ceramic Fuel Cells. Zum anderen<br />
betonte sie die Vorbildfunktion von kleinen<br />
Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen,<br />
die solche innovativen Technologien nutzen<br />
und da<strong>mit</strong> in die Zukunft investieren.<br />
Breit angelegte Förderinitiative<br />
Die landesweite Förderinitiative „Klima Plus<br />
Saar“ ist bewusst breit angelegt, um flexibel<br />
Innovationen wie eben auch Brennstoffzellen-Heizgeräte<br />
fördern zu können. Unterstützt<br />
werden Kommunen, private Haushalte,<br />
Unternehmen, Vereine und Verbände, die<br />
auf energiesparendes, kostensenkendes und<br />
Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer bei der Inbetriebnahme<br />
des Brennstoffzellen-Mikro-<strong>KWK</strong> Blue-<br />
Gen.<br />
Bild: Ceramic Fuel Cells<br />
Klima Plus Saar<br />
Weitere Infos <strong>mit</strong> allen Details zum saarländischen<br />
Klimaschutzprogramm inklusive<br />
Flyern zum Download gibt es unter www.<br />
saarland.de > Themenportal Energie > Förderung<br />
Klima Plus Saar<br />
klimafreundliches Handeln umsteigen. Förderschwerpunkte<br />
liegen ebenso auf Wärmeschutzmaßnahmen<br />
wie auf der innovativen<br />
Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer<br />
Energien. •
Förder-Ecke<br />
Antragsverfahren vereinfacht<br />
Energieberatung für den Mittelstand<br />
Für viele Unternehmen steht die Energieeffizienz<br />
im Tagesgeschäft nicht an<br />
vorderer Stelle. Umso wichtiger sind<br />
Beratungsangebote, die kleinen und <strong>mit</strong>tleren<br />
Unternehmen (KMU) hier auf die Sprünge<br />
helfen. Das Bundeswirtschaftsministerium<br />
unterstützt dies zusammen <strong>mit</strong> der KfW <strong>mit</strong><br />
einem entsprechenden Förderangebot.<br />
Seit März 2012 wird das Programm „Sonderfonds<br />
Energieeffizienz in KMU“ unter einem<br />
neuen Namen geführt: Die erfolgreiche<br />
Beratungsförderung wird jetzt als „Energieberatung<br />
Mittelstand“ angeboten. Gefördert<br />
werden einerseits Initialberatungen, die<br />
energetische Schwachstellen untersuchen,<br />
zum anderen Detailberatungen, die eine vertiefende<br />
Energieanalyse durchführen. Deren<br />
Ergebnis sollen konkrete Maßnahmenpläne<br />
für Energie und Kosten sparende Verbesserungen<br />
sein. Häufig amortisieren sich solche<br />
Maßnahmen durch erhebliche Kosteneinsparungen<br />
bereits nach kurzer Zeit.<br />
Auch das Antragsverfahren des Programms<br />
wurde vereinfacht. Zuschüsse erhalten<br />
Unternehmen, deren Energiekosten<br />
über 5.000 Euro liegen. Die Initialberatung<br />
wird <strong>mit</strong> bis zu 80 Prozent der förderfähigen<br />
Beratungskosten (max. 1.280 Euro), die Detailberatung<br />
<strong>mit</strong> bis zu 60 Prozent der förderfähigen<br />
Beratungskosten (max. 4.800 Euro)<br />
unterstützt. Im Rahmen des KfW-Energieeffizienzprogramms<br />
können zudem Investitionen<br />
zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />
von KMU <strong>mit</strong> zinsgünstigen Krediten finanziert<br />
werden. •<br />
Weitere Infos<br />
Unter www.kfw.de sind die Programme<br />
über den „Programmfinder“<br />
schnell recherchiert – einfach Name<br />
oder Programm-Nummer eingeben:<br />
Energieberatung Mittelstand:<br />
Programm-Nr. EBM<br />
KfW-Energieeffizienzprogramm:<br />
Programm-Nr. 243 und 244<br />
Neues von KfW und BAFA<br />
Unterstützung für neue Heizungen<br />
Bis 2014 stehen für die CO 2<br />
-Gebäudesanierungsprogramme der KfW jährlich 1,5 Milliarden<br />
Euro zur Verfügung. Verbunden war die Freigabe der Mittel <strong>mit</strong> einigen Programmänderungen<br />
und -ergänzungen, die seit April gelten.<br />
Durch die Mittelfreigabe können seit<br />
einigen Monaten auch Förderprogramme<br />
wie das KfW-Programm<br />
„Energieeffizient Sanieren“ (Programm 152/<br />
Kredit, Programm 430/Investitionszuschuss)<br />
komplett umgesetzt werden. Unterstützt<br />
werden unter anderem auch energetische<br />
Einzelmaßnahmen für die Sanierung von<br />
Wohngebäuden wie die Heizungserneuerung.<br />
Förderfähig sind Maßnahmen in Wohngebäuden,<br />
für die vor dem 1.1.1995 der Bauantrag<br />
gestellt oder die Bauanzeige erstattet wurde.<br />
Kleine Maßnahmen –<br />
große Wirkung<br />
VdZ-Förder<strong>mit</strong>teldatenbank<br />
Mit einer Förder<strong>mit</strong>teldatenbank informiert<br />
die VdZ über ihr Serviceportal<br />
www.intelligent-heizen.info zum<br />
aktuellen Stand der Förderprogramme<br />
zur Heizungsmodernisierung.<br />
Gefördert werden über das Programm „Energieeffizient<br />
Sanieren“ erstmals auch Einzelmaßnahmen,<br />
die zu einer Optimierung der<br />
Wärmeverteilung bei bestehenden Heizungsanlagen<br />
führen. Dazu gehören etwa die richtige<br />
Einstellung der Heizungsregelung, die Abstimmung<br />
einzelner Teile der Heizungsanlage<br />
oder der Ersatz bestehender Heizungspumpen<br />
durch Hocheffizienzpumpen.<br />
Soll der Antrag bewilligt werden, sind einige<br />
Rahmenbedingungen zu beachten. Vor<br />
Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen muss<br />
eine Bestandsaufnahme wie der Heizungs-<br />
Check durchgeführt werden. Dieses Prüfverfahren<br />
zeigt Hausbesitzern, welche Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />
am Heizungssystem erforderlich sind. Beim<br />
Austausch einer veralteten Heizungspumpe<br />
ist der Nachweis des hydraulischen Abgleichs<br />
verpflichtend.<br />
Neu ist außerdem der Förderstandard „<strong>Effizienz</strong>haus<br />
Denkmal“. Die Konditionen entsprechen<br />
denen des <strong>Effizienz</strong>hauses 115: Pro<br />
Wohneinheit winken ein zehnprozentiger Investitionszuschuss<br />
oder ein zinsgünstiges Darlehen<br />
über 75.000 Euro plus Tilgungszuschuss.<br />
Förderung von Mini-BHKW<br />
Schließlich werden seit April 2012 auch<br />
wieder neue Mini-Blockheizkraftwerke bis<br />
maximal 20 Kilowatt elektrischer Leistung<br />
gefördert. Hier ist die BAFA der Adressat von<br />
Anträgen. Voraussetzung für die Zuschüsse<br />
ist unter anderem, dass der Einbau in einem<br />
Bestandsgebäude <strong>mit</strong> Bauantrag vor dem<br />
1.1.2009 erfolgt. Die Höhe des Investitionszuschusses<br />
richtet sich nach der elektrischen<br />
Leistung. Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlagen bis 1 kW<br />
erhalten 1.500 Euro. 3.500 Euro beträgt die<br />
maximale Förderung für ein Mini-BHKW<br />
<strong>mit</strong> 20 kW elektrischer Leistung. •<br />
Auch die energetische Sanierung von<br />
Baudenkmälern wird von der KfW gefördert.<br />
Bild: KfW/Thomas Klewar<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 19
Fachbeitrag<br />
Dezentrale und zentrale Energieversorgung rücken enger zusammen<br />
Mikro-<strong>KWK</strong> im Zeichen<br />
der Energiewende<br />
Mikro-<strong>KWK</strong>-Systeme sind besonders für den Modernisierungsmarkt geeignet. Allerdings<br />
bleibt ihre Verbreitung bisher hinter den Erwartungen zurück. Der Energieversorger<br />
RWE hat jetzt <strong>mit</strong> HomePower ein Konzept vorgestellt, das wirtschaftlich interessante<br />
Angebotsmodelle für Hauseigentümer <strong>mit</strong> einem umfassenden Beitrag zur Energiewende<br />
verbindet.<br />
Die Potenziale der Kraft-Wärme-Kopplung für eine zukunftsfähigere<br />
Energieversorgung sind unbestritten. Einerseits lässt<br />
sich da<strong>mit</strong> auf hoch effiziente Weise Energie dezentral vor<br />
Ort bereitstellen. Andererseits können die Anlagen als Teil virtueller<br />
Kraftwerke Regelenergie für das Stromnetz vorhalten. Aus diesem<br />
Grund können <strong>mit</strong> dem Einsatz von <strong>KWK</strong>-Anlagen zwei wesentliche<br />
Herausforderungen der Energiewende gleichermaßen angegangen<br />
werden: Die Umgestaltung der Stromversorgung sowie der Abbau<br />
des Modernisierungsstaus in den Heizkellern.<br />
Umbau der Strom erzeugungsstrukturen<br />
Der Anteil von regenerativem Strom an der gesamten Erzeugung soll<br />
bis 2020 von derzeit 17 auf 35 Prozent und bis 2050 auf 50 Prozent<br />
steigen. Auf der Netzseite geht es dabei vor allem um die zunehmende<br />
Integration von volatilem Ökostrom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen.<br />
Dieser muss transportiert, gespeichert und flexibel ergänzt<br />
werden. Bereits 2010 hat das nominelle Wind- und PV-Stromangebot<br />
eine Kapazität von etwa 45 Gigawatt erreicht – bis 2020 sollen es bis zu 90<br />
Gigawatt werden. Bedenkt man, dass der Strombedarf am Wochenende<br />
derzeit in Deutschland bei rund 35 Gigawatt liegt, wird deutlich, wie<br />
wichtig es für die Netzstabilität ist, ausreichend positive und negative<br />
Regelenergie zur Verfügung zu stellen.<br />
Durch die weiter steigende regenerative Leistung im Strommarkt<br />
ergibt sich in Zukunft eine zusätzliche Aufgabe für die Kraft-Wärme-Kopplung:<br />
Sie kann die erwähnte Regelenergie zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Modernisierung der Wärmeerzeugung<br />
Die zweite große Herausforderung ist die Auflösung des Modernisierungsstaus<br />
in den Heizungskellern. Mit etwa 40 Prozent hat der<br />
gesamte Wärmesektor den größten Anteil am Endenergieverbrauch.<br />
Gleichzeitig sind nur ein Viertel der knapp 17,8 Millionen Heizungsanlagen<br />
nach heutigem Stand der Technik als effizient zu bewerten<br />
oder werden <strong>mit</strong> regenerativen Energieträgern betrieben. Die jährliche<br />
Modernisierungsquote liegt derzeit lediglich bei 3 Prozent. Um die<br />
Energieeinspar- und Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen,<br />
wäre nach Einschätzung der Branchenverbände zumindest eine<br />
Verdopplung erforderlich.<br />
Obwohl die Kraft-Wärme-Kopplung ein wichtiger Baustein der<br />
Energiewende ist – ihr Anteil an der Stromversorgung soll laut Bundesregierung<br />
bis 2020 auf 25 Prozent erhöht werden –, gibt es bisher<br />
im kleinen Leistungsbereich nur wenige Ansätze, die Lösungen für<br />
die beiden oben genannten Herausforderungen versprechen. Die Ursachen<br />
hierfür sind vor allem struktureller Natur:<br />
Bereits kurz nach der Markteinführung wurden die ersten HomePower-Projekte realisiert – unter anderem in diesem Vierfamilienhaus<br />
im südlichen Ruhrgebiet <strong>mit</strong> insgesamt 360 Quadratmeter Wohnfläche. Im Bild der Bauherr (links) <strong>mit</strong> den Projektbeteiligten:<br />
(v. r.) Jessica Zinck, Projektingenieurin RWE <strong>Effizienz</strong>, Herbert Kuschel, Verkaufsleiter Vaillant Rhein Ruhr, Fachhandwerker Michael<br />
Newerla, Geschäftsführer der Gustav Müller GmbH in Düsseldorf.<br />
Bilder: RWE <strong>Effizienz</strong><br />
20 | 3 2012 | <strong>gas</strong>
ist ein modulierendes ecoPOWER 4.7 BHKW. Mit einer Leistung im<br />
Bereich von 1,5 bis 4,7 kW elektrisch und von 4,7 bis 12,5 kW thermisch<br />
bewähren sich die Anlagen bereits seit über 10 Jahren im Markt.<br />
Da<strong>mit</strong> setzt RWE auf zuverlässige und etablierte Technik.<br />
Abhängig vom Wärmebedarf des Gebäudes wird das System weiterhin<br />
um ein ecoTEC plus Gasbrennwert-Heizgerät zur Spitzenlastabdeckung<br />
ergänzt. Ein großzügig dimensionierter 850-Liter-Multifunktionsspeicher<br />
ermöglicht darüber hinaus den optimierten Betrieb<br />
des BHKW. Gleichzeitig verfügt der Speicher auch über einen innen<br />
liegenden Wärmeübertrager zur Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip.<br />
Im Rahmen des RWE-Projekts sollen später auch kleinere<br />
Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlagen speziell für Einfamilienhäuser folgen.<br />
Intelligentes Energiemanagement<br />
Die Kernelemente des HomePower-Systems sind ein Vaillant<br />
ecoPOWER 4.7 BHKW sowie eine von RWE ent wickelte Control-<br />
Box, die das intelligente Energie management für den Kunden<br />
übernimmt. Außerdem ist die Anlage heute schon dafür ausgelegt,<br />
künftig überschüssigen Ökostrom aus dem Netz in Form<br />
von Wärme zu speichern und zu nutzen.<br />
• Dem verbreiteten Einsatz im Heizungskeller stehen (noch) vergleichsweise<br />
hohe Investitionskosten entgegen. Ein wirtschaftlicher<br />
Betrieb lässt sich daher oftmals nur schwierig darstellen.<br />
• Der Beitrag der dezentralen Stromerzeugung zur Netzstabilität<br />
verläuft derzeit noch unkoordiniert. Denn die nach dem <strong>KWK</strong>-<br />
Gesetz garantierte Einspeisevergütung sorgt dafür, dass sich die<br />
Betreiber nicht darum kümmern müssen, ob ihr selbst erzeugter<br />
Strom auch tatsächlich im Netz gebraucht wird. Deshalb wird<br />
in der Regel Strom erzeugt, wenn der Wärmebedarf im Objekt<br />
hoch ist – unabhängig davon, wie hoch zu diesem Zeitpunkt das<br />
Ökostromangebot im Netz ist.<br />
Frischer Wind im Mikro-<strong>KWK</strong>-Markt<br />
Um die Anforderungen im Wärmesektor und auf der Stromseite unter<br />
einen Hut zu bringen, hat die RWE <strong>Effizienz</strong> GmbH ein neuartiges<br />
Konzept für die dezentrale Energieversorgung <strong>mit</strong> kleinen <strong>KWK</strong>-<br />
Anlagen entwickelt. Das HomePower Mikro-<strong>KWK</strong>-System soll die<br />
Kraft-Wärme-Kopplung für private Eigentümer von großen Ein- und<br />
Zweifamilienhäusern, kleinen Mehrfamilienhäusern und Gewerbebetrieben<br />
attraktiv machen und gleichzeitig Regelenergie für das Netz<br />
bereitstellen.<br />
Dabei zielt das Unternehmen vor allem auf den Einsatz im Gebäudebestand.<br />
Die im Vergleich zu Neubauten hohen Energieverbräuche<br />
und Systemtemperaturen bieten ein großes, bisher weitgehend ungenutztes<br />
Potenzial für den Betrieb kleiner, dezentraler Kraftwerke.<br />
Der Einsatz ist zunächst für Bestandsgebäude <strong>mit</strong> einem jährlichen<br />
Gasverbrauch ab 60.000 kWh vorgesehen. Den besonderen Anreiz für<br />
die Modernisierung der Heizung soll dabei ein attraktives Contracting-Modell<br />
liefern, bei dem sich die Hauseigentümer nur <strong>mit</strong> einem<br />
geringen Investitionszuschuss beteiligen.<br />
Systemlösung für Strom und Wärme<br />
Kooperationspartner im Projekt ist auf Seiten der <strong>KWK</strong>- und Heizungstechnik<br />
Vaillant. Zentraler Bestandteil des HomePower-Systems<br />
Das neue <strong>KWK</strong>-Konzept soll die Vorteile dezentraler und zentraler<br />
Energieversorgung in einer Systemlösung vereinen. Dabei geht es zunächst<br />
um eine lokale Betriebsoptimierung für den Kunden, bei der<br />
die Anlage dezentral intelligent strom- und wärmegeführt betrieben<br />
wird. Ortsnetzdienstleistungen und die spätere Bündelung der Mikro-<br />
<strong>KWK</strong>-Systeme ermöglichen es dann auch, das zunehmend regenerative<br />
Stromangebot im Netz zu berücksichtigen. Dabei soll jedoch der<br />
ökonomisch und ökologisch optimierte Betrieb im Sinne des Kunden<br />
jederzeit im Vordergrund stehen.<br />
Um dieses intelligente Energiemanagement umzusetzen, hat RWE<br />
<strong>Effizienz</strong> gemeinsam <strong>mit</strong> der Fraunhofer Gesellschaft Duisburg eine<br />
eigene Regelung – die ControlBox – entwickelt. Die für eine optimale<br />
Bereitstellung von Strom und Wärme notwendigen Regelstrategien<br />
wurden im Laufe des letzten Jahres <strong>mit</strong> Hilfe einer Versuchsanlage<br />
im Fraunhofer inHaus2 immer weiter verfeinert.<br />
Bausteine des Konzepts<br />
Ziel war zunächst, eine höhere Eigennutzung des <strong>KWK</strong>-Stroms als<br />
bei konventionellem Betrieb zu erreichen. Zu diesem Zweck erfasst<br />
das System die zeitlichen Strom- und Wärmeverbräuche im Gebäude<br />
und synchronisiert durch das vergleichsweise große Puffervolumen im<br />
Speicher die Laufzeiten des BHKW. So kann zu Spitzenverbrauchszeiten<br />
im Haus auch dann Strom produziert werden, wenn kein direkter<br />
Wärmebedarf vorliegt, indem die Überschusswärme in den Speicher<br />
eingekoppelt wird. Stromspitzen, die nicht aus der Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlage<br />
gedeckt werden können, werden durch den Bezug von Ökostrom<br />
ergänzt. Insgesamt lässt sich auf diese Weise der Primärenergieverbrauch<br />
eines Gebäudes um mehr als ein Drittel verringern und der<br />
CO 2-Ausstoß um bis zu 50 Prozent reduzieren.<br />
Die Leistung von HomePower wird auf den Strombedarf des<br />
Gebäudes abgestimmt.<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 21
Fachbeitrag<br />
Pilotprojekt:<br />
Sanierung eines Vierfamilienhauses<br />
Im November 2011 wurde das Konzept der HomePower<br />
Mikro-<strong>KWK</strong>-Systeme vorgestellt. In der Folge realisiert der<br />
Energieversorger RWE zunächst 50 Anlagen in Nordrhein-<br />
Westfalen. Eines der ersten Objekte, die in Betrieb ge gangen<br />
sind, ist ein Vierfamilienhaus im Süden des Ruhrgebiets,<br />
Baujahr 1964. Der neue Eigentümer entschloss sich zu einer<br />
vollständigen Sanierung des 360 Quadratmeter großen Gebäudes.<br />
Dabei sollte auch der alte, ölbetriebene Niedertemperatur-Gebläsekessel<br />
gegen eine moderne <strong>KWK</strong>-Anlage<br />
ausgetauscht werden.<br />
In Anbetracht des insgesamt hohen organisatorischen Aufwandes<br />
der Komplettsanierung war der Rundum-Sorglos-<br />
Ansatz des HomePower-Systems für den Bauherrn besonders<br />
attraktiv. Er entschied sich für das Modell Betriebsoptimierung,<br />
das heißt er kaufte die Anlage selbst. In der Folge haben<br />
sich RWE und der zuständige Fachhandwerksbetrieb Gustav<br />
Müller GmbH aus Düsseldorf gemeinsam um alle weiteren<br />
Schritte gekümmert. Für eine rechtlich einwandfreie Abwicklung<br />
sorgen entsprechende Ergänzungen zum Mietvertrag,<br />
die dem Bauherrn ebenfalls zur Verfügung gestellt wurden.<br />
Angesichts eines Nutzwärmebedarfs von 55.000 kWh/a wurde<br />
zusammen <strong>mit</strong> dem BHKW ein ergänzendes Gasbrennwert-Heizgerät<br />
<strong>mit</strong> einer Leistung von 30 kW eingesetzt.<br />
Die Planung und Auslegung wurde auf Grundlage eines gemeinsamen<br />
Vor-Ort-Termins aller Beteiligten partnerschaftlich<br />
durchgeführt. Hierfür wurde zudem ein standardisierter<br />
Leistungskatalog erarbeitet, der <strong>mit</strong> optionalen Komponenten<br />
an das jeweilige Objekt angepasst werden kann. „Wenn<br />
RWE <strong>mit</strong> einem Projekt auf uns zukommt, haben wir da<strong>mit</strong><br />
das fertige Angebot quasi schon in der Schublade“, erläutert<br />
Michael Newerla, Geschäftsführer der Gustav Müller GmbH.<br />
„Dieses geht dann je nach Geschäftsmodell entweder an den<br />
Energieversorger oder direkt an den Kunden.“<br />
In dem Vierfamilienhaus geht der Energieversorger von einer<br />
BHKW-Laufzeit von etwa 4.750 Stunden im Jahr aus. Dabei<br />
werden 43.750 kWh Wärme und 15.550 kWh Strom vor Ort<br />
erzeugt. Die intelligente Regelung sorgt dafür, dass trotz<br />
der vergleichsweise geringen Laufzeiten etwa ein Drittel<br />
des <strong>KWK</strong>-Stroms im Objekt selbst genutzt werden kann. Bei<br />
einem Stromverbrauch von 9.000 kWh kommt so mehr als die<br />
Hälfte der benötigten elektrischen Energie direkt vom BHKW.<br />
„Dies wäre ein sehr gutes Ergebnis, das rein wärmegeführte<br />
Anlagen in einem derartigen Objekt wohl nicht erreichen<br />
würden“, so die Einschätzung des zertifizierten ecoPOWER<br />
Fachpartners Newerla. „Deshalb sehe ich in HomePower auch<br />
ein großes Potenzial, unser eigenes BHWK-Geschäft künftig<br />
weiter auszubauen.“<br />
Die optimierte Betriebsweise des Mikro-<strong>KWK</strong>-Systems an einem<br />
Tag im März.<br />
Die Visualisierung des Energieverbrauchs und des Anlagenbetriebs<br />
durch die intelligente Regelung ermöglicht eine maximale<br />
Transparenz für den Kunden.<br />
Als weiteren Baustein des von RWE neu entwickelten Energiemanagements<br />
werden die Mikro-<strong>KWK</strong>-Systeme auch Netzdienstleistungen<br />
zur Verfügung stellen können. So werden beispielsweise<br />
Schwankungen der elektrischen Spannung im Niederspannungsnetz<br />
ausgeglichen, die durch die wetterbasierte Einspeisung aus Photovoltaik-<br />
und Windenergieanlagen hervorgerufen werden.<br />
Als dritter Schritt folgt die Bündelung von Anlagen zur Stromeinspeisung<br />
im Rahmen eines virtuellen Kraftwerks und die Wärmespeicherung<br />
und Nutzung überschüssigen Ökostroms <strong>mit</strong>tels eines<br />
im Pufferspeicher integrierten Heizstabs. Dieser Heizstab wird nur<br />
genutzt, wenn dies für den Kunden energetisch und wirtschaftlich<br />
sinnvoll ist. Als Bewertungsgrundlage dienen der Regelung hierfür<br />
aktuelle Informationen über das Stromangebot im Netz sowie der zu<br />
erwartende Energiebedarf im Objekt. Um dabei maximale Transparenz<br />
zu gewährleisten, kann der Kunde jederzeit über das Internet<br />
auf ein Visualisierungstool zugreifen und sich sowohl den eigenen<br />
Energieverbrauch und so<strong>mit</strong> sein Verbrauchsverhalten als auch Leistungsdaten<br />
des Mikro-<strong>KWK</strong>-Systems anzeigen lassen.<br />
Zwei Betreibermodelle stehen zur Wahl<br />
Angeboten wird das Mikro-<strong>KWK</strong>-System im Rahmen eines Rundum-<br />
Sorglos-Pakets <strong>mit</strong> Installation, Betrieb, Wartung und Instandhaltung.<br />
Um eine hohe Kundenzufriedenheit sicher zu stellen, erfolgt die Umsetzung<br />
durch entsprechend qualifizierte Fachhandwerksbetriebe in<br />
enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> RWE und Vaillant. Der Kunde hat dabei<br />
die Wahl zwischen zwei verschiedenen Geschäftsmodellen.<br />
Für einen einmaligen Investitionszuschuss von 5.000 Euro sowie<br />
eine monatliche Grundgebühr zwischen 30 und 40 Euro kann das<br />
HomePower System im Contracting genutzt werden. Je nach Verbrauch<br />
berechnet RWE <strong>Effizienz</strong> dabei einen individuellen Wärmepreis<br />
zwischen 5,95 und 7,80 ct/kWh brutto. Ein attraktiver Strompreis gilt<br />
22 | 3 2012 | <strong>gas</strong>
sowohl für den BHKW-Strom als auch für den verbleibenden (Rest-)<br />
Strombezug aus dem Netz, den der Energieversorger <strong>mit</strong> Ökostrom<br />
deckt.<br />
Im Modell Betriebsoptimierung kann der Kunde stattdessen die<br />
Investition in die Anlage selbst übernehmen und anschließend den<br />
Betrieb an RWE übergeben. Im Gegenzug zahlt er von vornherein den<br />
niedrigsten Wärmepreis in Höhe von 5,95 ct/kWh. Der Strompreis ist<br />
identisch zum Contracting-Modell.<br />
In beiden Fällen erhält der Kunde zudem einen Umweltbonus<br />
in Höhe von 0,5 ct/kWh für den selbst erzeugten Strom sowie einen<br />
weiteren Cent für jede direkt vor Ort verbrauchte Kilowattstunde.<br />
Während der Vertragslaufzeit von 10 Jahren übernimmt das Dortmunder<br />
Unternehmen zudem die Kosten für Wartung, Service und<br />
die Instandhaltung aller Anlagenkomponenten. •<br />
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Björn Gropengießer, Projektleiter RWE Home-<br />
Power Mikro-<strong>KWK</strong> bei der RWE <strong>Effizienz</strong> GmbH, Dortmund<br />
Weitere Infos<br />
Mehr zum HomePower-Modell von RWE <strong>Effizienz</strong> unter www.<br />
energiewelt.de. Von der Startseite dieses RWE-Energieportals<br />
führt eine Info-Box in der rechten Spalte direkt zum Ziel.<br />
Rückenwind für Kraft-Wärme-Kopplung<br />
Neues <strong>KWK</strong>-Gesetz in Kraft<br />
Nach dem grünen Licht durch den Bundesrat fehlte zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />
nur noch die Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt. Voraussichtlich im August wird da<strong>mit</strong><br />
das neue Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (<strong>KWK</strong>-Gesetz) in Kraft treten. Die Energiebranche<br />
sieht es als „positives Signal für die Energiewende“.<br />
Zahlreiche Punkte des neuen Gesetzes<br />
stoßen auf breite Unterstützung bei<br />
den Energieexperten. Gelobt werden<br />
vor allem folgende Neuregelungen:<br />
• die Anhebung des <strong>KWK</strong>-Zuschlags um<br />
0,3 Cent pro Kilowattstunde. Betreiber<br />
von kleinen BHKW erhalten da<strong>mit</strong> pro<br />
erzeugter Kilowattstunde Strom einen<br />
Bonus von 5,41 Cent,<br />
• die Erhöhung des Zuschlags für Anlagen,<br />
die durch den Emissionshandel zusätzlich<br />
belastet werden, um weitere 0,3 Cent/kWh<br />
ab 1. Januar 2013,<br />
• die vereinfachte Förderung kleiner <strong>KWK</strong>-<br />
Anlagen bis 2 kW elektrischer Leistung,<br />
• erhöhte Zuschläge von 4 Cent/kWh für<br />
Anlagen <strong>mit</strong> 50 bis 250 kW elektrischer<br />
Leistung,<br />
• die Förderung von Wärmespeichern, von<br />
thermisch angetriebenen Kältemaschinen<br />
und der Nachrüstung <strong>mit</strong> einer Stromoder<br />
Wärmeauskopplung,<br />
• der Rechtsanspruch auf Netzzugang und<br />
Stromdurchleitung für <strong>KWK</strong>-Anlagen<br />
auch nach Auslaufen der Förderung.<br />
Weitere Infos<br />
BDEW sieht positive Signale<br />
Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung<br />
des Bundesverbandes der<br />
Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)<br />
betonte, wie wichtig die Gesetzesnovelle für<br />
die Modernisierung des Kraftwerksparks<br />
in Deutschland ist: „Der Bundesrat hat <strong>mit</strong><br />
seiner Entscheidung zur Kraft-Wärme-<br />
Kopplung (<strong>KWK</strong>) ein positives Signal für die<br />
Energiewende in Deutschland gesendet und<br />
den Weg für die Weiterentwicklung dieser<br />
wichtigen Technologie in Deutschland geebnet.“<br />
Die Energiebranche sei dringend auf<br />
Impulse in diesem Bereich angewiesen, um<br />
das politisch angestrebte Ziel, den Anteil von<br />
<strong>KWK</strong>-Strom an der Erzeugung bis zum Jahr<br />
2020 auf 25 Prozent zu steigern, erreichen<br />
zu können, so Müller. Fazit des BDEW: Das<br />
<strong>KWK</strong>-Gesetz sei im Kanon der energiepolitischen<br />
Maßnahmen ein äußerst sinnvolles<br />
und effizientes Instrument. •<br />
Die ASUE-Broschüre Das <strong>KWK</strong>-Gesetz<br />
2012. Grundlagen, Förderung, praktische<br />
Hinweise fasst auf 28 Seiten alle<br />
Details zum neuen Gesetz zusammen.<br />
Bezug: Energiedruck, Girardetstr. 2-38,<br />
45131 Essen, bestellung@energiedruck.<br />
de, Tel. 02 01/79 98 92 04 (Bestellnummer:<br />
050612, 3 Euro). Kostenloser<br />
Download über www.asue.de, Rubrik<br />
Aktuelles/Presse.<br />
Blockheizkraftwerke erzeugen in allen Größenklassen und in einer Vielzahl von Einsatzbereichen<br />
Wärme und Strom.<br />
Bild: Viessmann<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 23
Geräteindustrie<br />
Erd<strong>gas</strong>-Brennwerttechnik<br />
Leistungsangebot erweitert<br />
Die Brennwerttechnik hat sich beim Brennstoff Erd<strong>gas</strong> längst etabliert.<br />
Dennoch sind Innovationen nach wie vor an der Tagesordnung. So werden<br />
Brennwertgeräte zum Beispiel in immer höheren Leistungsbereichen angeboten.<br />
Auch Viessmann hat seine Vitocrossal-Baureihe nach oben erweitert.<br />
Alle Viessmann-Wärmeerzeuger<br />
bis 2.000<br />
kW Leistung besitzen<br />
<strong>mit</strong> der Vitotronic<br />
200 eine Regelung<br />
<strong>mit</strong> einheitlicher Bedienoberfläche.<br />
Bis sechs Megawatt reicht die Gasbrennwertpalette<br />
von Viessmann.<br />
Diese Höchstleistung wird vom<br />
Vitomax-Industriekessel erbracht, der <strong>mit</strong><br />
Ab<strong>gas</strong>-/Wasser-Wärmetauschern Vitotrans<br />
300 ausgestattet ist. Nun wurde auch die<br />
Vitocrossal-Kesselbaureihe nach oben ausgebaut:<br />
bis zu einer Leistung von 1.400 Kilowatt.<br />
Verantwortlich dafür ist der Vitocrossal<br />
300 Typ CR3B. Zuvor deckte die Baureihe<br />
Vitocrossal 200 und 300 Leistungsbereiche<br />
von 26 bis 978 Kilowatt ab. Der Anfang des<br />
Jahres eingeführte neue Brennwertkessel bietet<br />
Wärmeleistungen von 787 bis 1.400 Kilowatt<br />
und eignet sich da<strong>mit</strong> für den Einsatz<br />
in großen Mehrfamilienhäusern, Gewerbeund<br />
Industriebetrieben sowie öffentlichen<br />
Gebäuden und Nahwärmenetzen.<br />
Trotz großer Leistung geht der Einbau<br />
recht einfach von der Hand: Der Kessel<br />
wird in zwei Teilen angeliefert und weist<br />
kompakte Abmessungen sowie ein geringes<br />
Gewicht auf.<br />
Rostfreier Edelstahl für<br />
dauerhafte <strong>Effizienz</strong><br />
Mit einer Leistung bis 1.400 Kilowatt ist<br />
der Vitocrossal 300 der größte Erd<strong>gas</strong>-<br />
Brennwertkessel dieser Baureihe.<br />
Bilder: Viessmann<br />
Da<strong>mit</strong> der Brennwertnutzen dauerhaft<br />
hoch bleibt, ist der Inox-Crossal-Wärmetauscher<br />
aus Edelstahl Rostfrei. Das anfallende<br />
Kondenswasser kann an der glatten<br />
Edelstahlheizfläche ungehindert nach unten<br />
abfließen. Ablagerungen auf der Wärmetauscher-Oberfläche<br />
werden durch diesen<br />
Selbstreinigungseffekt verhindert. Neben<br />
der gleichbleibend hohen Brennwertnutzung<br />
verringert dies gleichzeitig den Wartungsaufwand.<br />
Auch die gezielte Verwirbelung der Heiz<strong>gas</strong>e<br />
an der Heizfläche sorgt für eine besonders<br />
wirksame Wärmeübertragung. So ergeben<br />
sich hohe Kondensationsraten und ein<br />
Normnutzungsgrad von bis zu 98 Prozent<br />
(bezogen auf den Brennwert Hs).<br />
Anbindung und Regelung<br />
Der Vitocrossal 300 besitzt einen zweiten<br />
Rücklaufstutzen, über den ein Niedertemperatur-Heizkreis<br />
separat angeschlossen<br />
werden kann. Die Trennung der Heizkreisrückläufe<br />
in einen Hochtemperatur- und ei-<br />
10 Jahre Garantie für Wärmetauscher<br />
nen Niedertemperaturkreis erhöht ebenfalls<br />
den Brennwertnutzen. Denn die Heizkreise<br />
<strong>mit</strong> ihren unterschiedlichen Systemtemperaturen<br />
müssen nicht am Brennwertkessel<br />
zusammengeführt werden.<br />
Wie alle Viessmann-Wärmeerzeuger bis<br />
2.000 Kilowatt Leistung wird auch der neue<br />
Gasbrennwertkessel <strong>mit</strong> der innovativen<br />
Vitotronic-Regelung ausgestattet. Nutzer<br />
wissen die komfortable Bedienoberfläche<br />
<strong>mit</strong> ihren Klartext-Anzeigen, übersichtlichen<br />
Grafiken und selbsterklärenden Menüs<br />
zu schätzen. Werden bis zu vier Vitocrossal<br />
300 zu einer Mehrkesselanlage verbunden,<br />
kommt die Vitotronic 300-K-Regelung zum<br />
Einsatz. Über deren LON-Bus-Verbindung<br />
kann die Heizanlage in Gebäudemanagement-Systeme<br />
integriert werden. Auch eine<br />
Fernüberwachung und Fernparametrierung<br />
der Heizungsanlage ist möglich. •<br />
Die nach eigenen Angaben sehr gute Werkstoff- und Verarbeitungsqualität seiner<br />
Edelstahl-Wärmetauscher hat Viessmann zu einer hohen Garantiezusage veranlasst:<br />
Seit Lieferdatum April gewährt der Heizgerätehersteller für seine Inox-Radial- und<br />
Inox-Crossal-Wärmetauscher aus Edelstahl für Gasbrennwertkessel eine zehnjährige<br />
Garantie. Die Garantie gilt für Vitodens-Gasbrennwertkessel bis 105 Kilowatt<br />
Leistung sowie für Vitocrossal-Gasbrennwertgeräte bis 60 Kilowatt. Darüber hinaus<br />
müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden, um in den Genuss der 10-Jahres-<br />
Garantie zu kommen:<br />
Die Garantie ist auf Undichtigkeit durch Korrosion beschränkt.<br />
Die Garantie setzt den Abschluss eines Wartungsvertrags, den Nachweis der durchgeführten<br />
Arbeiten anhand der Wartungs-Checkliste sowie die Einhaltung der<br />
Viessmann-Vorgaben für die Gas-, Wasser- und Verbrennungsluftbeschaffenheit<br />
voraus.<br />
Auch für diesen Inox-Radial-<br />
Wärmetauscher aus Edelstahl<br />
Rostfrei gilt die zehnjährige<br />
Garantie auf Undichtigkeit<br />
durch Korrosion.<br />
Eingebaut ist der Inox-Radial-Wärmetauscher<br />
zum Beispiel im Gasbrennwertgerät<br />
Vitodens 333-F.<br />
24 | 3 2012 | <strong>gas</strong>
Wärmepumpe plus Gasbrennwertgerät<br />
Hybridsystem <strong>mit</strong> Sparpotenzial<br />
Geräteindustrie<br />
Cerapur Aero heißt das neue Junkers-Hybridgerät. Es kombiniert eine Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />
<strong>mit</strong> einem Gasbrennwertgerät. Verbunden <strong>mit</strong> der cleveren Regelung kann da<strong>mit</strong><br />
im Doppelpack gespart werden.<br />
Nach Angaben des Herstellers Junkers<br />
kommt das neue, wandhängende Hybridsystem<br />
vor allem bei der Modernisierung<br />
von Einfamilienhäusern <strong>mit</strong> Heizkellern<br />
oder Dachheizzentralen zum Einsatz.<br />
Flexibilität versprechen die Abmessungen des<br />
Gerätes: Mit 890 x 600 x 482 Millimetern<br />
In diesem Gehäuse stecken<br />
ein Gasbrennwertgerät und<br />
eine Luft/Wasser-Wärmepumpe.<br />
Bild: Junkers<br />
(Höhe x Breite x Tiefe) benötigt die Cerapur<br />
Aero nicht nur deutlich weniger Platz als eine<br />
Anlagen-Kombination <strong>mit</strong> Gasbrennwertgerät<br />
und separater Wärmepumpe. Sie gehört<br />
zudem zu den kleinsten Brennwert-Wärmepumpen-Hybriden,<br />
die auf dem Markt sind.<br />
Montagefreundlich<br />
Hybrid – das klingt zunächst einmal kompliziert.<br />
Ist es aber gar nicht: Die Installation<br />
wird dadurch erleichtert, dass das Gerät in<br />
zwei Teilen geliefert wird. Außerdem sind<br />
sämtliche Bauteile vormontiert und vorkonfiguriert.<br />
An der Heizungsanlage sind keine<br />
Veränderungen erforderlich.<br />
Die jeweilige Arbeitsteilung des Hybridsystems<br />
richtet sich nach den herrschenden<br />
Außentemperaturen: Sind diese niedrig, dann<br />
arbeitet nur das Gasbrennwertgerät. In den<br />
Übergangszeiten oder bei moderaten Temperaturen<br />
sind beide Komponenten im Einsatz<br />
– dann wählt die Regelung „Opti Energy“<br />
die jeweils günstigste Betriebsart. Bei hohen<br />
Außentemperaturen oder auch bei geringerer<br />
Vorlauftemperatur kann schließlich die Wärmepumpe<br />
ihre Vorteile ausspielen.<br />
Im Vergleich zu einem Standard-Gasbrennwertsystem<br />
bietet die Hybridanlage laut<br />
Junkers eine um rund zwölf Prozent verbesserte<br />
Gesamteffizienz. •<br />
Leistungsdaten<br />
Beim Gasbrennwertgerät kann zwischen<br />
einem 14-kW- und einem 24-kW-Modul gewählt<br />
werden.<br />
Die Luft/Wasser-Wärmepumpe bietet eine<br />
Leistung von rund 2 kW. Ihr COP liegt bei<br />
3,5 (nach EN 14511 bei A7/W35).<br />
Gute Figur in Bad oder Küche<br />
Wärmezentrale für den Wohnraum<br />
Längst stehen Gasheizungen nicht mehr nur im Keller. Selbst komplexe Systeme <strong>mit</strong> Speicher<br />
und Solaranbindung eignen sich für die Aufstellung im Wohn- oder Dachbereich. Bestes<br />
Beispiel: das Gasbrennwert-Wärmezentrum von Brötje.<br />
Bei der Heiztechnik ist Understatement<br />
angesagt – zumal bei einem Standort<br />
im Wohnbereich: Der Wärmeerzeuger<br />
sollte sich optisch im Hintergrund halten und<br />
keinesfalls die Wohnungseinrichtung stören.<br />
Auch unangenehme Geräusch- oder gar Geruchsentwicklungen<br />
sind in Fluren, Küchen<br />
oder Bädern tabu. Eine durchweg gute, weil<br />
dezente Figur im Wohnraum macht die<br />
Gasbrennwert-Wärmezentrale EcoCondens<br />
BBS von Brötje dank modernster Heizungstechnik.<br />
Kompakt, schlicht und leise<br />
Drei Eigenschaften machen das Wärmezentr<br />
um zum geeigneten Wohnraum-Heizgerät.<br />
Da ist zunächst das sachliche Design. Im neutralen<br />
Weiß passt sich das Gerät den örtlichen<br />
Gegebenheiten vollkommen an. Ebenso<br />
wichtig sind die kompakten Abmessungen:<br />
Trotz aller technischen Möglichkeiten passt<br />
EcoCondens BBS <strong>mit</strong> einer Höhe von 1.600<br />
mm sowie einer Breite und Tiefe von jeweils<br />
600 mm auch in kleinere Nischen oder Zwischenräume.<br />
Und schließlich läuft die Wärmeerzeugung<br />
<strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong> nicht nur höchst<br />
energieeffizient, sondern auch ausgesprochen<br />
leise ab.<br />
Auch die technische Seite der Wärmezentrale<br />
überzeugt: Der stufenlos modulierende<br />
Gasbrennwertkessel ist in drei Leistungsgrößen<br />
von 2,9 bis 28 kW erhältlich. Bei der<br />
Speichereinheit stehen ein Rohrwendel- sowie<br />
ein Schichtenspeicher zur Wahl. Ebenfalls<br />
integriert ist der leicht verständliche<br />
Systemregler ISR-Plus. Die Klartextanzeige<br />
sorgt für eine einfache Bedienung. Dank des<br />
Brötje-Andocksystems und der Verwendung<br />
standardisierter Produktkomponenten sind<br />
Installation und Wartung kein Problem.<br />
Ebenso problemlos ist die Kombination <strong>mit</strong><br />
einer Fußbodenheizung oder einer Solaranlage<br />
möglich. •<br />
Wo ist die Heizung? Die dezente Wärmezentrale<br />
wirkt auch im außergewöhnlich<br />
eingerichteten Badezimmer keinesfalls<br />
als Störfaktor.<br />
Bild: Brötje<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 25
Geräteindustrie<br />
Ehrung durch das „Handelsblatt“<br />
Johann Vaillant in der<br />
Hall of Fame<br />
Johann Vaillant, Firmengründer<br />
und Erfinder,<br />
lebte von 1851 bis 1920.<br />
Bilder: Vaillant<br />
Johann Vaillant ist posthum als Ehren<strong>mit</strong>glied in die Hall of Fame der<br />
Familienunternehmen aufgenommen worden. Die Wirtschaftszeitung<br />
Handelsblatt zeichnet da<strong>mit</strong> den Firmengründer des international erfolgreichen<br />
Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnikspezialisten Vaillant<br />
Group aus.<br />
Mit der Aufnahme in die Hall of Fame würdigt das Handelsblatt<br />
Unternehmerpersönlichkeiten, die herausragende<br />
Leistungen vollbracht haben und ein gesellschaftliches<br />
Vorbild sind. Beides trifft auf Johann Vaillant zu, wie der Laudator<br />
Prof. Dr. Horst Wildemann, Lehrstuhlinhaber für Betriebswirtschaftslehre<br />
an der Technischen Universität München, ausführte:<br />
„Ich freue mich, dass wir <strong>mit</strong> Johann Vaillant einen Unternehmer<br />
ehren, der durch handwerkliches und kaufmännisches Geschick,<br />
durch Mut und durch Tatkraft den Grundstein für ein bis heute<br />
international erfolgreiches Familienunternehmen gelegt hat“, so<br />
Wildemann.<br />
Als sich Johann Vaillant 1874 als Kupferschläger und Pumpenmacher<br />
in Remscheid selbständig machte, ahnte noch niemand, dass<br />
das zehnte Kind eines Schneidermeisters später den Heiztechnikmarkt<br />
revolutionieren würde. 20 Jahre später folgte dann die Basis<br />
des späteren Erfolgs: die Erfindung des Gasbadeofens „geschlossenes<br />
System“. Vaillant war es als erstem gelungen, Wasser indirekt<br />
zu beheizen, ohne dass es <strong>mit</strong> dem Heiz<strong>gas</strong> in Berührung kam und<br />
durch Ruß verunreinigt werden konnte. Zudem war es da<strong>mit</strong> möglich,<br />
die Wassertemperatur zu regeln.<br />
Ein neuer Markt war geboren, und in der Folge zeigten sich auch<br />
die Talente Johann Vaillants als Kaufmann und Unternehmer: Er<br />
entwickelte seinen Handwerksbetrieb zum Produktionsunternehmen<br />
weiter. 1897 folgte der Umzug aus der kleinen Werkstatt in ein<br />
größeres Betriebsgelände. Und 1899 meldete der Firmengründer<br />
die Marke „Osterhase im Ei“ als Schutzmarke an – ein bis heute<br />
bekanntes Markenlogo war geboren.<br />
Ebenfalls gleich geschützt wurde der Name „Geyser“. Unter<br />
diesem Begriff wurde das 1905 entwickelte erste wandhängende<br />
Heißwassergerät auf den Markt gebracht. Dass der Produktname<br />
jahrzehntelang zum Inbegriff einer komfortablen Warmwasserbereitung<br />
wurde, zeigt neben dem technischen Know-how der Firma<br />
auch die Begabung der Geschäftsführung für das Marketing.<br />
Vom Kupferschläger zum Erfinder<br />
Vaillant heute – hier ein Blick in die Produktion der ecoPOWER-<br />
Mini- und Mikro-Blockheizkraftwerke.<br />
Neuheiten aus Tradition<br />
Zwei historische Ansichten des 1894 patentierten<br />
Gasbadeofens „geschlossenes<br />
System“ – hier ohne das spätere Vaillant-<br />
Markenzeichen „Osterhase im Ei“.<br />
Der Tod von Johann Vaillant im Jahr 1920 bedeutete nicht das<br />
Ende des Innovationsgeistes im Unternehmen. 1924 entwickelte<br />
es seinen ersten Zentralheizungskessel. 1961 hängte Vaillant <strong>mit</strong><br />
dem „Circo-Geyser MAG C 20“ erstmals einen Heizkessel an die<br />
Wand und wurde da<strong>mit</strong> erneut zum Erfinder einer neuen Produktkategorie.<br />
1967 vereinte Vaillant im „Combi-Geyser VCW<br />
20“ zum ersten Mal Heizung und Warmwasserbereitung in einem<br />
Wandgerät – wieder war ein neues Marktsegment kreiert. Am (vorläufigen)<br />
Ende der Innovationsreihe steht das 2011 auf den Markt<br />
gebrachte europaweit erste Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungssystem<br />
für Einfamilienhäuser.<br />
Seit 1874 ist die Vaillant Group zu 100 Prozent in Familienbesitz.<br />
Die Eigentümer übernehmen heute im Gesellschafterausschuss, im<br />
Aufsichtsrat und in der Gesellschafterversammlung Verantwortung<br />
für das Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Vaillant<br />
Group <strong>mit</strong> rund 12.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,3 Milliarden<br />
Euro. •<br />
26 | 3 2012 | <strong>gas</strong>
Feldtest <strong>mit</strong> Gasbrennwert-/Wärmepumpensystem<br />
Neues Hybridgerät vor<br />
der Markteinführung<br />
Geräteindustrie<br />
Auf der IFH/Intherm stellte MHG die Feldtest-Version des ProCon<br />
Streamline Gasbrennwert-/Wärmepumpensystems vor. Die Markteinführung<br />
der Hybrid-Innovation ist für das Frühjahr 2013 geplant.<br />
Der ProCon Streamline<br />
Hybrid wird von MHG<br />
als Innovation für die<br />
Sanierung bestehender<br />
Gasheizungen konzipiert.<br />
Bild: MHG<br />
Markus Niedermayer, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der MHG<br />
Heiztechnik, ist überzeugt: „Wie<br />
auch die anderen Produkte unserer Hybridflotte<br />
weist unser neues Gerät den Weg im<br />
Erprobte Komponenten<br />
Die Komponenten des ProCon Streamline<br />
Hybrid haben sich in der Praxis<br />
längst bewährt:<br />
Das Gasbrennwert-Modul <strong>mit</strong> 7,7 bis<br />
26,8 kW Leistung stammt aus dem<br />
wandhängenden Gasbrennwertkessel<br />
ProCon Streamline.<br />
Das Wärmepumpen-Modul (3,1 bis<br />
10,5 kW Heizleistung) stammt aus<br />
der 2009 eingeführten ThermiAir-<br />
Baureihe.<br />
Sanierungsmarkt und liegt voll im Zukunftstrend.<br />
Es ist überdies deutlich preiswerter als<br />
eine komplette Systemtechnik-Anlage <strong>mit</strong><br />
mehreren separaten Komponenten.“ Das laut<br />
Hersteller „überaus preiswerte Gerät“ ist eine<br />
kompakte, anschlussfertige Einheit aus Luft/<br />
Wasser-Wärmepumpe, Gasbrennwertkessel<br />
und Systemregelung. Bei der Montage muss<br />
der Fachhandwerker lediglich zwei Kälteleitungen<br />
zur Außeneinheit führen.<br />
Der ProCon Streamline Hybrid ist für<br />
den Einsatz in Bestandsbauten geeignet, bei<br />
denen der alleinige Einsatz von Wärmepumpen<br />
aufgrund des Dämmzustandes und der<br />
meist nicht vorhandenen Flächenheizungen<br />
nicht sinnvoll ist. Dank der intelligenten<br />
Systemregelung kommt immer die jeweils<br />
wirtschaftlichste Energiequelle oder der<br />
wirtschaftlichste Energie-Mix zum Einsatz.<br />
Ziel ist dabei ein möglichst hoher Anteil erneuerbarer<br />
Energien.<br />
Solare Erweiterung möglich<br />
Das System kann zusätzlich <strong>mit</strong> einer thermischen<br />
Solaranlage kombiniert werden. Diese<br />
unterstützt das Wärmepumpen-Modul vor<br />
allem im Sommer und in der Übergangszeit.<br />
Wird es kälter und die Wärmepumpe unterschreitet<br />
den Bivalenzpunkt, schaltet sie<br />
ab – das Gasbrennwert-Modul übernimmt.<br />
Über die Absenkung oder die Anhebung des<br />
Bivalenzpunktes können die Anlagenbetreiber<br />
flexibel auf Preisentwicklungen auf dem<br />
Strom- bzw. Erd<strong>gas</strong>markt reagieren. •<br />
„iF product design award 2012“<br />
Designpreis für Flachkollektor<br />
Die Gestaltung des Buderus Flachkollektors Lo<strong>gas</strong>ol SKN 4.0 hat die Jury des Industrie Forum<br />
Design e.V. überzeugt: Der Sonnensammler erhielt den „iF product design award 2012“.<br />
Solarthermie-Kollektoren zur Trinkwassererwärmung<br />
und Heizungsunterstützung<br />
müssen in erster Linie<br />
natürlich in funktionaler Hinsicht punkten.<br />
Hier haben sich die auf der ISH 2011<br />
in Frankfurt erstmals präsentierten Lo<strong>gas</strong>ol<br />
SKN 4.0-Kollektoren bereits in der Praxis<br />
bewährt. Nun wurde auch die gestalterische<br />
Seite ausgezeichnet – <strong>mit</strong> dem renommierten<br />
Designpreis des Industrie Forum Design in<br />
Hannover. Für Luc Geerinck, Marketingleiter<br />
Auch ästhetisch macht der<br />
Flachkollektor Lo<strong>gas</strong>ol SKN<br />
4.0 eine gute Figur auf dem<br />
Dach. Bild: Buderus<br />
Buderus Deutschland, ist dies ein deutliches<br />
Zeichen, „dass auch in unserer Branche neben<br />
der Technik die Produktgestaltung eine<br />
immer wichtigere Rolle spielt.“<br />
Schlank und leicht<br />
Design und Funktion gehen auch beim<br />
Lo<strong>gas</strong>ol SKN 4.0 Hand in Hand: Das klare<br />
Sicherheitsglas gibt den Blick frei auf den Aluminium-Vollflächenabsorber<br />
<strong>mit</strong> senkrecht<br />
verlaufenden Ultraschall-Schweißnähten.<br />
Rahmen und Rückwand des Flachkollektors<br />
sind als Wanne aus fiberglasverstärktem<br />
Kunststoff in einem Stück gefertigt. Dies<br />
lässt – so die Design-Jury – den Kollektor<br />
besonders schlank und elegant wirken. Die<br />
Abdeckung aus Solarglas ist <strong>mit</strong> der Wanne<br />
verklebt, um die Widerstandsfähigkeit gegen<br />
Witterungseinflüsse zu erhöhen. Der Flachkollektor<br />
wiegt weniger als 40 Kilogramm.<br />
Den Transport erleichtern zudem die integrierten<br />
Griffmulden.<br />
Lo<strong>gas</strong>ol SKN 4.0-Kollektoren gibt es für<br />
alle Montagearten: zur Dachintegration, zur<br />
Fassaden- oder Flachdachmontage sowie zur<br />
Aufdachmontage. Bei der Überdachmontage<br />
vermeldet Buderus einige Verbesserungen im<br />
Detail: Die Verschraubung der Kollektorhalter<br />
ist jetzt zur Seite gekippt und da<strong>mit</strong> gut<br />
zugänglich. Gleichzeitig verbirgt sich dadurch<br />
die Befestigung unter dem Kollektor und ist<br />
von vorne nicht mehr sichtbar. Der Solarteur<br />
merkt anhand farbiger Markierungen,<br />
ob die Montage korrekt ausgeführt wurde. Im<br />
Übrigen unterstützen vorkonfektionierte Paketlösungen<br />
die Buderus-Handwerkspartner<br />
bei der Einbindung der Solarwärmeanlage ins<br />
Heizsystem. •<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 27
Geräteindustrie<br />
Ritter Solar<br />
Ökologisch und politisch konsequent<br />
Das AquaSystem von Paradigma verspricht eine einfache Solarwärmenutzung. Das System<br />
soll <strong>mit</strong> dem neuen Plasma-Kollektor noch effizienter werden. Die Präsentation auf der<br />
Intersolar nutzte die Ritter-Gruppe zu einer scharfen Kritik an der Förderpolitik.<br />
Die Ritter-Gruppe und ihre Vertriebstochter Paradigma<br />
stellten auf der Intersolar den neuen Aqua<br />
Plasma-Röhrenkollektor vor. Bilder: Ritter Solar<br />
Einfache Solarerweiterung, optimale<br />
Wärmeerträge und eine intelligente Systemtechnik<br />
sind die Trümpfe des Aqua-<br />
Systems. Als Wärmeträger wird Wasser eingesetzt,<br />
wodurch sich bestehende Heizsysteme<br />
ohne großen Aufwand solar erweitern lassen.<br />
Noch höhere Absorptionsraten verspricht nun<br />
der Aqua Plasma-Kollektor als neue Systemkomponente.<br />
Dafür sorgt eine neu entwickelte<br />
Antireflexbeschichtung. Zudem wurden die<br />
CPC-Spiegel des Kollektors <strong>mit</strong> einem neuartigen<br />
Korrosionsschutz ausgestattet.<br />
Laut dem europäischen Zertifizierungsverfahren<br />
Solar Keymark bietet der Kollektor den<br />
Die Pressekonferenz nutzte Ritter-Geschäftsführer<br />
Jürgen Korff zur Kritik an der<br />
herrschenden Solarthermie-Förderung.<br />
höchsten Wärmeertrag am Markt. Der neue Kollektor<br />
kann alternativ zum bewährten CPC Star<br />
azurro eingesetzt werden, der allein in Deutschland<br />
mehr als 50.000 Mal installiert wurde.<br />
Förderung als<br />
„Innovationsbremse“<br />
Auch politisch bezieht das 1988 vom Ritter-<br />
Sport-Geschäftsführer Alfred T. Ritter gegründete<br />
Unternehmen Stellung. Die Solarthermie-<br />
Förderpolitik setze falsche Anreize und sei<br />
eine Innovationsbremse, kritisierte Ritter-Ge-<br />
Remeha<br />
Solarpakete für alle Fälle<br />
Alles aus einer Hand, vorkonfektioniert – und trotzdem möglichst<br />
flexibel: Mit Solarpaketen, die für die verschiedensten<br />
Einsatzzwecke zusammengestellt werden können, gelingt<br />
es dem Hersteller Remeha, diesen scheinbaren Widerspruch<br />
zu überwinden.<br />
schäftsführer Jürgen Korff auf der Intersolar in<br />
München. Da sich die Förderung nach der auf<br />
dem Dach installierten Bruttokollektorfläche<br />
richtet, sei es für Installateure und Endkunden<br />
kurzfristig lukrativ, auf möglichst große statt<br />
möglichst leistungsfähige Kollektoren zu setzen.<br />
Die Ritter Gruppe fordert stattdessen eine<br />
ertragsabhängige Förderung. Inzwischen könne<br />
über Solar Keymark der Kollektorertrag problemlos<br />
verglichen werden. „Durch die ertragsabhängige<br />
Förderung würden ressourcenschonende,<br />
effiziente statt großflächige, ineffiziente<br />
Kollektoren gezielt gefördert. Außerdem entstünde<br />
endlich Transparenz im Markt“, erklärte<br />
Korff. Den Käufern könne ein Mindestertrag<br />
ihrer Anlage garantiert werden. •<br />
Solar Keymark<br />
Hinter diesem Begriff verbirgt sich<br />
ein europaweit einheitliches Zertifizierungsverfahren<br />
für solarthermische<br />
Produkte. Unabhängige Institutionen<br />
wie der TÜV Rheinland führen die Prüfungen<br />
durch. Die strengen Zertifizierungsrichtlinien<br />
des Gütesiegels können<br />
im Internet unter www.estif.org/<br />
solarkeymarknew eingesehen werden.<br />
Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung,<br />
Neubau und Modernisierung,<br />
Zwei- oder Acht-Personen-<br />
Haushalt? Die RemaSol-Pakete von Remeha<br />
bieten für all diese Alternativen passende<br />
Lösungen.<br />
Zunächst gibt es die Solarkomplettpakete<br />
in zwei Grundvarianten: RemaSol Nova<br />
für die Warmwasserbereitung, inklusive der<br />
Möglichkeit, Spül- oder Waschmaschine an<br />
den Kreislauf anzuschließen. Mit dem Paket<br />
RemaSol Nova Plus kann zusätzlich die solare<br />
Heizungsunterstützung realisiert werden.<br />
Beide Grundvarianten gibt es in jeweils zwei<br />
28 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
Größen: das Warmwasserpaket für Haushalte<br />
<strong>mit</strong> zwei bis vier sowie für vier bis acht Personen.<br />
Beim Plus-Paket gibt es zur Basisversion<br />
eine weitere <strong>mit</strong> spezieller Zweirohr-Solarstation<br />
<strong>mit</strong> integrierbarer Solarregelung.<br />
Kollektoren, Speicher,<br />
Regelung<br />
In allen Paketen werden Flachkollektoren<br />
der Serie RemaSol Neo 230 eingesetzt. Beim<br />
Solarkompaktspeicher wiederum stehen zwei<br />
Größen <strong>mit</strong> 300 bzw. 400 Liter Fassungsver-<br />
RemaSol-Solarpakete gibt es für Trinkwassererwärmung<br />
und solare Heizungsunterstützung.<br />
Bild: De Dietrich Remeha<br />
mögen zur Wahl. Beide besitzen je einen<br />
Wärmetauscher für die Solarthermie sowie<br />
für einen weiteren Wärmeerzeuger wie etwa<br />
einen Gasbrennwertkessel. Die Solarsysteme<br />
sind ab Werk <strong>mit</strong> der RemaSol-Regelung sowie<br />
einer angebauten Solarkomplettstation<br />
ausgestattet. Der optimierten Solarwärmenutzung<br />
und der gradgenauen Steuerung der<br />
Heizungsanlage steht nichts mehr im Weg. •
Geräteindustrie<br />
Projektstart in Frankfurt <strong>mit</strong> der hessischen<br />
Umwelt- und Energieministerin Lucia Puttrich:<br />
400 Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlagen werden in den nächsten<br />
drei Jahren in Hessen installiert.<br />
Vaillant-Neuigkeiten von der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
Power für den <strong>KWK</strong>-Markt<br />
Vaillant bezeichnet sich selbst als „weltweit führenden Komplettanbieter<br />
für Mini- und Mikro-<strong>KWK</strong>“. Mit vielerlei Produktund<br />
Marketingaktivitäten wird dieser Anspruch untermauert.<br />
Bei aller Konzentration auf Einfamilienhausgeräte <strong>mit</strong> kleinen<br />
Leistungsbereichen im Mikro-Maßstab hat Vaillant auch den<br />
<strong>KWK</strong>-Einsatz in größeren Immobilien im Blick. Auf den Heizungs-Frühjahrsmessen<br />
wurde ein neues Mini-Heizkraftwerk für den<br />
Einsatz in Mehrfamilienhäusern, öffentlichen Gebäuden und Gewerbebetrieben<br />
vorgestellt. Es wird in Deutschland unter dem Produktnamen<br />
ecoPOWER 20.0 vertrieben.<br />
Entwickelt hat das Aggregat der auf diese Leistungsbereiche spezialisierte<br />
Hamburger Hersteller Cogenon. Die Cogenon GmbH wurde<br />
im Mai 2012 von der Vaillant Group übernommen. Die Fertigung der<br />
Anlagen am Standort Hamburg-Harburg bleibt bestehen, auch die<br />
Belegschaft wird übernommen.<br />
Modulierender Betrieb<br />
20 Kilowatt beträgt die maximale elektrische Leistung des Mini-<br />
BHKW. Es erweitert die ecoPOWER-Serie nach oben: Die Mikro-<br />
<strong>KWK</strong>-Anlage 1.0 steht für den Einsatz in Einfamilienhäusern, die<br />
Mini-<strong>KWK</strong>-Anlagen 3.0 und 4.7 versorgen <strong>mit</strong>telgroße Immobilien<br />
<strong>mit</strong> Wärme und Strom.<br />
Wie die kleineren Geschwister arbeitet auch die Version 20.0 <strong>mit</strong><br />
einem Gasmotor, dessen Leistung sich dem jeweiligen Wärmebedarf<br />
der Immobilie anpasst. Diese von Vaillant patentierte Modulation<br />
bietet dem Nutzer eine elektrische Leistung von 7 bis 20 kW und eine<br />
thermische Leistung von 12 bis 42 kW. Der Gesamtwirkungsgrad<br />
des Mini-Heizkraftwerks liegt bei 91 Prozent. Zum Vergleich: Bei<br />
getrennter Erzeugung von Strom in einem Großkraftwerk und Wärme<br />
im Haus liegt der durchschnittliche Wirkungsgrad in Deutschland bei<br />
rund 60 Prozent. Schon diese Zahlen verdeutlichen, dass die Kraft-<br />
Wärme-Kopplung zum wichtigen Mosaikstein der Energiewende<br />
werden kann.<br />
Spezielles Contracting- Modell<br />
Die 400 Anlagen in Hessen sollen nach einem der derzeitigen Marktsituation<br />
angepassten Contracting-Modell betrieben werden. Der<br />
Kunde spart sich die Investitions- und Wartungskosten des Mikro-<br />
BHKW, er „mietet“ das Komplettsystem bei seinem Versorger. Alternativ<br />
bezieht er lediglich das für den Betrieb der Anlage benötigte<br />
Gas und zahlt für den Verbrauch des selbstproduzierten Stroms. Mit<br />
diesen Betreibermodellen können wirtschaftliche und bürokratische<br />
Hürden beseitigt werden, die bislang Investitionen in Mikro-BHKW<br />
entgegenstehen.<br />
Der Verbraucher spart im Vergleich zu seiner bisherigen Versorgung<br />
entweder Energiekosten oder die Investition in einen neuen<br />
Wärmeerzeuger. Der Energieversorger wiederum profitiert von einem<br />
erweiterten Portfolio, das er seinen Kunden zu attraktiven Konditionen<br />
anbieten kann. Das Land Hessen stellt zur Förderung des<br />
Demonstrationsprojekts 600.000 Euro bereit. Darüber hinaus bezuschussen<br />
Vaillant und die beteiligten Energieversorger jedes Mikro-<br />
<strong>KWK</strong>-System <strong>mit</strong> bis zu 4.000 Euro. Planung und Einbau der Anlagen<br />
werden von qualifizierten Fachhandwerksbetrieben durchgeführt und<br />
von Vaillant begleitet. •<br />
Energiewende beschleunigen<br />
Um den Markteintritt von Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlagen im Ein- und Zweifamilienhausbereich<br />
weiter zu beschleunigen, sucht Vaillant Kooperationen<br />
<strong>mit</strong> regionalen Energieversorgungsunternehmen. Das bundesweit<br />
bislang umfangreichste Pilot- und Demonstrationsvorhaben<br />
zum Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung wurde Ende<br />
Juni in Frankfurt/Main gestartet: Eine Vereinbarung <strong>mit</strong> dem Land<br />
Hessen, Energieversorgern und der Energiedienstleistungsagentur<br />
hessenENERGIE legt fest, dass in den nächsten drei Jahren in 400<br />
Wohngebäuden in Hessen Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
installiert werden sollen. Gerade dieses Marktsegment im kleinsten<br />
Leistungsbereich ist nach Angaben von Vaillant noch weitgehend<br />
unerschlossen.<br />
Neben den <strong>Effizienz</strong>vorteilen der gekoppelten Wärme- und Stromerzeugung<br />
bietet die dezentrale Stromerzeugung einen weiteren<br />
Pluspunkt gegenüber der Erzeugung in Großanlagen: Der Bau neuer<br />
Stromtrassen ist nicht notwendig, da die kleinen Kraftwerke in das<br />
bestehende Strom- und Gasnetz integriert werden können.<br />
Ein starkes Team: Die Mikro- und Mini-Heizkraftwerke der eco-<br />
POWER-Serie haben Zuwachs bekommen. Bilder: Vaillant<br />
Das neue Mini-BHKW <strong>mit</strong> 42 Kilowatt thermischer Spitzenleistung<br />
deckt den Wärmebedarf größerer Immobilien ab und<br />
erzeugt gleichzeitig bis zu 20 Kilowatt Strom.<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 29
Geräteindustrie<br />
Monitoring von Solarwärmeanlagen<br />
Zwei Jahre lang kostenlos<br />
Den Betreibern von solaren Buderus-Wärmezentralen in<br />
Mehrfamilienhäusern winkt ein besonderes Schmankerl:<br />
Zwei Jahre lang gibt es gratis einen Monatsbericht über<br />
den Solarertrag, den Wärmeverbrauch und die gelieferte<br />
Wärmemenge.<br />
Wärmezentralen <strong>mit</strong> solarer Anlagentechnik<br />
zur Trinkwassererwärmung<br />
und Heizungsunterstützung<br />
verrichten in immer mehr<br />
Mehrfamilienhäusern ihre energiesparenden<br />
Dienste. Buderus bietet für Wohngebäude <strong>mit</strong><br />
bis zu 35 Wohneinheiten die Wärmezentrale<br />
Lo<strong>gas</strong>ol SAT-WZ midi. Bei bis zu 200 Wohneinheiten<br />
ist Lo<strong>gas</strong>ol SAT-WZ die adäquate<br />
solare Lösung. Bei Objekten und Anlagen<br />
dieser Größe ist konsequentes Monitoring<br />
besonders wichtig. Der Preis für ein einjähriges<br />
Monitoring bei einer Wärmezentrale liegt<br />
normalerweise bei rund 600 Euro. Buderus<br />
bietet Anlagenbetreibern den monatlichen<br />
Monitoringbericht während der ersten zwei<br />
Betriebsjahre kostenlos.<br />
Transparenz und Kontrolle<br />
Anlagenbetreiber können anhand der Berichte<br />
genau erkennen, wie effizient beispielsweise<br />
ihre thermische Solaranlage in Kombination<br />
<strong>mit</strong> einem Gasbrennwertkessel arbeitet. Auch<br />
Optimierungspotenziale lassen sich durch das<br />
Immer im Blick haben die Nutzer von Lo<strong>gas</strong>ol<br />
SAT-WZ midi und SAT-WZ Anlagen die wichtigsten<br />
Daten zur solaren Energiegewinnung und<br />
zum Wärmeverbrauch.<br />
Bild: Buderus<br />
Monitoring identifizieren. Der monatliche<br />
Bericht informiert unter anderem über den<br />
Solarertrag, den Warmwasserverbrauch sowie<br />
die Wärmemenge, die vom Heizkessel geliefert<br />
wird. Die Protokolle werden automatisch<br />
auf Plausibilität geprüft, grafisch aufbereitet<br />
und an den Kunden versendet.<br />
Buderus verspricht Nutzern der Wärmezentralen<br />
eine Maximierung des Solarertrags.<br />
Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent<br />
seien möglich. Mit den Monitoringberichten<br />
kann das Erreichen dieser Zielwerte überprüft<br />
werden. •<br />
Gasbrennwert-Wärmezentrum<br />
Auffällig unauffällig<br />
Neben der Energieeffizienz ist die kompakte Bauweise eines der wichtigsten Qualitätskriterien<br />
moderner Gasbrennwertheizungen. Daraus ergeben sich flexible Standorte im<br />
Wohnbereich – wie etwa bei der neuen Wärmezentrale von Windhager.<br />
Das kompakte MultiWINplus-Wärmezentrum<br />
integriert Gasbrennwertkessel und Warmwasserspeicher<br />
in einem Gerät.<br />
Bilder: Windhager<br />
Den typischen Heizungskeller gibt es<br />
heute nicht mehr – zumindest nicht<br />
bei Gasheizungen. Kellerräume, falls<br />
vorhanden, können anderweitig genutzt werden,<br />
wenn Heizung inklusive Speicher in Küche,<br />
Bad, Hauswirtschaftsraum oder in einer<br />
Nische unterm Dach ihren Platz finden.<br />
Auch der Heizungshersteller Windhager<br />
bietet jetzt eine flexible Kombilösung an, <strong>mit</strong><br />
Gasbrennwertkessel und Warmwasserspeicher<br />
vereint in einem Gerät. Dank seines schlichten,<br />
unauffälligen Designs und der leisen Betriebsweise<br />
eignet sich MultiWINplus für die flexible<br />
Installation zur Wärmeversorgung von Wohnungen,<br />
Reihenhäusern und Einfamilienhäusern – egal ob im Neubau<br />
oder bei der Modernisierung.<br />
Kleine Stellfläche<br />
Bei einer Stellfläche von gerade einmal 0,27 Quadratmetern müsste<br />
sich tatsächlich an einigen Standorten im Haus ein günstiges Plätzchen<br />
für das MultiWINplus-Wärmezentrum finden. Seine Höhe beträgt<br />
1,79 Meter. Hinter dem unauffällig weißen Gehäuse finden sich alle<br />
Komponenten, die eine moderne Erd<strong>gas</strong>heizung benötigt: Das effizient<br />
arbeitende Gasbrennwertgerät steht in Nennwärmeleistungen<br />
von 15 und 25 Kilowatt zur Verfügung. Energiesparende Details sind<br />
• der Wärmetauscher aus Aluminium-Silizium,<br />
• eine Heizkreispumpe der Energieeffizienzklasse A und<br />
• der modulierende Brenner, der seine Leistung stufenlos auf bis zu<br />
20 Prozent der Nennwärmeleistung dem jeweiligen Wärmebedarf<br />
anpasst.<br />
Zweiter zentraler Bestandteil des Wärmezentrums ist der Warmwasserspeicher<br />
<strong>mit</strong> einem Fassungsvermögen von 115 Liter. Darüber<br />
hinaus sind alle erforderlichen Hydraulikkomponenten integriert.<br />
Windhager bietet für die Kombilösung zwei Regelungen an, wobei<br />
die Regelung MESplus auch die Kombination <strong>mit</strong> weiteren Wärmeerzeugern,<br />
etwa einer Solaranlage, ermöglicht. Auf das Wärmezentrum<br />
gibt der Hersteller eine Vollgarantie von fünf Jahren sowie eine Materialgarantie<br />
von zehn Jahren auf den Wärmetauscher. •<br />
30 | 3 2012 | <strong>gas</strong>
Nützliches für unterwegs<br />
Apps, Apps, Apps …<br />
Medien<br />
Sie sind für Planer und Handwerker unentbehrlich und bieten auch Endverbrauchern nützliche<br />
Infos zum Energiesparen: Apps sind aus dem beruflichen und privaten Alltag nicht<br />
mehr weg zu denken. Wir stellen eine kleine, sicherlich unvollständige Auswahl vor.<br />
Den Energieverbrauch im Blick<br />
Bild: EWE<br />
Energieversorger stellen ihren Kunden Apps<br />
zur Verfügung, da<strong>mit</strong> diese immer und überall<br />
Zugriff auf Verbrauchsinformationen für<br />
Erd<strong>gas</strong> und Strom haben. Auch Kunden der<br />
EWE AG können <strong>mit</strong>tels App einen einfachen<br />
Überblick über den eigenen Energieverbrauch<br />
bekommen. Hat der Nutzer die Energiemanager-App<br />
auf seinem iPhone, muss er zunächst<br />
die Stände seines Strom- und Erd<strong>gas</strong>zählers<br />
Die Heizung von unterwegs bedienen<br />
eingeben. Die App wertet die Daten aus und<br />
vergleicht sie <strong>mit</strong> ähnlichen Haushalten. Daraus<br />
ergeben sich übersichtliche Diagramme<br />
zur Entwicklung des Energieverbrauchs und<br />
der Energiekosten für ausgewählte Zeiträume.<br />
Die Messwerte sind umso aussagekräftiger,<br />
je häufiger der Nutzer<br />
die Verbrauchsstände<br />
eingibt.<br />
Bild: EWE<br />
Energiemanager-App<br />
Anbieter: EWE Energie AG<br />
Kosten:<br />
gratis<br />
Verfügbarkeit: für iPhone<br />
Anwendungen wie die Vitotrol<br />
App von Viessmann bieten<br />
Fernsteuer-Möglichkeiten für<br />
den Heizungsbesitzer oder<br />
Fernwartungs-Möglichkeiten<br />
für den angemeldeten Handwerker.<br />
Die Handhabung ist<br />
anwenderfreundlich: Gleich auf<br />
der Startseite sind die aktuellen<br />
Außen- und Raumsolltemperaturen<br />
sowie das eingestellte Betriebsprogramm<br />
zu sehen. Soll<br />
Bild: Viessmann<br />
ein Raum zum Beispiel während der<br />
Rückfahrt vom Urlaub vorgeheizt<br />
werden, können Änderungen an der<br />
Grundeinstellung über das Display<br />
sehr einfach vorgenommen werden.<br />
Bis zu drei Heizkreise können angesteuert<br />
werden. Meldungen vom<br />
Heizkessel werden per E-Mail an das<br />
Endgerät geschickt. Die Viessmann-<br />
App steht unter anderem für das<br />
Gasbrennwert-Wandgerät Vitodens<br />
300-W zur Verfügung.<br />
Vitotrol App<br />
Anbieter:<br />
Kosten:<br />
Verfügbarkeit:<br />
Viessmann<br />
gratis<br />
für iPhone,<br />
iPad oder<br />
iPod-Touch<br />
Virtuelle Handwerker-Hilfe<br />
Vom Endkunden zum Handwerker:<br />
Für alle Smartphones<br />
steht der virtuelle „Wilo Assistent“<br />
zur Verfügung. Die App<br />
deckt zahlreiche Anforderungen<br />
im Keller, auf der Baustelle<br />
und in der Kundenberatung ab.<br />
Neu ist ein „Störmeldungsassistent“,<br />
der eingehende Pumpen-<br />
Störungsmeldungen <strong>mit</strong> einem<br />
Bild: Wilo<br />
Tool verknüpft, das die Ursachen<br />
der Störung und Informationen zur<br />
möglichen Behebung liefert. Weitere<br />
Funktionen sind unter anderem<br />
ein interaktiver Austauschspiegel<br />
für Pumpen, ein Stromsparrechner,<br />
Hilfen zur Pumpenauslegung und<br />
weitere Tipps zur Optimierung von<br />
Heizungssystemen und Warmwasser-Zirkulationsanlagen.<br />
Wilo Assistent<br />
Anbieter:<br />
Kosten:<br />
Verfügbarkeit:<br />
Wilo SE<br />
gratis<br />
für iPhone, iPad,<br />
iPod-Touch,<br />
Android; Web-<br />
App unter<br />
app.wilo.com<br />
Mit dem Erd<strong>gas</strong>auto durch die Schweiz<br />
Bild: Gasmobil<br />
Alle Erd<strong>gas</strong>bzw.<br />
Bio<strong>gas</strong>-<br />
Tankstellen<br />
können sich<br />
Schweiz-Touristen<br />
aufs<br />
Smartphone laden, die umweltfreundlich <strong>mit</strong><br />
Erd<strong>gas</strong> in unserem Nachbarland unterwegs<br />
sind. Nach der Er<strong>mit</strong>tlung des Fahrzeugstand-<br />
orts zeigt eine Karte automatisch die nächstgelegenen<br />
Tankstellen <strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong>- oder Bio<strong>gas</strong>zapfsäulen.<br />
Stand März 2012 gibt es in der Schweiz<br />
132 solcher Tankstellen und über 10.000 Erd<strong>gas</strong>fahrzeuge.<br />
Unsere Nachbarn mischen dem<br />
Erd<strong>gas</strong> durchschnittlich rund 20 Prozent klimaneutrales<br />
Bio<strong>gas</strong> bei. Dies kommt der CO 2<br />
-<br />
Bilanz der einheimischen Fahrzeuge sowie des<br />
Besucher- und Transitverkehrs zugute. •<br />
App „Erd<strong>gas</strong> tanken“<br />
Anbieter:<br />
Kosten:<br />
Verfügbarkeit:<br />
Gasmobil AG<br />
gratis<br />
für iPhone,<br />
iPad oder<br />
iPod-Touch<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 31
Medien<br />
Fallstricke vermeiden<br />
Rechtsfragen im Gas- und<br />
Wasserfach<br />
Nicht nur die Technik des Gas- und<br />
Wasserfaches ist einem stetigen Wandel<br />
unterworfen. Auch die rechtlichen<br />
Grundlagen ändern sich immer wieder und<br />
erfordern bei Fach- und Führungskräften der<br />
Branche stets aktuelle Kenntnisse und regelmäßige<br />
„Updates“. Eine Gesamtdarstellung relevanter<br />
Rechtsfragen bietet die Neuerscheinung<br />
der wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft.<br />
Ziel des Buches ist, die für das Gas- und<br />
Wasserfach relevanten europäischen und<br />
nationalen Rechtsthemen praxisgerecht und<br />
verständlich darzustellen. Dem dient vor allem<br />
der Aufbau des Buches: Der Nutzer wird bei<br />
der Suche nach den für ihn wesentlichen Teilen<br />
von Kurzübersichten unterstützt, die den<br />
einzelnen Rechtsakten vorangestellt werden.<br />
Wer sich in seiner täglichen Arbeit über<br />
grundlegende rechtliche Rahmenbedingungen<br />
informieren muss, wird <strong>mit</strong> diesem Buch<br />
bestens bedient. Nicht von ungefähr ist die<br />
Hälfte des Buches dem Rechtsrahmen der Europäischen<br />
Union gewidmet. Denn Fakt ist,<br />
dass das in Deutschland bestehende Recht für<br />
das Gas- und Wasserfach zu einem wesentlichen<br />
Teil durch Vorgaben der Europäischen<br />
Union geprägt ist. Auch wer ausschließlich im<br />
bundesdeutschen Markt zuhause ist, kommt<br />
an der übergeordneten Rechtsprechung<br />
nicht vorbei. Das Fachbuch befasst sich <strong>mit</strong><br />
den aktuellen Grundlagendokumenten zur<br />
Europäischen Energie- und Wasserpolitik,<br />
den relevanten europäischen Richtlinien und<br />
Verordnungen, der haftungsbefreienden Wirkung<br />
des DVGW-Regelwerks und den relevanten<br />
nationalen Gesetzen und Verordnungen.<br />
Herausgeber ist der DVGW Deutscher<br />
Verein des Gas- und Wasserfaches. Ziel des<br />
Vereins ist, Grundlagen für eine zuverlässige,<br />
technisch einwandfreie und sichere Gas- und<br />
Wasserversorgung zu liefern. Das vorliegende<br />
Fachbuch ist hierzu ein wichtiger Baustein. •<br />
Juristisches<br />
Standardwerk<br />
RA Uwe Wetzel: Praxis des technischen<br />
Rechts für Fach- und Führungskräfte.<br />
Hrsg.: DVGW Deutscher Verein des<br />
Gas- und Wasserfaches, Februar 2012,<br />
1. Aufl., 362 S., 120,56 Euro. Vertrieb:<br />
wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und Wasser mbH, Josef-Wirmer-Str.<br />
3, 53123 Bonn, Tel. 0228 9191-<br />
40, E-Mail: info@wvgw.de<br />
Baustein zur Energiewende<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-<br />
Württemberg ZSW, Fraunhofer-Institut für Windenergie und<br />
Energiesystemtechnik IWES, SolarFuel GmbH (Hrsg.): Erneuerbares<br />
Methan aus Ökostrom. 2012, 8 S. Download über www.solarfuel.net,<br />
Rubrik Publikationen. Bezug auch über die beteiligten<br />
Forschungsinstitute.<br />
Informationsbroschüre zur neuen<br />
Ökostrom-Speichertechnik<br />
So wird Wind zu Gas<br />
Immer mehr Atomstrom wird durch erneuerbaren<br />
Strom ersetzt. Doch die wetter-<br />
und saisonbedingten Schwankungen<br />
von Wind- oder Solarstrom erfordern einen<br />
Ausgleich, wenn sie für die bedarfsgerechte<br />
Versorgung der Verbraucher genutzt werden.<br />
Passende Speicherkapazitäten werden benötigt.<br />
Ohne diese Speicher gehen Überschüsse<br />
verloren, die bei Flauten willkommen wären.<br />
Batterien bieten nur einen stundenweisen<br />
Ausgleich. Pumpspeicherkraftwerke können<br />
etwa eine Tageslänge überbrücken. Eine längere<br />
Aufnahmedauer von überschüssigem<br />
Ökostrom ist <strong>mit</strong> Pumpspeicherwerken<br />
ökonomisch nicht umsetzbar. Zudem stoßen<br />
die Speicherkapazitäten in Deutschland<br />
an ihre Grenzen. Die für die Energiewende<br />
besonders wichtigen Langzeitspeicher gibt<br />
es bislang also noch nicht.<br />
Wie können also parallel zum weiteren<br />
Ausbau von Windkraft und Photovoltaik die<br />
Stromtransport- und -speicherkapazitäten<br />
erhöht werden? Hier hat sich die „Power-to-<br />
Gas“-Technologie als interessante Möglichkeit<br />
herausgeschält, <strong>mit</strong> der Stromspeicher-<br />
Engpässe vermieden werden können.<br />
Eine neue Broschüre zeigt, wie dieses<br />
innovative Verfahren funktioniert und welchen<br />
Nutzen für das Energiesystem es bietet.<br />
Kurz zusammengefasst: Die Technik wandelt<br />
erneuerbaren Strom über das Zwischenprodukt<br />
Wasserstoff in Methan um. In Form von<br />
Methan kann der Ökostrom-Überschuss in<br />
großer Menge und über lange Zeiträume<br />
gespeichert werden. Die hierfür notwendige<br />
Infrastruktur ist bereits vorhanden – denn<br />
es handelt sich um das Erd<strong>gas</strong>netz. Es erfüllt<br />
eine zentrale Anforderung an die Speicher<br />
der Zukunft in idealer Weise: Energie<br />
kann über mehrere Tage eingespeichert und<br />
über mehrere Wochen verbraucht werden.<br />
Mehrere Tage anhaltende Starkwinde oder<br />
wochenlange Flauten können <strong>mit</strong> Power-to-<br />
Gas ausgeglichen werden. Das Methan kann<br />
zur Rückverstromung eingesetzt werden, als<br />
Brennstoff Erd<strong>gas</strong>heizungen oder <strong>KWK</strong>-<br />
Anlagen versorgen, als Kraftstoff Verwendung<br />
finden oder in der Industrie eingesetzt<br />
werden. Das Strom- und das Gasnetz arbeiten<br />
so zusammen, dass stets die gewünschte<br />
Energiemenge und -form ins jeweilige Netz<br />
geliefert wird. Es gehen keine unnötig großen<br />
Mengen an erneuerbarer Energie verloren.<br />
Auf acht Seiten werden in der neuen<br />
Broschüre die Vorteile der Technik erklärt.<br />
Beschrieben wird die Dienstleistung, die<br />
das Verfahren Power-to-Gas für das Energiesystem<br />
übernehmen kann, und wo die<br />
Grenzen der bisher bekannten Speichertechniken<br />
liegen. Derzeit arbeiten die Herausgeber<br />
der Broschüre – die Forschungsinstitute<br />
ZSW und Fraunhofer IWES sowie<br />
die Firma SolarFuel – an der Serienreife der<br />
Technologie. Als Zielgruppen der Publikation<br />
geben die Herausgeber sowohl Fachleute<br />
aus Politik und Wirtschaft an, aber auch die<br />
interessierte Öffentlichkeit. •<br />
32 | 3 2012 | <strong>gas</strong>
Medien<br />
Kampagne der Stadtwerke<br />
Lokale Motoren der<br />
Energiewende<br />
Über 100 Stadtwerke beteiligen sich in<br />
diesem Jahr an einer bundesweiten<br />
Kampagne des Verbandes kommunaler<br />
Unternehmen (VKU). Unter dem Motto<br />
„Meine Stadtwerke. Gemeinsam stark.“ soll<br />
<strong>mit</strong> verschiedenen Aktionen auf die Vorteile<br />
kommunaler Energieversorger hingewiesen<br />
werden. Der Startschuss fiel zu Beginn der<br />
Kurzreise- und Urlaubszeit am 11. Mai im<br />
Berliner Hauptbahnhof. Ort und Zeitpunkt<br />
der bundesweiten Auftaktveranstaltung<br />
waren kein Zufall, denn die Kampagne zur<br />
Energiewende soll unter anderem <strong>mit</strong> einer<br />
Lokomotive im „Energiewende-Design“ Aufmerksamkeit<br />
erregen. Botschaft des mobilen<br />
Werbeträgers: Die Energiewende beginnt vor<br />
Ort – und die Stadtwerke können sie <strong>mit</strong> den<br />
Bürgern gemeinsam umsetzen.<br />
VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim<br />
Reck fühlte sich nicht nur im Führerhaus<br />
der Kampagnenlok sichtlich wohl, er<br />
erläuterte auch die Absichten der Kampagne:<br />
„Stadtwerke sind <strong>mit</strong> ihrer lokalen Verankerung,<br />
ihrer Nähe zum Bürger und ihrem<br />
Fokus auf dezentrale Erzeugungsstrukturen<br />
der Schlüssel für das Gelingen der Energiewende.<br />
All das stellen wir <strong>mit</strong> der bundesweiten<br />
Kampagne klar heraus.“<br />
Neben der Lokomotive laufen auch großflächige<br />
Plakat- und Anzeigenaktionen, Kinound<br />
Hörfunkspots sowie Internet-Aktivitäten.<br />
Überall demonstrieren Stadtwerke, dass<br />
sie über das Know-how, die Erfahrung und<br />
den Willen verfügen, um die Energiewende<br />
umzusetzen. Reck: „Unsere Stadtwerke reden<br />
nicht nur über die Energiewende, sondern tun<br />
auch konkret vor Ort etwas dafür, wie zum<br />
Beispiel <strong>mit</strong> Investitionen in erneuerbare<br />
Energien, den Ausbau der Verteilnetze sowie<br />
Projekten zur Bürgerbeteiligung. Das kommt<br />
bei den Bürgern gut an, wie aktuelle Umfragen<br />
zeigen.“ Die Kampagne biete den beteiligten<br />
Unternehmen eine Möglichkeit der Außendarstellung,<br />
die sie als lokale Akteure alleine<br />
nicht hätten. „Über bundesweite Aktionen<br />
können Stadtwerke gezielt Aufmerksamkeit<br />
und Interesse wecken und sich da<strong>mit</strong> auch gegenüber<br />
den groß angelegten Werbeaktionen<br />
der privaten Wettbewerber behaupten“, so der<br />
VKU-Hauptgeschäftsführer. •<br />
VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim<br />
Reck im Führerhaus der Kampagnenlok<br />
im Berliner Hauptbahnhof.<br />
Bilder: VKU/regentaucher.com<br />
Die Stadtwerke versprechen sich von der<br />
Energiewende-Kampagne bundesweite<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Mehr zur Kampagne<br />
Weitere Informationen zur Energiewende-Kampagne<br />
der Stadtwerke im Internet<br />
unter www.meine-stadtwerke.de<br />
iF communication design award 2012 geht an Junkers<br />
Interaktives Online-Video<br />
ausgezeichnet<br />
„Heißkalte Bescherung“<br />
stößt in der<br />
Social-Media-Community<br />
ebenso auf<br />
Begeisterung wie bei<br />
Werbeprofis.<br />
Bild: Junkers<br />
Hier geht’s zum Film<br />
Nicht den Oscar,<br />
aber immerhin<br />
den iF communication<br />
design award<br />
2012 in der Kategorie<br />
„digital media“ erhielt<br />
Junkers für sein Internet-Video<br />
„Heißkalte<br />
Bescherung“. Überreicht<br />
wurde die Auszeichnung<br />
Im Auftrag von Junkers hat den Film<br />
Heißkalte Bescherung die Werbeagentur<br />
Schaller & Partner aus Mannheim konzipiert<br />
und in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Raketenfilm<br />
aus München umgesetzt. Wer ihn<br />
anschauen will, gibt auf www.youtube.<br />
com den Suchbegriff „Merry Junkers“ ein<br />
– schon zeigt sich der Videofilm an Position<br />
eins der Liste.<br />
ganz stilecht bei der iF design awards night. Betrachtet<br />
man allein den Inhalt des Films, lässt<br />
noch nichts auf ein preiswürdiges Werk schließen.<br />
Denn es geht um die Funktionsweise einer<br />
Heizungsregelung. Die Umsetzung jedoch ist<br />
verblüffend spielerisch und kreativ – und trifft<br />
da<strong>mit</strong> den Geschmack eines jüngeren und internetaffinen<br />
Publikums. Das beweisen die Klickzahlen:<br />
In der Adventszeit 2010 auf www.merry.<br />
junkers.com und dem gleichnamigen Youtube-<br />
Kanal online gestellt, wurde es mehr als 780.000<br />
mal geklickt und von der Social-Media-Community<br />
<strong>mit</strong> vielen positiven Kommentaren belohnt.<br />
Worum geht es im Film „Heißkalte Bescherung“?<br />
Am Anfang wendet sich ein gestresster<br />
Weihnachtseinkäufer aufgrund von Glatteis<br />
Hilfe suchend an den Zuschauer. Von da an<br />
ist der Betrachter gleichzeitig Regisseur: Über<br />
eine neben dem Video-Fenster eingeblendete<br />
Junkers-Heizungsregelung kann er per Computermaus<br />
die Temperatur im Film regeln. Da<strong>mit</strong><br />
nimmt er Einfluss auf den weiteren Verlauf der<br />
Geschichte. Je nach Regler- bzw. Temperatureinstellung<br />
landet der Hauptdarsteller in einer<br />
eiszeitlichen Stadtlandschaft, an einem brasilianischen<br />
Strand oder in einer finnischen Sauna.<br />
Die ideenreiche und interaktive Gestaltung<br />
überzeugte auch die Jury des renommierten<br />
iF Industrie Forum Design e.V. Anlässlich der<br />
Auszeichnung des Videos sagte Stephan Moeller,<br />
Leiter Werbung und Kommunikation von<br />
Bosch Thermotechnik: „Wir sehen, dass die<br />
moderne Markenkommunikation immer anspruchsvoller<br />
wird. Auf der einen Seite stehen<br />
als Säulen nach wie vor die klassischen imagebildenden<br />
Markenkampagnen. Andererseits<br />
haben wir über neue digitale Plattformen die<br />
Chance, die Marke über Interaktion, Dialog<br />
und Brand-Storytelling un<strong>mit</strong>telbar erlebbar zu<br />
machen und zur Mitwirkung aufzufordern.“ •<br />
<strong>gas</strong> | 3 2012 | 33
Medien<br />
Wilo-Compact 2012<br />
Arbeitshilfe im Brieftaschenformat<br />
Das praktische<br />
Handbuch Wilo-<br />
Compact im Brieftaschenformat<br />
ist auch in<br />
diesem Jahr wieder eine<br />
willkommene Arbeitshilfe<br />
für Baustelle und Büro.<br />
Die kompakte Informationssammlung<br />
des Dortmunder<br />
Pumpenherstellers<br />
Wilo bietet Produktinfos,<br />
viele „Tipps & Tricks“ sowie Hinweise auf<br />
die Austausch-App bzw. SMS des Pumpenherstellers.<br />
Mit dem als Daumenregister<br />
konzipierten „Quick-Finder“ findet man<br />
rasch von Thema zu Thema – ob es sich um<br />
Heizungsumwälz- und Trinkwasser-Zirkulationspumpen<br />
handelt oder um Infos zum<br />
dezentralen Pumpensystem Wilo-Geniax zur<br />
Raumtemperaturregelung. Auch das Serviceund<br />
Schulungsangebot sowie Maßnahmen<br />
zur Verkaufsförderung sind dokumentiert. •<br />
ZVSHK-Onlineportale für Handwerker und Verbraucher<br />
Aus eins mach zwei<br />
Bestellung<br />
Wilo-Partner haben Wilo-Compact<br />
2012 per Post erhalten. Bestellungen<br />
– auch von ergänzenden Produktund<br />
Planungsunterlagen – können<br />
online aufgegeben werden unter<br />
www.wilo.de/cps/rde/xchg/de-de/layout.xsl/504.htm<br />
Das Info- und Serviceportal des Zentralverband<br />
Sanitär Heizung Klima<br />
(ZVSHK) zeigt sich in einem neuen<br />
Outfit. Wichtigste Neuerung: Unter www.<br />
wasserwaermeluft.de werden jetzt in erster<br />
Linie Verbraucherinformationen angeboten.<br />
Das SHK-Handwerk und andere<br />
Fachbesucher erhalten auf www.zvshk.de<br />
ein eigenes Portal. Bisher gab es diese Trennung<br />
nicht, Verbraucher und SHK-Handwerk<br />
mussten sich über dieselbe Webseite<br />
informieren.<br />
Mit der Neuordnung reagiert der Zentralverband<br />
auf das gestiegene Online-<br />
Informationsbedürfnis der Bürger. „Der<br />
Verbraucher möchte sich umfassend informieren,<br />
um dann eine Entscheidung<br />
treffen zu können. Vor allem bei den stark<br />
steigenden Energiekosten möchte er sicher<br />
sein, kompetente und verlässliche Partner<br />
an seiner Seite zu haben. Insofern haben<br />
wir den neuen Internetauftritt auf diese<br />
Bedürfnisse exakt zugeschnitten“, erläutert<br />
Hauptgeschäftsführer Elmar Esser.<br />
So finden sich auf dem Verbraucherportal<br />
ansprechend gestaltet und klar strukturiert<br />
Wissenswertes zu Sanitär, Heizung und<br />
Klima: rund ums Bad, zum barrierefreien<br />
Wohnen, zum Energiesparen, zu Hausund<br />
Gebäudechecks und zu Förder<strong>mit</strong>teln.<br />
Auch eine Online-Handwerkersuche<br />
ist integriert. •<br />
Blick auf die Startseite des neuen Endverbraucher-Portals<br />
www.wasserwaermeluft.de.<br />
Bild: ZVSHK<br />
Online-Recherche erleichtert<br />
Energieberater gesucht<br />
Ohne qualifizierte Energieberatung<br />
gibt’s kein dena-Zertifikat. Auf www.<br />
energie-effizienz-experten.de werden<br />
Hausbesitzer fündig. Bild: dena<br />
34 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
Ziel des neuen Portals der Deutschen<br />
Energie-Agentur (dena) ist es, eine<br />
zentrale Liste für Energieeffizienz-<br />
Experten in Deutschland zu schaffen. Hierzu<br />
hat die dena unter www.energie-effizienz-experten.de<br />
eine Online-Datenbank<br />
aufgebaut, die die Suche nach qualifizierter<br />
Energieberatung erleichtern soll. Die Datenbank<br />
wurde von der dena zusammen<br />
<strong>mit</strong> dem Bundeswirtschaftsministerium,<br />
dem Bundesbauministerium, dem Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
(BAFA) und der KfW Bankengruppe<br />
entwickelt.<br />
Die Online-Recherche basiert auf einer<br />
Suche nach Postleitzahlen. Das Ergebnis<br />
listet Gebäudeenergieberater im Handwerk,<br />
Architekten oder Ingenieure in der<br />
Umgebung auf. Nach Auskunft der dena<br />
sind die gelisteten Energieberater besonders<br />
für die Bundesförderprogramme Vor-Ort-<br />
Beratung (BAFA) sowie für die Planung und<br />
Baubegleitung von KfW-<strong>Effizienz</strong>häusern<br />
40 und 55 (Neubau und Sanierung) qualifiziert.<br />
Auch für das neue Fördermodul „<strong>Effizienz</strong>haus<br />
Denkmal“ sind in der Datenbank<br />
Experten zu finden. Deren Qualifizierung<br />
wird laut dena kontinuierlich überprüft:<br />
Alle zwei Jahre muss ein Berater nachweisen,<br />
dass er sich auf dem aktuellen Stand der<br />
Technik befindet und auf dem Gebiet der<br />
Energieberatung praktisch gearbeitet hat. •
Impressum<br />
Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen<br />
Energieverbrauch e.V. (ASUE), Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />
(BDEW), DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. Technischwissenschaftlicher<br />
Verein, Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V., (figawa),<br />
Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V., (HKI), Österreichische Vereinigung<br />
für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG)<br />
und Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).<br />
Herausgeber<br />
n.n, ZVSHK, St. Augustin<br />
Dr. Norbert Burger, figawa, Köln<br />
Jean-Marc Hensch, VSG, Zürich<br />
Theo B. Jannemann, DVGW, Bonn<br />
Frank Kienle, HKI, Frankfurt/Main<br />
Michael Mock, ÖVGW, Wien<br />
n.n., ASUE, Berlin<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />
Redaktion<br />
Martin Calovini, Schwelm (Chefredakteur, verantwortlich, Anschrift s. Verlag),<br />
data-graphis GmbH, Wiesbaden (Satz und Grafik)<br />
Das Magazin fü r Haustechnik,<br />
Bauphysik und Umwelttechnik<br />
Grundlegende Fakten fü r qualifi zierte Fachingenieure,<br />
Biologen und Physiker <strong>mit</strong> Referaten<br />
aus den Bereichen technischer Ausbau,<br />
Heizungstechnik, Klimatechnik, Lü ftungstechnik,<br />
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.<br />
NEU<br />
Jetzt als Heft<br />
oder als ePaper<br />
erhältlich<br />
Redaktionsbeirat<br />
Dr. Jochen Arthkamp, ASUE, Essen<br />
Dr. Ute Boccioli, ÖVGW, Wien<br />
Christoph Kahlen, Thüga AG, München<br />
Horst Korte, E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG, Essen<br />
Gerhard Pilgram, EnBW Gas GmbH, Stuttgart<br />
Thomas Riemenschneider, Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main<br />
Helmut Roloff, E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG, Essen<br />
Reinhold Schüler<br />
Jan Schuster, VNG Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig<br />
Gerhard Wolf, RWE Westfalen-Weser-Ems AG, Dortmund<br />
Urs Zeller, VSG, Zürich<br />
Bezugsbedingungen (4x jährlich)<br />
<strong>gas</strong> als gedrucktes Heft per Postversand<br />
Jahresabonnement (Deutschland): € 38,00 zzgl. € 12,00 Versand<br />
Jahresabonnement (Ausland): € 38,00 zzgl. € 14,00 Versand<br />
Einzelausgabe (Deutschland): € 11,00 zzgl. € 3,00 Versand<br />
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Jahresabonnement: € 38,00; Einzelausgabe: € 11,00<br />
<strong>gas</strong> als AboPlus (gedrucktes Heft + ePaper)<br />
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Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für das übrige Ausland<br />
sind sie Nettopreise. Studentenpreis: 50% Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag. Abonnements-Kündigung<br />
8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />
Verlag<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, D-81671 München,<br />
Telefon: (089) 45051-0, Fax: (089) 45051-323.<br />
Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Anzeigenabteilung<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil: Helga Pelzer, Vulkan Verlag GmbH, Essen;<br />
Telefon: (0201) 82002-35, Fax: (0201) 82002-40, e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung: Eva Feil, im Verlag,<br />
Telefon: (089) 45051-316, Fax: (089) 45051-207, e-mail: feil@oiv.de<br />
z. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 34.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellung<br />
Leserservice „<strong>gas</strong>“, Postfach 91 61, 97091 Würzburg, Telefon: (0931) 4170-1615, Fax: (0931)<br />
4170-492, e-mail: leserservice@oiv.de<br />
Gesamtproduktion: Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />
© 1978 Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />
München Printed in Germany<br />
Gemäß unserer Verpflichtung nach § 8 Abs. 3 PresseG i. V. m. Art. 2 Abs. 1c DVO zum<br />
BayPresseG geben wir die Inhaber und Beteiligungsverhältnisse am Verlag wie folgt an:<br />
Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Straße 145, 81671 München. Alleiniger<br />
Gesellschafter des Verlages ist die Langenscheidt KG, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 80807 München<br />
Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier<br />
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Oldenbourg Industrieverlag<br />
www.gi-magazin.de<br />
gi – GesundheitsIngenieur erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 Mü nchen
RENEXPO ®<br />
-Anzeige-<br />
27. - 30.09.2012, Messe Augsburg<br />
www.renexpo.de<br />
Die Energiewende managen<br />
Energiemesse und Kongress RENEXPO ®<br />
ist gefragte Informationsquelle für die Energiewende<br />
Die Internationale Energiemesse RENEXPO ®<br />
baut<br />
2012 ihre starken Bereiche weiter aus und ergänzt<br />
sie um aktuelle, innovative Themen. Im Fokus stehen<br />
nachhaltige Energiesysteme und Lösungen für<br />
eine zukunftsfähige Energieversorgung. In Messebereich,<br />
Kongress und Rahmenprogramm präsentiert<br />
sie die ganze Bandbreite der regenerativen<br />
und dezentralen Energieerzeugung, intelligenten<br />
Energieverteilung sowie effizienten Energieverwendung.<br />
Die <strong>mit</strong>wirkenden nationalen und internationalen<br />
Messepartner garantieren in gewohnt kompetenter<br />
Weise für Informationen aus erster Hand und<br />
Beratung von höchster Professionalität. Als langjähriger<br />
Branchentreff bietet die RENEXPO ®<br />
zudem<br />
bedeutende Möglichkeiten zur Generierung von<br />
Schlüsselkontakten und zum Austausch auf höchstem<br />
fachlichen Niveau.<br />
Die Erfolgsmesse<br />
Die RENEXPO ®<br />
hat sich in den vergangenen zwölf Jahren<br />
zu einer der bedeutendsten Energiefachmessen in<br />
Europa entwickelt. 2011 sorgten rund 350 Aussteller,<br />
über 15.000 Besucher und rund 1.000 Tagungsteilnehmer<br />
für einen Rekorderfolg. Ihr Themenspektrum spiegelt<br />
die aktuellen Anforderungen und Entwicklungen<br />
der Energiebranche wider und präsentiert umfassend<br />
die Bereiche regenerative und dezentrale Energieerzeugung,<br />
intelligente Energieverteilung sowie effiziente<br />
Energieverwendung. Die Messeschwerpunkte sind Holzenergie<br />
(IHE ®<br />
HolzEnergie), Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(interCogen ® ), Solartechnologie sowie energieeffizientes<br />
Bauen und Sanieren. Die RENEXPO ® setzt 2012<br />
auch weiterhin auf ihren internationalen Charakter. 14<br />
Prozent der Aussteller und 6 Prozent der Besucher werden<br />
aus dem Ausland erwartet, dazu zahlreiche internationale<br />
Delegationen.<br />
RENEXPO ®<br />
Kongress<br />
Der RENEXPO ®<br />
Kongress wird 2012 noch weiter gestärkt.<br />
Am neuen Standort, der Kongresshalle der Messe<br />
Augsburg werden in Kombination <strong>mit</strong> eine begleitenden<br />
Fachausstellung weitere innovative Themen in<br />
hochkarätigen Fachtagungen aufgegriffen. Neue Kongressthemen<br />
für 2012 sind beispielsweise die intelligente<br />
Stromspeicherung und die energetische Sanierung<br />
von denkmalgeschützen Gebäuden. Weiterhin <strong>mit</strong><br />
dabei sind unter anderem der 13. Internationale BBE-<br />
Fachkongress für Holzenergie, die 6. Fachtagung Dezentrale<br />
Mini- und Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung, die 2.<br />
Fachtagung Nano-Kohlenstoff, die 2. Fachtagung Groß-<br />
Wärmepumpen und Wärmenetze und die beiden erfolgreichen<br />
Kongresse zum Thema Kleinwindanlagen<br />
und Großwindprojekte in Bayern.<br />
Energiedienstleistungen im Fokus<br />
Verstärkt präsentiert die RENEXPO ®<br />
auch Dienstleistungen<br />
rund um Energiefragen, zum Beispiel Finanzierung,<br />
Consulting, Contracting, Energiemanagement<br />
oder Business Matching. Dem Technologietransfer widmen<br />
sich Messeforen, Gemeinschaftsstände und B2B<br />
Meetings.<br />
Die RENEXPO ®<br />
findet vom 27. – 30.09.2012 in der<br />
Messe Augsburg statt. Weitere Informationen zur Messe<br />
finden Sie unter www.renexpo.de.<br />
Fachkongresse<br />
Donnerstag, 27.09.2012<br />
» 1. Workshop EnergiePlusHaus<br />
» 6. Fachtagung Dezentrale Mini- und Mikro-Kraft-<br />
Wärme-Kopplung<br />
» Energiemanagementsysteme nach DIN ISO 50001<br />
für Industrie & Gewerbe<br />
» Zukunftsmarkt Stromspeicherung<br />
Freitag, 28.09.2012<br />
» 2. Fachtagung Mehr Windenergie in Bayern –<br />
Regionale Wertschöpfung<br />
» Energiewende Workshop: Vermeiden und Lösen<br />
von Konflikten und Akzeptanzproblemen<br />
» Energieeffizienz und Ambiente - Möglichkeiten der<br />
LED Beleuchtung<br />
» PV-Vertriebsseminar: Effizient Werben, Verkaufen<br />
<strong>mit</strong> Erfolg<br />
» Workshop: Planung und Auslegung von Mikro-<strong>KWK</strong>-<br />
Anlagen<br />
Samstag, 29.09.2012<br />
» 4. Kongress Kleinwindanlagen<br />
» Grundlagenworkshop Dezentrale Strom, Wärme<br />
und Kälteerzeugung <strong>mit</strong> Blockheizkraftwerken<br />
Freikarten für Leser: www.renexpo.de/freikarte-presse12.html