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gas Effizienz mit KWK (Vorschau)

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Oldenbourg Industrieverlag 63. Jahrgang B 19240 F ISSN 0343-2092<br />

3/2012<br />

Juli/August<br />

www.<strong>gas</strong>-zeitschrift.de<br />

Die Zeitschrift für Energieberatung<br />

und Gerätetechnik<br />

<strong>Effizienz</strong> <strong>mit</strong> <strong>KWK</strong><br />

Energie-Apps


INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />

GASFACHLICHE AUSSPRACHETAGUNG<br />

l<br />

www.gat-dvgw.de<br />

gat 2012<br />

vom 25. bis 26. September 2012<br />

in Dresden<br />

Die gat ist das größte deutschsprachige Forum für alle Themen<br />

rund um Erd<strong>gas</strong>. Kongress und Ausstellung sprechen aktuell<br />

rund 3.000 Teilnehmer an. Mit ihrem umfangreichen und<br />

aktuellen Themenspektrum wird die kommende gat in Dresden<br />

eine starke Dialogplattform zwischen Technik, Wirtschaft und<br />

Politik sein.<br />

Die gat 2012 in der Messe Dresden bietet Ihnen als Leitveranstaltung der<br />

Branche parallele Diskussionsforen zu folgenden Themen:<br />

• Entwicklung & Zukunft im Wärmemarkt<br />

• Energiekonzept in der kommunalen Umsetzung<br />

• Innovation in der Anwendungstechnik Wärme & Kälte<br />

• Dispatching im Wandel<br />

• Klimaschutz-Potenziale von regenerativen Gasen<br />

• Energiespeicher-Konzepte Demoanlagen<br />

• Systemanalyse Energieversorgung<br />

• Smart Grids<br />

• Smart Metering im Kontext von Datenschutz und Sicherheit<br />

• Anreizregulierung in der Energiewende<br />

• Trassierungspraxis beim Ausbau neuer Infrastrukturen<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Dresden.<br />

Melden Sie sich jetzt schon an!<br />

JETZT VORMERKEN!<br />

wat 2013, gat 2013 plus<br />

DVGW-Mitgliederversammlung<br />

vom 30.9. bis 2.10.2013<br />

in Nürnberg<br />

24. bis 25.9.2012<br />

Dresden<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:


7<br />

Steuerbegünstigung für<br />

Erd<strong>gas</strong>fahrzeuge bis 2030?<br />

12<br />

Aus Holz wird Gas – das zeigt<br />

ein Pilotprojekt bei Ulm.<br />

20<br />

Partner der Energiewende:<br />

<strong>KWK</strong>-Technologien<br />

Inhalt 3. 2012<br />

Fachbeitrag<br />

20 Mikro-<strong>KWK</strong> im Zeichen<br />

der Energiewende<br />

Titelbild: Viessmann<br />

Aktuelles<br />

4 Energiewende aus<br />

Handwerkssicht<br />

ASUE- und BDEW-Personalien<br />

5 Messen und Kongresse im<br />

Herbst<br />

Neue Energien bringen Arbeit<br />

6 Energie-<strong>Effizienz</strong>klassen<br />

Umfrage zum Modernisieren<br />

7 Perspektiven für Erd<strong>gas</strong>fahrzeuge<br />

8 Energiewende im Breisgau<br />

Homann oberster Regulierer<br />

9 Bio<strong>gas</strong>-Pilotanlage<br />

Gasspeicher Moeckow kommt<br />

10 Dena-Bio<strong>gas</strong>register<br />

Thüga setzt auf Windkraft<br />

11 Bio-Erd<strong>gas</strong> direkt ins Netz<br />

Erd<strong>gas</strong>verbrauch in Städten<br />

12 Aus Holz wird Gas<br />

13 Sanieren: Motive, Kosten<br />

14 Qual der Wahl beim Heizen<br />

Bundesgebäude sanieren<br />

15 MS Wissenschaft unterwegs<br />

16 Europäischer Klima-Cup<br />

Mehr Geld für Beratung<br />

18 Förder-Ecke<br />

Geräteindustrie<br />

24 Aktuelle Brennwerttechnik<br />

25 Brennwert + Wärmepumpe<br />

Solar und Erd<strong>gas</strong> kompakt<br />

26 Hall of Fame: Vaillant<br />

27 Hybridgerät von MHG<br />

Designpreis für Flachkollektor<br />

28 Solar von Ritter und<br />

Remeha<br />

29 <strong>KWK</strong>-Neuheiten von<br />

Vaillant<br />

30 Solarertrag gratis<br />

auswerten<br />

Wärmezentrale von<br />

Windhager<br />

Medien<br />

31 Apps, Apps, Apps …<br />

32 Technisches Recht<br />

verständlich<br />

So wird Wind zu Gas<br />

33 Stadtwerke-Kampagne<br />

„Heißkalte Bescherung“<br />

34 Wilo-Arbeitshilfe<br />

ZVHSK-Homepage renoviert<br />

Energieberater online<br />

suchen<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 3


Aktuelles<br />

Kommentar des ZVSHK-Präsidenten<br />

„Energiewende <strong>mit</strong> Schlagseite“<br />

In einem Statement zur Energiewende kritisiert ZVSHK-Präsident Manfred<br />

Stather, dass die Energieeffizienz auf der Strecke zu bleiben droht. Die<br />

bisherigen Konzepte seien zu einseitig auf die Stromerzeugung ausgelegt.<br />

Hier der Kommentar im Wortlaut.<br />

Manfred Stather, Präsident des Zentralverbandes<br />

Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Bild: ZVSHK<br />

Photovoltaik, neuer Minister, Offshore-<br />

Windparks und sogar ein Bundespräsident,<br />

der sich in die Debatte einschaltet.<br />

Das Thema Energie ist der mediale Dauerbrenner<br />

– bis auf eine Ausnahme. So geht es beim<br />

Thema Energieeffizienz momentan alles andere<br />

als heiß her. Immerhin: Bis 2050 sollen exakt<br />

50 Prozent der Energie durch Steigerung der<br />

Energieeffizienz eingespart werden. „Das regelt<br />

der Markt schon alleine“, ist gelegentlich von<br />

der Politik zu vernehmen. Aber im Moment<br />

regelt dieser Markt gar nichts. Er wird geregelt.<br />

Natürlich sieht es enorm energieeffizient<br />

aus, wenn eine Armada moderner Windmüh-<br />

len die Küsten säumt. Ähnlich beliebt ist momentan<br />

eine Technologie, die im letzten Jahr<br />

gerade mal knapp zwei Prozent zur nationalen<br />

Energieversorgung beitrug: die Photovoltaik!<br />

Dort fließen Millionen an Staatsgeldern, und<br />

Minister, Landesväter und sonstige Würdenträger<br />

geben sich auf Fachmessen die Klinke<br />

in die Hand. Die Berliner Energietage zur<br />

Energieeffizienz hingegen <strong>mit</strong> begleitender<br />

Fachmesse wurden – kaum wahrnehmbar –<br />

von einer Parlamentarischen Staatssekretärin<br />

eröffnet. Deren unspektakuläre, aber wahre<br />

Kernbotschaft: Unnötiger Energieverbrauch<br />

bedeutet zusätzliche Kosten und senkt so<br />

die Konkurrenzfähigkeit unserer Volkswirtschaft.<br />

Genau darum geht es.<br />

Natürlich ist es nicht leicht, 18 Millionen<br />

Immobilienbesitzer von der Notwendigkeit<br />

eines technisch einwandfreien Heizkessels zu<br />

überzeugen. Natürlich ist es nicht leicht, eine<br />

Technologie zu entwickeln, die die gigantischen<br />

Mengen an Abwärme in der Industrie<br />

nutzt. Doch zu energieeffizienten Maßnahmen<br />

haben wir keine Alternative. So ist ein Weg zu<br />

mehr Energieeffizienz beispielsweise das Aktionsprogramm<br />

„Grüne Wärme für Wohngebäude“<br />

des SHK-Handwerks <strong>mit</strong> zahlreichen<br />

Forderungen und Maßnahmen, wie sparsamer<br />

<strong>mit</strong> Energie umgegangen werden kann.<br />

Es sollte gerade bei solch einem Megaprojekt<br />

wie der Energiewende das altbewährte<br />

Prinzip gelten: Versuche zunächst auf den<br />

Feldern noch besser zu werden, auf denen<br />

du bereits gut bist. Das erhöht die <strong>Effizienz</strong>.<br />

Soll heißen: die Energieeffizienz. •<br />

Dr. Ludwig Möhring ist<br />

neuer Präsident der ASUE<br />

Arbeitsgemeinschaft für<br />

sparsamen und umweltfreundlichen<br />

Energieverbrauch<br />

e.V. Bild: ASUE<br />

ASUE-Präsident neu<br />

gewählt<br />

Möhring<br />

folgt auf<br />

Prohl<br />

Auf ihrer Jahrestagung im Mai<br />

wählte die ASUE Arbeitsgemeinschaft<br />

für sparsamen und<br />

umweltfreundlichen Energieverbrauch<br />

Dr. Ludwig Möhring zu ihrem neuen<br />

Präsidenten. Möhring ist Mitglied der<br />

Geschäftsführung der Win<strong>gas</strong> GmbH und tritt die Nachfolge von<br />

Andreas Prohl, Vorstands<strong>mit</strong>glied der GASAG Berliner Gaswerke<br />

Aktiengesellschaft, an. In einem ersten Statement beschreibt<br />

Möhring die Kernziele seiner Präsidentschaft:<br />

„Meine Präsidentschaft fällt in eine Zeit massiver Veränderungen<br />

in der deutschen Energielandschaft. Mit der von der Bundesregierung<br />

beschlossenen Energiewende stehen wir vor großen Herausforderungen.<br />

ASUE – seit jeher der umweltfreundlichen Energienutzung<br />

verpflichtet – war in den letzten 35 Jahren Mittler zwischen Forschung,<br />

Wirtschaft, Technik und Politik und brachte viele neue technische<br />

Entwicklungen zusammen <strong>mit</strong> den verantwortlichen Akteuren in den<br />

Markt. Erst recht <strong>mit</strong> Blick auf die anstehenden Veränderungen wird<br />

ASUE auch zukünftig ein verlässlicher und innovativer Gesprächspartner<br />

sein und dabei den Fokus stets auf die technischen und politischen<br />

Rahmenbedingungen richten, da<strong>mit</strong> der Weg in die CO 2 -arme<br />

Welt erfolgreich beschritten werden kann.“ •<br />

Neues BDEW-Präsidium<br />

Zweite Amtszeit<br />

für Woste<br />

und Abke<br />

Ende Juni wählte der Bundesverband<br />

der Energieund<br />

Wasserwirtschaft<br />

Ewald Woste: Der Vorstandsvorsitzende<br />

der Stadtwerkeholding Thüga<br />

wurde in seinem Ehrenamt als BDEW-<br />

Präsident bestätigt. Bild: Thüga<br />

(BDEW) turnusmäßig sein ehrenamtliches Präsidium. Dabei wurde<br />

Ewald Woste erneut zum Präsidenten gewählt. Woste ist Vorstandsvorsitzender<br />

der Thüga AG, die bundesweit an 100 Unternehmen der<br />

Energie- und Wasserbranche beteiligt ist. Der Thüga-Aufsichtsratsvorsitzende,<br />

Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, beschreibt<br />

in seiner Gratulation die wichtigste Aufgabe Wostes: „Mit Herrn Woste<br />

hat der BDEW einen Präsidenten, der in der Lage ist, die verschiedenen<br />

Strömungen des Verbandes in eine Richtung zu bringen“. Der BDEW<br />

vereint 1.800 Unternehmen der Energie- und Wasserversorgung, deren<br />

Bandbreite von lokalen und kommunalen über regionale bis hin<br />

zu überregionalen Unternehmen reicht. Zum wichtigsten Erfolg der<br />

abgelaufenen Amtszeit zählt, dass sich der BDEW nach der Reaktorkatastrophe<br />

von Fukushima geschlossen für einen Ausstieg aus der Kernkraft<br />

und eine konstruktive Begleitung der Energiewende aussprach.<br />

Auch der Vizepräsident Wasser/Abwasser, der Geschäftsführer der Hessenwasser<br />

GmbH & Co. KG, Wulf Abke, sowie zwei weitere Mitglieder des<br />

Verbandspräsidiums wurden in ihren Ämtern bestätigt. Claus Gebhardt ist<br />

Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH und Rolf Martin<br />

Sch<strong>mit</strong>z ist Mitglied des Vorstandes der RWE AG. Neu gewählt wurde<br />

Michael G. Feist, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover. •<br />

4 | 3 2012 | <strong>gas</strong>


Aktuelles<br />

Messen und Kongresse<br />

Heißer Herbst für die Energiebranche<br />

Auf attraktiven Fachmessen und Kongressen stehen ab September die Energiewende und<br />

die <strong>mit</strong> ihr verbundenen Produkte und Dienstleistungen auf dem Programm.<br />

Bild: Reeco<br />

Kongress zur Energieeffizienz<br />

dena-Energieeffizienzkongress<br />

Termin 18./19.09.2012<br />

Ort InterContinental Berlin<br />

Infos www.dena-kongress.de<br />

Die Herausforderungen der Energiewirtschaft<br />

sind Gegenstand eines dena-Kongresses: Es<br />

geht um die Elemente des künftigen Energiesystems<br />

– Erzeugung, Transport, Speicherung<br />

und Verteilung von Energie – die mehr denn<br />

je aufeinander abgestimmt werden müssen.<br />

Und es geht um das oft vernachlässigte Thema<br />

Energieeffizienz.<br />

51. Gasfachliche<br />

Aussprachetagung<br />

gat 2012<br />

Termin 25./26.09.2012<br />

Ort Messe Dresden<br />

Öffnungs- Di. 9 bis 18 Uhr,<br />

zeiten Mi. 9 bis 17 Uhr<br />

Infos www.gat-dvgw.de<br />

„Energiewende aktiv gestalten“ lautet das<br />

Generalthema der gat 2012. Im Mittelpunkt<br />

von Ausstellung und Kongressen stehen<br />

Anwendungen neuer Gastechnologien für<br />

die Energiesysteme der Zukunft. Die gat ist<br />

das größte deutschsprachige Erd<strong>gas</strong>-Forum<br />

und wird erneut zur Dialogplattform an den<br />

Schnittstellen von Technik, Wirtschaft und<br />

Politik.<br />

13. Internationale Energiemesse<br />

Renexpo<br />

Renexpo<br />

Termin 27. bis 30.09.2012<br />

Ort Messe Augsburg<br />

Öffnungs- Do. bis Sa. 9 bis 18 Uhr,<br />

zeiten So. 10 bis 17 Uhr<br />

Infos www.renexpo.de<br />

350 Aussteller, 16.000 Besucher und 1.500 Kongressteilnehmer<br />

versammelt die internationale<br />

Energiefachmesse Renexpo in Augsburg.<br />

In Fachausstellung, Kongress und fachlichem<br />

Rahmenprogramm informiert die Veranstaltung<br />

über die Themenbereiche regenerative<br />

Erzeugung, intelligente Verteilung und effiziente<br />

Verwendung von Energie. Schwerpunkte<br />

sind Holzenergie, Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

Windenergie und Ressourceneffizienz.<br />

Brennstoffzellen im Fokus<br />

f-cell und Battery+Storage<br />

Termin 08. bis 10.10.2012<br />

Ort ICS Konferenzzentrum<br />

der Messe Stuttgart<br />

Infos www.f-cell.de<br />

Erstmals auf der Messe Stuttgart findet das<br />

internationale Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Fachforum<br />

f-cell statt. Neu ist auch<br />

die Verknüpfung <strong>mit</strong> der Fachveranstaltung<br />

Battery+Storage. Auch hier ist der Bezug zur<br />

Energiewende offensichtlich: Brennstoffzellen<br />

erzeugen unter anderem in der Hausenergieversorgung<br />

umweltfreundlich Wärme und<br />

Strom, dazu kommen große Batterien sowie<br />

Wasserstoff als chemischer Energiespeicher.<br />

Renexpo Austria <strong>mit</strong><br />

Energieberater-Tagen<br />

Zum Branchentreff für Energieberater hat<br />

sich die Renexpo Austria in Salzburg entwickelt.<br />

Im Rahmen der „4. Österreichischen<br />

Energieberater Tage“ treffen sich Experten<br />

aus Österreich und Bayern zum Informations-<br />

und Erfahrungsaustausch. Über 500<br />

Energieberater nutzten 2011 die Veranstaltung.<br />

Die Kongressmesse selbst erwartet<br />

1.000 Kongressteilnehmer, 4.000 Fachbesucher<br />

und 150 Aussteller. •<br />

Studie zu Arbeitsplätzen durch erneuerbare Energien<br />

Wichtig für den Arbeitsmarkt<br />

Im Jahr 2011 waren bundesweit<br />

rund 382.000<br />

Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche<br />

beschäftigt. Da<strong>mit</strong> hängt jeder<br />

hundertste Arbeitsplatz<br />

an den regenerativen Energietechnologien.<br />

Das zeigt<br />

eine Studie der Gesellschaft<br />

für Wirtschaftliche Strukturforschung<br />

(gws) und<br />

des Zentrums für Solarenergie-<br />

und Wasserstoff-<br />

Forschung Baden-Württemberg<br />

(ZSW). Er<strong>mit</strong>telt<br />

wurden auch die Arbeitsplatzeffekte<br />

auf Bundesländerebene.<br />

Während bei<br />

den absoluten Zahlen die<br />

wirtschaftlich starken Länder<br />

wie Bayern und Nordrhein-Westfalen die<br />

Nase vorn haben, ist die relative Bedeutung der<br />

Renexpo Austria<br />

Grafik: Agentur für Erneuerbare Energien<br />

Termin 29.11. bis 01.12.2012<br />

Ort Messezentrum Salzburg<br />

Öffnungs- Do. und Fr. 9 bis 17 Uhr,<br />

zeiten Sa. 9 bis 15.30 Uhr<br />

Infos www.renexpo-austria.at<br />

Erneuerbaren für den Arbeitsmarkt vor allem in<br />

strukturschwächeren Regionen hoch. •<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 5


Aktuelles<br />

Neues EU-Rahmengesetz<br />

Energie-<strong>Effizienz</strong>klassen<br />

weiter auf dem Vormarsch<br />

Solche Klassifizierungen<br />

wird man in Zukunft nicht<br />

nur auf Haushaltsgeräten,<br />

sondern auch auf weiteren<br />

energierelevanten Produkten<br />

sehen.<br />

Bild: Europäische Kommission<br />

Die Tür zur weiter verbesserten Verbraucherinformation ist aufgestoßen. Mit dem Inkrafttreten<br />

des „Gesetzes zur Neuordnung des Energieverbrauchskennzeichnungsrechts“ können<br />

zukünftig weitere Produkte <strong>mit</strong> der bekannten farbigen <strong>Effizienz</strong>skala versehen werden.<br />

Bei Haushaltsgeräten und anderen Konsumgütern<br />

informiert das EU-Energielabel<br />

bisher schon die Verbraucher<br />

über den Energieverbrauch. Das wird künftig<br />

beispielsweise auch bei gewerblichen Produkten<br />

der Fall sein. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes<br />

zur Neuordnung des Energieverbrauchskennzeichnungsrechts<br />

wurde der rechtliche<br />

Rahmen zur Ausdehnung der bekannten farbigen<br />

Energieeffizienzskala geschaffen.<br />

Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für<br />

Wirtschaft und Technologie, begrüßt die erweiterten<br />

Möglichkeiten: „Das neue Gesetz<br />

ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz im Produktbereich. Durch<br />

die Verbesserung der Verbraucherinformation<br />

soll der Wettbewerb um die energieeffizientesten<br />

Produkte gestärkt und so die Energieeffizienz<br />

insgesamt gesteigert werden.“<br />

Auch für Heizkessel und<br />

Warmwasserbereiter<br />

Doch welche Produktgruppen erhalten nun<br />

konkret ein <strong>Effizienz</strong>label? Die Entscheidung<br />

darüber trifft die EU-Kommission. 35 Produktgruppen<br />

<strong>mit</strong> hohem Energieeinsparpo-<br />

tenzial wurden in einer Vorstudie ausgewählt.<br />

Für diese sollen nun schrittweise produktspezifische<br />

EU-Verordnungen festgelegt werden.<br />

Mit am weitesten gediehen sind diese Vorarbeiten<br />

für Heizkessel und Warmwasserbereiter.<br />

Bei diesen Produktgruppen sollen schon<br />

in diesem Jahr entsprechende EU-Rechtsakte<br />

verabschiedet werden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesetzes<br />

ist die Verbesserung der Marktüberwachung.<br />

Die Vollzugspflichten und -befugnisse der<br />

Länder wurden erweitert. Das betrifft unter<br />

anderem die Möglichkeit von Stichprobenkontrollen.<br />

•<br />

Umfrage zum Modernisierungsverhalten<br />

Wärmewende kommt nicht in Gang<br />

1.001 Hausbesitzer befragte TNS Emnid zum Thema energetische Modernisierungen im<br />

Auftrag der VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik. Hier einige Ergebnisse<br />

des „VdZ-Modernisierungsbarometers 2012“.<br />

Energiesparen wollen fast alle – allein bei der<br />

Umsetzung hapert es. Das zeigt einmal mehr<br />

der VdZ-Modernisierungsbarometer. Bild: VdZ<br />

In den Köpfen ist die Energieeffizienz angekommen:<br />

51 Prozent der Hausbesitzer<br />

machen sich Gedanken, was sie selbst tun<br />

könnten. Sogar 94 Prozent sind der Meinung,<br />

grundsätzlich weniger Energie verbrauchen<br />

und da<strong>mit</strong> Einsparpotenziale nutzen zu wollen.<br />

So weit die guten Nachrichten aus dem<br />

aktuellen „VdZ-Modernisierungsbarometer<br />

für Hausbesitzer 2012“.<br />

Es gibt auch weniger erfreuliche Zahlen:<br />

Lediglich 19 Prozent der Befragten gaben an,<br />

6 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />

in den vergangenen zwei Jahren ihre Heizungsanlage<br />

erneuert oder teilerneuert zu<br />

haben. Und 87 Prozent der Befragten sehen<br />

keinen Anlass zu Sanierungsarbeiten, solange<br />

die Heizung noch funktioniert. Das Energiebewusstsein<br />

ist also da – auf Einsparpotenziale<br />

wird trotzdem zu oft verzichtet.<br />

Überfällige Maßnahmen<br />

Zu viele Hausbesitzer unterschätzen die Einsparmöglichkeiten.<br />

Denn obwohl 85 Prozent<br />

des Energieverbrauchs eines Wohnhauses in<br />

Raumwärme und Warmwassererzeugung<br />

fließen, sind 78 Prozent der deutschen Heizungsanlagen<br />

<strong>mit</strong> ineffizienter Technik ausgestattet.<br />

Fast einem Drittel der Eigentümer<br />

ist nicht klar, welche Vorteile eine Investition<br />

in moderne Heizungstechnik bringt – weder<br />

die deutlich niedrigeren Heizkosten noch die<br />

Steigerung des Marktwerts einer Immobilie.<br />

Für zusätzliche Verunsicherung sorgen<br />

energiepolitische Diskussionen – sei es das<br />

endlose Gezerre um die steuerliche Absetzbarkeit<br />

von Sanierungsmaßnahmen oder<br />

das Ändern und Aussetzen von Förderprogrammen.<br />

Die Hälfte der Befragten sagt, dass<br />

geringe oder unstete Förder<strong>mit</strong>tel sowie die<br />

mangelnde Kenntnis über Fördermöglichkeiten<br />

weitere wesentliche Gründe sind, die der<br />

eigenen Heizungsmodernisierung entgegen<br />

stehen. •<br />

Infos zum Einstieg in die<br />

Modernisierung<br />

Die Serviceplattform www.intelligentheizen.info<br />

setzt an den Modernisierungs-Hemmnissen<br />

an: Infos zur<br />

Heizungsmodernisierung, eine aktuelle<br />

Förder<strong>mit</strong>teldatenbank, ein „Heizungsmodernisierungs-Fahrplan“<br />

sowie Broschüren zu staatlichen Fördergeldern<br />

zum kostenlosen Download<br />

bieten einen praktischen Einstieg<br />

ins eigene Sanierungsprojekt.


Fahren <strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong><br />

Steuerbegünstigung bis<br />

2030 rückt näher<br />

Aktuelles<br />

Bis 2018 gilt die derzeitige Steuerbegünstigung des Kraftstoffs Erd<strong>gas</strong>. Experten fordern<br />

schon seit einiger Zeit, diese Frist zu verlängern. Das Europaparlament hat hierfür nun die<br />

Weichen gestellt. Es winkt die steuerliche Begünstigung bis 2030 – und da<strong>mit</strong> Planungssicherheit.<br />

Mitte April hat das Europäische<br />

Parlament einem Richtlinienvorschlag<br />

der EU-Kommission zugestimmt,<br />

demzufolge die Steuerbegünstigung<br />

von Erd<strong>gas</strong> und Bio-Erd<strong>gas</strong> als Kraftstoff<br />

bis 2030 verlängert werden kann. Der Vorschlag<br />

ist Teil der europaweiten Richtlinie<br />

für die Energiebesteuerung. Diese Richtlinie<br />

wird derzeit überarbeitet und dient auch der<br />

deutschen Steuergesetzgebung als Grundlage.<br />

Das EU-Parlament begründet sein Votum<br />

für Erd<strong>gas</strong> als Kraftstoff da<strong>mit</strong>, dass Erd<strong>gas</strong><br />

„weniger schädliche Auswirkung auf die Umwelt<br />

als andere fossile Kraftstoffe hat und die<br />

Infrastruktur für den Vertrieb eine günstige<br />

Wirkung im Hinblick auf die Einführung erneuerbarer<br />

alternativer Energien – also Bio-<br />

Erd<strong>gas</strong> – haben könnte.“<br />

Gazprom lässt Erd<strong>gas</strong>tankstellen bauen<br />

Im Großraum Berlin will Gazprom Germania vier Erd<strong>gas</strong>tankstellen betreiben. Mit<br />

deren Bau wurde jetzt Erd<strong>gas</strong> mobil beauftragt. Weitere vier Tankstellen sollen<br />

2013 folgen. Zwei Erd<strong>gas</strong>tankstellen betreibt die Deutschland-Tochter von Gazprom<br />

bereits. Die Erd<strong>gas</strong> mobil GmbH hat den Aufbau des deutschen Netzes maßgeblich<br />

<strong>mit</strong>gestaltet und bereits rund 480 Tankstellenprojekte umgesetzt.<br />

Zunächst sind die EU-Mitgliedsstaaten am<br />

Zug: Sie müssen über den Vorschlag des Parlaments<br />

entscheiden. Timm Kehler, Vorstand<br />

von Erd<strong>gas</strong> mobil, ist optimistisch: „Da<strong>mit</strong> hat<br />

das Europaparlament ein wichtiges Signal für<br />

den alternativen Antrieb und den wachsenden<br />

europäischen Erd<strong>gas</strong>automarkt gesetzt“,<br />

sagte der Sprecher der Initiative führender<br />

deutscher Energieversorgungsunternehmen.<br />

Benzinpreise über der Marke von 1,60 Euro<br />

ärgern die Autofahrer. Wer <strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong> fährt,<br />

hat es besser: Zeitweise lag der Preis für Erd<strong>gas</strong><br />

als Kraftstoff um 60 Prozent unter dem<br />

von Super E10 und knapp 50 Prozent unter<br />

dem von Diesel. Denn umgerechnet auf den<br />

Energiegehalt von Superbenzin entspricht<br />

der derzeitige Erd<strong>gas</strong>-Kilopreis von etwa 1,02<br />

Euro einem Literpreis von nur 66 Cent.<br />

Erd<strong>gas</strong> mobil nutzte die Rekord-Preisspanne,<br />

um den Abbau von Wettbewerbshemmnissen<br />

für kostengünstige alternative Antriebe zu<br />

fordern. Timm Kehler: „Angebot und Nachfrage<br />

sind im Kraftstoffmarkt nicht im Lot,<br />

ohne Alternativen entsteht kein Preisdruck auf<br />

erdölbasierte Treibstoffe.“ Kehler beklagt, dass<br />

die Unterstützung von alternativen Antrieben<br />

in den letzten Jahren trotz immer lauterer und<br />

stärkerer Stimmen nicht in dem möglichen<br />

Maß angegangen wurde. „Es bestehen noch<br />

zu viele Wettbewerbshemmnisse.“<br />

Erfolgskontrolle inklusive<br />

Der Richtlinienvorschlag beschreibt die Möglichkeit<br />

einer bis mindestens 2023 deutlich<br />

vergünstigten Energiesteuer für Erd<strong>gas</strong> im<br />

Straßenverkehr. Danach soll ein Steuervorteil<br />

von 50 Prozent bis 2030 gelten. Eine mögliche<br />

Steuererhöhung soll zudem nicht ohne vorherige<br />

Bewertung der Entwicklung erfolgen:<br />

Wie steht es um die Verfügbarkeit von Erd<strong>gas</strong><br />

und Biomethan als Kraftstoff? Wie weit ist der<br />

Ausbau des Tankstellennetzes gediehen? Wie<br />

hoch sind die Marktanteile von Erd<strong>gas</strong>fahrzeugen<br />

sowie von Biomethan?<br />

Preisabstand erreichte<br />

Rekordhöhen<br />

Abhängigkeit vom Erdöl<br />

verringern<br />

Die derzeitige Preissituation verdeutliche laut<br />

Erd<strong>gas</strong> mobil, wie abhängig der Verkehrssektor<br />

in Deutschland vom Erdöl ist. Erd<strong>gas</strong> und Bio-<br />

Erd<strong>gas</strong> seien ökonomisch und ökologisch sinnvolle<br />

Alternativen, zudem langfristig verfügbar.<br />

Die Technik habe sich seit Jahren bewährt, das<br />

Tankstellennetz wachse ebenso kontinuierlich<br />

wie die Modellpalette der Fahrzeughersteller.<br />

Heute rechne sich ein Erd<strong>gas</strong>fahrzeug bereits<br />

ab 10.000 Kilometern Fahrleistung im Jahr. •<br />

Erd<strong>gas</strong>kunden haben’s gut! Die Preisspanne zwischen konventionellen<br />

und alternativen Kraftstoffen ist so hoch wie nie.<br />

Vorfahrt für Erd<strong>gas</strong>: Diese Devise gilt auch für die EU-Politik, die dem<br />

ökologisch sinnvollen Kraftstoff den Weg ebnet. Bilder: Erd<strong>gas</strong> mobil<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 7


Aktuelles<br />

Innovative Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlage<br />

Energiewende im Breisgau<br />

Eine der größten Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlagen Baden-Württembergs hat die Badenova im Gewerbepark<br />

Breisgau in Betrieb genommen. Passend zum Standort: Es wird erstmals in Deutschland<br />

Trauben- und Apfeltrester vergärt.<br />

Preisübergabe <strong>mit</strong> Badenova-Vorstand Mathias<br />

Nikolay, Christine Montigel als Vertreterin der<br />

Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“<br />

und Dr. Robert Greb, der bei Badenova den<br />

Bereich Bioenergie leitet. Bild: Badenova<br />

Nicht nur die Kapazitäten der Bio-<br />

Erd<strong>gas</strong>-Anlage sind beeindruckend:<br />

50.000 Megawattstunden Biomethan<br />

beträgt die jährliche Produktionskapazität.<br />

Mehr als 10 Millionen Euro hat der Energieversorger<br />

Badenova in eine der größten<br />

Anlagen Baden-Württembergs investiert.<br />

Dass die Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlage bei der offiziellen<br />

Inbetriebnahme jedoch gleich als Preisträger<br />

im Wettbewerb „Deutschland – Land<br />

der Ideen“ ausgezeichnet wurde, liegt an<br />

einer echten Innovation: In der neuen Anlage<br />

wird die Vergärung von Trauben- und<br />

Apfeltrester praktiziert. Das ist bundesweit<br />

einmalig und eröffnet den Landwirten und<br />

Winzern in Breisgau, Kaiserstuhl und Markgräflerland<br />

neue Vermarktungsperspektiven<br />

für ihre Bioabfälle.<br />

Energie aus Ernteabfällen<br />

Bei der Auszeichnung lobte Christine Montigel<br />

als Vertreterin der Standortinitiative<br />

„Deutschland – Land der Ideen“: „Badenova<br />

nimmt sich gleich zweier wichtiger Themen<br />

an: der Energiegewinnung und der Entsorgung<br />

von Abfall. Die Idee der Energieerzeugung<br />

aus Ernteabfällen ist zukunftsweisend<br />

und hat Vorbildcharakter.“ Badenova verfolgt<br />

bei allen Anlagen zur Bio<strong>gas</strong>produktion ein<br />

umfassendes Nachhaltigkeitskonzept. Dr.<br />

Robert Greb, Leiter des Bereiches Bio-Energie<br />

bei Badenova, nennt dessen wichtigste<br />

Grundsätze: „Wir wollen <strong>mit</strong> den örtlichen<br />

Landwirten eng zusammenarbeiten, wir<br />

suchen nach Substratalternativen jenseits der<br />

klassischen Maisverwertung und wir legen<br />

dabei Wert auf Regionalität und regionale<br />

Wertschöpfung.“<br />

Die Anlage im Gewerbepark Breisgau erzeugt<br />

nicht nur Bio<strong>gas</strong>, sondern bereitet es in<br />

einem weiteren Verfahrensschritt zu hochwertigem<br />

Bio-Erd<strong>gas</strong> auf. Das Bio-Erd<strong>gas</strong><br />

wird nach dem Prinzip der Absorption in<br />

den Waschkolonnen aus dem Roh<strong>gas</strong> gewonnen.<br />

Bei dieser Amin-Wäsche werden CO 2<br />

und andere Bestandteile des Roh<strong>gas</strong>es vom<br />

Methan getrennt. Das veredelte Bio<strong>gas</strong> wird<br />

ins Erd<strong>gas</strong>netz eingespeist. Wird die Jahreskapazität<br />

der Anlage ausgeschöpft, können<br />

<strong>mit</strong> dem Bio-Erd<strong>gas</strong> rund 5.000 Zwei-Personen-Haushalte<br />

<strong>mit</strong> Strom und teilweise <strong>mit</strong><br />

Wärme versorgt werden. •<br />

Bundesnetzagentur<br />

Stabwechsel in der<br />

Regulierungsbehörde<br />

Der Bundesnetzagentur kommt im Rahmen der anstehenden Energiewende<br />

eine große Bedeutung zu. Insofern wurde der im März vollzogene Wechsel<br />

an der Spitze der Bundesbehörde in der Energiebranche genau beobachtet.<br />

Vorschusslorbeeren begleiteten Jochen Homann, den neuen<br />

Präsidenten der Bundesnetzagentur, in sein Amt: Bundeswirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler lobte den neuen Chef der<br />

Regulierungsbehörde, der zuletzt unter Rösler Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie war. „Jochen Homann<br />

ist ein fachlich allseits anerkannter Experte und eine hervorragende<br />

Besetzung für die Position als Präsident. Er wird die Bundesnetzagentur<br />

klar auf die zügige Umsetzung der Energiewende ausrichten“, so<br />

der Wirtschaftsminister bei der Amtseinführung.<br />

Rösler dankte zugleich dem Vorgänger: „Mein Dank gilt der großartigen<br />

Leistung von Matthias Kurth. Er hat in seinen elf Jahren als<br />

Präsident erreicht, dass insbesondere der Telekommunikationsmarkt<br />

jetzt einer der dynamischsten Märkte weltweit ist. Auch im Energiebereich<br />

wurden seit 2005 zahlreiche Weichen für mehr Wettbewerb<br />

zum Wohle der Verbraucher gestellt.“<br />

8 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />

Jochen Homann, der neue Präsident der<br />

Bundesnetzagentur. Bild: Bundesnetzagentur<br />

Lob auch von außen<br />

Auch von der Energiebranche wurde die Personalentscheidung<br />

positiv aufgenommen. Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), freut sich auf<br />

die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem ausgewiesenen Experten der energiewirtschaftlichen<br />

Materie: „Wir stehen gerne als konstruktiver<br />

Ansprechpartner für die anstehenden Regulierungsvorhaben zur<br />

Verfügung“, so Reck. Der VKU sieht die Bundesnetzagentur als<br />

Gestalter der Energiewende. Sie müsse die geeigneten Anreize<br />

setzen und aus der reinen Kostenbetrachtung der Energiebranche<br />

hin zu einer stärkeren Investitionsförderung kommen. „Da<strong>mit</strong> die<br />

Einspeisung dezentraler Energien auch in der Zukunft gewährleistet<br />

werden kann, brauchen die Verteilnetzbetreiber deutlich mehr<br />

Unterstützung als bisher“, so Reck. •


Aktuelles<br />

Neuartige Bio<strong>gas</strong>-Aufbereitung<br />

Pilotanlage in Bau<br />

Eine Anlage, die <strong>mit</strong> Hilfe von Hohlfasermembranen Bio-Erd<strong>gas</strong> produziert, wird noch im<br />

Sommer in Betrieb gehen. Laut MT-Biomethan arbeitet das Pilotprojekt in Zeven/Niedersachsen<br />

ausgesprochen energieeffizient.<br />

Bei dem neuen Verfahren wird das Bio<strong>gas</strong><br />

technisch effizient und <strong>mit</strong> geringem<br />

elektrischem Energieaufwand getrocknet,<br />

entschwefelt und das Kohlendioxid<br />

<strong>mit</strong>tels Membranen abgetrennt. Vorteil gegenüber<br />

den bisherigen Systemen auf Membranbasis<br />

ist nach Angaben des Anlagenbauers<br />

MT-Biomethan, dass eine 98-prozentige<br />

Methanreinheit erzielt werden kann – und<br />

dies bei sehr geringem „Methanschlupf “<br />

Blick in die Pilotanlage zur Gasaufbereitung<br />

<strong>mit</strong>tels Membrantechnik.<br />

Bilder: Evonik<br />

von unter 0,5 Prozent. „Kein System konnte<br />

bislang bei beiden Parametern zugleich Spitzenwerte<br />

erzielen“, betont MT-Biomethan-<br />

Geschäftsführer Karsten Wünsche.<br />

Die Membranmodule für die effiziente<br />

Bio<strong>gas</strong>aufbereitung enthalten mehrere<br />

Tausend feinste Hohlfasern aus Hochleistungskunststoffen.<br />

Sie zeichnen sich durch<br />

große Druck- und Temperaturbeständigkeit<br />

aus.<br />

Die Module zur Bio<strong>gas</strong>aufbereitung enthalten<br />

tausende Hohlfasern aus Hochleistungskunststoffen.<br />

Effiziente Bio-Erd<strong>gas</strong>-<br />

Produktion<br />

Verglichen <strong>mit</strong> bisher am Markt verfügbaren<br />

stromgeführten Aufbereitungstechniken ist<br />

die Membrantechnik laut Hersteller günstiger<br />

im Kauf und im Betrieb. Der Stromverbrauch<br />

wurde um 17 Prozent verringert. Konventionelle<br />

Gasaufbereitungsanlagen benötigen außerdem<br />

mehr Rohbio<strong>gas</strong>, um dieselbe Menge<br />

Bio-Erd<strong>gas</strong> zu erzeugen.<br />

Die Pilotanlage wird an die bestehende<br />

Infrastruktur am Firmenstandort von MT-<br />

Biomethan im niedersächsischen Zeven angeschlossen.<br />

Hier ist von der Rohbio<strong>gas</strong>erzeugung<br />

bis zur Einspeisestation ins Erd<strong>gas</strong>netz<br />

alles vorhanden. Auch die Einspeisefähigkeit<br />

des Biomethans nach den Regeln des Deutschen<br />

Vereins des Gas- und Wasserfachs<br />

(DVGW) lässt sich zuverlässig nachweisen.<br />

Das erzeugte Biomethan wird in das Erd<strong>gas</strong>netz<br />

der Stadtwerke Zeven eingespeist. •<br />

EWE-Projekt<br />

Gasspeicher Moeckow kann<br />

gebaut werden<br />

Nach einem dreijährigen Genehmigungsverfahren steht dem Bau<br />

des Gasspeichers Moeckow in Mecklenburg-Vorpommern nichts<br />

mehr im Weg. Wann da<strong>mit</strong> begonnen wird und ob die EWE den<br />

Speicher alleine betreiben wird, ist aber noch nicht sicher.<br />

Bereits in Betrieb ist der Gasspeicher<br />

Nüttermoor, ebenfalls ein EWE-Projekt.<br />

Bild: EWE<br />

Während der Erkundungs- und<br />

Genehmigungsphase des Projekts<br />

hat sich nach Angaben der<br />

EWE Energie AG der Gasmarkt deutlich<br />

gewandelt. Die Vermarktung der Speicherkapazität<br />

müsse den geänderten Rahmenbedingungen<br />

angepasst werden. „Wann EWE<br />

<strong>mit</strong> dem Bau des Speichers beginnt, wird<br />

vor allem von den energiewirtschaftlichen<br />

und energiepolitischen Rahmenbedingungen<br />

bestimmt und lässt sich heute schwer<br />

abschätzen“, sagt EWE-Vorstand Dr. Thomas<br />

Neuber. „Auch Kooperationsmodelle<br />

werden hierbei nicht ausgeschlossen“, so<br />

Neuber.<br />

Erd<strong>gas</strong>speicher bieten die Möglichkeit, Lieferengpässe<br />

zu überbrücken und im Gashandel<br />

flexibel auftreten zu können. Außerdem<br />

kann synthetisches Erd<strong>gas</strong>, das <strong>mit</strong> Hilfe von<br />

Windkraft erzeugt wird, gespeichert werden.<br />

Die Vorgeschichte<br />

Schon 2006 erwarb die EWE das Eigentum<br />

am Steinsalz des Salzstockes bei Moeckow<br />

im Landkreis Vorpommern-Greifswald, um<br />

die Kavernen für die Speicherung von Erd<strong>gas</strong><br />

zu nutzen. Geotechnische Untersuchungen<br />

ergaben ein Speicherpotenzial von über zwei<br />

Milliarden Kubikmeter Arbeits<strong>gas</strong>, das in bis<br />

zu 24 Kavernen Platz finden könnte.<br />

Nicht nur die Geologie erwies sich als günstig.<br />

Auch die Lage rund 20 Kilometer südlich<br />

von Lubmin ist optimal, wie EWE-Vorstand<br />

Neuber erläutert: „Der geplante Gasspeicher ist<br />

auf Grund seiner Lage nahe des Energieknotenpunktes<br />

Lubmin <strong>mit</strong> der Anlandestation, der<br />

aus Russland kommenden Erd<strong>gas</strong>leitung Nordstream<br />

und den bei Lubmin geplanten Gaskraftwerken<br />

von überregionaler energiewirtschaftlicher<br />

Bedeutung.“ Geplant sei die Anbindung<br />

des Speichers an die im Bau befindliche Fern<strong>gas</strong>leitung<br />

NEL sowie an die direkt am Speicher<br />

vorbei laufende Fern<strong>gas</strong>leitung OPAL. •<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 9


Aktuelles<br />

Bio<strong>gas</strong>register<br />

Bilanz nach dem<br />

Premierenjahr<br />

Im Februar 2011 wurde die<br />

Internet-Plattform Bio<strong>gas</strong>register<br />

Deutschland ins Leben<br />

ge rufen. Eine erste Zwischenbilanz<br />

fällt positiv aus. Gesetzesänderungen<br />

erfordern<br />

allerdings aufwendige Weiterentwicklungen.<br />

Aufgabe der Online-Plattform ist es,<br />

zertifizierte Nachweise für die gehandelten<br />

Bio<strong>gas</strong>mengen im Erd<strong>gas</strong>netz<br />

zu liefern. Mit diesen Nachweisen können<br />

Vergütungen für die Strom- und Wärmeproduktion<br />

geltend gemacht werden. Über 50 Unternehmen<br />

aus dem In- und Ausland nutzten<br />

dieses Angebot im ersten Jahr des Bestehens.<br />

Derzeit sind rund 40 Prozent aller Biomethan<br />

produzierenden Anlagen in Deutschland im<br />

Bio<strong>gas</strong>register erfasst und von akkreditierten<br />

Gutachtern zertifiziert. „Wir sind sehr erfreut<br />

über die Resonanz, auf die das Bio<strong>gas</strong>register<br />

Deutschland im Markt stößt“, sagt dena-<br />

Geschäftsführer Andreas Jung, der <strong>mit</strong> einem<br />

weiteren Wachstum rechnet.<br />

Geänderte Nachweis führung<br />

Sowohl das Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) als auch das Erneuerbare-Energien-<br />

Wärmegesetz (EEWärmeG) wurden im<br />

Rahmen der Energiewende modifiziert –<br />

<strong>mit</strong> Auswirkungen auf die Nachweisführung<br />

von Bio<strong>gas</strong> im Erd<strong>gas</strong>netz. Für die aktuelle<br />

Betriebsperiode wird das Register gemäß<br />

den neuen Zertifizierungsanforderungen<br />

weiterentwickelt. Bereits überarbeitet wurden<br />

Leitfaden und Kriterienkatalog. Die Internet-<br />

Anwendung wird ebenfalls aktualisiert.<br />

Die gesamte Verwertungskette von Bio<strong>gas</strong> und Bio-Erd<strong>gas</strong> wird<br />

im Bio<strong>gas</strong>register dokumentiert.<br />

Bilder: dena<br />

Das EEG fordert ab 2013 zum Beispiel die<br />

lückenlose Rückverfolgbarkeit einer jeden Kilowattstunde<br />

über die gesamte Handelskette von<br />

der Herstellung bis zum Endverbraucher. Das<br />

Bio<strong>gas</strong>register wird auch dieser sogenannten<br />

Massenbilanzierung gerecht. Trotz neuer Aufgaben<br />

bleiben die<br />

Gebühren für die<br />

Systemnutzung<br />

gleich. Seit Juli<br />

wird lediglich die<br />

Grundgebühr bei<br />

Neuanmeldung<br />

nicht mehr anteilig<br />

nach Monaten,<br />

sondern unabhängig<br />

vom Zeitpunkt<br />

der Anmeldung<br />

in voller Höhe für<br />

das ganze Jahr berechnet.<br />

•<br />

Weitere Infos<br />

Mehr zum Bio<strong>gas</strong>register<br />

Deutschland, unter<br />

anderem der aktuelle<br />

Entwurf eines Leitfadens<br />

zur EEG-konformen<br />

Dokumentation<br />

von Biomethan unter<br />

www.bio<strong>gas</strong>register.de<br />

Thüga setzt auf Windkraft<br />

Windparks im Hunsrück<br />

eingeweiht<br />

35 Stadtwerke der Thüga-Gruppe treiben <strong>mit</strong> der Inbetriebnahme<br />

von zwei Windparks im Hunsrück den Ausbau erneuerbarer<br />

Energien voran. Die Politik stärkt diesem Engagement<br />

den Rücken.<br />

Montage eines Windrads in luftiger Höhe<br />

durch den Projektentwickler Juwi. Bild: Juwi<br />

Roger Lewentz, der rheinland-pfälzische<br />

Innenminister, sah bei der Eröffnung<br />

der Windparks Politik und Wirtschaft<br />

an einem Strang ziehen: „Rheinland-Pfalz<br />

steht zur Energiewende, und wir wollen unseren<br />

Beitrag dafür leisten. Wir unterstützen<br />

aktiv den Prozess der Dezentralisierung der<br />

Energieversorgung. Der Ausbau der Windenergie<br />

spielt dabei eine wichtige Rolle. Und<br />

wir freuen uns über die tatkräftige Unterstützung<br />

der kommunalen Gesellschafter<br />

der Thüga Erneuerbare Energien.“ Geht es<br />

nach der Landesregierung, sollen bis 2030 100<br />

Prozent des Stroms in Rheinland-Pfalz aus<br />

regenerativen Energien gewonnen werden.<br />

Die Windparks liegen in Neuerkirch<br />

<strong>mit</strong> acht und in Unzenberg <strong>mit</strong> fünf Windkraftanlagen.<br />

Zusammen erzeugen sie eine<br />

10 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />

Energiemenge, <strong>mit</strong> der 17.800 Haushalte <strong>mit</strong><br />

einem durchschnittlichen Stromverbrauch<br />

von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr versorgt<br />

werden können.<br />

Gemeinsam stärker<br />

Das Arbeitsprinzip der Thüga Erneuerbare<br />

Energien GmbH & Co. KG passt zur Struktur<br />

der Gruppe: Beteiligt sind 35 kommunale<br />

Gesellschafter. Darunter sind auch sieben aus<br />

Rheinland-Pfalz, wie etwa die Energieversorgung<br />

Mittelrhein GmbH (EVM) aus Koblenz.<br />

Deren Geschäftsführer Jochen Rönz<br />

beschreibt die Zusammenarbeit: „Sinn unserer<br />

Gesellschaft ist es, dass wir Kapital und<br />

Know-how bündeln und uns auch überregi-<br />

Gäste aus Politik und Wirtschaft bei der Eröffnung<br />

eines der beiden Thüga-Windparks im<br />

Hunsrück.<br />

Bild: Thüga<br />

onal an Projekten zur regenerativen Energieerzeugung<br />

beteiligen. Alles, was wir vor Ort<br />

nicht alleine realisieren können – entweder<br />

aufgrund der Gegebenheiten oder der Größe<br />

des Projekts – machen wir gemeinsam.“<br />

Auf diese Weise, so Rönz, könnten auch Regionalversorger<br />

die Energiewende lokal und<br />

überregional voran bringen. •


Aktuelles<br />

Blick auf den Bio<strong>gas</strong>-Anlagenverbund im Energiepark Hahnennest.<br />

Bild: Terranets BW<br />

Neuheit in Baden-Württemberg<br />

Bio<strong>gas</strong> fürs Erd<strong>gas</strong>-<br />

Hochdrucknetz<br />

Im oberschwäbischen Ostrach geht die erste Bio<strong>gas</strong>anlage in Baden-Württemberg in Betrieb,<br />

die aufbereitetes Bio-Erd<strong>gas</strong> direkt in ein Hochdruck-Fern<strong>gas</strong>netz einspeist. Neben der Bio<strong>gas</strong>erzeugung<br />

und -aufbereitung findet vor Ort auch die notwendige Verdichtung statt.<br />

Fünf Landwirte geben Gas: In nur zwei<br />

Jahren entstand für 10 Millionen Euro<br />

in Ostrach (Landkreis Sigmaringen)<br />

Der Betreiber<br />

Die Terranets BW GmbH betreibt seit 1961<br />

Gashochdruckleitungen und -anlagen. Heute<br />

sind mehr als zwei Drittel aller Städte<br />

und Gemeinden in Baden-Württemberg<br />

sowie Teile der Schweiz, Vorarlbergs und<br />

Liechtensteins an das Hochdrucknetz des<br />

EnBW-Tochterunternehmens angebunden.<br />

Das Netz stellt den diskriminierungsfreien<br />

Transport von Erd<strong>gas</strong> sicher und gewährleistet<br />

eine technisch zuverlässige Versorgung.<br />

eine der größten Bio<strong>gas</strong>anlagen in Baden-<br />

Württemberg. Die Anlage erzeugt rund 1.000<br />

Kubikmeter Rohbio<strong>gas</strong>. Ein Viertel davon<br />

wird in zwei Blockheizkraftwerken in Strom<br />

und Wärme verwandelt. Der Strom geht ins<br />

Netz, die Wärme beheizt die Fermenter der<br />

Anlage sowie über ein Nahwärmenetz örtliche<br />

Haushalte.<br />

Vergärung – Aufbereitung –<br />

Verdichtung – Einspeisung<br />

Der Großteil des Rohbio<strong>gas</strong>es wird auf Erd<strong>gas</strong>qualität<br />

aufbereitet – pro Stunde entstehen<br />

rund 350 Normkubikmeter Bio-Erd<strong>gas</strong>. Da-<br />

<strong>mit</strong> es ins Erd<strong>gas</strong>-Hochdrucknetz eingespeist<br />

werden kann, wird es in einem weiteren Arbeitsschritt<br />

auf den notwendigen Druck von<br />

50 bar verdichtet. Für Planung, Betrieb und<br />

Instandhaltung der Einspeisestation ist Terranets<br />

BW zuständig.<br />

Terranets BW-Sprecher Dr. Thomas Gößmann<br />

betonte bei der Einweihung die Ausnahmestellung<br />

des oberschwäbischen Anlagenverbunds:<br />

„Hier wird die Energiewende<br />

konkret umgesetzt. Wir beglückwünschen die<br />

Verantwortlichen und freuen uns, dieses Vorzeigeprojekt<br />

bei der technischen Planung und<br />

Realisierung der Bio<strong>gas</strong>einspeisung sowie in<br />

allen Fragen rund um die Messtechnik und<br />

den Netzanschluss unterstützt zu haben.“ •<br />

Techem-Studie „Energiekennwerte“<br />

Städte-Ranking zum Erd<strong>gas</strong>verbrauch<br />

Aus der Erfassung des Erd<strong>gas</strong>verbrauchs von rund 1,6 Millionen Wohnungen in 130.000<br />

Mehrfamilienhäusern speisen sich die „Energiekennwerte“, die der Energiedienstleister<br />

Techem regelmäßig veröffentlicht. Jetzt wurden interessante Städte-Ranglisten vorgestellt.<br />

Die ausgewerteten Daten beziehen<br />

sich auf das Jahr 2011 und erfassen<br />

37 Städte, bei denen mindestens<br />

100 von Techem abgerechnete Gebäude <strong>mit</strong><br />

Erd<strong>gas</strong> beheizt wurden. Daraus hat der Energiedienstleister<br />

Top 10-Listen der deutschen<br />

Städte <strong>mit</strong> dem niedrigsten Erd<strong>gas</strong>verbrauch<br />

Die Top 10 der Niedrigverbraucher<br />

(Erd<strong>gas</strong> in<br />

kWh/m 2 ) in 2011<br />

1 Leipzig 126,78<br />

2 Erfurt 132,00<br />

3 Magdeburg 132,70<br />

4 Chemnitz 133,12<br />

5 Dortmund 133,78<br />

6 Halle 135,19<br />

7 Gütersloh 135,34<br />

8 Dresden 136,16<br />

9 Soest 137,92<br />

10 Aschaffenburg 137,93<br />

pro Quadratmeter beheizter Fläche sowie<br />

dem größten Verbrauchsrückgang zwischen<br />

2010 und 2011 er<strong>mit</strong>telt. Beeinflusst wird der<br />

Energieverbrauch vor allem von den klimatischen<br />

Verhältnissen, der Bausubstanz der<br />

Gebäude, der Anlagentechnik und dem Verhalten<br />

der Bewohner.<br />

Die Top 10 der Energiesparer<br />

(Angaben in<br />

Prozent)<br />

1 Soest 21,90<br />

2 Rheine 20,93<br />

3 Hameln 19,56<br />

4 Gütersloh 19,52<br />

5 Celle 19,41<br />

6 Hannover 17,86<br />

7 Reutlingen 17,59<br />

8 Magdeburg 17,57<br />

9 Göttingen 17,54<br />

10 Berlin 17,05<br />

Leipzig und Soest<br />

liegen vorn<br />

Die sächsische Metropole Leipzig belegt im<br />

Jahr 2011 <strong>mit</strong> einem durchschnittlichen Erd<strong>gas</strong>verbrauch<br />

für Heizung und Warmwasser<br />

von 126,78 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche die Spitzenposition. Auch auf<br />

den weiteren Plätzen folgen zunächst Städte<br />

aus den neuen Bundesländern. Am Ende der<br />

Liste rangieren Städte aus dem hohen Norden<br />

der Republik: Itzehoe <strong>mit</strong> 198,4, Oldenburg<br />

<strong>mit</strong> 184,79 und Kiel <strong>mit</strong> 178,03 kWh/m 2 .<br />

In allen 37 untersuchten Städten ist der<br />

Erd<strong>gas</strong>verbrauch für Heizung und Warmwasser<br />

2011 im Vergleich zum Vorjahr gesunken.<br />

Techem führt das auf die vermutlich günstigeren<br />

klimatischen Bedingungen 2011 zurück.<br />

Die Schlusslichter in diesem Ranking bilden<br />

Kiel (- 3,8 Prozent), Oldenburg (- 8,9 Prozent)<br />

und Frankfurt am Main (- 9,8 Prozent) <strong>mit</strong><br />

relativ geringen Einsparungen. •<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 11


Aktuelles<br />

Länderübergreifendes Stadtwerke-Projekt<br />

Aus Holz wird Gas<br />

In diesem Jahr werden die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm das bundesweit erste Holz<strong>gas</strong>-<br />

Heizkraftwerk in Betrieb nehmen. Dieses Highlight und das weitere Engagement der<br />

Stadt Ulm in Sachen erneuerbare Energien haben dazu geführt, dass Ulm im Juni den Titel<br />

„Energie-Kommune“ erhielt.<br />

In Senden bei Neu-Ulm steht das bundesweit<br />

erste Holz<strong>gas</strong>-Heizkraftwerk.<br />

Bilder: SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm<br />

Ulm kann bei innovativen Energieprojekten<br />

bereits einiges vorweisen. Seit<br />

Anfang der 1990er-Jahre gibt es ein<br />

kommunales Solar-Förderprogramm <strong>mit</strong> einem<br />

jährlichen Volumen von rund 250.000 Euro. Die<br />

Folge: Zum wiederholten Mal steht Ulm auch<br />

2012 auf dem ersten Platz der Solarbundesliga<br />

unter den Städten <strong>mit</strong> über 100.000 Einwohnern.<br />

Nullenergiehäuser, Forschungseinrichtungen,<br />

Wasserkraftwerke, eine Solarfähre über die<br />

Donau: Das Engagement ist vielseitig.<br />

Häufig sind die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm<br />

(SWU) bei den Projekten <strong>mit</strong> von der Partie. Der<br />

grenzüberschreitende Verbund – zwischen Ulm<br />

und Neu-Ulm verläuft die Ländergrenze von<br />

Baden-Württemberg und Bayern – ist auch für<br />

das jüngste Projekt verantwortlich: In Senden<br />

wird das bundesweit erste kommerziell betriebene<br />

Holz<strong>gas</strong>-Heizkraftwerk in Betrieb gehen.<br />

Das Besondere des neuen Heizkraftwerks ist,<br />

dass das Holz darin nicht verbrannt, sondern<br />

zunächst bei ungefähr 900 Grad verschwelt<br />

wird. Dies geschieht in einem 12 Meter hohen<br />

Stahlbehälter unter Ausschluss von Sauerstoff.<br />

So entsteht ein Gasgemisch aus Wasserstoff,<br />

Methan und Kohlenmonoxid, das schließlich<br />

verbrannt wird und zwei Motoren antreibt.<br />

Per Kraft-Wärme-Kopplung wird Strom und<br />

Nutzwärme erzeugt. Der Reststoff Holzkoks<br />

dient als neuerlicher Energielieferant für die<br />

Verschwelung. Mit dieser Technologie wird<br />

80 Prozent der im Holz verfügbaren Energie<br />

genutzt – deutlich mehr als bei der sofortigen<br />

Verbrennung möglich wären. Die Rohstoffe<br />

kommen aus der Region. Der allergrößte<br />

Teil ist Restholz aus der Forst- und Landwirtschaft,<br />

dazu kommt Schwemmholz, das<br />

in SWU-Wasserkraftwerken angespült wird.<br />

Die erzeugte Wärme wird über ein noch zu<br />

bauendes Nahwärmenetz an Haushalte und<br />

Betriebe in Senden abgegeben. Eine weitere<br />

Ver bindungsleitung nach Neu-Ulm unterstützt<br />

zudem das dortige Wärmenetz. Pro Jahr<br />

werden etwa 36 Millionen Kilowattstunden<br />

Strom und 41 Millionen Kilowattstunden<br />

Wärme erzeugt. Da<strong>mit</strong> können 10.000 Haushalte<br />

versorgt werden.<br />

Ehrgeizige Ziele<br />

Bis 2020 wollen die Stadtwerke Ulm/Neu-<br />

Ulm alle Haushaltskunden <strong>mit</strong> Strom aus<br />

erneuerbaren Energien versorgen. Und bis<br />

2025 soll sogar der gesamte regionale Strombedarf<br />

komplett selbst gedeckt sein. Neben<br />

der Stromproduktion in eigenen Kraftwerken<br />

dienen hierzu auch Beteiligungen an Kraftwerksgesellschaften.<br />

Für die bereits umgesetzten Maßnahmen,<br />

aber auch für den in die Zukunft weisenden<br />

Ehrgeiz, erhielt Ulm im Juni die Auszeichnung<br />

„Energie-Kommune“ der Agentur für<br />

Erneuerbare Energien. „Ulm zeigt, wie Kommunen<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> den Stadtwerken als<br />

starkem Partner wegweisende Erneuerbare-<br />

Energien-Projekte über Stadt- und Ländergrenzen<br />

hinweg erfolgreich umsetzen können“,<br />

würdigte Nils Boenigk, Projektleiter<br />

„Kommunal-Erneuerbar“ bei der Agentur<br />

für Erneuerbare Energien, den Preisträger.<br />

Über die Zusammenarbeit von Ulm <strong>mit</strong> der<br />

bayerischen Nachbarstadt Neu-Ulm berichtet<br />

Andrea Lippert von der Abteilung „Strategische<br />

Planung“ der Stadt Ulm: „Das ist nicht immer<br />

ganz einfach, weil etwa in beiden Bundesländern<br />

teilweise unterschiedliche Gesetzeslagen<br />

gelten. Aber Energiethemen machen<br />

keinen Halt vor Grenzen oder Flüssen.“ •<br />

Transportschnecke im 12 Meter hohen<br />

Stahlbehälter des Holz<strong>gas</strong>-Heizkraftwerks.<br />

Verschwelung statt<br />

Verbrennung<br />

Holzanlieferung: Verwendet werden<br />

Holzreste aus der regionalen Land- und<br />

Forstwirtschaft …<br />

Jeden Monat eine „Energie-Kommune“<br />

… sowie Schwemmholz aus den Wasserkraftwerken<br />

an der Donau.<br />

Mit dem Titel „Energie-Kommune“ würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien<br />

vorbildliche kommunale Energieprojekte. Ausführlich vorgestellt werden sie auf<br />

dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de<br />

12 | 31 2012 | <strong>gas</strong>


Aktuelles<br />

LBS-Umfrage<br />

Energiekosten: Sanierungsmotiv Nr. 1<br />

Wer seine Immobilie modernisiert hat oder dies plant, hat vor allem ein Ziel: die Energiekosten<br />

zu drücken. Das ist nur eines der Ergebnisse einer aktuellen GfK-Umfrage im Auftrag<br />

der Landesbausparkassen (LBS).<br />

Drei von vier Befragten nannten die<br />

Senkung der Energiekosten beziehungsweise<br />

die Einsparung von<br />

Energie als wichtigsten Grund, in die Sanierung<br />

der eigenen vier Wände zu investieren.<br />

Von deutlich geringerer Bedeutung sind alle<br />

anderen Motive wie die Verbesserung des<br />

Wohnklimas, die Notwendigkeit von Instandhaltungen<br />

oder das Umweltschutz-Ziel.<br />

Eigentümer wichtigste<br />

Investorengruppe<br />

Knapp zwei Drittel der Heizkosten in Deutschland<br />

fallen in selbstgenutzten Eigenheimen<br />

und Eigentumswohnungen an. Das macht die<br />

Wohneigentümer zu den wichtigsten Akteuren<br />

bei der Umsetzung der Energiewende, wenn es<br />

um die Einsparung von Wärmeenergie geht.<br />

Entscheidend sind nach Analysen von LBS<br />

Mit großem Abstand führt das Einsparen<br />

von Energie die Liste der Sanierungsgründe<br />

an.<br />

Grafik: LBS<br />

Research die Eigentümer im Rentenalter, denn<br />

gerade deren Objekte weisen überdurchschnittlich<br />

große Energieeinsparpotenziale auf.<br />

Laut der GfK-Umfrage hat fast die Hälfte<br />

der privaten Hausbesitzer in Deutschland ihre<br />

Immobilie schon einmal energetisch modernisiert,<br />

24 Prozent allein in den letzten drei<br />

Jahren. Weitere 22 Prozent wollen dies in den<br />

nächsten drei Jahren tun. Diese Bereitschaft<br />

verteilt sich auf alle Altersgruppen bis 65 etwa<br />

gleichmäßig, um dann bei den Befragten im<br />

Rentenalter auf 16 Prozent abzufallen.<br />

Der Einfluss der Förderung auf die Modernisierungstätigkeit<br />

ist laut LBS begrenzt, obwohl<br />

die Befragten <strong>mit</strong> großer Mehrheit für eine Ausweitung<br />

der staatlichen Förderung plädieren.<br />

Letztlich ist die öffentliche Unterstützung nur<br />

für 27 Prozent der Befragten ausschlaggebend.<br />

Bei den Förderinstrumenten werden – etwas<br />

überraschend – Zuschüsse im Vergleich zu<br />

steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten favorisiert.<br />

Weniger überrascht, dass zinsgünstige<br />

Kredite eine geringe Zugkraft haben. Je älter die<br />

Befragten, desto geringer ist die Bereitschaft, für<br />

die Sanierung ein Darlehen aufzunehmen. •<br />

Studie zur Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungen<br />

Es rechnet sich<br />

Wer energetisch modernisiert, spart unterm Strich Geld. Das ist das Ergebnis einer Studie<br />

der Deutschen Energie-Agentur (dena).<br />

Untersucht wurde die Wirtschaftlichkeit energetischer Gebäudesanierungen<br />

in modernisierungsbedürftigen Ein- und Zweifamilienhäusern.<br />

Die Daten basieren auf dem Projekt „Niedrigenergiehaus<br />

im Bestand“, in dem rund 360 stark sanierungsbedürftige<br />

Einfamilienhäuser energieeffizient saniert wurden. Wichtig: Die energetischen<br />

Maßnahmen werden <strong>mit</strong> sowieso anstehenden Modernisierungsund<br />

Instandhaltungsarbeiten gekoppelt. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

betrachtet dabei nur die energieeffizienzbedingten Mehrkosten.<br />

Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, zu<br />

den Ergebnissen am Beispiel des Sanierungsziels <strong>Effizienz</strong>haus 70:<br />

„Rechnet man die energetischen Sanierungskosten auf die eingesparte<br />

Heizenergie um, kostet jede eingesparte Kilowattstunde 7,1 Cent.<br />

Demgegenüber steht schon heute ein durchschnittlicher Energiepreis<br />

von 8 Cent pro Kilowattstunde –Tendenz steigend.“<br />

<strong>Effizienz</strong>haus 55<br />

Die dena-Modellrechnung ergibt eine Kostendeckung bei<br />

energetischen Modernisierungen.<br />

Grafik: dena<br />

Sogar die Sanierung eines Einfamilienhauses aus den 70er-Jahren<br />

zum <strong>Effizienz</strong>haus 55 würde sich bezahlt machen: In diesem Fall<br />

liegen die energetischen Sanierungskosten bei 7,7 Cent, um eine<br />

Kilowattstunde Wärmeenergie einzusparen. Gegenüber den sowieso<br />

nötigen Standard-Sanierungsmaßnahmen errechnete die dena<br />

hierfür Mehrkosten von rund 30.000 Euro.<br />

Die von der dena vorgestellten Musterrechnungen sind kein Ersatz<br />

für eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung durch einen<br />

Energieberater. •<br />

<strong>gas</strong> | 31 2012 | 13


Aktuelles<br />

Erd<strong>gas</strong>heizungen für alle Einsatzbereiche<br />

Palette für die<br />

Kunden beratung<br />

Erd<strong>gas</strong> ist der Schlüssel zur sparsamen<br />

Heizung. Mit dieser Botschaft kann bei der<br />

Kundenberatung die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten<br />

von Erd<strong>gas</strong> als Brennstoff<br />

vorgestellt werden.<br />

Einzige Voraussetzung, um von den energiesparenden Alternativen<br />

profitieren zu können, ist ein Erd<strong>gas</strong>anschluss. Auf<br />

dieser Basis steht einem kostengünstigen Heizsystem, der<br />

Nutzung von regenerativen Energien oder der hauseigenen Stromerzeugung<br />

nichts mehr im Weg. Die Verbraucherinformation ERD-<br />

GAS gibt einen Überblick über die zahlreichen Möglichkeiten einer<br />

effizienten Erd<strong>gas</strong>heizung.<br />

Wer auf bewährte, preiswerte Technik setzt, ist <strong>mit</strong> der Erd<strong>gas</strong>-<br />

Brennwerttechnik bestens bedient. Beim Kesseltausch muss in der<br />

Regel nur die Ab<strong>gas</strong>abführung <strong>mit</strong> preisgünstigen Kunststoffrohren<br />

modernisiert werden. Wer darüber hinaus von der Kraft der Sonne<br />

profitieren möchte, koppelt die Brennwerttechnik <strong>mit</strong> dem Einsatz<br />

einer Solarwärmeanlage zur Warmwasserbereitung. Soll auch die<br />

Bild: Verbraucherinformation ERDGAS<br />

Raumheizung <strong>mit</strong> Sonnenwärme unterstützt werden, ist es ratsam,<br />

die Wärme über eine Flächenheizung zu verteilen.<br />

Hauseigentümer, die neben Wärme zuhause gleichzeitig Strom erzeugen<br />

möchten, können eine Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlage installieren. Für den<br />

sinnvollen Betrieb sollte der Wärmebedarf des Hauses bei mindestens<br />

20.000 Kilowattstunden pro Jahr liegen. Zudem sollte die Warmwasserbereitung<br />

zentral erfolgen. Die jüngste Option stellen Gaswärmepumpen<br />

dar. Ihr Einsatzbereich sind Neubauten oder gut gedämmte Bestandsgebäude,<br />

die möglichst über eine Flächenheizung verfügen. •<br />

Klimaneutral bis 2050<br />

Sanierungsfahrplan für<br />

Bundesgebäude<br />

Wie können Bundesgebäude bis 2050 klimaneutral werden?<br />

Diese Frage beantwortet die Deutsche Energie-Agentur<br />

(dena) im Auftrag des Bundes. 2013 soll ein Fahrplan zur<br />

energieeffizienten Sanierung von Behörden, Kasernen und<br />

vielen anderen Liegenschaften feststehen.<br />

Auftraggeber der dena ist die Bundesanstalt<br />

für Immobilienaufgaben<br />

(BImA) als Eigentümerin und<br />

Betreiberin von mehr als 4.700 zivilen und<br />

militärischen Bundesliegenschaften. Neben<br />

dem ehrgeizigen Ziel der Klimaneutralität bis<br />

zum Jahr 2050 wurden auch Zwischenziele<br />

vorgegeben: Bis 2020 soll der Wärmebedarf<br />

der Bundesgebäude um 20 Prozent gesenkt<br />

werden.<br />

Datenbasis und<br />

Bewertungssystem<br />

Im ersten Schritt wird eine umfassende Datengrundlage<br />

geschaffen, in der alle relevanten<br />

Kennzahlen zum Energieverbrauch, zu<br />

14 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />

den Kosten, den CO 2-Emissionen, den beheizten<br />

Flächen und ihrer Nutzung zusammengestellt<br />

sind. Für die Auswertung dieser<br />

gebäudescharf erfassten Daten entwickelt die<br />

dena ein Bewertungssystem. So können die<br />

Einsparpotenziale der vielen unterschiedlichen<br />

Liegenschaften verglichen werden. Prio ritäten<br />

können nach <strong>Effizienz</strong>- und Wirtschaftlichkeitskriterien<br />

gesetzt werden.<br />

Aus dieser Analyse des gesamten Gebäudepools<br />

zeigt sich, welche Gebäude vordringlich<br />

saniert werden müssen und welche Maßnahmen<br />

und Investitionen dafür notwendig sind.<br />

Neben dem generellen Fahrplan sollen ein<br />

Detailplan für alle bis 2015 umzusetzenden<br />

Sofortmaßnahmen sowie ein grober Übersichtsplan<br />

<strong>mit</strong> Meilensteinen und Zwischenzielen<br />

bis 2050 entwickelt werden.<br />

Gebäude im Besitz des Bundes sollen<br />

zukünftig zu energetischen Vorbildern<br />

werden. Bild: KfW/Thomas Klewar<br />

Mit dem Sanierungsfahrplan und seiner<br />

Umsetzung will der Bund nicht nur Energiekosten<br />

sparen. Öffentliche Gebäude sollen<br />

nach den Plänen der Bundesregierung bei der<br />

Verbesserung der Energieeffizienz außerdem<br />

eine Vorbildfunktion erfüllen. Das ist bei den<br />

bisherigen Energieniveaus im öffentlichen<br />

Gebäudebestand nur selten der Fall. •


Die „MS Wissenschaft“ ist wieder unterwegs<br />

Schwimmende Nachhaltigkeits-<br />

Ausstellung<br />

Aktuelles<br />

36 deutsche und österreichische Städte stehen auf dem Fahrplan der „MS Wissenschaft“.<br />

Das schwimmende Science Center bringt vor allem Schülern und Familien wissenschaftliche<br />

Themen auf unterhaltsame Art näher. Es ist bis Mitte Oktober im Auftrag des Bundesforschungsministeriums<br />

unterwegs.<br />

Bis Mitte Oktober ist das Ausstellungsschiff<br />

„MS Wissenschaft“ auf Deutschlands<br />

und Österreichs Wasserstraßen<br />

unterwegs. Bild: T. Gabriel/Studio Grau<br />

Bei der Ausstellung unter Deck geht es<br />

um vielerlei Themen zur Forschung für<br />

eine nachhaltige Entwicklung.<br />

Bild: Ilja C. Hendel/Wissenschaft im Dialog<br />

An diesem Exponat werden die Besucher zu<br />

„Stadtklima-Architekten“. Es geht um die globalen<br />

Folgen des Klimawandels in den Städten.<br />

Bild: Ilja C. Hendel/Wissenschaft im Dialog<br />

Das Wissenschaftsjahr 2012 steht<br />

unter dem Motto „Zukunftsprojekt<br />

Erde“. So lag es nahe, die diesjährige<br />

Ausstellung auf der „MS Wissenschaft“ der<br />

Forschung für nachhaltige Entwicklungen zu<br />

widmen. Wie wollen wir leben? Wie müssen<br />

wir wirtschaften? Wie können wir unsere<br />

Umwelt bewahren? Diese drei Leitfragen des<br />

Wissenschaftsjahrs prägen auch die Ausstellung<br />

an Bord des ehemaligen Frachtschiffes.<br />

„Die Ausstellung gibt einen spannenden<br />

Einblick in Forschungsgebiete, die für unsere<br />

Zukunft enorm wichtig werden“, sagte Bundesforschungsministerin<br />

Annette Schavan,<br />

als sie Ende Mai die schwimmende Ausstellung<br />

eröffnete. „Die Exponate lassen die Besucherinnen<br />

und Besucher diese Wissenschaft<br />

hautnah und spielerisch erleben. Zugleich<br />

regen sie zum Nachdenken über Nachhaltigkeit<br />

an.“<br />

Stadt der Zukunft<br />

Leitmotiv der von der Initiative Wissenschaft<br />

im Dialog (WiD) zum großen Teil interaktiv<br />

gestalteten Ausstellung ist die Stadt der Zukunft.<br />

Die meist jugendlichen Besucher gehen<br />

unter anderem auf den Markt, auf den Spielplatz,<br />

ins Kaufhaus, ins Kino und in den Park.<br />

Überall können sie an entsprechenden Exponaten<br />

herausfinden, woran derzeit geforscht<br />

wird: Wassermanagement, Rohstoffrecycling,<br />

Artenvielfalt, Klimawandel oder nachhaltige<br />

Energieversorgung. Unter anderem erfahren<br />

die Besucher durch eigenes Ausprobieren und<br />

Forschen, wie viel CO 2 in verschiedenen Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

steckt, wie aus Abwasser Energie<br />

wird und warum Wälder so wichtig für das<br />

Klima sind.<br />

Nicht nur im Stauraum des ehemaligen<br />

Frachtschiffs findet lebendige Wissenschaft<br />

statt. An Bord der MS Wissenschaft diskutieren<br />

im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dialog<br />

an Deck“ Experten über besonders interessante<br />

Fragen der Nachhaltigkeitsforschung. •<br />

Eintritt frei!<br />

Die Ausstellung auf der „MS<br />

Wissen schaft“ richtet sich an Kinder<br />

ab zehn Jahren, an Jugendliche und<br />

an Erwachsene. Sehr gut geeignet<br />

ist die Ausstellung auch für Schulklassen.<br />

<br />

Öffnungszeiten: täglich 10 bis 19 Uhr<br />

Anmeldung für Schulklassen:<br />

Gruppen müssen sich über www.<br />

ms-wissenschaft.de anmelden.<br />

Termine für Schulklassen sind bereits<br />

ab 9 Uhr möglich.<br />

Klima-Workshops für Schulklassen:<br />

In Nürnberg und Würzburg werden<br />

Workshops zu Nachhaltigkeitsthemen<br />

angeboten, die für Schüler<br />

der Klassenstufen 4 bis 9 geeignet<br />

sind. Nur wenige Termine sind noch<br />

frei!<br />

Dialog an Deck: Expertenrunden<br />

finden am 28.08.2012 in Mainz<br />

(18.30 Uhr, Thema „Nachhaltige<br />

Geschäftsmodelle“) und am<br />

14.10.2012 in Würzburg (16 Uhr,<br />

Thema „Artenvielfalt“) statt.<br />

Der Eintritt ist frei. Weitere Infos:<br />

www.dialog-an-deck.de<br />

Mehr zur Tournee der „MS Wissenschaft“:<br />

www.ms-wissenschaft.de<br />

Tourplan der MS<br />

Wissenschaft<br />

27.08. bis<br />

30.08.2012<br />

01.09. bis<br />

03.09.2012<br />

05.09. bis<br />

06.09.2012<br />

07.09. bis<br />

08.09.2012<br />

13.09. bis<br />

17.09.2012<br />

18.09. bis<br />

19.09.2012<br />

21.09. bis<br />

24.09.2012<br />

26.09. bis<br />

27.09.2012<br />

29.09. bis<br />

30.09.2012<br />

02.10. bis<br />

04.10.2012<br />

05.10. bis<br />

07.10.2012<br />

08.10. bis<br />

10.10.2012<br />

12.10. bis<br />

15.10.2012<br />

Mainz, Adenauerufer ,<br />

KD-Anleger<br />

Aschaffenburg,<br />

Floßhafen<br />

Karlstadt, Mainpromenade,<br />

Höhe „Hotel<br />

Mainpromenade“<br />

Kitzingen, Unterer<br />

Mainkai, Anleger<br />

Personenschifffahrt<br />

Wien, Millennium<br />

Tower, Handelskai<br />

Krems, Schiffsstation<br />

Krems-Stein, Franz-<br />

Zeller-Platz<br />

Linz, Donaulände<br />

„Linz-Donaupark“,<br />

Höhe Brucknerhaus<br />

Passau, Römerplatz,<br />

Liegestelle A4<br />

Regensburg, Donaulände,<br />

gegenüber<br />

Wochenmarkt<br />

Nürnberg,<br />

Anlegestelle Eibach/<br />

Hafenstraße<br />

Forchheim, Main-<br />

Donau-Kanal,<br />

an der Austraße<br />

Bamberg, Schleuse<br />

Bamberg<br />

Würzburg, Viehmarkt,<br />

Dreikronenstraße,<br />

südlich<br />

Friedensbrücke<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 15


Aktuelles<br />

Energiespar-Wettbewerb<br />

Griechenland ist<br />

Europameister!<br />

Bei der Preisgala in Brüssel trafen sich<br />

die nationalen Titelträger und Organisatoren<br />

der Energiespar-Europameisterschaft.<br />

Bilder: co2online<br />

Mehr als 8.000 europäische Haushalte haben sich an dem<br />

Wettbewerb European Citizens Climate Cup beteiligt. Gewonnen<br />

hat das griechische Team, Deutschland wurde bei<br />

der Energiespar-Europameisterschaft fünfter.<br />

Zumindest in diesem Fall sind die Griechen<br />

mal ganz vorn in Europa: Beim<br />

Energiesparcup setzte sich das griechische<br />

Team gegen zehn weitere Nationen und<br />

Regionen durch. Entscheidend war bei dem<br />

von der gemeinnützigen Berliner Beratungsgesellschaft<br />

co2online initiierten Wettbewerb<br />

der ein Jahr dauernde Vorlauf: So lange sparten<br />

8.000 europäische Haushalte um die Wette.<br />

Die griechischen Teilnehmer senkten dabei ihren<br />

Heizenergieverbrauch um rund acht Prozent<br />

und ihren Stromverbrauch um über vier<br />

Prozent. Doch auch die Qualität der Daten-<br />

Dokumentation und die Teilnehmerzahlen<br />

flossen in die abschließende Bewertung ein.<br />

Deutscher Meister aus<br />

Neulußheim<br />

Bundesweit war Familie Huwe aus Neulußheim<br />

bei Mannheim beim Energiesparen ganz<br />

vorn und da<strong>mit</strong> beim Abschluss-Event in Brüssel<br />

dabei. „Huwes haben nicht nur überdurchschnittlich<br />

viel Energie eingespart. Sie haben<br />

gleichzeitig bewiesen, dass sich Klimaschutz<br />

und Komfort nicht ausschließen und Sparen<br />

keinen Verzicht bedeuten muss“, sagt Projektleiterin<br />

Claudia Julius von co2online. Sie<br />

betreute das deutsche Energiesparcup-Team.<br />

Familie Huwe hat innerhalb eines Jahres ihren<br />

Stromverbrauch um etwa ein Drittel gesenkt.<br />

Vor-Ort-Beratung<br />

Seit Juli erhöhte Zuschüsse<br />

Die deutschen Vertreter, Familie<br />

Huwe aus Neulußheim, <strong>mit</strong> co2online-Geschäftsführer<br />

Johannes D.<br />

Hengstenberg.<br />

Weitere vorbildliche Maßnahmen machten<br />

die dreiköpfige Familie zum verdienten<br />

Sieger. Sie reichten von einfachen Ideen wie<br />

dem Einsatz von LED-Lampen bis hin zur<br />

genauen Überwachung des Stromverbrauchs<br />

<strong>mit</strong> eigenem Server und Touchscreen-Anzeige.<br />

Zum wichtigen Hilfs<strong>mit</strong>tel wurde das<br />

Energiesparkonto von co2online. Es wurde<br />

im gesamten Wettbewerb als Messinstrument<br />

eingesetzt. Hier belegte Deutschland hinter<br />

Griechenland, Malta, Dänemark und Bulgarien<br />

den fünften Platz. •<br />

Online-Hilfs<strong>mit</strong>tel<br />

Auf der Wettbewerbsseite www.energiesparcup.de<br />

informierte co2online das<br />

deutsche Team über Sparmöglichkeiten im<br />

Bereich Heizen, Warmwasser, Strom und Beleuchtung.<br />

Unter www.energiespar konto.<br />

de steht auch künftig jedem Verbraucher<br />

ein kostenloses Online-Haushaltsbuch für<br />

Energie zur Verfügung.<br />

Bis zu 400 Euro gibt es seit 1. Juli für qualifizierte Vor-Ort-Energieberatungen in Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern, bis 500 Euro in Mehrfamilienhäusern. Gleichzeitig ist die Zahl der Berater<br />

in der Expertenliste für BAFA- und KfW-Förderprogramme auf über 1.500 angewachsen.<br />

Darüber hinaus können wie bisher<br />

eine Stromeinsparberatung <strong>mit</strong><br />

50 Euro und eine thermografische<br />

Unter suchung <strong>mit</strong> bis zu 100 Euro unterstützt<br />

werden. Gefördert werden Beratungen in<br />

Wohngebäuden, für die der Bauantrag vor<br />

dem 31. Dezember 1994 gestellt wurde.<br />

Förderanträge werden vom Energieberater<br />

vor Beginn der Beratung beim BAFA gestellt.<br />

Die Erhöhung der Zuschüsse resultierte<br />

nicht zuletzt aus dem Kritikpunkt, dass eine<br />

vollwertige Beratung inklusive Vor-Ort-Termin<br />

seinen Preis habe. Billig-Beratungen,<br />

die sich allein an dem Zuschuss orientierten,<br />

hätten den Hausbesitzern oftmals wenig<br />

Aufschlussreiches gebracht. Deshalb wurde<br />

die Erhöhung durch das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie <strong>mit</strong> einer<br />

Verpflichtung verbunden: Energieberater<br />

müssen jetzt nach einer Gebäudeanalyse ein<br />

individuelles Sanierungskonzept und einen<br />

16 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />

Maßnahmenfahrplan entwickeln. So soll es<br />

dem Eigentümer leichter gemacht werden,<br />

eine energetische Sanierung auch in Einzelschritten<br />

durchzuführen.<br />

Höhere Anforderungen<br />

an Berater<br />

Energieberater müssen zukünftig höhere Anforderungen<br />

an ihre Qualifikation erfüllen: Wer<br />

in der Energie-<strong>Effizienz</strong>-Expertenliste für die<br />

Förderprogramme des Bundes eingetragen ist,<br />

muss regelmäßig Fortbildungen nachweisen.<br />

Energieberatungen bzw. Baubegleitungen<br />

fördert neben dem BAFA-Vor-Ort-Programm<br />

auch die KfW – seit Anfang 2012 <strong>mit</strong> ebenfalls<br />

erhöhten Zuschüssen von bis zu 4.000 Euro pro<br />

Vorhaben. Die Beratersuche erfolgt über eine<br />

Datenbank, die seit Ende 2011 im Internet angeboten<br />

wird (siehe Kasten). Über 1.500 qualifizierte<br />

Berater für alle Energieeffizienzprogramme<br />

des Bundes sind in dieser Liste versammelt.<br />

Da<strong>mit</strong> wird nicht nur die Expertensuche nach<br />

Postleitzahlen erleichtert. Die Expertenliste soll<br />

vor allem auch dazu beitragen, die Qualität bei<br />

Energieberatungen und hocheffizienten Sanierungen<br />

und Neubauten zu verbessern.<br />

Die Expertenliste wird von der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) betreut. Wer sich<br />

registrieren lassen will, muss neben einer<br />

Grundqualifikation eine zusätzliche Weiterbildung<br />

im Bereich energieeffizientes Bauen<br />

und Sanieren nachweisen. Außerdem werden<br />

durch die dena die Qualifizierung der Experten<br />

sowie die Qualität der durchgeführten<br />

Vorhaben kontinuierlich überprüft. •<br />

Weitere Infos<br />

Die Energieberater-Datenbank des Bundes<br />

findet sich unter www.energie-effizienzexperten.de


RENEXPO®<br />

<br />

29.11. – 01.12.2012<br />

Messezentrum Salzburg<br />

www.renexpo-austria.at<br />

-Anzeige-<br />

Die Energie der Zukunft<br />

4. RENEXPO ® Austria entwickelt vom 29.11. bis 01.12. 2012 die Österreichische Energiestrategie weiter<br />

Österreichs Energie<br />

Mit einer ambitionierten Energiestrategie will Österreich<br />

seine Klimaschutzziele erreichen, die Abhängigkeit<br />

von Energieimporten drastisch vermindern und<br />

Wirtschaft und Beschäftigung einen kräftigen Schub<br />

geben. Die Energiepolitik Österreichs ist daher bereits<br />

seit 2009 auf drei Säulen ausgerichtet: die Steigerung<br />

der Energieeffizienz, die Energieeinsparung und den<br />

engagierten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Internationale<br />

Fachmesse und Kongress für Erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz, RENEXPO ®<br />

Austria leistet<br />

dazu dieses Jahr bereits zum vierten Mal ihren Beitrag.<br />

Die Kongressmesse findet vom 29. 11. bis 01.12.<br />

2012 in Salzburg statt.<br />

Die RENEXPO ®<br />

Austria<br />

Die Energiefachmesse <strong>mit</strong> Kongress RENEXPO ®<br />

Austria<br />

ist die einzige Kongressmesse in Österreich, die eine<br />

derart breite Vielfalt an Energiethemen aufgreift. Auf<br />

der internationalen Kongressmesse kommen 4.000<br />

Fachbesucher und 150 Aussteller zusammen, um auf<br />

den 3 Brachenforen zu den Themen Wasserkraft, Gebäudeintegrierte<br />

Photovoltaik und EnergiePlus-Gebäude<br />

Kontakte zu machen, Wissen zu ver<strong>mit</strong>teln und<br />

Entscheidungen vorzubereiten. Neben ihren Schwerpunktthemen<br />

präsentiert die RENEXPO ®<br />

Austria jährlich<br />

neue innovative Technologien.<br />

Aktuelles Wissen für Energieberater<br />

Die RENEXPO ®<br />

Austria in Salzburg ist seit vier Jahren,<br />

neben vielen weiteren Energiethemen, der Branchentreffpunkt<br />

für österreichische Energieberater.<br />

Im Rahmen der „4. Österreichischen Energieberater<br />

Tage“ treffen sich Experten aus ganz Österreich und<br />

Bayern zum Informations- und Erfahrungsaustausch.<br />

Über 500 Energieberater nutzten 2011 die RENEXPO ®<br />

Austria. Aktuelle Informationen zu baurechtlichen Gesetzgebungen<br />

bietet die Tagung „EU-Energieausweis“,<br />

die die Energieberatung Salzburg im Rahmen der REN-<br />

EXPO ®<br />

Austria veranstaltet.<br />

Photovoltaik im Fokus<br />

Mit ihrem Schwerpunkt „Photovoltaik“ bietet die REN-<br />

EXPO ®<br />

Austria Unternehmen aus dem Photovoltaik-Bereich<br />

nach dem beachtlichen Erfolg vom letzten Jahr<br />

wieder eine eigene hochwertige Plattform in Österreich.<br />

Die Photovoltaik ist für Österreich ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor und ein fixer Bestandteil der<br />

Energiewende. Diesen Themenschwerpunkt ergänzt<br />

auch 2012 das zweitägige, internationale „PV – Skin<br />

Industrieforum für gebäudeintegrierte Photovoltaik“,<br />

das das Thema gebäudeintegrierte Photovoltaik in<br />

den Vordergrund stellt. Über 200 internationale Experten<br />

werden zum Industrieforum erwartet.<br />

Der RENEXPO ®<br />

Austria Fachkongress<br />

Der RENEXPO ®<br />

Austria-Kongress bietet der Fachwelt an<br />

3 Tagen eine einzigartige Plattform für den Informations-<br />

und Erfahrungsaustausch. Jährlich treffen sich<br />

zum RENEXPO ® Austria-Impulskongress über 1.000<br />

Spitzenvertreter aus Industrie, Politik, Wissenschaft,<br />

Medien und Verbänden, um neue Märkte zu entdecken,<br />

innovatives Know-how zu sichern, sowie Kontakte<br />

aufzubauen und zu pflegen. Der 4. RENEXPO ®<br />

Austria-Impulskongress<br />

gibt Managern der Energiewende<br />

Orientierung und ver<strong>mit</strong>telt neues Wissen und Kompetenzen.<br />

Fachkongresse<br />

Donnerstag, 29.11.2012<br />

» 4. Österreichisches Wärmepumpen Forum<br />

» 3. Österreichischer Bürgermeistertag<br />

» 2. PV-Skin Industrieforum für gebäudeintegrierte<br />

Photovoltaik<br />

» 2. Österreichische Tagung für Mini- und Mikro-<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

» 1. Symposium Energie-Plus-Gebäude<br />

» 1. Wasserkraft Betreiber-Seminar<br />

» PV-Vertriebsseminar: Effizient Werben, Verkaufen<br />

<strong>mit</strong> Erfolg<br />

» Große PV Dachanlagen<br />

Freitag, 30.11.2012<br />

» 4. Österreichischer Energieberatertag<br />

» 4. Internationale Kleinwasserkraftkonferenz:<br />

Neubau, Sanierung und Revi-talisierung<br />

» Grundlagenseminar Dezentrale Strom, Wärme und<br />

Kälteerzeugung <strong>mit</strong> Blockheizkraftwerken<br />

» Innovative Beleuchtung<br />

» EU-Energieausweis in Salzburg – Fragen und<br />

Antworten<br />

Freikarten für Leser: www.renexpo-austria.at/freikarte-presse3.html


Förder-Ecke<br />

Seit 1. Juni 2012<br />

Förderprogramm<br />

„Kommunale<br />

Energie versorgung“<br />

Kommunale Maßnahmen zur Energieeffizienz<br />

und zum Ausbau der dezentralen<br />

Energie versorgung werden seit Juni von der<br />

KfW gefördert. Da<strong>mit</strong> sollen Investitionsanreize<br />

für die Energiewende auf kommunaler<br />

Ebene geschaffen werden.<br />

Das neue Förderprogramm „Kommunale Energieversorgung“<br />

soll Kommunen und kommunale Unternehmen bei ihren<br />

Investitionsvorhaben in neue Erzeugungskapazitäten und<br />

bei der <strong>Effizienz</strong>steigerung bestehender Anlagen unterstützen. Entwicklung<br />

und Ausgestaltung des Programms wurden vom Verband<br />

kommunaler Unternehmen (VKU) begleitet. Den Zubaubedarf von<br />

Kraftwerkskapazitäten beziffert der VKU <strong>mit</strong> 21 Gigawatt bis 2025,<br />

den zusätzlichen Aus- und Umbaubedarf im Bereich der Verteilnetze<br />

auf rund 25 Milliarden Euro bis 2030.<br />

VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck kommentiert:<br />

„Dieses Förderprogramm ist eine wichtige Grundlage für unsere Un-<br />

Weitere Infos<br />

Detaillierte Informationen<br />

zum neuen Förderprogramm<br />

gibt es unter www.kfw.de/<br />

203 (für Kommunen) und<br />

www.kfw.de/204 (für kommunale<br />

Unternehmen).<br />

Gefördert wird auch die dezentrale<br />

Energieerzeugung in Blockheizkraftwerken.<br />

Bild: VKU/regentaucher.com<br />

ternehmen, um Anreize für die dringend notwendigen Investitionsvorhaben<br />

zu schaffen.“ Reck hofft darauf, dass die Zinssätze deutlich<br />

unter dem Marktniveau liegen werden.<br />

Maßgeschneidert für Stadtwerke<br />

Zinsverbilligte Darlehen können beispielsweise für die folgenden<br />

Maßnahmen gewährt werden:<br />

• Neubau oder Aufrüstung von Gas-und-Dampf-Kraftwerken,<br />

• flexiblere Stromerzeugung von <strong>gas</strong>betriebenen Anlagen der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung,<br />

• Ausbau der Verteilnetze,<br />

• Installation intelligenter Informations-, Kommunikations- und<br />

Netzsteuerungstechnologien,<br />

• Neu- und Ausbau von dezentralen Stromspeichern.<br />

„Hierbei kommt insbesondere den Stadtwerken als regionale Energieversorger<br />

eine besondere Bedeutung zu. Wir wollen sie <strong>mit</strong> dem<br />

neuen Programm, bei dem wir die Darlehen aus unseren eigenen<br />

Mitteln verbilligen, dabei unterstützen, einen wichtigen Beitrag für<br />

die Energiewende im kommunalen Bereich zu leisten“, sagt das KfW-<br />

Vorstands<strong>mit</strong>glied Dr. Axel Nawrath. •<br />

Initiative „Klima Plus Saar“<br />

Auch Brennstoffzellen-Heizungen<br />

werden unterstützt<br />

Neue Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz: Das sind<br />

die Fördergegenstände des saarländischen Programms<br />

„Klima Plus Saar“. Unter anderem werden auch Brennstoffzellen-Heizungen<br />

unterstützt.<br />

18 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />

Das Saarland ist das erste Bundesland,<br />

das die Installation von Brennstoffzellen-Mikro-Kraftwerken<br />

fördert. Das<br />

erste Aggregat des Herstellers Ceramic Fuel<br />

Cells wurde Anfang Mai von der saarländischen<br />

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-<br />

Karrenbauer in Betrieb genommen. Das<br />

Saarland gewährt im Rahmen des Programms<br />

„Klima Plus Saar“ für bis zu zehn im eigenen<br />

Bundesland installierte BlueGen-Anlagen<br />

einen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der<br />

Gesamtkosten für Gerät, Montage und Inbetriebnahme.<br />

Da<strong>mit</strong> soll die Markteinführung<br />

der BlueGen-Technologie unterstützt werden.<br />

Das <strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong> betriebene Mikro-Kraftwerk<br />

bietet einen hohen elektrischen Wirkungsgrad<br />

von 60 Prozent. Inklusive der Nutzwärme steigt<br />

der Gesamtwirkungsgrad auf bis zu 85 Prozent.<br />

Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer lobte<br />

zum einen die Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

des deutsch-australischen Unternehmens<br />

Ceramic Fuel Cells. Zum anderen<br />

betonte sie die Vorbildfunktion von kleinen<br />

Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen,<br />

die solche innovativen Technologien nutzen<br />

und da<strong>mit</strong> in die Zukunft investieren.<br />

Breit angelegte Förderinitiative<br />

Die landesweite Förderinitiative „Klima Plus<br />

Saar“ ist bewusst breit angelegt, um flexibel<br />

Innovationen wie eben auch Brennstoffzellen-Heizgeräte<br />

fördern zu können. Unterstützt<br />

werden Kommunen, private Haushalte,<br />

Unternehmen, Vereine und Verbände, die<br />

auf energiesparendes, kostensenkendes und<br />

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer bei der Inbetriebnahme<br />

des Brennstoffzellen-Mikro-<strong>KWK</strong> Blue-<br />

Gen.<br />

Bild: Ceramic Fuel Cells<br />

Klima Plus Saar<br />

Weitere Infos <strong>mit</strong> allen Details zum saarländischen<br />

Klimaschutzprogramm inklusive<br />

Flyern zum Download gibt es unter www.<br />

saarland.de > Themenportal Energie > Förderung<br />

Klima Plus Saar<br />

klimafreundliches Handeln umsteigen. Förderschwerpunkte<br />

liegen ebenso auf Wärmeschutzmaßnahmen<br />

wie auf der innovativen<br />

Energieerzeugung auf Basis erneuerbarer<br />

Energien. •


Förder-Ecke<br />

Antragsverfahren vereinfacht<br />

Energieberatung für den Mittelstand<br />

Für viele Unternehmen steht die Energieeffizienz<br />

im Tagesgeschäft nicht an<br />

vorderer Stelle. Umso wichtiger sind<br />

Beratungsangebote, die kleinen und <strong>mit</strong>tleren<br />

Unternehmen (KMU) hier auf die Sprünge<br />

helfen. Das Bundeswirtschaftsministerium<br />

unterstützt dies zusammen <strong>mit</strong> der KfW <strong>mit</strong><br />

einem entsprechenden Förderangebot.<br />

Seit März 2012 wird das Programm „Sonderfonds<br />

Energieeffizienz in KMU“ unter einem<br />

neuen Namen geführt: Die erfolgreiche<br />

Beratungsförderung wird jetzt als „Energieberatung<br />

Mittelstand“ angeboten. Gefördert<br />

werden einerseits Initialberatungen, die<br />

energetische Schwachstellen untersuchen,<br />

zum anderen Detailberatungen, die eine vertiefende<br />

Energieanalyse durchführen. Deren<br />

Ergebnis sollen konkrete Maßnahmenpläne<br />

für Energie und Kosten sparende Verbesserungen<br />

sein. Häufig amortisieren sich solche<br />

Maßnahmen durch erhebliche Kosteneinsparungen<br />

bereits nach kurzer Zeit.<br />

Auch das Antragsverfahren des Programms<br />

wurde vereinfacht. Zuschüsse erhalten<br />

Unternehmen, deren Energiekosten<br />

über 5.000 Euro liegen. Die Initialberatung<br />

wird <strong>mit</strong> bis zu 80 Prozent der förderfähigen<br />

Beratungskosten (max. 1.280 Euro), die Detailberatung<br />

<strong>mit</strong> bis zu 60 Prozent der förderfähigen<br />

Beratungskosten (max. 4.800 Euro)<br />

unterstützt. Im Rahmen des KfW-Energieeffizienzprogramms<br />

können zudem Investitionen<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

von KMU <strong>mit</strong> zinsgünstigen Krediten finanziert<br />

werden. •<br />

Weitere Infos<br />

Unter www.kfw.de sind die Programme<br />

über den „Programmfinder“<br />

schnell recherchiert – einfach Name<br />

oder Programm-Nummer eingeben:<br />

Energieberatung Mittelstand:<br />

Programm-Nr. EBM<br />

KfW-Energieeffizienzprogramm:<br />

Programm-Nr. 243 und 244<br />

Neues von KfW und BAFA<br />

Unterstützung für neue Heizungen<br />

Bis 2014 stehen für die CO 2<br />

-Gebäudesanierungsprogramme der KfW jährlich 1,5 Milliarden<br />

Euro zur Verfügung. Verbunden war die Freigabe der Mittel <strong>mit</strong> einigen Programmänderungen<br />

und -ergänzungen, die seit April gelten.<br />

Durch die Mittelfreigabe können seit<br />

einigen Monaten auch Förderprogramme<br />

wie das KfW-Programm<br />

„Energieeffizient Sanieren“ (Programm 152/<br />

Kredit, Programm 430/Investitionszuschuss)<br />

komplett umgesetzt werden. Unterstützt<br />

werden unter anderem auch energetische<br />

Einzelmaßnahmen für die Sanierung von<br />

Wohngebäuden wie die Heizungserneuerung.<br />

Förderfähig sind Maßnahmen in Wohngebäuden,<br />

für die vor dem 1.1.1995 der Bauantrag<br />

gestellt oder die Bauanzeige erstattet wurde.<br />

Kleine Maßnahmen –<br />

große Wirkung<br />

VdZ-Förder<strong>mit</strong>teldatenbank<br />

Mit einer Förder<strong>mit</strong>teldatenbank informiert<br />

die VdZ über ihr Serviceportal<br />

www.intelligent-heizen.info zum<br />

aktuellen Stand der Förderprogramme<br />

zur Heizungsmodernisierung.<br />

Gefördert werden über das Programm „Energieeffizient<br />

Sanieren“ erstmals auch Einzelmaßnahmen,<br />

die zu einer Optimierung der<br />

Wärmeverteilung bei bestehenden Heizungsanlagen<br />

führen. Dazu gehören etwa die richtige<br />

Einstellung der Heizungsregelung, die Abstimmung<br />

einzelner Teile der Heizungsanlage<br />

oder der Ersatz bestehender Heizungspumpen<br />

durch Hocheffizienzpumpen.<br />

Soll der Antrag bewilligt werden, sind einige<br />

Rahmenbedingungen zu beachten. Vor<br />

Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen muss<br />

eine Bestandsaufnahme wie der Heizungs-<br />

Check durchgeführt werden. Dieses Prüfverfahren<br />

zeigt Hausbesitzern, welche Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz<br />

am Heizungssystem erforderlich sind. Beim<br />

Austausch einer veralteten Heizungspumpe<br />

ist der Nachweis des hydraulischen Abgleichs<br />

verpflichtend.<br />

Neu ist außerdem der Förderstandard „<strong>Effizienz</strong>haus<br />

Denkmal“. Die Konditionen entsprechen<br />

denen des <strong>Effizienz</strong>hauses 115: Pro<br />

Wohneinheit winken ein zehnprozentiger Investitionszuschuss<br />

oder ein zinsgünstiges Darlehen<br />

über 75.000 Euro plus Tilgungszuschuss.<br />

Förderung von Mini-BHKW<br />

Schließlich werden seit April 2012 auch<br />

wieder neue Mini-Blockheizkraftwerke bis<br />

maximal 20 Kilowatt elektrischer Leistung<br />

gefördert. Hier ist die BAFA der Adressat von<br />

Anträgen. Voraussetzung für die Zuschüsse<br />

ist unter anderem, dass der Einbau in einem<br />

Bestandsgebäude <strong>mit</strong> Bauantrag vor dem<br />

1.1.2009 erfolgt. Die Höhe des Investitionszuschusses<br />

richtet sich nach der elektrischen<br />

Leistung. Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlagen bis 1 kW<br />

erhalten 1.500 Euro. 3.500 Euro beträgt die<br />

maximale Förderung für ein Mini-BHKW<br />

<strong>mit</strong> 20 kW elektrischer Leistung. •<br />

Auch die energetische Sanierung von<br />

Baudenkmälern wird von der KfW gefördert.<br />

Bild: KfW/Thomas Klewar<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 19


Fachbeitrag<br />

Dezentrale und zentrale Energieversorgung rücken enger zusammen<br />

Mikro-<strong>KWK</strong> im Zeichen<br />

der Energiewende<br />

Mikro-<strong>KWK</strong>-Systeme sind besonders für den Modernisierungsmarkt geeignet. Allerdings<br />

bleibt ihre Verbreitung bisher hinter den Erwartungen zurück. Der Energieversorger<br />

RWE hat jetzt <strong>mit</strong> HomePower ein Konzept vorgestellt, das wirtschaftlich interessante<br />

Angebotsmodelle für Hauseigentümer <strong>mit</strong> einem umfassenden Beitrag zur Energiewende<br />

verbindet.<br />

Die Potenziale der Kraft-Wärme-Kopplung für eine zukunftsfähigere<br />

Energieversorgung sind unbestritten. Einerseits lässt<br />

sich da<strong>mit</strong> auf hoch effiziente Weise Energie dezentral vor<br />

Ort bereitstellen. Andererseits können die Anlagen als Teil virtueller<br />

Kraftwerke Regelenergie für das Stromnetz vorhalten. Aus diesem<br />

Grund können <strong>mit</strong> dem Einsatz von <strong>KWK</strong>-Anlagen zwei wesentliche<br />

Herausforderungen der Energiewende gleichermaßen angegangen<br />

werden: Die Umgestaltung der Stromversorgung sowie der Abbau<br />

des Modernisierungsstaus in den Heizkellern.<br />

Umbau der Strom erzeugungsstrukturen<br />

Der Anteil von regenerativem Strom an der gesamten Erzeugung soll<br />

bis 2020 von derzeit 17 auf 35 Prozent und bis 2050 auf 50 Prozent<br />

steigen. Auf der Netzseite geht es dabei vor allem um die zunehmende<br />

Integration von volatilem Ökostrom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen.<br />

Dieser muss transportiert, gespeichert und flexibel ergänzt<br />

werden. Bereits 2010 hat das nominelle Wind- und PV-Stromangebot<br />

eine Kapazität von etwa 45 Gigawatt erreicht – bis 2020 sollen es bis zu 90<br />

Gigawatt werden. Bedenkt man, dass der Strombedarf am Wochenende<br />

derzeit in Deutschland bei rund 35 Gigawatt liegt, wird deutlich, wie<br />

wichtig es für die Netzstabilität ist, ausreichend positive und negative<br />

Regelenergie zur Verfügung zu stellen.<br />

Durch die weiter steigende regenerative Leistung im Strommarkt<br />

ergibt sich in Zukunft eine zusätzliche Aufgabe für die Kraft-Wärme-Kopplung:<br />

Sie kann die erwähnte Regelenergie zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Modernisierung der Wärmeerzeugung<br />

Die zweite große Herausforderung ist die Auflösung des Modernisierungsstaus<br />

in den Heizungskellern. Mit etwa 40 Prozent hat der<br />

gesamte Wärmesektor den größten Anteil am Endenergieverbrauch.<br />

Gleichzeitig sind nur ein Viertel der knapp 17,8 Millionen Heizungsanlagen<br />

nach heutigem Stand der Technik als effizient zu bewerten<br />

oder werden <strong>mit</strong> regenerativen Energieträgern betrieben. Die jährliche<br />

Modernisierungsquote liegt derzeit lediglich bei 3 Prozent. Um die<br />

Energieeinspar- und Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen,<br />

wäre nach Einschätzung der Branchenverbände zumindest eine<br />

Verdopplung erforderlich.<br />

Obwohl die Kraft-Wärme-Kopplung ein wichtiger Baustein der<br />

Energiewende ist – ihr Anteil an der Stromversorgung soll laut Bundesregierung<br />

bis 2020 auf 25 Prozent erhöht werden –, gibt es bisher<br />

im kleinen Leistungsbereich nur wenige Ansätze, die Lösungen für<br />

die beiden oben genannten Herausforderungen versprechen. Die Ursachen<br />

hierfür sind vor allem struktureller Natur:<br />

Bereits kurz nach der Markteinführung wurden die ersten HomePower-Projekte realisiert – unter anderem in diesem Vierfamilienhaus<br />

im südlichen Ruhrgebiet <strong>mit</strong> insgesamt 360 Quadratmeter Wohnfläche. Im Bild der Bauherr (links) <strong>mit</strong> den Projektbeteiligten:<br />

(v. r.) Jessica Zinck, Projektingenieurin RWE <strong>Effizienz</strong>, Herbert Kuschel, Verkaufsleiter Vaillant Rhein Ruhr, Fachhandwerker Michael<br />

Newerla, Geschäftsführer der Gustav Müller GmbH in Düsseldorf.<br />

Bilder: RWE <strong>Effizienz</strong><br />

20 | 3 2012 | <strong>gas</strong>


ist ein modulierendes ecoPOWER 4.7 BHKW. Mit einer Leistung im<br />

Bereich von 1,5 bis 4,7 kW elektrisch und von 4,7 bis 12,5 kW thermisch<br />

bewähren sich die Anlagen bereits seit über 10 Jahren im Markt.<br />

Da<strong>mit</strong> setzt RWE auf zuverlässige und etablierte Technik.<br />

Abhängig vom Wärmebedarf des Gebäudes wird das System weiterhin<br />

um ein ecoTEC plus Gasbrennwert-Heizgerät zur Spitzenlastabdeckung<br />

ergänzt. Ein großzügig dimensionierter 850-Liter-Multifunktionsspeicher<br />

ermöglicht darüber hinaus den optimierten Betrieb<br />

des BHKW. Gleichzeitig verfügt der Speicher auch über einen innen<br />

liegenden Wärmeübertrager zur Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip.<br />

Im Rahmen des RWE-Projekts sollen später auch kleinere<br />

Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlagen speziell für Einfamilienhäuser folgen.<br />

Intelligentes Energiemanagement<br />

Die Kernelemente des HomePower-Systems sind ein Vaillant<br />

ecoPOWER 4.7 BHKW sowie eine von RWE ent wickelte Control-<br />

Box, die das intelligente Energie management für den Kunden<br />

übernimmt. Außerdem ist die Anlage heute schon dafür ausgelegt,<br />

künftig überschüssigen Ökostrom aus dem Netz in Form<br />

von Wärme zu speichern und zu nutzen.<br />

• Dem verbreiteten Einsatz im Heizungskeller stehen (noch) vergleichsweise<br />

hohe Investitionskosten entgegen. Ein wirtschaftlicher<br />

Betrieb lässt sich daher oftmals nur schwierig darstellen.<br />

• Der Beitrag der dezentralen Stromerzeugung zur Netzstabilität<br />

verläuft derzeit noch unkoordiniert. Denn die nach dem <strong>KWK</strong>-<br />

Gesetz garantierte Einspeisevergütung sorgt dafür, dass sich die<br />

Betreiber nicht darum kümmern müssen, ob ihr selbst erzeugter<br />

Strom auch tatsächlich im Netz gebraucht wird. Deshalb wird<br />

in der Regel Strom erzeugt, wenn der Wärmebedarf im Objekt<br />

hoch ist – unabhängig davon, wie hoch zu diesem Zeitpunkt das<br />

Ökostromangebot im Netz ist.<br />

Frischer Wind im Mikro-<strong>KWK</strong>-Markt<br />

Um die Anforderungen im Wärmesektor und auf der Stromseite unter<br />

einen Hut zu bringen, hat die RWE <strong>Effizienz</strong> GmbH ein neuartiges<br />

Konzept für die dezentrale Energieversorgung <strong>mit</strong> kleinen <strong>KWK</strong>-<br />

Anlagen entwickelt. Das HomePower Mikro-<strong>KWK</strong>-System soll die<br />

Kraft-Wärme-Kopplung für private Eigentümer von großen Ein- und<br />

Zweifamilienhäusern, kleinen Mehrfamilienhäusern und Gewerbebetrieben<br />

attraktiv machen und gleichzeitig Regelenergie für das Netz<br />

bereitstellen.<br />

Dabei zielt das Unternehmen vor allem auf den Einsatz im Gebäudebestand.<br />

Die im Vergleich zu Neubauten hohen Energieverbräuche<br />

und Systemtemperaturen bieten ein großes, bisher weitgehend ungenutztes<br />

Potenzial für den Betrieb kleiner, dezentraler Kraftwerke.<br />

Der Einsatz ist zunächst für Bestandsgebäude <strong>mit</strong> einem jährlichen<br />

Gasverbrauch ab 60.000 kWh vorgesehen. Den besonderen Anreiz für<br />

die Modernisierung der Heizung soll dabei ein attraktives Contracting-Modell<br />

liefern, bei dem sich die Hauseigentümer nur <strong>mit</strong> einem<br />

geringen Investitionszuschuss beteiligen.<br />

Systemlösung für Strom und Wärme<br />

Kooperationspartner im Projekt ist auf Seiten der <strong>KWK</strong>- und Heizungstechnik<br />

Vaillant. Zentraler Bestandteil des HomePower-Systems<br />

Das neue <strong>KWK</strong>-Konzept soll die Vorteile dezentraler und zentraler<br />

Energieversorgung in einer Systemlösung vereinen. Dabei geht es zunächst<br />

um eine lokale Betriebsoptimierung für den Kunden, bei der<br />

die Anlage dezentral intelligent strom- und wärmegeführt betrieben<br />

wird. Ortsnetzdienstleistungen und die spätere Bündelung der Mikro-<br />

<strong>KWK</strong>-Systeme ermöglichen es dann auch, das zunehmend regenerative<br />

Stromangebot im Netz zu berücksichtigen. Dabei soll jedoch der<br />

ökonomisch und ökologisch optimierte Betrieb im Sinne des Kunden<br />

jederzeit im Vordergrund stehen.<br />

Um dieses intelligente Energiemanagement umzusetzen, hat RWE<br />

<strong>Effizienz</strong> gemeinsam <strong>mit</strong> der Fraunhofer Gesellschaft Duisburg eine<br />

eigene Regelung – die ControlBox – entwickelt. Die für eine optimale<br />

Bereitstellung von Strom und Wärme notwendigen Regelstrategien<br />

wurden im Laufe des letzten Jahres <strong>mit</strong> Hilfe einer Versuchsanlage<br />

im Fraunhofer inHaus2 immer weiter verfeinert.<br />

Bausteine des Konzepts<br />

Ziel war zunächst, eine höhere Eigennutzung des <strong>KWK</strong>-Stroms als<br />

bei konventionellem Betrieb zu erreichen. Zu diesem Zweck erfasst<br />

das System die zeitlichen Strom- und Wärmeverbräuche im Gebäude<br />

und synchronisiert durch das vergleichsweise große Puffervolumen im<br />

Speicher die Laufzeiten des BHKW. So kann zu Spitzenverbrauchszeiten<br />

im Haus auch dann Strom produziert werden, wenn kein direkter<br />

Wärmebedarf vorliegt, indem die Überschusswärme in den Speicher<br />

eingekoppelt wird. Stromspitzen, die nicht aus der Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlage<br />

gedeckt werden können, werden durch den Bezug von Ökostrom<br />

ergänzt. Insgesamt lässt sich auf diese Weise der Primärenergieverbrauch<br />

eines Gebäudes um mehr als ein Drittel verringern und der<br />

CO 2-Ausstoß um bis zu 50 Prozent reduzieren.<br />

Die Leistung von HomePower wird auf den Strombedarf des<br />

Gebäudes abgestimmt.<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 21


Fachbeitrag<br />

Pilotprojekt:<br />

Sanierung eines Vierfamilienhauses<br />

Im November 2011 wurde das Konzept der HomePower<br />

Mikro-<strong>KWK</strong>-Systeme vorgestellt. In der Folge realisiert der<br />

Energieversorger RWE zunächst 50 Anlagen in Nordrhein-<br />

Westfalen. Eines der ersten Objekte, die in Betrieb ge gangen<br />

sind, ist ein Vierfamilienhaus im Süden des Ruhrgebiets,<br />

Baujahr 1964. Der neue Eigentümer entschloss sich zu einer<br />

vollständigen Sanierung des 360 Quadratmeter großen Gebäudes.<br />

Dabei sollte auch der alte, ölbetriebene Niedertemperatur-Gebläsekessel<br />

gegen eine moderne <strong>KWK</strong>-Anlage<br />

ausgetauscht werden.<br />

In Anbetracht des insgesamt hohen organisatorischen Aufwandes<br />

der Komplettsanierung war der Rundum-Sorglos-<br />

Ansatz des HomePower-Systems für den Bauherrn besonders<br />

attraktiv. Er entschied sich für das Modell Betriebsoptimierung,<br />

das heißt er kaufte die Anlage selbst. In der Folge haben<br />

sich RWE und der zuständige Fachhandwerksbetrieb Gustav<br />

Müller GmbH aus Düsseldorf gemeinsam um alle weiteren<br />

Schritte gekümmert. Für eine rechtlich einwandfreie Abwicklung<br />

sorgen entsprechende Ergänzungen zum Mietvertrag,<br />

die dem Bauherrn ebenfalls zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Angesichts eines Nutzwärmebedarfs von 55.000 kWh/a wurde<br />

zusammen <strong>mit</strong> dem BHKW ein ergänzendes Gasbrennwert-Heizgerät<br />

<strong>mit</strong> einer Leistung von 30 kW eingesetzt.<br />

Die Planung und Auslegung wurde auf Grundlage eines gemeinsamen<br />

Vor-Ort-Termins aller Beteiligten partnerschaftlich<br />

durchgeführt. Hierfür wurde zudem ein standardisierter<br />

Leistungskatalog erarbeitet, der <strong>mit</strong> optionalen Komponenten<br />

an das jeweilige Objekt angepasst werden kann. „Wenn<br />

RWE <strong>mit</strong> einem Projekt auf uns zukommt, haben wir da<strong>mit</strong><br />

das fertige Angebot quasi schon in der Schublade“, erläutert<br />

Michael Newerla, Geschäftsführer der Gustav Müller GmbH.<br />

„Dieses geht dann je nach Geschäftsmodell entweder an den<br />

Energieversorger oder direkt an den Kunden.“<br />

In dem Vierfamilienhaus geht der Energieversorger von einer<br />

BHKW-Laufzeit von etwa 4.750 Stunden im Jahr aus. Dabei<br />

werden 43.750 kWh Wärme und 15.550 kWh Strom vor Ort<br />

erzeugt. Die intelligente Regelung sorgt dafür, dass trotz<br />

der vergleichsweise geringen Laufzeiten etwa ein Drittel<br />

des <strong>KWK</strong>-Stroms im Objekt selbst genutzt werden kann. Bei<br />

einem Stromverbrauch von 9.000 kWh kommt so mehr als die<br />

Hälfte der benötigten elektrischen Energie direkt vom BHKW.<br />

„Dies wäre ein sehr gutes Ergebnis, das rein wärmegeführte<br />

Anlagen in einem derartigen Objekt wohl nicht erreichen<br />

würden“, so die Einschätzung des zertifizierten ecoPOWER<br />

Fachpartners Newerla. „Deshalb sehe ich in HomePower auch<br />

ein großes Potenzial, unser eigenes BHWK-Geschäft künftig<br />

weiter auszubauen.“<br />

Die optimierte Betriebsweise des Mikro-<strong>KWK</strong>-Systems an einem<br />

Tag im März.<br />

Die Visualisierung des Energieverbrauchs und des Anlagenbetriebs<br />

durch die intelligente Regelung ermöglicht eine maximale<br />

Transparenz für den Kunden.<br />

Als weiteren Baustein des von RWE neu entwickelten Energiemanagements<br />

werden die Mikro-<strong>KWK</strong>-Systeme auch Netzdienstleistungen<br />

zur Verfügung stellen können. So werden beispielsweise<br />

Schwankungen der elektrischen Spannung im Niederspannungsnetz<br />

ausgeglichen, die durch die wetterbasierte Einspeisung aus Photovoltaik-<br />

und Windenergieanlagen hervorgerufen werden.<br />

Als dritter Schritt folgt die Bündelung von Anlagen zur Stromeinspeisung<br />

im Rahmen eines virtuellen Kraftwerks und die Wärmespeicherung<br />

und Nutzung überschüssigen Ökostroms <strong>mit</strong>tels eines<br />

im Pufferspeicher integrierten Heizstabs. Dieser Heizstab wird nur<br />

genutzt, wenn dies für den Kunden energetisch und wirtschaftlich<br />

sinnvoll ist. Als Bewertungsgrundlage dienen der Regelung hierfür<br />

aktuelle Informationen über das Stromangebot im Netz sowie der zu<br />

erwartende Energiebedarf im Objekt. Um dabei maximale Transparenz<br />

zu gewährleisten, kann der Kunde jederzeit über das Internet<br />

auf ein Visualisierungstool zugreifen und sich sowohl den eigenen<br />

Energieverbrauch und so<strong>mit</strong> sein Verbrauchsverhalten als auch Leistungsdaten<br />

des Mikro-<strong>KWK</strong>-Systems anzeigen lassen.<br />

Zwei Betreibermodelle stehen zur Wahl<br />

Angeboten wird das Mikro-<strong>KWK</strong>-System im Rahmen eines Rundum-<br />

Sorglos-Pakets <strong>mit</strong> Installation, Betrieb, Wartung und Instandhaltung.<br />

Um eine hohe Kundenzufriedenheit sicher zu stellen, erfolgt die Umsetzung<br />

durch entsprechend qualifizierte Fachhandwerksbetriebe in<br />

enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> RWE und Vaillant. Der Kunde hat dabei<br />

die Wahl zwischen zwei verschiedenen Geschäftsmodellen.<br />

Für einen einmaligen Investitionszuschuss von 5.000 Euro sowie<br />

eine monatliche Grundgebühr zwischen 30 und 40 Euro kann das<br />

HomePower System im Contracting genutzt werden. Je nach Verbrauch<br />

berechnet RWE <strong>Effizienz</strong> dabei einen individuellen Wärmepreis<br />

zwischen 5,95 und 7,80 ct/kWh brutto. Ein attraktiver Strompreis gilt<br />

22 | 3 2012 | <strong>gas</strong>


sowohl für den BHKW-Strom als auch für den verbleibenden (Rest-)<br />

Strombezug aus dem Netz, den der Energieversorger <strong>mit</strong> Ökostrom<br />

deckt.<br />

Im Modell Betriebsoptimierung kann der Kunde stattdessen die<br />

Investition in die Anlage selbst übernehmen und anschließend den<br />

Betrieb an RWE übergeben. Im Gegenzug zahlt er von vornherein den<br />

niedrigsten Wärmepreis in Höhe von 5,95 ct/kWh. Der Strompreis ist<br />

identisch zum Contracting-Modell.<br />

In beiden Fällen erhält der Kunde zudem einen Umweltbonus<br />

in Höhe von 0,5 ct/kWh für den selbst erzeugten Strom sowie einen<br />

weiteren Cent für jede direkt vor Ort verbrauchte Kilowattstunde.<br />

Während der Vertragslaufzeit von 10 Jahren übernimmt das Dortmunder<br />

Unternehmen zudem die Kosten für Wartung, Service und<br />

die Instandhaltung aller Anlagenkomponenten. •<br />

Autor: Dipl.-Ing. (FH) Björn Gropengießer, Projektleiter RWE Home-<br />

Power Mikro-<strong>KWK</strong> bei der RWE <strong>Effizienz</strong> GmbH, Dortmund<br />

Weitere Infos<br />

Mehr zum HomePower-Modell von RWE <strong>Effizienz</strong> unter www.<br />

energiewelt.de. Von der Startseite dieses RWE-Energieportals<br />

führt eine Info-Box in der rechten Spalte direkt zum Ziel.<br />

Rückenwind für Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Neues <strong>KWK</strong>-Gesetz in Kraft<br />

Nach dem grünen Licht durch den Bundesrat fehlte zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

nur noch die Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt. Voraussichtlich im August wird da<strong>mit</strong><br />

das neue Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (<strong>KWK</strong>-Gesetz) in Kraft treten. Die Energiebranche<br />

sieht es als „positives Signal für die Energiewende“.<br />

Zahlreiche Punkte des neuen Gesetzes<br />

stoßen auf breite Unterstützung bei<br />

den Energieexperten. Gelobt werden<br />

vor allem folgende Neuregelungen:<br />

• die Anhebung des <strong>KWK</strong>-Zuschlags um<br />

0,3 Cent pro Kilowattstunde. Betreiber<br />

von kleinen BHKW erhalten da<strong>mit</strong> pro<br />

erzeugter Kilowattstunde Strom einen<br />

Bonus von 5,41 Cent,<br />

• die Erhöhung des Zuschlags für Anlagen,<br />

die durch den Emissionshandel zusätzlich<br />

belastet werden, um weitere 0,3 Cent/kWh<br />

ab 1. Januar 2013,<br />

• die vereinfachte Förderung kleiner <strong>KWK</strong>-<br />

Anlagen bis 2 kW elektrischer Leistung,<br />

• erhöhte Zuschläge von 4 Cent/kWh für<br />

Anlagen <strong>mit</strong> 50 bis 250 kW elektrischer<br />

Leistung,<br />

• die Förderung von Wärmespeichern, von<br />

thermisch angetriebenen Kältemaschinen<br />

und der Nachrüstung <strong>mit</strong> einer Stromoder<br />

Wärmeauskopplung,<br />

• der Rechtsanspruch auf Netzzugang und<br />

Stromdurchleitung für <strong>KWK</strong>-Anlagen<br />

auch nach Auslaufen der Förderung.<br />

Weitere Infos<br />

BDEW sieht positive Signale<br />

Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung<br />

des Bundesverbandes der<br />

Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)<br />

betonte, wie wichtig die Gesetzesnovelle für<br />

die Modernisierung des Kraftwerksparks<br />

in Deutschland ist: „Der Bundesrat hat <strong>mit</strong><br />

seiner Entscheidung zur Kraft-Wärme-<br />

Kopplung (<strong>KWK</strong>) ein positives Signal für die<br />

Energiewende in Deutschland gesendet und<br />

den Weg für die Weiterentwicklung dieser<br />

wichtigen Technologie in Deutschland geebnet.“<br />

Die Energiebranche sei dringend auf<br />

Impulse in diesem Bereich angewiesen, um<br />

das politisch angestrebte Ziel, den Anteil von<br />

<strong>KWK</strong>-Strom an der Erzeugung bis zum Jahr<br />

2020 auf 25 Prozent zu steigern, erreichen<br />

zu können, so Müller. Fazit des BDEW: Das<br />

<strong>KWK</strong>-Gesetz sei im Kanon der energiepolitischen<br />

Maßnahmen ein äußerst sinnvolles<br />

und effizientes Instrument. •<br />

Die ASUE-Broschüre Das <strong>KWK</strong>-Gesetz<br />

2012. Grundlagen, Förderung, praktische<br />

Hinweise fasst auf 28 Seiten alle<br />

Details zum neuen Gesetz zusammen.<br />

Bezug: Energiedruck, Girardetstr. 2-38,<br />

45131 Essen, bestellung@energiedruck.<br />

de, Tel. 02 01/79 98 92 04 (Bestellnummer:<br />

050612, 3 Euro). Kostenloser<br />

Download über www.asue.de, Rubrik<br />

Aktuelles/Presse.<br />

Blockheizkraftwerke erzeugen in allen Größenklassen und in einer Vielzahl von Einsatzbereichen<br />

Wärme und Strom.<br />

Bild: Viessmann<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 23


Geräteindustrie<br />

Erd<strong>gas</strong>-Brennwerttechnik<br />

Leistungsangebot erweitert<br />

Die Brennwerttechnik hat sich beim Brennstoff Erd<strong>gas</strong> längst etabliert.<br />

Dennoch sind Innovationen nach wie vor an der Tagesordnung. So werden<br />

Brennwertgeräte zum Beispiel in immer höheren Leistungsbereichen angeboten.<br />

Auch Viessmann hat seine Vitocrossal-Baureihe nach oben erweitert.<br />

Alle Viessmann-Wärmeerzeuger<br />

bis 2.000<br />

kW Leistung besitzen<br />

<strong>mit</strong> der Vitotronic<br />

200 eine Regelung<br />

<strong>mit</strong> einheitlicher Bedienoberfläche.<br />

Bis sechs Megawatt reicht die Gasbrennwertpalette<br />

von Viessmann.<br />

Diese Höchstleistung wird vom<br />

Vitomax-Industriekessel erbracht, der <strong>mit</strong><br />

Ab<strong>gas</strong>-/Wasser-Wärmetauschern Vitotrans<br />

300 ausgestattet ist. Nun wurde auch die<br />

Vitocrossal-Kesselbaureihe nach oben ausgebaut:<br />

bis zu einer Leistung von 1.400 Kilowatt.<br />

Verantwortlich dafür ist der Vitocrossal<br />

300 Typ CR3B. Zuvor deckte die Baureihe<br />

Vitocrossal 200 und 300 Leistungsbereiche<br />

von 26 bis 978 Kilowatt ab. Der Anfang des<br />

Jahres eingeführte neue Brennwertkessel bietet<br />

Wärmeleistungen von 787 bis 1.400 Kilowatt<br />

und eignet sich da<strong>mit</strong> für den Einsatz<br />

in großen Mehrfamilienhäusern, Gewerbeund<br />

Industriebetrieben sowie öffentlichen<br />

Gebäuden und Nahwärmenetzen.<br />

Trotz großer Leistung geht der Einbau<br />

recht einfach von der Hand: Der Kessel<br />

wird in zwei Teilen angeliefert und weist<br />

kompakte Abmessungen sowie ein geringes<br />

Gewicht auf.<br />

Rostfreier Edelstahl für<br />

dauerhafte <strong>Effizienz</strong><br />

Mit einer Leistung bis 1.400 Kilowatt ist<br />

der Vitocrossal 300 der größte Erd<strong>gas</strong>-<br />

Brennwertkessel dieser Baureihe.<br />

Bilder: Viessmann<br />

Da<strong>mit</strong> der Brennwertnutzen dauerhaft<br />

hoch bleibt, ist der Inox-Crossal-Wärmetauscher<br />

aus Edelstahl Rostfrei. Das anfallende<br />

Kondenswasser kann an der glatten<br />

Edelstahlheizfläche ungehindert nach unten<br />

abfließen. Ablagerungen auf der Wärmetauscher-Oberfläche<br />

werden durch diesen<br />

Selbstreinigungseffekt verhindert. Neben<br />

der gleichbleibend hohen Brennwertnutzung<br />

verringert dies gleichzeitig den Wartungsaufwand.<br />

Auch die gezielte Verwirbelung der Heiz<strong>gas</strong>e<br />

an der Heizfläche sorgt für eine besonders<br />

wirksame Wärmeübertragung. So ergeben<br />

sich hohe Kondensationsraten und ein<br />

Normnutzungsgrad von bis zu 98 Prozent<br />

(bezogen auf den Brennwert Hs).<br />

Anbindung und Regelung<br />

Der Vitocrossal 300 besitzt einen zweiten<br />

Rücklaufstutzen, über den ein Niedertemperatur-Heizkreis<br />

separat angeschlossen<br />

werden kann. Die Trennung der Heizkreisrückläufe<br />

in einen Hochtemperatur- und ei-<br />

10 Jahre Garantie für Wärmetauscher<br />

nen Niedertemperaturkreis erhöht ebenfalls<br />

den Brennwertnutzen. Denn die Heizkreise<br />

<strong>mit</strong> ihren unterschiedlichen Systemtemperaturen<br />

müssen nicht am Brennwertkessel<br />

zusammengeführt werden.<br />

Wie alle Viessmann-Wärmeerzeuger bis<br />

2.000 Kilowatt Leistung wird auch der neue<br />

Gasbrennwertkessel <strong>mit</strong> der innovativen<br />

Vitotronic-Regelung ausgestattet. Nutzer<br />

wissen die komfortable Bedienoberfläche<br />

<strong>mit</strong> ihren Klartext-Anzeigen, übersichtlichen<br />

Grafiken und selbsterklärenden Menüs<br />

zu schätzen. Werden bis zu vier Vitocrossal<br />

300 zu einer Mehrkesselanlage verbunden,<br />

kommt die Vitotronic 300-K-Regelung zum<br />

Einsatz. Über deren LON-Bus-Verbindung<br />

kann die Heizanlage in Gebäudemanagement-Systeme<br />

integriert werden. Auch eine<br />

Fernüberwachung und Fernparametrierung<br />

der Heizungsanlage ist möglich. •<br />

Die nach eigenen Angaben sehr gute Werkstoff- und Verarbeitungsqualität seiner<br />

Edelstahl-Wärmetauscher hat Viessmann zu einer hohen Garantiezusage veranlasst:<br />

Seit Lieferdatum April gewährt der Heizgerätehersteller für seine Inox-Radial- und<br />

Inox-Crossal-Wärmetauscher aus Edelstahl für Gasbrennwertkessel eine zehnjährige<br />

Garantie. Die Garantie gilt für Vitodens-Gasbrennwertkessel bis 105 Kilowatt<br />

Leistung sowie für Vitocrossal-Gasbrennwertgeräte bis 60 Kilowatt. Darüber hinaus<br />

müssen weitere Voraussetzungen erfüllt werden, um in den Genuss der 10-Jahres-<br />

Garantie zu kommen:<br />

Die Garantie ist auf Undichtigkeit durch Korrosion beschränkt.<br />

Die Garantie setzt den Abschluss eines Wartungsvertrags, den Nachweis der durchgeführten<br />

Arbeiten anhand der Wartungs-Checkliste sowie die Einhaltung der<br />

Viessmann-Vorgaben für die Gas-, Wasser- und Verbrennungsluftbeschaffenheit<br />

voraus.<br />

Auch für diesen Inox-Radial-<br />

Wärmetauscher aus Edelstahl<br />

Rostfrei gilt die zehnjährige<br />

Garantie auf Undichtigkeit<br />

durch Korrosion.<br />

Eingebaut ist der Inox-Radial-Wärmetauscher<br />

zum Beispiel im Gasbrennwertgerät<br />

Vitodens 333-F.<br />

24 | 3 2012 | <strong>gas</strong>


Wärmepumpe plus Gasbrennwertgerät<br />

Hybridsystem <strong>mit</strong> Sparpotenzial<br />

Geräteindustrie<br />

Cerapur Aero heißt das neue Junkers-Hybridgerät. Es kombiniert eine Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

<strong>mit</strong> einem Gasbrennwertgerät. Verbunden <strong>mit</strong> der cleveren Regelung kann da<strong>mit</strong><br />

im Doppelpack gespart werden.<br />

Nach Angaben des Herstellers Junkers<br />

kommt das neue, wandhängende Hybridsystem<br />

vor allem bei der Modernisierung<br />

von Einfamilienhäusern <strong>mit</strong> Heizkellern<br />

oder Dachheizzentralen zum Einsatz.<br />

Flexibilität versprechen die Abmessungen des<br />

Gerätes: Mit 890 x 600 x 482 Millimetern<br />

In diesem Gehäuse stecken<br />

ein Gasbrennwertgerät und<br />

eine Luft/Wasser-Wärmepumpe.<br />

Bild: Junkers<br />

(Höhe x Breite x Tiefe) benötigt die Cerapur<br />

Aero nicht nur deutlich weniger Platz als eine<br />

Anlagen-Kombination <strong>mit</strong> Gasbrennwertgerät<br />

und separater Wärmepumpe. Sie gehört<br />

zudem zu den kleinsten Brennwert-Wärmepumpen-Hybriden,<br />

die auf dem Markt sind.<br />

Montagefreundlich<br />

Hybrid – das klingt zunächst einmal kompliziert.<br />

Ist es aber gar nicht: Die Installation<br />

wird dadurch erleichtert, dass das Gerät in<br />

zwei Teilen geliefert wird. Außerdem sind<br />

sämtliche Bauteile vormontiert und vorkonfiguriert.<br />

An der Heizungsanlage sind keine<br />

Veränderungen erforderlich.<br />

Die jeweilige Arbeitsteilung des Hybridsystems<br />

richtet sich nach den herrschenden<br />

Außentemperaturen: Sind diese niedrig, dann<br />

arbeitet nur das Gasbrennwertgerät. In den<br />

Übergangszeiten oder bei moderaten Temperaturen<br />

sind beide Komponenten im Einsatz<br />

– dann wählt die Regelung „Opti Energy“<br />

die jeweils günstigste Betriebsart. Bei hohen<br />

Außentemperaturen oder auch bei geringerer<br />

Vorlauftemperatur kann schließlich die Wärmepumpe<br />

ihre Vorteile ausspielen.<br />

Im Vergleich zu einem Standard-Gasbrennwertsystem<br />

bietet die Hybridanlage laut<br />

Junkers eine um rund zwölf Prozent verbesserte<br />

Gesamteffizienz. •<br />

Leistungsdaten<br />

Beim Gasbrennwertgerät kann zwischen<br />

einem 14-kW- und einem 24-kW-Modul gewählt<br />

werden.<br />

Die Luft/Wasser-Wärmepumpe bietet eine<br />

Leistung von rund 2 kW. Ihr COP liegt bei<br />

3,5 (nach EN 14511 bei A7/W35).<br />

Gute Figur in Bad oder Küche<br />

Wärmezentrale für den Wohnraum<br />

Längst stehen Gasheizungen nicht mehr nur im Keller. Selbst komplexe Systeme <strong>mit</strong> Speicher<br />

und Solaranbindung eignen sich für die Aufstellung im Wohn- oder Dachbereich. Bestes<br />

Beispiel: das Gasbrennwert-Wärmezentrum von Brötje.<br />

Bei der Heiztechnik ist Understatement<br />

angesagt – zumal bei einem Standort<br />

im Wohnbereich: Der Wärmeerzeuger<br />

sollte sich optisch im Hintergrund halten und<br />

keinesfalls die Wohnungseinrichtung stören.<br />

Auch unangenehme Geräusch- oder gar Geruchsentwicklungen<br />

sind in Fluren, Küchen<br />

oder Bädern tabu. Eine durchweg gute, weil<br />

dezente Figur im Wohnraum macht die<br />

Gasbrennwert-Wärmezentrale EcoCondens<br />

BBS von Brötje dank modernster Heizungstechnik.<br />

Kompakt, schlicht und leise<br />

Drei Eigenschaften machen das Wärmezentr<br />

um zum geeigneten Wohnraum-Heizgerät.<br />

Da ist zunächst das sachliche Design. Im neutralen<br />

Weiß passt sich das Gerät den örtlichen<br />

Gegebenheiten vollkommen an. Ebenso<br />

wichtig sind die kompakten Abmessungen:<br />

Trotz aller technischen Möglichkeiten passt<br />

EcoCondens BBS <strong>mit</strong> einer Höhe von 1.600<br />

mm sowie einer Breite und Tiefe von jeweils<br />

600 mm auch in kleinere Nischen oder Zwischenräume.<br />

Und schließlich läuft die Wärmeerzeugung<br />

<strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong> nicht nur höchst<br />

energieeffizient, sondern auch ausgesprochen<br />

leise ab.<br />

Auch die technische Seite der Wärmezentrale<br />

überzeugt: Der stufenlos modulierende<br />

Gasbrennwertkessel ist in drei Leistungsgrößen<br />

von 2,9 bis 28 kW erhältlich. Bei der<br />

Speichereinheit stehen ein Rohrwendel- sowie<br />

ein Schichtenspeicher zur Wahl. Ebenfalls<br />

integriert ist der leicht verständliche<br />

Systemregler ISR-Plus. Die Klartextanzeige<br />

sorgt für eine einfache Bedienung. Dank des<br />

Brötje-Andocksystems und der Verwendung<br />

standardisierter Produktkomponenten sind<br />

Installation und Wartung kein Problem.<br />

Ebenso problemlos ist die Kombination <strong>mit</strong><br />

einer Fußbodenheizung oder einer Solaranlage<br />

möglich. •<br />

Wo ist die Heizung? Die dezente Wärmezentrale<br />

wirkt auch im außergewöhnlich<br />

eingerichteten Badezimmer keinesfalls<br />

als Störfaktor.<br />

Bild: Brötje<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 25


Geräteindustrie<br />

Ehrung durch das „Handelsblatt“<br />

Johann Vaillant in der<br />

Hall of Fame<br />

Johann Vaillant, Firmengründer<br />

und Erfinder,<br />

lebte von 1851 bis 1920.<br />

Bilder: Vaillant<br />

Johann Vaillant ist posthum als Ehren<strong>mit</strong>glied in die Hall of Fame der<br />

Familienunternehmen aufgenommen worden. Die Wirtschaftszeitung<br />

Handelsblatt zeichnet da<strong>mit</strong> den Firmengründer des international erfolgreichen<br />

Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnikspezialisten Vaillant<br />

Group aus.<br />

Mit der Aufnahme in die Hall of Fame würdigt das Handelsblatt<br />

Unternehmerpersönlichkeiten, die herausragende<br />

Leistungen vollbracht haben und ein gesellschaftliches<br />

Vorbild sind. Beides trifft auf Johann Vaillant zu, wie der Laudator<br />

Prof. Dr. Horst Wildemann, Lehrstuhlinhaber für Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Technischen Universität München, ausführte:<br />

„Ich freue mich, dass wir <strong>mit</strong> Johann Vaillant einen Unternehmer<br />

ehren, der durch handwerkliches und kaufmännisches Geschick,<br />

durch Mut und durch Tatkraft den Grundstein für ein bis heute<br />

international erfolgreiches Familienunternehmen gelegt hat“, so<br />

Wildemann.<br />

Als sich Johann Vaillant 1874 als Kupferschläger und Pumpenmacher<br />

in Remscheid selbständig machte, ahnte noch niemand, dass<br />

das zehnte Kind eines Schneidermeisters später den Heiztechnikmarkt<br />

revolutionieren würde. 20 Jahre später folgte dann die Basis<br />

des späteren Erfolgs: die Erfindung des Gasbadeofens „geschlossenes<br />

System“. Vaillant war es als erstem gelungen, Wasser indirekt<br />

zu beheizen, ohne dass es <strong>mit</strong> dem Heiz<strong>gas</strong> in Berührung kam und<br />

durch Ruß verunreinigt werden konnte. Zudem war es da<strong>mit</strong> möglich,<br />

die Wassertemperatur zu regeln.<br />

Ein neuer Markt war geboren, und in der Folge zeigten sich auch<br />

die Talente Johann Vaillants als Kaufmann und Unternehmer: Er<br />

entwickelte seinen Handwerksbetrieb zum Produktionsunternehmen<br />

weiter. 1897 folgte der Umzug aus der kleinen Werkstatt in ein<br />

größeres Betriebsgelände. Und 1899 meldete der Firmengründer<br />

die Marke „Osterhase im Ei“ als Schutzmarke an – ein bis heute<br />

bekanntes Markenlogo war geboren.<br />

Ebenfalls gleich geschützt wurde der Name „Geyser“. Unter<br />

diesem Begriff wurde das 1905 entwickelte erste wandhängende<br />

Heißwassergerät auf den Markt gebracht. Dass der Produktname<br />

jahrzehntelang zum Inbegriff einer komfortablen Warmwasserbereitung<br />

wurde, zeigt neben dem technischen Know-how der Firma<br />

auch die Begabung der Geschäftsführung für das Marketing.<br />

Vom Kupferschläger zum Erfinder<br />

Vaillant heute – hier ein Blick in die Produktion der ecoPOWER-<br />

Mini- und Mikro-Blockheizkraftwerke.<br />

Neuheiten aus Tradition<br />

Zwei historische Ansichten des 1894 patentierten<br />

Gasbadeofens „geschlossenes<br />

System“ – hier ohne das spätere Vaillant-<br />

Markenzeichen „Osterhase im Ei“.<br />

Der Tod von Johann Vaillant im Jahr 1920 bedeutete nicht das<br />

Ende des Innovationsgeistes im Unternehmen. 1924 entwickelte<br />

es seinen ersten Zentralheizungskessel. 1961 hängte Vaillant <strong>mit</strong><br />

dem „Circo-Geyser MAG C 20“ erstmals einen Heizkessel an die<br />

Wand und wurde da<strong>mit</strong> erneut zum Erfinder einer neuen Produktkategorie.<br />

1967 vereinte Vaillant im „Combi-Geyser VCW<br />

20“ zum ersten Mal Heizung und Warmwasserbereitung in einem<br />

Wandgerät – wieder war ein neues Marktsegment kreiert. Am (vorläufigen)<br />

Ende der Innovationsreihe steht das 2011 auf den Markt<br />

gebrachte europaweit erste Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungssystem<br />

für Einfamilienhäuser.<br />

Seit 1874 ist die Vaillant Group zu 100 Prozent in Familienbesitz.<br />

Die Eigentümer übernehmen heute im Gesellschafterausschuss, im<br />

Aufsichtsrat und in der Gesellschafterversammlung Verantwortung<br />

für das Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Vaillant<br />

Group <strong>mit</strong> rund 12.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,3 Milliarden<br />

Euro. •<br />

26 | 3 2012 | <strong>gas</strong>


Feldtest <strong>mit</strong> Gasbrennwert-/Wärmepumpensystem<br />

Neues Hybridgerät vor<br />

der Markteinführung<br />

Geräteindustrie<br />

Auf der IFH/Intherm stellte MHG die Feldtest-Version des ProCon<br />

Streamline Gasbrennwert-/Wärmepumpensystems vor. Die Markteinführung<br />

der Hybrid-Innovation ist für das Frühjahr 2013 geplant.<br />

Der ProCon Streamline<br />

Hybrid wird von MHG<br />

als Innovation für die<br />

Sanierung bestehender<br />

Gasheizungen konzipiert.<br />

Bild: MHG<br />

Markus Niedermayer, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der MHG<br />

Heiztechnik, ist überzeugt: „Wie<br />

auch die anderen Produkte unserer Hybridflotte<br />

weist unser neues Gerät den Weg im<br />

Erprobte Komponenten<br />

Die Komponenten des ProCon Streamline<br />

Hybrid haben sich in der Praxis<br />

längst bewährt:<br />

Das Gasbrennwert-Modul <strong>mit</strong> 7,7 bis<br />

26,8 kW Leistung stammt aus dem<br />

wandhängenden Gasbrennwertkessel<br />

ProCon Streamline.<br />

Das Wärmepumpen-Modul (3,1 bis<br />

10,5 kW Heizleistung) stammt aus<br />

der 2009 eingeführten ThermiAir-<br />

Baureihe.<br />

Sanierungsmarkt und liegt voll im Zukunftstrend.<br />

Es ist überdies deutlich preiswerter als<br />

eine komplette Systemtechnik-Anlage <strong>mit</strong><br />

mehreren separaten Komponenten.“ Das laut<br />

Hersteller „überaus preiswerte Gerät“ ist eine<br />

kompakte, anschlussfertige Einheit aus Luft/<br />

Wasser-Wärmepumpe, Gasbrennwertkessel<br />

und Systemregelung. Bei der Montage muss<br />

der Fachhandwerker lediglich zwei Kälteleitungen<br />

zur Außeneinheit führen.<br />

Der ProCon Streamline Hybrid ist für<br />

den Einsatz in Bestandsbauten geeignet, bei<br />

denen der alleinige Einsatz von Wärmepumpen<br />

aufgrund des Dämmzustandes und der<br />

meist nicht vorhandenen Flächenheizungen<br />

nicht sinnvoll ist. Dank der intelligenten<br />

Systemregelung kommt immer die jeweils<br />

wirtschaftlichste Energiequelle oder der<br />

wirtschaftlichste Energie-Mix zum Einsatz.<br />

Ziel ist dabei ein möglichst hoher Anteil erneuerbarer<br />

Energien.<br />

Solare Erweiterung möglich<br />

Das System kann zusätzlich <strong>mit</strong> einer thermischen<br />

Solaranlage kombiniert werden. Diese<br />

unterstützt das Wärmepumpen-Modul vor<br />

allem im Sommer und in der Übergangszeit.<br />

Wird es kälter und die Wärmepumpe unterschreitet<br />

den Bivalenzpunkt, schaltet sie<br />

ab – das Gasbrennwert-Modul übernimmt.<br />

Über die Absenkung oder die Anhebung des<br />

Bivalenzpunktes können die Anlagenbetreiber<br />

flexibel auf Preisentwicklungen auf dem<br />

Strom- bzw. Erd<strong>gas</strong>markt reagieren. •<br />

„iF product design award 2012“<br />

Designpreis für Flachkollektor<br />

Die Gestaltung des Buderus Flachkollektors Lo<strong>gas</strong>ol SKN 4.0 hat die Jury des Industrie Forum<br />

Design e.V. überzeugt: Der Sonnensammler erhielt den „iF product design award 2012“.<br />

Solarthermie-Kollektoren zur Trinkwassererwärmung<br />

und Heizungsunterstützung<br />

müssen in erster Linie<br />

natürlich in funktionaler Hinsicht punkten.<br />

Hier haben sich die auf der ISH 2011<br />

in Frankfurt erstmals präsentierten Lo<strong>gas</strong>ol<br />

SKN 4.0-Kollektoren bereits in der Praxis<br />

bewährt. Nun wurde auch die gestalterische<br />

Seite ausgezeichnet – <strong>mit</strong> dem renommierten<br />

Designpreis des Industrie Forum Design in<br />

Hannover. Für Luc Geerinck, Marketingleiter<br />

Auch ästhetisch macht der<br />

Flachkollektor Lo<strong>gas</strong>ol SKN<br />

4.0 eine gute Figur auf dem<br />

Dach. Bild: Buderus<br />

Buderus Deutschland, ist dies ein deutliches<br />

Zeichen, „dass auch in unserer Branche neben<br />

der Technik die Produktgestaltung eine<br />

immer wichtigere Rolle spielt.“<br />

Schlank und leicht<br />

Design und Funktion gehen auch beim<br />

Lo<strong>gas</strong>ol SKN 4.0 Hand in Hand: Das klare<br />

Sicherheitsglas gibt den Blick frei auf den Aluminium-Vollflächenabsorber<br />

<strong>mit</strong> senkrecht<br />

verlaufenden Ultraschall-Schweißnähten.<br />

Rahmen und Rückwand des Flachkollektors<br />

sind als Wanne aus fiberglasverstärktem<br />

Kunststoff in einem Stück gefertigt. Dies<br />

lässt – so die Design-Jury – den Kollektor<br />

besonders schlank und elegant wirken. Die<br />

Abdeckung aus Solarglas ist <strong>mit</strong> der Wanne<br />

verklebt, um die Widerstandsfähigkeit gegen<br />

Witterungseinflüsse zu erhöhen. Der Flachkollektor<br />

wiegt weniger als 40 Kilogramm.<br />

Den Transport erleichtern zudem die integrierten<br />

Griffmulden.<br />

Lo<strong>gas</strong>ol SKN 4.0-Kollektoren gibt es für<br />

alle Montagearten: zur Dachintegration, zur<br />

Fassaden- oder Flachdachmontage sowie zur<br />

Aufdachmontage. Bei der Überdachmontage<br />

vermeldet Buderus einige Verbesserungen im<br />

Detail: Die Verschraubung der Kollektorhalter<br />

ist jetzt zur Seite gekippt und da<strong>mit</strong> gut<br />

zugänglich. Gleichzeitig verbirgt sich dadurch<br />

die Befestigung unter dem Kollektor und ist<br />

von vorne nicht mehr sichtbar. Der Solarteur<br />

merkt anhand farbiger Markierungen,<br />

ob die Montage korrekt ausgeführt wurde. Im<br />

Übrigen unterstützen vorkonfektionierte Paketlösungen<br />

die Buderus-Handwerkspartner<br />

bei der Einbindung der Solarwärmeanlage ins<br />

Heizsystem. •<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 27


Geräteindustrie<br />

Ritter Solar<br />

Ökologisch und politisch konsequent<br />

Das AquaSystem von Paradigma verspricht eine einfache Solarwärmenutzung. Das System<br />

soll <strong>mit</strong> dem neuen Plasma-Kollektor noch effizienter werden. Die Präsentation auf der<br />

Intersolar nutzte die Ritter-Gruppe zu einer scharfen Kritik an der Förderpolitik.<br />

Die Ritter-Gruppe und ihre Vertriebstochter Paradigma<br />

stellten auf der Intersolar den neuen Aqua<br />

Plasma-Röhrenkollektor vor. Bilder: Ritter Solar<br />

Einfache Solarerweiterung, optimale<br />

Wärmeerträge und eine intelligente Systemtechnik<br />

sind die Trümpfe des Aqua-<br />

Systems. Als Wärmeträger wird Wasser eingesetzt,<br />

wodurch sich bestehende Heizsysteme<br />

ohne großen Aufwand solar erweitern lassen.<br />

Noch höhere Absorptionsraten verspricht nun<br />

der Aqua Plasma-Kollektor als neue Systemkomponente.<br />

Dafür sorgt eine neu entwickelte<br />

Antireflexbeschichtung. Zudem wurden die<br />

CPC-Spiegel des Kollektors <strong>mit</strong> einem neuartigen<br />

Korrosionsschutz ausgestattet.<br />

Laut dem europäischen Zertifizierungsverfahren<br />

Solar Keymark bietet der Kollektor den<br />

Die Pressekonferenz nutzte Ritter-Geschäftsführer<br />

Jürgen Korff zur Kritik an der<br />

herrschenden Solarthermie-Förderung.<br />

höchsten Wärmeertrag am Markt. Der neue Kollektor<br />

kann alternativ zum bewährten CPC Star<br />

azurro eingesetzt werden, der allein in Deutschland<br />

mehr als 50.000 Mal installiert wurde.<br />

Förderung als<br />

„Innovationsbremse“<br />

Auch politisch bezieht das 1988 vom Ritter-<br />

Sport-Geschäftsführer Alfred T. Ritter gegründete<br />

Unternehmen Stellung. Die Solarthermie-<br />

Förderpolitik setze falsche Anreize und sei<br />

eine Innovationsbremse, kritisierte Ritter-Ge-<br />

Remeha<br />

Solarpakete für alle Fälle<br />

Alles aus einer Hand, vorkonfektioniert – und trotzdem möglichst<br />

flexibel: Mit Solarpaketen, die für die verschiedensten<br />

Einsatzzwecke zusammengestellt werden können, gelingt<br />

es dem Hersteller Remeha, diesen scheinbaren Widerspruch<br />

zu überwinden.<br />

schäftsführer Jürgen Korff auf der Intersolar in<br />

München. Da sich die Förderung nach der auf<br />

dem Dach installierten Bruttokollektorfläche<br />

richtet, sei es für Installateure und Endkunden<br />

kurzfristig lukrativ, auf möglichst große statt<br />

möglichst leistungsfähige Kollektoren zu setzen.<br />

Die Ritter Gruppe fordert stattdessen eine<br />

ertragsabhängige Förderung. Inzwischen könne<br />

über Solar Keymark der Kollektorertrag problemlos<br />

verglichen werden. „Durch die ertragsabhängige<br />

Förderung würden ressourcenschonende,<br />

effiziente statt großflächige, ineffiziente<br />

Kollektoren gezielt gefördert. Außerdem entstünde<br />

endlich Transparenz im Markt“, erklärte<br />

Korff. Den Käufern könne ein Mindestertrag<br />

ihrer Anlage garantiert werden. •<br />

Solar Keymark<br />

Hinter diesem Begriff verbirgt sich<br />

ein europaweit einheitliches Zertifizierungsverfahren<br />

für solarthermische<br />

Produkte. Unabhängige Institutionen<br />

wie der TÜV Rheinland führen die Prüfungen<br />

durch. Die strengen Zertifizierungsrichtlinien<br />

des Gütesiegels können<br />

im Internet unter www.estif.org/<br />

solarkeymarknew eingesehen werden.<br />

Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung,<br />

Neubau und Modernisierung,<br />

Zwei- oder Acht-Personen-<br />

Haushalt? Die RemaSol-Pakete von Remeha<br />

bieten für all diese Alternativen passende<br />

Lösungen.<br />

Zunächst gibt es die Solarkomplettpakete<br />

in zwei Grundvarianten: RemaSol Nova<br />

für die Warmwasserbereitung, inklusive der<br />

Möglichkeit, Spül- oder Waschmaschine an<br />

den Kreislauf anzuschließen. Mit dem Paket<br />

RemaSol Nova Plus kann zusätzlich die solare<br />

Heizungsunterstützung realisiert werden.<br />

Beide Grundvarianten gibt es in jeweils zwei<br />

28 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />

Größen: das Warmwasserpaket für Haushalte<br />

<strong>mit</strong> zwei bis vier sowie für vier bis acht Personen.<br />

Beim Plus-Paket gibt es zur Basisversion<br />

eine weitere <strong>mit</strong> spezieller Zweirohr-Solarstation<br />

<strong>mit</strong> integrierbarer Solarregelung.<br />

Kollektoren, Speicher,<br />

Regelung<br />

In allen Paketen werden Flachkollektoren<br />

der Serie RemaSol Neo 230 eingesetzt. Beim<br />

Solarkompaktspeicher wiederum stehen zwei<br />

Größen <strong>mit</strong> 300 bzw. 400 Liter Fassungsver-<br />

RemaSol-Solarpakete gibt es für Trinkwassererwärmung<br />

und solare Heizungsunterstützung.<br />

Bild: De Dietrich Remeha<br />

mögen zur Wahl. Beide besitzen je einen<br />

Wärmetauscher für die Solarthermie sowie<br />

für einen weiteren Wärmeerzeuger wie etwa<br />

einen Gasbrennwertkessel. Die Solarsysteme<br />

sind ab Werk <strong>mit</strong> der RemaSol-Regelung sowie<br />

einer angebauten Solarkomplettstation<br />

ausgestattet. Der optimierten Solarwärmenutzung<br />

und der gradgenauen Steuerung der<br />

Heizungsanlage steht nichts mehr im Weg. •


Geräteindustrie<br />

Projektstart in Frankfurt <strong>mit</strong> der hessischen<br />

Umwelt- und Energieministerin Lucia Puttrich:<br />

400 Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlagen werden in den nächsten<br />

drei Jahren in Hessen installiert.<br />

Vaillant-Neuigkeiten von der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Power für den <strong>KWK</strong>-Markt<br />

Vaillant bezeichnet sich selbst als „weltweit führenden Komplettanbieter<br />

für Mini- und Mikro-<strong>KWK</strong>“. Mit vielerlei Produktund<br />

Marketingaktivitäten wird dieser Anspruch untermauert.<br />

Bei aller Konzentration auf Einfamilienhausgeräte <strong>mit</strong> kleinen<br />

Leistungsbereichen im Mikro-Maßstab hat Vaillant auch den<br />

<strong>KWK</strong>-Einsatz in größeren Immobilien im Blick. Auf den Heizungs-Frühjahrsmessen<br />

wurde ein neues Mini-Heizkraftwerk für den<br />

Einsatz in Mehrfamilienhäusern, öffentlichen Gebäuden und Gewerbebetrieben<br />

vorgestellt. Es wird in Deutschland unter dem Produktnamen<br />

ecoPOWER 20.0 vertrieben.<br />

Entwickelt hat das Aggregat der auf diese Leistungsbereiche spezialisierte<br />

Hamburger Hersteller Cogenon. Die Cogenon GmbH wurde<br />

im Mai 2012 von der Vaillant Group übernommen. Die Fertigung der<br />

Anlagen am Standort Hamburg-Harburg bleibt bestehen, auch die<br />

Belegschaft wird übernommen.<br />

Modulierender Betrieb<br />

20 Kilowatt beträgt die maximale elektrische Leistung des Mini-<br />

BHKW. Es erweitert die ecoPOWER-Serie nach oben: Die Mikro-<br />

<strong>KWK</strong>-Anlage 1.0 steht für den Einsatz in Einfamilienhäusern, die<br />

Mini-<strong>KWK</strong>-Anlagen 3.0 und 4.7 versorgen <strong>mit</strong>telgroße Immobilien<br />

<strong>mit</strong> Wärme und Strom.<br />

Wie die kleineren Geschwister arbeitet auch die Version 20.0 <strong>mit</strong><br />

einem Gasmotor, dessen Leistung sich dem jeweiligen Wärmebedarf<br />

der Immobilie anpasst. Diese von Vaillant patentierte Modulation<br />

bietet dem Nutzer eine elektrische Leistung von 7 bis 20 kW und eine<br />

thermische Leistung von 12 bis 42 kW. Der Gesamtwirkungsgrad<br />

des Mini-Heizkraftwerks liegt bei 91 Prozent. Zum Vergleich: Bei<br />

getrennter Erzeugung von Strom in einem Großkraftwerk und Wärme<br />

im Haus liegt der durchschnittliche Wirkungsgrad in Deutschland bei<br />

rund 60 Prozent. Schon diese Zahlen verdeutlichen, dass die Kraft-<br />

Wärme-Kopplung zum wichtigen Mosaikstein der Energiewende<br />

werden kann.<br />

Spezielles Contracting- Modell<br />

Die 400 Anlagen in Hessen sollen nach einem der derzeitigen Marktsituation<br />

angepassten Contracting-Modell betrieben werden. Der<br />

Kunde spart sich die Investitions- und Wartungskosten des Mikro-<br />

BHKW, er „mietet“ das Komplettsystem bei seinem Versorger. Alternativ<br />

bezieht er lediglich das für den Betrieb der Anlage benötigte<br />

Gas und zahlt für den Verbrauch des selbstproduzierten Stroms. Mit<br />

diesen Betreibermodellen können wirtschaftliche und bürokratische<br />

Hürden beseitigt werden, die bislang Investitionen in Mikro-BHKW<br />

entgegenstehen.<br />

Der Verbraucher spart im Vergleich zu seiner bisherigen Versorgung<br />

entweder Energiekosten oder die Investition in einen neuen<br />

Wärmeerzeuger. Der Energieversorger wiederum profitiert von einem<br />

erweiterten Portfolio, das er seinen Kunden zu attraktiven Konditionen<br />

anbieten kann. Das Land Hessen stellt zur Förderung des<br />

Demonstrationsprojekts 600.000 Euro bereit. Darüber hinaus bezuschussen<br />

Vaillant und die beteiligten Energieversorger jedes Mikro-<br />

<strong>KWK</strong>-System <strong>mit</strong> bis zu 4.000 Euro. Planung und Einbau der Anlagen<br />

werden von qualifizierten Fachhandwerksbetrieben durchgeführt und<br />

von Vaillant begleitet. •<br />

Energiewende beschleunigen<br />

Um den Markteintritt von Mikro-<strong>KWK</strong>-Anlagen im Ein- und Zweifamilienhausbereich<br />

weiter zu beschleunigen, sucht Vaillant Kooperationen<br />

<strong>mit</strong> regionalen Energieversorgungsunternehmen. Das bundesweit<br />

bislang umfangreichste Pilot- und Demonstrationsvorhaben<br />

zum Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung wurde Ende<br />

Juni in Frankfurt/Main gestartet: Eine Vereinbarung <strong>mit</strong> dem Land<br />

Hessen, Energieversorgern und der Energiedienstleistungsagentur<br />

hessenENERGIE legt fest, dass in den nächsten drei Jahren in 400<br />

Wohngebäuden in Hessen Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />

installiert werden sollen. Gerade dieses Marktsegment im kleinsten<br />

Leistungsbereich ist nach Angaben von Vaillant noch weitgehend<br />

unerschlossen.<br />

Neben den <strong>Effizienz</strong>vorteilen der gekoppelten Wärme- und Stromerzeugung<br />

bietet die dezentrale Stromerzeugung einen weiteren<br />

Pluspunkt gegenüber der Erzeugung in Großanlagen: Der Bau neuer<br />

Stromtrassen ist nicht notwendig, da die kleinen Kraftwerke in das<br />

bestehende Strom- und Gasnetz integriert werden können.<br />

Ein starkes Team: Die Mikro- und Mini-Heizkraftwerke der eco-<br />

POWER-Serie haben Zuwachs bekommen. Bilder: Vaillant<br />

Das neue Mini-BHKW <strong>mit</strong> 42 Kilowatt thermischer Spitzenleistung<br />

deckt den Wärmebedarf größerer Immobilien ab und<br />

erzeugt gleichzeitig bis zu 20 Kilowatt Strom.<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 29


Geräteindustrie<br />

Monitoring von Solarwärmeanlagen<br />

Zwei Jahre lang kostenlos<br />

Den Betreibern von solaren Buderus-Wärmezentralen in<br />

Mehrfamilienhäusern winkt ein besonderes Schmankerl:<br />

Zwei Jahre lang gibt es gratis einen Monatsbericht über<br />

den Solarertrag, den Wärmeverbrauch und die gelieferte<br />

Wärmemenge.<br />

Wärmezentralen <strong>mit</strong> solarer Anlagentechnik<br />

zur Trinkwassererwärmung<br />

und Heizungsunterstützung<br />

verrichten in immer mehr<br />

Mehrfamilienhäusern ihre energiesparenden<br />

Dienste. Buderus bietet für Wohngebäude <strong>mit</strong><br />

bis zu 35 Wohneinheiten die Wärmezentrale<br />

Lo<strong>gas</strong>ol SAT-WZ midi. Bei bis zu 200 Wohneinheiten<br />

ist Lo<strong>gas</strong>ol SAT-WZ die adäquate<br />

solare Lösung. Bei Objekten und Anlagen<br />

dieser Größe ist konsequentes Monitoring<br />

besonders wichtig. Der Preis für ein einjähriges<br />

Monitoring bei einer Wärmezentrale liegt<br />

normalerweise bei rund 600 Euro. Buderus<br />

bietet Anlagenbetreibern den monatlichen<br />

Monitoringbericht während der ersten zwei<br />

Betriebsjahre kostenlos.<br />

Transparenz und Kontrolle<br />

Anlagenbetreiber können anhand der Berichte<br />

genau erkennen, wie effizient beispielsweise<br />

ihre thermische Solaranlage in Kombination<br />

<strong>mit</strong> einem Gasbrennwertkessel arbeitet. Auch<br />

Optimierungspotenziale lassen sich durch das<br />

Immer im Blick haben die Nutzer von Lo<strong>gas</strong>ol<br />

SAT-WZ midi und SAT-WZ Anlagen die wichtigsten<br />

Daten zur solaren Energiegewinnung und<br />

zum Wärmeverbrauch.<br />

Bild: Buderus<br />

Monitoring identifizieren. Der monatliche<br />

Bericht informiert unter anderem über den<br />

Solarertrag, den Warmwasserverbrauch sowie<br />

die Wärmemenge, die vom Heizkessel geliefert<br />

wird. Die Protokolle werden automatisch<br />

auf Plausibilität geprüft, grafisch aufbereitet<br />

und an den Kunden versendet.<br />

Buderus verspricht Nutzern der Wärmezentralen<br />

eine Maximierung des Solarertrags.<br />

Energieeinsparungen von bis zu 30 Prozent<br />

seien möglich. Mit den Monitoringberichten<br />

kann das Erreichen dieser Zielwerte überprüft<br />

werden. •<br />

Gasbrennwert-Wärmezentrum<br />

Auffällig unauffällig<br />

Neben der Energieeffizienz ist die kompakte Bauweise eines der wichtigsten Qualitätskriterien<br />

moderner Gasbrennwertheizungen. Daraus ergeben sich flexible Standorte im<br />

Wohnbereich – wie etwa bei der neuen Wärmezentrale von Windhager.<br />

Das kompakte MultiWINplus-Wärmezentrum<br />

integriert Gasbrennwertkessel und Warmwasserspeicher<br />

in einem Gerät.<br />

Bilder: Windhager<br />

Den typischen Heizungskeller gibt es<br />

heute nicht mehr – zumindest nicht<br />

bei Gasheizungen. Kellerräume, falls<br />

vorhanden, können anderweitig genutzt werden,<br />

wenn Heizung inklusive Speicher in Küche,<br />

Bad, Hauswirtschaftsraum oder in einer<br />

Nische unterm Dach ihren Platz finden.<br />

Auch der Heizungshersteller Windhager<br />

bietet jetzt eine flexible Kombilösung an, <strong>mit</strong><br />

Gasbrennwertkessel und Warmwasserspeicher<br />

vereint in einem Gerät. Dank seines schlichten,<br />

unauffälligen Designs und der leisen Betriebsweise<br />

eignet sich MultiWINplus für die flexible<br />

Installation zur Wärmeversorgung von Wohnungen,<br />

Reihenhäusern und Einfamilienhäusern – egal ob im Neubau<br />

oder bei der Modernisierung.<br />

Kleine Stellfläche<br />

Bei einer Stellfläche von gerade einmal 0,27 Quadratmetern müsste<br />

sich tatsächlich an einigen Standorten im Haus ein günstiges Plätzchen<br />

für das MultiWINplus-Wärmezentrum finden. Seine Höhe beträgt<br />

1,79 Meter. Hinter dem unauffällig weißen Gehäuse finden sich alle<br />

Komponenten, die eine moderne Erd<strong>gas</strong>heizung benötigt: Das effizient<br />

arbeitende Gasbrennwertgerät steht in Nennwärmeleistungen<br />

von 15 und 25 Kilowatt zur Verfügung. Energiesparende Details sind<br />

• der Wärmetauscher aus Aluminium-Silizium,<br />

• eine Heizkreispumpe der Energieeffizienzklasse A und<br />

• der modulierende Brenner, der seine Leistung stufenlos auf bis zu<br />

20 Prozent der Nennwärmeleistung dem jeweiligen Wärmebedarf<br />

anpasst.<br />

Zweiter zentraler Bestandteil des Wärmezentrums ist der Warmwasserspeicher<br />

<strong>mit</strong> einem Fassungsvermögen von 115 Liter. Darüber<br />

hinaus sind alle erforderlichen Hydraulikkomponenten integriert.<br />

Windhager bietet für die Kombilösung zwei Regelungen an, wobei<br />

die Regelung MESplus auch die Kombination <strong>mit</strong> weiteren Wärmeerzeugern,<br />

etwa einer Solaranlage, ermöglicht. Auf das Wärmezentrum<br />

gibt der Hersteller eine Vollgarantie von fünf Jahren sowie eine Materialgarantie<br />

von zehn Jahren auf den Wärmetauscher. •<br />

30 | 3 2012 | <strong>gas</strong>


Nützliches für unterwegs<br />

Apps, Apps, Apps …<br />

Medien<br />

Sie sind für Planer und Handwerker unentbehrlich und bieten auch Endverbrauchern nützliche<br />

Infos zum Energiesparen: Apps sind aus dem beruflichen und privaten Alltag nicht<br />

mehr weg zu denken. Wir stellen eine kleine, sicherlich unvollständige Auswahl vor.<br />

Den Energieverbrauch im Blick<br />

Bild: EWE<br />

Energieversorger stellen ihren Kunden Apps<br />

zur Verfügung, da<strong>mit</strong> diese immer und überall<br />

Zugriff auf Verbrauchsinformationen für<br />

Erd<strong>gas</strong> und Strom haben. Auch Kunden der<br />

EWE AG können <strong>mit</strong>tels App einen einfachen<br />

Überblick über den eigenen Energieverbrauch<br />

bekommen. Hat der Nutzer die Energiemanager-App<br />

auf seinem iPhone, muss er zunächst<br />

die Stände seines Strom- und Erd<strong>gas</strong>zählers<br />

Die Heizung von unterwegs bedienen<br />

eingeben. Die App wertet die Daten aus und<br />

vergleicht sie <strong>mit</strong> ähnlichen Haushalten. Daraus<br />

ergeben sich übersichtliche Diagramme<br />

zur Entwicklung des Energieverbrauchs und<br />

der Energiekosten für ausgewählte Zeiträume.<br />

Die Messwerte sind umso aussagekräftiger,<br />

je häufiger der Nutzer<br />

die Verbrauchsstände<br />

eingibt.<br />

Bild: EWE<br />

Energiemanager-App<br />

Anbieter: EWE Energie AG<br />

Kosten:<br />

gratis<br />

Verfügbarkeit: für iPhone<br />

Anwendungen wie die Vitotrol<br />

App von Viessmann bieten<br />

Fernsteuer-Möglichkeiten für<br />

den Heizungsbesitzer oder<br />

Fernwartungs-Möglichkeiten<br />

für den angemeldeten Handwerker.<br />

Die Handhabung ist<br />

anwenderfreundlich: Gleich auf<br />

der Startseite sind die aktuellen<br />

Außen- und Raumsolltemperaturen<br />

sowie das eingestellte Betriebsprogramm<br />

zu sehen. Soll<br />

Bild: Viessmann<br />

ein Raum zum Beispiel während der<br />

Rückfahrt vom Urlaub vorgeheizt<br />

werden, können Änderungen an der<br />

Grundeinstellung über das Display<br />

sehr einfach vorgenommen werden.<br />

Bis zu drei Heizkreise können angesteuert<br />

werden. Meldungen vom<br />

Heizkessel werden per E-Mail an das<br />

Endgerät geschickt. Die Viessmann-<br />

App steht unter anderem für das<br />

Gasbrennwert-Wandgerät Vitodens<br />

300-W zur Verfügung.<br />

Vitotrol App<br />

Anbieter:<br />

Kosten:<br />

Verfügbarkeit:<br />

Viessmann<br />

gratis<br />

für iPhone,<br />

iPad oder<br />

iPod-Touch<br />

Virtuelle Handwerker-Hilfe<br />

Vom Endkunden zum Handwerker:<br />

Für alle Smartphones<br />

steht der virtuelle „Wilo Assistent“<br />

zur Verfügung. Die App<br />

deckt zahlreiche Anforderungen<br />

im Keller, auf der Baustelle<br />

und in der Kundenberatung ab.<br />

Neu ist ein „Störmeldungsassistent“,<br />

der eingehende Pumpen-<br />

Störungsmeldungen <strong>mit</strong> einem<br />

Bild: Wilo<br />

Tool verknüpft, das die Ursachen<br />

der Störung und Informationen zur<br />

möglichen Behebung liefert. Weitere<br />

Funktionen sind unter anderem<br />

ein interaktiver Austauschspiegel<br />

für Pumpen, ein Stromsparrechner,<br />

Hilfen zur Pumpenauslegung und<br />

weitere Tipps zur Optimierung von<br />

Heizungssystemen und Warmwasser-Zirkulationsanlagen.<br />

Wilo Assistent<br />

Anbieter:<br />

Kosten:<br />

Verfügbarkeit:<br />

Wilo SE<br />

gratis<br />

für iPhone, iPad,<br />

iPod-Touch,<br />

Android; Web-<br />

App unter<br />

app.wilo.com<br />

Mit dem Erd<strong>gas</strong>auto durch die Schweiz<br />

Bild: Gasmobil<br />

Alle Erd<strong>gas</strong>bzw.<br />

Bio<strong>gas</strong>-<br />

Tankstellen<br />

können sich<br />

Schweiz-Touristen<br />

aufs<br />

Smartphone laden, die umweltfreundlich <strong>mit</strong><br />

Erd<strong>gas</strong> in unserem Nachbarland unterwegs<br />

sind. Nach der Er<strong>mit</strong>tlung des Fahrzeugstand-<br />

orts zeigt eine Karte automatisch die nächstgelegenen<br />

Tankstellen <strong>mit</strong> Erd<strong>gas</strong>- oder Bio<strong>gas</strong>zapfsäulen.<br />

Stand März 2012 gibt es in der Schweiz<br />

132 solcher Tankstellen und über 10.000 Erd<strong>gas</strong>fahrzeuge.<br />

Unsere Nachbarn mischen dem<br />

Erd<strong>gas</strong> durchschnittlich rund 20 Prozent klimaneutrales<br />

Bio<strong>gas</strong> bei. Dies kommt der CO 2<br />

-<br />

Bilanz der einheimischen Fahrzeuge sowie des<br />

Besucher- und Transitverkehrs zugute. •<br />

App „Erd<strong>gas</strong> tanken“<br />

Anbieter:<br />

Kosten:<br />

Verfügbarkeit:<br />

Gasmobil AG<br />

gratis<br />

für iPhone,<br />

iPad oder<br />

iPod-Touch<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 31


Medien<br />

Fallstricke vermeiden<br />

Rechtsfragen im Gas- und<br />

Wasserfach<br />

Nicht nur die Technik des Gas- und<br />

Wasserfaches ist einem stetigen Wandel<br />

unterworfen. Auch die rechtlichen<br />

Grundlagen ändern sich immer wieder und<br />

erfordern bei Fach- und Führungskräften der<br />

Branche stets aktuelle Kenntnisse und regelmäßige<br />

„Updates“. Eine Gesamtdarstellung relevanter<br />

Rechtsfragen bietet die Neuerscheinung<br />

der wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft.<br />

Ziel des Buches ist, die für das Gas- und<br />

Wasserfach relevanten europäischen und<br />

nationalen Rechtsthemen praxisgerecht und<br />

verständlich darzustellen. Dem dient vor allem<br />

der Aufbau des Buches: Der Nutzer wird bei<br />

der Suche nach den für ihn wesentlichen Teilen<br />

von Kurzübersichten unterstützt, die den<br />

einzelnen Rechtsakten vorangestellt werden.<br />

Wer sich in seiner täglichen Arbeit über<br />

grundlegende rechtliche Rahmenbedingungen<br />

informieren muss, wird <strong>mit</strong> diesem Buch<br />

bestens bedient. Nicht von ungefähr ist die<br />

Hälfte des Buches dem Rechtsrahmen der Europäischen<br />

Union gewidmet. Denn Fakt ist,<br />

dass das in Deutschland bestehende Recht für<br />

das Gas- und Wasserfach zu einem wesentlichen<br />

Teil durch Vorgaben der Europäischen<br />

Union geprägt ist. Auch wer ausschließlich im<br />

bundesdeutschen Markt zuhause ist, kommt<br />

an der übergeordneten Rechtsprechung<br />

nicht vorbei. Das Fachbuch befasst sich <strong>mit</strong><br />

den aktuellen Grundlagendokumenten zur<br />

Europäischen Energie- und Wasserpolitik,<br />

den relevanten europäischen Richtlinien und<br />

Verordnungen, der haftungsbefreienden Wirkung<br />

des DVGW-Regelwerks und den relevanten<br />

nationalen Gesetzen und Verordnungen.<br />

Herausgeber ist der DVGW Deutscher<br />

Verein des Gas- und Wasserfaches. Ziel des<br />

Vereins ist, Grundlagen für eine zuverlässige,<br />

technisch einwandfreie und sichere Gas- und<br />

Wasserversorgung zu liefern. Das vorliegende<br />

Fachbuch ist hierzu ein wichtiger Baustein. •<br />

Juristisches<br />

Standardwerk<br />

RA Uwe Wetzel: Praxis des technischen<br />

Rechts für Fach- und Führungskräfte.<br />

Hrsg.: DVGW Deutscher Verein des<br />

Gas- und Wasserfaches, Februar 2012,<br />

1. Aufl., 362 S., 120,56 Euro. Vertrieb:<br />

wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und Wasser mbH, Josef-Wirmer-Str.<br />

3, 53123 Bonn, Tel. 0228 9191-<br />

40, E-Mail: info@wvgw.de<br />

Baustein zur Energiewende<br />

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-<br />

Württemberg ZSW, Fraunhofer-Institut für Windenergie und<br />

Energiesystemtechnik IWES, SolarFuel GmbH (Hrsg.): Erneuerbares<br />

Methan aus Ökostrom. 2012, 8 S. Download über www.solarfuel.net,<br />

Rubrik Publikationen. Bezug auch über die beteiligten<br />

Forschungsinstitute.<br />

Informationsbroschüre zur neuen<br />

Ökostrom-Speichertechnik<br />

So wird Wind zu Gas<br />

Immer mehr Atomstrom wird durch erneuerbaren<br />

Strom ersetzt. Doch die wetter-<br />

und saisonbedingten Schwankungen<br />

von Wind- oder Solarstrom erfordern einen<br />

Ausgleich, wenn sie für die bedarfsgerechte<br />

Versorgung der Verbraucher genutzt werden.<br />

Passende Speicherkapazitäten werden benötigt.<br />

Ohne diese Speicher gehen Überschüsse<br />

verloren, die bei Flauten willkommen wären.<br />

Batterien bieten nur einen stundenweisen<br />

Ausgleich. Pumpspeicherkraftwerke können<br />

etwa eine Tageslänge überbrücken. Eine längere<br />

Aufnahmedauer von überschüssigem<br />

Ökostrom ist <strong>mit</strong> Pumpspeicherwerken<br />

ökonomisch nicht umsetzbar. Zudem stoßen<br />

die Speicherkapazitäten in Deutschland<br />

an ihre Grenzen. Die für die Energiewende<br />

besonders wichtigen Langzeitspeicher gibt<br />

es bislang also noch nicht.<br />

Wie können also parallel zum weiteren<br />

Ausbau von Windkraft und Photovoltaik die<br />

Stromtransport- und -speicherkapazitäten<br />

erhöht werden? Hier hat sich die „Power-to-<br />

Gas“-Technologie als interessante Möglichkeit<br />

herausgeschält, <strong>mit</strong> der Stromspeicher-<br />

Engpässe vermieden werden können.<br />

Eine neue Broschüre zeigt, wie dieses<br />

innovative Verfahren funktioniert und welchen<br />

Nutzen für das Energiesystem es bietet.<br />

Kurz zusammengefasst: Die Technik wandelt<br />

erneuerbaren Strom über das Zwischenprodukt<br />

Wasserstoff in Methan um. In Form von<br />

Methan kann der Ökostrom-Überschuss in<br />

großer Menge und über lange Zeiträume<br />

gespeichert werden. Die hierfür notwendige<br />

Infrastruktur ist bereits vorhanden – denn<br />

es handelt sich um das Erd<strong>gas</strong>netz. Es erfüllt<br />

eine zentrale Anforderung an die Speicher<br />

der Zukunft in idealer Weise: Energie<br />

kann über mehrere Tage eingespeichert und<br />

über mehrere Wochen verbraucht werden.<br />

Mehrere Tage anhaltende Starkwinde oder<br />

wochenlange Flauten können <strong>mit</strong> Power-to-<br />

Gas ausgeglichen werden. Das Methan kann<br />

zur Rückverstromung eingesetzt werden, als<br />

Brennstoff Erd<strong>gas</strong>heizungen oder <strong>KWK</strong>-<br />

Anlagen versorgen, als Kraftstoff Verwendung<br />

finden oder in der Industrie eingesetzt<br />

werden. Das Strom- und das Gasnetz arbeiten<br />

so zusammen, dass stets die gewünschte<br />

Energiemenge und -form ins jeweilige Netz<br />

geliefert wird. Es gehen keine unnötig großen<br />

Mengen an erneuerbarer Energie verloren.<br />

Auf acht Seiten werden in der neuen<br />

Broschüre die Vorteile der Technik erklärt.<br />

Beschrieben wird die Dienstleistung, die<br />

das Verfahren Power-to-Gas für das Energiesystem<br />

übernehmen kann, und wo die<br />

Grenzen der bisher bekannten Speichertechniken<br />

liegen. Derzeit arbeiten die Herausgeber<br />

der Broschüre – die Forschungsinstitute<br />

ZSW und Fraunhofer IWES sowie<br />

die Firma SolarFuel – an der Serienreife der<br />

Technologie. Als Zielgruppen der Publikation<br />

geben die Herausgeber sowohl Fachleute<br />

aus Politik und Wirtschaft an, aber auch die<br />

interessierte Öffentlichkeit. •<br />

32 | 3 2012 | <strong>gas</strong>


Medien<br />

Kampagne der Stadtwerke<br />

Lokale Motoren der<br />

Energiewende<br />

Über 100 Stadtwerke beteiligen sich in<br />

diesem Jahr an einer bundesweiten<br />

Kampagne des Verbandes kommunaler<br />

Unternehmen (VKU). Unter dem Motto<br />

„Meine Stadtwerke. Gemeinsam stark.“ soll<br />

<strong>mit</strong> verschiedenen Aktionen auf die Vorteile<br />

kommunaler Energieversorger hingewiesen<br />

werden. Der Startschuss fiel zu Beginn der<br />

Kurzreise- und Urlaubszeit am 11. Mai im<br />

Berliner Hauptbahnhof. Ort und Zeitpunkt<br />

der bundesweiten Auftaktveranstaltung<br />

waren kein Zufall, denn die Kampagne zur<br />

Energiewende soll unter anderem <strong>mit</strong> einer<br />

Lokomotive im „Energiewende-Design“ Aufmerksamkeit<br />

erregen. Botschaft des mobilen<br />

Werbeträgers: Die Energiewende beginnt vor<br />

Ort – und die Stadtwerke können sie <strong>mit</strong> den<br />

Bürgern gemeinsam umsetzen.<br />

VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim<br />

Reck fühlte sich nicht nur im Führerhaus<br />

der Kampagnenlok sichtlich wohl, er<br />

erläuterte auch die Absichten der Kampagne:<br />

„Stadtwerke sind <strong>mit</strong> ihrer lokalen Verankerung,<br />

ihrer Nähe zum Bürger und ihrem<br />

Fokus auf dezentrale Erzeugungsstrukturen<br />

der Schlüssel für das Gelingen der Energiewende.<br />

All das stellen wir <strong>mit</strong> der bundesweiten<br />

Kampagne klar heraus.“<br />

Neben der Lokomotive laufen auch großflächige<br />

Plakat- und Anzeigenaktionen, Kinound<br />

Hörfunkspots sowie Internet-Aktivitäten.<br />

Überall demonstrieren Stadtwerke, dass<br />

sie über das Know-how, die Erfahrung und<br />

den Willen verfügen, um die Energiewende<br />

umzusetzen. Reck: „Unsere Stadtwerke reden<br />

nicht nur über die Energiewende, sondern tun<br />

auch konkret vor Ort etwas dafür, wie zum<br />

Beispiel <strong>mit</strong> Investitionen in erneuerbare<br />

Energien, den Ausbau der Verteilnetze sowie<br />

Projekten zur Bürgerbeteiligung. Das kommt<br />

bei den Bürgern gut an, wie aktuelle Umfragen<br />

zeigen.“ Die Kampagne biete den beteiligten<br />

Unternehmen eine Möglichkeit der Außendarstellung,<br />

die sie als lokale Akteure alleine<br />

nicht hätten. „Über bundesweite Aktionen<br />

können Stadtwerke gezielt Aufmerksamkeit<br />

und Interesse wecken und sich da<strong>mit</strong> auch gegenüber<br />

den groß angelegten Werbeaktionen<br />

der privaten Wettbewerber behaupten“, so der<br />

VKU-Hauptgeschäftsführer. •<br />

VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim<br />

Reck im Führerhaus der Kampagnenlok<br />

im Berliner Hauptbahnhof.<br />

Bilder: VKU/regentaucher.com<br />

Die Stadtwerke versprechen sich von der<br />

Energiewende-Kampagne bundesweite<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Mehr zur Kampagne<br />

Weitere Informationen zur Energiewende-Kampagne<br />

der Stadtwerke im Internet<br />

unter www.meine-stadtwerke.de<br />

iF communication design award 2012 geht an Junkers<br />

Interaktives Online-Video<br />

ausgezeichnet<br />

„Heißkalte Bescherung“<br />

stößt in der<br />

Social-Media-Community<br />

ebenso auf<br />

Begeisterung wie bei<br />

Werbeprofis.<br />

Bild: Junkers<br />

Hier geht’s zum Film<br />

Nicht den Oscar,<br />

aber immerhin<br />

den iF communication<br />

design award<br />

2012 in der Kategorie<br />

„digital media“ erhielt<br />

Junkers für sein Internet-Video<br />

„Heißkalte<br />

Bescherung“. Überreicht<br />

wurde die Auszeichnung<br />

Im Auftrag von Junkers hat den Film<br />

Heißkalte Bescherung die Werbeagentur<br />

Schaller & Partner aus Mannheim konzipiert<br />

und in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Raketenfilm<br />

aus München umgesetzt. Wer ihn<br />

anschauen will, gibt auf www.youtube.<br />

com den Suchbegriff „Merry Junkers“ ein<br />

– schon zeigt sich der Videofilm an Position<br />

eins der Liste.<br />

ganz stilecht bei der iF design awards night. Betrachtet<br />

man allein den Inhalt des Films, lässt<br />

noch nichts auf ein preiswürdiges Werk schließen.<br />

Denn es geht um die Funktionsweise einer<br />

Heizungsregelung. Die Umsetzung jedoch ist<br />

verblüffend spielerisch und kreativ – und trifft<br />

da<strong>mit</strong> den Geschmack eines jüngeren und internetaffinen<br />

Publikums. Das beweisen die Klickzahlen:<br />

In der Adventszeit 2010 auf www.merry.<br />

junkers.com und dem gleichnamigen Youtube-<br />

Kanal online gestellt, wurde es mehr als 780.000<br />

mal geklickt und von der Social-Media-Community<br />

<strong>mit</strong> vielen positiven Kommentaren belohnt.<br />

Worum geht es im Film „Heißkalte Bescherung“?<br />

Am Anfang wendet sich ein gestresster<br />

Weihnachtseinkäufer aufgrund von Glatteis<br />

Hilfe suchend an den Zuschauer. Von da an<br />

ist der Betrachter gleichzeitig Regisseur: Über<br />

eine neben dem Video-Fenster eingeblendete<br />

Junkers-Heizungsregelung kann er per Computermaus<br />

die Temperatur im Film regeln. Da<strong>mit</strong><br />

nimmt er Einfluss auf den weiteren Verlauf der<br />

Geschichte. Je nach Regler- bzw. Temperatureinstellung<br />

landet der Hauptdarsteller in einer<br />

eiszeitlichen Stadtlandschaft, an einem brasilianischen<br />

Strand oder in einer finnischen Sauna.<br />

Die ideenreiche und interaktive Gestaltung<br />

überzeugte auch die Jury des renommierten<br />

iF Industrie Forum Design e.V. Anlässlich der<br />

Auszeichnung des Videos sagte Stephan Moeller,<br />

Leiter Werbung und Kommunikation von<br />

Bosch Thermotechnik: „Wir sehen, dass die<br />

moderne Markenkommunikation immer anspruchsvoller<br />

wird. Auf der einen Seite stehen<br />

als Säulen nach wie vor die klassischen imagebildenden<br />

Markenkampagnen. Andererseits<br />

haben wir über neue digitale Plattformen die<br />

Chance, die Marke über Interaktion, Dialog<br />

und Brand-Storytelling un<strong>mit</strong>telbar erlebbar zu<br />

machen und zur Mitwirkung aufzufordern.“ •<br />

<strong>gas</strong> | 3 2012 | 33


Medien<br />

Wilo-Compact 2012<br />

Arbeitshilfe im Brieftaschenformat<br />

Das praktische<br />

Handbuch Wilo-<br />

Compact im Brieftaschenformat<br />

ist auch in<br />

diesem Jahr wieder eine<br />

willkommene Arbeitshilfe<br />

für Baustelle und Büro.<br />

Die kompakte Informationssammlung<br />

des Dortmunder<br />

Pumpenherstellers<br />

Wilo bietet Produktinfos,<br />

viele „Tipps & Tricks“ sowie Hinweise auf<br />

die Austausch-App bzw. SMS des Pumpenherstellers.<br />

Mit dem als Daumenregister<br />

konzipierten „Quick-Finder“ findet man<br />

rasch von Thema zu Thema – ob es sich um<br />

Heizungsumwälz- und Trinkwasser-Zirkulationspumpen<br />

handelt oder um Infos zum<br />

dezentralen Pumpensystem Wilo-Geniax zur<br />

Raumtemperaturregelung. Auch das Serviceund<br />

Schulungsangebot sowie Maßnahmen<br />

zur Verkaufsförderung sind dokumentiert. •<br />

ZVSHK-Onlineportale für Handwerker und Verbraucher<br />

Aus eins mach zwei<br />

Bestellung<br />

Wilo-Partner haben Wilo-Compact<br />

2012 per Post erhalten. Bestellungen<br />

– auch von ergänzenden Produktund<br />

Planungsunterlagen – können<br />

online aufgegeben werden unter<br />

www.wilo.de/cps/rde/xchg/de-de/layout.xsl/504.htm<br />

Das Info- und Serviceportal des Zentralverband<br />

Sanitär Heizung Klima<br />

(ZVSHK) zeigt sich in einem neuen<br />

Outfit. Wichtigste Neuerung: Unter www.<br />

wasserwaermeluft.de werden jetzt in erster<br />

Linie Verbraucherinformationen angeboten.<br />

Das SHK-Handwerk und andere<br />

Fachbesucher erhalten auf www.zvshk.de<br />

ein eigenes Portal. Bisher gab es diese Trennung<br />

nicht, Verbraucher und SHK-Handwerk<br />

mussten sich über dieselbe Webseite<br />

informieren.<br />

Mit der Neuordnung reagiert der Zentralverband<br />

auf das gestiegene Online-<br />

Informationsbedürfnis der Bürger. „Der<br />

Verbraucher möchte sich umfassend informieren,<br />

um dann eine Entscheidung<br />

treffen zu können. Vor allem bei den stark<br />

steigenden Energiekosten möchte er sicher<br />

sein, kompetente und verlässliche Partner<br />

an seiner Seite zu haben. Insofern haben<br />

wir den neuen Internetauftritt auf diese<br />

Bedürfnisse exakt zugeschnitten“, erläutert<br />

Hauptgeschäftsführer Elmar Esser.<br />

So finden sich auf dem Verbraucherportal<br />

ansprechend gestaltet und klar strukturiert<br />

Wissenswertes zu Sanitär, Heizung und<br />

Klima: rund ums Bad, zum barrierefreien<br />

Wohnen, zum Energiesparen, zu Hausund<br />

Gebäudechecks und zu Förder<strong>mit</strong>teln.<br />

Auch eine Online-Handwerkersuche<br />

ist integriert. •<br />

Blick auf die Startseite des neuen Endverbraucher-Portals<br />

www.wasserwaermeluft.de.<br />

Bild: ZVSHK<br />

Online-Recherche erleichtert<br />

Energieberater gesucht<br />

Ohne qualifizierte Energieberatung<br />

gibt’s kein dena-Zertifikat. Auf www.<br />

energie-effizienz-experten.de werden<br />

Hausbesitzer fündig. Bild: dena<br />

34 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />

Ziel des neuen Portals der Deutschen<br />

Energie-Agentur (dena) ist es, eine<br />

zentrale Liste für Energieeffizienz-<br />

Experten in Deutschland zu schaffen. Hierzu<br />

hat die dena unter www.energie-effizienz-experten.de<br />

eine Online-Datenbank<br />

aufgebaut, die die Suche nach qualifizierter<br />

Energieberatung erleichtern soll. Die Datenbank<br />

wurde von der dena zusammen<br />

<strong>mit</strong> dem Bundeswirtschaftsministerium,<br />

dem Bundesbauministerium, dem Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) und der KfW Bankengruppe<br />

entwickelt.<br />

Die Online-Recherche basiert auf einer<br />

Suche nach Postleitzahlen. Das Ergebnis<br />

listet Gebäudeenergieberater im Handwerk,<br />

Architekten oder Ingenieure in der<br />

Umgebung auf. Nach Auskunft der dena<br />

sind die gelisteten Energieberater besonders<br />

für die Bundesförderprogramme Vor-Ort-<br />

Beratung (BAFA) sowie für die Planung und<br />

Baubegleitung von KfW-<strong>Effizienz</strong>häusern<br />

40 und 55 (Neubau und Sanierung) qualifiziert.<br />

Auch für das neue Fördermodul „<strong>Effizienz</strong>haus<br />

Denkmal“ sind in der Datenbank<br />

Experten zu finden. Deren Qualifizierung<br />

wird laut dena kontinuierlich überprüft:<br />

Alle zwei Jahre muss ein Berater nachweisen,<br />

dass er sich auf dem aktuellen Stand der<br />

Technik befindet und auf dem Gebiet der<br />

Energieberatung praktisch gearbeitet hat. •


Impressum<br />

Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen<br />

Energieverbrauch e.V. (ASUE), Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />

(BDEW), DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. Technischwissenschaftlicher<br />

Verein, Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V., (figawa),<br />

Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V., (HKI), Österreichische Vereinigung<br />

für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW), Verband der Schweizerischen Gasindustrie (VSG)<br />

und Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).<br />

Herausgeber<br />

n.n, ZVSHK, St. Augustin<br />

Dr. Norbert Burger, figawa, Köln<br />

Jean-Marc Hensch, VSG, Zürich<br />

Theo B. Jannemann, DVGW, Bonn<br />

Frank Kienle, HKI, Frankfurt/Main<br />

Michael Mock, ÖVGW, Wien<br />

n.n., ASUE, Berlin<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW, Berlin<br />

Redaktion<br />

Martin Calovini, Schwelm (Chefredakteur, verantwortlich, Anschrift s. Verlag),<br />

data-graphis GmbH, Wiesbaden (Satz und Grafik)<br />

Das Magazin fü r Haustechnik,<br />

Bauphysik und Umwelttechnik<br />

Grundlegende Fakten fü r qualifi zierte Fachingenieure,<br />

Biologen und Physiker <strong>mit</strong> Referaten<br />

aus den Bereichen technischer Ausbau,<br />

Heizungstechnik, Klimatechnik, Lü ftungstechnik,<br />

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.<br />

NEU<br />

Jetzt als Heft<br />

oder als ePaper<br />

erhältlich<br />

Redaktionsbeirat<br />

Dr. Jochen Arthkamp, ASUE, Essen<br />

Dr. Ute Boccioli, ÖVGW, Wien<br />

Christoph Kahlen, Thüga AG, München<br />

Horst Korte, E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG, Essen<br />

Gerhard Pilgram, EnBW Gas GmbH, Stuttgart<br />

Thomas Riemenschneider, Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt/Main<br />

Helmut Roloff, E.ON Ruhr<strong>gas</strong> AG, Essen<br />

Reinhold Schüler<br />

Jan Schuster, VNG Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig<br />

Gerhard Wolf, RWE Westfalen-Weser-Ems AG, Dortmund<br />

Urs Zeller, VSG, Zürich<br />

Bezugsbedingungen (4x jährlich)<br />

<strong>gas</strong> als gedrucktes Heft per Postversand<br />

Jahresabonnement (Deutschland): € 38,00 zzgl. € 12,00 Versand<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 38,00 zzgl. € 14,00 Versand<br />

Einzelausgabe (Deutschland): € 11,00 zzgl. € 3,00 Versand<br />

Einzelausgabe (Ausland): € 11,00 zzgl. € 3,50 Versand<br />

<strong>gas</strong> als digitales ePaper (PDF-Einzellizenz) per Download<br />

Jahresabonnement: € 38,00; Einzelausgabe: € 11,00<br />

<strong>gas</strong> als AboPlus (gedrucktes Heft + ePaper)<br />

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Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für das übrige Ausland<br />

sind sie Nettopreise. Studentenpreis: 50% Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag. Abonnements-Kündigung<br />

8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />

Verlag<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Str. 145, D-81671 München,<br />

Telefon: (089) 45051-0, Fax: (089) 45051-323.<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Anzeigenabteilung<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Helga Pelzer, Vulkan Verlag GmbH, Essen;<br />

Telefon: (0201) 82002-35, Fax: (0201) 82002-40, e-mail: h.pelzer@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung: Eva Feil, im Verlag,<br />

Telefon: (089) 45051-316, Fax: (089) 45051-207, e-mail: feil@oiv.de<br />

z. Z. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 34.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellung<br />

Leserservice „<strong>gas</strong>“, Postfach 91 61, 97091 Würzburg, Telefon: (0931) 4170-1615, Fax: (0931)<br />

4170-492, e-mail: leserservice@oiv.de<br />

Gesamtproduktion: Oldenbourg Industrieverlag GmbH, München<br />

© 1978 Oldenbourg Industrieverlag GmbH,<br />

München Printed in Germany<br />

Gemäß unserer Verpflichtung nach § 8 Abs. 3 PresseG i. V. m. Art. 2 Abs. 1c DVO zum<br />

BayPresseG geben wir die Inhaber und Beteiligungsverhältnisse am Verlag wie folgt an:<br />

Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimer Straße 145, 81671 München. Alleiniger<br />

Gesellschafter des Verlages ist die Langenscheidt KG, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 80807 München<br />

Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier<br />

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Computer, Tablet-PC oder Smartphone<br />

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Oldenbourg Industrieverlag<br />

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gi – GesundheitsIngenieur erscheint in der Oldenbourg Industrieverlag GmbH, Rosenheimerstr. 145, 81671 Mü nchen


RENEXPO ®<br />

-Anzeige-<br />

27. - 30.09.2012, Messe Augsburg<br />

www.renexpo.de<br />

Die Energiewende managen<br />

Energiemesse und Kongress RENEXPO ®<br />

ist gefragte Informationsquelle für die Energiewende<br />

Die Internationale Energiemesse RENEXPO ®<br />

baut<br />

2012 ihre starken Bereiche weiter aus und ergänzt<br />

sie um aktuelle, innovative Themen. Im Fokus stehen<br />

nachhaltige Energiesysteme und Lösungen für<br />

eine zukunftsfähige Energieversorgung. In Messebereich,<br />

Kongress und Rahmenprogramm präsentiert<br />

sie die ganze Bandbreite der regenerativen<br />

und dezentralen Energieerzeugung, intelligenten<br />

Energieverteilung sowie effizienten Energieverwendung.<br />

Die <strong>mit</strong>wirkenden nationalen und internationalen<br />

Messepartner garantieren in gewohnt kompetenter<br />

Weise für Informationen aus erster Hand und<br />

Beratung von höchster Professionalität. Als langjähriger<br />

Branchentreff bietet die RENEXPO ®<br />

zudem<br />

bedeutende Möglichkeiten zur Generierung von<br />

Schlüsselkontakten und zum Austausch auf höchstem<br />

fachlichen Niveau.<br />

Die Erfolgsmesse<br />

Die RENEXPO ®<br />

hat sich in den vergangenen zwölf Jahren<br />

zu einer der bedeutendsten Energiefachmessen in<br />

Europa entwickelt. 2011 sorgten rund 350 Aussteller,<br />

über 15.000 Besucher und rund 1.000 Tagungsteilnehmer<br />

für einen Rekorderfolg. Ihr Themenspektrum spiegelt<br />

die aktuellen Anforderungen und Entwicklungen<br />

der Energiebranche wider und präsentiert umfassend<br />

die Bereiche regenerative und dezentrale Energieerzeugung,<br />

intelligente Energieverteilung sowie effiziente<br />

Energieverwendung. Die Messeschwerpunkte sind Holzenergie<br />

(IHE ®<br />

HolzEnergie), Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(interCogen ® ), Solartechnologie sowie energieeffizientes<br />

Bauen und Sanieren. Die RENEXPO ® setzt 2012<br />

auch weiterhin auf ihren internationalen Charakter. 14<br />

Prozent der Aussteller und 6 Prozent der Besucher werden<br />

aus dem Ausland erwartet, dazu zahlreiche internationale<br />

Delegationen.<br />

RENEXPO ®<br />

Kongress<br />

Der RENEXPO ®<br />

Kongress wird 2012 noch weiter gestärkt.<br />

Am neuen Standort, der Kongresshalle der Messe<br />

Augsburg werden in Kombination <strong>mit</strong> eine begleitenden<br />

Fachausstellung weitere innovative Themen in<br />

hochkarätigen Fachtagungen aufgegriffen. Neue Kongressthemen<br />

für 2012 sind beispielsweise die intelligente<br />

Stromspeicherung und die energetische Sanierung<br />

von denkmalgeschützen Gebäuden. Weiterhin <strong>mit</strong><br />

dabei sind unter anderem der 13. Internationale BBE-<br />

Fachkongress für Holzenergie, die 6. Fachtagung Dezentrale<br />

Mini- und Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung, die 2.<br />

Fachtagung Nano-Kohlenstoff, die 2. Fachtagung Groß-<br />

Wärmepumpen und Wärmenetze und die beiden erfolgreichen<br />

Kongresse zum Thema Kleinwindanlagen<br />

und Großwindprojekte in Bayern.<br />

Energiedienstleistungen im Fokus<br />

Verstärkt präsentiert die RENEXPO ®<br />

auch Dienstleistungen<br />

rund um Energiefragen, zum Beispiel Finanzierung,<br />

Consulting, Contracting, Energiemanagement<br />

oder Business Matching. Dem Technologietransfer widmen<br />

sich Messeforen, Gemeinschaftsstände und B2B<br />

Meetings.<br />

Die RENEXPO ®<br />

findet vom 27. – 30.09.2012 in der<br />

Messe Augsburg statt. Weitere Informationen zur Messe<br />

finden Sie unter www.renexpo.de.<br />

Fachkongresse<br />

Donnerstag, 27.09.2012<br />

» 1. Workshop EnergiePlusHaus<br />

» 6. Fachtagung Dezentrale Mini- und Mikro-Kraft-<br />

Wärme-Kopplung<br />

» Energiemanagementsysteme nach DIN ISO 50001<br />

für Industrie & Gewerbe<br />

» Zukunftsmarkt Stromspeicherung<br />

Freitag, 28.09.2012<br />

» 2. Fachtagung Mehr Windenergie in Bayern –<br />

Regionale Wertschöpfung<br />

» Energiewende Workshop: Vermeiden und Lösen<br />

von Konflikten und Akzeptanzproblemen<br />

» Energieeffizienz und Ambiente - Möglichkeiten der<br />

LED Beleuchtung<br />

» PV-Vertriebsseminar: Effizient Werben, Verkaufen<br />

<strong>mit</strong> Erfolg<br />

» Workshop: Planung und Auslegung von Mikro-<strong>KWK</strong>-<br />

Anlagen<br />

Samstag, 29.09.2012<br />

» 4. Kongress Kleinwindanlagen<br />

» Grundlagenworkshop Dezentrale Strom, Wärme<br />

und Kälteerzeugung <strong>mit</strong> Blockheizkraftwerken<br />

Freikarten für Leser: www.renexpo.de/freikarte-presse12.html

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