SeeMagazin Gute-Laune-Tage (Vorschau)
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4 197540 504504
06
JAHRESAUSGABE_2010
€ 4,50
... für Einheimische und Gäste
Magazin
20 Seiten
AMMERSEE
SPEZIAL
HEIMAT HEUTE
Junge Talente &
gute Tradition
ABENTEUER
Im Ballon, auf dem
Kraxnbichl und
mit süßen Möpsen
CHRISTIAN TRAMITZ
Verliebt in
Ammerland
Zwischen »Pastewka«
und »Der Bär«
Star-Gast
Sonsee Neu
+
EXTRA!
SPORT, SPIEL, KULTUR
Gute-Laune-Tage
1 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
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NATURSCHÖNHEITEN
GEHEIMTIPPS FÜR GENIESSER
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STARNBERGER SEEMAGAZIN / Jahresausgabe 2010
E
ditorial
Großes Foto: Peter von Felbert aus der Kunstserie „blaues land“; Annette Hempfling
„Es war nicht die wildeste Jugend, aber eine sehr angenehme …“
Diese entspannte Zusammenfassung stammt aus einer Geschichte von
Max Scharnigg. Es geht darin um Teenagerzeiten am Starnberger See, um
Sonntage im Speckgürtel und dieses vage Grimmen, sich wegen der ganzen
Schönheit und Idylle zum Beispiel gegen Berliner Coolness verteidigen zu
müssen. Um Gefühle also, die man kennt, weshalb wir beim Lesen ständig
lächeln mussten. Als der junge Schriftsteller dann zusagte, für diese Ausgabe
über seine Zeit auf dem Tutzinger Gymnasium zu schreiben, großes Lächeln!
Weil viele unserer Leser dann ebenso das angenehme „Genauso-war’s“-Seufzen erleben und alle anderen das Lebensgefühl
im Fünf-Seen-Land besser kennenlernen werden (ab S. 58). Womit schon viel von dem erreicht wäre, was wir uns vorgenommen
haben: Ein wenig Teilchenbeschleuniger für unsere Heimat zu spielen, vielleicht nicht gerade mit Lichtgeschwindigkeit,
aber mit hoffentlich ansteckender Bewegungsenergie. Viel Interessantes haben wir wieder gefunden zwischen Gilching
und Tutzing, Herrsching und Berg – und standen plötzlich am Ammersee. Bayerns drittgrößter See liegt ja nur einen Katzensprung
entfernt und ist jeden Ausflug wert. Aus diesem entspannten Zusammentreffen ist schließlich ein stattlicher Extrateil
von 20 Seiten gewachsen (ab S. 84). Wir sind gespannt auf Ihre Reaktion und hoffen, dass Sie sich freuen über die
Geschichten und Anregungen in unserer bislang größten Ausgabe des Starnberger SeeMagazins.
Unser Covermodel:
Schauspielerin
Sonsee Neu.
Ihr Outfi t: Tunika und
Hose über den Werkstattladen
Seeshaupt.
Styling: Ulrike Teterycz.
Haare und Make-up:
Orlando Sliwa/ Agentur
Stammhaus.
Thomas Kilper,
Goldberg Studios
München, hat wieder
unser Cover fotografi ert.
Unsere Location:
die Simmerdinger Werft
in Leoni.
Sabine Schönmann und Elke Ross
Herausgeberinnen des Starnberger SeeMagazins
Natürlich freuen wir uns über Ihre Meinung zum Heft. Klicken Sie uns
bitte an auf www.seemagazin.de. Sie fi nden dort die direkte Leitung zur
Redaktion und ständig neue Tipps rund um den Starnberger See.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 03
INHALT
06 Das Herz
in luftiger Höh’
Eine Ballonfahrt über
das Fünf-Seen-Land
16 „Ich bin der Star!“
Das große Mops-Treffen
in Ambach
20 fische, fotos, föhn
Mit Schauspielerin Sonsee Neu
beim Fotoshooting
24 Tipps / Natur & Spiel
Neu, entdeckt, gesammelt:
Ideen für die Freizeit
32 See-Lektüre / Krimi & Co.
Bücher rund um die Region
34 Das weiß-blaue Band
Tradition in aufregenden Bildern
42 Chefsache
Hier red'n mia! Wenn
Bürgermeister erzählen
44 Die wilden Acht
Das Jugendprojekt Villa südSee
in Seeshaupt
46 Der Doktor, die Alm
und das Doppelleben
Dr. Hausmann und seine
(Aus-)Zeit auf der Alm
50 Zwei Radltouren
Mit Manfred Hummel unterwegs
52 „Das Landei in mir
erwachte …“
Unser Seegespräch:
Dieses Mal mit Schauspieler
Christian Tramitz
56 Junge Talente / Folkpop
Tuó, zwei Musikerinnen aus
Wolfratshausen
58 Die Seeschule
Eine Erzählung von
Max Scharnigg
64 Schutzbedürftige
Riesen
Der Bildhauer Josef Lang
im Porträt
70 Tipps / Kultur mit Genuss
Neu, entdeckt, gesammelt:
Ideen für Kenner und Genießer
74 Eine ganz natürliche
Leidenschaft
Lilian Maier: Die moderne
Bäuerin
78 Spielerische Liaison
Die Kulturmacher: Elisabeth Carr
und Matthias Helwig
82 Viele Kleine,
keine Großen
Das Schicksal der Seemuscheln
Fotos: Jan Greune; Ammersee-Segelschule; Peter von Felbert; privat (3); Ulrike Mertz
16
84
06
04 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
110
Unser Service für Sie!
Zentrale Zimmervermittlung
84
AMMERSEE
spezial
Der Schacky-Park / Botschafter Peter Linder
erinnert sich / Der Chronist von Holzhausen /
Scherben bringen Glück / Tipps & Ideen für den
Ausflug / Das Chaos-Orchester / Sag „Ja“ in Utting
106 Ich bin ein Bauernbub
Josef Brustmann: Die neuen Gedichte
des Musikers und Kabarettisten
110 Aloha aus der Südsee
Das Team vom Fischermichel beim
schwersten Kanurennen der Welt
114 See-Töne / DVDs & Hörbücher
Kartenvorverkauf
– Schlossberghalle (Starnberg)
– Roseninselserenaden
– Jazz am See (Feldafi ng)
– LEGO-Land (Günzburg)
– Oberbayern Card
– München Ticket (Deutsches Theater,
Olympiahalle, -stadion, SEA LIFE etc.)
Touristische Informationen
– Buchheim Museum
– Museum Starnberger See
– Kaiserin Elisabeth Museum
– Natur-Erlebnistouren
– Führungen in Starnberg
– Ammersee Touren
– Führungen Kloster Andechs
(Kirche, Brauerei, Bierprobe)
– Auf Sisis und Ludwigs Spuren
– Schifffahrtspläne
– Radeln und Wandern
– Golf
– Roseninselführungen
– Archäologischer Park Herrsching
– Veranstaltungskalender
– Nordic Walking Park, 280 km mit
23 Routen vom Ammersee zum Starnberger See
116 Wo bin ich?
Ein toller Ausblick …
118 Das große Gewinnspiel
Holen Sie sich einen Traumpreis!
122 Impressum
Tourist-Information
Tourismusverband
Starnberger Fünf-Seen-Land
Wittelsbacherstraße 2c
82319 Starnberg
Telefon: 08151 90600
Fax: 08151 906090
info@sta5.de
www.sta5.de
Januar – Dezember:
Mo bis Fr 8.00 – 18.00 Uhr
Mai – Oktober:
Mo bis Fr 8.00 – 18.00 Uhr
Sa 9.00 – 13.00 Uhr
Tourist-Information
Herrsching
Bahnhofplatz 3
82211 Herrsching
Telefon: 08152 5227
Fax: 08152 40519
herrsching@sta5.de
www.sta5.de
November – April:
Mo bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr
Mai – Oktober:
Mo bis Fr 9.00 – 13.00 Uhr
und 14.00 – 18.00 Uhr
Sa 9.00 – 13.00 Uhr
34
64
ABENTEUER / Ballonfahrt
Sechs in einem Korb, rund
1000 Meter über der Erde und
mit einem Weitblick über Wald,
Wiesen und Dorfflecken. Unser
Pilot Peter März (im weißen
T-Shirt) kontrolliert die Gasbrenner
und ist gleichzeitig unser
entspannter Luftreise-Führer.
6 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Das Herz
in luftiger Höh’
ES GIBT SO VIELE MÖGLICHKEITEN, DIE HEIMAT ZU ERKUNDEN.
AUF DEN WINDWEGEN IM HEISSLUFTBALLON ERSCHLIESST SICH UNS
DAS BEKANNTE NOCH EINMAL AUF NEUE WEISE
Fotos: Jan Greune Text: Barbara Kraus
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 7
ABENTEUER / Ballonfahrt
Den festen Boden zu verlassen, macht selbst den Mutigen
erst einmal nervös. Aber Janina bleibt gelassen
Aufwärts, immer weiter:
Janina Greune, 10, schaut
zurück auf die Lieben, die ihr
vom Startplatz in Landstetten
nachwinken.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 9
ABENTEUER / Ballonfahrt
Ja, Hasenherz, du bist in
Wahrheit froh darüber,
dass der Start gleich zweimal wegen schlechter Wetterbedingungen
verschoben werden muss. Wir leben auf der Erde, so ist es
uns bestimmt. Sagst du. Andererseits, niemand zwingt dich zu
diesem kleinen Abenteuer. Bis auf deine Neugier, weil doch so
viele von da oben schwärmen, von der Stille, dem anderen Blick,
dem Gefühl von Freiheit …
Und dann kommt der Sonntag im späten September, die Sonne
scheint, wenn auch etwas zaghaft, und Günther Härter von den
„Landstettener Ballonfahrten“ meint fröhlich am Telefon: „Heut
pack mas! Treffpunkt 16 Uhr am Startplatz. Den finden Sie ganz
leicht an der Landstraße von Starnberg zum Kloster Andechs,
knapp einen Kilometer hinter Landstetten neben dem Parkplatz
in einer Senke.“ – „Und was ist mit Höhenangst? Manchmal bekomme
ich schon Zitterknie, wenn ich von einem steilen Treppenabsatz
nach unten schaue.“ – „Auch Flugangst? Sonst gibt es kein
Problem. Beim Ballonfahren wird niemandem schwindlig, weil
man keinen direkten Bezugspunkt zum Boden mehr hat.“ Ich
kenne keine Flugangst, aber das Herz hängt trotzdem in der Hose.
Szenen einer unvergesslichen
Reise: Vom Aufbau bis zur
Landung vergehen vier Stunden,
davon 100 Minuten im Flug.
Stolze 28 Meter misst das
Luftgefährt vom Korbboden bis
zur Ballonspitze. Foto links
oben: Angelika und Florian
Schade und Pilot Peter März
beim Interview mit Barbara
Kraus. Foto unten: Pilot Peter
erklärt seinen Fahrgästen die
Heimat von oben.
Der große Auftrieb
So viele fröhliche Gesichter. Auf der Startwiese ist einiges los,
Hunde bellen, Kinder springen um den Transporter, der tonnenschwere
Ausrüstung herankarrt, die Ballonpassagiere warten
in Familiengrüppchen. Sie lachen und reden, und über allem
vibriert eine positive Aufregung. Den festen Boden zu verlassen,
macht jeden, selbst den Mutigen, erst einmal nervös.
Günther Härter, ein sportlicher Mittfünfziger, übernimmt das
Kommando und scharrt die Himmelstouris um sich. Er erklärt,
dass wir heute mit einem großen und einem kleineren Ballon
fahren. Bitte sagen Sie IMMER fahren, NIEMALS fliegen, weil
man seit jeher von der Luftfahrt spricht. So die Logik dieser
Marotte. Zwei Heißluft-Gefährte, das bedeutet einmal acht und
einmal fünf Gäste, je plus Pilot. Ich komme ins kleine Körbchen
mit Jan Greune, unserem Fotografen, und seiner Tochter
Janina, zehn Jahre alt und total entspannt. Dazu passen in unsere
Gondel noch Angelika und Florian Schade aus Gauting.
Der Pilot ist Peter März, 55, erfahrener Ballonfahrer und wie sein
Geschäftspartner Härter obendrein passionierter Bergsteiger mit
Achttausender-Erfahrung.
10 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Die Ballons richten sich gleichzeitig
auf – lautlos, majestätisch. Es ist 16.50 Uhr:
Jeder hat einen Logenplatz
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 11
ABENTEUER / Ballonfahrt
Ballone haben immer Vorfahrt –
lautet die Regel da oben. „Alle vier
Jahreszeiten haben ihren eigenen Reiz
für Ballonfahrten“, meint Peter März von
den „Landstettener Ballonfahrten“,
die auch Alpenüberquerungen anbieten.
wird der Passagierkorb auch heute noch aus Weide geflochten und
wiegt fast 100 Kilo. Die Ballonhülle hingegen besteht inzwischen
aus einem Hightech-Gewebe. Auf unserer Tour hängen außer
dem Gewicht von sechs Personen noch 175 kg Flaschengewicht
fürs Propangas am Ballon. Am Ende werden wir für unsere 100
Flugminuten weniger als die Hälfte verbraucht haben. An Bordinstrumenten
gibt es einen Höhenmesser mit Temperaturanzeige,
ein Variometer für die Berechnung von Steigung und Fall, ein
GPS-Gerät als moderner Kompass und ein Funkgerät für den
Kontakt mit unserem Begleitfahrzeug am Boden und der Flugsicherung
in München. Oskar Bravo Viktor Romeo – OBVR –
lautet die Kennung unseres klatschmohnroten Luftballons.
Ballonfahrer packen stets mit an. Gut so. Beim Schleppen, Ziehen
und Zurren kann man die Nervosität gut überspielen. Der
Aufbau wird eine Dreiviertelstunde benötigen. Die beiden
Weidenkörbe liegen schon seitlich gekippt auf der Wiese, davor
die Ballonhüllen, jede so groß und bunt wie das Zeltdach vom
Zirkus Roncalli. Seile und Tragegurte werden herangeschleppt,
sortiert und befestigt. Gasflaschen und Brenner stehen bereit,
dann treten zwei Riesenventilatoren in Aktion. Die Windmacher
heulen gegen die friedliche Sonntagsruhe. Es dauert eine
Weile, bis sie tausende Kubikmeter Luft in die Hüllen geblasen
haben und die sich langsam aufblähen. Die Gasbrenner werden
angeworfen. Laut fauchend schießen mächtige Flammen in die
hauchdünnen Ballonkleider und erwärmen die Innenluft. Beinahe
gleichzeitig richten sich die Ballons auf, lautlos, majestätisch.
Unsere Helfer stemmen sich in die Seile, halten die Luftfahrzeuge
am Boden. „Schnell reinklettern, so wie ich es vorher erklärt
habe!“, ruft Peter März. Noch einmal den Liebsten gedrückt, ein
Lächeln probiert. Dann stehen wir erwartungsvoll im Korb, im
Zentrum unser Pilot, die eine Hand am Zug zum Befeuern der
Brenner, die kopfhoch über ihm an einer Stellage befestigt sind.
Es ist 16.50 Uhr: Jeder hat einen Logenplatz.
Die alte Weise und neue Art
Nicht viel getan hat sich, seitdem ein Hahn, eine Ente und ein
Schaf vor gut zweihundert Jahren die Premiere im Ballon
überstanden haben. Die erste „unbemannte“ Heißluftballonfahrt
unternahmen die Brüder Ètienne und Joseph Montgolfier schon
einige Wochen zuvor am 5. Juni 1783, wobei sie Holzkohle zum
Feuern benutzten. Von diesem Tag weg hat sich die Fahrerei
nicht groß verändert: Der Wind hat das Sagen, er lenkt den Ballon.
Was dem Piloten zu tun bleibt, ist das geschickte Ausnutzen
verschiedener Strömungen in unterschiedlicher Höhe, um sich
den besten Windweg zu suchen. Wie zu Zeiten der Montgolfiers
Eine erhebende Reise
Fast hätte ich ihn verzittert. Den Start nicht zu bemerken, ist
ganz leicht, weil sich der Ballon so sanft vom Boden löst. Wie
von einem Luftkissen getragen, heben wir ab. Schwerelos, kein
Schwanken, kein Ohrensausen, windstill. Steigen wir wirklich
oder versinken die Wiesen, die Menschen, die uns nachwinken,
die Straßen, Häuser und Flure? Schon nach wenigen hundert
Höhenmeter öffnet sich ein 360-Grad-Panorama, der Blick geht
weit. Das fahle Licht der Spätnachmittags-Sonne zaubert eine
Szenerie in Aquarelltönen, malt weichgezeichnete Luftspiegelbilder
auf die Erde. Wie gezogene Zuckerwatte liegt ein zarter
Dunstschleier über dem See. Hier und da leckt ihn die Sonne
genüsslich auf. Unsere Augen gewöhnen sich ans Spiel von Licht
und Schatten, und wir entdecken die Roseninsel als Tupfer mit
lindgrünem Rand.
Die Zeit dehnt sich aus. Schwebezustand über dem wiegenden
Schilfgürtel des Maisinger Sees, der von oben wie eine kleine
Schwester des Starnbergers aussieht. Das lange Gras, glaubt man,
ist mit den Händen zu fassen oder die Kronen des dunklen
Fichtensaums um den Auwinger Weiher. Wir steigen. Einmal
umdrehen, hinter uns liegt der Heilige Berg mit Kloster Andechs,
das seine Dominanz von oben einmal mehr unterstreicht.
Wie wird sich der Hundertwasserturm wohl neben der Molkerei
ausmachen? Wahrscheinlich auch nicht mehr als eine kunterbunte
Schnecke. Der ewig weite Luftraum schafft lächelnd
Distanz. Pöcking rückt heran. Von den Playmobil-Villen, ihren
schmucken Terrassen, den geranienroten Balkonen und wettergegerbten
Stegen steigen Stimmen auf. Im Lilliput-Format sieht
die Heimat anders aus, verspielter in ihrem verqueren Schachbrettmuster.
Wir freuen uns. Bedenken oder Momente der Angst?
Verschwunden, die können doch nicht fliegen!
„Wir haben leichte Nordströmung und werden ruhig zwischen
Starnberger und Ammersee pendeln“, erklärt Pilot Peter. Immer
ruhig weiter Richtung Süd, Südosten. Wir steigen bis auf 2300
12 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
wohin sie gehen, wissen wir nicht.
worauf sie stehen, schon.
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ABENTEUER / Ballonfahrt
Null Probleme bei der Landung –
alle hängen an den Seilen.
Meter. Vor uns baut sich eine dramatische
Wolkenkulisse in Graublau auf.
Der gelbe Schwesterballon, weit im
Westen, fährt in einen Sonnenlicht-
Streifen und wirft einen grandiosen Schatten in Übergröße.
Wir schauen, staunen, niemand spricht, der Kopf steckt in den
Wolken und das Herz hängt über der Welt.
In dieser Höhe ist meine Jacke zum ersten Mal nicht restlos überflüssig.
Bei knapp 18 Grad sind wir gestartet. Fest war ich davon
überzeugt, „dass es da oben ganz schön kühl sein wird“. Dabei
bleibt es warm und windstill im Korb. 80 bis 100 Grad unterm
Ballondach strahlen ab, und außerdem: Wer mit dem Wind fährt,
spürt ihn nicht! Wegen der geringen Thermik ist Oskar Bravo
Viktor Romeo heute mit ein bis vier Knoten auch nicht gerade
rasend unterwegs.
„Dort unten, ist das der Maisinger See?“ Peter März kann immer
Auskunft geben, er kennt jeden Quadratmeter. „Nein, das ist der
Eßsee bei Seewiesen, wo Konrad Lorenz seine Studien mit den
Wildenten gemacht hat.“ Deixlfurt, der Deutenberg, Obertraubing,
drüben am Ostufer ist Münsing auszumachen und Tutzing
liegt fast unter uns. „Glück ab, gut Land!“, ruft unser Pilot
noch einmal den Ballonfahrer-Gruß und setzt dazu ein paar
Feuerstöße mit dem Brenner. Zwei, drei weitere Handgriffe, kurz
öffnet sich eine Luke im Hüllendach und durch den Rückstoß
beginnt der Ballon zu tanzen. Wir drehen uns für einen wunderschönen
Augenblick.
Allmählich sinkt die Sonne rund und schwer zur Erde. Wir stehen
über einer Kiesgrube und können bis auf den moorschwarzen
Grund eines kreisrunden Weihers schauen. Unser Ballonchef
redet von der Landung und einem günstigen Platz, den er dafür
suchen muss. Besser noch mal über diesen Hub und den Waldsaum
dort drüben fahren, denn da unten gibt’s ein paar Bauern,
die gar nicht gut auf Ballonfahrer zu sprechen sind, weil sie um
Acker und Wiese fürchten, in der die eine oder andere Landung
schon mal eine Schleifspur hinterlassen hat. „Ist auch nicht so
lustig, wenn die Kühe durchgehen“, meint Peter März mit kleinem
Grinsen. „Und einmal wollten Pferde von der Weide in
unseren Hänger für die Ausrüstung trotten.“
Die Landung aus dem Bilderbuch
Eine Wiese bei Monatshausen soll das Ende unserer Reise sein.
Der Begleitwagen ist informiert. Dann geht alles ganz schnell. Der
Pilot öffnet ein Ventil an der Ballonspitze, die warme Luft entweicht
mit einem großen Seufzer und unsere Gondel sinkt der
Erde eiliger entgegen als sie aufstieg. Wir halten uns an den
Halteschlaufen im Korbinneren fest, die Knie leicht gebeugt, so
wie Peter März uns zuvor ermahnt hatte. Ein kurzer Ruck, der
Korb wankt in Zeitlupentempo einmal nach vorn, einmal zurück.
Dann steht er sicher auf der Erde. Eine Punktlandung wie aus dem
Bilderbuch. Traurig fällt der stolze Ball in sich zusammen. Und
jetzt? Man könnte noch viel erzählen von den Leuten, die mit
leuchtenden Augen unsere Landung verfolgen, von der Ballonfahrer-Taufe
mit Champagner und dieser kuriosen Sitte, dabei
eine Haarlocke zu verbrennen. Aber das Herz! Es hängt doch
immer noch in luftiger Höh’.
Besser noch einmal über
diesen Hub und den Waldsaum
dort drüben fahren
So will es der Brauch: Jeder
Neuling opfert bei der Ballonfahrer-Taufe
ein paar Haare,
die abgebrannt werden (Foto
oben: Janina). Mit Champagner
und einem Adelszertifikat
wird er belohnt. Und dann gibt
es viel zu erzählen. Im Foto
rechts: Florian und Angelika
Schade, Pilot Peter März und
Barbara Kraus (rechts).
14 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Das ideale Boot für perfekte Tage auf dem See
Edle Sportboote sind heute wieder aus Holz.
Moderne Holzboote höchster Qualität haben
formverleimte Bauweise und sind dadurch leicht,
sportlich und sparsam. Außerdem pegeleicht
und unempndlich sowie umweltverträglich.
Das abgebildete Motor-/Elektroboot ist ideal für
Wasserskifahrer und für Familien. An Bord nden
sechs Personen komfortabel Platz zum Sitzen
oder Liegen. Sonnenanbeter lieben die bequeme
Badeplattform und die großzügige Liegeäche,
unter der sich ein ausklappbares Sonnenverdeck
verbirgt. Das offen gestaltete Vorschiff bietet
eine Sitzgruppe mit Esstisch und Kühlschrank.
Das Cockpit verfügt über ein Controlcenter mit
Touchscreen und GPS sowie DVD/CD-Hianlage.
Motorisierung wahlweise mit E-Power- oder mit
Turbodiesel- bzw. Benzinmotor. Ausstattung und
Farben sind frei wählbar. Am Starnberger See
liegen zwei dieser Boote in Mahagoni. Alternativ
in klarlackiertem Carbon.
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www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 15
LEUT’ & LEBEN / Tierisch
„Ich bin der Star!
Lasst mich mal erzählen“
Gestatten: Soleil-Noir
de la Bastide des Figuiers,
genannt Max.
Fotos: Sabine Hermsdorf; privat
16 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
…MEINTE MAX, ALS UNSERE AUTORIN NINA DAEBEL EINE GESCHICHTE ÜBER DAS ALLJÄHRLICHE
MOPS-TREFFEN IN AMBACH SCHREIBEN WOLLTE. WARUM NICHT, HAT SIE GEMEINT UND IHM DABEI
DEN NACKEN GEKRAULT. MAX HAT’S DANN AUCH SEHR NETT GEMACHT
„Ah oui, als Franzose liebe isch das Leben,
die Frauen und die Leidenschaft! Modischen Schick schätze ich
ebenfalls sehr. Aber die sechsjährige Buffy aus Königsbrunn bei
Augsburg hat es beim letzten Mops-Treffen echt übertrieben.
Sie kam im Minikleid. Rosa-weiß mit Rüschen. Nein, deswegen
hing mir nicht die Zunge aus’m Maul. Es war einfach sehr warm,
und ich hatte Durst von den vielen Wettrennen. Buffy jedenfalls
sah aus wie ein Knallbonbon. Mein Geschmack war’s nicht.
Aber Monty, der extra aus dem Allgäu angereist war, stand voll
auf sie. Er hat sie umschwärmt wie eine Motte das Licht. Und
das, obwohl sie vier Jahre älter ist als er!
Bonjour erst einmal, mesdames et messieurs. Soleil-Noir de la
Bastide des Figuiers ist mein Name, aber alle sagen nur ,Max‘.
Geboren wurde ich am 12. September 2001 an der Côte d’Azur.
Mit meinem Frauchen Alexandra Laue lebe ich jedoch seit
langem in Bruckmühl bei Bad Aibling. Sie hat am selben Tag
Geburtstag wie ich. Wenn das mal kein Zeichen ist! Frauchen sagt
oft, wir seien seelenverwandt. Und dass ich jedes Wort von ihr
verstehen würde.
Klar, wieso auch nicht, bin ja intelligent, habe die Hundeschule
besucht und eine Zusatzausbildung zum Jagdhund absolviert.
Ich bin zu vielem fähig und ein Mops mit edlem Stammbaum.
Mein Fell ist samtweich und pechschwarz. Manch einer findet
mich mit meiner Knautschzone, der gedrungenen Figur, meinen
Kulleraugen und dem Ringelschwanz total hässlich, andere stehen
voll auf mich. Über Geschmack soll man nicht streiten, und ich
äußere mich auch nicht über das Aussehen der Menschen, denn
das verbietet mir meine gute Herkunft. Ich sehe das gelassen und
verweise gerne auf den Spruch dieses klugen Mannes namens
Loriot. Schon der wusste: ,Ein Leben ohne Möpse ist denkbar,
aber sinnlos.‘ Frauchen sieht das genauso. Sie ist der Alpha-Mops
in der Familie. Deswegen überlasse ich ihr das Organisieren
unseres jährlich an Himmelfahrt stattfindenden
Mops-Treffens, dieses exklusiven, einzigartigen und
geselligen Events! Als Location dafür haben wir das
Landhotel Huber in Ambach gewählt. Es liegt direkt
am See. Dort gibt es einen Biergarten, eine große
Wiese und einen hauseigenen Badeplatz. Das Mops-
Treffen wird nun schon seit rund 20 Jahren veranstaltet.
Frauchen hat die Planung vor etwa zehn Jahren übernommen.
Seitdem entwickelt sich das Treffen prächtig. Beim letzten Mal
waren rund 100 Menschen dabei und 70 Möpse. Angeleint ist
keiner. Das wäre ja langweilig. Wir wuseln alle kreuz und quer
durcheinander. Natürlich friedlich. Ohne Gebell, Gekeife oder
gefährliche Attacken. Frauchen sagt immer: ,Solche Treffen
kannst du mit Schäferhunden und ihren Besitzern nicht machen.
Das würde Mord und Todschlag geben.‘ Ja, wir Möpse sind eben
anders. Auf unserem Starnberger-See-Treffen wird gemeinsam gespielt,
gerannt, gefressen, geschnuppert und geschwommen, ohne
dass Zähne gefletscht werden. Es ist ein großes, friedliches Mops-
Fest. Wer hier so alles vorbeischaut, weiß Frauchen ganz genau.
,Es sind Adlige, Promis, Doktoren und ganz normale Bürger mit
Beim letzten Mal waren rund
100 Menschen und 70 Möpse dabei.
Angeleint war keiner
ihren Möpsen – weil hier nur der Hund zählt!‘ Frauchen hat eine
Liste mit dem ,Who is Who‘ der Mops-Liebhaber, auf der sie
Namen und Kontaktdaten jährlich aktualisiert.
Dieser Loriot, in Wirklichkeit ja auch von adeligem Blut und ein
echter von Bülow, außerdem Mops-Versteher, Mops-Liebhaber
und Ehrenbürger von Münsing, war auch mal bei unserem Treffen.
Das muss 2004 gewesen sein. Er hatte früher selbst Möpse:
Henry und Gilbert haben sogar in seinen Sketchen mitgespielt
– in ,Möpse am Nordpol‘ (1969) und ,Möpse auf dem Mond‘
(1971). Zu unserem Szenetreff kam er ohne Mops, dafür mit Frau.
Das war ein Jubel! Die Menschen waren völlig außer sich. Jeder
hat Loriot seinen Mops in die Hand gedrückt und sie zusammen
fotografiert. Der arme alte Herr. Frauchen sagt oft, sie könne verstehen,
dass er seitdem nie wieder vorbeigekommen sei, obwohl
sie ihn jedes Jahr erneut einlädt. Ihm seien diese ,penetranten
Leute‘ wohl zu stressig gewesen. Ein Ehepaar hat ihm sogar seine
gehbehinderte Mops-Dame mit selbstkonstruiertem Tragegestell
in die Hand gedrückt. Ganz cool ist der Loriot geblieben. Er
hat sich hanseatisch streng hingestellt und ablichten lassen. Profi
eben. So wie ich. Mich hat vor kurzem das Magazin Vogue für ein
Mode-Fotoshooting gebucht. ,Max, you are the best!‘, rief der
eigens aus New York eingeflogene Fotograf. Den Shoot hatte ich
zusammen mit einem 1,90 Meter großen Modell. Die war klapperdürr,
hat auch Frauchen gesagt. Und ganz in Weiß gekleidet.
Ich in Schwarz, natürlich, elegant eben. Auf dem Bild sollte es
so aussehen, als ob ich die Lady ziehen würde. Kein Problem.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 17
LEUT’ & LEBEN / Tierisch
Beethoven, Tequila und Emely können gern weiter rumrasen
und ihre neuen Schmuckhalsbänder zeigen
Jedes Jahr am Himmelfahrtstag gibt es in Ambach
das Treffen der Möpse – Anhang darf auch mit.
Frauchen hätte echt nicht in der Ecke hocken und mich mit
Leckerlis locken müssen. Peinlich. Ich war doch der Star! Aber
noch mal zum Mops-Liebhaber Loriot. Frauchen verkauft auf
dem Mops-Treffen Zubehör für uns Hunde und allerlei Nippes.
Darunter sind auch Magnete, die man an Kühlschränke pinnen
kann. Loriot hat einen gekauft, auf dem ein beigefarbener Mops-
Kopf abgebildet war. Der sollte 9,90 Euro kosten. Loriot gab zehn
Euro und als Frauchen ihm die zehn Cent rausgeben wollte, sagte
er gönnerhaft: ,Der Rest ist für die Kaffeekasse.‘ Noch heute muss
Frauchen schmunzeln, wenn sie daran zurückdenkt.
Das muss sie übrigens auch, wenn sie sich an die Dame im Blümchenkleid
und mit Sonnenhut erinnert, die im Mercedes-Cabrio
vorgefahren kam. Frauchen hat ihr gleich die Adressliste unter
die Nase gehalten und sie darum gebeten, sich dort einzutragen.
Ihr Mops Churchill war leider – oder vielleicht zum Glück? –
nicht dabei. Jetzt wissen Sie sicher den Namen der Dame: Patricia
Riekel! Ja, genau, die Chefredakteurin des People-Magazins Bunte.
Frauchen hat sie im Jahr darauf schriftlich zum Mops-Treffen
eingeladen. Der Brief kam zurück. Adresse unbekannt. Die auf
der Liste angegebene Telefonnummer war auch falsch … Schauspielerin
Uschi Glas hat auch zwei Möpse – zumindest hatte sie
mal welche. Angeblich hat sie ihre Haushälterin mit den Hunden
zu unserem Treffen geschickt. Die Hohenzollern sollen ebenfalls
schon vorbei geschaut haben. Na ja, Frauchen sagt immer: ,Wer
die Leine führt, ist mir egal.‘
Mich interessiert das auch nicht. Aber ich kann Ihnen sagen: Da
sind schon schräge Menschen-Typen dabei. Was die so über uns
erzählen. Verrückt! Eine Dame zum Beispiel gestand, sie würde
ihren Mops viel lieber schnarchen hören als ihren Mann. Und
Buffys Frauchen meinte, sie, also Buffy, sei ein Clown, könne in
jeder Position schlafen und würde dabei manchmal aussehen wie
ein Alien. Das sei soooo süß. Wenn ich das höre, bin ich mir nicht
mehr sicher, ob das mit dem rosa Rüschenkleid tatsächlich Buffys
Idee gewesen ist.
Für mich gehört zu einem gelungenen Mops-Teffen auf jeden
Fall ein Bad im See. ,Unterhalb des Stegs macht er platsch, streckt
alle Viere von sich und lässt sich vom Wasser anschwappen.‘ Zitat
Frauchen. Ja, ich brauche nun mal meine Ruhepausen. Beethoven,
Tequila und Emely können gerne weiter rumrasen und ihre neuen
Schmuckhalsbänder präsentieren. Mit Swarovski-Steinen, blauweißen
Bayern-Rauten oder Schriftzügen wie ,Sexmachine‘…
Der Held des Tages bin ohnehin ich. Sagt auch Frauchen. Und
manchmal schiebt sie süffisant hinterher: ,Meint er zumindest.‘
Sie kann echt ulkig sein.“
Mein Frauchen Alexandra Laue
und ich (mit rosa Zunge). Bei ihr
dürfen Sie sich gern melden, wenn
Sie mehr erfahren wollen – über
mich oder das Mopstreffen. E-Mail:
Alexandra.Laue@online.de
Fotos: Sabine Hermsdorf; privat
18 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
Wer am liebevoll restaurierten
Bahnhof von Bernried vorbeikommt,
den zieht es wie
magisch zum neuen gläsernen Vorbau.
Denn hinter den großen Scheiben tut sich Köstliches! Da liegt
nicht nur Confiserie der feinsten Art in der Auslage, jeder kann
zudem beobachten, wie sie entsteht. Chocolatier Franz-Xaver Clement,
seine Frau Andrea und die Mitarbeiter lassen sich nämlich
beim Komponieren und Fertigen von Truffes, Pralinés und Tafeln
direkt auf die Finger schauen. „Wir betreiben eine gläserne Schokoladenmanufaktur!“,
sagt Clement stolz. Verarbeitet werden nur
die edelsten Zutaten auf der Basis der Chocolat Grand Cru, die
aus wertvollen, fair gehandelten Criollo-Kakaobohnen hergestellt
wird. Allein den Meister der Schokolade dabei zu beobachten, wie
er Vanille oder Zimtstaub, kostbare Gewürz-Öle oder Edel-Brände
in die helle oder dunkle süße Masse rührt, abschmeckt und
verfeinert, bevor er sie zu Tafeln oder Konfekt formt und schließlich
mit Blüten oder Früchten verziert, ist ein Genuss.
CLEMENT CHOCOCULT
Ein neuer Blick
auf die süße Verführung
Wer dann die Tür öffnet und das „Chococult“ betritt, ist durch
die sinnlichen Düfte endgültig verführt – nicht ohne mit einer
der Köstlichkeiten nach Hause zu gehen oder sich bei Clement
zum Confiserie-Kurs anzumelden, um zumindest sein feines Handwerk
ein wenig von ihm abzuschauen.
Clement chococult
Im historischen Bahnhof Bernried
Bahnhofstraße 30
82347 Bernried am Starnberger See
Tel. 08158 6310
Kurse: Samstagnachmittags, bitte rechtzeitig buchen
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Mo.-Fr. ab 8.00 Uhr geöffnet
12. 00 – 14. 30 Uhr
17. 30 – 21. 00 Uhr
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14. 30 – 17. 30 Uhr Snacks
Samstag 8. 00 – 18. 00 Uhr
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liegt der Geheimtipp für Feinschmecker,
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SEE-STERN / Sonsee Neu
fische, fotos, föhn
Was für Spaziergänger wie ein Familientreffen mit Freunden
aussah, war für alle Akteure echte Arbeit und dabei jede
Minute aufregend. Im Mittelpunkt der Titelbild-Produktion
am See in Leoni: Schauspielerin Sonsee Neu
Fotos: Thomas Kilper (3); Tanja Rohmann (3); Haare und Make up: Orlando Sliwa/Agentur Stammhaus
20 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Die Luft ist wie Champagner!“, könnte Fräulein
Else ausrufen. Weil das so gut passen
würde zu diesem ersten wahnsinnig schönen
Frühlings-Föhntag, der alle in Hochstimmung
versetzt und dabei nervös und kribbelig macht.
Aber hier spielt nicht Fräulein Else, kein Filmset, keine Bühne.
Der Fototermin für das aktuelle Titelbild des Starnberger
SeeMagazins steht an, und unser Team turnt herum zwischen
kleinen Jollenkreuzern und chicen Holz-Yachten der Simmerdinger
Werft in Leoni.
Als eigenwilliges Fräulein Else aus dem gleichnamigen Roman
von Arthur Schnitzler wäre Sonsee Neu trotzdem eine
Glanzbesetzung, obwohl man die gebürtige Rheinländerin
mit Hollywood-Erfahrung und dem Namen einer Indianerin
(„Sonsee Ahray“ bedeutet Morgenstern) eher aus Komödien
wie „Pastewka“ kennt, als komische Richterin im Millionenstreifen
„Keinohrhasen“ oder aus romantischen Pilcheriaden,
wo sie wahlweise Heiner Lauterbach, Erol Sander oder sonst
einen Filmbeau glücklich macht – und nicht zu vergessen,
gleich zu Beginn ihrer Karriere neben George Clooney in der
Kultserie „Emergency Room“ auftrat.
„Heute spiele ich weder die Perlenkette, noch die Romantikerin
und auch nicht die Komische! Hier bin ich Sonsee, die
Privatperson“, bestimmt die Talentierte mit der nordischen
Schönheit selbstbewusst gleich zu Beginn die Richtung.
„Ingrid Bergmann ist mein Idol, wenn ich denn jemanden
nennen soll“, wird sie später beim Interview erklären, aber da
weiß man doch schon längst, dass die 37-jährige Schauspielerin
eher zurückhaltend ist, unabhängig, sich nicht so leicht
vereinnahmen lässt.
Nach dem Abitur und einer Ausbildung im New Yorker Actor’s
Studio stand Sonsee Neu in Dramen wie Ibsens „Hedda Gabler“
auf der Bühne – in englischer Sprache. Die zwölfte Klasse
hatte sie als Austauschschülerin in Wyoming erlebt. Grey Bull
hieß das Nest, in dem sie gelandet war. „1500 Einwohner, eine
Kreuzung, eine Ampel, sieben Hotels, sieben Tankstellen“,
erinnert sich Sonsee lachend und gern auch daran, dass jeder
ihren Namen auf Anhieb richtig aussprechen konnte („Sansie“),
„weil dort noch die Pfeilspitzen der Indianer aus dem
Boden ragten.“ Sonsee Ahray, der Morgenstern, ist sicherlich
Orlando, Tupfer! Ständig in
Bewegung zwischen Bootssteg,
Kahn und einer Yacht
namens „Gerd“ war das Fototeam
bei den Aufnahmen
mit Sonsee Neu, die auch
in der größten Hektik entspannt
wirkte (siehe Foto
oben und links). Ob Visagist
Orlando Sliwa, unser Fotograf
Thomas Kilper oder der Rest
der Crew – alle packten mit
an, um zwischen Föhn und
Fischen das Beste zu geben.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 21
SEE-STERN / Sonsee Neu
ein Name, der prägt. Hochschwanger hatte sich ihre Mutter
darin verliebt, als sie den Spätwestern „Der gebrochene Pfeil“
mit James Stewart sah. Es geht darin um die unangepasste
Liebe zwischen einer Indianerin und einem weißen Grenzgänger,
ein Rassenthema mit Friedensbotschaft. Nein, erklärt
die Mimin, sonst gab es in der gutbürgerlichen Familie keine
Verbindung zur Schauspielerei oder Kunst, was sie nicht daran
hinderte, „wenn auch ziemlich blauäugig“, nach der Schule
direkt nach New York zu ziehen, in eine Stadt, die sie heute
noch mag. „Manhattan ist ein magischer Platz“, sagte sie einmal
in einem Interview, und assoziiert damit spontan „den
Duft, den meine Haare annehmen, nach 24 Stunden New
York“. Der Liebe wegen kam sie nach neun Jahren Amerika
zurück nach Deutschland. Sonsee hatte „Herrn Neu“, wie sie
ihren Mann lächelnd nennt, 2001 bei Dreharbeiten zu Bernd
Eichingers Produktion „666 – Traue keinem, mit dem du
schläfst“ kennengelernt. Zwei Jahre später haben Herr und
Frau Neu genau an Sonsees 30. Geburtstag geheiratet und leben
nach mehreren Stationen heute mit ihren beiden Kindern
in Berlin. „In einem Hinterhof. Dort ist es beinahe ruhiger als
auf dem Land“, erzählt die Natur- und Gartenfreundin. Die
Lebens-Stationen München und Seeshaupt gab es übrigens
auch. „Was ich vom Leben am Starnberger See gelernt habe?
Dass kein Tag wie der andere ist!“, sagt Sonsee Neu.
Weil die Schauspielerin wie ein Fisch schwimmt, klettert und
reitet, denkt sie gern an ihre „Seezeit“ zurück und freut sich
über Stippvisiten – wie jetzt zu den Dreharbeiten für „Der Bär“,
einem ZDF-Krimi, in dem sie demnächst neben Konstantin
Wecker und Friedrich von Thun zu sehen sein wird. Was
Tanja Rohmann, die Agentin der Schauspielerin aus München,
sonst noch zwischen Lipgloss, Hosenwechsel und
Fotolächeln verrät: Der Morgenstern liebt „Bikram-Yoga“, eine
Hatha-Yoga-Methode aus 26 Übungen, die in 35 bis 40 Grad
warmen Räumen praktiziert wird. Das stärkt die Muskel- und
Sehnen und entlastet durch die Wärme Körper und Seele.
Eine schweiß-treibende Angelegenheit, die Sonsee Neu mindestens
fünf Mal die Woche und an jedem Drehort der Welt
diszipliniert durchzieht, was man dem schlanken, durchtrainierten
Körper der 1,68 Meter großen Frau mit den leuchtend
blauen Augen und dem ausdrucksstarken Mund auch ansieht.
Herunterkommen von Stress und Lärm, einen Lebensmittelpunkt
mit der Familie finden, weniger auf Wanderschaft sein
„Was ich vom See
gelernt habe? Dass kein
Tag wie der andere ist“
– alles Themen, mit denen sich die Schauspielerin auch immer
häufiger beschäftigt. Ein Blick in ihren „Showreel“, die
Video-Visitenkarte, verrät dazu noch mehr zum Hin und
Her zwischen Perlenkette und Privatperson: Alles beginnt
mit einer Explosion, einem Feuerball, durch den Sonsee geschleudert
wird – hinein in unterschiedliche Charaktere, vom
Thriller über Comedy bis zur Romanze. Mit einer Textzeile in
ihrem warmen Bariton endet der Kurzfilm: „Ich würde dich
so gerne lieben, aber irgendetwas ist dazwischengekommen.“
Sagt sie, und dann folgen Kuss-Szenen, intensive, scheue,
leichtherzige oder voller Leidenschaft.
Barbara Kraus
Vier von vielen Filmen,
in denen Sonsee Neu
brilliert (von oben): Mit
Anna Thalbach und Heio
von Stetten in „Deadline
– Jede Sekunde zählt“
(2008); „Man liebt sich
immer zweimal“ mit
Marco Girnth (2008);
„Der Bernsteinfischer“
mit Heiner Lauterbach
(2005) und in der Comedy-Serie
„Pastewka“
mit Bastian Pastewka.
Fotos: SAT.1 (3); ARD (1); ZDF (1)
22 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
DAS ELBACHER GÜTEL
Genuss in Tradition
und Moderne
Wer im Elbacher Gütel genussvoll
speist, tut das in einem ganz besonderen
Ambiente. Der rund 450
Jahre alte Dachstuhl bestimmt die heimelige
Atmosphäre und ist denkmalgeschützt. Bis zu
30 Personen finden Platz in dem Restaurant
unter dem schönen rustikalen Gebälk. Dazu
flutet durch die großflächigen Glasfronten
viel Licht in den Gastraum, der geschmackvoll
mit modernem, hellem Interieur eingerichtet ist. Küchenchef
Alex Jurczyk legt besonderen Wert auf hohe Qualität, Frische,
Service und die Zufriedenheit der Gäste. Die Speisekarte bietet
regionale Gerichte, neu interpretiert. „Gehoben, aber nicht abgehoben“
ist das Motto der wöchentlich wechselnden Drei-Gänge-
Menüs, die man sich aus der Speisekarte selbst zusammenstellen
kann. Wer Lust darauf hat: Auch das klassische Wiener Schnitzel
wird serviert. Liebhaber edler Tropfen lassen sich gerne in der
gemütlichen Weinstube nieder, in der Platz für bis zu 12 Personen
ist. Hier darf man selbst in die Kellergewölbe hinabsteigen
und sich aussuchen, welchen der rund 60 verschiedenen Weine
man kosten möchte. Im Sommer lädt der Biergarten mit bis
zu 30 Plätzen zum Verweilen ein. Wenn es zu regnen beginnt,
wechselt man einfach ins Austragshäusl nebenan. Die Inhaber
des Elbacher Gütels sind Monika und
Matthias Hofmann, ein perfekt eingespieltes
Mutter-Sohn-Gastgeber-Gespann.
Ihnen ist die familiäre Atmosphäre ihres
Betriebs wichtig. Erleben kann man das insbesondere auch bei
kleinen Veranstaltungen, Whisky-, Schnaps- oder Weinverköstigungen
sowie bei Lesungen oder musikalischen Events. Und
dabei findet man immer Genuss mit Mehrwert.
Elbacher Gütel
Restaurant & Weinbar
Birkenallee 1, 82547 Eurasburg
Tel. 08179 9431470, Mobil 0160 96409188
Öffnungszeiten: Mo/Di geschlossen,
Mi bis Fr 17 – 23 Uhr, Sa/So 11 – 23 Uhr
(warme Küche: 11 – 14.30 Uhr und 17.30 – 21.30 Uhr)
info@elbacher-guetel.de
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TIPPS / Natur & Spiel
Eine gute Zeit
…für Sportsfreunde,
Spielerfrauen und alle,
die sich am liebsten
in der Natur aufhalten
Ich geh mit dir!
Zu zweit ist es immer schöner – auch mit
Lama oder Alpaka. Die intelligenten, aufmerksamen
und sehr kinderlieben Tiere
sind treue Weggefährten und begleiten Sie
beim Wandern. Evi Endres bietet geführte
Lama-Wanderungen zwischen dem Wörth-
und Pilsensee an. Auch eine tolle Idee für
den Familien- oder Betriebsausflug und
zum Kindergeburtstag. Die Preise sind
abhängig von der Tour und Personenzahl.
Tel. 08152 397941, www.moonlight-lamas.de
24 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Schauen, staunen, Kraft tanken
Zauberhafte Ausblicke, romantische Treffpunkte.
Zwei Tipps, die einen Spaziergang lohnen:
■ Auf dem Holzhauser Kirchberg fühlt man sich dem
Himmel ein Stückchen näher. Viele sagen, dort sei
ein besonderer Zauber zu spüren und es fließe eine
kraftspendende Energie. Tatsache ist der einmalige Blick
auf den See. Glaubt man der Überlieferung, war der
Kirchberg einst eine heidnische Opferstätte der Huosi-
Sippe, ein bayerisches Ur- und Hochadelsgeschlecht.
■ Eine fantastische Aussicht hat man auch von der
Maria-Dank-Kapelle (Foto) aus, die bei Degerndorf auf
dem rund 710 Meter hohen Fürst Tegernberg steht (von
Holzhausen Richtung Degerndorf kommend ist die
Kapelle auf der rechten Seite schon weithin sichtbar).
Sie wurde aus Trümmersteinen des zerbombten Münchens erbaut und am
23. Mai 1948 eingeweiht. Seitdem ziehen die Degerndorfer zwischen Mai und
Oktober an jedem 13. des Monats in einer Dankprozession zur Kapelle.
„An einem Werktag Wasserski zu fahren,
und zwar ganz in der Früh vom Floß
hinter der Roseninsel (von Starnberg aus
gesehen) – etwas Schöneres gibt es kaum: die Ruhe, das
flache Wasser, der Blick auf die Zugspitze … traumhaft.“
Prof. Dr. Bruno Reichart, Direktor der Herzchirurgischen Klinik der
Ludwig-Maximilians-Universität Großhadern, Leutstetten
Fotos: Jan Greune (großes Foto); Stephan J. Kistler; Heinz Endler
Reizen und stechen
Laue Sommerabende,
stürmische Herbstnachmittage
– Bridge macht immer Spaß.
Das Kartenspiel mit Trumpf und
Kontra trainiert Gedächtnis und
logisches Denken. Partner für
eine Partie Bridge finden Sie hier:
Bridge-Club Tutzing, Tel. 08158
8970, www.bridge-club-tutzing.de
Bridge-Club Starnberg, Tel. 08151
51372, www.bc-starnberg-1.de
Bridge-Club Starnberg-Würmtal,
Tel. 08151 12251, www.bc-starnberg.de
Bridge-Club Starnberg-Undosa, Tel. 08151 2416.
Wer noch mehr spielen will, trifft sich in der „Spielunke“
in Münsing: Do bis So, 18 – 1 Uhr, Tel. 08177 997070,
www.spielunke-münsing.de
Rent a Hüpfburg
Sie planen einen Kindergeburtstag und benötigen
dringend mehr Spielzeug, um die Rasselbande
bei Laune zu halten? Der Kreisjugendring Starnberg
bietet einen Material- und Geräteverleih an.
Im Angebot sind beispielsweise ein Großspiel
„Mensch-ärgere-Dich-nicht“, eine Hüpfburg,
eine mobile Streetball-Anlage, Swingcarts mit
Pylonen oder eine Festzelt-Garnitur für Kinder.
Tel. 08151 148-451, kjr.starnberg.org
Loops mit Laune
Auf dem Dirt-Bike-Platz
in Söcking am Riedener
Weg darf der Dreck ruhig
mal höher spritzen. Die
Brüder Jonas, Tobi und
Steffen Engelmann haben
sich hier mit Unterstützung
vieler Freunde und großer
Eigeninitiative einen Natur-
Parcours gestaltet, auf dem
sie mit ihren Spezial-Rädern
richtig durchstarten können.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 25
TIPPS / Natur & Sport
Reife Ruhe
Zum inneren Gleichgewicht zurück
und Körper, Geist und Seele wieder
in harmonischen Einklang bringen.
Klingt nach Yoga. Und das wird an
vielen Plätzen rund um den See gelehrt:
■ Das Kutscherhaus unter den Linden
in Seeshaupt, Lindenallee 3.
Tel. 08801 30 25 65, www.kutscherhausstarnbergersee.de
■ Der Life Competence Gesundheitsclub
Tutzing, Midgardstraße 8a. Tel. 08158
3622, www.life-competence.info
■ Dipl. Yogalehrerin Astrid Buchner
aus Pöcking bietet u.a. zielorientiertes
Firmenyoga und Ernährungsberatung an.
Tel. 08157 60 99 95, www.yogayura.de
■ Cora Menz aus Berg gibt Einzelunterricht
auch in englischer und
spanischer Sprache. Tel. 08151 971
73 84, www.coramenzyoga.de
■ Yoga-Seminare im Kloster Bernried
kann man über das Münchner Yoga-
Zentrum buchen, Tel. 089 535394,
www.muenchneryoga-zentrum.de
■ Yoga for Balance in Starnberg,
Moosstraße 14, Tel. 08151 972117,
www.yogaforbalance.de
■ Eröffnung am Starnberger See
im Herbst: die feine Wellness-
Oase Living Senses mit Yoga und
vielen Spa-Möglichkeiten, Zieglerweg
9a, Berg. Tel. 08151 2686480,
www.livingsenses.net
Das andere Kissen
Ein gebogenes Stück Holz für Yogis. Die Benchbow Meditationsbögen
sind präzise angefertigte Sitze mit einer breiten Fläche
und leichter Neigung, sollen sogar bequem sein und schonend
für die Wirbelsäule. Der Künstler und Schreiner Stefan Mair und
seine Frau Birgit, eine Yogalehrerin, haben die Bögen aus Buchenholz
in vier verschiedenen Designs entwickelt, ab 129 Euro.
Tel. 08157 998868, www.benchbow.com
Mit Sonnengruß, lauten Jubelgesängen
und ganz viel Ausdauer
Toller Treff!
Platz für Freunde und Feten gibt es im neuen Jugendzentrum
Nepomuk in Starnberg. Zwischen dem Landratsamt und
dem Bayerischem Yachtclub gelegen, hat der moderne
Holzbau einiges zu bieten – unter anderem auch schallisolierte
Räume, in denen Bands ungestört proben können. Oder eine
Feuerstelle auf der überdachten Terrasse und zwei große
Veranstaltungsräume. Die deutsche Kicker-Meisterin Natacha
Koske ist übrigens Leiterin des Jugendzentrums.
Neues Paddeln
Stand-up-Paddling heißt
ein neuer Trendsport, bei
der Kondition und ein gutes
Gleichgewichtsgefühl gefragt
sind. So funktioniert
der kippelige Spaß: Aufs
Surfbrett stellen und
mit einem Stechpaddel
abstoßen. Das trainiert die
gesamte Muskulatur und soll außerdem Stress abbauen.
Board und Paddel, auch zum Testen, gibt’s bei Surf Tools in
Starnberg/Schorn, Tel. 08178 909611, www.surftools.de
Großes Foto: Jan Greune; Elke Ross
26 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
23 Routen, 280 Kilometer
Voller Elan über die „Vital-Brunnen-Runde“ oder
lieber die „König-Ludwig-Aktiv-Tour“ erkunden:
23 Routen finden Sie im Nordic Walking Park,
auf rund 280 Kilometern weisen mehr als 500
neue Schilder den Weg im Starnberger Fünf-
Seen-Land durch Schluchten und Wälder, über
Wiesen und Feldwege oder direkt am See entlang.
Detaillierte Beschreibungen und Angaben zum
Schwierigkeitsgrad gibt es auf www.sta5.de. Auf
der interaktiven Regionskarte können die Routen
auch als GPS-Tracks runtergeladen werden.
„Mein Lieblingsplatz am See
sind die kleinen Ostuferstrände
mit der Abendsonne und dem
schönsten Licht bis in die Nacht
hinein. Die beste Galerie am Starnberger See?
‚Marschall‘ in Bernried, wunderbare zeitgenössische
Kunst und spannende Ausstellungen.“
Gabriela von Habsburg, Bildhauerein, Starnberger See
Auf Sternensuche
Footballspieler brauchen Cheerleader, weil sonst nicht
die richtige Stimmung aufkommt. Die Regionalligaspieler
der Starnberg Argonauts könnten noch Anfeuerung
gebrauchen und suchen Mädchen und Jungen
ab zehn Jahren, die gerne tanzen, turnen und auch
vor waghalsiger Akrobatik nicht zurückschrecken. Die
Truppe der Starnberg Silver Stars steht bei Wettkämpfen
an der Seitenlinie und feuert die Jungs kräftig an.
www.starnberg-argonauts.de
Schöne gesunde Zähne sind ein Geschenk fürs Leben.
Ein schönes Lächeln macht attraktiv und selbstbewusst
– es trägt zum privaten und beruflichen Erfolg
bei. In Dr. Michael Buchheim finden Kinder, Jugendliche
und Erwachsene bereits seit 15 Jahren einen kompetenten
Spezialisten für modernste Kieferorthopädie am Starnberger
See, sowohl in Feldafing, als auch – seit zwei Jahren – in
Tutzing. So bietet die auf Ästhetik und Funktion ausgerichtete
Praxis neben der Diagnostik von Zahn- und Kieferfehlstellungen
mittels digitalem Röntgen die hochmodernen,
unsichtbaren Zahnregulierungen und innenliegende Bracket-
Systeme an, die vor allem Erwachsenen den Weg zu gepflegten
und langanhaltend gesunden Zähnen ebnen. Hand
in Hand mit Hauszahnärzten, Logopäden und Eltern sorgt
Dr. Michael Buchheim nach individueller Beratung für eine
schonende und nachhaltige Zahnregulierung. Kinder sind im
warmherzigen Team bestens aufgehoben: Um sie während
der gesamten Wachstumsphase optimal zu begleiten, wurde
der Standort der Praxis bewusst in die Nähe von Schulen
und öffentlichen Verkehrsmitteln gelegt - über Abend- und
Samstagssprechstunden wurden flexible Behandlungszeiten
geschaffen. Mit Wunschmusik und beruhigenden Worten
nimmt der Familienvater Kindern die Angst vor der Behand-
lung. „Kinder sollen sich bei uns wie zu Hause fühlen“ “,so
der gebürtige Feldafinger Dr. Michael lB Buch
uchheim, der
seinee
Fachzahnarztausbildung in den USA absolviert hat.
TIPPS / Natur & Sport
Wind im Haar, Freude
und ein Lachen
Frische Brise
Was wäre der Starnberger See ohne die vielen Segler und Boote?
Wer mitmachen will, findet hier sein Schiff und mehr:
■ Segel- und Sportbootschule Tutzing, Marienstraße 13. Tel. 08158 458574,
www.segelschule-tutzing.de. Ebenso Segelboote zum Leihen bei Matthias
Sebald in Ammerland, Tel. 08177 9132 oder 458.
■ Segelschule Starnberg, Am Hügl 8, Tel. 08151 79028, www.segelschulestarnberg.de
■ Segelhafen Marina, Am Yachthafen 1–15, Bernried, Tel. 089 74879947
■ Windsurfschule Starnberger See, St. Heinrich mit Katamaran- und Surfkursen,
Buchscharnstraße 10, Tel. 08171 80226 und 0172 8034331
■ Surf- und Segelcenter Tutzing, Catschule und -verleih, Nordbadstraße 1,
Tel. 08158 6819, www.nordbad.de. Bietet auch Segelevents und -ausflüge
auf dem Starnberger See für Gruppen an.
■ Segel- und Motorbootschule Weiss-Blau, Tel. 089 74879947,
www.weiss-blau.de
Liegeplätze für Gastboote:
■ Hotel Marina in Bernried, Am Yachthafen 1–15, Tel. 08158 9320,
www.hotelmarina.de
■ Hotel Forsthaus am See in Pöcking-Possenhofen, Am See 1,
Tel. 08157 93010, www.forsthaus-am-see.de
■ Segelclub Pähl, Tel. 08808 362.
Selbst am Steuer
Edles Holz, ein leichtes modernes Design mit viel Komfort
und genug Platz für Freunde und Familie – wer sich den
Traum vom eigenen Elektro- oder Motorboot erfüllen möchte,
bekommt wahrscheinlich Herzklopfen bei Deluxe Boats in
Starnberg, Generalvertreter der Nobel-Bootsmarke Rapp.
Dass die schnittigen Boote dabei umweltfreundlich und stark
genug sind zum Beispiel für Wasserski, ist selbstverständlich.
Deluxe Boats, Tel. 0160 3506060, www.deluxe-boats.de
Liebe alte Ulme
Mitten in Seeshaupt steht eine botanische Rarität, die in
ganz Bayern einzigartig sein dürfte: eine rund 250 Jahre alte
Bergulme. Das ist deshalb so außergewöhnlich, weil Ulmen
in unserer Region meist nur rund 40 Jahre alt werden. Auch
ihre Statur ist mit 25 Metern Höhe und einem Stammumfang
von rund drei Metern rekordverdächtig. Wer die alte Ulme
besuchen möchte, findet sie an der Pettenkoferallee vor der
Hausnummer 27.
Hölzerne Gesellen
Der Gnom in der Zelle hat eine rote Nase und große Augen. Matthias
Sebald, Fischer in Ammerland an der Nördlichen Seestraße
22, hat den kleinen Kerl dort in einen Guckkasten eingesperrt. Ein
Nachbar schraubte kurzerhand das Schild mit „Zelle 9“ über die
Luke und schon war der Knastbruder geboren. Wer sich weiter
umschaut, entdeckt die mannsgroßen Holzskulpturen des Künstlers
Ernst Grünwald. Das Holzfisch-Aquarium, das an der Wand des
Fischerhauses entsteht, ist ebenso sehenswert. Thomas Hille hat
die fischigen Skulpturen aus Wurzelholz kreiert. Einer trägt sogar
stolz das Schwert eines echten Säbelfischs.
Fotos: Ulrike Mertz (2); Deluxe Boats; Nina Daebel
28 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
Goaßbock,
sturer!
Dass Rupert Monn
als Bürgermeister
von Berg seit rund 15
Jahren zum örtlichen
Goaßbockverein
Bachhausen gehört,
ist Ehrensache. Auch
wenn sein geliebter
Zwergziegenbock Matthäus leider schon verstorben ist.
Dass die derzeit rund 90 Mitglieder – zu erkennen am roten
T-Shirt mit Goaßbock – einen Hang zu außergewöhnlichen
Veranstaltungen haben, beweisen sie unter anderem
bei ihrem jährlichen Eierweitwurf samt Eierkönig. Aus
einer Jahreshauptversammlung machen sie schon mal
eine Cocktailparty und Jubiläen werden mit 12-Stunden-
Festen gefeiert. Wer mal mitfeiern will, informiert sich
unter www.wir-bachhauser.de
„Der schönste Platz
am Starnberger See
ist für mich im Sommer
die Terrasse des
Bayerischen Yacht
Clubs in Starnberg.
Der Blick bei Föhn über den See
nach Süden zaubert die Alpen bis
an Tutzing heran, was allein schon
für vieles entschädigt. Das gilt erst
recht, wenn die Genusssucht mit
einem Schmankerl aus der Clubküche
mitsamt einem kühlen Glas
Grünen Veltliner aufgeladen wird.“
Anton Hunger, Publizist. Er unterhält ein Büro für
Kommunikation in Percha
Frauen auf Tour
Die Damen des Gästeführernetzwerks Starnberger
Fünf-Seen-Land kennen sich aus mit der Geschichte
Starnbergs, mit Villen und VIPs am See und den
Anekdoten zu Land und Leuten. Kloster Andechs, die
Ammersee-Region oder der Pfaffenwinkel stehen auf
dem Programm der Gästeführerinnen, die Sie über
den Tourismusverband Starnberger Fünf-Seen-Land
erreichen können. Tel. 08151 9060-0, www.sta5.de
SEERESIDENZ ALTE POST
Ein Platz für
Genießer
Gebackener Ziegenfrischkäse mit Feigenchutney,
Saiblingroulade auf Pfifferling-Lauch-Gemüse oder
Kalbsfilet mit Zitronen-Pfeffersauce… Schon der
Blick auf die Speisekarte der Seeshaupter Seeresidenz Alte Post
lässt Feinschmeckerherzen höher schlagen. Dass der Fisch
frisch aus dem See kommt, das Wild aus den Wäldern ringsum
und Fleisch, Gemüse oder Salat von regionalen Erzeugern,
steigert die Freude am Genuss.
Und die exquisite Nachmittagskarte
– wo gibt es das
sonst?! Köstliche Kuchen und
Torten und für den, der es
lieber herzhaft mag, vielleicht
marinierte Scheiben vom
Bürgermeisterstück mit Gemüsewürfeln
und Kürbiskernöl!
Eine Auswahl an Weinen
aus den besten Lagen, versteht
sich von selbst. Auf der Panorama-Terrasse
freuen sich Auge und Seele über den grandiosen
Seeblick, über das stilvolle Ambiente des Restaurants und den
Jugendstilsaal, ein edler Rahmen für das private Fest. Und für
Kultur-Events mit Klassik, Jazz, Vernissagen oder Kabarett
(Programm und Termine finden Sie auf der Website). Wer
möchte, gönnt sich ein Wochenende oder mehr in einem der
17 behaglich-elegant ausgestatteten Zimmer. Neben dem
Hotel stehen in der Residenz zudem 1- bis 3-Zimmer-Appartements
mit Rundum-Service für Senioren zur Verfügung, die
in der Seeresidenz ihren Lebensabend genießen möchten.
Seeresidenz Alte Post Betriebs GmbH
Alter Postplatz 1
82402 Seeshaupt
Tel. 08801 9140, Fax 08801 913210
info@seeresidenz-alte-post.de
www.seeresidenz-alte-post.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 29
TIPPS / Genießen
Darf’s etwas mehr sein?
Ja, gern!
Flair mit Gemüse
Regionales Obst und Gemüse, gesunde Produkte und das
besondere Flair – Wochenmärkte sind wunderbare Treffpunkte
zum Einkaufen und Ratschen. Zum Beispiel in:
■ Feldafing, Marktplatz, freitags von 8 – 13 Uhr
■ Starnberg, Kirchplatz, donnerstags von 7 – 13 Uhr
■ Tutzing am Maibaum vor dem Rathaus, jeden Samstagvormittag
■ Geretsried auf dem Karl-Lederer-Platz, dienstags von 8 – 13 Uhr
und donnerstags von 10 – 18 Uhr auf dem Neuen Platz
■ Penzberg auf dem Stadtplatz, donnerstags von 7.30 – 13 Uhr
■ Wolfratshausen auf dem Parkplatz vor der Loisachhalle,
freitags von 8 – 13 Uhr
Wer zwischendurch einen starken Espresso braucht,
eine Latte Macchiato oder einen kleinen Snack, der
findet auf dem Markt in Starnberg oder Feldafing das
Café Piccolino. Die mobile Cafébar von Günter Zech
hat zwölf Stehplätze und kann sogar für Ihre private
Feier gebucht werden! www.cafe-piccolino.de
„Mein Tipp für einen wunderbaren Spaziergang: Durchs Leutstettener
Moos von Percha zur Villa rustica. Nicht zuletzt dank der Infotafeln ein Mix
aus kontemplativer Natur und Kultur.“
Dr. Eva Dempewolf vom Kulturverlag Starnberg
Foto: food-from-bavaria.de
Gerne beraten wir Sie unverbindlich! Tel.: 08151 - 7 93 91
fitmed starnberg Harald Kettel . Gautinger Str. 9 . 82319 Starnberg . Tel.: 0 81 51 / 7 93 91 . Fax: 0 81 51 / 7 93 26 . www.medisport-starnberg.de
SUR BOLLYWOOD
Der Zauber indischer Küche
würzt das Starnberger Land
Advertorial
Inmitten des alten Fischerviertels im Zentrum Starnbergs,
nahe an Dampfersteg und Bahnstation, präsentiert sich das
Restaurant Sur Bollywood mit exzellenter indischer Küche.
Am romantischen Achheimer Brunnen, wo sich Theresien- und
Achheimstraße treffen, ist im Laufe der Zeit eine kleine, feine
Gourmetmeile entstanden, in der das Sur Bollywood mit seinem
besonderem Ambiente zu sich einlädt. Geheimnisvoll, duftend,
lockend und sinnlich – das sind Begriffe, die den Versuch, diesen
Schmelztiegel vielfältiger kulinarischer Einflüsse zu beschreiben,
gut treffen. Um dem Gast daraus das Beste zu bieten, steht dem
Sur Bollywood ein Team aus indischen Profiköchen zur Verfügung,
die in ihrem Heimatland speziell ausgebildet wurden.
Der für diese Küche berühmte Tandoori-Ofen wurde original
aus Indien importiert. Auch die besonderen frischen Zutaten werden
mehrfach wöchentlich eingeflogen. So wird eine authentische
Küche auf höchster Qualität garantiert. Ob Sie ein Special
„Chicken Tikka“ in Joghurt mit Safran und einer besonderen
Gewürzmischung, ein „Goa Fish Curry“ mit Knoblauch, Tomaten,
grünem Chili und pikanten Gewürzen oder ein vegetarisches
„Baigan Burtha“, geröstete Tandoori-Auberginen mit
verschiedenen Gemüsen, Ingwer und Koriander wählen –
die Vielfältigkeit der Kompositionen begeistert allemal. Abgerundet
mit einer Mango-Creme oder einem „Ras Malai“, den
hausgemachten Käsebällchen, erlebt der Gast immer wieder
aufs Neue die Schätze des kulinarischen Indiens.
Unter der Leitung der Dinu-Family verzaubert die
erlesene Küche des Sur Bollywood bereits im fünften
Jahr den Gaumen und Seele seiner Gäste. Denn
gehobene Gastronomie ist bei den Dinu-Brüdern
erfolgreiche Familientradition. So gehören die indischen
Restaurants „Sangam“ in München-Schwabing
in der Franz-Joseph-Str. 28 (Gewinner des „Gastro
Gold Europa 2009/10“ und „Gastro-Award Bayern
2005“) wie auch das „Sangeet“, Brienner Straße
10 (Gewinner des „Gastro
Gold Europa 2010/11“) seit
vielen Jahren zur Gourmet-
Landschaft der Münchner
Innenstadt.
Das Konzept der Dinu-
Brüder ist klar und gut:
Sur Bollywood bedeutet
„wie im Film“ – und so soll
sich auch jeder Gast beachtet
und mit aufmerksamem
Service verwöhnt fühlen.
Wen wundert es da, daß
viele Stammgäste aus dem
In- und Ausland zu den
Besuchern gehören?!
Das Restaurant bietet
einen feinen Rahmen
für ein Dinner zu zweit ebenso wie für die große gesellige Runde
mit Freunden, Familie oder Geschäftspartnern. Eingerichtet ist
der indische Gourmet-Tempel mit geschmackvollem Ambiente
durch das namhafte Starnberger Architekturbüro Baehr-Rödel.
Wenn die Sonne lacht und auch an milden Abenden, lockt der
wunderschöne Garten direkt am Achheimer Brunnenplatz.
Übrigens: Auch für private Feiern ist das Sur Bollywood-Team
mit seiner Erfahrung bestens ausgestattet.
Lassen Sie sich verwöhnen! Eben: „Dining like a Maharaja“.
Sur Bollywood
Theresienstraße 9, 82319 Starnberg
Tel. 08151 666495
Öffnungszeiten: Täglich 11.30 –14.30 Uhr (Mittagsmenü)
und 17.30 – 24 Uhr (Parkmöglichkeiten im Hof)
www.surbollywood.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 31
SEE-LEKTÜRE / Krimi & Co.
Lauter Leseschätze
In einem Wochenendhaus am Starnberger See wird der
pensionierte Kinderarzt Dr. Heckeroth tot aufgefunden ...
Für spannende Stunden empfiehlt Wolfram Michael Greiner
den neuen Krimi IN WEISSER STILLE von Inge Löhnig, Ullstein
Taschenbuch. 8,95 Euro. Eine mörderisch gute Lesung dazu
gibt es am 14.10. (19.30 Uhr) in der
Buchhandlung Greiner in Starnberg.
Neue Bücher rund um den See:
SIND SIE ÖFTER HIER?
VON DER KUNST, EIN
KLUGES GESPRÄCH
ZU FÜHREN von Tilman
Spengler. Der Autor
erzählt charmant und
geistreich von der Kunst
der Konversation und
erklärt, was eine gute
Unterhaltung ist. Das
Buch des Sinologen und
Autors ist eine Mischung
aus heiterem Tiefsinn und
abgründigem Blödsinn.
Ullstein Buchverlag.
18 Euro.
HIMMELSVOLK von
Waldemar Bonsels
ist ein Märchen von
Blumen, Tieren und
Gott. Es entstand als
Fortsetzung des Bandes
„Die Biene Maja und
ihre Abenteuer“, mit
dem der Autor Weltruhm
erlangte. Protagonist ist
ein Blumenelf, aus dessen
Sicht der Kosmos Natur
beschrieben wird. Allitera
Verlag. 12,90 Euro.
SISI – WIE AUS DER
KLEINEN SISI DIE
GROSSE KAISERIN
ELISABETH WURDE
von Rosemarie Künzler-
Behncke, illustriert von
Monika Zünd, erzählt
großformatig vom Leben
der kleinen fröhlichen
Sisi, die es später als
Kaiserin in Wien nicht
leicht hatte. Damit wurde
ein Stück Geschichte in
Wort und Bild kindgerecht
aufgearbeitet. Ab 4 Jahren.
Ueberreuter. 9,95 Euro.
IM HIMMEL von
Georg M. Oswald ist
die Geschichte des 20-
jährigen Marcel, der in
einem der Villenviertel am
Starnberger See lebt. In
seiner Welt gibt es Geld im
Überfluss und wilde Pool-
Partys. Doch irgendwann
wird ihm klar: Es ist nicht
die beste Gesellschaft und
nicht die glücklichste Zeit,
in der er lebt. Rowohlt.
16,90 Euro.
LUDWIG II.
KÖNIG VON BAYERN.
MYTHOS UND
WAHRHEIT von Wolfgang
Till gibt einen Einblick
in den Glanz und das
Elend des kurzen Lebens
des Märchenkönigs.
Analysiert wird vor allem
die populäre Seite des
Phänomens Ludwig II.:
War er der „jungfräuliche
König“, ein schüchterner
Narziss, frauenscheu oder
schwul? Brandstätter
Verlag. 9,90 Euro.
EIN MANN –
EIN BAUCH. MEIN
UMFANGREICHES
LEBEN MIT DER PROB-
LEMZONE von George
Deffner erzählt vom
Kampf mit den Pfunden
– aus Männersicht. Mit
schwarzem T-Shirt und
leicht eingezogenem
Bauch wirkt er sogar fast
schlank, findet er. Seine
Frau sieht das, wie so
vieles, völlig anders.
Kommentiert wird jedes
Kapitel des Autors aus
Ammerland von seiner
Frau. Wunderlich.
14,90 Euro.
WERBEVOODOO
WONDRAKS
ZWEITHÄRTESTER FALL
von Ono Mothwurf.
Bayerns erfolgreichster
Mordaufklärer Thomas
Wondrak befasst sich
diesmal mit Starnberg:
Timo, der junge Grafik-
Praktikant einer Starnberger
Werbeagentur ist
überzeugt, dass der Art
Director seine Freundin
umgebracht hat. Und
dies ist erst der Auftakt
zu einer ganzen Serie
rätselhafter Todesfälle.
Skurril und kultverdächtig!
Gmeiner. 9,90 Euro.
RUND UM DEN
AMMERSEE. EINE
NICHT ALLTÄGLICHE
ENTDECKUNGSREISE
von Manfred Hummel.
Nach seinem kulturhistorischen
Radlführer für
den Starnberger See hat
der langjährige Redakteur
der Süddeutschen
Zeitung ein ebenso
unterhaltsames wie
informatives Pendant
für den Ammersee
geschrieben. Mit
Übersichtskarten
und kulinarischen
Geheimtipps. Verlag
Berg&Tal. 12,90 Euro.
Foto: Jan Greune
32 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
RE/MAX Immobilien am Starnberger See
Ein starkes Team: Experten-Wissen für jedes Objekt
Was ist mein Einfamilienhaus im Würmtal wert? Wo finde ich den
passenden Mieter für meine Zwei-Zimmer-Wohnung in München?
Wie geht der Verkauf meiner Luxus-Villa mit Park am See diskret
über die Bühne? Kaum ein Markt ist so vielfältig wie der mit Immobilien.
„Ein einzelner Makler kann nicht alles abdecken“, weiß
Alfred Petersen aus langjähriger Erfahrung. Der Gründer und Inhaber
des Starnberger RE/MAX-Büros hat deshalb ganz bewusst
Spezialisten in seine inzwischen neunköpfige Mannschaft geholt –
und ist stolz auf sein Team.
Marco Asam etwa ist Experte für die Bewertung eines Objekts. Der
Vermessungs- und Wirtschaftsingenieur mit doppeltem Fachhochschul-Diplom
kennt sich als Sachverständiger für die Bewertung
bebauter und unbebauter Grundstücke sowie von Mieten und
Pachten bestens aus.
Monika Cabell ist die Fachfrau für den „Collection“-Bereich mit exklusiven
Objekten. Sie findet den passenden Käufer für die hochkarätige
Immobilie, geräuschlos und sehr diskret. Die Maklerin
schöpft dabei aus einem großen Bestand vorgemerkter Kunden
und ist mit RE/MAX weltweit bestens vernetzt. 2009 kam sie beim
Umsatz-Ranking der 10 000 europäischen RE/MAX-Vermittler auf
Platz 7.
Michael Selinger wiederum ist Spezialist für den Verkauf von Mehrfamilienhäusern
und Anlageobjekten. Der Ingenieur weiß zum Beispiel
auch Rat, wenn eine Erbengemeinschaft Hilfe braucht oder
eine Immobilie mehreren Eigentümern gehört.
Vier Damen in Petersens Team sind Vermietungs-Expertinnen: Sie
betreuen nicht nur die 400 Wohnungen der RE/MAX-Stammkunden,
Hausverwaltungen im Landkreis Starnberg und München,
sondern finden auch für Privatkunden den passenden Mieter, prüfen
die Bonität und wickeln Vertrag, Wohnungsabnahme und Übergabe
ab.
„Wir haben für jeden Kunden mit seinen ganz speziellen Interessen
den richtigen Ansprechpartner und Experten.“ garantiert Alfred
Petersen.
Immobilien Am Starnberger See
Maximilianstraße 4e · 82319 Starnberg
Telefon 08151/6577-0 · starnberg@remax.de
www.remax-starnberg.de
GALERIE / Brauchtum
Impressionen einer echten Gaudi: Beim
Bergfest auf’m Kraxnbichl in Neufahrn bei
Egling feierte der Trachtenverein „Veiglbergler
Neufahrn“ im letzten Juli mit Jung und Alt.
34 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Das weiß-blaue Band
Vor über 20 Jahren ist Fotograf Peter von Felbert nach Bayern gezogen. Von Oberhausen nach München.
Das Brauchtum, die Menschen, die Berge – wie alle Zuagroastn war er zunächst ein wenig irritiert und
dabei fasziniert. Inzwischen ist er ganz nah dran, oft mittendrin, wie seine außergewöhnlichen Bildreportagen
vom Bergfest auf dem Kraxnbichl oder dem Mailauf in Antdorf beweisen
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 35
GALERIE / Brauchtum
Der Mailauf in Antdorf … 18 Jahre alt, ledig, kinderlos und einen
Wohnsitz in der kleinen Gemeinde im Landkreis Weilheim-Schongau: Wer beim Wettkampf ums
Anbandeln mitmachen darf, ist genau festgelegt. Im letzten Jahr saßen 38 Burschen auf den
langen Holzbänken, mit den Rücken zu 35 Madln, die mit gerafften Röcken warteten. Auf die Wiese,
fertig, los – der Startschuss und ein Sprint zum Traummann! Schon im 18. Jahrhundert hatte
ein Pfarrer den Brauch eingeführt, weil die jungen Leut’ sich so viel Zeit ließen mit dem Heiraten.
36 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 37
GALERIE / Brauchtum
38 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Beim Tanz und der Musi… kommt man sich näher. Die drei
armen Burschen, die im letzten Jahr übrig blieben, mussten mit einem Reisigbesen tanzen.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 39
GALERIE / Brauchtum
Sommerglück
wie Peter von Felbert es in seiner bayerischen
Wahl- und Liebesheimat sieht.
Porträt: Christof Hinze
PETER VON FELBERT, Jahrgang 1966, studierte Fotografie in Bielefeld und war Schüler des
Künstlers Franz Joseph van der Grinten. Durch seine Frau, die aus Sindelsdorf im Pfaffenwinkel
stammt, hat er Bayern kennen- und lieben gelernt. Peter von Felbert arbeitet als Fotograf im journalistischen,
werblichen und künstlerischen Bereich. Als Fotokünstler wird er vertreten von der Galerie
Wittenbrink in München. Für seine Serie „Alpen“ hat er fünf Jahren in den Bergen fotografiert.
40 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
HOTEL VIER JAHRESZEITEN STARNBERG
Advertorial
Auf einen Drink
bei Ernest Hemingway
Von Madagaskar nach Guatemala, Mexiko, Australien
und Nepal? Vielleicht aber auch zu vier karibischen
Trauminseln und auf die Bermudas – oder lieber nach
Anguilla, Guyana und Guadeloupe? Der Chef der Hemingway-
Bar im Hotel Vier Jahreszeiten in Starnberg lädt zu stilvollen,
entspannenden und inspirierenden Rum-Rundreisen um den
Erdball ein. Checken Sie ein und ordern Sie „all over the world“,
„premium flight“ oder „top class“. Christian Jegensdorf kombiniert
edle Tropfen aus 37 Ländern. Der Bacardi Millenium von
den Bahamas zum Beispiel kitzelt die Geschmacksknospen mit
filigraner Honigsüße und hellem Karamell, wechselt dann zu
einer leicht nussigen Zitrusnote und geht ab mit den Aromen
frisch geriebener Muskatnuss und Mandel. Dieser exquisite Rum
wurde zur Jahrtausendwende auf nur 3000 Flaschen limitiert.
Den „Havanna Club Maximo“ hat der berühmte kubanische
Master-Ronero Don José Navarro destilliert: Vanille, die Aromen
frisch geschlagener Eiche und reifer Birne bleiben mit
einem Hauch dunkler Schokolade, tropischer Gewürze und
zedriger Edelhölzer am Gaumen stehen. Jede Wette – würde
„Papa Ernest Hemingway“ noch unter uns weilen, der berühmte
Schriftsteller hätte sicher in der nach ihm benannten Bar
einen Stop over eingelegt und sich in einem der schweren Leder-
Fauteuils oder an der Theke der außergewöhnlichen Bar niedergelassen.
Folgerichtig grüßt sein Porträt vom Platz über dem
offenen Kamin. An jedem ersten Freitag im Monat verrät Bar-
Chef Jegensdorf Tipps und Tricks zur Zubereitung besonderer
Drinks für die heimische Cocktail-Party. Michael Schneider, der
Maître de Cuisine des Hotelrestaurants „Oliv’s“, wiederum lädt
zu exklusiven Kochkursen in die eigene Küche ein und gibt Geheimnisse
seines „fine-dining“ preis. 365 Tage im Jahr verwöhnt er
seine Tages-, Urlaubs- und Tagungsgäste sowie Festgesellschaften
mit aufregenden Food-Kreationen. Überraschen und verwöhnen
– im Vier Jahreszeiten Starnberg ist das die Maxime des gesamten
Teams. Damit Sie es sich gut gehen lassen!
Hemingway Bar und
Restaurant Oliv’s
im Hotel Vier Jahreszeiten
Münchner Straße 17
82319 Starnberg
Tel. 08151 4470-0
www.vier-jahreszeiten-starnberg.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 41
BÜRGERMEISTER / Hier red’n mia!
Chefsache mit Weißwurst
Freuen Sie sich auf die nächste Runde unserer „Anekdoten aus
dem Rathaus“ – einmal vom West- und einmal vom Ostufer
„Die schillernde Dollarkönigin
Bernried ist international. Und außerdem ist es eine kleine
Monarchie. Wir hatten hier nämlich einmal eine „Dollarkönigin“.
Die hieß mit bürgerlichem Namen – wenn dieser
Begriff in diesem Fall überhaupt angebracht ist – Wilhelmine
Busch. Mit dem fast gleichnamigen Schöpfer von Max und
Moritz hat sie allerdings nichts zu tun. Wilhelmine Busch war
die Tochter von Adolphus Busch, Gründer der Brauereidynastie
Anheuser-Busch, schwerreich, und kam 1911 nach Bernried.
1937 ließ sie das Schloss Höhenried erbauen, kurz vor Kriegsende
gelang es ihr, die Schweizer Gesandtschaften und das
Genfer Rote Kreuz nach Bernried zu evakuieren, so dass der
Besitz vor der Zerstörung geschützt wurde. International eben.
Die Dollarkönigin, die im Dorf nur „gnädige Frau“ genannt
wurde, und ihr dritter Mann, der amerikanische Generalkonsul
Sam Woods, wollten eine zweite Insel im See mit Wasserschloss
bauen – Bürger und Freistaat verhinderten dies. Aber nachdem
die Bagger schon mal da waren, ließ Sam dafür wenigstens fünf
„Mississippi-Weiher“ ausheben. Die sieht man heute noch, wenn
man sich westlich des Buchheim-Museums ein wenig umschaut.
1952 starb die meist in Weiß gekleidete Dollarkönigin. Auf dem
pompösen Marmorsarkophag im Höhenrieder Park prunkt die
Inschrift „Love never ends“.
Ganz nebenbei: Unsere Familie hatte enge Beziehungen zu der
schönen Dollarkönigin. Meine Großmutter arbeitete bei ihr als
Köchin, meine Großtante war ihre Gesellschaftsdame.
Übrigens ist es Buchheim, der bayerischen Weißwurst und dem
früheren Bürgermeister Walter Eberl zu verdanken, dass Bernried
heute das Buchheim-Museum hat. Als sich Lothar-Günther
Buchheim wieder einmal richtig ärgerte und lautstark verkündete,
dass das Museum nun nicht nach Bayern und schon gar nicht
nach Bernried komme, da fackelte Walter Eberl nicht lange: Er
packte ein paar „Weiße“ ein und besuchte Buchheim. Mit ebenso
geduldigen wie drängenden Worten überzeugte er den berühmten
Mann, das Museum in Bernried zu errichten. Erst
dann kredenzte er die Weißwürscht. Buchheim meinte anschließend
achselzuckend: „Hätte ich nicht zugesagt, hätte
ich die Weißen nicht bekommen.“
“
Bürgermeister Josef Steigenberger, Bernried
Seit 1990 ist der 54-jährige Politker der ÜFW (Überparteiliche
Freie Wählergruppe) in der Kommunalpolitik.
Er ist verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter.
2002 hängte Josef Steigenberger seinen Beruf in der
Bankbranche an den Nagel, um die Geschicke des
„schönsten Dorfs Deutschlands“ zu lenken. Sein
Lieblingsplatz? Das Kienmoos in Bernried: „Auch wenn
das Leben überall laut ist, hier hat man seine Ruhe.“
Illustrationen: Carsten Knappe
42 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
„Die prickelnde Chefsache
Mit dem derzeitigen Ministerpräsidenten teile ich (nur) die Vorliebe
für Neujahrsempfänge und das Anzapfen von Bierfässern. Wie
gerufen kam da die Einladung einer Münchner Brauerei – ich war
gut drei Jahre im Amt – zum „Anzapfkurs für neu gewählte Bürgermeister“.
Da musst du hin! dachte ich mir. Das wird schließlich von
einem Bürgermeister erwartet – neben Grußworten aus dem Stegreif
oder überall gleichzeitig zu sein und dabei noch eine Musikkapelle
zu dirigieren.
Mit dem Anzapfen hat man ohne Erfahrung ein seltsames Gefühl.
Kollege Ude aus München beschreibt es mit „Chefsache“ sehr treffend.
Was ist, wenn ich daneben haue? Oder es nicht mehr aufhört
zu spritzen und zu schäumen? Das ganze Bierzelt lacht, und ich bin
von oben bis unten nass. Oder ich treffe voller Wucht den Maßkrug,
den der Veranstalter vor den Hahn hält? (Was mir übrigens schon
einmal passiert ist, aber das war in Unterfranken.)
Zum Anzapfkurs nach München kam ich wegen eines Staus auf der
Autobahn zu spät. Ich erwartete einen Lehrsaal voller Bürgermeister,
tatsächlich waren wir aber nur eine Handvoll Gemeindeoberhäupter.
Jedes Jahr gibt Helmut Huber (der vom „Derblecken“ aus dem Bayerischen
Fernsehen) einem bekannten OB einen Sonderkurs, aber
jetzt waren wir dran:
Breitbeinig stehen, Sicherheit ausstrahlen, Daumen in den Wechsel,
der natürlich in Richtung des Hahnes gerade stehen muss, ansetzen,
antäuschen, ausziehen. Draufhauen!
Ja, wenn das so einfach wäre. „Ihr müsst’s draufhauen, der erste
Schlag muss sitzen, dann noch ein zweiter hinten nach und dann
basst’s!“ – „So a Trumm Mannsbild und so a zaghafts Schlagerl!“
– „Ned pecka, hau drauf. Mit der andern Hand und dann schrein:
O’zapft is!“
Lang hat’s gedauert. Ich verrate nur so viel: Erst wurden Wasserfässer
angezapft, dann Wasser-Bier-Gemische (die schäumen so schön).
Am Ende des Kurses nahmen wir erleichtert einen Maßkrug, eine
Schürze und eine Urkunde mit heim.
Bei den Festtagen im letzten Jahr gab es kein Entkommen mehr:
Ich musste anzapfen. Der Adrenalinspiegel stieg. Ich dachte an
Helmut Huber und machte ihm keine Schande. Das 1. Mal:
Drei Schläge und es war erledigt. Beim
nächsten Anzapfen im Ammerlander
Schlossgarten lag die Meßlatte hoch.
Ich bekam ein Plastikzapfzeug, eher
ein Spielzeug, und ein Holzhämmerchen.
Ich wollte die Aufgabe an den
Vorstand übertragen. Der hat dankend
abgelehnt. Nach acht Schlägen mit dem
Hämmerchen hat es stark gespritzt,
und die Leute hatten eine Riesengaudi
mit der Hopfen-Schaumparty.
Was halten wir fest?
Bürgermeister sind auch nur Menschen.
Ein Bürgermeister muss nicht alles
können. Das Anzapfen macht aber
mehr Spaß, wenn man es kann.
“
Bürgermeister Michael Grasl, Münsing
Der Jüngste unter allen Bürgermeistern am See ist am
26.11.1967 in Starnberg geboren und lebt seit 1993 im
Gemeindebereich Münsing. Seit fünf Jahren ist der Vertreter
der FW (Freie Wähler) in der Politik. Sein Lieblingsplatz
am See? „Der Kirchberg in Holzhausen. Ich genieße den
Rundblick über den See und weit hinein in die Berge.“
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 43
LEUT’ & LEBEN / Engagement
Die wilden Acht
und das Haus
der Hoffnung
SEIT DREI JAHREN GIBT ES IN SEESHAUPT DIE
VILLA SÜDSEE, EIN HILFSPROJEKT FÜR KINDER
UND JUGENDLICHE, DIE OHNE DIESES NEUE
LEBENSUMFELD KAUM ZUKUNFT HÄTTEN
Mittags wird es hektisch in der Villa südSee. Ein Blick
auf die Uhr, Manfred Fent springt vom Stuhl auf
und eilt an den Herd. Kurz vor zwölf wird der Sozialpädagoge
zum Küchenchef. Zwiebeln schneiden,
Kartoffeln schälen, Backofen vorheizen und vor allem den Laptop
im Küchenregal einschalten, sich bei www.chefkoch.de reinklicken
und nachschauen, welche Zutaten in die Fleischpflanzerl
gehören, die er dort natürlich nur unter dem Stichwort Frikadellen
findet. Fent arbeitet konzentriert. Derweil läuft sein Kollege
Hans Wagner im Eiltempo ins Büro, greift zum Autoschlüssel
und schaut auf die Stundenpläne. Susi* und Miriam kommen
um 12 Uhr aus der Schule, Sofie und Luna eine Stunde später.
Also muss er zweimal fahren.
Es könnte ein fast normaler Mittag in einer fast normalen Familie
sein. Doch es ist ein Teil des Lebens in der Villa südSee
in Seeshaupt. Und das ist in mancherlei Hinsicht anders als das
normale. Insgesamt vier Mädchen und vier Jungen leben hier
mit sechs Betreuern, die ihre Schützlinge abwechselnd versorgen.
Sie sind ihnen von Jugendämtern anvertraut worden, weil die Eltern
nicht mehr angemessen für sie sorgen können. Früh wurden
diese Kinder verletzt, vernachlässigt, vergessen. Fast hätten sexueller
Missbrauch, Schläge oder psychische
„Vertraute Gesten.
Verständnis.
Geborgenheit und
Sicherheit“
Gewalt ihre Seelen und Körper zerstört.
In der Villa südSee haben sie ein neues
Zuhause gefunden und Menschen, die
ihnen Gutes wollen. Ihre Zukunft ist nicht
schon vorbei, und auch ihr Lachen wagt
sich zurück. Im schwarz-roten Faschingskleid
hüpft Miriam quer durchs Wohnzimmer.
Die Sechsjährige singt, plappert, saust hin und her. Sie
lacht atemlos. Als sie Fents Küchenchaos sieht, kommentiert
sie das fröhlich mit: „Sieht ja aus wie ein Saustall unterm Sofa.“
Freundin Susi ist heute Elfe im rosa-weißen Kleid und Flügeln
auf dem Rücken. Auch sie trägt geflochtene Zöpfe wie Miriam,
ihre Augen blicken eisblau. Sie sucht die Nähe der Erzieherin
Alexandra Windisch. Nur zu gern wird die „Alex“ von den vier
Mädels im Haus zum Kuscheln verpflichtet. Susi schmiegt sich
mit dem Rücken an die Erzieherin, greift nach ihren Händen.
Vertraute Gesten. Zuneigung. Verständnis. Geborgenheit. Sicherheit,
so vieles, was die Kinder so dringend brauchen. Hier bekommen
sie es. Denn in Seeshaupt beginnt nicht nur der Süden,
wie der dorfeigene Slogan schmettert, sondern für acht Kinder
im Alter zwischen 6 und 18 Jahren auch ein neues Leben. Dafür
kämpfen die Pädagogen im Team. Sie wollen verlässliche Vorbilder
sein und die Kinder mit dem ausstatten, was unverzichtbar
ist: Strukturen, Regeln, Werte und Perspektiven. Die Mädchen
und Jungen sollen lernen, ihren Weg zu finden. Das ist auch der
Grund dafür, warum im Logo der Villa ein grüner Kompass mit
den vier Himmelsrichtungen angedeutet ist.
Gegründet wurde die Einrichtung im Jahr 2006 als gemeinnütziger
Verein „südSee Kinder- und Jugendhilfe“.
Bereits ein Jahr später öffnete die
Villa ihre Pforten als stationäres Kinderheim.
Damit verwirklichten die Initiatoren
ihre Vision: Sie wollten weg von starren
und mitunter lebensfernen Großheimen,
weg von hierarchischen Strukturen, hin
zu einer familienähnlichen Gemeinschaft.
Fotos: Villa südSee
44 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Vier Mädchen und vier Jungen
leben mit sechs Betreuern in
der „Villa südSee“ in Seeshaupt.
Das Kinder- und Jugendheim
des gleichnamigen Vereins lebt
auch von großzügigen Spenden
engagierter Bürger.
Wichtig war ihnen auch die Nähe zum eigenen sozialen Umfeld.
„Wir leben hier, haben Kontakte im Ort, und die Kinder lassen
sich wunderbar ins Dorf integrieren. Niemand ist isoliert“, erklärt
Wagner und beobachtet, wie der zwölfjährige Marvin gut gelaunt
den Küchentisch fürs Mittagessen deckt. In der Küche steht der
15-jährige Dennis und hilft beim Kartoffelschälen.
An der Wand im Esszimmer hängen rotgerahmte Porträts „der
wilden Acht aus der südSee“, die mittlerweile zur Dorfgemeinschaft
gehören. „Gelebte Solidarität“ nennt Wagner das und ist
stolz auf „seine“ Seeshaupter Mitbürger, die „seine“ Kinder bewusst
teilhaben lassen an ihrer Normalität. Sich ein Stück vom
Glück langsam zurückzuerobern, ist für die
Kinder ohnehin schwer genug. Und alles,
was ihnen den Weg erleichtert, ist wertvoll.
So wie die wöchentlichen Therapiestunden,
in denen sie lernen, ihre Vergangenheit zu
verarbeiten. Zwei Therapeutinnen helfen
ihnen dabei.
Doch jetzt ist erst mal Zeit zum Toben. Die
Ranzen stehen noch unaufgeräumt in der
Ecke. Alle reden durcheinander. Jeder will
erzählen, was er in der Schule erlebt hat. Susi möchte außerdem
etwas zu trinken, Marvin ein bisschen Aufmerksamkeit von Hans,
und langsam kommt Küchenchef Fent ins Schwitzen, denn die
„Hunger, Hunger!“-Rufe werden lauter. Es ist eben fast wie bei
einer ganz normalen Familie – nur ist es irgendwie anders.
Nina Daebel
*Alle Namen sind geändert.
Weitere Informationen: südSee Kinder- und Jugendhilfe e.V.
Villa südSee, St. Heinricher Straße 66, 82402 Seeshaupt
Tel. 08801 914714, www.suedsee-ev.de
LANGUAGE WORLD FREMDSPRACHENTRAININGS
Huanyíng und
willkommen!
Advertorial
Optimisten lernen
Chinesisch…
heißt es, weil
China die Wirtschaftsnation
der Zukunft ist.
Grundsätzlich gilt: Wer
Fremdsprachen lernt, setzt
auf Visionen! Und deshalb
bietet LANGUAGE
WORLD, 1995 von
Unternehmerin Adelheid
Kleemann gegründet, neben
Chinesisch noch neun
weitere Fremdsprachentrainings
an, zum Beispiel C. Harrasser, M. Dammann
Geschäftsführungsteam: A. Kleemann,
in Englisch und Russisch,
Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch sowie Deutsch
als Fremdsprache. Mehr als 30 ausgebildete Trainer aus aller Welt
sind für LANGUAGE WORLD tätig und führen maßgeschneiderte
Sprachentrainings für Firmen und Privatkunden durch.
Pause bei LANGUAGE WORLD –
Small Talk in der Fremdsprache
Kommunikation ist in der vernetzten Welt wichtiger denn je –
und LANGUAGE WORLD macht es den Teilnehmern leicht.
Ohne Stress wird die Fremdsprache mittels spezieller Techniken
vermittelt. Dazu gehören Entspannung, die das Unterbewusstsein
fördert, oder Musik, die beruhigt und zugleich aktiviert und
natürlich die lernfördernden attraktiven Lehrräume im „Max
Quartett“ an der Maximilianstraße in Starnberg. „Lernen mit
allen Sinnen, weil das Gehirn das Gelernte dann besser speichert“,
erklärt Adelheid Kleemann. Huanyíng, welcome, willkommen!
LANGUAGE WORLD Fremdsprachentrainings
Maximilianstraße 4b, 82319 Starnberg
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www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 45
LAND & LEUT’ / Ein Doppelleben
Kein Mensch ist hier unterwegs. Das grüne Schild
mit der Aufschrift „Bernauer Alm/Risserkogel
(nicht bewirtschaftet)“ ist für die nächsten zwei
Stunden Wanderung der letzte Hinweis, den ich
bekomme. Es geht bergauf. Ein Raubvogelpaar
kreist am tiefblauen Himmel dieses strahlenden Herbsttages.
Die Hufspuren im feuchten Lehmboden zeigen in die andere
Richtung – bergab. Der Weg wird steiler, die Bäume werden
spärlicher. Silberdisteln und Herbstenziane überwuchern den
Wiesengrund. Diese Stille! Immer weiter geht es bergauf. Endlich:
Vor mir öffnet sich ein weitläufiges Plateau, und zwei Hütten
tauchen auf vor der majestätischen Kulisse des Mangfallgebirges.
Die untere Hütte ist fest verriegelt. Umgestülpte Milcheimer und
Kuhglocken, die an massiven Lederriemen hängen, schmücken
die Vorderseite der einräumigen „Kasa“ darüber. „Bernau-Alm
1452 m“ steht auf einem kleinen Schild. Ein rot blühender
Geranienstock, sauber gespültes Geschirr, das auf der Balkonbrüstung
trocknet, und die Haustür steht sperrangelweit offen.
Ich klopfe, niemand antwortet.
Weit geht der Blick über die Tegernseer und Schlierseer Berge,
Zahmer und Wilder Kaiser und die Zillertaler Alpen im Süden.
Ich schaue, genieße meine Brotzeit, warte. Niemand kommt.
Schweren Herzens mache ich mich schließlich an den Abstieg.
Zurück im Wald höre ich plötzlich ein leises Glockengebimmel.
Dann erscheint der Senn, auf den ich gewartet habe, drei Geißen
in seiner Begleitung: Dr. Uwe Hausmann, 72, pensionierter Arzt
aus Seeshaupt und aktiver Hirte auf der Bernauer Alm. Seine Rinder
und Kälber hat er schon ins Tal gebracht, aber die Schafe und
Geißen wird er noch bis Ende September auf der Alm versorgen,
erklärt er zur Begrüßung. Gern möchte ich mehr erfahren, doch
muss ich mich sputen, wenn ich den Abstieg noch im Hellen
schaffen will. Also ade und auf bald!
Einige Wochen später im Seeshaupter Garten des „Senn-Doktors“.
Zufrieden blinzelt der hagere Herr mit dem verschmitzten
Lächeln in die milde Novembersonne. Eine Hand lässig in die
Hosentasche gesteckt, krault er mit der anderen das Kinn des
„Fleckerls“, seiner mit der Flasche aufgezogenen schwarz-weißen
Geiß. Dann erzählt Uwe Hausmann, wie es dazu kam, dass er
auf einer abgelegenen Alm in den Tegernseer Bergen als Almerer
anheuerte: Es war im Juli 2002. Der Doktor verirrte sich bei einer
Wandertour – ausgerechnet in den Tegernseer Alpen, über
die er zuvor noch als „Touri-Schwemme“ gelästert hatte. Und
dann: Kein Mensch weit und breit, keine Orientierung, bis er
endlich auf ein Hochplateau stieß: Und da stand sie, die Alm,
von der der Arzt sein ganzes Leben geträumt hatte. Der junge
Senn dort oben erzählte ihm, dass er selbst die Alm nicht länger
bewirtschaften könne, der Besitzer, ein Bauer namens Bauer,
suche jetzt nach einem Nachfolger für ihn. Da steckte ihm Uwe
Hausmann seine Telefonnummer zu, für alle Fälle. Doch nichts
passierte, niemand rührte sich.
Am 7. Januar 2003, seinem Geburtstag, beschloss der Seeshaupter
Doktor, selbst die Initiative zu ergreifen. Rings um den Tegernsee
rief er alle „Bauer“ an. Vergebens. Als nur noch eine einzige Rufnummer
übrig war, klingelte das Telefon: „Hier Bauer, Hans.
I hob g’hört, du dadst vielleicht Oimarer bei uns machen?“
Uwe Hausmann verdutzt: „Ja, eventuell scho.“ – „So! Konnst
amoi eini kemma?“ Drei Tage später saß der Seeshaupter gleich
zwei kritischen Bauern gegenüber. Dem Hans, Saurnbauer in Erlach,
und dem Strohschneider Martin, Huidbauer von Oberach.
Beide haben ihre Herden im Sommer auf der Alm. Sie taxierten
ihn kritisch. „Bist na du raus von de Bauern?“ – „Na, Rentner,
Dokta.“ – „Hoffentlich a Viehdokta!“ Auch das nicht, aber mit
den Viechern sei er vertraut, weil er seit 30 Jahren selbst Pferde
halte. Ein Handschlag besiegelte das Dienstverhältnis. Und im
letzten Sommer war der pensionierte Doktor nun schon im sechsten
Jahr der Senn auf der Bernauer Alm und wird es, wenn die
Gesundheit mitmacht, noch ein paar Jahre mehr bleiben.
Der Doktor, die Alm
und das Doppelleben
DIESEN MANN KENNEN DIE SEESHAUPTER ALS IHREN FRÜHEREN HAUSARZT UND ALS ENGAGIERTES
GEMEINDEMITGLIED. DASS DR. UWE HAUSMANN DEN SOMMER ÜBER ALS SENN ARBEITET, HÄNGT ER
NICHT AN DIE GROSSE GLOCKE. ULRIKE MERTZ IST ZU IHM AUF DIE ALM GEWANDERT
46 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Zuhause ist Dr. Uwe Hausmann
in Seeshaupt. Im
Sommer lebt der pensionierte
Mediziner auf der
Bernauer Alm. Dort hat
seine „Kasa“ nur einen
Raum und einen herrlichen
Blick in die Berge. Schwere
Güter müssen mit dem
Helikopter auf den Risserkogel
geschafft werden.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 47
LAND & LEUT’ / Ein Doppelleben
Die Sennerei ist alles andere als eine geruhsame Sommerfrische.
Das wegelose Gelände auf der Bernauer Alm von rund 300
Hektar erstreckt sich – im Norden und Westen vom Risserkogel
begrenzt – zwischen Wildbad Kreuth und Valepp bis zur Tiroler
Grenze. Jeden Tag soll der Hirte alle Tiere gesehen haben, und das
bedeutet sechs bis acht Stunden Wanderschaft täglich. Holz schlagen
und in der Kraxe zur Hütte hinauftragen, Zäune flicken, Heu
machen und das Futter lagern – die Aufgaben eines Senn sind
vielfältig. Unwetter und Blitzschlag oder die Absturzgefahr an
vielen felsigen Stellen machen die Aufgabe zu einer schwierigen,
verantwortungsvollen Arbeit. Bei Regen oder Frost werden die
steilen Wiesenhänge rutschig. Verirrt sich ein Tier, muss der Hirte
es mit List und Geduld aus der Gefahrenzone locken – genauer
gesagt, mit einem Lied. Dr. Hausmann erklärt die erstaunliche
Dressur: Zwei Wochen lang füttert der Senn die Tiere an, bevor
es auf die Alm geht. Er mischt Salz und Weizenkleie, gibt seinen
Tieren diesen Leckerbissen und singt dazu die immer gleiche
Melodie. Später, der Pawlowsche Reflex lässt grüßen, lockt die
Melodie die Tiere in jeder Situation. Der Doktor zähmt seine
Lieblinge mit einem Brahms-Lied, das er im Kirchenchor gelernt
hat. „Erlaube mir feins Mädchen in den Garten zu gehen,
dass ich dort mag schauen, wie die Rosen so schön…“
Ob’s am Lied liegt oder an der schönen Stimme, jedenfalls hat
der Doktor-Almerer nur einmal einen Verlust melden müssen.
Ein Rind hatte sich bis ins Spitzingsee-Gebiet verirrt und blieb
auch nach tagelangem Suchen unauffindbar. Da durfte der Senn
beim Alm-Abtrieb nicht „aufkranzln“. Später, was für ein Glück,
wurde das Rindsvieh dann doch wieder gefunden.
Die ersten drei Wochen im Frühjahr widmet sich der Bernauer
Senn der intensiven Almpflege: Ampfer, Disteln und das giftige
Alpenkreuzkraut müssen mühselig von Hand ausgestochen
werden, weil diese Kräuter durch die Unterbeweidung gewaltig
zunehmen. 1500 bewirtschaftete Almen gibt es in Oberbayern
und im Allgäu noch. Rund 20 Prozent sind nicht erschlossen, das
heißt, es führen keine Fahrwege hinauf, was für wenig Touristenrummel
und viel Ruhe und Natur pur sorgt. Die Bauern kämpfen
jedoch mit dem Bezirk Oberbayern, dem Naturschutz und den
Forstämtern um diese Wege, weil sie nämlich die Flüge der Hubschrauber,
die vor dem Auftrieb Baumaterial, Viehsalz, Kraftfutter
und Vorräte auf die Alm bringen, selbst zahlen müssen.
Beide Hütten auf der Bernauer Alm sind, urkundlich bestätigt
durch das Kloster Tegernsee, bereits seit 1435 im Besitz der heutigen
Bauern. Abwechselnd bringen die Maria vom „Saurnhof“
und die Strohschneider Antonie vom „Huidhof“ frische Lebensmittel,
Obst und Gemüse hinauf zum tüchtigen Senn vom Starnberger
See. Die größere Bernauer Hütte, 1870 durch eine Lawine
zerstört und wieder aufgebaut, erhielt vor 30 Jahren in der Küche
Fotos: Ulrike Mertz; privat
48 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
Intensive Almpflege und
das Hüten der Tiere: Als
Senn arbeitet Uwe Hausmann
von Sonnenaufgang
bis zum Abend. Manchmal
kommt die Familie und
packt kräftig mit an.
fließendes Wasser aus der oberhalb
gelegenen Quelle. Als
Dusche dient dem unempfindlichen
Mann ein über die
Regenrinne gehängter Gartenschlauch.
Für einen Hauch
von Luxus sorgt eine Seeshaupter
Damentruppe, zu der
auch des Doktors drei Töchter gehören. Im Wechsel nehmen
die Besucherinnen seine Wäsche mit nach unten und bringen
sie frisch gebügelt wieder hinauf. Dafür werden sie einmal im
Jahr im Buchscharner Gasthaus mit einem „Waschfrauenabend“
belohnt. Vielleicht gibt es bald auch einen „Enkel-Abend“,
denn die kommen ebenfalls gern zu Besuch und helfen tüchtig
bei der Heuernte und im Holz mit.
Zwei Leben, so unterschiedlich wie Sommer und Winter …
Nach dem ersten Almsommer hat Uwe Hausmann das Radio
auf der Hütte abgeschafft, um den Stimmen der Natur und
den Glocken seiner Tiere vom frühen Morgen bis zum späten
Abend besser lauschen zu können. Im Seeshaupter Leben spielt
er Klavier und singt im Kirchenchor. „Meine beiden Welten
sind konträr, dennoch ergänzen sie sich perfekt“, meint der
Allgemeinmediziner zufrieden. In der oberen Welt begegnet
er Wildtieren, von denen einige Feinde der ihm anvertrauten
Herden sind – wie die Kolkraben und die beiden Steinadler-
Paare, die schon manches Lämmchen geschlagen haben. Der
sympathische Senn erzählt von einem 60-köpfigen Gämsen-
Rudel und dem Platzhirsch, der in klaren Herbstnächten direkt
vor dem Hüttenfenster gegen zwei Rivalen kämpfte.
Und unten? Ist das Leben angefüllt mit der Familie, zu der
seine Frau, vier Söhne, drei Töchter, die Schwiegertöchter
und -söhne, zehn Enkelkinder, eine Katze und drei Pferde gehören.
Seine Frau, die auch als Ärztin praktizierte, engagiert
sich zudem bei „Ärzte für die Dritte Welt“, in diesem Jahr mit
einem Aufenthalt im indischen Kalkutta. Unten ist für Uwe
Hausmann auch die Dorfgemeinschaft, in die der gebürtige
Seeshaupter durch verschiedene Ämter eingebunden ist: Die
Vorstandsschaft in der Bürgerstiftung, im Ortsgestaltungsund
Verschönerungsverein, 24 Jahren war er Mitglied im
Gemeinderat. Unten, da sperrt er als Hilfsmesner jeden Tag
in der Früh die Dorfkirche auf und assistiert bei Hochzeiten
und Beerdigungen. „Man muss sich einlassen“, sagt Dr. Hausmann.
Oben hilft er dem Pfarrer, die alljährliche Alm-Messe
mit den Besitzerfamilien und mit dem eine Stunde Fußmarsch
entfernt lebenden zweiten Almerer zu zelebrieren. „Ich lebe in
zwei Paradiesen“ lautet sein eindeutiges Resümee. „Nach drei
Wochen auf der Alm spürt man, wie sich Leib und Seele harmonisieren
durch die Arbeit ohne Hektik, durch die Gespräche
mit den Tieren, mit sich selbst und mit Gott. Die Touren sind
natürlich anstrengend, aber die Wege sind voller Schönheit.
Als Kind wollte ich unbedingt Bauer, mit vierzehn Jahren dann
Arzt werden. Jetzt bin ich beides!“
PRAXIS FÜR ZAHNHEILKUNDE
DR. THOMAS WALZER, STARNBERG
Gesundheit
im neuen Licht
Schon der Eingangsbereich ist außergewöhnlich: Warme
Rot- und Erdtöne, ein modernes Design und die dezente
Lichttechnik schaffen eine angenehme Atmosphäre.
Auch das Wartezimmer vermittelt Lounge-Charakter und
erinnert so gar nicht an einen Zahnarztbesuch. Die Starnberger
Praxis von Dr. Thomas
Walzer verbindet besonderes
Ambiente mit neuester
Medizintechnik. Als eine
der ersten verfügt sie zum
Beispiel über ein Operationsmikroskop,
das dank
25-facher Vergrößerung und
spezieller Xenon-Beleuchtung
selbst kleinste Details
im Mundraum ausleuchtet.
„Mit bloßem Auge oder
einer Lupenbrille sind viele
Strukturen wie Verästelungen
in den Wurzelkanälen,
Gefäße oder Risse im Zahn
nicht zu erkennen. Man
kann jedoch nur behandeln,
was man auch sieht“, erklärt
Dr. Walzer. Operationen am Zahn und das Setzen von Implantaten
können so präziser durchgeführt werden. Das Resultat:
längerer Zahnerhalt und verbesserte Ästhetik. „Ein echter
Quantensprung“, so der Zahnarzt. Ergänzt wird die innovative
Dentaltechnik durch eine intraorale Kamera, die Aufnahmen
einzelner Zähne ermöglicht, sowie digitale Röntgengeräte, die
die Strahlenbelastung bis zu 70 Prozent reduzieren. Die Bilder
können sekundenschnell bereitgestellt und mit den Patienten
am Bildschirm besprochen werden. Der Zahnarztbesuch wird
zu einem neuen Erlebnis, weil Wohlfühlatmosphäre sich mit
dem guten Gefühl verbindet, in den besten Händen zu sein.
Praxis für Zahnheilkunde Dr. med. dent. Thomas Walzer
Ludwigstr. 9, 82319 Starnberg
Tel. 08151 125 38
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www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 49
LEUT’ & LEBEN / Sportlich
Jedem seine Radl-Tour!
MANFRED HUMMEL
VERBRINGT VIEL ZEIT VOR
DEM COMPUTER – UND
IM FAHRRADSATTEL.
SEINE ENTDECKUNGS-
REISEN FÜHREN RUND
UM DEN STARNBERGER
UND DEN AMMERSEE
Die Starke-Wadl-Tour:
Für sportliche Radlerinnen und Radler kommt eine Rundtour
um die kleinen Seen des Fünf-Seen-Landes gerade recht.
Pilsensee, Wörthsee, Weßlinger See. Auf den rund 40 Kilometern
durch abwechslungsreiche Landschaft sind mehrere
steile Berge zu bewältigen. Schwach werden muss keiner,
auf dem Weg gibt es genug Möglichkeiten zum Rasten und
Einkehren. Start ist am S-Bahnhof in Herrsching. Richtung
Norden geht es entlang der S-Bahn und dem Pilsensee
nach Hechendorf und weiter nach Schlagenhofen. Dort
eine Runde um den Wörthsee bis Steinebach (Strandbad
Fleischmann), dann nordöstlich über den Golfplatz Schluifeld
nach Weßling in Richtung Ettenhofen, den Berg hinauf bis
kurz vor Hochstadt. Nun südlich halten durch den privaten
Wildpark nach Oberalting (Gasthof Ruf) und zum Schloss
Seefeld (Bräustüberl). Nicht verheimlicht werden soll die
echte Herausforderung, die jetzt ansteht: bergan nach
Widdersberg, dafür kann man’s zurück nach Herrsching
schön laufen lassen. Oder man fährt oben geradeaus weiter
zum Kloster Andechs. Sehenswert sind auf dem Weg auch die
Wallfahrtskirche Grünsink, Schloss Seefeld und der Friedhof
von Widdersberg, auf dem einige bekannte Persönlichkeiten
begraben liegen.
Manfred Hummel, Redakteur der
Süddeutschen Zeitung für den
Bayernteil, ist Autor und Herausgeber
von zwei Radlführern mit
Heimatgeschichte in unterhaltsamer
Form (siehe Seite 32).
Der blau-weiße Anarchisten-
Gedächtnis-Weg:
Auch wenn die Berger wenig übrig haben für den Rebellen,
Pazifisten, Anarchisten und unbequemen Mahner, so errang
Oskar Maria Graf auswärts Weltruhm. „Das Leben meiner
Mutter“, einer seiner bekanntesten Romane, lässt sich auf
einer rund 18 Kilometer langen Tour radelnd nachvollziehen.
Am Bahnhof in Starnberg kam der Oskar an, wenn er in
späteren Jahren seine Mutter besuchte. Von hier aus geht es
nach Percha und über die Staatsstraße nach Süden über
Kempfenhausen bis nach Berg, wo in der Grafstraße 9 das
Geburtshaus des Dichters steht. Sein Vater betrieb darin eine
Bäckerei, heute lässt sich dort im Oskar Maria Graf-Stüberl
gut speisen. An den Wänden hängen historische Fotos, die
OMG unter anderem mit Bertolt Brecht im New Yorker
Exil zeigen. Wir folgen Oskars täglichem Schulweg hinab
über die Staatsstraße und wieder hinauf nach Aufkirchen,
wo man dem berühmten Sohn am Ortseingang schließlich
doch ein Denkmal gesetzt hat. In der alten Volksschule können
Sie Erinnerungsstücke an Graf besichtigen, und auf
der Südseite des Friedhofs an der Wallfahrtskirche liegt
das Graf’sche Familiengrab. Des Dichters Name sucht man
hier allerdings vergeblich, seine Urne steht auf dem Künstler-
Friedhof in München-Bogenhausen. Direkt vor dem Friedhof
steht der Gasthof Zur Post. In den geräumigen Wirtsstuben
soll auch Oskar Maria Graf schon gern gezecht haben. Über
die Oberlandstraße weiter in Richtung Süden geht es nach
Aufhausen. Hier steht der Heimrath-Hof (Hausnummer 23),
das Geburtshaus der Mutter des Dichters. Weiter geht es ein
kleines Stück zurück in Richtung Aufkirchen, links hinein
in den Enzianweg, der auf die Maxhöhe trifft, dann rechts
abgebogen und wieder links in den Kreuzweg, der bergab
in Richtung See führt. Sie überqueren die Staatsstraße und
treffen nach rund 100 Metern auf ein herrschaftliches Haus
am Kreuzweg 94. Es ist das Schlösschen des unglücklichen
Kasten-Jakl, ein Großonkel des Schriftstellers, und unsere
Endstation auf der Graf-Tour.
Fotos: Ulrike Mertz; Manfred Hummel
50 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
Begrüßen Sie in Percha: Silke Elter,
Inhaberin (links), und Sonja Dielert,
Studioleitung (rechts)
HYPOXI-TRAINING BY ELTERSPORTS
Design your body
DAS GRÜNWALDER SPORT- UND FITNESSCENTER ELTERSPORTS HAT IN PERCHA EIN WEITERES HYPOXI-
STUDIO ERÖFFNET – UND LIEGT DAMIT IM TREND. DIE METHODE ZUR GEZIELTEN FIGURFORMUNG BOOMT
Wer kennt das nicht: Die Hose geht nicht mehr zu, das
Kleid spannt über den Hüften, Sport und Diäten helfen
nicht wirklich weiter. Nun kommt die gute Nachricht:
Mit der HYPOXI-Therapie wird Fettpölsterchen effektiv zu
Leibe gerückt. „Die Resultate sind beeindruckend“, erklärt Silke
Elter, Leiterin des neuen HYPOXI-Studios in Starnberg-Percha.
Denn eine deutliche Umfangreduzierung an Hüfte, Taille, Bauch
und Oberschenkel um bis zu zwei Kleidergrößen in acht Wochen
ist keine Seltenheit.
Futuristisch sehen die Geräte aus, und so funktioniert die HY-
POXI-Methode: Eine Kombination aus Über- und Unterdrucktherapie
und effektivem Training ermöglicht eine gezielte und
nachhaltige Einflussnahme auf die Figur. Die Durchblutung
wird somit an den Problemzonen gesteigert, der Stoffwechsel
aktiviert und Fettsäuren durch den Blutkreislauf abtransportiert
und verbrannt. Die Pfunde an Oberschenkel und Po schmelzen.
Für Männer, die sich einen flachen Bauch wünschen, eignet sich
vor allem der „Vacunaut“, wobei ein „PressureSuit“ die Bauchregion
stimuliert, während auf dem Laufband trainiert wird. Ganz
ohne Anstrengung funktioniert die „HYPOXI-Dermologie“, die
für Kräftigung und Straffung des Bindegewebes sorgt und dadurch
besonders bei Frauen beliebt ist.
Für Peter Elter, langjähriger Inhaber von ElterSports, ist wichtig,
dass bei den Anwendungen die wissenschaftlichen Qualitätsstandards
eingehalten werden. Seine Mitarbeiter sind geschulte
HYPOXI-Therapeuten, die diese Therapie professionell begleiten
– von der Figuranalyse bis zur individuellen Ernährungsberatung.
Was den ehemaligen Tennisprofi Elter an HYPOXI besonders
überzeugt, ist die nachhaltige Wirkung: „Der Fettstoffwechsel
wird umprogrammiert, und es stellt sich kein Jo-Jo-Effekt ein.“
Leichtes Training, eine bessere Figur – und ein guter Grund, sich
auf den sexy Bikini oder die schmale modische Hose zu freuen!
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52 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Fotos: Jan Greune
SEE-GESPRÄCH / Christian Tramitz
„Ich fand alles unglaublich schön.
Das Landei in mir erwachte …“
SPANNENDE BEGEGNUNG AM SEE: DIESES MAL
TRAF AUTORIN ELKE REICHART DEN BEKANN-
TEN SCHAUSPIELER CHRISTIAN TRAMITZ.
UND DER FÖHNHIMMEL GAB ALLES, WAS ER AN
GRANDIOSER KULISSE ZU BIETEN HATTE
Christian Tramitz ist ein bekannter deutscher Schauspieler.
Er ist die Kultfigur Ranger aus dem „Schuh des Manitu“,
der Captain Kork aus dem „(T)Raumschiff Surprise“
und der neue Jerry Cotton. Er hat viel zu tun, ist „dennoch mit der
Gesamtsituation nicht zufrieden“ und meint nachdenklich: Ein
netter Dreh irgendwo in der Nähe von Münsing, zu dem er vielleicht
auch noch mit dem Radl kommen könnte – das ist es, was der
54-Jährige inzwischen unter einem perfekten Job verstehen würde.
Zum Interview im Buchscharner Seewirt kommt er mit dem Auto
und Ehefrau Anette, in Jeans und Pullover, leicht gebräunt und
gut gelaunt. Der Biergarten ist an diesem sonnigen Werktag locker
besetzt, der Blick auf die wilden Föhnwolken über den dramatisch
ausgeleuchteten Alpen spektakulär. Der Tisch für das Gespräch
wird hinunter zum See getragen, auf den Kiesstrand hinter den
Büschen. Der Christian, sagt die Wirtin, habe gern seine Ruhe,
werde nicht gern angestarrt. Man kenne ihn ja, nun schon seit so
vielen Jahren.
Christian Tramitz hat es nicht weit von daheim zum Buchscharner,
dem ehemaligen Bauernhaus aus der Wildschönau, das an das Ufer
zwischen St. Heinrich und Münsing verpflanzt wurde. Er wohnt
nur ein paar Kilometer entfernt in Ammerland zur Miete in einer
Art Villa Kunterbunt, mit seiner Frau Anette, der elfjährigen
Tochter und dem vierjährigen Sohn. Aus seiner ersten Ehe hat der
Schauspieler Zwillinge, die 19 Jahre alt sind. In diese idyllische Ecke
am Starnberger See kam der geborene Münchner zum ersten Mal in
seiner Gymnasialzeit, auf Einladung eines Schulfreundes. „Ich fand
alles unglaublich schön – den Fischerturm, die Lüftlmalereien, den
Bach im Garten meines Freundes… Das Landei in mir erwachte.“
Christian Tramitz lebt mit seiner Familie in
Ammerland. Zum See-Gespräch trafen er
und seine Frau Anette (links) unsere Autorin
Elke Reichart beim Buchscharner Seewirt.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 53
SEE-GESPRÄCH / Christian Tramitz
Doch es dauerte noch mehr als 25 Jahre, bis Tramitz, überzeugter
Naturfreund bis heute, sich den Traum vom Leben auf
dem Lande verwirklichte. Nach dem Abitur folgte zunächst das
Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften.
„Die klassischen Loser-Fächer, für die man nicht viele
Scheine braucht. Trotzdem habe ich keines davon zu Ende gebracht.“
Nach Schulende hatte ihm ein Berufsberater zur Ausbildung
zum Apotheker geraten. „Ich bin also zur Antrittsvorlesung
gegangen, habe dort nur kurz ein paar Worte mit meinem Banknachbarn
gewechselt – und schon zischte es von hinten: Pscht!
Pscht!! Ruhe da vorne!! Na, habe ich mir gedacht, wenn das hier
ein lustiges Studentenleben sein soll – dann nichts wie weg.“
In München gab er ein Gastspiel auf der privaten Schauspielschule
Zerboni und bekam schnell sein erstes Engagement. Am Stadttheater
Ingolstadt wurde für das Lena-Christ-Stück „Rumplhanni“
ein bayerisch sprechender junger Dorfpolizist/Schmied/Gstanzlsänger
gesucht. Gleich drei Rollen auf einmal – Tramitz überzeugte
und bildete fortan für Proben und Aufführungen eine Fahrgemeinschaft
mit der „Rumplhanni“ Lisa Fitz. Es war auch besser, dass die
Kollegin ihn im Auto mitnahm, denn schon damals zeichnete sich
die für Tramitz typische totale Orientierungslosigkeit ab. „Ohne
Navigationsgerät bin ich verloren.“ Selbst für seine Stammstrecke
München – Ammerland schaltet er die freundliche Stimme ein, die
ihn nach 35 Minuten zufrieden und ungestresst ins heimische Grundstück
einbiegen lässt. „Sie sagt mir, links einordnen, jetzt noch 20
Kilometer, Vorsicht Stau – besser kann es mir doch gar nicht gehen.“
In New York, zu Jahresbeginn beim Jerry-Cotton-Dreh, lief es
nicht so gut. Mit dem berühmten roten Jaguar sollte er durch
In Berlin bin ich blöd aggressiv angemacht worden!“ Tiefer
Seufzer. „Ich tu mich einfach schwer in der Stadt. München
geht ja noch, aber Berlin … Wie schön ist es doch, auf dem
Land zu leben.“
Christian Tramitz und seine Liebe zu Ammerland … Das Thema
gefällt ihm, darüber kann er immer wieder reden. Und während
er zufrieden hinausblickt auf den glitzernden See und die Sturmwolken,
jongliert er mit den Jahreszahlen. 1994 lernte er seine
zweite Frau Anette kennen, die als Aufnahmeleiterin in einem
Synchronstudio arbeitete, 1995 zogen sie hinaus an den Starnberger
See, sein großer Wunsch ging endlich in Erfüllung, 2003
wurde geheiratet und dieses Ereignis wiederum 2004 gefeiert.
Im Buchscharner Seewirt. Mit einer Riesenparty: „Ein tolles
Fest! Die Hochzeitsgesellschaft wurde mit Booten hierher zum
Steg gebracht, dann gab es Cocktails … Und von da an erinnere
ich mich an nichts mehr.“
„Ich tu mich einfach schwer in
der Stadt. München geht ja noch,
aber Berlin zum Beispiel …“
Diese Art des Geschichtenerzählens ist typisch für Christian
Tramitz. Schnell wieder aussteigen, bevor der Fragensteller zu
nahe kommt. Understatement bis zur Schmerzgrenze. Sein Wikipedia-Profil
im Internet beginnt mit den Worten: „Christian
Tramitz ist der Enkel von Paul Hörbiger und der Neffe zweiten
Grades von Christiane Hörbiger …“ Die Frage nach den berühmten
Verwandten und ob bei
Familientreffen nicht viel über
Theater, Film und Fernsehen
geredet werde, lenkt er jedoch
elegant ab: „Nein, nein, das
ist nie ein Thema. Eher reden
wir noch über Fußball.“ Und
schnell spannt Tramitz, der
Bayern-Fan, den Bogen weit
weg vom Familienclan zur
Bundesliga, zur Champions
League bis hin zur WM.
Szenen eines guten Gesprächs: Christian Tramitz nachdenklich, lachend und dann sehr entspannt
mit seiner Frau Anette auf dem Steg (Foto rechte Seite).
Manhattan jagen, vor ihm der Camcar, der Wagen mit der Kamera.
Auch hier links, rechts, rechts, links, von der 37th Street
in die 5th Avenue, aber umgeben von gefühlten hunderttausend
gelben Taxis, die hupend auf ihr Wegerecht bestanden – und
statt der freundlichen Navi-Stimme immer wieder der genervte
Aufnahmeleiter durch das Megaphon: „Stop everybody! Mister
Tramitz has lost the orientation AGAIN!“ Irgendwann stieg
der inzwischen ebenfalls schwer angefressene Jerry Cotton aus
seinem Schlitten, mitten auf der Fahrbahn, ein schauerlicher
Anblick wegen der vielen – angeschminkten – Blutspuren im
Gesicht. „Die Reaktion der New Yorker war umwerfend! Hey
man, you look great!! I like your car! Nur positive Zurufe …
Früher besaß Tramitz eine
Jolle, einen Flying Dutchman
(FD), die er fleißig und mit
großem Vergnügen nutzte.
Diesen Sport hat er inzwischen
aufgegeben, dafür spielt
er in Wolfratshausen Tennis
und fährt Ski, bis im Frühjahr die Lifte eingestellt werden.
Ein Ammerlander Nachbar, wenig bewandert in der Schauspieler-Szene,
warf auf seinem Weg in den Ort jeden Tag gewohnheitsgemäß
einen Blick in das Tramitz-Auto und meinte
schließlich nachdenklich, dieser Mann habe es wirklich gut.
Im Sommer Tennislehrer, im Winter Skilehrer, immer entweder
Schläger oder Skier im Auto, ein beneidenswertes Leben.
Da war die österreichische Presse schon sachverständiger, als sie
im Januar 2010 den Drehstart des neuen Films „3faltig“ in Bad
Ischl beobachtete. „Das wird kein Wellness-Urlaub für die Stars
Christian Tramitz und Matthias Schweighöfer“, sorgte sich das
Fotos: Jan Greune
54 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
WERKSTATTLADEN IN SEESHAUPT
lokale Blatt und prophezeite: „Keine ausgedehnten Saunagänge,
sondern lange Drehtage im winterlich kalten
Salzkammergut.“ Und so war es denn auch: Erst zu wenig
Schnee, dann fror auch noch der Kran mit dem Kameramann
in 40 Meter Höhe ein, knappes Zeit-Budget – aber
nun steht der Premierentermin fest: November 2010. Es
ist, sagt der Verleih, eine himmlisch-menschliche Komödie,
voller Wortwitz, Slapsticks und beißendem Humor
geworden. Und eine unkonventionelle Auseinandersetzung
mit dem Thema der Dreifaltigkeit. Tramitz hat diesmal am
Drehbuch mitgearbeitet: „Mir hat der Heilige Geist schon
als Kind leidgetan. Alle anderen durften Mordssachen
machen – er war immer nur die Taube.“ In diesem Film
hat er mehr zu tun. Gespielt von Tramitz ist er in menschlicher
Gestalt auf Erden unterwegs und bekommt am
Heiligen Abend Besuch vom Sohn Gottes (Matthias
Schweighöfer), der die an Silvester bevorstehende Apokalypse
ankündigt. Ein Wettlauf gegen die Uhr beginnt.
Komplizierte Dreharbeiten sind dem Comedian Tramitz
nicht unbekannt. „Der Schuh des Manitu“ von Michael
Bully Herbig, mit 12 Millionen Zuschauern einer der erfolgreichsten
deutschen Filme und Tramitz’ erster großer
Auftritt im Kino, wurde vor zehn Jahren im sommersicheren
Spanien gedreht, gleich am Anfang gab es fünf Regentage.
Für die knappe Finanzierung war das eine Katastrophe.
Nach Ablauf der Drehzeit war das Ergebnis denn auch
längst nicht befriedigend. Constantin-Produzent Bernd
Eichinger jedoch erkannte das Potenzial der Karl-May-
Parodie und genehmigte eine Nachfinanzierung. Seitdem
ist Christian Tramitz ein Eichinger-Fan: „Er ist filmverrückt!
Und bereit, Risiko zu übernehmen! Das ist selten.“
Die meist gestellte „Manitu“-Frage: Wird es einen zweiten
Teil geben? Die Standard-Antwort: Erst, wenn Bully und
Ranger nicht mehr reiten brauchen. Basta – fürs erste.
Tramitz hat 2010/2011 eine lange Liste an Projekten abzuarbeiten,
viel TV, und hofft auf gute Drehorte. Möglichst
wenig Großstadt, möglichst viel Natur, möglichst
wenig Orientierung. Zum Schluss noch die Frage nach
der Traumrolle. Tramitz wippt mit dem Stuhl im Kies
und blinzelt in die bayerische Abendsonne: „Ein bayerischer
Kommissar, so ein Typ wie ich … 54 Jahre alt …
er ermittelt nur am Starnberger See … viele, viele Folgen
lang … bis ins Rentenalter.“
Easy-Chic
mit Charme
Als ich bei der Fashion Week
in Berlin den Showroom
des jungen dänischen In-
Labels ‚custommade‘ betrat, habe
ich erst mal ganz tief geseufzt.
Ich sah sofort, dass diese lässigen,
modisch perfekten Outfits genau
das sind, was ich suche!“
Wenn Ulrike Teterycz, Inhaberin
des Werkstattladen in Seeshaupt, so
glücklich ist, dann heißt es für alle
Mode-Fans: Nichts wie hin! Seit
langem gilt der kleine Shop mit
dem hinreißend besonderen Angebot
als Geheimtipp. Und nicht
selten nutzen modebewusste
Münchnerinnen die Ausrede
eines schönen Ausflugs an die Südspitze
des Starnberger Sees, um zu sehen, was die Expertin cooler
Topmode wieder einmal aufgespürt hat. Wie zum Beispiel
die jungen Blusen in perfekter Qualität des italienischen
Shirtmakers Aglini oder Kleider und Röcke im Fifties-Look
von Lena Hoschek, viel Taille und sehr, sehr feminin. Und
die Trendteile der jungen Berliner Marke „C’est tout“ oder
Röcke, Janker, Kleider mit internationalem Folklore-Chic
und sexy Uniform-Anleihen, dazu der Liebhaber-Strick von
John Smedley und Accessoires, die wirklich schmücken.
Lust auf eine Shopping-Tour in den zauberhaften Laden mit
dem großen goldenen W? Wir treffen uns dort!
Werkstattladen
Hauptstraße 11, 82402 Seeshaupt
Tel. 08801 915860
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18 Uhr;
Sa 10 – 16 Uhr
www.werkstattladen-seeshaupt.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 55
JUNGE TALENTE / Folkpop
Wolfratshausen am Bahnhof. Zwei Mädchen mit
langen blonden Locken warten. Eine hält eine
Schultasche hoch, darauf klebt ein Kärtchen mit
meinem Namen, darunter leuchtet ein gemaltes
Blümchen. Ich bin mit Tasmin Gutwald und Oda Tiemann zum
Interview verabredet, beide gerade 16 Jahre alt und in Münchens
junger Musikszene ein Begriff als talentiertes Singsongwriter-Duo
„Tuó“. Ihre erste EP (Single) „Walk on Silence“ ist im Februar erschienen,
im Herbst soll das Album folgen. Die Fans sind begeistert
und die Musikwelt staunt: Hier präsentieren sich zwei junge
Musikerinnen, deren künstlerische Reife überzeugt.
„Folk-Mädels, mmhhnnn, na ja…“, meinen die Künstlerinnen,
das stimme eigentlich nur soweit, dass Oda eine Djembé spielt,
eine westafrikanische Trommel mit ausgeprägtem Klangspektrum,
und eine Ukulele, Gitarre und Melodica. Intensive Rhythmik sei
wichtig, besonders mit der Gitarre, die Tasmin ebenso spielt wie
die Ukulele, das Harmophon, das Banjo und Keyboard – und
natürlich der zweistimmige Gesang. Wer mag, kann natürlich
Bob Dylan raushören oder Arlo Guthrie, aber: Keine Schublade
passt wirklich. Auf Folkpop haben sie sich dann geeinigt. „Wir
haben keine Vorbilder im eigentlichen Sinn“, meint Oda. Zwar
hören sie auch gern Musik der Beatles oder von Simon & Garfunkel,
die Musik ihrer Eltern, aber bewusste Einflüsse, nein.
„Unsere Stücke entstehen ganz spontan“, erzählt Oda, „wir
notieren sie nicht. Manchmal nehmen wir sie mit dem Handy
auf. Aber wenn wir ein Lied drei- bis viermal gespielt haben,
dann können wir es auswendig.“ Anders die Texte: An denen
feilen sie stundenlang. Oda und Tasmin singen ausschließlich
Englisch, „weil unsere Stimmen dadurch besser klingen als
auf Deutsch.“ Sie erzählen meistens von der Liebe.
„Wir laufen gern barfuß durchs Leben“, sagt Oda. „Deshalb und
wegen unserer lockeren Kleider nennen uns viele ,Hippies‘.
Die meinen das allerdings als Schimpfwort.“ Worüber Tasmin
dann schon ein bisschen sauer ist. „Erstens sind wir keine Hippies
und außerdem – was ist schlecht daran?!“ Man versteht, was
sie meinen, wenn sie ihre Musik bildhaft erklären: „wie weiches
Moos zwischen nackten Zehen.“
Und wie ist das mit dem Erfolg, der langsam einsetzt und sie in
Clubs und auf Bühnen mittlerweile auch über Bayern hinaus
führt? „Es geht noch. Aber wir werden schon oft angesprochen.
Neulich, beim Tengelmann, hat uns ein älteres Ehepaar gefragt,
ob wir ihnen spontan was vorsingen würden. Haben wir natürlich
gemacht.“ Eltern und sogar ihre Lehrer in der Realschule
unterstützen das Tuó-Duo. „Der Rektor unserer Schule lässt
sogar Plakate für unsere Auftritte aufhängen!“
Richtig kennengelernt haben sich Oda und Tasmin erst vor zwei
Jahren, als sie in eine Klasse kamen. „Zuerst mochten wir uns gar
nicht besonders“, gibt Tasmin zu, „das hat sich aber bald geändert.“
Und die weiteren Zukunftspläne? Tasmin will auf jeden
Fall irgendetwas mit Musik machen, „und wenn’s Gitarrenbauerin
ist.“ Oda schließt eine Karriere als Musikerin nicht aus, möchte
aber gern auch studieren, „am liebsten Kunst.“ Fehlt nur noch die
Frage nach dem Bandname „Tuó“. „Ist doch ganz einfach – die
Initialen von Tasmin und Oda!“ Und der Akzent auf dem „o“
steht für die Betonung? „Nööö,
den haben wir draufgesetzt, weil’s
besser ausschaut.“ Dann rücken sie
aber doch damit heraus, dass „Tuó“
noch eine interessante Bedeutung
im Chinesischen besitzt: „Seltsames
Mädchen“.
Peter Baier
Zum Reinhören: www.myspace.com/
tasminundoda
Foto: Alexander Jesipow
TASMIN GUTWALD UND ODA TIEMANN AUS WOLFRATSHAUSEN SIND
BEIDE 16 JAHRE ALT, SCHREIBEN EIGENE SONGS UND EXPERIMENTIEREN
NEBEN DER GITARRE MIT UKULELE UND HARMOPHON. DIE AUSSICHTEN
SIND SONNIG FÜR DAS JUNGE FOLKPOP-DUO
TUÓ
56 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
GOLFANLAGE HOHENPÄHL
18 Löcher in großartiger
Naturkulisse
DIE 5-STERNE-GOLFANLAGE HOHENPÄHL,
AUSTRAGUNGSORT HOCHKARÄTIGER SPORTEVENTS,
IST FÜR GOLFER EINE BELIEBTE ADRESSE. ABER
NICHT NUR: GROSSARTIGE NATUR, DER ALPENBLICK
UND DIE EINKEHR IM CLUBRESTAURANT MACHEN
AUCH EINEN AUSFLUG ZUM BESONDEREN ERLEBNIS
Es ist ein wahres Kleinod. Hoch über dem Ammersee thront
das geschichtsträchtige Schloss Pähl und gleich daneben
fügt sich die Golfanlage harmonisch in die Landschaft zu
alten Alleen, Römerhügeln, Weihern und Bächen. „Wenn vom
benachbarten Kerschlach noch die vierspännige Postkutsche
vorbeifährt, dann ist das Idyll perfekt!“, schwärmt Claus Ammer,
Geschäftsführer der Hohenpähler Golfanlage. Ohne Frage, dieses
Idyll zieht Sportler, Naturliebhaber und Ausflügler gleichermaßen
an. Und in dem jüngst renovierten Clubhaus lässt es sich im Restaurant
oder auf der Terrasse bei „Chaîne des Rôtisseurs“-Koch
Attila Szabo vortrefflich rasten und speisen. Für Gruppen bis zu
40 Personen steht ein eigener Panoramaraum mit offenem Kamin
zur Verfügung, nach vorheriger Absprache auch für Jubiläumsfeiern
oder Tagungen. Die Golfanlage, mehrfach für ihre besondere
Lage und Umweltverträglichkeit prämiert, bietet jede Menge
Highlights. Der 18-Loch-Platz mit Driving-Range und knapp
6000 Meter Spielbahnlänge besitzt genug Abwechslung für jedes
Handicap. In der neuen Golfschule können Anfänger die DGV-
Platzreife erlangen oder Fortgeschrittene ihren Abschlag verbessern.
Als erste Golfanlage Deutschlands hat Hohenpähl zudem
ihre 18 Spielbahnen mit eigenen Abschlägen und Scorekarten
für Kinder ausgestattet (Pähli Course). Fachkundige Beratung,
Schlägerfitting und die neuesten Golf- und Fashionprodukte
findet man im ProShop. Es kann also gut sein, dass Sie bei Ihrem
nächsten Ausflug gleich noch einen Golf-Schnupperkurs buchen.
Fazit: Herzlich willkommen!
Golfanlage Hohenpähl
82396 Pähl
Tel. 088 08 92 02-0
Öffnungszeiten
Büro: täglich von 9 bis 17 Uhr,
ProShop: täglich 10 bis 18 Uhr
Gastronomie: täglich ab 10 Uhr durchgehend warme Küche
info@gchp.de, www.gchp.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 57
ERZÄHLUNG / Exklusiv
Die Seeschule
58 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Von Max Scharnigg
Wer das Gymnasium Tutzing nicht kennt, dem
kann man vielleicht sagen: Es ist das schönste
und das hässlichste Gymnasium Oberbayerns.
Architektonisch wurde es gleich mehrmals verhunzt,
das sieht jeder, der auf der Tutzinger Hauptstraße daran
vorbeigeht. Die hübsche Kalle-Villa steht klein und alt in der
Mitte und ist in denkbar schlechter Gesellschaft: links falsch
umarmt von der alten Turnhalle, rechts unsanft befingert von
einem bröckelndem Neubau, der diesen Namen nie verdiente.
Auf der anderen Seite freilich, und bei dieser Entdeckung ändert
sich für gewöhnlich die Meinung der Betrachter, liegt der See.
Er ist so nahe, dass wir in den Mathestunden bei Herrn Göring
sehen konnten, ob es ein Saibling oder eine Renke war, was die
Angler in der kleinen Bucht kescherten. Fast immer waren es
Saiblinge. In den Pausen trennte uns nur ein morscher Balkenzaun
vom See und seinen alten Ufermauern, an denen wie Eichhörnchen
die Wellen genagt hatten. Die Wellen. Im Sommer
trugen sie Segelboote, im Herbst Blätter, im Winter Grün und
im Frühling lichtes Blau und zu jeder Zeit trugen sie das Spiegelbild
der Berge in die Bucht des Gymnasiums.
Der Zugang zum See war den Schülern untersagt. Dieses Verbot
war, wie viele Verbote an Schulen, ein überwiegend unausgesprochenes
und wurde im Stillen von Lehrergenerationen an
Schülergenerationen weitergegeben. Es gab kein Schild dafür,
keine Lautsprecherdurchsage, es gab nur eine müde, weit entfernte
Handbewegung der Pausenaufsicht, mit der jene von uns
zurückbefohlen wurden, die sich dem läppischen Balken näherten
oder ihn schon durchschlupft hatten. Neuen Referendaren war
diese müde Handbewegung noch nicht vertraut und sie postierten
sich bisweilen an dem Balkenzaun wie eine kleine Grenzpatrouille,
marschierten auf und ab und vergaßen dabei oft vor
lauter Seesicht, dass ihr Kontrollgebiet auf der anderen Seite lag.
Andere junge Lehrer waren dem Schülerleben noch so nahe, dass
sie wie von selbst in ihren ersten Pausen den Balken überkletterten.
Woraufhin sich immer gleich ein paar Fünftklässler fanden, die
aus sicherer Entfernung hämisch riefen: „Herr Sandmeier, das
ist fei nicht erlaubt!“ Es muss in diesen Fällen im Lehrerzimmer
der Kalle-Villa eine entsprechende Anweisung gegeben haben,
denn bald hatten die neuen Lehrer die gleiche müde Handbewegung
übernommen und streiften das Seeufer von Weitem, mit
dem gleichen Sehnsuchtsblick wie die Schüler, 15 Minuten lang.
Das Seltsame war, dass fast jede Pause ein paar von uns trotzdem
Richtung See aufbrachen, als wüssten sie von nichts, als hätte
es Zaun und Verbot nie gegeben. Wie ferngesteuert setzten sich
jeden Tag kleine Grüppchen in Bewegung, um schließlich im
letzten Moment zurückgewunken zu werden oder aber, das gab es
auch, ungesehen zu entkommen.
Eigentlich war unklar, warum das Verbot bestand. Der Bleicherpark,
wie das verbotene Gebiet hinter dem Balken offiziell heißt,
war wenig besucht und unter den Tutzinger Seeparks der Schlichteste.
Im Frühling und Herbst bestand sein wichtigstes Personal
aus den Stadtstreichern, die mit der S-Bahn bis zur Endstation
Tutzing gefahren waren und dann entweder auf einer der Bänke
ganz rechts oder ganz links saßen. Die Bänke der Parkmitte waren
bei ihnen nicht so beliebt, ihnen behagten die Ränder. Wenn
es regnete, flüchteten sie mit ihren Flaschen und Tüten in den
kleinen schmucklosen Pavillon, der nebst einem trostlosen Kriegerdenkmal
die Ausstattung des Parks darstellte, und der Signaturen
von entflohenen Schülern trägt wie Höhlenmalerei.
Im Sommer gab es ein paar Badestammgäste, dazu kamen ganzjährig
die Hunde, die von ihren Besitzern freigelassen wurden und
die ihre Hinterlassenschaften mit großer Sorgfalt verteilten. Man
konnte also nicht sagen, dass der kleine Bleicherpark übervölkert
gewesen wäre oder die Schüler in ihren täglich zweimal 15 Minuten
Wesentliches zur Verschmutzung beigetragen hätten. Auch
die Besitzverhältnisse waren einfach: Sowohl der Pausenhof als
auch der Bleicherpark gehörten zur Gemeinde. Trotzdem teilte
sie der morsche Balkenzaun, und seine Bretter waren es, die uns
in dem Park all jenes vermuten ließ, was in der Mathestunde am
weitesten entfernt war: Freiheit und Abenteuer, Leben und Luft.
Was der Pausenhof, mit seinem eingefassten Betonflächen und
den mageren, angelegten Hügeln nur begrenzt simulieren konnte,
schien das verbotene Seeareal im Überfluss zu haben. Wahrscheinlich
wäre es mit jedem Stück Land jenseits dieses Balkens
so gewesen, aber der See verstärkte die Sehnsucht noch.
Das Verbot war seltsamen Gezeiten unterworfen. Wurde es besonders
strikt eingehalten, wenn sich das Schuljahr durch seine
längsten und zehrendsten Abschnitte schleppte, also zwischen
Weihnachten und Pfingsten, weichte es sich an den Rändern
des Schuljahres bemerkenswert auf. Die magischen Wochen vor
den Sommerferien schließlich machten den Balkenzaun nahezu
unsichtbar. Es lag immer etwas Besonderes in diesen letzten
Schultagen. Eine Süße, die sich von der Schulbushaltestelle zum
Vertretungsplan, durch die geöffneten Fenster der Turnhalle und
bis in die Mundwinkel der Lehrer hinein ausbreitete. Mit jedem
Tag jedenfalls, mit dem die Ferien näher rückten, wurde Gewicht
von den Dingen genommen, bis sie fast schwebten.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 59
DIE ERZÄHLUNG / Exklusiv
Statt des Overhead-
Projektors leuchtete hinter
ihnen die Alpenkette
Vielleicht begann es mit den Klassenfahrten, die jetzt stattfanden
– plötzlich fielen Lehrer aus, die sonst nie fehlten. Vielleicht begann
es auch mit Hitzefrei, das auf einmal leichter gegeben wurde,
weil die wichtigen Arbeiten geschrieben waren, vielleicht fing
es nur damit an, dass Herr Krämer nach der Fünf-Minuten-Pause
der Physikdoppelstunde am offenen Fenster stehen blieb und lieber
in die Wellen blinzelte als an die Tafel. Der Unterricht schmolz
jedenfalls in der Julihitze zusammen: Wandertage, Bundesjugendspiele,
Aktionstage schoben sich über die Stundenpläne, die selbst
schon ganz alt, zwar noch an der Wand hingen, aber bald gar keinen
Sinn mehr haben würden. In diesen Tagen begann es, dass die
Lehrer uns an den See führten und dort unterrichteten. Meist waren
die Religions- oder Musiklehrer die ersten und die Kernfächer folgten
ihnen. Das Balkenzaun-Verbot war aufgehoben, hinter den
Lehrern her eroberten wir Park und See, lagerten uns um sie, die
immer noch Buch und Tasche schleppten, während wir uns zu
dritt und eher sporadisch einen Block teilten. Die Lehrersakkos
lagen über der Ufermauer, statt des Overhead-Projektors leuchtete
hinter ihnen die Alpenkette und wir waren ziemlich abgelenkt von
der Frage, wer nun alles Gänsedreck am Schuh hatte.
Viel später fragten wir uns vielleicht, in Erinnerung an diese
lichten Vormittage, warum Schule nicht immer so sein konnte,
fließend und leicht und offen. Aber der Zauber der letzten Schulwoche
funktionierte natürlich nur, weil es vorher anders war.
Wenn all die gewohnten Regeln aufgehoben schienen, wenn
Sorge und Unzufriedenheit, die uns das Jahr über durch die
Gänge begleitet hatten, sich langsam setzen und ein neues Gefühl
bilden konnten: Wieder ein Jahr geschafft. Die Hürde irgendwie
gepackt, den Balkenzaun für dieses Schuljahr bezwungen.
Im Herbst schon, wenn all die Unschärfe wieder gewichen sein
würde, und das neue Schuljahr kantig und hart in den Winter
steuerte, würde seine Grenze wieder gelten, würde wieder alles
von vorne losgehen. Aber das war so weit weg.
In der allerletzten Schulwoche schließlich, die ja immer nur bis
Mittwoch ging, schien der gesamte Betrieb des Tutzinger Gymnasiums
in den Bleicherpark ausgelagert worden zu sein. Lehrer
und Schüler, Hausmeister und Eltern fanden sich dann dort ein,
und das Einzige was noch an den Schultag erinnerte, war der
Gong, der gewissenhaft, aber einsam durchs Schulhaus gongte.
Waren einmal die Bücher abgegeben, hatte nicht nur unsere Schultasche
eine ungekannte Leichtigkeit. Es war dann schlicht nichts
mehr zu tragen, außer einem Sportbeutel, einem Stück Kuchen
oder dem neuen Jahresbericht. Das Letzte schließlich war die
Klarsichthülle fürs Zeugnis. Das war der einzige Grund, noch
mal in die Zimmer zu kommen, das Lachen vom See her wich
dann kurz noch mal einer Stille, die wie ein stummer Trommelwirbel
funktionierte.
Viel passierte bei der Zeugnisübergabe ja nicht mehr – die wahren
Schlachten, sie lagen doch irgendwo zwischen Februar und Mai.
Die Noten auf diesem feierlichen Papier, sie hatten fast keine
Funktion mehr, am Zeugnistag um halb elf. Für wichtige Einsprüche
war es zu spät, die richtigen Tränen waren längst geweint.
Wir nahmen es hin, besahen es eine Minute lang, dann wurde
der stumme Trommelwirbel zum Freudengeheul, zur Abschiedsfanfare
aus sich überschlagendem Lachen, Reden, Trampeln und
Abklatschen.
Das war’s dann. Wir gingen dann nicht noch mal an den See, wo
die Älteren vielleicht schon Bier tranken. Der Sommerferien-See,
der er jetzt war, hatte nichts mehr mit dem Schul-See zu tun. Beinahe
war er ein bisschen egal oder zumindest nicht mehr so dringend.
Wir würden in den nächsten Wochen endlose Badetage an
seinen Ufern verbringen. Also heim. Ein paar Mütter standen an
den Bushaltestellen und ihre Sommerkleider wehten. Mitschüler
trieben von hinten vorbei, es gab ein vages Verabschieden, eine
leichte Wehmut auch tatsächlich. Wir wussten: Im September würden
alle wieder da sein, nur ein bisschen älter geworden, nur ein
bisschen anders. Irgendwann, das konnten wir uns immerhin vage
vorstellen, würde es nach den Sommerferien keine Schule mehr
geben. Nie aber hätten wir daran gedacht, dass wir, noch mal viel
später, auf der anderen Seite des Balkenzauns stehen und sehnsüchtig
den Pausenhof betrachten würden, mit seinen läppischen
Hügeln und den eingefassten Betonwegen.
DER AUTOR
Max Scharnigg hat 1999 sein Abitur in
Tutzing gemacht. Der 29-Jährige arbeitet
heute als Journalist und Schriftsteller in
München. Ende des Jahres erscheint
sein Roman „Die Besteigung der Eigernordwand
unter einer Treppe“ (Verlag
Hoffmann&Campe). Für den Romanentwurf
erhielt er im letzten Jahr das
Literaturstipendium der Stadt München.
Foto: privat; Illustrationen: Carsten Knappe
60 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
PORSCHE ZENTRUM 5 SEEN, GILCHING
Herzblut mit 500 PS
Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen – und
das fast schon in der dritten Generation.“ Carola
Wörle, die zusammen mit ihrem Mann das Porsche-
Zentrum in Gilching leitet, weist mit Stolz darauf hin, dass
ihr Betrieb einer von nur insgesamt fünf Porsche-Zentren in
Deutschland mit dieser Führungsstruktur ist. „Unsere Kunden
spüren den Unterschied“, sagt sie, „denn wir sind mit unserem
Herzblut bei der Sache. Unser Herz schlägt für Porsche.“ Seit
45 Jahren besteht das Unternehmen, gegründet von Carola
Wörles Eltern Gerda und Georg Hörmann.
Zunächst reparierte und verkaufte man
Fahrzeuge der Marken Audi und VW, später
kam Porsche hinzu – heute die einzige Präsenz.
Und wie es aussieht, muss man sich um
die nächste Porsche-Generation in Gilching
keine Sorgen machen, denn auch die Söhne
der Wörles, Schorsch (15) und Seppi (10),
sind aus der Werkstatt kaum wegzulocken:
„Die haben beide schon das Porsche-Fieber“.
Kein Wunder angesichts des neuen Porsche
Cayenne. Vor allem das Hybrid-Modell
ist eine absolute Neuerung der Stuttgarter
Edelkarossen-Schmiede: Neben dem mit
herkömmlichem fossilen Kraftstoff angetriebenen
Aggregat sorgt eine Elektromaschine
für sportliches Fahren. Umweltfreundlich und leise. Und wer
mit den insgesamt 380 PS des Hybrids noch nicht zufrieden ist,
kann sich ja für den neuen Cayenne Turbo entscheiden: 500 PS.
Porsche Zentrum 5 Seen
Am Römerstein 53
82205 Gilching, Tel. 08105 3766-0
www.porsche-5seen.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 61
NEUER SHOWROOM IN PERCHA
INNENARCHITEKTUR AUF 900 m²
INNENARCHITEKTUR: Seit 1993 entwickelt die
Objekt Consult Interior GmbH mit Christoph Junker
als Geschäftsführer und einem Team aus Architekten
und Innenarchitekten erfolgreich ganzheitliche Einrichtungskonzepte
im Privat- und Geschäftsbereich. Seit
1. April 2010 von einem neuen Standort aus: dem
gläsernen Planungsbüro mit innovativem Showroom in
Starnberg / Percha – geplant von Mirjam Marx, Innenarchitektin
im Objekt Consult Team. Auf über 900 m 2
mit loftartigem Charakter bietet das 10-köpfige Team
sowohl klassische innenarchitektonische Dienstleistungen
als auch international anerkannte Möbelkollektionen
an. Das Wichtigste bei der Beratung und
Planung ist das Einfühlungsvermögen der Mitarbeiter
für den jeweiligen Kunden, betont Christoph Junker.
Und das bedeutet, nicht den eigenen Stil mit allen Mitteln
durchzusetzen, sondern aufzuspüren wovon der
Kunde träumt und wie seine Wünsche aussehen. In individuellen
Gesprächen mit dem Bauherrn wird deshalb
besonderen Wert auf eine detaillierte Analyse der
Bedürfnisse und Vorstellungen gelegt. Der Anspruch
an das persönliche Engagement und die hohe Qualität
der Möbelkollektionen stellen die Eckpfeiler von
OC dar. Der Erfolg gibt Christoph Junker und seinem
Team Recht: Ausführung von über 250 privaten und
gewerblichen Großobjekten in Deutschland, Österreich,
Schweiz und Spanien sowie in den USA für die
Bereiche Wohnen, Arbeiten, Hotel und Gastronomie.
Christoph Junker Heike Mayer Maren Hermanns Kerstin Wurm Mirjam Marx Maren Böttcher Martin Hiebl Michaela Maul
62 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
MÖBELKOLLEKTIONEN: Eine logische Konsequenz
aus den kreativen und komplexen Planungen
ist die professionelle und kompetente Realisation
und Lieferung. Objekt Consult arbeitet seit 17 Jahren
mit Spezialisten im Handwerk sowie mit internationalen
Herstellern im Premium-Segment zusammen.
OC bietet seinen Kunden auch hier ein Novum:
Den Innovations-Showroom, in dem renommierte
Möbelhersteller die Möglichkeit haben, ihre Kollektionen
exklusiv auf 220 m 2 ganzheitlich zu präsentieren.
Als erstes wird Dedon – führender Anbieter
exklusiver Lifestyle- und Outdoor-Möbel – seine
Kollektion von April bis September 2010 im neuen
Innovations-Showroom in Percha ausstellen.
IHRE LÖSUNG: Wir bieten sowohl unseren
Privat- als auch unseren Geschäftskunden eine
optimale Synergie aus professioneller Planungskompetenz,
hochwertiger Ausführung und Erfahrung
im internationalen Möbelhandel der Spitzenklasse.
Objekt Consult bietet seit 17 Jahren eine
ganzheitliche und erfolgreiche Lösung für Ihre anstehenden
Bauvorhaben.
Wir freuen uns auf ein erstes persönliches Gespräch
in unserem neuen Showroom in der Würmstraße 4,
Starnberg/Percha, während unserer Öffnungszeiten
oder natürlich auch nach individueller Terminvereinbarung
bei Ihnen vor Ort.
Kathrin Mrotzek Oliver Zaus Alexander Renner
Manuela Kriwoschej
OBJEKT CONSULT
Beratung · Planung · Inneneinrichtung
Würmstraße 4
82319 Starnberg
Tel : 0 81 51/3 60 6-0
www.objektconsult.de
Öffnungszeiten:
Mo– Fr 11 – 18 Uhr
Sa 10 – 14 Uhr
oder nach Termin
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 63
KUNST & LEBEN / Der Bildhauer
Große Kunstwerke:
In seinem Atelier steht
Bildhauer Josef Lang
vor einem seiner Holzriesen.
An der Wand
lehnt ein großes Modell.
64 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Schutzbedürftige
Riesen
WAS IST DAS NUR FÜR EINE WUNDERBARE HOLZFIGUR IM GARTEN?
DIESE FRAGE WURDE OFT GESTELLT, ALS DAS STARNBERGER
SEEMAGAZIN IN SEINER LETZTEN AUSGABE EINE VILLA IN BERNRIED
VORSTELLTE. ULRIKE MERTZ HAT JOSEF LANG, DEN BILDHAUER
DER SKULPTUR, IN SEINEM ATELIER BESUCHT
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 65
KUNST & LEBEN / Der Bildhauer
„Einfachheit muss
man sich erarbeiten!“
66 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Längst hat sich bei
den Holzlieferanten
herumgesprochen,
was für „Trümmer“ der
Bildhauer Josef Lang
benötigt. Oft sind es bis
zu sechs Meter lange
Eichenstämme, aus
denen der Künstler
mit Konzentration und
Können, oft in Schwerstarbeit,
imposante
Skulpturen schafft.
Der Anblick des roten Mannes ist überwältigend.
Riesengroß, wuchtig und agil zugleich steht
er da. Der rechte Handrücken ruht locker auf
dem unteren Rücken. Es scheint, als habe die
linke Hand gerade noch das rechte Handgelenk
umfasst. Jetzt ist sie zur Stirn gehoben
und führt den Blick des Mannes und auch den seines Betrachters
in weite Ferne …
Die Figuren des Bildhauers Josef Lang schauen, sie lauschen, sie
rufen. Sie sind auf die Außenwelt bezogen. Gleichzeitig, und das
ist das Besondere seiner Kunst, sind sie immer ganz bei sich. Mal
vergraben sie die Hände in der Hosentasche oder legen sie wie
einen Schalltrichter an den Mund, haben die Arme im Nacken
verschränkt oder weit ausgebreitet: Was kostet die Welt?!
„Die äußere Form meiner Skulpturen soll ihre vielschichtige
innere Befindlichkeit ausdrücken“, sagt der 63-Jährige und fügt
hinzu: „Mich interessiert kein Heroismus, kein Pathos, kein Leiden
an der Welt, sondern der Mensch an sich in seinem Sein.
Meine Figuren sollen weder erkennbare Personen dar-, noch
etwas anderes vorstellen als die eigene Persönlichkeit. Sie sagen
dem Betrachter: Ich bin auf der Erde, ich bin authentisch. Sie
mögen dick sein, große Füße haben und grobschlächtig wirken.
Innerlich aber sind sie sensibel, unsicher, verlegen und verschämt.
Sie dürfen so sein wie sie sind.“ Eigenständige Wesen, vom Menschen
geschaffen, deutlich gemacht durch die groben Werkzeugspuren
der Kettensäge.
Rot, Blau oder Grün, der Künstler überzieht alle seine Figuren
mit einer Holzlasur in kräftigen Farben. Mit welcher, darüber
entscheiden Faktoren wie Bewegung, Ausdruck und Standort.
Der monochrome Überzug vereinheitlicht die Werkzeugspuren
und Maserungen des Holzes zu einem Ganzen und steigert die
Abstraktion. Einmal, erzählt Lang, bat ihn ein junger Mann,
ihm den Weg zur Abstraktion zu zeigen. „Einfachheit muss
man sich erarbeiten!“, war seine Antwort.
Immer schon hat Josef Lang, 1947 in Reichersbeuren bei Bad
Tölz geboren, das Holz geliebt und geschnitzt, was ihm in die
Finger kam. Doch er sollte etwas „G’scheites“ lernen. Gleich am
zweiten Tag in einer Münchner Elektrofirma wusste der junge
Industriekaufmann-Lehrling, dass es „das nicht war“. Dennoch
beendete er die Ausbildung, heiratete jung, bekam zwei Kinder
und studierte berufsbegleitend Betriebs- und Volkswirtschaft.
Das große Aha-Erlebnis kam während eines Volkshochschul-
Kurses zum Aktmodellieren, als der Lehrer seine Schüler in die
Münchner Kunstakademie führte. Ganz naiv fragte Lang dort
einen Bronzegießer, wie man denn eigentlich an die Akademie
käme? Ob er Arbeiten zum Vorzeigen dabei habe, fragte der Lang
zurück. Er hatte. Dann ging alles ganz einfach. Ein Professor
sichtete seine Mappe, zwei Wochen später erhielt er bereits die
Einladung zur Aufnahmeprüfung und kurz darauf ein Schreiben
mit der Mitteilung, er müsse das Studium innerhalb von zwei
Jahren beginnen. Diese Frist nutzte Lang, um eine Steinmetzlehre
dazwischen zu schieben. Noch heute schwärmt er von seinem
Taufkirchener Meister. Nach anfänglicher Enttäuschung
darüber, dass der gelehrige Meisterschüler den Betrieb nicht übernehmen
wollte, förderte der den Akademiestudenten nach Kräften,
lieh ihm Werkzeug und gab ihm zur Existenzsicherung immer
wieder kleine Aufträge.
Zwölf Semester lang zeichnete und modellierte der Student, oft
zehn und mehr Stunden täglich in Ton nach lebenden Modellen,
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 67
KUNST & LEBEN / Der Bildhauer
„Man schafft es nur,
wenn man sich
selbst treu bleibt“
lernte die menschlichen Proportionen kennen und wie sich der
Körper in der Bewegung verändert. Am Abend besuchte er
Vorlesungen, die eine kunstbegeisterte Anatomie-Professorin
an der Uni für Akademiestudenten hielt.
Wenn er heute seinen Helm aufsetzt, taucht der Künstler ab in
eine andere Welt. Dann kommt nicht einmal seine Frau an ihn
heran. Die hat dafür Verständnis, schließlich ist Conny Lang
selbst Bildhauerin. Absolute Disziplin sei notwendig, um als
freier Bildhauer zu überleben: „Man schafft es nur, wenn man
sich selbst treu bleibt und nicht den Fehler begeht, Kunstmarktorientiert
zu arbeiten.“ Am liebsten erfindet Lang seine Skulpturen
frei und sie treffen dann bei Ausstellungen auf ihre
Liebhaber. Doch weil
sich staatliche Institutionen
wie Museen
als Mäzene zurückziehen
(müssen), sucht
er seine Kunden auch
bei Firmen, die mit
Kunst repräsentieren.
Dann erstellt er so
genannte „Phantome“,
flache Pappmodelle in
Originalgröße, die dann an Ort und Stelle
aufgestellt werden.
Im Ausstellungsraum über seinem Atelier steht
die lebensgroße Lindenholzskulptur aus Langs
naturalistischen Anfängen neben Pop-Art-
Figuren aus Pappmaché oder Gips, die Steinarbeit
neben dem Aluminiumguss, das Wachsmodell
neben der Bronze. Gefördert durch ein
Stipendium in Carrara hat der Bildhauer in
seiner Münchner Zeit vorwiegend in Stein gearbeitet.
Erst als er mit der Familie aufs Land,
ans Ostufer des Starnberger Sees und dann,
der Kosten wegen, weiter nach Denklingen
zog, kam die Erinnerung an seine Kindheit
zurück. Und mit ihr das Holz, als sein heute
bevorzugtes Material. Bis zu sechs Meter
lange Eichenstämme warten in Sägewerken,
bei Straßenmeistereien und Bauern auf ihren
Einsatz. Überall hat sich herumgesprochen,
was für „Trümmer“ er braucht. Nach drei
bis vier Jahren Lagerung und Trockenzeit
ist so ein Stamm erst reif für die Bearbeitung.
Im Atelier umkreist der Künstler das Holz
einmal einige Tage: Wo sind Ausbuchtungen,
Astlöcher, wo könnte die Teilung sein, wie die
Körperhaltung? Langsam entsteht ein Bild vor
dem geistigen Auge, und das Sägen beginnt.
Meistens am Kopf, denn die Drehung des
Halses und die Haltung der Schultern bestimmen
das Übrige. Dabei ist das Reagieren
auf unerkannte Fehler im Holz oder auf
das eigene Scheitern oft Vorbedingung für ein
wirklich gutes Ergebnis, erklärt der Künstler.
Die große Kettensäge ist ein gefährliches
Instrument und die Arbeit in sechs Meter
Höhe, auf einem Gabelstapler samt Palette
stehend, anstrengend. Solange er sich dafür
kräftig genug fühlt, bevorzugt er die großen
Skulpturen. Mit einer Ausnahme: Für
öffentliche Wettbewerbe müssen Modelle im Maßstab 1:10 eingereicht
werden. „So eine kleine Arbeit kann monumental sein“,
erklärt der Künstler, „in ihr steckt der gesamte schöpferische Akt,
alle Kräfte, die Verzweiflung ebenso wie das Hochgefühl, wenn
sie gelungen ist.“ Fällt es ihm eigentlich schwer, sich von seinen
Figuren zu trennen? „Nein! Meine Kunstwerke stehen zwischen
Sylt und Liechtenstein, Ludwigshafen und Berlin und haben
dort ihre Aufgabe. Sie verändern den Platz. Sie sprechen mit dem
Betrachter über Menschlichkeit. Gerade weil sie oft naiv und
schutzbedürftig sind, aber auch eigensinnig und neugierig,
sind sie nahbar und ansprechbar.“
Von Bildhauer Josef
Lang ist auch die
Holzskulptur im Park
einer Villa in Bernried,
die wir im letzten Heft
vorgestellt haben und
nach der uns viele
Leser fragten.
Fotos: Ulrike Mertz; Fink + Jocher / Simone Rosenberg; privat
68 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
SEMBRITZKI – essen und trinken
Köstlichkeiten erleben
Einen großen Korb braucht, wer
bei „SEMBRITZKI – essen und
trinken“ in Starnberg einkaufen
geht. Denn in dem Lebensmittelgeschäft
mit dem italienischem Flair bietet Inhaber
Boris Sembritzki eine Vielzahl an internationalen, aber
auch regionalen Köstlichkeiten an. Wer das einladende Geschäft
betritt, steht direkt vor der Theke mit einem außergewöhnlichen
Angebot verschiedener Käsesorten aus Frankreich, Italien und
Bayern. Da liegt ein köstlicher Dzorette mit gerösteten Tannennadeln
neben Ziegenrohmilchkäse, einem Wildblumenkäse aus
dem Allgäu oder Bauernkäse aus Farchach. Wer einen besonderen
Rot-, Weiß- oder Biowein sucht, kann bei Boris Sembritzki
aus rund 60 verschiedenen Sorten wählen, darunter der wieder so
beliebte Riesling von der Mosel. Verführerisch sieht der Parmaschinken
aus der Toskana aus oder das getrüffelte Schweinefi let,
gar nicht zu reden von den französischen Pasteten oder
dem Wurzelspeck aus der Steiermark. Gewürze, Tee sowie
Kürbiskernöl und -pesto ergänzen das hochwertige
Warenangebot, das immer wieder Neues bietet. Und
mittags stellt sich der Chef an den Herd und zaubert
seinen Gästen im Sommer Pasta, Risotto, Salate und
Antipasti, im Winter feine Suppen und Eintöpfe.
Wein, Cappuccino oder Espresso werden an sonnigen
Tagen an den Tischchen vor dem Geschäft serviert – Donnerstags
und Freitags kann man sogar bis um 21.30 Uhr von den
verschiedenen Weinen und Antipasti kosten.
SEMBRITZKI – essen und trinken
Tutzinger Hof Platz 4, 82319 Starnberg
Tel. 08151 5509526
Öffnungszeiten: Mo bis Mi 8.30 – 18 Uhr, Do/Fr 8.30 – 21.30 Uhr,
Sa 8.30 – 13.30 Uhr
www.sembritzki-starnberg.de
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LANDGASTHOF
RITTERGÜTL
Irschenhausen
Frische, heimische Produkte werden zu Köstlichkeiten
im Landgasthof mit herrlichem Blick übers Isartal.
Moderne und Tradition harmonisch vereint – im Restaurant,
Biergarten und Stüberl. Dienstag Ruhetag.
Landgasthof Rittergütl, Ebenhauser Straße 26,
82057 Irschenhausen, Tel. 08178 3803, www.ritterguetl.de
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FISCHLADEN &
RESTAURANT
Starnberg
Feines Fischfachgeschäft
mit Restaurant. Eigene Fischerei, Räucherei, Meeres- und
Süßwasserfisch. Im Restaurant orientiert sich die Speisekarte
am aktuellen Angebot und lässt jedes Feinschmeckerherz
höher schlagen. Jetzt auch in Berg-Aufkirchen!
Dechant, Hauptstr. 20, 82319 Starnberg,
Tel. 08151 12106, www.dechants-fischladen.de
WIRTSHAUS
FLÖSSEREI
Wolfratshausen
CAFE FRÜHTAU
Berg
Ein alter Bauernhof
mit modernem Glas-Ambiente, dazu bayerische und
mediterrane Genüsse: Dieser Mix hat besonderen Charme!
Geöffnet: Mo bis Do 11 – 24 Uhr / Fr bis So 10 – 24
Uhr; durchgehend warme Küche. Wirtshaus Flößerei,
Sebastianisteg 1, 82515 Wolfratshausen,
Tel. 08171 3862580, www.wirtshaus-floesserei.de
Selbstgebackenes aus
Biomehl vom Demeter und frische Zutaten aus der Region
– wie der Fisch, der zu Fuß vom Dorffischer geliefert wird –
im charmanten Cafe mit Sonnenterrasse genießt der Gast
eine gesunde Küche, die doppelt Freude bereitet.
Do bis Sa 10 – 18 Uhr, So 8 – 18 Uhr mit Brunch.
Cafe Frühtau, Grafstr. 14, 82335 Berg, Tel. 08151 971480
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 69
TIPPS / Kultur mit Genuss
Venus
mit Gorilla
Kunst auf der grünen Wiese gibt
es im Eurasburger Ortsteil Happerg
am Kellerweg zu bestaunen.
Dort hat der österreichische Bildhauer
Hans Kastler gleich 18 seiner
Skulpturen aufgestellt. Wind und
Wetter trotzen dort zum Beispiel
die Meeresnymphe „Nereide“,
eine gemütliche Venus, oder eine
kopflose Salome. Auch ein Gorilla
thront malerisch auf dem Hügel.
Infos: www.hanskastler.com
Wer nach der Kunst ein besonderes
Ambiente genießen und
dabei kulinarisch verwöhnt
werden möchte, kehrt ein im
Restaurant oder der Weinbar
des Elbacher-Gütel in Eurasburg,
Birkenallee 1, Tel. 08179 9431470.
Mehr erleben mit Kunst und Köstlichkeiten,
neuen Rhythmen und alten Fertigkeiten
Große Vielfalt
Wollen Sie in ein klassisches
Konzert gehen oder einen
Kabarett-Abend genießen?
Haben Sie Lust auf Theater,
eine Ausstellung oder ein
Jazzkonzert? Hier einige
bekannte Kulturstätten
am See:
■ Das Museumsschiff Tutzing
liegt mit viel Programm
an der Seestraße vor Anker.
■ Die Loisachhalle
in Wolfratshausen,
www.museumsschiff-tutzing.de
Hammerschmiedweg,
bietet Kultur
nonstop. Telefon
08171 386258-20,
www.loisachhallewolfratshausen.de
■ Bekannt für Qualität: Schlossberghalle Starnberg,
Vogelanger 2, Tel. 08151 772-136,
www.schlossberghalle-starnberg.de
■ Kultur im edlen Ambiete: Seeresidenz Alte Post
in Seeshaupt, Alter Postplatz 1, Tel. 08801 914-0,
www.seeresidenz-alte-post.de
■ Wer einmal von Assunta Tammelleo und ihrem Team in den Hinterhalt
gelockt worden ist, wird wieder kommen. Die Kulturbühne Hinterhalt in
Gelting, Leitenstraße 40, ist eine bekannte Adresse für musikalische, literarische
und theatralische Vielfalt. Zur Jam-Session wird jeden dritten
Sonntag im Monat geladen. Beliebt sind auch die MundArt-Nächte oder
die Abo-Reihe „BrotZeit & Spiele“. Tel. 08171 238104, www.hinterhalt.de.
Alte Handwerke
■ Vom Adel und den Sommerfrischlern wird viel geredet,
dabei prägten seit jeher auch die Handwerker das Leben
am See. Das gute alte Handwerk können Sie hier noch
finden und erleben:
Hufschmied Andreas Eberl aus Starnberg verpasst
Pferden und Eseln schickes neues Schuhwerk.
Tel. 0160 99353097, www.1001hufe.de.
■ Bei der Weltmeisterschaft der Kunstschmiede 2009
im italienischen Stia sicherte sich Tom Carstens die
Silbermedaille. Daheim in Degerndorf bietet er Metallgestaltung
vom besten. Auch Schmiedekurse!
Tel. 0177 5007082, www.schmied-tom-carstens.de.
■ Kunst & Kuscheliges aus handgesponnener Wolle
findet man in der Spinnerei von Susanne Karner aus
Geretsried. Sie fertigt Web- sowie Filzarbeiten und beherrscht
die Technik des Nadelbindens. Kurse mit bis zu
sechs Teilnehmern oder Einzelstunden gibt es für interessierte
Laien. Tel. 08171 410568, www.karner-wolle.de.
Fotos: Mateusz Atroszko; Nina Daebel
70 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Foto: www.manfredbaumann.com
„Die St. Anna Kapelle
in Berg ist mein liebster
Platz. Der Wanderweg
von dort ins Manthal
ist wunderbar und danach
gehts in Berg ins Cafe Frühtau,
wo ich ab und zu im Service aushelfe.“
Katerina Jacob, Schauspielerin, die abwechselnd in
Berg und Kanada lebt.
Advertorial
Malerische Spuren
Wo Franz Marc einst lebte und die Wiege
des „Blauen Reiter“ stand, gibt es nun einen
Malerweg in Sindelsdorf. Über fünf Kilometer
führt er durch den Ort und zu insgesamt zwölf
besonderen Plätzen. Zu erkunden gibt es
zum Beispiel die Gartenlaube, in der Franz
Marc und Wassily Kandinsky die berühmte
Künstlervereinigung gegründet haben, oder
die Stellen, an denen Marc bedeutende
Werke wie „Die verzauberte Mühle“ und
„Rote Rehe“ malte. www.sindelsdorf.de
In den Kiku-Kinderkursen üben sich kleine
Künstler im Malen und Tanzen. Werkstatt-
Atelier Gabriele Sankowski, 82319 Leutstetten,
Wangenerstr. 18, Tel. 0179 6741291.
Alles Käse
Auf dem Assenhauser Hof von Simon und Johanna Mair
in Berg-Farchach, Kirchplatz 1, sind Gourmets am
richtigen Platz. Frischkäse, halbfester Schnittkäse,
Hartkäse, aber auch Topfen, Joghurt, Ziegenkäse und
Butterschmalz: Im Hofladen gibt’s alles rund um den Laib.
Die Leckereien werden in der Assenhauser Hof Käserei
von Hand hergestellt und das möglichst schonend. Die
Milch liefern die hofeigenen Kühe und Ziegen. Geöffnet ist
der Hofladen samstags von
9 – 12 Uhr. Tel. 08151 51143
Bei SEMBRITZKI – essen und
trinken in Starnberg, Tutzinger
Hof Platz 4, finden Sie den
feinen Käse ebenso – und
können ihn dann gleich mit
einem guten Glas Wein und ein
paar Antipasti genießen.
WEINMETROPOLE IN STARNBERG
Ein guter Tropfen,
interessante Gespräche
Wenn ich einen
Weinberg besuche,
nehme ich eine
Handvoll Erde und rieche intensiv
daran“, erzählt Dietmar
Lang. Und es waren schon über
300 Weingüter in aller Welt,
die der Starnberger Connaisseur
besucht hat. Um zu wissen, wie
ein Produzent arbeitet und welche
Qualität wirklich in einem
Wein steckt, muss man sich auf den Weg machen. „In vino veritas“,
im Wein liegt die Wahrheit, das wussten schon die Römer.
Dietmar Lang ist Autodidakt – und versteht vom Wein trotzdem
mehr als mancher, der sich jahrelang mit Öchsle, Tannin
und Jahrhundertjahrgängen befasst hat. Seit 1987 betreibt der
49-Jährige seinen Weinhandel, seit 2001 in neuen Räumen
in der Starnberger Maximilianstraße. Als eine seiner Lieblings-
Entdeckungen bezeichnet er die familiär geführten Weingüter
Loacker aus Bozen/Südtirol, die auch
in der Toskana in Montalcino mit
dem Weingut Corte Pavone und in der
Maremma mit dem Weingut Valdifalco
einzigartige biodynamische Weine
erfolgreich anbauen. Der besondere
Tipp: In seiner Weinmetropole bietet
Dietmar Lang gemeinsam mit der
Beziehungstrainerin Regina Swoboda
(www.open4life.de) auch unterhaltende
Abende mit Dinner, Seminaren
oder Weinknigge an – für Menschen,
die nicht mehr Singles bleiben wollen.
Weinmetropole
Dietmar Lang
Maximilianstraße 19
82319 Starnberg
Tel. 08151 16172
www.weinmetropole.com
WEIN · CHAMPAGNER · EDELBRÄNDE · PRÄSENTE
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 71
TIPPS / Kultur mit Genuss
Schöner braten
Kochsendungen sind beliebt, selber kochen
(lernen) ist sinnlicher! Schauen Sie den
Kochprofis am See über die Schulter:
■ In der VINOTECA MARCIPANE in Münsing,
Bachstraße 1a, trifft man sich jeden ersten
und dritten Dienstag im Monat ab 17 Uhr
am Herd. Die Teilnehmerzahl: sechs bis
zehn Personen. Kursgebühr: 185 Euro. Tel.
08177 929687, www.vinoteca-marcipane.de
■ Eine kulinarische Reise durch die
Welt bietet die EISENHERZ CUISINE der
Kochschule im Schloss Seefeld, Schlosshof
6 + 9. Thailändisch, Chinesisch oder Indisch,
Fränkisch, Rheinisch oder Schlemmen wie
Gott in Frankreich. Kursgebühr: ab 89 Euro.
Tel. 08152 999966, www.eisenherz.com
■ Wie eine vielfältige, köstliche und
leichte Küche gelingt, lernt man in der
GESUNDHEITSAKADEMIE STARNBERG,
Oßwaldstraße 1. Tel. 08151 182962,
www.gesundheitsakademie-starnberg.de
■ Privatunterricht bei sich zuhause gibt
Koch STEFFEN SONNENWALD aus
Wolfratshausen. Tel. 08171 410022,
www.art-cuisine.de
■ Ayurveda-Kochkurse hat CHRISTINE
SCHUSTER in Starnberg, Moosbichlstraße 20,
im Angebot. Tel. 08151 277536,
www.ayurveda-starnberg.de
■ Einen Fünf-Elemente-Kochabend rund um
Genuss und bewusster Ernährung gibt es bei
NICOLE STERN in Starnberg, Altostraße 21,
Tel. 0179 5120010, www.stern-kochgenuss.de
Reines Vergnügen für Leib und Seele
Mehr Naturwissen
■ Frittierte Brennnesselblätter, Fichtenspitzenkonfekt oder aromatische
Lärchenzapfen – die Kräuterpädagogin GISELA HAFEMEYER aus Andechs
kennt alles, was im Wald, auf Wiesen und im Garten zu gesunden Köstlichkeiten
verarbeitet werden kann. Ihr Wissen gibt sie bei Wildkräuterführungen
weiter. Selbst hergestellte Produkte wie Kräutersalz und Kräutersenf, Sirup,
Blütenzucker, eingelegte Früchte
oder Samen kann man direkt bei
der „Kräuterhexe“ bestellen.
Tel. 08152 2664,
www.kraeuterstadl.de
■ Kochkurse, Workshops zum
Herstellen von Naturkosmetik
und Führungen bieten die
WOLFRATSHAUSER
KRÄUTER-PÄDAGOGINNEN
an. Besonders gern treffen sie
sich in ihrem Kräuter-Kraft-
Kreis bei der StadtbüchereI,
Hammerschmiedweg 3,
www.wolfratshausen.de
■ Kräuterwanderungen für die
ganze Familie inklusive kleinem
Kochkurs im Anschluss bietet
BERNHARD KORILLA von der
Auinger Schmuckstauden Gärtnerei
am Wörthsee. Anmeldungen:
Tel. 0172 8568797, Meilingerstraße,
82237 Auing/ Wörtsee,
www.schmuckstau.de
„Glasklar und
ehrlich – die
frisch restaurierte
Remise
im Schlosspark
Fußberg in
Gauting bietet durch ihr großes,
offenes Dach eine ganz außergewöhnliche
Akustik.“
Florian Prey, Sohn des weltberühmten Sängers
Hermann Prey und selbst gefragter Bariton und
Künstler, lebt in Gauting.
Nicht zum Kippen!
Hochprozentig und rein, Schnäpse für Kenner:
TOBIAS HOLZER aus Degerndorf stellt seine
Obstschnäpse alle in Handarbeit her, darunter
Spezialitäten wie Kornelkirsche, Wilde Vogelbeere,
Pfirsich und Apfel aus dem Karmelitinnenkloster in
Aufkirchen. Tobias Holzer, Kleinfeld 4, Degerndorf,
Tel. 0162 7845540.
HANS DEMMLER in Münsing, Biberweg 15, besitzt
ebenfalls das Brennrecht. Eine scharfe Köstlichkeit
sind sein Obstler, der Vogelbeergeist oder der
Schlehengeist. Tel. 08177 365.
Im Kloster Schäftlarn brennt Frater Alto mit die
SCHÄFTLARNER KLOSTERSCHNÄPSE wie Apfel-,
Birnen- und Zwetschgenbrand. Tel. 08178 7915,
www.abtei-schaeftlarn.de
Entspannt feiern
Elke Ross kennt Land, Leute und
jeden schönen Winkel am See. Mit
SeeEvents&Co hilft Ihnen die geschulte
Eventmanagerin, dass Ihr Fest zum
Erlebnis wird. Vom Kindergeburtstag
über Romantik-Dinner bis zum
Firmenjubiläum – die Mitherausgeberin
des SeeMagazins plant und organisiert
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SeeEvents&Co, Alpspitzstr. 3, 82335
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Fotos: Schmuckmuseum Pforzheim/Bayerisches Nationalmuseum München; Daniel Aschoff; PR
72 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Japanische Grüße
Schlichte Formen und ausgewogene
Eleganz kennzeichnen die Keramik
von GUDRUN PAYSEN. Zwölf Jahre
lang hat die Künstlerin in Japan gelebt
und studiert. Sie lädt täglich von
10 – 19 Uhr (im Winter bis 17 Uhr) in ihre
Werkausstellung nach Berg, Bäckergasse
11a, ein. Der Besucher darf auch
ihre Töpferwerkstatt und den japanischen
Garten besichtigen. Tel. 08151 51486,
www.gudrun-paysen.de
SABINE TURPEINEN hat sich auf
die Herstellung von Gefäßen für die
japanischen Künste des Ikebana und des
Teewegs spezialisiert. Hier bekommt man
das Zubehör für eine Tee-Zeremonie:
Beuerberg, Waldhauserstraße 1b. Tel.
08179 8263, www.ikebana-tee-keramik.de
Shakuhachi spielen, so heißt es, sei
wie das richtige Atmen und Meditation.
RENKEI Y. HASHIMOTO unterrichtet
das Spiel auf der Bambusflöte.
Tel. 08179 929376
YUKO NIHON TEIEN ist ein japanischer
Garten mitten in Wolfratshausen. Diesen
Ort der Ruhe bekam die Stadt anlässlich
ihres 1000. Jubiläums von den Bürgern
ihrer japanischen Partnerstadt Iruma als
Zeichen der Freundschaft geschenkt.
Reisende Juwelen
Manchmal wird etwas erst
richtig kostbar, wenn man
es von der Ferne im neuen
Glanz sieht. Und wenn
das Schmuckmuseum
Pforzheim (jede Stippvisite
wert!) ländliche Bijouterie
aus Bayern zeigt, dann
haben Kropfkette, Uhrkette,
Haubennadel (Foto)
oder Jungfernkranl es
verdient. Die Kostbarkeiten
aus der Schatzkammer
des Nationalmuseums
München sind dort bis
September zu sehen und
dann wieder daheim. www.
schmuckmuseum.de
REGINE PLOCHMANN-PAULITSCH
PERMANENT MAKE-UP UND KOSMETIK
Perfekte Haut,
volle Lippen,
strahlende Augen
Advertorial
Sich in die Hände von Regine Plochmann-
Paulitsch zu begeben, ist wie ein Extratag
Urlaub! So schwärmen ihre Stammkundinnen
über die einfühlsamen Kosmetik-Behandlungen.
In der angenehmen Atmosphäre des hellen Studios
in Söcking bleibt der Alltag draußen. Dezente Farben,
der Blick ins Grüne, der zarte Raumduft und
die entspannende Hintergrundmusik verführen
zum Abtauchen und Genießen. „Eine tolle Creme
allein genügt nicht“, wissen die Kosmetikerin
und ihre Mitarbeiterin. „Das A und O der perfekten Pflege sind
Feuchtigkeit und hochwertige Produkte.“ Nach sanfter Reinigung
wird die Haut mit Feuchtigkeits-Ampullen intensiv genährt. „So
vorbereitet, nimmt sie die regenerierenden Wirkstoffe optimal auf.“
Verwendet werden ausschließlich edle Produkte von „Valmont“
und „Babor“. Wer mehr Lifting möchte, profitiert von der Zusammenarbeit
der Visagistin mit einem renommierten plastischästhetischen
Chirurgen. Beim Permanent Make-up, ihrem Spezialgebiet,
garantieren allergiegetestete, antiseptische
Farben, dass selbst empfindlichste Haut es hervorragend
verträgt. Mit feinster Nadel gezeichnete Härchen
lassen die Brauen natürlich aussehen, ein am oberen
Lid verdichteter Wimpernkranz sorgt für ausdrucksstarke
Augen. Narben oder unregelmäßige Konturen
der Lippen werden schonend korrigiert. Sicherheit
und Perfektion sind die Markenzeichen von Regine Plochmann-
Paulitsch. Und der vertrauen sich gern auch Männer an.
Regine Plochmann-Paulitsch
Staatl. geprüfte Fachkosmetikerin
Andechser Str. 33a, 82319 Starnberg, Tel. 08151 21277
www.plochmann-kosmetik.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 73
HAUS & HOF / Die Bäuerin
Eine ganz natürliche
Leidenschaft
ZEHN HEKTAR NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT, EIN HOF MIT KÜHEN, SCHWEINEN, HÜHNERN, GÄNSEN,
ZWEI ESELN UND EINEM PONY, EIN HOFLADEN UND FERIENWOHNUNGEN … AUF DEM „ZWEILINDENHOF“ IN
MAGNETSRIED GIBT ES EINE MENGE ARBEIT. BÄUERIN LILIAN MAIER STEMMT SIE MIT VIEL ENGAGEMENT
74 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Lilian Maier ist gelernte Landwirtin. Seit 2005 bewirtschaftet die
heute 47-Jährige den „Zweilindenhof“ in Magnetsried und hat das
ehemalige Pferdegestüt zu einem gastlichen Ort umgebaut. Wer
bei ihr wohnt, isst oder feiert, kann gewiss sein: Hier wird nach den
ökologischen Werten der Nachhaltigkeit gelebt und gearbeitet.
Vielleicht können Sie spüren, dass Sie an einem
besonderen Ort sind hier“, steht in Lilian Maiers
Gästebuch. Geschrieben hat es ihre Schwester
Natalie, die mithalf, dass Lilians Traum wahr
wurde – und dass sie nicht aufgab, zwischendurch.
„Mit viel Aufwand und Mühe wurde
dieser Platz geschaffen“, schrieb sie weiter. „Viele, viele Häuser
und Höfe hat Lilian sich angeschaut. Zu kleine, zu große, zu
fern gelegene, zu nah an der Straße oder im Ort. Dabei drängte
die Zeit, denn der alte Bauernhof in Höhenrain war ihr gekündigt
worden, und die Tiere mussten raus. Sie tröstete ihre Kinder
beim Auszug in eine ungewisse Zukunft: ,Wir werden einen
schöneren Platz finden!‘“
Da schluckt man ein bisschen, wenn man das liest, denn man
ahnt: Lilian Maier, 47 Jahre alt und Bäuerin aus freier Entscheidung
und nicht, weil sie in eine Landfamilie hineingeboren wurde,
hat wohl oft nicht mehr weiter gewusst. Aber dann möchte man
triumphierend hinausposaunen: Ja, sie hat ihn gefunden, den
wunderbaren Platz!
In Magnetsried, sechs Kilometer hinter Seeshaupt, liegt der
„Zweilindenhof“ am Dorfrand, in Einsamkeit, eingebettet
zwischen sanften Moränenhügeln, mit Blick auf Wald und
Wiesen. Das Anwesen hat die gelernte Landwirtin 2005 erworben
und über die Jahre saniert, erweitert und bis ins kleinste
Detail liebevoll hergerichtet. Ein Ort, der den Besucher berührt,
denn es geht hier nicht nur um ökologische Landwirtschaft.
Lilians Hof ist auch das Projekt einer alleinerziehenden Mutter,
die mit ihren beiden Kindern Amelie, 13, und Raphael, 16, sowie
einem einzigen Mitarbeiter, Egidius aus Litauen, alles alleine
schafft. Zehn Hektar Land bestellen, Dutzende Kühe, Ziegen,
Schweine, Gänse, Hühner, zwei Esel und ein Haflinger-Pony
versorgen, die Stallarbeit, beim Kalben Geburtshilfe leisten,
Zäune bauen, Mähen, Ernten, Futter fahren… Auch den Rohrbruch
oder die eingefrorene Leitung im Winter. Daneben ist
Lilian Maier Köchin, Gastgeberin und Unternehmerin. „Ja, ich
muss schauen, dass der Laden läuft“, sagt sie. „Die Familie muss
leben, von dem, was erwirtschaftet wird, und alles muss in Schuss
gehalten werden.“ Da sind dann 16 Stunden Arbeit am Tag die
Regel, der Wecker klingelt jeden Morgen um 5.30 Uhr, und
an manchen Wochenenden, wenn Gäste bei ihr feiern, ist die
Bäuerin auch mal durchgehend im Einsatz.
Lilian Maier zuckt mit den Achseln. Natürlich ist das viel Arbeit.
Sie schaut einem direkt in die Augen, gelassen, bestimmt. Kein
Zweifel, man hat es mit einer starken Frau zu tun, mit einer, die
ihre Hände in die Hüften stemmt und es ernst meint mit allem,
was sie tut. Sorgen und die schwierigen Momente? „Wenn ich ein
Tier schlachten muss, das viele Jahre bei mir gelebt hat, eine alte
Mutterkuh, die mir viele Kälber geschenkt und uns damit ernährt
hat, dann geht mir das nahe“, sagt sie. Und: „Manchmal hab ich
schon Existenzängste. Dann liege ich nachts wach, und es treibt
mich die Sorge um: Was mach ich nur, wenn ich die Ferienwohnungen
nicht vermiete?“, sagt sie. „Dann wäre ein Partner schon
nicht schlecht, mit dem ich über alles reden könnte.“ Klingt nach
einer anderen langen Geschichte, zu der Lilian nur so viel sagen
will: „Die Kinder haben ihren Vater. Aber als Familie zusammen
zu leben, ging nicht.“
Nach einem klassischen Bauernleben, in das man auf dem Hof
der Eltern hineinwächst, klingt es sowieso nicht. Ist es auch nicht,
denn Lilian Maier stammt aus gutbürgerlichen Starnberger Verhältnissen.
Die Eltern waren Journalisten, von ihren drei Schwestern
wurden zwei Kunsthistorikerinnen, eine Künstlerin. Nur
Lilian wusste von Kindheit an, dass sie Bäuerin werden wollte.
„Auslöser war ein kleiner Spielzeugbauernhof, den mir mein Vater
schenkte, als ich fünf war“, erinnert sie sich. „Ein wunderschöner
Tegernseer Hof war das, original und maßstabgetreu nachgebaut.“
Für sie blieb es nicht nur das Spielzeug, sondern wurde ein Lebensmodell,
in das sie sich verliebte. „Natürlich hat meine Mutter
gesagt: ,Landwirtschaft, Kind, das ist keine Arbeit für eine Frau!‘“
Ein paar Jahre hat sich Lilian noch durch die Realschule gequält
und von dieser Zeit nur ihre Radtouren zur Schule von Starnberg
nach Tutzing in guter Erinnerung. „Denn da war ich im Freien!“
Nach dem Realschulabschluss absolvierte sie ein soziales Jahr
im Krankenhaus und büffelte doch noch fürs Fachabitur, um
schließlich zielstrebig auf die Landwirtschaft zuzusteuern. Der
Berufsschuldirektor fragte ungläubig nach, ob sie sicher sei, dass
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 75
HAUS & HOF / Die Bäuerin
sie Landwirtschaft und nicht landwirtschaftliche Hauswirtschaft
meine? Aber Lilian war sicher: Es war der Männerberuf, den sie
erlernen wollte.
Mit 20 begann Lilian ihre landwirtschaftliche Lehre mit Stationen
auf einem großen Schweinemastbetrieb, einem Biohof mit Pensionspferden
und in einem großen Milchvieh- und Bullenmastbetrieb.
Auf der Höheren Landbauschule in Landsberg machte sie dann
zudem noch ihren Meister. Drei Jahre führte die junge Landwirtin
danach als Angestellte einen Hof in Kempfenhausen.
Bis klar war: „Ich will meinen eigenen Bauernhof!“ So begann
die Zeit, von der ihre Schwester im Gästebuch spricht.
15 Jahre lang war Lilian Maier die Pächterin des ersten „Zweilindenhofs“
in Höhenrain, einem Dorf in der Gemeinde Berg
am Ostufer des Starnberger Sees. „Dort hat sich alles entwickelt,
mein Konzept, so wie ich es jetzt in Magnetsried vollenden
konnte“, erklärt sie. Ein Konzept, das getragen ist von Nachhaltigkeit,
einer besonderen Liebe zur Natur, einem ausgeprägten
Sinn fürs Schöne. Und: Davon, dass Lilian Maier ihren Gästen
etwas Privates von sich gibt. Schon in Höhenrain führte sie einen
Hofladen, in dem sie ihre eigenen Produkte verkaufte, und sie
begann, ihre Kunden zu bewirten – anfangs eher aus Zufall, wenn
Käufer mal auf das eine oder andere warten mussten. „Dann habe
ich angeboten, was ich grad gekocht oder gebacken hatte. Und
das hat denen meistens so gut geschmeckt, dass sie wiederkamen.“
Lilian genoss es. „Nach eigenen Vorstellungen zu leben, aber immer
in Kontakt mit Menschen zu sein, ihnen etwas zu geben von
mir.“ Ihre Kinder haben immer mitgemacht. „Unser Leben war
oft improvisiert, ganz und gar nicht etabliert, aber es hat funktioniert.“
Wenn zum Beispiel Baby Raphael im Stall selig in seinem
Kinderwagen schlief, während die Mutter ausmistete.
2004 musste die Bäuerin runter vom gepachteten Hof. Weil sie
erst keinen Ersatz fand, wurden die Tiere auf drei verschiedene
Güter verteilt. Lilian zog vorübergehend nach Starnberg ins Elternhaus.
Das bedeutete: Jeden Morgen die Kinder in verschiedene
Schulen kutschieren, dann die Tiere auf drei Höfen versorgen,
ein neues Zuhause suchen. Zu allem kam hinzu, dass
ihr Ex-Lebensgefährte schwer erkrankte und Lilian auch noch
seinen Hof monatelang mitversorgte. „Ja, das war eine harte
Zeit“, gibt die Frau zu, die nicht zum Jammern neigt.
Aber es ist ja alles gut gegangen. Lilian Maier lebt nun in
Magnetsried auf ihrem eigenen Bauernhof, einem ehemaligen
Pferdegestüt, hat Kinder und alle Tiere um sich versammelt und
das Landhaus zu einem Schmuckstück ausgebaut. Zum Beispiel
die Gaststube, die sich im ehemaligen Pferdestall befindet: Die
uralten Holzdielen stammen aus einer stillgelegten Brauerei. Im
Eingangsbereich tritt man auf handgemachte Ziegel, die Lilian
aus einem Abrisshof von 1632 retten konnte. Auch die alten Holzfenster
und -türen hat die Gastwirtin in einem anderen, dem Untergang
geweihten, Hof gefunden und im „Zweilindenhof“ neu
eingesetzt. Die Tische hingegen sind neu, aus schönem glattem
Holz, ganz schlicht. Die feinen Lampen entwarf ein italienischer
Designer, speziell für den „Zweilindenhof“. Bis zu 60 Gäste kann
Lilian in ihrer Stube bewirten. Im Sommer feiert man im Garten,
sitzt an einer langen Tafel, gedeckt mit weißem Leinen, bäuerlichem
Geschirr und bunten Wiesensträußchen. „Füllig, aber schlicht.
Nie übertrieben, so wie die Natur auch ist“, beschreibt Lilian
ihren Stil. Davon möchte sie ihren Gästen etwas mitgeben und
ihnen zeigen, was sie häufig gar nicht mehr kennen. Besonders,
wenn es ums Essen geht. „Wenn eine Gesellschaft zum Beispiel
Rehbraten bestellt, dann erkläre ich ihnen, dass es das ganze Reh
geben wird, eines aus dem Wald vor meiner Tür. Das bedeutet,
„Auslöser war ein kleiner
Spielzeugbauernhof, den
mir mein Vater schenkte,
als ich fünf war“
76 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
dass nicht jeder einen Rehrücken bekommen kann, wie man’s
aus dem Restaurant gewohnt ist, sondern dass alle Teile des
Tieres verwertet und verteilt werden. Dazu gibt es dann vielleicht
grüne Walnüsse oder etwas anderes, das der Garten
gerade zur Verfügung stellt.“
Alles soll seinen Sinn haben und mit Respekt behandelt
werden. „Das Essen ist das Ende einer langen Kette, die mit
der Aufzucht der Tiere beginnt. Ein Kreislauf, in dem alles
zusammenhängt“, erklärt sie. Wenn neue Gäste kommen,
bemerkt Lilian Maier, dass es immer ein bisschen dauert, bis
die Menschen warm werden, „bis sie merken, dass sie ganz frei
sein können.“ An diesem besonderen Ort.
Patricia Wiede
Fotos: Quirin Leppert
Amelie und Raphael (Foto links), die Kinder von Lilian Maier,
helfen mit in Haus und Hof. Besonders natürlich, wenn
Gäste kommen oder ein großes Fest gefeiert wird – immer
mit selbst gemachten Köstlichkeiten. Weitere Infos zum
„Zweilindenhof“: Tel. 08801 915881, www.zweilindenhof.de
MACHER AM SEE / Kultur
Eine spielerische Liaison
… WÄRE EIN GUTER FILMTITEL, IST ABER IN DIESEM FALL DIE UMSCHREIBUNG FÜR DAS
GEMEINSCHAFTSPROJEKT ZWEIER AMBITIONIERTER KULTUR-VERANSTALTER, DEREN ENGAGEMENT
WEIT ÜBER DIE REGION HINAUS BEKANNT IST. EINE VORSTELLUNG IN DREI TEILEN:
Das Gemeinschaftsprojekt
Die Schönen Künste und der Film
Unsere Autorin Ulrike Mertz war dabei, als sich Elisabeth
Carr von KunstRäume und Matthias Helwig, Gründer der
Breitwand Kinos, zum ersten Gedankenaustausch trafen
Matthias Helwig und Elisabeth Carr haben sich im montäglich
geschlossenen Starnberger Kino verabredet. Der Hausherr
serviert eigenhändig zubereiteten Cappuccino. Die Diskussion
dreht sich mal wieder um ein gemeinschaftliches Projekt,
das jetzt noch unter dem Arbeitstitel „Der Film als siebte der
Schönen Künste“ steht und den ganzen Sommer über stattfinden
soll. Die Idee: In einem übers Jahr gespannten Bogen wird der
Film selbst als Kunstform vorgestellt und als repräsentatives Medium
in den Dienst der sechs übrigen Schönen Künste gestellt.
Der Film zum „Film als siebte Kunst“ – das ist den beiden Kreativen
sofort klar – muss der wegweisende Stummfilm „Metropolis“
sein, Fritz Langs Meisterwerk und UNESCO Weltkulturerbe,
und zwar in seiner jetzt rekonstruierten Originalfassung
von 1927. Aber welchen Künstlerfilm wählt man zur Bildhauerei?
„Die Augen am Horizont“, eine filmische Reise durch die
einzigartige Kunst- und Lebenswelt des Alberto Giacometti? Oder
lieber einen zu Niki de Saint Phalle? Elisabeth Carr spinnt den
Faden in konkreten Fragen weiter: „Wie soll der dazu passende
KunstRaum gestaltet sein? Welche Inhalte,
welcher Referent? Mir schwebt
so etwas wie ein Skulpturentag vor.
Kinder aus der Region könnten bunte
,Nanas‘ à la Niki de Saint Phalle aus
Pappmaché schaffen …“ Die Gedanken
fliegen hin und her. Vernetztes
Denken macht die kreativen Köpfe
zu Partnern. Matthias Helwig dreht
weiter an der Zukunftskugel: „Armin
Müller-Stahl könnte aus den ‚Buddenbrooks‘
lesen und außerdem seine
Malerei zeigen.“
Vieles ist abzuklären, bis eine so komplexe
Themenreihe steht. Später, vor
Publikum, wird sich alles leicht anfühlen
und spielerisch-selbstverständlich
aussehen. Jetzt aber ringen die beiden
besessenen Kulturworker, eigentlich
grundverschiedene kulturelle Einzelkämpfer, mit Lust und heiligem
Ernst an einer spielerischen Liaison für Kino- und Kulturfreunde.
„Die Schönen Künste und der Film“, April bis November 2010,
Kino Breitwand, Wittelsbacher Str. 10, Starnberg
www.breitwand.com und www.kunstraeume-am-see.de
78 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 79
MACHER AM SEE / Kultur
Elisabeth Carr
Mit „KunstRäumen am See“ Türen und Herzen öffnen
Das bis auf Orlando di Lasso zurückgehende Kulturgut und
Kulturland der Region rund um den Starnberger See ist so
lebendig! Es gibt das interessierte Publikum, und die ,KunstRäume‘
werden bereitwillig aufgetan, wenn man nur danach fragt!“ Elisabeth
Carr ist Optimistin und ein Organisationstalent. Mit ihrem
Kulturatelier initiiert die Starnbergerin Konzerte, betreut die
renommierten „Tutzinger Brahms-Tage“ und veranstaltet Ausstellungen
und Lesungen. Mit streitbarer Offenheit und viel
Herzblut präsentierte sie im letzten Jahr auch das „Gesamtkunstwerk
Herbert Achternbusch“ im Berger Marstall.
Elisabeth Carr sucht und fragt. Und es öffnen sich ihr Türen wie
die ins feine Palais der Gräfin Almeida in Starnberg oder zum
Austragshäusl auf dem Assenhauser Hof der Familie des „Literarischen
Bauern“ Stefan Mair in Farchach. „Kulturarbeit als
Sozialarbeit, die Menschen zusammenführt in außergewöhnlichen
Lebens-Kunsträumen, wo Zuhörer und Betrachter mit
den Künstlern und Referenten direkt ins Gespräch kommen“,
beschreibt die ausgebildete Sozialpädagogin, Gestalttherapeutin
und sechsfache Mutter das Ziel ihrer ambitionierten Arbeit.
Und niemand, der etwa die aufwühlende Lesung „Adressat unbekannt“
im Rahmen der Oberbayerischen Kulturtage 2009 im
Starnberger Gymnasium miterlebt hat, wird den Abend mit Max
Mannheimer, einem der letzten Zeitzeugen und Überlebenden
des Holocaust, je vergessen. Wachsen, verändern, sich entwickeln,
Herzen berühren. Mit vielen persönlichen Bezügen und wenig
Scheu vor Verrücktheit konzipiert und schafft die Kunst-Initiatorin
Veranstaltungen, zu denen sie selbst gerne gehen würde
– wie den „Literarischen Herbst“, den sie zusammen mit Gerd
Holzheimer organisiert.
Zum weiteren Kennenlernen schnell noch ein paar Fragen à la
Proust’scher Fragebogen, lange Zeit beliebtes Gesellschaftsspiel
der Kultivierten, an die Kulturmacherin:
Wo möchten Sie leben?
Als Weltenbürgerin am liebsten hier und am besten in diesem
Augenblick.
Was ist für Sie das Glück?
Nach einem Waldlauf im „Paradies“ in unseren See eintauchen
und auf die Roseninsel schwimmen.
Ihr Lieblingsfilm?
So viele, besonders jedoch „Broken silence“, „Breaking the
waves“, „Cabaret“.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Neugierig schöpfend.
Ihr Motto?
„Ein jegliches hat seine Zeit“ und „Der Wandel ist die Gestalt“.
Matthias Helwig
Mit dem „Kino Breitwand“ zum Global Film Player
Z
wischen dem Ammersee und Starnberger See liegt das, was
viele Kenner das „Münchner-Cineasten-Schlaraffenland“
nennen. Denn dort, wo Matthias Helwig eines seiner Filmtheater
eröffnet hat – in Herrsching, im Schloss Seefeld und in Starnberg
– sind rosige Zeiten für Kinofans angebrochen. Denn die breite
Programmstruktur umfasst fast das gesamte Filmgenre. „In der
Seefelder Kino-Lounge zeige ich sogar auch Spielfilmdebüts
junger, ambitionierter Regisseure, die es nicht in die normalen
Kinos schaffen“, erklärt der Kulturaktivist zu Recht mit Stolz.
Der Große mit dem Silberhaar belebte die sonntägliche Filmmatinee
neu, führte Filmgespräche mit Regisseuren und Schauspielern
ein und zeigt auch Filme im Originalton. Jeweils am
Mittwoch steht eine Rarität als Publikums-Wunschfilm auf dem
Programm. Und mit Kinderfilmen, einem Jugend-Kurzfilm-Preis
und Schulkino-Wochen lockt der fünffache Vater die Cineasten
von morgen. Seit 1996 veranstaltet der Gilchinger auch Kino-
Open-Air im Landkreis Starnberg, 2007 installierte er das erste
„Fünf-Seen-Filmfestival“ mit neuen deutschen und internationalen
Produktionen, Kurz- und Dokumentarfilmen sowie einem
Kinder- und Jugendfilmfest. Einige der Meriten für so viel Vision
und Elan: 1997 erhielt Hellwig mit seinem Breitwand-Kino die
Auszeichnung „Bestes Kino Deutschlands“, 1998 „Bestes Kino
Bayerns“ und ist seit 2008 Mitglied bei „European Cinemas“;
insgesamt über 50 Preise in 18 Jahren. 2010 zeigt der „Global
Film Player“ nicht weniger als 90 Filme!
Im Abspann, die Antworten des Kulturmachers auf unsere Kurzversion
des Proust’schen Fragebogens:
Wo möchten Sie leben?
Dort, wo ich lebe. Jeder Ort hat etwas Schönes. Gerne im
Sommer im Süden. Ich bin aber auch vom Norden fasziniert,
z. B. von der unbewohnten Insel Jan Mayen, 650 Kilometer
nordöstlich von Island, wo es nur Steinberge gibt, sonst nichts.
Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?
Glück ist die Innigkeit und der Zusammenhalt ohne Worte,
wenn meine fünf Kinder bei mir sind.
Ihr Lieblingsschauspieler/in?
Bei Cary Grant komme ich ins Schwelgen, ich mag auch Henry
Fonda sehr. Von den heutigen Schauspielern imponieren mir
Johannes Krisch und Christoph Waltz.
Wer oder was hätten Sie gern sein mögen?
Regisseur und Schriftsteller.
Ihr Lieblingslyriker?
Giuseppe Ungaretti und Pablo Neruda.
Ihr Motto?
Keine Verkürzungen, kein Schubladendenken!
Fotos: Ulrike Mertz
80 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
Vertrauenssache
BEI KUTSCHKER + PARTNER PROFITIERT DER KUNDE VON DER VIELFALT DES KLEINEN, FEINEN TEAMS
Am Ende müssen beide, Käufer und Verkäufer, mit ihrer
Unterschrift zufrieden sein.“ Der Erfolg der Immobilienberatung
Kutschker + Partner gibt dieser Maxime recht:
Die hervorragende Betreuung ihrer Kunden und professionelle
Abwicklung des Geschäfts durch die Architektin und Maklerin
Maria Kutschker und ihrer Partnerin Marzena Malowanczyk hat
sich so schnell herum gesprochen, dass sie ständig auf der Suche
nach neuen Objekten sind. Inzwischen haben sie ihr Team auf
fünf Mitarbeiter erweitert. Alle sind Profis im Immobilienbereich
und verfügen darüber hinaus über fundierte Kenntnisse in
Betriebswirtschaft, Architektur, Rechtswissenschaften sowie mehreren
Fremdspachen. Die Kunden mit ihren unterschiedlichen
Bedürfnissen und Ansprüchen profitieren vom vielfältigen Profil
dieses eingespielten Teams. Alle haben sich zuvor mehrere Jahre
lang bei einer großen, international arbeitenden Immobilienfirma
bewährt. Die Entscheidung, selbst lieber eine kleine, aber feine
Agentur zu bleiben, fiel
bewusst. „Das schafft
Vertrauen und Transparenz.
So können wir
flexibel und schnell reagieren.
Und sind näher
an den Menschen dran!“,
erklärt Maria Kutschker.
Die vier Maklerinnen
und ihr männlicher Kollege
verbindet die Freude
an der Arbeit und besonders am Kontakt mit den Menschen.
„Das ist die beste Motivation“, betont Marzena Malowanczyk.
Weil alle um Starnberg, im Fünf-Seen-Land oder im Münchner
Süden zu Hause sind, kennen sie die Region wie auch die Bedürfnisse
ihrer Klientel – ob Single oder Familie, Privat- oder
Business-Person. Kompetenz und Leistungsstärke von Kutschker
+ Partner überzeugte auch eines der weltweit größten Bauunternehmen,
die Firma HOCHTIEF Construction AG: Der Bauträger
übergab den Verkauf seiner innovativen Wohnanlage
„Am Quell“ in Starnberg an sie. „Die erfolgreiche Betreuung
der Kunden liegt uns am Herzen“, so Maria Kutschker. „Wir
wollen wachsen, in Qualität und nicht in Quantität!“
Kaiser-Wilhelm-Str. 2
82319 Starnberg
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www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 81
SEE-LEBEN / Am Grund
Viele Kleine, keine Großen
DIE GESCHICHTE DER MUSCHELN IM STARNBERGER SEE IST DIE EINER FEINDLICHEN
ÜBERNAHME – UND VOM ENDE EINER URSPRÜNGLICHEN POPULATION
Sie lebten im Verborgenen,
waren still
und unscheinbar,
auch wenn sie schöne
Namen trugen. Dass die im
Starnberger See beheimateten
Maler- und Teichmuscheln
immer stärker in Bedrängnis
gerieten, nahm lange Zeit niemand
so richtig wahr. Vor mehr
als zehn Jahren aber erkannten
Experten, wie schlecht es den
Wassertieren ging, wie sehr
sie ums Überleben kämpfen
mussten. Diesen Kampf haben
sie letztlich verloren. „Die
Großmuscheln im Starnberger
See sind ausgestorben“, erklärt Dr. Peter Wißmath, Fischereifachberater
des Bezirks Oberbayern.
Vieles war versucht worden, um die ehemals reichen Bestände
der Maler- und Teichmuscheln zu erhalten. „Große Aktion für
kleine Tiere“ hieß ein Projekt, durch das ihr Überleben gesichert
werden sollte. Alles Erforschen ihrer geheimnisvollen Lebensumstände
und die aufwändigen Feldforschungen konnten den Prozess
jedoch nicht aufhalten. Immerhin glaubt man nun zu wissen,
wer für die Schalenfriedhöfe im See mitverantwortlich ist:
Die kleinwüchsige, ortsfremde Dreikantmuschel, auch Wanderoder
Zebramuschel genannt, soll für das Absterben der ursprünglichen
Seemuscheln verantwortlich sein. Die Dreikantmuschel
breitet sich rasend schnell aus, ist mittlerweile in bayerischen
Seen die häufigste Muschelart und zu einer richtigen Plage geworden.
Nicht zuletzt, weil sich Badegäste an ihren scharfen
Kanten verletzen können.
Ihre ursprüngliche Heimat ist das Schwarze und Kaspische
Meer. Bis etwa zum Jahr 1960 war sie in deutschen Gewässern
unbekannt. Eingeschleppt wurde sie, als man um 1950 damit
begann, Sportboote von See zu See zu transportieren. In deren
Links eine junge Teichmuschel, rechts eine junge Malermuschel,
beide besiedelt mit Dreikantmuscheln. Foto oben:
Taucher im Starnberger See bei Forschungsarbeiten.
sogenanntem Bilgewasser konnten die frei schwimmenden
Larven der Dreikantmuschel wochenlang überleben.
Während sie ein dreieckiges Gehäuse hat, ist das der Malermuschel
oval. Sie haben robuste, dicke Schalen, die durch ein
Scharniergelenk miteinander verbunden sind. Früher hat man
aus ihnen Hemdenknöpfe gemacht. Ihren Namen verdankt
sie Malern, die in ihren gewölbten Halbschalen die Farbe anrührten.
Teichmuscheln sind zwar ebenfalls oval, aber deutlich
größer. Ihr Umfang ähnelt der Form einer Handfläche. Durchscheinend
dünn sind ihre beiden Schalenhälften.
Im Juni 1995 initiierte der Bezirk Oberbayern einen Versuch,
dessen Ergebnisse zeigten: Die Kleinmuscheln töten die Großmuscheln.
Insgesamt 25 Teich- und Malermuscheln waren gezielt
im Starnberger See in dreieinhalb Metern Tiefe ausgesetzt
worden. Bereits vier Wochen später waren sie massiv von Dreikantmuscheln
befallen. Dadurch konnten sie nicht mehr richtig
atmen, sich nicht mehr richtig eingraben
und sich daher nicht mehr
richtig ernähren. Etwa ein halbes Jahr
später waren von den ursprünglich
25 ausgesetzten Muscheln nur noch
sieben auffindbar – drei lebende, vier
tote. Die anderen waren von den Wasservögeln
verschleppt worden, die sich
jeden Winter zu Tausenden in den
Uferbereichen des Starnberger Sees
einfinden. Durch den starken Befall
durch Dreikantmuscheln hatten sich
die Teich- und Malermuscheln nicht
mehr wie gewohnt, fest im Boden
verankern können.
Im Jahr 1996 wurden die Bestände
der Dreikantmuschel im Starnberger
See kartiert. 100 eigens für diese Aktion
geschulte Taucher suchten jeden vorher festgelegten Sektor
in Tiefen von bis zu 20 Metern systematisch nach den kleinen
Lebewesen ab. Dabei wurde festgestellt, dass fast das gesamte
Ostufer des Sees von der Dreikantmuschel dicht bewachsen ist.
Am Westufer und in der Seeshaupter Bucht hingegen fanden
sich vergleichsweise nur wenige Exemplare. Hier ist der Boden
überwiegend schlammig, was die Dreikantmuschel nicht liebt.
Doch nicht nur die kleinen Eindringlinge haben den Teich- und
Malermuscheln im Starnberger See das Leben schwer gemacht.
Auch akuter Nahrungsmangel soll mit ein Grund sein. Rund
200 Liter Wasser pumpt eine ausgewachsene Muschel pro Tag
durch sich hindurch. Dabei filtert sie alle für sie verwertbaren
Partikel heraus. Als in den siebziger Jahren auch am Starnberger
See die Ringkanalisation in Betrieb genommen wurde, ahnte
niemand, welch dramatische Folgen das für den Muschelbestand
haben würde. Denn durch das ringförmig um den See
angelegte Kanalnetz, in das die Abwässer der Gemeinden
eingeleitet werden, wurde auch die Nährstoffzufuhr reduziert.
Und damit war das Ende der großen Seemuscheln besiegelt.
Nina Daebel
Fotos: Thomas Mattner; Ulrich Mößlang
82 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
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fundierte Beratung und ein guter Service bei – wie zum Beispiel
die computergestützte Fußanalyse beim Kauf eines Lauf- oder
Bergschuhs. Stammkunden profitieren darüber hinaus von einer
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zahlreichen Aktionen wie den Women’s Day oder spezielle Sonderverkäufe
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Willkommen bei unserem Ausflug an den Ammersee! Auf den nächsten 20 Seiten gibt es viel zu erleben:
86 Der alte Park mit großer Zukunft / 92 Wespen auf dem Marmeladenbrot. Erinnerungen eines Botschafters / 94 Harry
Sternberg: Der Chronist mit der Linse / 98 Scherben bringen Glück: Der Dießener Töpfermarkt / 100 Tipps rund um den See /
102 Chaoten klingen wunderbar. Eine besondere Musikschule in Inning / 104 Sag „Ja“ in Utting!
Im Foto: Wie gemalt – die Ammersee-Segelschule in Dießen.
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84 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
AMMERSEE
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Der alte Park
mit großer Zukunft
Verwildert, vernachlässigt, zerstört. Lange sah es so aus, als ob die einst prächtige
Gartenanlage in Dießen nicht mehr zu retten wäre. Doch dank der Initiative
eines Förderkreises wird der Schacky-Park nach und nach zu neuem Leben erweckt.
Christine Schulz über ein großartiges Engagement für Kultur und Natur
Fotos: Anne Webert
86 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Blühende Landschaften:
Zur prächtigen Parkanlage
gehören ganz unterschiedliche
„Bilder“ – zum
Beispiel eine Obstbaumgruppe,
in der ein Imker
seine Bienenstöcke pflegt.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 87
AMMERSEE
spezial
W arum hat man ihm das angetan?!
Ausgerechnet Apollo Lykeios, der
Gott der Heilung und Beschützer des Viehs, mutwillig zerstört
und in Trümmern. Von der einstigen Schönheit des göttlichen
Mannes blieb kaum etwas übrig, und so stehen heute nur noch
seine Füße auf ihrem Podest. Zwei nackte Eisenarmierungen
lassen die Beine erahnen. Der Torso darüber ist gleichfalls verloren.
Ein Knie fand man vor kurzem unter Reisig und Geröll
im Wasserbecken eines Brunnens. Aphrodite ist völlig verschwunden,
ebenso Diana, die Göttin der Jagd, wie so viele weitere
Statuen, Vasen, Balustradenteile und Zierrat aus Marmor,
Metall, Beton oder Stein. Anne Webert bleibt trotzdem optimistisch.
Sie ist Mitglied und Sprecherin des Förderkreises Schacky-
Park in Dießen und führt uns durch den unteren Teil des 18
Hektar großen, völlig verwilderten Geländes, das mal der Prestige-Garten
des Münchner Freiherrn von Schacky auf Schönfeld
war. Diplomatisch meint sie: „Vielleicht hat ja jemand die Statuen
in Obhut genommen …“, und fährt zuversichtlich fort:
„Die Dinge kommen zurück!“
Sie meint, so wie die zwölf verschollenen Metall-Kandelaber. Die
schmiedeeisernen Blütenzweige trugen die Lampen, die einst das
Apfelspalier oberhalb der Villa Diana illuminierten. Einer dieser
Stängel mit den fein ziselierten Blättern tauchte plötzlich wieder
auf. Jemand hatte ihn nachts an den Zaun gelehnt, die anderen
elf folgten, allesamt unversehrt. Seit die Dießener wissen, dass der
Park am südlichen Ortseingang wieder hergerichtet wird, schaut
manch einer aufmerksamer in seinen Garten. Ob da vielleicht…?
Seit nunmehr schon fünf Jahren wird im unteren Teil des Geländes
an der Weilheimer Straße in Dießen von freiwilligen Helfern
mit ebenso viel Mühe wie Behutsamkeit und Fachwissen aufgeräumt
und dabei manch Vermisstes und viel Überraschendes
freigelegt. Diese Arbeiten in Gang gesetzt hat der Förderkreis,
dem neben Anne Webert auch ein Geologe und eine Landschaftsarchitektin,
ein Archäologe, ein Baumexperte, ein Gartenbauingenieur,
ein Bau- und ein Architekturhistoriker, ein Steinrestaurator
und weitere Experten angehören, darunter renommierte
Professoren, aber auch engagierte Laien. Als sich die Initiative
2005 gründete, um den jahrzehntelang hermetisch abgeriegelten
Schacky-Park zu retten und zu einem besonderen „Feier-Ort“
für die Dorfbewohner zu verwandeln, waren nicht alle Dießener
unbedingt begeistert. Mancher meinte: Wozu der Aufwand?
Wir haben doch den See.
Inzwischen wächst die Begeisterung. Jugendgruppen und Vereine
packen mit an, an den Wochenenden wird gewerkelt und geschafft.
Die Belohnung waren wunderschöne Feste, und der Ausflug
in den Park ist inzwischen ein beliebtes Freizeitvergnügen.
Ostern gehen die Kinder hier Eier suchen, im Sommer wird gebadet
und Bötchen gefahren, im einstigen Entenhaus gibt es dann
und wann Kaffee und Kuchen und in diesem Jahr soll auch das
Teehaus wieder zur Einkehr einladen. Im Winter treffen sich Jung
und Alt zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen auf dem
zugefrorenen und jetzt wieder intakten Badesee. Zu sehen gibt es
immer genug, zu erleben auch. Früher stiegen die Dießener heimlich
über den Zaun des verbotenen Gartens. Heimelige Winkel
für Liebespärchen gibt es nach wie vor genug, aber das Gartentor
steht jetzt ganz offiziell jedem offen.
Warum bloß ließ man diese Pracht so lange verwildern? Die Antwort
erschließt sich durch einen Blick in die Geschichte des Schacky-
Areals: Am Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten die Münchner
ihre Lust auf Landpartien. Während es viele Wohlhabende zum
Villenbau an den Starnberger See zog, fand Ludwig Freiherr von
Schacky auf Schönfeld, seines Zeichens Kämmerer des bayerischen
Königs und Oberstleutnant a.D., besonderen Gefallen am Ammersee.
Das Gelände oberhalb der Weilheimer Straße in Dießen
bestand damals aus Wiesen. 1903 begann Ludwig von Schacky,
Parzelle für Parzelle aufzukaufen, bis sein Grund rund 18 Hektar
umfasste. Vom ehemaligen Bürgermeister hatte er schon die
sechs Jahre zuvor erbaute „Villa Diana“ im nordwestlichen Eck
seiner neuen Ländereien erworben. Dann ließ der Freiherr einen
Park anlegen. Ob er dabei ein durchgestaltetes Ganzes im Sinn
hatte, weiß man nicht. Jedenfalls wurden keine Pläne gefunden.
Bekannt ist aber, dass ihm der Dießener Gärtner Ludwig Wörlein,
Vorfahre der heutigen Baumschulbesitzer, mit Rat und Tat
zur Seite stand. Ein sieben Kilometer langes Wegenetz schlängelte
sich durch die Parkanlage, und am unteren Ende ließ Ludwig von
88 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Romantische Winkel für
Verliebte, verwunschene
Weiher und Wege: Der
Schacky-Park bezaubert
zu jeder Jahreszeit.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 89
AMMERSEE
spezial
Schacky den Ausguck „Neugierde“ errichten, eine Balustrade mit
einem Neptun-Brunnen. Von hier aus konnte man sehen, wenn
sich eine Kutsche auf der Weilheimer Straße näherte. Ein Wegkreuz
mit Treppe, unterbrochen von zwei Rondellen, in denen
Brunnen stehen, führte von der Promenade auf eine Anhöhe.
Die obere Ebene hätte sich als Standort für eine Villa angeboten,
mit freiem Blick über den See hinüber nach Andechs. Mitten im
Gelände wurde sogar ein Badeweiher mit Bootshaus angelegt, der
sich aus Flecht- und Nonnengraben speiste und über eine Kaskade
entwässert wurde. Den Weg dorthin schmückte auf einem
Hügel das Prunkstück, ein Monopteros. Ein japanisches Teehaus
(samt Keller fürs Bier) folgte im Süden. Die zahlreichen Brunnen
wurden von einer Wasserleitung gespeist, und der ganze Park
elektrisch beleuchtet. Der Baron war ein moderner Mann, der die
Künste und Italien liebte. So kamen auch die Götter an den Ammersee:
Apollo ließ er getreu seines Vorbilds in den Uffizien von
Florenz im damals neuen Baustoff Beton gießen, die Aphrodite
glich der auf dem Kapitol in Rom, der Fluss-Gott im Neptun-
Brunnen wurde nach antiker Vorlage aus Marmor gemeißelt wie
auch ein kleiner Amor.
Der Zahn der Zeit hat an den Kunstwerken im Park genagt und
dazu noch die Zerstörung von Menschenhand. Der Freiherr
war 1913, drei Jahre nach seiner Gattin Julia,
gestorben. Ein Mausoleum auf dem Friedhof
St. Johann erinnert an sie. Kinder hatten
die beiden keine, so ging der Landsitz in die
Stiftung eines Neffen über. 1922 wurde der
Park an den als „Bauerndoktor“ bekannten
bayerischen Agrarpolitiker und Gründer der
katholischen Bauernbewegung Georg Heim
verkauft. Der nutzte ihn als Jagdrevier. Vermutlich
ließ er den Ententeich und das Entenhaus bauen, musste
aber – wohl nicht ganz freiwillig – das Gelände 1933 veräußern.
Jedenfalls ging es in diesem Jahr in die Hände des Klosters der
Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vinzenz von
Paul in Augsburg über, das in Dießen ein Gut unterhielt. Der
Schacky-Park wurde einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt.
Jetzt war hier auch das Vieh zuhause. Damit die Kühe
nicht über Hindernisse im Gelände stürzten, wurde mancher
Randstein, manche Vase, ja, vielleicht auch Apollo entsorgt.
So kam eins zum anderen, und der Park verfiel. Immerhin widerstanden
die Nonnen in der Nazi-Zeit dem Ansinnen einer Rüstungsfirma,
Grund und Boden zum Bau einer Munitionsfabrik
zu verkaufen. Dabei hatten sie es nicht leicht, das ansteigende
Gelände nutzbringend zu bewirtschaften. Der Förderverein,
der auch die Historie des Parks erforscht, schließt nicht aus,
dass die Barmherzigen Schwestern den ein oder anderen säkularen
Helfer mit Schmuckstücken aus dem Park entlohnten.
Im Handbuch des Vereins von 2008 heißt es nüchtern, man
habe „den Park dann in den 70er- und 80er-Jahren, bevor er
hermetisch abgeriegelt wurde, als eine Art Selbstbedienungsladen“
angesehen. Dieses Handbuch dient dem Zweck, Geschichte
und Status quo festzuhalten. Und es soll Perspektiven
aufzeigen, denn der Schacky-Park gilt mittlerweile deutschlandweit
als einzigartiges Projekt in Sachen Denkmal- und Naturschutz.
1992 wurde das gesamte Gelände in die Denkmalliste
aufgenommen, Experten halten ihn zudem für einen
der außergewöhnlichsten Landschaftsparks.
2003 pachtete die Gemeinde den südlichen Teil von den Nonnen,
die obere Hälfte nutzt seit 2004 der Reit- und Fahrverein.
Ein Jahr später begann der Förderkreis mit seiner Arbeit und
erweckte den Park zu neuem Leben, Meter für Meter, wobei noch
niemand weiß, was letztlich daraus entstehen wird. Denn so sehr
der Anblick zerborstener oder verwitterter Skulpturen auch betrübt,
dem morbiden Charme des Zerfalls kann man sich nicht
entziehen, der Park ist ein verwunschener Dornröschen-Garten.
Wer auf der Promenade schlendert, sieht sie ganz deutlich, die
Das Prunkstück: Auf einem Hügel
thront der Monopteros
Ein verwunschener Dornröschen-Garten mit frisch erblühten
Leben und dem morbiden Charme des Zerfalls.
90 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
CONVENDO
A K A D E M I E
feinen Damen der Jahrhundertwende, wie sie ihre weiten
Röcke raffen, um nicht auf die berüschten Säume zu treten.
Und diese romantische Wildnis, zu der sich einst wohl
geordnete Baumgruppen, Rondelle, Spaliere und Rabatten
verwandelt haben: Übermannsdicke Stämme von Baumriesen
ragen bis zu 20 Meter in den Himmel, gewaltige Thujen,
Eichen und Fichten, sogar ein nordamerikanischer
Tulpenbaum und eine Trauerbuche bezaubern die Szenerie.
Der Park ist eine Fundgrube für Botaniker und Biologen.
Im Obstspalier nahmen Wissenschaftler schon die Gendaten
alter Apfelsorten auf. Rehe, Eichhörnchen, Füchse,
Frösche und Kröten sind hier zu Hause, insgesamt ein
wundervolles Biotop, das es zu schützen gilt.
Ein Kulturdenkmal behutsam wiederherzustellen und die
skeptische Bevölkerung mit ins Boot zu holen, diesen Spagat
hat der Förderkreis geschafft. Immer mehr Menschen
packen mit an oder unterstützen die Arbeit mit Spenden.
Weit schwieriger ist die zweite große Frage: Wie schafft
man einen befriedigenden Ausgleich zwischen Denkmalschutz
und Natur, die im Park über dem Ammersee darum
kämpft, ihre Rechte zu verteidigen und nach ihrer
Vorstellung zu überleben. In geordnetem Zwang zwar,
aber immerhin überleben. Auch das ist ein Stück Kultur.
Und Apollo? Auf den Fragmenten seines Sockels hängt
ein Zettel, darauf steht: „Hier stehen die kümmerlichen
Reste des Apollo und warten sehnsüchtig auf den Sponsor
einer neuen Statue.“
Weitere Informationen unter www.schacky-park.de
Parkführungen jeden 2. Samstag im Monat um 15 Uhr.
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AMMERSEE
spezial
Das alte Holzboot
und die
Wespen auf dem
Marmeladenbrot
DER DEUTSCHE BOTSCHAFTER PETER LINDER
IST AM AMMERSEE AUFGEWACHSEN. OB
LATEINAMERIKA, AFRIKA ODER ASIEN – NACH
BUCH KEHRT ER IMMER WIEDER ZURÜCK
Guatemala City wurde auf den
Ruinen der Maya-Siedlung
Kaminaljuyu erbaut. In der
Millionen-Metropole befindet
sich auch die Deutsche Botschaft.
Foto rechte Seite oben:
Mit Musik fühlt sich Botschafter
Peter Linder überall daheim.
Gut 9600 Kilometer Luftlinie trennen den Ammersee von
Guatemala City. Manchmal, meistens sonntags, erklingen
in der Botschaftsresidenz des zentralamerikanischen
Landes im Süden der Halbinsel Yucatán ganz besondere Töne:
Oberbayerische Volksmusik statt música latina. Das liegt an
Peter Linder, 59, seit 2007 „unser Mann“ in Guatemala. Die
heimischen Klänge nimmt der Diplomat immer mit – ob nach
Nigeria, auf die Philippinen, Bolivien oder Venezuela. Geboren
ist er in München und aufgewachsen in Buch am Ammersee, wohin
es ihn und seine Familie immer wieder zurückzieht. Wir
fragten ihn nach seiner persönlichen Beziehung zum Ammersee:
„Ich bin in München geboren, aber meine Familie lebte in Buch
am Ammersee und zwar drei Generationen unter einem Dach:
meine Großeltern, die Eltern und drei Söhne. Ich habe dort
meine ersten Lebensjahre verbracht und bin auch in Buch eingeschult
worden. An meinen ersten Schultag in der Zwergschule
erinnere ich mich sehr gut. Es gab zwei Klassenzimmer und zwei
Lehrer, einer war der Rektor. Besonders aufregend war für uns,
dass zwei oder drei Mal im Jahr Zirkuskinder in unsere Klasse
kamen. Sie waren morgens in der Schule und am Nachmittag
traten sie im kleinen Familienzirkus auf. Damals hätte jeder von
uns sofort mit den Zirkuskindern getauscht!
Zwei Jahre bin ich dort zur Schule gegangen, dann zogen wir
nach Augsburg. Aber jedes Wochenende
ging’s zurück an den Ammersee. Das
war ganz selbstverständlich, vor allem
im Sommer. Dort waren unsere Freunde,
insgesamt rund zehn Kinder, eine richtige
Bande. Da wurde einiges angestellt, aber
auch viel gelernt, denn das bringt das
Leben am See und im Wald so mit sich.
Schon früh konnten wir einen Baum
fällen oder Dachziegel am Schuppen
auswechseln, wir halfen beim Reparieren
des Bootsstegs und flickten den Zaun.
Und wir waren große Zündler, konnten
prächtige Feuerpyramiden bauen. Pfeil
und Bogen gehörten auch zu unserer
Grundausstattung. Wir haben aus Weidenschösslingen
Pfeifen geschnitzt und
gelernt, Vogelstimmen zu imitieren.
Wasserratten? Ja klar! Manchen Segler,
der gekentert war, haben wir als Zwölfoder
Dreizehnjährige aus dem Wasser
gezogen. Dass uns so etwas mit unserem
alten Holzboot samt kleinem Segel
nicht passieren könnte, war auch klar.
Unseren Eltern allerdings nicht… Jeden
Abend gingen wir zusammen ins Dorf
nach Buch und holten frische Milch vom
Bauern. Da wurde viel erzählt, Sprüche
geklopft. Auf dem Rückweg ging’s meistens
kurz auf den Bucher Dampfersteg,
unserem Jugendtreff. Später fanden wir
den Campingplatz mit den Urlauberinnen
auch ziemlich interessant.
Während des Studiums war ich nicht
mehr so regelmäßig am Ammersee. Mein
Beruf führte mich dann gleich für lange
Zeit ins Ausland, meist nach Afrika oder
Lateinamerika. Im Urlaub bin ich mit
Fotos: hemis/laif; privat
92 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
meiner Familie aber wieder an den
Ammersee zurückgekommen. Auch
unsere Kinder, die im Ausland aufgewachsen
sind, haben hier im Haus
der Großeltern ihre deutsche Heimat
gefunden. Und wenn ich es mir recht
überlege, dann haben sie genau die
gleichen Dinge gemacht wie wir eine Generation früher.
Das Leben am See … Da kommen gleich die Erinnerungsbilder
an einen großen Tisch und daran drei Generationen. Und an
Freunde. Die Familie, der Gedankenaustausch mit den Nachbarn,
die Stunde auf dem Steg am Spätnachmittag, manchmal
mit der Gitarre, die Abendstimmung, die Jahreszeiten, insbesondere
die Herbstfarben in der Bucht …
Heimweh habe ich nicht. Ich habe mir angewöhnt, dort daheim
zu sein, wo ich lebe, wo meine Bücher und meine Musik sind.
In den Telefonaten mit meinen Eltern am Ammersee erfahre ich:
Trotz aller Veränderungen ist vieles gleich oder wenigstens ähnlich
geblieben, die Stimmung am See, das Wetter, die Schlüsselblumen
im Frühjahr und die Wespen auf dem Marmeladenbrot
beim Frühstück auf der Terrasse, diese intensiven Herbstfarben.
Ein wenig heile Welt. Die Gegend um die fünf Seen ist einfach
besonders lieblich, die Hügellandschaft, vor allem diese gute
Balance zwischen Besiedlung und viel Natur. Und natürlich
auch das Wasser, das prägt die Region. Alles ist so beruhigend,
beschwichtigend, ein gutes Gefühl.
Im Ausland ist man als Bayer
irgendwie sofort bekannt, weil sich
die Menschen etwas ganz Bestimmtes
darunter vorstellen. Zuallererst
wird man mit dem Oktoberfest
in Verbindung gebracht. Es gibt
aber auch viele Stimmen, die den
Süden unseres Landes als schönsten, liebens- und lebenswertesten
Teil Deutschlands beschreiben. Dem widerspreche ich
natürlich nicht.
Was mir fehlt? Gelegentlich ist es ein dunkles Brot vom Dorfbäcker
oder die Melodie des Dialekts. Wenn ich wieder an
den Ammersee komme, mache ich zuerst einen Rundgang im
Garten und in der Nachbarschaft. Auch kleine Veränderungen,
wenn zum Beispiel ein Baum fehlt, fallen mir sofort auf. Selbst
in der Nacht stolpere ich im Wald nicht über Wurzeln, die
ich noch aus meiner Kindheit kenne. Erstaunlich, der gleiche
Baum, die gleiche Wurzel, einfach 50 Jahre später. Veränderungen
empfinde ist nicht automatisch als unangenehm.
Vieles hat sich ja auch verbessert oder ist bequemer geworden.
Allerdings frage ich mich schon, was mein Großvater 1950
wohl dazu gesagt hätte, wenn man ihn von einer Autobahnausfahrt
in Inning erzählt hätte. Er war damals etwa so alt wie
ich es heute bin. Was werden meine Nachkommen wohl in 50,
60 Jahren an Lebensumständen dort antreffen? Gott sei Dank
habe ich keine Antworten darauf.“
HAMAM EL SAMADHI
Wohlbefi nden zum Verschenken
Advertorial
Zur Ruhe kommen, sich eine Auszeit gönnen und
etwas Gutes tun – dafür ist das neue Hamam
in Schondorf ein wunderbarer Platz. Im Orient
dienen die geschmückten Bade- und Ruhestätten den
Reisenden schon seit Jahrhunderten als Erholungsort,
um sich zu reinigen, zu regenerieren und um neue
Kräfte zu sammeln. So sieht Rosemarie Haberl auch ihr
Hamam, das erst im November 2009 eröffnet wurde.
Und die entspannte Ausstrahlung ihrer Gäste beweist,
dass dieses alte Wohlfühl-Ritual auch heute wertvoll ist.
Umhüllt mit einem leichten Baumwolltuch, können die
angenehmen Temperaturen um 40 Grad Wärme und
der wohltuende Dampf langsam wirken, die Muskeln
sich lockern und der Körper entschlackt. Das Ambiente
im 100-qm-Refugium mit dem großen Marmor-Nabelstein
als Zentrum, zwei Massage-Räumen und der Ruhezone
ist hell und überall auf Entspannung ausgerichtet. Wer zum
ersten Mal kommt, erhält eine Einführung in die Badekultur.
Unser Tipp: Verschenken Sie Wohlbefinden – ob als Besuch im
Hamam oder mit Extrabehandlungen wie Peeling, Seifenschaum,
Aromaölmassage, Hot Stone, Dorn-Methode, Breuss-Massage,
Ohrkerzen mit Lymphdrainage oder einer feinen Fußmassage.
El Samadhi bedeutet übrigens „zur Ruhe kommen“ und ist ein
Geschenk für Körper und Seele.
Hamam El Samadhi
Rosemarie Haberl
Wiesenweg 15, 86938 Schondorf
Tel. 08192 9970983,
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www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 93
Wenn sich etwas
verändert, schaut
einer genauer hin
als die anderen
94 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
AMMERSEE
spezial
Der Chronist mit der Linse
VON BERUF IST HARRY STERNBERG EIGENTLICH INGENIEUR, AUS PASSION EIN GANZ BESONDERER
FOTOGRAF: MIT GROSSER LEIDENSCHAFT BANNT ER DIE DORF- UND MENSCHENGESCHICHTEN AM
AMMERSEE IN EINDRUCKSVOLLE BILDER
Es ist noch gar nicht so lange her, da hat die Anni Braun in
Holzhausen auch am Sonntagvormittag in ihrem Laden
hinter der Theke gestanden und verkauft, was es in so
einem Viktualien- und Gemischtwarengeschäft halt alles gibt:
Waschmittel und Wurst, Schokolade und Schuhcreme, Kaffee
und Klopapier. Und wenn einer am Nachmittag merkte, dass die
Sahne zum Kuchen fehlte, nun, dann konnte er sich auf die Anni
verlassen. So etwas kennen wir höchstens aus dem Urlaub in Italien.
Irgendwann hat die Anni dann nur noch unter der Woche
vormittags aufgesperrt – und schließlich vollends vor den Spars,
Edekas und Tengelmännern in den größeren Dörfern kapituliert
und ihre Ladentür für immer verschlossen. Damit verschwand in
dem 320-Seelen-Ortsteil von Utting eine Institution. Wenn so
etwas geschieht, guckt einer genauer hin als die anderen: Harry
Sternberg. Er wohnt drüben im Hauptort Utting, ist auch dort
„nur“ ein Zugereister. Trotzdem ist er bei jeder Veränderung der
erste, der denkt: Wie wird das die Leute und ihr Leben in Holzhausen
verändern?
Vor 15 Jahren begann der ambitionierte Amateur-Fotograf,
Menschen vom und Momente am Ammersee mit der Kamera
festzuhalten. Er begleitete eine Fischerin im Morgengrauen zur
Arbeit, hat den letzten Uttinger Bahnhofsvorsteher porträtiert
und schließlich einen ganzen Sommer lang den Alltag der Bewohner
seines Lieblingsdorfes als Lichtbildner verfolgt. Aus
diesem „Sommer in Holzhausen“ entstand 2002 ein anrührendes
Buch, das schnell vergriffen war. Die Dörfler haben Harry
Sternberg dafür Hinreißendes über sich und ihr Leben erzählt.
Und weil auf jeden Sommer ein Herbst folgt und schließlich
ein Winter, hat Sternberg sich vorgenommen, die fotografische
Chronik weiterzuführen, um zu zeigen: Was war und was wird?
Warum gerade Holzhausen? Für den 57-Jährigen ist es ein
„ganz besonderes Dorf“, von deren Art es für ihn rings um den
Ammersee kein zweites gibt. Aufgewachsen ist der Ingenieur
der Versorgungstechnik in einem niederbayerischen Weiler,
der nur aus drei Bauernhöfen bestand. Seine Eltern waren dort
– bald mit vier Kindern – als Flüchtlinge auf engstem Raum
einquartiert. Weil sie alle mit anpackten, gehörten die anfänglichen
Zwangsgäste bald dazu. Man hat miteinander gearbeitet,
gefeiert, gelebt. So wie die Leute von Holzhausen, wo Sternberg
inzwischen beinahe jede Tür offen steht.
Als er erstmals mit der Kamera anrückte, wunderten sich die
Holzhausener noch: „Was will denn der?“ Schließlich hielten sie
sich für nichts Besonderes. Doch dann staunten sie und waren
wohl auch ein bisschen stolz, dass sich ein „Fremder“, begleitet
von Wolf-Dietrich Lüps, dem rührigen Vorsitzenden des Vereins
„Unser Dorf“, für sie und ihr ganz normales Leben interessierte.
Vielleicht, meint Sternberg, muss erst einer von außen kommen,
damit man erkennt, dass auch das eigene, so gewöhnlich er-
Zarte Szenen eines Sommers: Die Bäuerin Sophie Wilhelm, das
Ortsschild und die Begegnung der Schauspieler Dagmar Herforth
und Florian Münzer aus Holzhausen auf der Seebühne Utting.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 95
AMMERSEE
spezial
Schöne Erinnerung: Annis Laden
war Dorf-Lebensmitte (auf den
Foto oben Maria Perchtold und
Anni Braun). Der junge Musikant
mit der großen Quetschn war
Jakob Wilhelm. Und jeden
Sommerabend gab’s denselben
Heimweg für Mensch und Tier.
scheinende Leben besondere Geschichten erzählt. Am Ende hat
das ganze Dorf an einem Stück Historie mitgeschrieben.
Auf die Idee der fotografi schen Bestandsaufnahme, die er als
Chronik fortschreiben will, kam Sternberg bei einem Spaziergang.
Da saßen drei alte Leute auf der Bank vor dem Kircherl.
Der Bertl Wilhelm, seine Schwester Sophie und die Perchtold
Maria haben geratscht, und Sternberg hat sich dazu gesellt.
Damals hat die Sophie noch beglückt erzählt, dass sich bei ihr
jeden Morgen um sieben die Kinder des Dorfes treffen, um mit
ihr Karten zu spielen, bis der Schulbus kommt. Vorbei. Die drei
Alten gibt es nicht mehr. Der letzte verließ die Welt vor wenigen
Monaten. Im Dorfzentrum lässt eine Hauswand ahnen, wo man
sich früher begegnet ist: Dort, wo der Briefkasten, noch immer
das Schild für den öffentlichen Fernsprecher und der Feuermelder
hängen und der Bus auf die immer weniger werdenden Fahrgäste
wartet. Was den Alten damals schon auffiel: Begegnungen
einfach so auf der Straße werden immer seltener, seitdem jeder
mit dem eigenen Auto unterwegs und ständig in Eile ist. Aber
ein Foto zeigt noch, wie der Bauer Martin Wilhelm extra vom
Traktor stieg, um mit den Dorfmädchen zu ratschen. Doch verloren
ist längst nicht alles. „Den Stammtisch im Sonnenhof zum
Beispiel gibt es noch“, erzählt Sternberg. Anlässe, sich zu treffen,
finden sich weiterhin: Wenn ein Schwein geschlachtet wird bei
den Wilhelms, kommt der Schützenverein zum Schlachtschüssel-
Essen. Und im Januar hat der Papperger Jakl, der Zimmerer, seine
Werkstatt ausgeräumt. Dort konnte sich dann das ganze Dorf
zum Auftritt der Burschen vom Oberammergauer „Kofelgschroa“
(Berggeschrei) treffen. Den Alten war diese Version bayerischer
Volksmusik, den die Blechbläser und der junge Mann an der
Ziehharmonika da aufspielten, eigentlich viel zu modern. Doch
am Ende haben sie sich köstlich amüsiert und alle, von 15 bis 75,
waren auf den Beinen. Da hatte Sternberg seine Kamera leider
nicht dabei, doch der letzte Anreiz, sein Fotoprojekt endlich fortzusetzen,
war das Fest allemal. Eines bedauert Harry Sternberg
heute zutiefst: Dass er es versäumt hat, sein eigenes Dorf Utting
ebenso fotografi sch aufzuzeichnen – auch, um zu zeigen, wie
schnell ein Lebensraum, den man nicht genug achtet, an Schönheit
verliert. Dabei denkt er wehmütig an die Bahnhofsstraße,
weil dort so manch einst schönes Haus zur Ruine verkommt oder
es den Erich Metzger nicht mehr gibt. Der war ein „Kümmerer“,
und hat, bis die Bahn ihn nicht mehr brauchte, als Stationsvorsteher
nicht nur die Weichen geschmiert, sondern auch die Blumen
gepflegt. Froh ist Harry Sternberg, dass er wenigstens ihn
fotografiert hat – ein Original, das endlos erzählen konnte aus
und über Utting. Einer, der vieles wusste, was jetzt keiner mehr
weiß, und der auch deshalb fehlt.
Christine Schulz
Fotos: Harry Sternberg
96 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Im Dorfzentrum lässt eine Hauswand ahnen,
wo man sich früher begegnet ist
Auf Samtpfoten und mit Adlerauge – so beschreibt
Harry Sternberg (rechts) seine Arbeitsweise als Fotograf. Die
Kamera nennt er sein Skizzenbuch. Im Bild oben eine Hauswand
in der Dorfmitte und links der Bootssteg in Holzhausen.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 97
AMMERSEE
spezial
Scherben bringen Glück
DER DIESSENER TÖPFERMARKT IST WEIT ÜBER DEUTSCHLAND HINAUS BEKANNT. DIE GESCHICHTE DER
BLAU-WEISSEN FAYENCEN VOM AMMERSEE KOMMT ERST NACH UND NACH ANS TAGESLICHT
Es gibt kaum Platz, aber dafür ein unglaubliches Gewusel.
Egal, für ambitionierte Keramiker gilt die Einladung zum
Dießener Töpfermarkt als Ritterschlag, und um einen der
150 Ausstellerplätze zu ergattern, rangeln Europas beste Töpfer
jedes Jahr aufs Neue. Für Kenner ist dieses Ereignis zwischen
Christi Himmelfahrt und dem folgenden Sonntag mit zehntausenden
Besuchern beinahe so wichtig wie die Frankfurter Messe.
Und der begehrte Dießener Preis für den besten Keramiker gilt
als Oscar der Branche. Was jedoch die wenigsten wissen: Nach
dem neuesten Wissensstand war Dießen der erste Ort nördlich
der Alpen, an dem Töpfer die sogenannten Fayencen, weiße
Irdenware mit Zinnglasur, produzierten.
Im Mittelalter war die Marktgemeinde berühmt für ihr „plab
und weiß Geschirr“. Teller, Töpfe, Krüge und Kannen, verziert
mit Vögeln, stilisierten Granatäpfeln, Spiralen und häufig
auch christlichen Symbolen, wurden von Dießen aus entlang der
wichtigen Nord-Süd-Handelsstraße gehandelt. Irgendwann aber
hörte – keiner weiß genau warum –
die Fayence-Produktion auf. Die Entdeckung,
dass es sie hier überhaupt
gab, ist einem Zufall zu verdanken,
und die Erkenntnis, dass kostbare
Gefäße, die in Museen lagern und
anderen Standorten zugeordnet
wurden, tatsächlich vom Ammersee
stammen, ist erst wenige Jahre alt.
Die Entdeckung
Eigentlich wollte Ernst Lösche, bis
zu seinem Tod im April diesen Jahres
einer der renommiertesten Keramiker
Deutschlands, im Frühjahr 1962
in seinem Garten in Dießen, Am
Kirchsteig 19, nur ein Apfelbäumchen
pflanzen. Dabei machte er jedoch einen
erstaunlichen Fund. „Mit einem
Spatenstich kam die Geschichte auf
mich zu!“, erinnerte sich der 87-Jährige
und weiter: „Schon mein Vater hatte
sich in den dreißiger Jahren geärgert,
dass er auf unserem Grundstück ständig auf Scherben stieß…“
Die Familie wusste, dass ihr Grund vor Jahrhunderten mal eine
Töpferei beherbergt hatte. Das verriet schon der Hausname ihres
Anwesens „Söldengütl-Hafner“. Ein „Söldengütl“ war Land, das
die Dießener Grafen und später das Augustiner-Chorherren-
Stift gegen Sold verpachteten. Den Lebensunterhalt hatten sich
die einstigen Vorbesitzer offensichtlich durch die Hafnerei, das
Töpfern, verdient. Als Karl Lösche, seines Zeichens Professor
für Bildhauerei und Keramik an der Münchner Kunstakademie,
das „Gütl“ um 1930 erwarb, musste Sohn Ernst beim Sieben
der Gartenerde fleißig Scherben klauben. Doch was er später
beim Obstbaumpflanzen in den Händen hielt, war kein Relikt
herkömmlicher Töpferei. Die Scherbe sah aus wie blau-weiße
Fayence! Mit Fayencen ahmten die Hafner im Mittelalter das
kostbare chinesische Porzellan nach, das Marco Polo Anfang
des 14. Jahrhunderts nach Europa gebracht hatte. Das war unermesslich
teuer, und es selbst zu produzieren, gelang in Europa
erst 400 Jahre später.
Ernst Lösche grub behutsam weiter
und hob einen ganzen Scherbenhaufen
aus, Bruchstücke, die sich zu Krügen
und Schalen zusammensetzen ließen.
Nun gab es keinen Zweifel mehr: Dies
war zerschlagenes Geschirr, Abfälle von
missratenem „plab und weiß“! „Noch
am selben Tag begann ich zu forschen“,
erinnerte sich Lösche. Er bat den Pfarrer
um Einsicht in alte Kirchenbücher,
suchte in Archiven nach historischen
Aufzeichnungen und begann dann,
Fayencen nach den entdeckten Mustern
herzustellen.
Im Lösche-Haus stapeln sich nicht nur
dicke Ordner mit historischen Akten.
Als 1979 die Häuser am Kirchsteig an
die Kanalisation angeschlossen wurden,
holten der Töpfer und sein Sohn
Wolfgang tonnenweise Scherben aus
dem Erdreich. Die wurden gewaschen,
gewogen und sortiert, und so ließen sich
Fotos: Beate Bentele
98 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
zahlreiche Typen von Krügen und Kacheln, Tassen und
Vasen identifi zieren. Wolfgang Lösche, heute 53, studierte
Volkskunde und Archäologie und kniete sich noch
tiefer in das Thema hinein. 1983 schrieb er seine Magisterarbeit
über die „Dießener Fayencen“. Er wühlte sich
durch Augsburger Bistumsarchive, Steuerkataster und
das Bayerische Staatsarchiv, war zur Stelle, als in München
am Marienhof gegraben wurde. Auch dort wurden
Bruchstücke gefunden, die identisch waren mit den Dießener
Funden. Schließlich stieß er auf ein Schriftstück,
das keinen Zweifel mehr ließ: Der bayerische Topograph
Michael Wening hatte Lösches Heimatort, den oder die
„Marck Diessen“ in einem Schreiben von 1701 so charakterisiert:
„Man macht auch diß Orths vil schönes weißes
Hafner-Gschirr, so weit und brait verhandelt wird.“ Er
schaffte es schließlich, acht Werkstätten mit bis zu 50
Töpfern im 17. und 18. Jahrhundert in und um Dießen
zu verifi zieren. Bei Bauarbeiten am einstigen Standort
der früheren gotischen Kirche entdeckte man schließlich
1985 bunt glasierte Dachziegel des einstigen Turms. Eine
Untersuchung der Zinnglasur der weißgrundigen Ziegel
ergab, dass diese bereits im 15. Jahrhundert als Fayencen
hergestellt worden waren. „Hier gab es reiche kalkhaltige
Tongruben, das Material war nicht braun wie Terrakotta,
sondern hell und weiß“, erklärt der Wissenschaftler.
Die Denkmalschutzbehörden interessierten sich schließlich
für die Forschungsarbeit und bald schon musste in
K O C H + K O C H
Garten- und LandschaftsArchitekten
Bund deutscher LandschaftsArchitekten BDLA
International Federation of Landscape Architects IFLA
www.GARTENVISIONEN.de
Im Mittelalter war die
Gemeinde bekannt für ihr
„plab und weiß“
Dießen jeder Bauherr, der eine Grube ausheben ließ, den
Archäologen Zugang gewähren. Nicht jeder war und ist
davon begeistert, „obwohl wir nie einen Bau verzögert
haben“, beteuert Wolfgang Lösche. Immer wieder gibt
es neue, spannende Erkenntnisse. So wurde ein bislang
als „Creussener Fayence“ bezeichneter Krug, der im
Bayreuther Stadtmuseum steht, eindeutig als Dießener
Ware identifi ziert. Der „fränkische“ Krug wurde nachweislich
in der Hafnerei Rauch-Erntl, also auf dem heutigen
Lösche-Grund, um das Jahr 1690 herum produziert.
Ebenso aus Dießen stammt ein Gefäß, das die Leidenswerkzeuge
Christi zeigt und heute im Weilheimer Stadtmuseum
steht. 2008 hat die Gemeinde Dießen einen
wertvollen „plab-weißen“ Krug aus dem Jahr 1684 bei
einer Münchner Auktion für 18 500 Euro ersteigert.
Dass der Granatapfelbaum auf ihrem Grund mit den
wertvollen Töpferei-Abfällen so reiche Früchte trägt,
freut Familie Lösche. Vielleicht bringen sie ja wirklich
Glück, die Scherben.
Im Keramik-Museum in Dießen, Am Kirchsteig 19, finden Sie
ausgesuchte Exponate aus der Geschichte der Töpferei und
der Fayence-Funde in der Marktgemeinde. Es ist an den vier
Töpfermarkttagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem gibt
es Führungen durch Museum, Park und Werkstatt auf Anfrage
unter Telefon 088 07 18 77. Im Pavillon am See findet der Besucher
die Arbeiten einheimischer Künstler in einer ständigen
Verkaufsausstellung. www.diessener-kunst.de
GARTENARCHITEKTUR
im 5-Seen-Land
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 99
AMMERSEE
spezial
Heinis Seebären-Schule
Deutschlands älteste private Binnen-
Segelschule liegt malerisch an der Seestraße
23 in Dießen. Heute ist Stefan
Marx stolzer Besitzer der Ammersee-
Segelschule, die 1928 von Heinrich
Seidl gegründet worden war. Der „Heini“
war damit nicht nur Pionier zu Wasser,
sondern kurbelte so auch den Ammersee-
Tourismus an. Als Stefan Marx die Schule
2001 von Seidls Tochter Heidi übernahm,
beließ er alles wie zu Gründerzeiten. Nur
wo der Zahn der Zeit seine Spuren zu
arg hinterließ, wurde behutsam repariert
und restauriert. Wie zum Beispiel das
Prunkstück der Flotte, ein Gaffelkutter,
1905 für Zar Nikolaus II. erbaut, den schon
Seidl zur Zweimast-Yacht umbauen ließ.
Heute kann man die königliche, sensibel
renovierte Yacht, die 16 Personen Platz
bietet, für besondere Fahrten und Feste
mieten. Außerdem gibt es in der Ammersee-
Segelschule natürlich Kurse für Kinder und
Erwachsene und einen Bootsverleih. Tel.
08807 8415, www.ammersee-segelschule.de
Viel Freude beim Suchen und Finden,
zu Wasser und an Land!
Tradition mit Zeitgeist
Wie der Name schon sagt: Ein beliebter Treffpunkt in Breitbrunn
ist der „Platzhirsch”. Das Restaurant im hellen Landhausstil
bietet junge bayerisch-internationale Küche. Wie den köstlichen
ofenfrischen Schweinebraten, wechselnde Fischgerichte
oder vegetarische Köstlichkeiten – alles mit frischen saisonalen
Produkten aus der Region! An schönen Tagen lockt der urige Biergarten
unter alten Kastanienbäumen. Den Platzhirsch finden Sie
an der Hauptstraße 6, geöffnet Mo bis Fr 11 – 24 Uhr, Sa/So und
an Feiertagen 10 – 24 Uhr. www.platzhirsch-am-see.de
Gemähte Kunst
Im letzten Sommer hat das Team von Ex Ornamentis ihr zehnjähriges
Jubiläum mit einem Riesenbild von Asterix und Obelix
gefeiert. Zuvor gab es die gewachsenen Kunstwerke aus Hanf,
Mais und Sonnenblumen im Uttinger Labyrinth-Garten schon
als Porträt von Einstein oder als Leonardo da Vincis berühmte
Studie vom menschlichen Körper. In diesem Jahr dreht sich ab
Ende Juli alles um den Wilden Westen – mit Cowboys, Indianern
und einem Fort. www.exornamentis.de und Tel. 08192 934683.
Großes Foto: Ammersee-Segelschule Stefan Marx;
Gerd Knauth
100 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Tour für Freunde
Es kommen Gäste und Sie wollen mit einem
besonderen Ausflug punkten? Ein wunderbarer
Wanderpfad mit Blick auf den Ammersee samt
Alpenpanorama wird Ihnen auf dem Höhenweg
Richtung Andechs geboten. Der idyllische
Weg führt vorbei an Bächen und Weihern
bis nach Pähl. Am Wanderparkplatz an der
Straße nach Fischen biegt man links in den
Höhenweg ein, dann geht’s durch den Wald
und an Streuwiesen entlang zur Hardtkapelle
(3 km). Der Höhenweg ist als König-Ludwig-
Weg ausgeschildert. Von hier aus gerade aus
weiter nach Süden zum Pähler Hochschloss
(2,5 km). Dann laden Sie Ihre Freunde zum
guten Essen ein – auf die Sonnenterrasse
oder ins Restaurant der Golfanlage Hohenpähl,
eine der schönsten in Bayern!
www.golfclub-hohenpaehl.de
Klettern bis
zum Mastkorb
Der Hochseilgarten in
Utting bietet auf einem
riesigen Piratenschiff
prima Kletterrouten
in drei verschiedenen
Schwierigkeitsgraden
an. Schwindelfreie schaffen
es bis in den Mastkorb.
Außerdem gibt es verschiedene
Sportkurse –
Slackline zum Beispiel
ist gerade sehr in.
Die Anschrift: Utting,
Fahrmannsbachstr. 2.
Bei gutem Wetter trifft
man sich anschließend im
weitläufigen Biergarten
der Alten Villa an
der Seestraße 32 unter
großen Kastanien.
Stein für Stein
Wer wie Walter Steiner in der
Mayr’schen Hofkunstanstalt
in München gelernt hat, ist
ein Kunst(hand)-Werker.
Der Fliesenlegermeister und
Mosaikbildner aus Herrsching
bietet in seinem Fachgeschäft
wunderschöne Glas- und
Natursteinmosaike, Fliesen und
Antikmarmor-Verarbeitungen.
Viel Inspiration und Beratung finden
Sie bei „Piccola Mattonella“ in
Herrsching, Mühlfelderstr. 56.
www.piccola-matonella.de
Märchen fürs Leben
„Es war einmal ein kleiner Königssohn, den seine Eltern nicht
auf einen Ausflug mitnehmen wollten …“ Wenn die Herrschinger
Märchenerzählerin und Sozialpädagogin Daniela Tax in ihrer
Jurte am offenen Feuer sitzt und für ihre kleinen und großen
Zuhörer erzählt, dann kann man eine Stecknadel fallen hören.
Sie lädt ein an den See, in den Wald und bei schlechtem
Wetter auch zu sich nach Hause. Anmeldung unter 08152 96315,
www.kulturwerkstatt-wielenbach.de
Edle Inspirationen
Musik, Kunst, Literatur
und ein Shopping-Paradies:
Wer sich für Kultur
und gute Lebensart
interessiert, findet im Schloss Seefeld bei
Herrsching, seit Mitte des 15. Jahrhunderts im
Familienbesitz der Grafen zu Toerring-Jettenbach,
viel Abwechslung. Zur Stärkung geht’s dann ins
Bräustüberl im Schloss und bei schönem Wetter in
den Biergarten. www.schloss-seefeld.de
Panorama-Funken
Südlich von Raisting liegt die größte Erdfunkstelle der Welt. Die Parabolantennen
sind schon von Weitem zu sehen. Sie dienen der weltweiten
Kommunikation mit Nachrichtensatelliten und haben Spiegeldurchmesser
von 7 bis zu 32 Metern. Wer sich dafür interessiert, meldet sich zur Führung
bei Gerd Knauth. Tel. 0881 2691, www.raisting.de/erdfunkstelle.html
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 101
AMMERSEE
spezial
200 Musikanten, vom kleinen
Anfänger bis zum großen Könner:
das Chaos-Orchester.
Chaoten klingen wunderbar
ZUMINDEST DANN, WENN SIE IHRER PASSION AN DER AUSSERGEWÖHNLICHEN
MUSIKSCHULE IN INNING NACHGEHEN. IM INTERVIEW ERKLÄRT
SCHULLEITER PETER SCHUHMANN, WIE AUS LUST UND LEICHTEM
SPIEL MUSIKALISCHES KÖNNEN WÄCHST
Ein Orchester, in dem
vier-, fünfjährige
Vorschulkinder mit
Jugendlichen und Erwachsenen
auf der Bühne
stehen und Musik aus der
Augsburger Puppenkiste
ebenso wie von Mussorgskij,
Ravel, Zappa oder den „Säbeltanz“ von Khatchaturian aufführen
– das gibt es so nur am Ammersee! Um genauer zu sein,
das gibt es nur in Deutschlands ungewöhnlichster Musikschule
mit knapp 600 Schülern. Der Höhepunkt des Jahres ist immer
der Auftritt des 200-köpfigen „Chaoten-Orchesters“, meist im
Dezember. Da werden kleine Beine und Orff’sche Klanginstrumente
zur Rhythmusmaschine, behaupten sich Hackbretter
neben E-Gitarre, Harfe und Saxophon. Es gibt – musikalisch
gesehen – nichts, das nicht zum Einsatz kommt. Kindliche, aber
auch erwachsene Schüler, die erst mit 50 Jahren das Musizieren
lernen wollen und oft noch Mühe haben, wenigstens ein paar
Töne zum richtigen Zeitpunkt zu erzeugen, spielen neben konzertreifen
Musikern. Anfangs, vor 26 Jahren, war dies ein Experiment,
das einen ziemlich chaotischen Eindruck machte – so
kam das merkwürdige Ensemble zu seinem Namen. Inzwischen
haben die Auftritte der „Chaoten“ in Inning längst Tradition.
Musikpädagogen reisen aus dem In- und Ausland an, um die
Methode der Pierre-van-Hauwe-Musikschule kennenzulernen.
Der „Vater der Chaoten“, Schulleiter Peter Schuhmann, erklärt,
wie sein Unterricht funktioniert: Als „Spielen mit Musik“ fängt
alles an. Und (!) damit, dass jeder, der mag, von der ersten Übung
an mit auf der Bühne stehen darf. Christine Schulz hat ungläubig
nachgefragt, wie das funktionieren kann.
Blutige Anfänger und virtuose Künstler spielen gemeinsam
durchaus anspruchsvolle Stücke – und es klingt auch noch
wunderbar. Das kann doch nur ein Trick sein?!
Peter Schuhmann: Kein Trick, aber Programm, denn jeder
wird integriert und bekommt von mir, je nach Wissensstand,
Grad des Könnens und Instrument, eine eigens
geschriebene Einzelstimme aus der Partitur.
… und dann stehen da Hackbretter neben der E-Gitarre,
die Marimba neben der Geige, die Harfe korrespondiert
mit dem Elektro-Bass. Das klingt fast unmöglich,
vor allem, weil nicht jeder sein Instrument beherrscht…
Dazu gehört schon eine gehörige Portion Frechheit, das
räume ich gern ein (er lacht herzlich). Aber eigentlich ist
es nur Handwerk, das aus zwei Teilen besteht, einem
musikalischen und einem methodisch-pädagogischen.
Das geht durch exzerpierendes Arrangieren, will heißen: Es
geht darum, den Kernpunkt einer Komposition zu erfassen,
alles Beiwerk wegzulassen und daraus Stimmen kindgemäß
zu gestalten, die nicht zu schwierig sind. Zum Beispiel,
indem man Läufe halbiert oder Tonarten verändert.
Den Part für die „Großen“, die erfahrenen Musiker, muss
man dann so anspruchsvoll gestalten, dass die sich nicht
unterversorgt fühlen.
Und denen ist es dann nicht zu läppisch?
Nein. Unser ältester Musiker ist um die 60, für den und die
anderen ist dieses Musizieren ein echtes Anti-Aging-Programm.
Einige haben hier ja selbst einmal klein angefangen
und geben jetzt was zurück. Die sind froh, dass die Kinder
sie noch „mitspielen“ lassen. Und schließlich gibt es doch
keine bessere Möglichkeit, lebendig zu bleiben, als Mitglied
eines Haufens von jungen Menschen zu sein.
Foto: Pierre-van-Hauwe-Musikschule
102 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
„Spielen mit Musik“ nennen Sie das. Was ist das und wie gehen
Sie dabei vor?
Mit Lust und Imagination und einem fantasievollen Umfeld.
Wir, das heißt der jeweilige Lehrer und eine Gruppe von zwölf
bis 18 Kindern, sind zum Beispiel Indianer in einem Dorf, die
bedroht werden, vielleicht von einem Feuer speienden Büffeldrachen
… Wir stellen Wachen auf, trainieren geheime Zeichen.
Ich gebe sie vor mit einem Trommel-Rhythmus, ta-ta ti-ti ta.
Das probieren wir in Zweiergruppen. Was wie ein Spiel klingt,
ist nichts anderes als eine Rhythmus-Etüde.
Und die erwachsenen Anfänger?
Die müssen natürlich nicht Indianer spielen, aber selbstverständlich
auch erst einmal das ta-ta ti-ti ta üben. Auch wenn
sie Einzelunterricht haben.
Was ist der nächste Schritt?
Wir machen aus einem kleinen Nonsens-Text große „Oper“.
Bald schon wird das erste Fünf-, Sechs-, Sieben-Minuten-
Stück aufgeführt. Wenn sich die Musikschüler dann damit
ins Chaoten-Orchester einbringen dürfen, lernen sie, dass
man schon mal 30, 40 Minuten konzentriert zuhören muss,
um den eigenen Einsatz nicht zu verpassen. Danach geht es
spielerisch und am liebsten in der gemischten Gruppe an die
richtigen Instrumente.
Wie – gemischte Gruppe?
Blockflöte, Klavier, Hackbrett, Gitarre, Akkordeon, Geige und,
und. Jeder an das Instrument, das er erlernen will.
Gibt das kein riesiges Durcheinander?
Wir arbeiten mit einer Technik, in der es darauf ankommt, einen
Spielfluss zu erzeugen und aufrecht zu erhalten, psychologisch
nennt man das „flow“. Der Lehrer spielt eine kurze Melodie vor,
die Schüler folgen. Alles wird metrisch vom Xylophon begleitet,
einer nach dem anderen kommt dran und spielt allein. Dann
folgen einige Instrumente zusammen und schließlich gibt es ein
Töne-Wettrennen, einen Staffellauf, der die Geläufigkeit und
Schnelligkeit schult. Es ist aber kein Wettkampf, sondern ein
Spiel, das hilft, sich ins Ensemble zu integrieren.
Ihre „Chaoten“ spielen „Smoke on the Water“ von Deep Purple
mit Blockflöte und Hackbrett …
Ja, und das ist keine Kinderei, sondern hört sich richtig gut an.
Da geht die Post ab! In Quartenakkorden wird die Blockflöte
zum Hardrock-Instrument. Wir spielen auch „Samba Pa Ti“
von Carlos Santana auf dem Hackbrett. Ich liebe Blödsinn, das
haben Sie ja schon gemerkt. Bei unseren Auslandstourneen (die
„Chaoten“ waren schon in Portugal, Dänemark, Frankreich, der
Tschechischen Republik, Österreich und Holland; Anmerkung
der Redaktion) erzähle ich dann gern folgende Geschichte: Carlos
Santana hat mal Urlaub am Ammersee gemacht und wollte
unbedingt Hackbrettspielen lernen. Dafür hat er „Samba Pa Ti“
geschrieben, es selbst aber nicht hingekriegt. Und so hat er die
Platte dann halt mit der Gitarre eingespielt…
Pierre-van-Hauwe-Musikschule
Pierre van Hauwe war Dirigent, Komponist, leitete ein Sinfonie-
Orchester und einen Madrigal-Chor und war von 1960 bis 1982
Chef der städtischen Musikschule im holländischen Delft. Er erfand
das „Spielen mit Musik“. Peter Schuhmann, Leiter der Musikschule
in Inning, war sein Schüler. Schuhmann hat diese Methode weiterentwickelt.
Seit 1995 trägt die Musikschule Pierre van Hauwes Namen,
er starb 2009. Weitere Informationen, auch über die Kurse und anderen
Ensembles: www.musikschule-inning.de
ANDECHSER MOLKEREI SCHEITZ
Willkommen auf dem
ökologischen Weg!
Advertorial
Wer wüsste nicht gern, woher die Milch kommt,
die er trinkt? Bei den Produkten der Andechser
Molkerei Scheitz ist das kein Problem. Ob
Joghurt oder Milchdrinks, jeder kann die Bio-Erzeugnisse
per Mausklick auf dem „ökologischen Weg“ zurück bis zum
Hof einer der 570 Bio-Bauern verfolgen. Man muss nur das
Mindesthaltbarkeitsdatum des Produkts auf der Website der
Molkerei eingeben und schon sieht man den jeweiligen Milch-
Lieferanten. Diese Offenheit steht für die Philosophie des Andechser
Betriebes: Natürliches natürlich belassen, ethisch verantwortlich
und respektvoll
mit Mitwelt und
Schöpfung umgehen.
„Größtmögliche Transparenz
für den Kunden ist
uns wichtig“, sagt Marketingleiterin
Irmgard Strobl,
„und unseren Bauern wollen
wir dadurch gleichzeitig
unsere Wertschätzung
erweisen. Wir zeigen, wie
sie arbeiten und leben.“
Vor über 30 Jahren hat
Georg Scheitz als erster mit ökologisch erzeugter Milch „Bio-
Produkte“ in Andechs hergestellt. Seine Tochter entwickelte diesen
Weg weiter. Heute produziert das Familienunternehmen mit rund
190 Mitarbeitern ausschließlich biologische Erzeugnisse – von der
Milch bis zum Ziegenkäse. Nicht nur gesund, sondern bei dieser
Qualität auch besonders köstlich. Alle ANDECHSER NATUR®-
Produkte findet man vor Ort im Hofladen (Tannhof 1, Andechs,
Öffnungszeiten: Di – Fr 9 – 17 Uhr, Sa 9 – 12 Uhr), überall im
Naturkostfachhandel und im gut sortierten Lebensmittelhandel.
Andechser Molkerei Scheitz GmbH
Biomilchstraße 1, 82346 Andechs
Tel. 08152 379-0, scheitz@andechser-molkerei.de
www.andechser-molkerei.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 103
AMMERSEE
spezial
Sag „Ja“ in Utting!
AM WESTUFER DES AMMERSEES STEHT EINE KLEINE KÜNSTLER-VILLA VON AUSSERGEWÖHNLICHEM RUF.
DENN SEIT 1998 IST HIER DAS STANDESAMT UNTERGEBRACHT – EINES DER SCHÖNSTEN IM LAND, HEISST
ES. GESCHICHTEN AUS DEM JAGDZIMMER
Die Hamburger Wochenzeitung „Die
Zeit“ nannte es mal „Deutschlands
schönstes Standesamt“. Ein ganz besonderer
Ort ist es auf jeden Fall: Das Künstlerhaus
Gasteiger in der Eduard-Thöny-Straße
in Utting. 1913 wurde es von Anna-Sophie und
Mathias Gasteiger als Sommersitz fertiggestellt.
Sie war Blumenmalerin, er einer der eigenwilligsten
Münchner Jugendstilbildhauer, sein originellstes
Werk, das nackerte freche „Brunnenbuberl“,
steht in der Münchner Fußgängerzone
in der Nähe des Stachus. Die Gasteiger-Tochter
Irene vermachte das Haus 1984 dem Freistaat
Bayern. Dessen Schlösser- und Seenverwaltung
stellte es dann 1998, im 100. Hochzeitsjahr der
Erbauer, der Gemeinde Utting als Standesamt
zur Verfügung. Anfangs noch ein Geheimtipp,
kommen mittlerweile viele Hochzeiter auch von
weiter her, um sich im original eingerichteten
Jagdzimmer mit grünem Kachelofen und alten
Eichenbohlen das Jawort zu geben – unter stattlichen Hirschgeweihen
und neben vielen auserlesenen Kunstwerken in der
Villa. So ein ungewöhnliches Standesamt, da gibt es sicher viele
Geschichten. Danach haben wir Helga Schraidt gefragt, Schwiegertochter
aus dem Gasteiger-Haus und nun seit zwölf Jahren
auch die Hüterin des Museums. Gemeinsam mit den Uttinger
Standesbeamtinnen Claudia Breier und Claudia Maisterl hat
uns die Hausdame eine ungewöhnliche Liste zusammengestellt
über ganz viele „schönste Tage im Leben“:
Trauungen pro Jahr: ca. 150
Insgesamt seit 1998: 1340
Lebenspartnerschaften: 2 (erstmals 2010)
Neinsager: Bislang keine(r). Eine Braut düste allerdings am Vortag
der Hochzeit wieder ab. Die Schwiegermutter war angereist
und hatte das Zeremonien-Zepter an sich gerissen. Der Bräutigam
schlug sich auf die Seite von Frau Mama. Das war’s dann.
Tränen: Die Frauen sind tapfer. Aber so mancher starke Kerl
bricht in Tränen aus, wenn’s plötzlich ernst wird.
Die aufregendste Zeremonie: Eine Braut, die im kleinen Trauzimmer
in Panik geriet, weil sie Platzangst hatte. Damals durfte
die Trauung noch nicht nach draußen verlegt werden, das ist erst
seit Kurzem erlaubt. Ebenso ein Bräutigam, der hyperventilierte.
Die Trauung wurde im Eilverfahren durchgezogen, damit er es
noch schaffte, Ja zu sagen. Danach hat er sich wieder erholt.
Die traurigste Hochzeit: Der krebskranke Bräutigam wurde
aus der Klinik hergebracht und hing an der Sauerstoffflasche.
Das Paar hatte noch eineinhalb gemeinsame Jahre.
Der Gipfel: Ein Paar, das trotz strikter Begrenzung auf 20 Personen
mit 70 Leuten anrückte. Obwohl bei Anmeldung und
Vorgespräch ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass der
Trauraum zu klein ist für mehr Menschen.
Der Reinfall: Der Brunnen vor dem Haus zieht Kinder magisch
ein. Einmal ist ein dreijähriger Bub kopfüber über den
Beckenrand ins Wasser geplumpst. Seine Mutter, die Schwester
der Braut, kannte das anscheinend. Jedenfalls hatte sie vorsorglich
Ersatzkleidung für ihn in der Tasche.
Die nervigste Zeremonie: Eine semi-prominente Schauspielerin,
die ein riesiges Tamtam veranstaltete. Die Ehe wurde nach drei
Monaten wieder geschieden.
Das originellste Drumrum: Dieses Jahr im Januar. Der Bräutigam
hatte seine Auserwählte gebeten, sich für die Hochzeit
warm anzuziehen. Mehr wusste sie nicht, und dann hat er sie
in einem geschmückten Kahn übern See nach Utting gerudert.
Was er nicht wusste: Die Braut war schon im Morgengrauen
da gewesen und hatte den winterlich abgedeckten Brunnen mit
Plastikrosen dekoriert.
Echte Prominenz: Wegen der Verschwiegenheitspflicht wird nur
so viel verraten – eine Prinzessin, einige Freiherren und Barone.
Internationalität: Es gab eine Anfrage aus den USA. Die Partner
bi-nationaler Paare kamen aus Brasilien, China, Japan und Italien.
(„Für die Italiener ziehen wir grundsätzlich ein Dirndl an,
da fahren die total drauf ab!“)
Wiederholungstäter: Ein Bräutigam kam zweimal: mit der
ersten und nach der Scheidung mit der zweiten Frau.
Der stressigste Tag: Das ist jedes Jahr der 1. September.
Ab 7.30 Uhr stehen die Telefone im Gasteiger-Haus nicht mehr
still, weil man ab dann die Trauungstermine für das kommende
Jahr reservieren kann.
Weitere Infos zu Standesamt, Veranstaltungen und Museum:
Tel. 08806 699
www.schloesser.bayern.de/deutsch/service/infomat/screen-pdf/
gasteiger_dt.pdf
Romantisch ist es
ganz bestimmt:
Das Künstlerhaus
Gasteiger in Utting.
Text: Christine Schulz; Foto: Bayerische Schlösserverwaltung/www.schloesser.bayern.de
104 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
ANZEIGE
LAND & LEUT’ / Der Poet
Ich bin ein Bauernbub
PREMIERE IM STARNBERGER SEEMAGAZIN: DIE GEDICHTE DES MUSIKERS
UND KABARETTISTEN JOSEF BRUSTMANN
106 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
see-kraft
seestück
der starnberger see zittert
mein auge setzt ihm zu
auch ich erschrecke heute
vor meiner see-kraft
die sonne
der see
die berge
der himmel
die bäume
die vögel
die wolken
und ich
frei
wie windstill es ist heute
wo ist der wind
wie wolkenklar es ist heute
wo sind die wolken
grandios
ein grandioses licht
fiel vom himmel
schlug auf den see auf
und wurde vom see
wie ein bungee-springer
wieder hochgeschleudert
traumhaft schön
und ich
ganz klein
aber mit augen versehen
von denen das licht
nur träumen kann
wie wellenfrei der see heute
wo sind die wellen
wie klar ich bin heute
wo bin ich
bei mir
see-wind-wolken-klar
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 107
LAND & LEUT’ / Der Poet
Josef Brustmann beim Texten:
Ein Gedicht, eine Liedzeile, ein
Kabarett-Stückchen? Wir wissen
es nicht genau. Nur, dass
seine neue Denkstube der alte
Kiosk vom Fischer Gastl war.
Der Dichter und sein Josefi num
Die Hippokrene ist eine Quelle mit besonderer Kraft, obwohl
es sich ursprünglich ja nur um eine Pferdetränke gehandelt
haben soll. Aber die Musen haben in ihr gebadet, sagt die
griechische Mythologie, und wer aus ihr trinkt, der wird Dichter.
Gut möglich, dass Josef Brustmann, 55, bekannt als Musiker
und Kabarettist, neben der einen oder anderen kühlen Maß auch
einen kräftigen Schluck aus der Hippokrene genommen hat. Auf
alle Fälle bekommen wir vom Künstler aus Icking nach seiner
neuen CD „Leben hinterm Mond“, einem Soloprogramm, mit
dem er jahrelang erfolgreich auf Tournee war, jetzt auch Poesie –
Persönliches, Gelebtes in Versen, Beobachtungen mit genauem
Auge und einer zarten Seele.
Einen guten Rückzugsplatz für diese Arbeiten hat der frühere Musiklehrer
und Vater von drei erwachsenen Kindern, der zurzeit
an einem Projekt gemeinsam mit Marianne Sägebrecht arbeitet,
dafür auch gefunden: den Kiosk vom Fischer Gastl aus Leoni. Genauer
gesagt, den ehemaligen Kiosk vom Fischer Gastl, weil der
Holzpavillon nämlich als „Josefinum“ in Brustmanns Garten neu
aufgebaut und als Dichterrefugium geadelt wurde. Für den Bau
eines neuen Fischerhauses musste der Kiosk nämlich weichen.
Jetzt hat er eine Heizung, einen wunderbaren Anstrich in Strahle-
Türkis und er dient dem Dichter-Musiker-Kabarettisten nun sehr
ansehnlich als Stüberl mit Ausblick.
Fotos: Ulrike Mertz
108 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
Liebling der Frauen
Trage mich heim
trage mich in einer Tüte heim
in einer Einkaufstüte
auf der steht:
Er war der Liebling der Frauen
Bauernbub
Enzianheimat
Ich bin ein Bauernbub
Ich bin ein Bauernbub
Ich bin ein Bauernbub
Dein Gesicht gräbt sich ein
in die Enzianhügel meiner
Heimat, einer Heimat, die
weder meine noch deine ist,
die lediglich Heimat ist
nur den Enzianen.
Ihr Enziane, ihr habt’s gut.
Ihr hättet Trost für ein
stilles, trauriges Gesicht,
das einer Enzianheimat
bedürftigst ist.
SCHLOSSGUT OBERAMBACH
Neues Vitalzentrum
inmitten der Natur
Von der Anhöhe mit ihren alten Eichen fällt der Blick
hinunter zum See, hinter dem sich die Alpenkette imposant
erhebt. Fünf Alleen laufen sternenförmig auf das
historische Anwesen zu. „Ich wusste sofort, dass dies ein Kraftort
ist!“, beschreibt Andreas Schwabe, seit 1991 Besitzer von
Bio-Hotel Schlossgut Oberambach am
Ostufer des Starnberger Sees, seinen
ersten Eindruck. Aus der Natur Kraft
schöpfen, sich geborgen fühlen und
verwöhnt werden – das verspricht die
Philosophie des Hauses, und der Gast
darf sich auf Hochgenüsse freuen. Ob
im Gourmet-Restaurant mit rein biologischer
Küche oder beim Entspannen
im eleganten Ambiente des Hauses,
und nun auch im neu eröffneten Vitalzentrum.
Denn dass angenehmer
Luxus und ökologisches Bewusstsein
keinen Gegensatz bilden müssen, beweist
jedes der 40 Zimmer des Bio-
Hotels deluxe. Als gelernter Heilpraktiker
führt der Hotelbesitzer auch eine
Familientradition fort, die vom Vater,
der die Wirkung des Ginkgo entdeckte,
bis zum homöopathischen Betrieb
des Urgroßvaters reicht. So werden im
neuen Vitalzentrum neben Behandlungen
mit Naturkosmetik, verschiedenen
Massagen, Ayurveda und Shiatsu auch
naturheilkundliche Anwendungen wie
Schmerztherapie, Osteopathie und Allergiebehandlungen
angeboten. Der einmalige Kraftort mit
Seeblick lädt nicht nur Hotelgäste, sondern alle ein, die Ruhe
und Entspannung suchen. Freuen Sie sich auf ein Rendezvous
mit sich selbst.
Bio-Hotel Schlossgut Oberambach
Oberambach 1, 82541 Münsing
Tel. 08177 9323
Angebote für Behandlungen werden auf Anfrage zugeschickt
oder sind auf www.schlossgut.de zu fi nden.
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 109
LEUT’ & LEBEN / Zu Wasser
Traumkulisse und Riesenanstrengung: Das Team vom Starnberger See beim
„Hawaiki Nui Va’a“, dem berühmt-berüchtigten Kanurennen in der Südsee.
Aloha
für das Team vom
Fischermichel
EINE VERRÜCKTE EINLADUNG, EIN AUSLEGER-
KANU UND DAS SCHWERSTE RENNEN IN DER
SÜDSEE: WAS NUN FOLGTE, WAR EIN HEISSES
ABENTEUER FÜR DIE TRAININGSTRUPPE MIT
HEIMATHAFEN IN AMMERLAND
Sechs Mann in einem Boot. Sie schwitzen, stöhnen, fluchen,
sie pflügen durch tosende Wellenberge. Sie kämpfen sich
durch nach Raiatea, 46 Kilometer übers offene Meer
des südlichen Pazifiks, hin zur zweitgrößten „Insel unter dem
Winde“. Die Kanuten sind keine Einheimischen, keine Südsee-
Männer mit den typischen Ornament-Tattoos an Armen und
Beinen. Die Männer kommen aus Münsing am Starnberger See
und aus Germering. „Hawaiki Nui Va’a“ heißt der sportliche
Wettkampf, zu dem sie aufgebrochen sind. Er gilt als das härteste
Auslegerkanurennen der Welt. Neun bayerische Sportler
sind’s insgesamt, damit sie wechseln können bei den Wahnsinnsstrapazen
im tropisch-feuchten Klima.
Im November des vergangenen Jahres machte sich das „Team
Fischermichel“ unter der Leitung von Jörg Poppen, 44, auf die
spannende Reise nach Französisch-Polynesien. Im November
beginnt die Regenzeit auf den Gesellschaftsinseln mit den traumerfüllten
Namen wie Bora Bora, Tahiti, Huahine oder Raiatea.
Das sonst türkisfarbene Meer über Korallenriffs zeigt sich unruhig
und in sonnenlosen Momenten düster und grau, aber die
Temperaturen klettern trotzdem auf 35 Grad.
Gleich die erste Etappe des „Hawaiki Nui Va’a“ demonstriert die
Herausforderung: Schon nach 20 Minuten wirft eine sechs Meter
hohe Welle das 13 Meter lange Bayern-Kanu um. Aufgeben?
„Nein, wir haben uns durchgebissen“, erzählt Poppen, der seit
22 Jahren eine Reiseagentur in München betreibt. „In unserem
110 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 111
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LEUT’ & LEBEN / Zu Wasser
Beim Training daheim, am Südsee-Strand und im heißen Rennen:
Das Kanutenteam Fischermichel gibt alles.
Team waren Sportstudenten, Polizisten, Bodybuilder
und Sicherheitsberater, alles trainierte
Burschen.“
Die zweite Tour des Drei-Tage-Rennens sollte
leichter werden: Nur 28 Kilometer durch eine
ruhige Lagune. „Aber das haben die einheimischen
Teams zum Sprint genutzt und das
Tempo wahnsinnig forciert.“ Die dritte Etappe
schließlich, 56 Kilometer, führt nach Bora Bora,
die Insel mit der berühmtesten Lagune der Welt,
viel besungener Bilderbuchtraum mit grün bewachsenen
Felsrücken, Puderzucker-Sand, Palmen
und Mädchen mit glänzenden, hüftlangen
Haaren und wiegenden Baströcken. Dafür haben
die Männer vom Fischermichel-Team erst mal
keine Augen, sie kämpfen sich durch die Wellen,
sie sehen nichts. Und sind nicht zu sehen. Das
letzte Kanu vor ihnen ist längst am Ziel. Eine
Stunde später erreichen die Bayern den Hafen
von Bora Bora, völlig ausgelaugt, erschöpft, aber
glücklich. Und sie werden gefeiert, fast wie die
Sieger selbst. „Die Leute auf der Straße haben
uns auf die Schulter geklopft und uns ihre Anerkennung
ausgesprochen. Das war ein schönes
Gefühl.“ Zeitungen, Radio und Fernsehen aus
Tahiti berichten täglich über die deutschen Kanuten.
Und wie kommen ein Münsinger und acht Germeringer zum
Kanurennen in die Südsee? „Der Polynesier Ito Taruoura wollte
die Auslegerkanurennen auf den bayerischen Seen heimisch machen.
Er arbeitete im Personenschutz in Deutschland und baute
„Eigentlich macht man so
etwas nur einmal im Leben“
hier zwei Boote, ,Va’a‘ genannt. Zunächst lagen sie am Tegernsee,
dort war das Interesse aber nicht so groß.“ Schließlich übernahm
Jörg Poppen eines der Boote und legte es in Ammerland beim
„Fischermichel“ ins Wasser – daher der Name des Teams. Als
genügend Kanuten zusammengekommen waren, begann das
Training. Doch trotz sieben Monate intensiver Arbeit, ein oberbayerischer
See kann das südpazifische Meer nicht simulieren.
Dennoch meldeten sich Jörg Poppen und seine Freunde zum
Rennen an. „Die Leute haben uns für verrückt erklärt“, erzählt
er. „Auf den Südsee-Inseln hat jedes Dorf einen eigenen Club.
Es gibt Rennen für Kinder, für Frauen und für die Besten, vergleichbar
mit der Champions League.“ Poppen und seine Sportsfreunde
bildeten bisher das einzig rein deutsche Team, das an
diesem Rennen teilgenommen hat. „Vor Jahren gab es schon mal
eine Crew aus Kanu-Weltmeistern, die sich an den ,Hawaiki Nui
Va’a‘ gewagt haben, aber sie hatten einen Steuermann aus Tahiti
– und sind trotzdem nur 22. geworden!“ Wird das „Fischermichel-Team“
noch einmal an den Start gehen? „Eigentlich macht
man so etwas nur einmal im Leben. Zumal es nicht gerade
familienfreundlich ist“, meint Familienvater Poppen lächelnd.
Aber wer weiß? Eine Einladung ähnlichen Kalibers ist gerade aus
Brasilien eingetroffen.
Peter Baier
112 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
Advertorial
AUTOHAUS SCHORSCH MEIER
Der Kunde fährt vor!
Vertrauen, professioneller Rundum-Service und hochmoderne
Werkstätten – wer in der Fünf-Seen-Region BMW
fährt, kennt auch Schorsch Meier. Seit Jahrzehnten sind
beide Namen verbunden und stehen für hohes Niveau und Freude
am Fahren. Fast 70 Jahre ist es her, dass Schorsch Meier sen.
als BMW-Werksfahrer erfolgreich war und dann 1953 seinen
Berufsweg als BMW-Händler fortsetzte. Längst hat Schorsch
Meier jun. die Geschäfte übernommen, geblieben sind die hohen
Ansprüche in puncto Kundenzufriedenheit. Von der kompletten
Beratung beim Neuwagenverkauf bis zu Wartung und Reparatur
reicht das Spektrum in seinen modernen Ausstellungsräumen
und Werkstätten. Der persönliche Kontakt zum Kunden
steht dabei immer an erster Stelle, und das schließt Extras wie
Hol- und Bringservice bei der Inspektion mit ein. Auch bei
Finanzierung oder Leasing kann man sich im Autohaus an der
Leutstettener Straße auf die maßgeschneiderten Empfehlungen
der Verkaufberater verlassen. Weil die Palette bei Schorsch Meier
die Marke MINI mit einschließt, geht das Angebot vom chicen
Kleinwagen bis zur Luxuslimousine. Und 150 Stellplätze für
Gebrauchtfahrzeuge sind ein weiterer Beweis dafür, dass hier
jeder Autowunsch erfüllt werden kann. Kein Wunder also, dass
so viele Kunden dem modernen Traditionshaus die Treue halten.
Autohaus Schorsch Meier jun. GmbH
Leutstettener Str. 26, 82319 Starnberg
Tel. 08151 2698-0
www.schorsch-meier.de
Ihr Team für schöne,
gesunde Zähne
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 113
SEE-TÖNE / DVDs & Hörbücher
BACK TO BRAZIL von Klaus
Doldinger und seiner Jazzcombo
Passport dokumentiert
filmisch den Aufenthalt
der sieben Bandmitglieder in
Rio de Janeiro und São Paulo
(2002/2003). Der erste Teil der
Doppel-DVD-Edition zeigt
das Konzert der Jazzlegende
mit deutschen und brasilianischen
Musikern in São Paulo,
aufgenommen von acht Kameras
und Dolby-Surround-
Sound. Der zweite Teil ist eine
Dokumentation, die Doldinger,
der in Icking lebt, als Reisenden
in Sachen Musik zeigt und als
Botschafter für interkulturelle
Belange. Label: SMD NEO-SD.
22,99 Euro.
Jazz, Spannung
und viel
Geschichte
DAS WEISSE BAND ist der
hochgelobte Schwarz-Weiß-Film
von Michael Haneke mit dem
in Ambach lebenden Schauspieler
Josef Bierbichler in der
Rolle eines Gutsverwalters.
Erzählt wird von mysteriösen
Unfällen im protestantischen
Dorf Eichwald am Vorabend des
Ersten Weltkriegs. Es geht um
Unterdrückung, Demütigung,
Unglück, Leid und Radikalismus
– und die Frage, wer „das Böse“
ist. Den Oscar für den besten
ausländischen Film hat dieser
eindringliche Film in diesem Jahr
zwar nicht gewonnen, aber er
fesselt den Zuschauer von der
ersten bis zur letzten Minute.
Warner Home Video. 14,95 Euro.
LEBEN HINTERM
MOND ist das erste
Soloprogramm
von Josef Brustmann,
in dem
er über wichtige
Meilensteine seines
Lebens stolpert. Das tut er gewohnt wort-, bildund
musikgewaltig. Mit bestechender Zielgenauigkeit
entlarvt er die humorvollen, absurden und unerklärlichen
Hintergründe des Daseins. CD zu erhalten
über die „Agentur für Kunst & Kultur Olivia Reinecke“.
CD. 15 Euro. www.olivia-reinecke.de
SOMMERFRISCHE AM STARNBERGER SEE: EINE
KULTURKREUZFAHRT IN ZWÖLF STATIONEN mit
Texten von Katja Sebald, wundervoll beschwingt und
leicht gelesen von Schauspieler Christian Tramitz. Diese
Zeitreise führt durch fünf Jahrhunderte und hält viel
Amüsantes und Wissenswertes über den „Tourismus“
von anno dazumal bereit. Erzählt wird von opulenten
Seefesten des bayerischen Hochadels, vom Rudern
und Zaubern in Starnberg und vom „Wellenhorchen“ in
Ammerland. CD. Kulturverlag Starnberg. 14,95 Euro.
LORIOT: SAGEN SIE JETZT NICHTS… Monika Elisa
Schurr erzählt das Leben des großen Humoristen Vicco
von Bülow – von der Steinlaus bis zum Jodeldiplom.
Vom Cartoonist
mit Möpsen über
den Jungfilmer mit
Takt bis hin zu Opa
Hoppenstedt, wie
immer ein Vergnügen.
CD. Delta
Music & Entertainment.
9,95 Euro.
MS ROMANTIK von Bestsellerauror Jan Weiler und
Comedy-Star Annette Frier ist ein frech inszeniertes
Hörspiel, das die tiefe Kluft zwischen Mann und Frau
so charmant wie bissig porträtiert und manchmal
auch entlarvt. Als zynischer Uwe und zickige Karin
müssen sich die beiden nach dem Untergang ihres
Kreuzfahrtschiffes
ein Rettungsboot
teilen. Ob das gut
gehen kann? CD.
Der Hörverlag.
14,95 Euro.
Foto: Jan Greune
114 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
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www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 115
PANORAMA / Und mehr
Wo bin ich?*
*Bitte den Blick genießen, dann umblättern. Und mit etwas Glück einen der schönen Preise gewinnen !
Foto: Thomas Schmid
116 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 117
RÄTSEL / Gewinnspiel
*Traumpreise
Wir wollen es Ihnen gar nicht so schwer machen:
Der Blick durchs Schilf über den See auf der Seite zuvor
ist am Schlossgut Oberambach bei Münsing aufgenommen.
Zum Gewinn geht’s einfacher. Bitte folgen
Bilderbuch-Preise: Ein ganzes Jahr
lang Golfen, das Wochenende im
Hotel Jagdhof, der Kult-Stuhl
Vegetal, ein Korb voller Köstlichkeiten
und ein Wochenende auf
einem Bio-Bauernhof, außerdem
ein Pralinenkurs für Zwei – wir
drücken Ihnen die Daumen!
Gleich eine Reihe schöner
Preise wartet auf Sie,
wenn Sie das Starnberger
SeeMagazin 2010 aufmerksam durchlesen.
Zum Einstimmen zunächst aber die
attraktiven Gewinne:
An unserem ersten Hauptpreis werden
Sie ein ganzes Jahr lang Freude haben,
es handelt sich nämlich um eine
Schnupper-Jahresmitgliedschaft
(1.1. bis 31.12.2011) in der Golfanlage
Hohenpähl. Für die sensible Einbettung
der Fairways und Greens erhielt die
Vier-Sterne-Superior-Golfanlage zwischen
Starnberger und Ammersee den
DGV-Umweltpreis und als erster Club
in Bayern die Auszeichnung „Golf und
Natur“ in Gold. Ebenso preisverdächtig ist die Gastronomie im
Clubrestaurant und auf der Sonnenterrasse. Unser Hauptpreis
im Wert von rund 1500 Euro ist auch für Golf-Einsteiger geeignet
oder kann weitergegeben werden, falls Sie jemandem eine
Riesenfreude bereiten wollen. Golfer mit Platzreife können
gleich losspielen, Anfänger werden erst zur Platzreife geführt.
Der nächste Gewinner wird sich wohlfühlen beim Wellness-
Wochenende für zwei Personen im Hotel Jagdhof in
Marling auf einer Anhöhe über Meran (Wert von rund 600
Euro). Allein der zauberhafte Ausblick im Park des Vier-Sterne-
Superior-Hotels verspricht Entspannung. Darüber hinaus können
Sie das elegante Ambiente im großzügigen Doppelzimmer, die
Halbpension mit italienischen Genüssen und „Bene Lava“, den
weitläufigen Spa-und Wellnessbereich, samt Aromaöl-Ganzkörpermassage
und einer Maniküre genießen.
Alle, die gutes Design kennen und schätzen, werden darauf
hoffen, VEGETAL, den Kult-Stuhl der Brüder Bouroullec
für Vitra, zu gewinnen. Der Preis im Wert von 347 Euro wird
gesponsert von Objekt Consult Interior GmbH, Spezialist für
Raumkonzepte und individuelles Wohnen in Starnberg. VEGE-
118 Starnberger SeeMagazin 2010 | www.seemagazin.de
TAL mit dem organisch inspirierten Flechtwerk ist aus
recyclebarem Kunststoff und sieht innen genauso gut
aus wie auf der Terrasse.
Das Wochenende auf einem Bio-Bauernhof im Ostallgäu
bei einem der Milchlieferanten der Andechser
Molkerei Scheitz ist ein wunderschöner Preis
für die ganze Familie! Kühe melken, über Wiesen
toben, die gute Luft genießen, alles inklusive. Der
Wert beträgt 200 Euro. Außerdem gibt es von der
Molkerei Scheitz als weiteren Gewinn noch einen
Geschenkkorb mit köstlichen ANDECHSER NATUR
Bio-Produkten im Wert von 50 Euro.
Und für Feinschmecker-Naschkatzen stiftet Clement
chococult aus Bernried einen Pralinenkurs für
zwei Personen mit Insider-Wissen und den zartesten
Versuchungen in edler Schokolade und kostbaren
Zutaten. Der Wert beträgt rund 200 Euro incl. Clement
chococult-Schürze.
Die Aufgabe:
Wer das Magazin aufmerksam liest, findet die gesuchten
Zahlen ohne Probleme. Bitte notieren. Hier die Fragen:
Wie viele Passagiere (ohne Pilot) passen
in die größere Gondel der Landstettener-
Ballonfahrten?
Vor wie vielen Jahren gründete sich die Initiative
zur Rettung des Schacky-Parks in Dießen?
Wie viele Gedichte des Musikers und Kabarettisten
Josef Brustmann finden Sie in diesem Magazin?
Zusammengezählt ergibt das Ihre Glücks-Gewinnzahl,
die Sie bitte mit dem Stichwort GEWINNSPIEL per E-Mail
senden an: kontakt@seemagazin.de
oder per Postkarte an:
Starnberger SeeMagazin, max.medienbüro,
Berger Straße 19a, 82335 Berg
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Einsendeschluss: 15.12.2010
DIE GLÜCKLICHEN GEWINNER
Die schönen Preise des Gewinnspiels im
letzten Starnberger SeeMagazin gingen an:
Susi und Oliver Sternbeck aus Eurasburg,
die ein Wochenende zu zweit im DESIGN-
HOTEL WALLISERHOF IN BRAND genießen.
Über den SEGELKURS in der Segel- und
Sportbootschule Tutzing freut sich Ursula
Kitzthum aus Weilheim. Den GIRO-SKI-
HELM von Brandoffice Handelsagentur Lars
Langer ging an Anne Boldt in Gauting und
die Eintrittskarten für einen AUSFLUG
INS LEGOLAND, gestiftet vom Tourismusverband
Starnberger Fünf-Seen-Land,
hat Marianne Bez aus Pöcking gewonnen.
Herzlichen Glückwunsch!
www.seemagazin.de | Starnberger SeeMagazin 2010 119
Advertorial
Teamspiele
LANDHOTEL KLOSTERMAIER
Zünftig tafeln
wie seinerzeit
Hier wäre auch Ludwig Ganghofer gerne eingekehrt:
Die Wirtin des Ickinger Landhotels Klostermaier
bezieht das Wildbret nämlich vom Jäger aus Fall!
Überhaupt lässt sich im Landhotel Klostermaier beste bayerische
Küche genießen – ob rescher Schweins- oder zarter
Zwiebelrostbraten, frische Forellen und Saiblinge aus Isar oder
Aumühlen-Zucht, Renken aus dem Starnberger See. Ein dreigängiges
Mittagsmenü gibt es schon für 9,80 Euro. Wem nach
kräftigem Ausschreiten auf dem Isarwanderweg zwischen
Thalkirchen und Pupplinger Au oder vom Kloster Schäftlarn
kommend, der Sinn nach einer Brotzeit steht, wird bestens
bedient und auf der Sonnenterrasse mit Blick ins Isartal und
auf das Karwendel-Gebirge belohnt.
Im rustikalen Restaurant sitzt der Gast zünftig an gescheuerten
Holztischen, und der Weinliebhaber wird von Sommelière
Vanessa Koller vorzüglich beraten. Stolz ist Hotelchefin
Karin Schmid auch auf die süßen Sachen aus der hauseigenen
Konditorei. Nicht verpassen: die „Torte Mousse au chocolat“!
Zum Frühstück ab sieben Uhr (wochenends ab acht Uhr) sind
Hotel- wie Tagesgäste willkommen. Für Feiern und Tagungen
gibt es einen Nebenraum. Apropos Ganghofer: Vielleicht
hat der ja tatsächlich hier getafelt. Zu seiner Zeit haben Karin
Schmids Vorfahren an gleicher Stelle im „Gasthaus zur Post“
Braten, Bier und Brotzeit serviert. Das Landhotel Klostermaier
wurde 2007 nach dem historischen Vorbild gebaut.
EIN HEFT, RANDVOLL MIT GESCHICHTEN UND
BILDERN, IST IMMER EINE GEMEINSCHAFTS-
SACHE. AUS DEM TEAM KURZ VORGESTELLT
ART! WORK!
Wenn, dann verlieben wir uns bereits nach Bruchteilen
von Sekunden. Deshalb ist der optische Auftritt
auch so wichtig, was Michael Darling und
Andreas Meiler von design apartment sehr wohl
wissen. Die beiden Grafikdesign-Profis aus München
sorgen für unser gutes Aussehen – vom
Titelbild bis zur letzten Seite. Ihre Beziehung zum
Starnberger See außerhalb der Profession? „My favourite
lake with a view!“, sagt Michael, der gebürtige
Engländer. „Ich kenne kein schöneres Schwimmbecken!“,
meint Andreas, der waschechte Münchner.
SPEZIELL!
Christine Schulz ist Journalistin und Buchautorin
(u.a. ausgezeichnete Wissensbücher für Kinder wie
„nachgefragt: Politik“, „Was glaubt die Welt?“ oder
„Wer war das? Forscher und Erfinder.“) Weil sie nicht
nur hervorragend recherchiert und schreibt, sondern
auch in Wörthsee lebt, hat sie uns die spannenden
Geschichten für das Ammersee-Spezial geliefert.
ÜBERALL!
„Wenn einer von uns neun Geschwistern in den
Ferien zu Tante Gundi an den Starnberger See
fahren durfte, war’s das große Los. In Percha gab es
nämlich einen Badeplatz mit Steg, ein Boot und viel
Hüttenzauber!“ Schöne Erinnerungen von Barbara
Kraus, Chefredakteurin des Starnberger SeeMagazins,
die vom Niederrhein stammt („tiefstes Beuys-
Land“), zum Studium nach München kam – und
blieb. Beim Titelbild-Shooting in Leoni hatten sie
und Bildredakteurin Roya Norouzi, Vielgereiste mit
Familien-Landung in München, eine Menge Spaß.
Landhotel Klostermaier
Mittenwalder Straße 9
82057 Icking
Tel. 08178 867870
Kein Ruhetag
www.landhotel-klostermaier.de
AKTUELL!
Unsere Autorin Nina Daebel ist Historikerin, freie
Redakteurin und ein Nordlicht aus Schleswig-
Holstein, die seit sechs Jahren am Starnberger See
unterwegs ist und in Holzhausen lebt. „Für mich
ist der See magisch. Was auch immer ich verloren
glaubte, ist mir hier nah“, sagt Nina. Die magischen
Momente, erklärt unsere Autorin weiter, erlebe sie
eher im ruhigen Winter. „Am Ufer zu stehen und zu
lauschen, wie zerbrechliche Eisstücke durch die
Wellen zart-klirrend aneinandergestoßen werden,
das ist wie der Klang eines Windspiels.“
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Junge Talente &
gute Tradition
ABENTEUER
Im Ballon, auf dem
Kraxnbichl und
mit süßen Möpsen
CHRISTIAN TRAMITZ
Verliebt in
Ammerland
Zwischen »Pastewka«
und »Der Bär«
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Zwei, die den See an allen Tagen und mit allen Launen
kennen, sind die „Lichtbildner“ Jan Greune und
Dr. Ulrike Mertz, die für das Starnberger SeeMagazin
auch als Autorin unterwegs ist.
Beide leben am See – der eine in Münsing, die andere
in Starnberg. Neben dem Profihandwerk stellte
Fotograf Jan bei unserer Aufmacher-Reportage zur
Ballonfahrt auch seine akrobatischen Fähigkeiten
unter Beweis: Mit Kamera und Teleskopstange
jonglierte er gefährlich am Gondelrand, um seine
ungewöhnlichen Bilder einzufangen.
Für ihre Geschichte vom „Almdoktor Hausmann“
(Foto und Text) nahm auch Ulrike Mertz einen sportlichen
Auf- und Abstieg auf die Bernauer Alm am
Risserkogel in Angriff.
See-Liebhaber. Oben:
Andreas Meiler und
Michael Darling, design
apartment. 2. Reihe:
Fotograf Jan Greune, die
Autorinnen Christine Schulz
(Mitte) und Nina Daebel.
Unten: Dr. Ulrike Mertz
(links); Bildredakteurin
Roya Norouzi mit Barbara
Kraus, Leitung Redaktion.
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wird herausgegeben von
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Leitung Redaktion:
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Redaktionsbüro
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Projektleitung:
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Anschrift wie Verlag
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Schlussredaktion:
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dieser Ausgabe:
Text:
Dr. Peter Baier, Nina Daebel,
Manfred Hummel, Dr. Ulrike
Mertz, Elke Reichart, Max
Scharnigg, Christine Schulz,
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Fotografen: Peter von Felbert,
Jan Greune, Thomas Kilper,
Carsten Knappe (Illustrationen),
Quirin Leppert, Dr. Ulrike Mertz,
Tanja Rohmann, Thomas
Schmid, Harry Sternberg.
Ansprechpartner für
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Elke Ross
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