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SeeMagazin Gute-Laune-Tage (Vorschau)

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4 197540 504504<br />

06<br />

JAHRESAUSGABE_2010<br />

€ 4,50<br />

... für Einheimische und Gäste<br />

Magazin<br />

20 Seiten<br />

AMMERSEE<br />

SPEZIAL<br />

HEIMAT HEUTE<br />

Junge Talente &<br />

gute Tradition<br />

ABENTEUER<br />

Im Ballon, auf dem<br />

Kraxnbichl und<br />

mit süßen Möpsen<br />

CHRISTIAN TRAMITZ<br />

Verliebt in<br />

Ammerland<br />

Zwischen »Pastewka«<br />

und »Der Bär«<br />

Star-Gast<br />

Sonsee Neu<br />

+<br />

EXTRA!<br />

SPORT, SPIEL, KULTUR<br />

<strong>Gute</strong>-<strong>Laune</strong>-<strong>Tage</strong><br />

1 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de<br />

DER TIPP-KALENDER ZUM MITNEHMEN<br />

MEHR ERLEBEN:<br />

NATURSCHÖNHEITEN<br />

GEHEIMTIPPS FÜR GENIESSER<br />

www.seemagazin.de


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STARNBERGER SEEMAGAZIN / Jahresausgabe 2010<br />

E<br />

ditorial<br />

Großes Foto: Peter von Felbert aus der Kunstserie „blaues land“; Annette Hempfling<br />

„Es war nicht die wildeste Jugend, aber eine sehr angenehme …“<br />

Diese entspannte Zusammenfassung stammt aus einer Geschichte von<br />

Max Scharnigg. Es geht darin um Teenagerzeiten am Starnberger See, um<br />

Sonntage im Speckgürtel und dieses vage Grimmen, sich wegen der ganzen<br />

Schönheit und Idylle zum Beispiel gegen Berliner Coolness verteidigen zu<br />

müssen. Um Gefühle also, die man kennt, weshalb wir beim Lesen ständig<br />

lächeln mussten. Als der junge Schriftsteller dann zusagte, für diese Ausgabe<br />

über seine Zeit auf dem Tutzinger Gymnasium zu schreiben, großes Lächeln!<br />

Weil viele unserer Leser dann ebenso das angenehme „Genauso-war’s“-Seufzen erleben und alle anderen das Lebensgefühl<br />

im Fünf-Seen-Land besser kennenlernen werden (ab S. 58). Womit schon viel von dem erreicht wäre, was wir uns vorgenommen<br />

haben: Ein wenig Teilchenbeschleuniger für unsere Heimat zu spielen, vielleicht nicht gerade mit Lichtgeschwindigkeit,<br />

aber mit hoffentlich ansteckender Bewegungsenergie. Viel Interessantes haben wir wieder gefunden zwischen Gilching<br />

und Tutzing, Herrsching und Berg – und standen plötzlich am Ammersee. Bayerns drittgrößter See liegt ja nur einen Katzensprung<br />

entfernt und ist jeden Ausflug wert. Aus diesem entspannten Zusammentreffen ist schließlich ein stattlicher Extrateil<br />

von 20 Seiten gewachsen (ab S. 84). Wir sind gespannt auf Ihre Reaktion und hoffen, dass Sie sich freuen über die<br />

Geschichten und Anregungen in unserer bislang größten Ausgabe des Starnberger <strong>SeeMagazin</strong>s.<br />

Unser Covermodel:<br />

Schauspielerin<br />

Sonsee Neu.<br />

Ihr Outfi t: Tunika und<br />

Hose über den Werkstattladen<br />

Seeshaupt.<br />

Styling: Ulrike Teterycz.<br />

Haare und Make-up:<br />

Orlando Sliwa/ Agentur<br />

Stammhaus.<br />

Thomas Kilper,<br />

Goldberg Studios<br />

München, hat wieder<br />

unser Cover fotografi ert.<br />

Unsere Location:<br />

die Simmerdinger Werft<br />

in Leoni.<br />

Sabine Schönmann und Elke Ross<br />

Herausgeberinnen des Starnberger <strong>SeeMagazin</strong>s<br />

Natürlich freuen wir uns über Ihre Meinung zum Heft. Klicken Sie uns<br />

bitte an auf www.seemagazin.de. Sie fi nden dort die direkte Leitung zur<br />

Redaktion und ständig neue Tipps rund um den Starnberger See.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 03


INHALT<br />

06 Das Herz<br />

in luftiger Höh’<br />

Eine Ballonfahrt über<br />

das Fünf-Seen-Land<br />

16 „Ich bin der Star!“<br />

Das große Mops-Treffen<br />

in Ambach<br />

20 fische, fotos, föhn<br />

Mit Schauspielerin Sonsee Neu<br />

beim Fotoshooting<br />

24 Tipps / Natur & Spiel<br />

Neu, entdeckt, gesammelt:<br />

Ideen für die Freizeit<br />

32 See-Lektüre / Krimi & Co.<br />

Bücher rund um die Region<br />

34 Das weiß-blaue Band<br />

Tradition in aufregenden Bildern<br />

42 Chefsache<br />

Hier red'n mia! Wenn<br />

Bürgermeister erzählen<br />

44 Die wilden Acht<br />

Das Jugendprojekt Villa südSee<br />

in Seeshaupt<br />

46 Der Doktor, die Alm<br />

und das Doppelleben<br />

Dr. Hausmann und seine<br />

(Aus-)Zeit auf der Alm<br />

50 Zwei Radltouren<br />

Mit Manfred Hummel unterwegs<br />

52 „Das Landei in mir<br />

erwachte …“<br />

Unser Seegespräch:<br />

Dieses Mal mit Schauspieler<br />

Christian Tramitz<br />

56 Junge Talente / Folkpop<br />

Tuó, zwei Musikerinnen aus<br />

Wolfratshausen<br />

58 Die Seeschule<br />

Eine Erzählung von<br />

Max Scharnigg<br />

64 Schutzbedürftige<br />

Riesen<br />

Der Bildhauer Josef Lang<br />

im Porträt<br />

70 Tipps / Kultur mit Genuss<br />

Neu, entdeckt, gesammelt:<br />

Ideen für Kenner und Genießer<br />

74 Eine ganz natürliche<br />

Leidenschaft<br />

Lilian Maier: Die moderne<br />

Bäuerin<br />

78 Spielerische Liaison<br />

Die Kulturmacher: Elisabeth Carr<br />

und Matthias Helwig<br />

82 Viele Kleine,<br />

keine Großen<br />

Das Schicksal der Seemuscheln<br />

Fotos: Jan Greune; Ammersee-Segelschule; Peter von Felbert; privat (3); Ulrike Mertz<br />

16<br />

84<br />

06<br />

04 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de<br />

110


Unser Service für Sie!<br />

Zentrale Zimmervermittlung<br />

84<br />

AMMERSEE<br />

spezial<br />

Der Schacky-Park / Botschafter Peter Linder<br />

erinnert sich / Der Chronist von Holzhausen /<br />

Scherben bringen Glück / Tipps & Ideen für den<br />

Ausflug / Das Chaos-Orchester / Sag „Ja“ in Utting<br />

106 Ich bin ein Bauernbub<br />

Josef Brustmann: Die neuen Gedichte<br />

des Musikers und Kabarettisten<br />

110 Aloha aus der Südsee<br />

Das Team vom Fischermichel beim<br />

schwersten Kanurennen der Welt<br />

114 See-Töne / DVDs & Hörbücher<br />

Kartenvorverkauf<br />

– Schlossberghalle (Starnberg)<br />

– Roseninselserenaden<br />

– Jazz am See (Feldafi ng)<br />

– LEGO-Land (Günzburg)<br />

– Oberbayern Card<br />

– München Ticket (Deutsches Theater,<br />

Olympiahalle, -stadion, SEA LIFE etc.)<br />

Touristische Informationen<br />

– Buchheim Museum<br />

– Museum Starnberger See<br />

– Kaiserin Elisabeth Museum<br />

– Natur-Erlebnistouren<br />

– Führungen in Starnberg<br />

– Ammersee Touren<br />

– Führungen Kloster Andechs<br />

(Kirche, Brauerei, Bierprobe)<br />

– Auf Sisis und Ludwigs Spuren<br />

– Schifffahrtspläne<br />

– Radeln und Wandern<br />

– Golf<br />

– Roseninselführungen<br />

– Archäologischer Park Herrsching<br />

– Veranstaltungskalender<br />

– Nordic Walking Park, 280 km mit<br />

23 Routen vom Ammersee zum Starnberger See<br />

116 Wo bin ich?<br />

Ein toller Ausblick …<br />

118 Das große Gewinnspiel<br />

Holen Sie sich einen Traumpreis!<br />

122 Impressum<br />

Tourist-Information<br />

Tourismusverband<br />

Starnberger Fünf-Seen-Land<br />

Wittelsbacherstraße 2c<br />

82319 Starnberg<br />

Telefon: 08151 90600<br />

Fax: 08151 906090<br />

info@sta5.de<br />

www.sta5.de<br />

Januar – Dezember:<br />

Mo bis Fr 8.00 – 18.00 Uhr<br />

Mai – Oktober:<br />

Mo bis Fr 8.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa 9.00 – 13.00 Uhr<br />

Tourist-Information<br />

Herrsching<br />

Bahnhofplatz 3<br />

82211 Herrsching<br />

Telefon: 08152 5227<br />

Fax: 08152 40519<br />

herrsching@sta5.de<br />

www.sta5.de<br />

November – April:<br />

Mo bis Fr 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Mai – Oktober:<br />

Mo bis Fr 9.00 – 13.00 Uhr<br />

und 14.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa 9.00 – 13.00 Uhr<br />

34<br />

64


ABENTEUER / Ballonfahrt<br />

Sechs in einem Korb, rund<br />

1000 Meter über der Erde und<br />

mit einem Weitblick über Wald,<br />

Wiesen und Dorfflecken. Unser<br />

Pilot Peter März (im weißen<br />

T-Shirt) kontrolliert die Gasbrenner<br />

und ist gleichzeitig unser<br />

entspannter Luftreise-Führer.<br />

6 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Das Herz<br />

in luftiger Höh’<br />

ES GIBT SO VIELE MÖGLICHKEITEN, DIE HEIMAT ZU ERKUNDEN.<br />

AUF DEN WINDWEGEN IM HEISSLUFTBALLON ERSCHLIESST SICH UNS<br />

DAS BEKANNTE NOCH EINMAL AUF NEUE WEISE<br />

Fotos: Jan Greune Text: Barbara Kraus<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 7


ABENTEUER / Ballonfahrt<br />

Den festen Boden zu verlassen, macht selbst den Mutigen<br />

erst einmal nervös. Aber Janina bleibt gelassen<br />

Aufwärts, immer weiter:<br />

Janina Greune, 10, schaut<br />

zurück auf die Lieben, die ihr<br />

vom Startplatz in Landstetten<br />

nachwinken.


www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 9


ABENTEUER / Ballonfahrt<br />

Ja, Hasenherz, du bist in<br />

Wahrheit froh darüber,<br />

dass der Start gleich zweimal wegen schlechter Wetterbedingungen<br />

verschoben werden muss. Wir leben auf der Erde, so ist es<br />

uns bestimmt. Sagst du. Andererseits, niemand zwingt dich zu<br />

diesem kleinen Abenteuer. Bis auf deine Neugier, weil doch so<br />

viele von da oben schwärmen, von der Stille, dem anderen Blick,<br />

dem Gefühl von Freiheit …<br />

Und dann kommt der Sonntag im späten September, die Sonne<br />

scheint, wenn auch etwas zaghaft, und Günther Härter von den<br />

„Landstettener Ballonfahrten“ meint fröhlich am Telefon: „Heut<br />

pack mas! Treffpunkt 16 Uhr am Startplatz. Den finden Sie ganz<br />

leicht an der Landstraße von Starnberg zum Kloster Andechs,<br />

knapp einen Kilometer hinter Landstetten neben dem Parkplatz<br />

in einer Senke.“ – „Und was ist mit Höhenangst? Manchmal bekomme<br />

ich schon Zitterknie, wenn ich von einem steilen Treppenabsatz<br />

nach unten schaue.“ – „Auch Flugangst? Sonst gibt es kein<br />

Problem. Beim Ballonfahren wird niemandem schwindlig, weil<br />

man keinen direkten Bezugspunkt zum Boden mehr hat.“ Ich<br />

kenne keine Flugangst, aber das Herz hängt trotzdem in der Hose.<br />

Szenen einer unvergesslichen<br />

Reise: Vom Aufbau bis zur<br />

Landung vergehen vier Stunden,<br />

davon 100 Minuten im Flug.<br />

Stolze 28 Meter misst das<br />

Luftgefährt vom Korbboden bis<br />

zur Ballonspitze. Foto links<br />

oben: Angelika und Florian<br />

Schade und Pilot Peter März<br />

beim Interview mit Barbara<br />

Kraus. Foto unten: Pilot Peter<br />

erklärt seinen Fahrgästen die<br />

Heimat von oben.<br />

Der große Auftrieb<br />

So viele fröhliche Gesichter. Auf der Startwiese ist einiges los,<br />

Hunde bellen, Kinder springen um den Transporter, der tonnenschwere<br />

Ausrüstung herankarrt, die Ballonpassagiere warten<br />

in Familiengrüppchen. Sie lachen und reden, und über allem<br />

vibriert eine positive Aufregung. Den festen Boden zu verlassen,<br />

macht jeden, selbst den Mutigen, erst einmal nervös.<br />

Günther Härter, ein sportlicher Mittfünfziger, übernimmt das<br />

Kommando und scharrt die Himmelstouris um sich. Er erklärt,<br />

dass wir heute mit einem großen und einem kleineren Ballon<br />

fahren. Bitte sagen Sie IMMER fahren, NIEMALS fliegen, weil<br />

man seit jeher von der Luftfahrt spricht. So die Logik dieser<br />

Marotte. Zwei Heißluft-Gefährte, das bedeutet einmal acht und<br />

einmal fünf Gäste, je plus Pilot. Ich komme ins kleine Körbchen<br />

mit Jan Greune, unserem Fotografen, und seiner Tochter<br />

Janina, zehn Jahre alt und total entspannt. Dazu passen in unsere<br />

Gondel noch Angelika und Florian Schade aus Gauting.<br />

Der Pilot ist Peter März, 55, erfahrener Ballonfahrer und wie sein<br />

Geschäftspartner Härter obendrein passionierter Bergsteiger mit<br />

Achttausender-Erfahrung.<br />

10 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Die Ballons richten sich gleichzeitig<br />

auf – lautlos, majestätisch. Es ist 16.50 Uhr:<br />

Jeder hat einen Logenplatz<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 11


ABENTEUER / Ballonfahrt<br />

Ballone haben immer Vorfahrt –<br />

lautet die Regel da oben. „Alle vier<br />

Jahreszeiten haben ihren eigenen Reiz<br />

für Ballonfahrten“, meint Peter März von<br />

den „Landstettener Ballonfahrten“,<br />

die auch Alpenüberquerungen anbieten.<br />

wird der Passagierkorb auch heute noch aus Weide geflochten und<br />

wiegt fast 100 Kilo. Die Ballonhülle hingegen besteht inzwischen<br />

aus einem Hightech-Gewebe. Auf unserer Tour hängen außer<br />

dem Gewicht von sechs Personen noch 175 kg Flaschengewicht<br />

fürs Propangas am Ballon. Am Ende werden wir für unsere 100<br />

Flugminuten weniger als die Hälfte verbraucht haben. An Bordinstrumenten<br />

gibt es einen Höhenmesser mit Temperaturanzeige,<br />

ein Variometer für die Berechnung von Steigung und Fall, ein<br />

GPS-Gerät als moderner Kompass und ein Funkgerät für den<br />

Kontakt mit unserem Begleitfahrzeug am Boden und der Flugsicherung<br />

in München. Oskar Bravo Viktor Romeo – OBVR –<br />

lautet die Kennung unseres klatschmohnroten Luftballons.<br />

Ballonfahrer packen stets mit an. Gut so. Beim Schleppen, Ziehen<br />

und Zurren kann man die Nervosität gut überspielen. Der<br />

Aufbau wird eine Dreiviertelstunde benötigen. Die beiden<br />

Weidenkörbe liegen schon seitlich gekippt auf der Wiese, davor<br />

die Ballonhüllen, jede so groß und bunt wie das Zeltdach vom<br />

Zirkus Roncalli. Seile und Tragegurte werden herangeschleppt,<br />

sortiert und befestigt. Gasflaschen und Brenner stehen bereit,<br />

dann treten zwei Riesenventilatoren in Aktion. Die Windmacher<br />

heulen gegen die friedliche Sonntagsruhe. Es dauert eine<br />

Weile, bis sie tausende Kubikmeter Luft in die Hüllen geblasen<br />

haben und die sich langsam aufblähen. Die Gasbrenner werden<br />

angeworfen. Laut fauchend schießen mächtige Flammen in die<br />

hauchdünnen Ballonkleider und erwärmen die Innenluft. Beinahe<br />

gleichzeitig richten sich die Ballons auf, lautlos, majestätisch.<br />

Unsere Helfer stemmen sich in die Seile, halten die Luftfahrzeuge<br />

am Boden. „Schnell reinklettern, so wie ich es vorher erklärt<br />

habe!“, ruft Peter März. Noch einmal den Liebsten gedrückt, ein<br />

Lächeln probiert. Dann stehen wir erwartungsvoll im Korb, im<br />

Zentrum unser Pilot, die eine Hand am Zug zum Befeuern der<br />

Brenner, die kopfhoch über ihm an einer Stellage befestigt sind.<br />

Es ist 16.50 Uhr: Jeder hat einen Logenplatz.<br />

Die alte Weise und neue Art<br />

Nicht viel getan hat sich, seitdem ein Hahn, eine Ente und ein<br />

Schaf vor gut zweihundert Jahren die Premiere im Ballon<br />

überstanden haben. Die erste „unbemannte“ Heißluftballonfahrt<br />

unternahmen die Brüder Ètienne und Joseph Montgolfier schon<br />

einige Wochen zuvor am 5. Juni 1783, wobei sie Holzkohle zum<br />

Feuern benutzten. Von diesem Tag weg hat sich die Fahrerei<br />

nicht groß verändert: Der Wind hat das Sagen, er lenkt den Ballon.<br />

Was dem Piloten zu tun bleibt, ist das geschickte Ausnutzen<br />

verschiedener Strömungen in unterschiedlicher Höhe, um sich<br />

den besten Windweg zu suchen. Wie zu Zeiten der Montgolfiers<br />

Eine erhebende Reise<br />

Fast hätte ich ihn verzittert. Den Start nicht zu bemerken, ist<br />

ganz leicht, weil sich der Ballon so sanft vom Boden löst. Wie<br />

von einem Luftkissen getragen, heben wir ab. Schwerelos, kein<br />

Schwanken, kein Ohrensausen, windstill. Steigen wir wirklich<br />

oder versinken die Wiesen, die Menschen, die uns nachwinken,<br />

die Straßen, Häuser und Flure? Schon nach wenigen hundert<br />

Höhenmeter öffnet sich ein 360-Grad-Panorama, der Blick geht<br />

weit. Das fahle Licht der Spätnachmittags-Sonne zaubert eine<br />

Szenerie in Aquarelltönen, malt weichgezeichnete Luftspiegelbilder<br />

auf die Erde. Wie gezogene Zuckerwatte liegt ein zarter<br />

Dunstschleier über dem See. Hier und da leckt ihn die Sonne<br />

genüsslich auf. Unsere Augen gewöhnen sich ans Spiel von Licht<br />

und Schatten, und wir entdecken die Roseninsel als Tupfer mit<br />

lindgrünem Rand.<br />

Die Zeit dehnt sich aus. Schwebezustand über dem wiegenden<br />

Schilfgürtel des Maisinger Sees, der von oben wie eine kleine<br />

Schwester des Starnbergers aussieht. Das lange Gras, glaubt man,<br />

ist mit den Händen zu fassen oder die Kronen des dunklen<br />

Fichtensaums um den Auwinger Weiher. Wir steigen. Einmal<br />

umdrehen, hinter uns liegt der Heilige Berg mit Kloster Andechs,<br />

das seine Dominanz von oben einmal mehr unterstreicht.<br />

Wie wird sich der Hundertwasserturm wohl neben der Molkerei<br />

ausmachen? Wahrscheinlich auch nicht mehr als eine kunterbunte<br />

Schnecke. Der ewig weite Luftraum schafft lächelnd<br />

Distanz. Pöcking rückt heran. Von den Playmobil-Villen, ihren<br />

schmucken Terrassen, den geranienroten Balkonen und wettergegerbten<br />

Stegen steigen Stimmen auf. Im Lilliput-Format sieht<br />

die Heimat anders aus, verspielter in ihrem verqueren Schachbrettmuster.<br />

Wir freuen uns. Bedenken oder Momente der Angst?<br />

Verschwunden, die können doch nicht fliegen!<br />

„Wir haben leichte Nordströmung und werden ruhig zwischen<br />

Starnberger und Ammersee pendeln“, erklärt Pilot Peter. Immer<br />

ruhig weiter Richtung Süd, Südosten. Wir steigen bis auf 2300<br />

12 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


wohin sie gehen, wissen wir nicht.<br />

worauf sie stehen, schon.<br />

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ABENTEUER / Ballonfahrt<br />

Null Probleme bei der Landung –<br />

alle hängen an den Seilen.<br />

Meter. Vor uns baut sich eine dramatische<br />

Wolkenkulisse in Graublau auf.<br />

Der gelbe Schwesterballon, weit im<br />

Westen, fährt in einen Sonnenlicht-<br />

Streifen und wirft einen grandiosen Schatten in Übergröße.<br />

Wir schauen, staunen, niemand spricht, der Kopf steckt in den<br />

Wolken und das Herz hängt über der Welt.<br />

In dieser Höhe ist meine Jacke zum ersten Mal nicht restlos überflüssig.<br />

Bei knapp 18 Grad sind wir gestartet. Fest war ich davon<br />

überzeugt, „dass es da oben ganz schön kühl sein wird“. Dabei<br />

bleibt es warm und windstill im Korb. 80 bis 100 Grad unterm<br />

Ballondach strahlen ab, und außerdem: Wer mit dem Wind fährt,<br />

spürt ihn nicht! Wegen der geringen Thermik ist Oskar Bravo<br />

Viktor Romeo heute mit ein bis vier Knoten auch nicht gerade<br />

rasend unterwegs.<br />

„Dort unten, ist das der Maisinger See?“ Peter März kann immer<br />

Auskunft geben, er kennt jeden Quadratmeter. „Nein, das ist der<br />

Eßsee bei Seewiesen, wo Konrad Lorenz seine Studien mit den<br />

Wildenten gemacht hat.“ Deixlfurt, der Deutenberg, Obertraubing,<br />

drüben am Ostufer ist Münsing auszumachen und Tutzing<br />

liegt fast unter uns. „Glück ab, gut Land!“, ruft unser Pilot<br />

noch einmal den Ballonfahrer-Gruß und setzt dazu ein paar<br />

Feuerstöße mit dem Brenner. Zwei, drei weitere Handgriffe, kurz<br />

öffnet sich eine Luke im Hüllendach und durch den Rückstoß<br />

beginnt der Ballon zu tanzen. Wir drehen uns für einen wunderschönen<br />

Augenblick.<br />

Allmählich sinkt die Sonne rund und schwer zur Erde. Wir stehen<br />

über einer Kiesgrube und können bis auf den moorschwarzen<br />

Grund eines kreisrunden Weihers schauen. Unser Ballonchef<br />

redet von der Landung und einem günstigen Platz, den er dafür<br />

suchen muss. Besser noch mal über diesen Hub und den Waldsaum<br />

dort drüben fahren, denn da unten gibt’s ein paar Bauern,<br />

die gar nicht gut auf Ballonfahrer zu sprechen sind, weil sie um<br />

Acker und Wiese fürchten, in der die eine oder andere Landung<br />

schon mal eine Schleifspur hinterlassen hat. „Ist auch nicht so<br />

lustig, wenn die Kühe durchgehen“, meint Peter März mit kleinem<br />

Grinsen. „Und einmal wollten Pferde von der Weide in<br />

unseren Hänger für die Ausrüstung trotten.“<br />

Die Landung aus dem Bilderbuch<br />

Eine Wiese bei Monatshausen soll das Ende unserer Reise sein.<br />

Der Begleitwagen ist informiert. Dann geht alles ganz schnell. Der<br />

Pilot öffnet ein Ventil an der Ballonspitze, die warme Luft entweicht<br />

mit einem großen Seufzer und unsere Gondel sinkt der<br />

Erde eiliger entgegen als sie aufstieg. Wir halten uns an den<br />

Halteschlaufen im Korbinneren fest, die Knie leicht gebeugt, so<br />

wie Peter März uns zuvor ermahnt hatte. Ein kurzer Ruck, der<br />

Korb wankt in Zeitlupentempo einmal nach vorn, einmal zurück.<br />

Dann steht er sicher auf der Erde. Eine Punktlandung wie aus dem<br />

Bilderbuch. Traurig fällt der stolze Ball in sich zusammen. Und<br />

jetzt? Man könnte noch viel erzählen von den Leuten, die mit<br />

leuchtenden Augen unsere Landung verfolgen, von der Ballonfahrer-Taufe<br />

mit Champagner und dieser kuriosen Sitte, dabei<br />

eine Haarlocke zu verbrennen. Aber das Herz! Es hängt doch<br />

immer noch in luftiger Höh’.<br />

<br />

Besser noch einmal über<br />

diesen Hub und den Waldsaum<br />

dort drüben fahren<br />

So will es der Brauch: Jeder<br />

Neuling opfert bei der Ballonfahrer-Taufe<br />

ein paar Haare,<br />

die abgebrannt werden (Foto<br />

oben: Janina). Mit Champagner<br />

und einem Adelszertifikat<br />

wird er belohnt. Und dann gibt<br />

es viel zu erzählen. Im Foto<br />

rechts: Florian und Angelika<br />

Schade, Pilot Peter März und<br />

Barbara Kraus (rechts).<br />

14 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Das ideale Boot für perfekte <strong>Tage</strong> auf dem See<br />

Edle Sportboote sind heute wieder aus Holz.<br />

Moderne Holzboote höchster Qualität haben<br />

formverleimte Bauweise und sind dadurch leicht,<br />

sportlich und sparsam. Außerdem pegeleicht<br />

und unempndlich sowie umweltverträglich.<br />

Das abgebildete Motor-/Elektroboot ist ideal für<br />

Wasserskifahrer und für Familien. An Bord nden<br />

sechs Personen komfortabel Platz zum Sitzen<br />

oder Liegen. Sonnenanbeter lieben die bequeme<br />

Badeplattform und die großzügige Liegeäche,<br />

unter der sich ein ausklappbares Sonnenverdeck<br />

verbirgt. Das offen gestaltete Vorschiff bietet<br />

eine Sitzgruppe mit Esstisch und Kühlschrank.<br />

Das Cockpit verfügt über ein Controlcenter mit<br />

Touchscreen und GPS sowie DVD/CD-Hianlage.<br />

Motorisierung wahlweise mit E-Power- oder mit<br />

Turbodiesel- bzw. Benzinmotor. Ausstattung und<br />

Farben sind frei wählbar. Am Starnberger See<br />

liegen zwei dieser Boote in Mahagoni. Alternativ<br />

in klarlackiertem Carbon.<br />

RAPP Swiss Wooden Boats<br />

Modell Blue Sky 600<br />

Deutschlandvertretung<br />

DELUXE BOATS Starnberg<br />

www.deluxe-boats.de<br />

info@deluxe-boats.de<br />

Tel 0160/3506060<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 15


LEUT’ & LEBEN / Tierisch<br />

„Ich bin der Star!<br />

Lasst mich mal erzählen“<br />

Gestatten: Soleil-Noir<br />

de la Bastide des Figuiers,<br />

genannt Max.<br />

Fotos: Sabine Hermsdorf; privat<br />

16 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


…MEINTE MAX, ALS UNSERE AUTORIN NINA DAEBEL EINE GESCHICHTE ÜBER DAS ALLJÄHRLICHE<br />

MOPS-TREFFEN IN AMBACH SCHREIBEN WOLLTE. WARUM NICHT, HAT SIE GEMEINT UND IHM DABEI<br />

DEN NACKEN GEKRAULT. MAX HAT’S DANN AUCH SEHR NETT GEMACHT<br />

„Ah oui, als Franzose liebe isch das Leben,<br />

die Frauen und die Leidenschaft! Modischen Schick schätze ich<br />

ebenfalls sehr. Aber die sechsjährige Buffy aus Königsbrunn bei<br />

Augsburg hat es beim letzten Mops-Treffen echt übertrieben.<br />

Sie kam im Minikleid. Rosa-weiß mit Rüschen. Nein, deswegen<br />

hing mir nicht die Zunge aus’m Maul. Es war einfach sehr warm,<br />

und ich hatte Durst von den vielen Wettrennen. Buffy jedenfalls<br />

sah aus wie ein Knallbonbon. Mein Geschmack war’s nicht.<br />

Aber Monty, der extra aus dem Allgäu angereist war, stand voll<br />

auf sie. Er hat sie umschwärmt wie eine Motte das Licht. Und<br />

das, obwohl sie vier Jahre älter ist als er!<br />

Bonjour erst einmal, mesdames et messieurs. Soleil-Noir de la<br />

Bastide des Figuiers ist mein Name, aber alle sagen nur ,Max‘.<br />

Geboren wurde ich am 12. September 2001 an der Côte d’Azur.<br />

Mit meinem Frauchen Alexandra Laue lebe ich jedoch seit<br />

langem in Bruckmühl bei Bad Aibling. Sie hat am selben Tag<br />

Geburtstag wie ich. Wenn das mal kein Zeichen ist! Frauchen sagt<br />

oft, wir seien seelenverwandt. Und dass ich jedes Wort von ihr<br />

verstehen würde.<br />

Klar, wieso auch nicht, bin ja intelligent, habe die Hundeschule<br />

besucht und eine Zusatzausbildung zum Jagdhund absolviert.<br />

Ich bin zu vielem fähig und ein Mops mit edlem Stammbaum.<br />

Mein Fell ist samtweich und pechschwarz. Manch einer findet<br />

mich mit meiner Knautschzone, der gedrungenen Figur, meinen<br />

Kulleraugen und dem Ringelschwanz total hässlich, andere stehen<br />

voll auf mich. Über Geschmack soll man nicht streiten, und ich<br />

äußere mich auch nicht über das Aussehen der Menschen, denn<br />

das verbietet mir meine gute Herkunft. Ich sehe das gelassen und<br />

verweise gerne auf den Spruch dieses klugen Mannes namens<br />

Loriot. Schon der wusste: ,Ein Leben ohne Möpse ist denkbar,<br />

aber sinnlos.‘ Frauchen sieht das genauso. Sie ist der Alpha-Mops<br />

in der Familie. Deswegen überlasse ich ihr das Organisieren<br />

unseres jährlich an Himmelfahrt stattfindenden<br />

Mops-Treffens, dieses exklusiven, einzigartigen und<br />

geselligen Events! Als Location dafür haben wir das<br />

Landhotel Huber in Ambach gewählt. Es liegt direkt<br />

am See. Dort gibt es einen Biergarten, eine große<br />

Wiese und einen hauseigenen Badeplatz. Das Mops-<br />

Treffen wird nun schon seit rund 20 Jahren veranstaltet.<br />

Frauchen hat die Planung vor etwa zehn Jahren übernommen.<br />

Seitdem entwickelt sich das Treffen prächtig. Beim letzten Mal<br />

waren rund 100 Menschen dabei und 70 Möpse. Angeleint ist<br />

keiner. Das wäre ja langweilig. Wir wuseln alle kreuz und quer<br />

durcheinander. Natürlich friedlich. Ohne Gebell, Gekeife oder<br />

gefährliche Attacken. Frauchen sagt immer: ,Solche Treffen<br />

kannst du mit Schäferhunden und ihren Besitzern nicht machen.<br />

Das würde Mord und Todschlag geben.‘ Ja, wir Möpse sind eben<br />

anders. Auf unserem Starnberger-See-Treffen wird gemeinsam gespielt,<br />

gerannt, gefressen, geschnuppert und geschwommen, ohne<br />

dass Zähne gefletscht werden. Es ist ein großes, friedliches Mops-<br />

Fest. Wer hier so alles vorbeischaut, weiß Frauchen ganz genau.<br />

,Es sind Adlige, Promis, Doktoren und ganz normale Bürger mit<br />

Beim letzten Mal waren rund<br />

100 Menschen und 70 Möpse dabei.<br />

Angeleint war keiner<br />

ihren Möpsen – weil hier nur der Hund zählt!‘ Frauchen hat eine<br />

Liste mit dem ,Who is Who‘ der Mops-Liebhaber, auf der sie<br />

Namen und Kontaktdaten jährlich aktualisiert.<br />

Dieser Loriot, in Wirklichkeit ja auch von adeligem Blut und ein<br />

echter von Bülow, außerdem Mops-Versteher, Mops-Liebhaber<br />

und Ehrenbürger von Münsing, war auch mal bei unserem Treffen.<br />

Das muss 2004 gewesen sein. Er hatte früher selbst Möpse:<br />

Henry und Gilbert haben sogar in seinen Sketchen mitgespielt<br />

– in ,Möpse am Nordpol‘ (1969) und ,Möpse auf dem Mond‘<br />

(1971). Zu unserem Szenetreff kam er ohne Mops, dafür mit Frau.<br />

Das war ein Jubel! Die Menschen waren völlig außer sich. Jeder<br />

hat Loriot seinen Mops in die Hand gedrückt und sie zusammen<br />

fotografiert. Der arme alte Herr. Frauchen sagt oft, sie könne verstehen,<br />

dass er seitdem nie wieder vorbeigekommen sei, obwohl<br />

sie ihn jedes Jahr erneut einlädt. Ihm seien diese ,penetranten<br />

Leute‘ wohl zu stressig gewesen. Ein Ehepaar hat ihm sogar seine<br />

gehbehinderte Mops-Dame mit selbstkonstruiertem Tragegestell<br />

in die Hand gedrückt. Ganz cool ist der Loriot geblieben. Er<br />

hat sich hanseatisch streng hingestellt und ablichten lassen. Profi<br />

eben. So wie ich. Mich hat vor kurzem das Magazin Vogue für ein<br />

Mode-Fotoshooting gebucht. ,Max, you are the best!‘, rief der<br />

eigens aus New York eingeflogene Fotograf. Den Shoot hatte ich<br />

zusammen mit einem 1,90 Meter großen Modell. Die war klapperdürr,<br />

hat auch Frauchen gesagt. Und ganz in Weiß gekleidet.<br />

Ich in Schwarz, natürlich, elegant eben. Auf dem Bild sollte es<br />

so aussehen, als ob ich die Lady ziehen würde. Kein Problem.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 17


LEUT’ & LEBEN / Tierisch<br />

Beethoven, Tequila und Emely können gern weiter rumrasen<br />

und ihre neuen Schmuckhalsbänder zeigen<br />

Jedes Jahr am Himmelfahrtstag gibt es in Ambach<br />

das Treffen der Möpse – Anhang darf auch mit.<br />

Frauchen hätte echt nicht in der Ecke hocken und mich mit<br />

Leckerlis locken müssen. Peinlich. Ich war doch der Star! Aber<br />

noch mal zum Mops-Liebhaber Loriot. Frauchen verkauft auf<br />

dem Mops-Treffen Zubehör für uns Hunde und allerlei Nippes.<br />

Darunter sind auch Magnete, die man an Kühlschränke pinnen<br />

kann. Loriot hat einen gekauft, auf dem ein beigefarbener Mops-<br />

Kopf abgebildet war. Der sollte 9,90 Euro kosten. Loriot gab zehn<br />

Euro und als Frauchen ihm die zehn Cent rausgeben wollte, sagte<br />

er gönnerhaft: ,Der Rest ist für die Kaffeekasse.‘ Noch heute muss<br />

Frauchen schmunzeln, wenn sie daran zurückdenkt.<br />

Das muss sie übrigens auch, wenn sie sich an die Dame im Blümchenkleid<br />

und mit Sonnenhut erinnert, die im Mercedes-Cabrio<br />

vorgefahren kam. Frauchen hat ihr gleich die Adressliste unter<br />

die Nase gehalten und sie darum gebeten, sich dort einzutragen.<br />

Ihr Mops Churchill war leider – oder vielleicht zum Glück? –<br />

nicht dabei. Jetzt wissen Sie sicher den Namen der Dame: Patricia<br />

Riekel! Ja, genau, die Chefredakteurin des People-Magazins Bunte.<br />

Frauchen hat sie im Jahr darauf schriftlich zum Mops-Treffen<br />

eingeladen. Der Brief kam zurück. Adresse unbekannt. Die auf<br />

der Liste angegebene Telefonnummer war auch falsch … Schauspielerin<br />

Uschi Glas hat auch zwei Möpse – zumindest hatte sie<br />

mal welche. Angeblich hat sie ihre Haushälterin mit den Hunden<br />

zu unserem Treffen geschickt. Die Hohenzollern sollen ebenfalls<br />

schon vorbei geschaut haben. Na ja, Frauchen sagt immer: ,Wer<br />

die Leine führt, ist mir egal.‘<br />

Mich interessiert das auch nicht. Aber ich kann Ihnen sagen: Da<br />

sind schon schräge Menschen-Typen dabei. Was die so über uns<br />

erzählen. Verrückt! Eine Dame zum Beispiel gestand, sie würde<br />

ihren Mops viel lieber schnarchen hören als ihren Mann. Und<br />

Buffys Frauchen meinte, sie, also Buffy, sei ein Clown, könne in<br />

jeder Position schlafen und würde dabei manchmal aussehen wie<br />

ein Alien. Das sei soooo süß. Wenn ich das höre, bin ich mir nicht<br />

mehr sicher, ob das mit dem rosa Rüschenkleid tatsächlich Buffys<br />

Idee gewesen ist.<br />

Für mich gehört zu einem gelungenen Mops-Teffen auf jeden<br />

Fall ein Bad im See. ,Unterhalb des Stegs macht er platsch, streckt<br />

alle Viere von sich und lässt sich vom Wasser anschwappen.‘ Zitat<br />

Frauchen. Ja, ich brauche nun mal meine Ruhepausen. Beethoven,<br />

Tequila und Emely können gerne weiter rumrasen und ihre neuen<br />

Schmuckhalsbänder präsentieren. Mit Swarovski-Steinen, blauweißen<br />

Bayern-Rauten oder Schriftzügen wie ,Sexmachine‘…<br />

Der Held des <strong>Tage</strong>s bin ohnehin ich. Sagt auch Frauchen. Und<br />

manchmal schiebt sie süffisant hinterher: ,Meint er zumindest.‘<br />

Sie kann echt ulkig sein.“<br />

<br />

Mein Frauchen Alexandra Laue<br />

und ich (mit rosa Zunge). Bei ihr<br />

dürfen Sie sich gern melden, wenn<br />

Sie mehr erfahren wollen – über<br />

mich oder das Mopstreffen. E-Mail:<br />

Alexandra.Laue@online.de<br />

Fotos: Sabine Hermsdorf; privat<br />

18 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

Wer am liebevoll restaurierten<br />

Bahnhof von Bernried vorbeikommt,<br />

den zieht es wie<br />

magisch zum neuen gläsernen Vorbau.<br />

Denn hinter den großen Scheiben tut sich Köstliches! Da liegt<br />

nicht nur Confiserie der feinsten Art in der Auslage, jeder kann<br />

zudem beobachten, wie sie entsteht. Chocolatier Franz-Xaver Clement,<br />

seine Frau Andrea und die Mitarbeiter lassen sich nämlich<br />

beim Komponieren und Fertigen von Truffes, Pralinés und Tafeln<br />

direkt auf die Finger schauen. „Wir betreiben eine gläserne Schokoladenmanufaktur!“,<br />

sagt Clement stolz. Verarbeitet werden nur<br />

die edelsten Zutaten auf der Basis der Chocolat Grand Cru, die<br />

aus wertvollen, fair gehandelten Criollo-Kakaobohnen hergestellt<br />

wird. Allein den Meister der Schokolade dabei zu beobachten, wie<br />

er Vanille oder Zimtstaub, kostbare Gewürz-Öle oder Edel-Brände<br />

in die helle oder dunkle süße Masse rührt, abschmeckt und<br />

verfeinert, bevor er sie zu Tafeln oder Konfekt formt und schließlich<br />

mit Blüten oder Früchten verziert, ist ein Genuss.<br />

CLEMENT CHOCOCULT<br />

Ein neuer Blick<br />

auf die süße Verführung<br />

Wer dann die Tür öffnet und das „Chococult“ betritt, ist durch<br />

die sinnlichen Düfte endgültig verführt – nicht ohne mit einer<br />

der Köstlichkeiten nach Hause zu gehen oder sich bei Clement<br />

zum Confiserie-Kurs anzumelden, um zumindest sein feines Handwerk<br />

ein wenig von ihm abzuschauen.<br />

Clement chococult<br />

Im historischen Bahnhof Bernried<br />

Bahnhofstraße 30<br />

82347 Bernried am Starnberger See<br />

Tel. 08158 6310<br />

Kurse: Samstagnachmittags, bitte rechtzeitig buchen<br />

www.clement-chococult.de<br />

Hotel-Restaurant<br />

Forsthaus am See<br />

Mit allen Sinnen.<br />

SPEISEN, TAGEN UND URLAUBEN<br />

Vom feinen Tunfisch-Sashimi<br />

bis zum herzhaften Burger,<br />

vom leichten Salat<br />

bis zu Grillspezialitäten.<br />

ESSBAR<br />

PRIVÉE<br />

Buchen Sie uns für exklusive<br />

Veranstaltungen, private Feiern<br />

oder Ihren kleinen Event!<br />

Tipp: Unser CATERING Service!<br />

Mo.-Fr. ab 8.00 Uhr geöffnet<br />

12. 00 – 14. 30 Uhr<br />

17. 30 – 21. 00 Uhr<br />

}<br />

14. 30 – 17. 30 Uhr Snacks<br />

Samstag 8. 00 – 18. 00 Uhr<br />

Sonn- u. Feiertag Ruhetag<br />

große Karte<br />

Direkt am Ufer des Starnberger Sees<br />

liegt der Geheimtipp für Feinschmecker,<br />

Tagungsgäste und Aktivurlauber.<br />

Bernhard Graf · Am See 1 · 82343 Possenhofen-Pöcking<br />

Telefon 08157/9301-0 · Telefax 08157/4292<br />

kontakt@forsthaus-am-see.de · www.forsthaus-am-see.de<br />

Graf‘s Essbar<br />

Wittelsbacher Str. 2b, 82319 Starnberg<br />

Tel.: (0 81 51) 44 79 50


SEE-STERN / Sonsee Neu<br />

fische, fotos, föhn<br />

Was für Spaziergänger wie ein Familientreffen mit Freunden<br />

aussah, war für alle Akteure echte Arbeit und dabei jede<br />

Minute aufregend. Im Mittelpunkt der Titelbild-Produktion<br />

am See in Leoni: Schauspielerin Sonsee Neu<br />

Fotos: Thomas Kilper (3); Tanja Rohmann (3); Haare und Make up: Orlando Sliwa/Agentur Stammhaus<br />

20 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Die Luft ist wie Champagner!“, könnte Fräulein<br />

Else ausrufen. Weil das so gut passen<br />

würde zu diesem ersten wahnsinnig schönen<br />

Frühlings-Föhntag, der alle in Hochstimmung<br />

versetzt und dabei nervös und kribbelig macht.<br />

Aber hier spielt nicht Fräulein Else, kein Filmset, keine Bühne.<br />

Der Fototermin für das aktuelle Titelbild des Starnberger<br />

<strong>SeeMagazin</strong>s steht an, und unser Team turnt herum zwischen<br />

kleinen Jollenkreuzern und chicen Holz-Yachten der Simmerdinger<br />

Werft in Leoni.<br />

Als eigenwilliges Fräulein Else aus dem gleichnamigen Roman<br />

von Arthur Schnitzler wäre Sonsee Neu trotzdem eine<br />

Glanzbesetzung, obwohl man die gebürtige Rheinländerin<br />

mit Hollywood-Erfahrung und dem Namen einer Indianerin<br />

(„Sonsee Ahray“ bedeutet Morgenstern) eher aus Komödien<br />

wie „Pastewka“ kennt, als komische Richterin im Millionenstreifen<br />

„Keinohrhasen“ oder aus romantischen Pilcheriaden,<br />

wo sie wahlweise Heiner Lauterbach, Erol Sander oder sonst<br />

einen Filmbeau glücklich macht – und nicht zu vergessen,<br />

gleich zu Beginn ihrer Karriere neben George Clooney in der<br />

Kultserie „Emergency Room“ auftrat.<br />

„Heute spiele ich weder die Perlenkette, noch die Romantikerin<br />

und auch nicht die Komische! Hier bin ich Sonsee, die<br />

Privatperson“, bestimmt die Talentierte mit der nordischen<br />

Schönheit selbstbewusst gleich zu Beginn die Richtung.<br />

„Ingrid Bergmann ist mein Idol, wenn ich denn jemanden<br />

nennen soll“, wird sie später beim Interview erklären, aber da<br />

weiß man doch schon längst, dass die 37-jährige Schauspielerin<br />

eher zurückhaltend ist, unabhängig, sich nicht so leicht<br />

vereinnahmen lässt.<br />

Nach dem Abitur und einer Ausbildung im New Yorker Actor’s<br />

Studio stand Sonsee Neu in Dramen wie Ibsens „Hedda Gabler“<br />

auf der Bühne – in englischer Sprache. Die zwölfte Klasse<br />

hatte sie als Austauschschülerin in Wyoming erlebt. Grey Bull<br />

hieß das Nest, in dem sie gelandet war. „1500 Einwohner, eine<br />

Kreuzung, eine Ampel, sieben Hotels, sieben Tankstellen“,<br />

erinnert sich Sonsee lachend und gern auch daran, dass jeder<br />

ihren Namen auf Anhieb richtig aussprechen konnte („Sansie“),<br />

„weil dort noch die Pfeilspitzen der Indianer aus dem<br />

Boden ragten.“ Sonsee Ahray, der Morgenstern, ist sicherlich<br />

Orlando, Tupfer! Ständig in<br />

Bewegung zwischen Bootssteg,<br />

Kahn und einer Yacht<br />

namens „Gerd“ war das Fototeam<br />

bei den Aufnahmen<br />

mit Sonsee Neu, die auch<br />

in der größten Hektik entspannt<br />

wirkte (siehe Foto<br />

oben und links). Ob Visagist<br />

Orlando Sliwa, unser Fotograf<br />

Thomas Kilper oder der Rest<br />

der Crew – alle packten mit<br />

an, um zwischen Föhn und<br />

Fischen das Beste zu geben.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 21


SEE-STERN / Sonsee Neu<br />

ein Name, der prägt. Hochschwanger hatte sich ihre Mutter<br />

darin verliebt, als sie den Spätwestern „Der gebrochene Pfeil“<br />

mit James Stewart sah. Es geht darin um die unangepasste<br />

Liebe zwischen einer Indianerin und einem weißen Grenzgänger,<br />

ein Rassenthema mit Friedensbotschaft. Nein, erklärt<br />

die Mimin, sonst gab es in der gutbürgerlichen Familie keine<br />

Verbindung zur Schauspielerei oder Kunst, was sie nicht daran<br />

hinderte, „wenn auch ziemlich blauäugig“, nach der Schule<br />

direkt nach New York zu ziehen, in eine Stadt, die sie heute<br />

noch mag. „Manhattan ist ein magischer Platz“, sagte sie einmal<br />

in einem Interview, und assoziiert damit spontan „den<br />

Duft, den meine Haare annehmen, nach 24 Stunden New<br />

York“. Der Liebe wegen kam sie nach neun Jahren Amerika<br />

zurück nach Deutschland. Sonsee hatte „Herrn Neu“, wie sie<br />

ihren Mann lächelnd nennt, 2001 bei Dreharbeiten zu Bernd<br />

Eichingers Produktion „666 – Traue keinem, mit dem du<br />

schläfst“ kennengelernt. Zwei Jahre später haben Herr und<br />

Frau Neu genau an Sonsees 30. Geburtstag geheiratet und leben<br />

nach mehreren Stationen heute mit ihren beiden Kindern<br />

in Berlin. „In einem Hinterhof. Dort ist es beinahe ruhiger als<br />

auf dem Land“, erzählt die Natur- und Gartenfreundin. Die<br />

Lebens-Stationen München und Seeshaupt gab es übrigens<br />

auch. „Was ich vom Leben am Starnberger See gelernt habe?<br />

Dass kein Tag wie der andere ist!“, sagt Sonsee Neu.<br />

Weil die Schauspielerin wie ein Fisch schwimmt, klettert und<br />

reitet, denkt sie gern an ihre „Seezeit“ zurück und freut sich<br />

über Stippvisiten – wie jetzt zu den Dreharbeiten für „Der Bär“,<br />

einem ZDF-Krimi, in dem sie demnächst neben Konstantin<br />

Wecker und Friedrich von Thun zu sehen sein wird. Was<br />

Tanja Rohmann, die Agentin der Schauspielerin aus München,<br />

sonst noch zwischen Lipgloss, Hosenwechsel und<br />

Fotolächeln verrät: Der Morgenstern liebt „Bikram-Yoga“, eine<br />

Hatha-Yoga-Methode aus 26 Übungen, die in 35 bis 40 Grad<br />

warmen Räumen praktiziert wird. Das stärkt die Muskel- und<br />

Sehnen und entlastet durch die Wärme Körper und Seele.<br />

Eine schweiß-treibende Angelegenheit, die Sonsee Neu mindestens<br />

fünf Mal die Woche und an jedem Drehort der Welt<br />

diszipliniert durchzieht, was man dem schlanken, durchtrainierten<br />

Körper der 1,68 Meter großen Frau mit den leuchtend<br />

blauen Augen und dem ausdrucksstarken Mund auch ansieht.<br />

Herunterkommen von Stress und Lärm, einen Lebensmittelpunkt<br />

mit der Familie finden, weniger auf Wanderschaft sein<br />

„Was ich vom See<br />

gelernt habe? Dass kein<br />

Tag wie der andere ist“<br />

– alles Themen, mit denen sich die Schauspielerin auch immer<br />

häufiger beschäftigt. Ein Blick in ihren „Showreel“, die<br />

Video-Visitenkarte, verrät dazu noch mehr zum Hin und<br />

Her zwischen Perlenkette und Privatperson: Alles beginnt<br />

mit einer Explosion, einem Feuerball, durch den Sonsee geschleudert<br />

wird – hinein in unterschiedliche Charaktere, vom<br />

Thriller über Comedy bis zur Romanze. Mit einer Textzeile in<br />

ihrem warmen Bariton endet der Kurzfilm: „Ich würde dich<br />

so gerne lieben, aber irgendetwas ist dazwischengekommen.“<br />

Sagt sie, und dann folgen Kuss-Szenen, intensive, scheue,<br />

leichtherzige oder voller Leidenschaft. <br />

Barbara Kraus<br />

Vier von vielen Filmen,<br />

in denen Sonsee Neu<br />

brilliert (von oben): Mit<br />

Anna Thalbach und Heio<br />

von Stetten in „Deadline<br />

– Jede Sekunde zählt“<br />

(2008); „Man liebt sich<br />

immer zweimal“ mit<br />

Marco Girnth (2008);<br />

„Der Bernsteinfischer“<br />

mit Heiner Lauterbach<br />

(2005) und in der Comedy-Serie<br />

„Pastewka“<br />

mit Bastian Pastewka.<br />

Fotos: SAT.1 (3); ARD (1); ZDF (1)<br />

22 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


DAS ELBACHER GÜTEL<br />

Genuss in Tradition<br />

und Moderne<br />

Wer im Elbacher Gütel genussvoll<br />

speist, tut das in einem ganz besonderen<br />

Ambiente. Der rund 450<br />

Jahre alte Dachstuhl bestimmt die heimelige<br />

Atmosphäre und ist denkmalgeschützt. Bis zu<br />

30 Personen finden Platz in dem Restaurant<br />

unter dem schönen rustikalen Gebälk. Dazu<br />

flutet durch die großflächigen Glasfronten<br />

viel Licht in den Gastraum, der geschmackvoll<br />

mit modernem, hellem Interieur eingerichtet ist. Küchenchef<br />

Alex Jurczyk legt besonderen Wert auf hohe Qualität, Frische,<br />

Service und die Zufriedenheit der Gäste. Die Speisekarte bietet<br />

regionale Gerichte, neu interpretiert. „Gehoben, aber nicht abgehoben“<br />

ist das Motto der wöchentlich wechselnden Drei-Gänge-<br />

Menüs, die man sich aus der Speisekarte selbst zusammenstellen<br />

kann. Wer Lust darauf hat: Auch das klassische Wiener Schnitzel<br />

wird serviert. Liebhaber edler Tropfen lassen sich gerne in der<br />

gemütlichen Weinstube nieder, in der Platz für bis zu 12 Personen<br />

ist. Hier darf man selbst in die Kellergewölbe hinabsteigen<br />

und sich aussuchen, welchen der rund 60 verschiedenen Weine<br />

man kosten möchte. Im Sommer lädt der Biergarten mit bis<br />

zu 30 Plätzen zum Verweilen ein. Wenn es zu regnen beginnt,<br />

wechselt man einfach ins Austragshäusl nebenan. Die Inhaber<br />

des Elbacher Gütels sind Monika und<br />

Matthias Hofmann, ein perfekt eingespieltes<br />

Mutter-Sohn-Gastgeber-Gespann.<br />

Ihnen ist die familiäre Atmosphäre ihres<br />

Betriebs wichtig. Erleben kann man das insbesondere auch bei<br />

kleinen Veranstaltungen, Whisky-, Schnaps- oder Weinverköstigungen<br />

sowie bei Lesungen oder musikalischen Events. Und<br />

dabei findet man immer Genuss mit Mehrwert.<br />

Elbacher Gütel<br />

Restaurant & Weinbar<br />

Birkenallee 1, 82547 Eurasburg<br />

Tel. 08179 9431470, Mobil 0160 96409188<br />

Öffnungszeiten: Mo/Di geschlossen,<br />

Mi bis Fr 17 – 23 Uhr, Sa/So 11 – 23 Uhr<br />

(warme Küche: 11 – 14.30 Uhr und 17.30 – 21.30 Uhr)<br />

info@elbacher-guetel.de<br />

Advertorial<br />

moderner kindertanz · modern · jazz<br />

ballett (lehrplan royal academy of dance ® )<br />

capoeira · hip hop · breakdance<br />

theater & schauspiel · pilates · yoga<br />

Kitty Bothe-Hufnagel · Moosstraße 18 b · Starnberg · Tel. (0 81 51) 95 39 64 · www.neues-tanzen.de


TIPPS / Natur & Spiel<br />

Eine gute Zeit<br />

…für Sportsfreunde,<br />

Spielerfrauen und alle,<br />

die sich am liebsten<br />

in der Natur aufhalten<br />

Ich geh mit dir!<br />

Zu zweit ist es immer schöner – auch mit<br />

Lama oder Alpaka. Die intelligenten, aufmerksamen<br />

und sehr kinderlieben Tiere<br />

sind treue Weggefährten und begleiten Sie<br />

beim Wandern. Evi Endres bietet geführte<br />

Lama-Wanderungen zwischen dem Wörth-<br />

und Pilsensee an. Auch eine tolle Idee für<br />

den Familien- oder Betriebsausflug und<br />

zum Kindergeburtstag. Die Preise sind<br />

abhängig von der Tour und Personenzahl.<br />

Tel. 08152 397941, www.moonlight-lamas.de<br />

24 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Schauen, staunen, Kraft tanken<br />

Zauberhafte Ausblicke, romantische Treffpunkte.<br />

Zwei Tipps, die einen Spaziergang lohnen:<br />

■ Auf dem Holzhauser Kirchberg fühlt man sich dem<br />

Himmel ein Stückchen näher. Viele sagen, dort sei<br />

ein besonderer Zauber zu spüren und es fließe eine<br />

kraftspendende Energie. Tatsache ist der einmalige Blick<br />

auf den See. Glaubt man der Überlieferung, war der<br />

Kirchberg einst eine heidnische Opferstätte der Huosi-<br />

Sippe, ein bayerisches Ur- und Hochadelsgeschlecht.<br />

■ Eine fantastische Aussicht hat man auch von der<br />

Maria-Dank-Kapelle (Foto) aus, die bei Degerndorf auf<br />

dem rund 710 Meter hohen Fürst Tegernberg steht (von<br />

Holzhausen Richtung Degerndorf kommend ist die<br />

Kapelle auf der rechten Seite schon weithin sichtbar).<br />

Sie wurde aus Trümmersteinen des zerbombten Münchens erbaut und am<br />

23. Mai 1948 eingeweiht. Seitdem ziehen die Degerndorfer zwischen Mai und<br />

Oktober an jedem 13. des Monats in einer Dankprozession zur Kapelle.<br />

„An einem Werktag Wasserski zu fahren,<br />

und zwar ganz in der Früh vom Floß<br />

hinter der Roseninsel (von Starnberg aus<br />

gesehen) – etwas Schöneres gibt es kaum: die Ruhe, das<br />

flache Wasser, der Blick auf die Zugspitze … traumhaft.“<br />

Prof. Dr. Bruno Reichart, Direktor der Herzchirurgischen Klinik der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität Großhadern, Leutstetten<br />

Fotos: Jan Greune (großes Foto); Stephan J. Kistler; Heinz Endler<br />

Reizen und stechen<br />

Laue Sommerabende,<br />

stürmische Herbstnachmittage<br />

– Bridge macht immer Spaß.<br />

Das Kartenspiel mit Trumpf und<br />

Kontra trainiert Gedächtnis und<br />

logisches Denken. Partner für<br />

eine Partie Bridge finden Sie hier:<br />

Bridge-Club Tutzing, Tel. 08158<br />

8970, www.bridge-club-tutzing.de<br />

Bridge-Club Starnberg, Tel. 08151<br />

51372, www.bc-starnberg-1.de<br />

Bridge-Club Starnberg-Würmtal,<br />

Tel. 08151 12251, www.bc-starnberg.de<br />

Bridge-Club Starnberg-Undosa, Tel. 08151 2416.<br />

Wer noch mehr spielen will, trifft sich in der „Spielunke“<br />

in Münsing: Do bis So, 18 – 1 Uhr, Tel. 08177 997070,<br />

www.spielunke-münsing.de<br />

Rent a Hüpfburg<br />

Sie planen einen Kindergeburtstag und benötigen<br />

dringend mehr Spielzeug, um die Rasselbande<br />

bei <strong>Laune</strong> zu halten? Der Kreisjugendring Starnberg<br />

bietet einen Material- und Geräteverleih an.<br />

Im Angebot sind beispielsweise ein Großspiel<br />

„Mensch-ärgere-Dich-nicht“, eine Hüpfburg,<br />

eine mobile Streetball-Anlage, Swingcarts mit<br />

Pylonen oder eine Festzelt-Garnitur für Kinder.<br />

Tel. 08151 148-451, kjr.starnberg.org<br />

Loops mit <strong>Laune</strong><br />

Auf dem Dirt-Bike-Platz<br />

in Söcking am Riedener<br />

Weg darf der Dreck ruhig<br />

mal höher spritzen. Die<br />

Brüder Jonas, Tobi und<br />

Steffen Engelmann haben<br />

sich hier mit Unterstützung<br />

vieler Freunde und großer<br />

Eigeninitiative einen Natur-<br />

Parcours gestaltet, auf dem<br />

sie mit ihren Spezial-Rädern<br />

richtig durchstarten können.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 25


TIPPS / Natur & Sport<br />

Reife Ruhe<br />

Zum inneren Gleichgewicht zurück<br />

und Körper, Geist und Seele wieder<br />

in harmonischen Einklang bringen.<br />

Klingt nach Yoga. Und das wird an<br />

vielen Plätzen rund um den See gelehrt:<br />

■ Das Kutscherhaus unter den Linden<br />

in Seeshaupt, Lindenallee 3.<br />

Tel. 08801 30 25 65, www.kutscherhausstarnbergersee.de<br />

■ Der Life Competence Gesundheitsclub<br />

Tutzing, Midgardstraße 8a. Tel. 08158<br />

3622, www.life-competence.info<br />

■ Dipl. Yogalehrerin Astrid Buchner<br />

aus Pöcking bietet u.a. zielorientiertes<br />

Firmenyoga und Ernährungsberatung an.<br />

Tel. 08157 60 99 95, www.yogayura.de<br />

■ Cora Menz aus Berg gibt Einzelunterricht<br />

auch in englischer und<br />

spanischer Sprache. Tel. 08151 971<br />

73 84, www.coramenzyoga.de<br />

■ Yoga-Seminare im Kloster Bernried<br />

kann man über das Münchner Yoga-<br />

Zentrum buchen, Tel. 089 535394,<br />

www.muenchneryoga-zentrum.de<br />

■ Yoga for Balance in Starnberg,<br />

Moosstraße 14, Tel. 08151 972117,<br />

www.yogaforbalance.de<br />

■ Eröffnung am Starnberger See<br />

im Herbst: die feine Wellness-<br />

Oase Living Senses mit Yoga und<br />

vielen Spa-Möglichkeiten, Zieglerweg<br />

9a, Berg. Tel. 08151 2686480,<br />

www.livingsenses.net<br />

Das andere Kissen<br />

Ein gebogenes Stück Holz für Yogis. Die Benchbow Meditationsbögen<br />

sind präzise angefertigte Sitze mit einer breiten Fläche<br />

und leichter Neigung, sollen sogar bequem sein und schonend<br />

für die Wirbelsäule. Der Künstler und Schreiner Stefan Mair und<br />

seine Frau Birgit, eine Yogalehrerin, haben die Bögen aus Buchenholz<br />

in vier verschiedenen Designs entwickelt, ab 129 Euro.<br />

Tel. 08157 998868, www.benchbow.com<br />

Mit Sonnengruß, lauten Jubelgesängen<br />

und ganz viel Ausdauer<br />

Toller Treff!<br />

Platz für Freunde und Feten gibt es im neuen Jugendzentrum<br />

Nepomuk in Starnberg. Zwischen dem Landratsamt und<br />

dem Bayerischem Yachtclub gelegen, hat der moderne<br />

Holzbau einiges zu bieten – unter anderem auch schallisolierte<br />

Räume, in denen Bands ungestört proben können. Oder eine<br />

Feuerstelle auf der überdachten Terrasse und zwei große<br />

Veranstaltungsräume. Die deutsche Kicker-Meisterin Natacha<br />

Koske ist übrigens Leiterin des Jugendzentrums.<br />

Neues Paddeln<br />

Stand-up-Paddling heißt<br />

ein neuer Trendsport, bei<br />

der Kondition und ein gutes<br />

Gleichgewichtsgefühl gefragt<br />

sind. So funktioniert<br />

der kippelige Spaß: Aufs<br />

Surfbrett stellen und<br />

mit einem Stechpaddel<br />

abstoßen. Das trainiert die<br />

gesamte Muskulatur und soll außerdem Stress abbauen.<br />

Board und Paddel, auch zum Testen, gibt’s bei Surf Tools in<br />

Starnberg/Schorn, Tel. 08178 909611, www.surftools.de<br />

Großes Foto: Jan Greune; Elke Ross<br />

26 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


23 Routen, 280 Kilometer<br />

Voller Elan über die „Vital-Brunnen-Runde“ oder<br />

lieber die „König-Ludwig-Aktiv-Tour“ erkunden:<br />

23 Routen finden Sie im Nordic Walking Park,<br />

auf rund 280 Kilometern weisen mehr als 500<br />

neue Schilder den Weg im Starnberger Fünf-<br />

Seen-Land durch Schluchten und Wälder, über<br />

Wiesen und Feldwege oder direkt am See entlang.<br />

Detaillierte Beschreibungen und Angaben zum<br />

Schwierigkeitsgrad gibt es auf www.sta5.de. Auf<br />

der interaktiven Regionskarte können die Routen<br />

auch als GPS-Tracks runtergeladen werden.<br />

„Mein Lieblingsplatz am See<br />

sind die kleinen Ostuferstrände<br />

mit der Abendsonne und dem<br />

schönsten Licht bis in die Nacht<br />

hinein. Die beste Galerie am Starnberger See?<br />

‚Marschall‘ in Bernried, wunderbare zeitgenössische<br />

Kunst und spannende Ausstellungen.“<br />

Gabriela von Habsburg, Bildhauerein, Starnberger See<br />

Auf Sternensuche<br />

Footballspieler brauchen Cheerleader, weil sonst nicht<br />

die richtige Stimmung aufkommt. Die Regionalligaspieler<br />

der Starnberg Argonauts könnten noch Anfeuerung<br />

gebrauchen und suchen Mädchen und Jungen<br />

ab zehn Jahren, die gerne tanzen, turnen und auch<br />

vor waghalsiger Akrobatik nicht zurückschrecken. Die<br />

Truppe der Starnberg Silver Stars steht bei Wettkämpfen<br />

an der Seitenlinie und feuert die Jungs kräftig an.<br />

www.starnberg-argonauts.de<br />

<br />

<br />

<br />

Schöne gesunde Zähne sind ein Geschenk fürs Leben.<br />

Ein schönes Lächeln macht attraktiv und selbstbewusst<br />

– es trägt zum privaten und beruflichen Erfolg<br />

bei. In Dr. Michael Buchheim finden Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene bereits seit 15 Jahren einen kompetenten<br />

Spezialisten für modernste Kieferorthopädie am Starnberger<br />

See, sowohl in Feldafing, als auch – seit zwei Jahren – in<br />

Tutzing. So bietet die auf Ästhetik und Funktion ausgerichtete<br />

Praxis neben der Diagnostik von Zahn- und Kieferfehlstellungen<br />

mittels digitalem Röntgen die hochmodernen,<br />

unsichtbaren Zahnregulierungen und innenliegende Bracket-<br />

Systeme an, die vor allem Erwachsenen den Weg zu gepflegten<br />

und langanhaltend gesunden Zähnen ebnen. Hand<br />

in Hand mit Hauszahnärzten, Logopäden und Eltern sorgt<br />

Dr. Michael Buchheim nach individueller Beratung für eine<br />

schonende und nachhaltige Zahnregulierung. Kinder sind im<br />

warmherzigen Team bestens aufgehoben: Um sie während<br />

der gesamten Wachstumsphase optimal zu begleiten, wurde<br />

der Standort der Praxis bewusst in die Nähe von Schulen<br />

und öffentlichen Verkehrsmitteln gelegt - über Abend- und<br />

Samstagssprechstunden wurden flexible Behandlungszeiten<br />

geschaffen. Mit Wunschmusik und beruhigenden Worten<br />

nimmt der Familienvater Kindern die Angst vor der Behand-<br />

lung. „Kinder sollen sich bei uns wie zu Hause fühlen“ “,so<br />

der gebürtige Feldafinger Dr. Michael lB Buch<br />

uchheim, der<br />

seinee<br />

Fachzahnarztausbildung in den USA absolviert hat.


TIPPS / Natur & Sport<br />

Wind im Haar, Freude<br />

und ein Lachen<br />

Frische Brise<br />

Was wäre der Starnberger See ohne die vielen Segler und Boote?<br />

Wer mitmachen will, findet hier sein Schiff und mehr:<br />

■ Segel- und Sportbootschule Tutzing, Marienstraße 13. Tel. 08158 458574,<br />

www.segelschule-tutzing.de. Ebenso Segelboote zum Leihen bei Matthias<br />

Sebald in Ammerland, Tel. 08177 9132 oder 458.<br />

■ Segelschule Starnberg, Am Hügl 8, Tel. 08151 79028, www.segelschulestarnberg.de<br />

■ Segelhafen Marina, Am Yachthafen 1–15, Bernried, Tel. 089 74879947<br />

■ Windsurfschule Starnberger See, St. Heinrich mit Katamaran- und Surfkursen,<br />

Buchscharnstraße 10, Tel. 08171 80226 und 0172 8034331<br />

■ Surf- und Segelcenter Tutzing, Catschule und -verleih, Nordbadstraße 1,<br />

Tel. 08158 6819, www.nordbad.de. Bietet auch Segelevents und -ausflüge<br />

auf dem Starnberger See für Gruppen an.<br />

■ Segel- und Motorbootschule Weiss-Blau, Tel. 089 74879947,<br />

www.weiss-blau.de<br />

Liegeplätze für Gastboote:<br />

■ Hotel Marina in Bernried, Am Yachthafen 1–15, Tel. 08158 9320,<br />

www.hotelmarina.de<br />

■ Hotel Forsthaus am See in Pöcking-Possenhofen, Am See 1,<br />

Tel. 08157 93010, www.forsthaus-am-see.de<br />

■ Segelclub Pähl, Tel. 08808 362.<br />

Selbst am Steuer<br />

Edles Holz, ein leichtes modernes Design mit viel Komfort<br />

und genug Platz für Freunde und Familie – wer sich den<br />

Traum vom eigenen Elektro- oder Motorboot erfüllen möchte,<br />

bekommt wahrscheinlich Herzklopfen bei Deluxe Boats in<br />

Starnberg, Generalvertreter der Nobel-Bootsmarke Rapp.<br />

Dass die schnittigen Boote dabei umweltfreundlich und stark<br />

genug sind zum Beispiel für Wasserski, ist selbstverständlich.<br />

Deluxe Boats, Tel. 0160 3506060, www.deluxe-boats.de<br />

Liebe alte Ulme<br />

Mitten in Seeshaupt steht eine botanische Rarität, die in<br />

ganz Bayern einzigartig sein dürfte: eine rund 250 Jahre alte<br />

Bergulme. Das ist deshalb so außergewöhnlich, weil Ulmen<br />

in unserer Region meist nur rund 40 Jahre alt werden. Auch<br />

ihre Statur ist mit 25 Metern Höhe und einem Stammumfang<br />

von rund drei Metern rekordverdächtig. Wer die alte Ulme<br />

besuchen möchte, findet sie an der Pettenkoferallee vor der<br />

Hausnummer 27.<br />

Hölzerne Gesellen<br />

Der Gnom in der Zelle hat eine rote Nase und große Augen. Matthias<br />

Sebald, Fischer in Ammerland an der Nördlichen Seestraße<br />

22, hat den kleinen Kerl dort in einen Guckkasten eingesperrt. Ein<br />

Nachbar schraubte kurzerhand das Schild mit „Zelle 9“ über die<br />

Luke und schon war der Knastbruder geboren. Wer sich weiter<br />

umschaut, entdeckt die mannsgroßen Holzskulpturen des Künstlers<br />

Ernst Grünwald. Das Holzfisch-Aquarium, das an der Wand des<br />

Fischerhauses entsteht, ist ebenso sehenswert. Thomas Hille hat<br />

die fischigen Skulpturen aus Wurzelholz kreiert. Einer trägt sogar<br />

stolz das Schwert eines echten Säbelfischs.<br />

Fotos: Ulrike Mertz (2); Deluxe Boats; Nina Daebel<br />

28 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

Goaßbock,<br />

sturer!<br />

Dass Rupert Monn<br />

als Bürgermeister<br />

von Berg seit rund 15<br />

Jahren zum örtlichen<br />

Goaßbockverein<br />

Bachhausen gehört,<br />

ist Ehrensache. Auch<br />

wenn sein geliebter<br />

Zwergziegenbock Matthäus leider schon verstorben ist.<br />

Dass die derzeit rund 90 Mitglieder – zu erkennen am roten<br />

T-Shirt mit Goaßbock – einen Hang zu außergewöhnlichen<br />

Veranstaltungen haben, beweisen sie unter anderem<br />

bei ihrem jährlichen Eierweitwurf samt Eierkönig. Aus<br />

einer Jahreshauptversammlung machen sie schon mal<br />

eine Cocktailparty und Jubiläen werden mit 12-Stunden-<br />

Festen gefeiert. Wer mal mitfeiern will, informiert sich<br />

unter www.wir-bachhauser.de<br />

„Der schönste Platz<br />

am Starnberger See<br />

ist für mich im Sommer<br />

die Terrasse des<br />

Bayerischen Yacht<br />

Clubs in Starnberg.<br />

Der Blick bei Föhn über den See<br />

nach Süden zaubert die Alpen bis<br />

an Tutzing heran, was allein schon<br />

für vieles entschädigt. Das gilt erst<br />

recht, wenn die Genusssucht mit<br />

einem Schmankerl aus der Clubküche<br />

mitsamt einem kühlen Glas<br />

Grünen Veltliner aufgeladen wird.“<br />

Anton Hunger, Publizist. Er unterhält ein Büro für<br />

Kommunikation in Percha<br />

Frauen auf Tour<br />

Die Damen des Gästeführernetzwerks Starnberger<br />

Fünf-Seen-Land kennen sich aus mit der Geschichte<br />

Starnbergs, mit Villen und VIPs am See und den<br />

Anekdoten zu Land und Leuten. Kloster Andechs, die<br />

Ammersee-Region oder der Pfaffenwinkel stehen auf<br />

dem Programm der Gästeführerinnen, die Sie über<br />

den Tourismusverband Starnberger Fünf-Seen-Land<br />

erreichen können. Tel. 08151 9060-0, www.sta5.de<br />

SEERESIDENZ ALTE POST<br />

Ein Platz für<br />

Genießer<br />

Gebackener Ziegenfrischkäse mit Feigenchutney,<br />

Saiblingroulade auf Pfifferling-Lauch-Gemüse oder<br />

Kalbsfilet mit Zitronen-Pfeffersauce… Schon der<br />

Blick auf die Speisekarte der Seeshaupter Seeresidenz Alte Post<br />

lässt Feinschmeckerherzen höher schlagen. Dass der Fisch<br />

frisch aus dem See kommt, das Wild aus den Wäldern ringsum<br />

und Fleisch, Gemüse oder Salat von regionalen Erzeugern,<br />

steigert die Freude am Genuss.<br />

Und die exquisite Nachmittagskarte<br />

– wo gibt es das<br />

sonst?! Köstliche Kuchen und<br />

Torten und für den, der es<br />

lieber herzhaft mag, vielleicht<br />

marinierte Scheiben vom<br />

Bürgermeisterstück mit Gemüsewürfeln<br />

und Kürbiskernöl!<br />

Eine Auswahl an Weinen<br />

aus den besten Lagen, versteht<br />

sich von selbst. Auf der Panorama-Terrasse<br />

freuen sich Auge und Seele über den grandiosen<br />

Seeblick, über das stilvolle Ambiente des Restaurants und den<br />

Jugendstilsaal, ein edler Rahmen für das private Fest. Und für<br />

Kultur-Events mit Klassik, Jazz, Vernissagen oder Kabarett<br />

(Programm und Termine finden Sie auf der Website). Wer<br />

möchte, gönnt sich ein Wochenende oder mehr in einem der<br />

17 behaglich-elegant ausgestatteten Zimmer. Neben dem<br />

Hotel stehen in der Residenz zudem 1- bis 3-Zimmer-Appartements<br />

mit Rundum-Service für Senioren zur Verfügung, die<br />

in der Seeresidenz ihren Lebensabend genießen möchten.<br />

Seeresidenz Alte Post Betriebs GmbH<br />

Alter Postplatz 1<br />

82402 Seeshaupt<br />

Tel. 08801 9140, Fax 08801 913210<br />

info@seeresidenz-alte-post.de<br />

www.seeresidenz-alte-post.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 29


TIPPS / Genießen<br />

Darf’s etwas mehr sein?<br />

Ja, gern!<br />

Flair mit Gemüse<br />

Regionales Obst und Gemüse, gesunde Produkte und das<br />

besondere Flair – Wochenmärkte sind wunderbare Treffpunkte<br />

zum Einkaufen und Ratschen. Zum Beispiel in:<br />

■ Feldafing, Marktplatz, freitags von 8 – 13 Uhr<br />

■ Starnberg, Kirchplatz, donnerstags von 7 – 13 Uhr<br />

■ Tutzing am Maibaum vor dem Rathaus, jeden Samstagvormittag<br />

■ Geretsried auf dem Karl-Lederer-Platz, dienstags von 8 – 13 Uhr<br />

und donnerstags von 10 – 18 Uhr auf dem Neuen Platz<br />

■ Penzberg auf dem Stadtplatz, donnerstags von 7.30 – 13 Uhr<br />

■ Wolfratshausen auf dem Parkplatz vor der Loisachhalle,<br />

freitags von 8 – 13 Uhr<br />

Wer zwischendurch einen starken Espresso braucht,<br />

eine Latte Macchiato oder einen kleinen Snack, der<br />

findet auf dem Markt in Starnberg oder Feldafing das<br />

Café Piccolino. Die mobile Cafébar von Günter Zech<br />

hat zwölf Stehplätze und kann sogar für Ihre private<br />

Feier gebucht werden! www.cafe-piccolino.de<br />

„Mein Tipp für einen wunderbaren Spaziergang: Durchs Leutstettener<br />

Moos von Percha zur Villa rustica. Nicht zuletzt dank der Infotafeln ein Mix<br />

aus kontemplativer Natur und Kultur.“<br />

Dr. Eva Dempewolf vom Kulturverlag Starnberg<br />

Foto: food-from-bavaria.de<br />

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Gerne beraten wir Sie unverbindlich! Tel.: 08151 - 7 93 91<br />

fitmed starnberg Harald Kettel . Gautinger Str. 9 . 82319 Starnberg . Tel.: 0 81 51 / 7 93 91 . Fax: 0 81 51 / 7 93 26 . www.medisport-starnberg.de


SUR BOLLYWOOD<br />

Der Zauber indischer Küche<br />

würzt das Starnberger Land<br />

Advertorial<br />

Inmitten des alten Fischerviertels im Zentrum Starnbergs,<br />

nahe an Dampfersteg und Bahnstation, präsentiert sich das<br />

Restaurant Sur Bollywood mit exzellenter indischer Küche.<br />

Am romantischen Achheimer Brunnen, wo sich Theresien- und<br />

Achheimstraße treffen, ist im Laufe der Zeit eine kleine, feine<br />

Gourmetmeile entstanden, in der das Sur Bollywood mit seinem<br />

besonderem Ambiente zu sich einlädt. Geheimnisvoll, duftend,<br />

lockend und sinnlich – das sind Begriffe, die den Versuch, diesen<br />

Schmelztiegel vielfältiger kulinarischer Einflüsse zu beschreiben,<br />

gut treffen. Um dem Gast daraus das Beste zu bieten, steht dem<br />

Sur Bollywood ein Team aus indischen Profiköchen zur Verfügung,<br />

die in ihrem Heimatland speziell ausgebildet wurden.<br />

Der für diese Küche berühmte Tandoori-Ofen wurde original<br />

aus Indien importiert. Auch die besonderen frischen Zutaten werden<br />

mehrfach wöchentlich eingeflogen. So wird eine authentische<br />

Küche auf höchster Qualität garantiert. Ob Sie ein Special<br />

„Chicken Tikka“ in Joghurt mit Safran und einer besonderen<br />

Gewürzmischung, ein „Goa Fish Curry“ mit Knoblauch, Tomaten,<br />

grünem Chili und pikanten Gewürzen oder ein vegetarisches<br />

„Baigan Burtha“, geröstete Tandoori-Auberginen mit<br />

verschiedenen Gemüsen, Ingwer und Koriander wählen –<br />

die Vielfältigkeit der Kompositionen begeistert allemal. Abgerundet<br />

mit einer Mango-Creme oder einem „Ras Malai“, den<br />

hausgemachten Käsebällchen, erlebt der Gast immer wieder<br />

aufs Neue die Schätze des kulinarischen Indiens.<br />

Unter der Leitung der Dinu-Family verzaubert die<br />

erlesene Küche des Sur Bollywood bereits im fünften<br />

Jahr den Gaumen und Seele seiner Gäste. Denn<br />

gehobene Gastronomie ist bei den Dinu-Brüdern<br />

erfolgreiche Familientradition. So gehören die indischen<br />

Restaurants „Sangam“ in München-Schwabing<br />

in der Franz-Joseph-Str. 28 (Gewinner des „Gastro<br />

Gold Europa 2009/10“ und „Gastro-Award Bayern<br />

2005“) wie auch das „Sangeet“, Brienner Straße<br />

10 (Gewinner des „Gastro<br />

Gold Europa 2010/11“) seit<br />

vielen Jahren zur Gourmet-<br />

Landschaft der Münchner<br />

Innenstadt.<br />

Das Konzept der Dinu-<br />

Brüder ist klar und gut:<br />

Sur Bollywood bedeutet<br />

„wie im Film“ – und so soll<br />

sich auch jeder Gast beachtet<br />

und mit aufmerksamem<br />

Service verwöhnt fühlen.<br />

Wen wundert es da, daß<br />

viele Stammgäste aus dem<br />

In- und Ausland zu den<br />

Besuchern gehören?!<br />

Das Restaurant bietet<br />

einen feinen Rahmen<br />

für ein Dinner zu zweit ebenso wie für die große gesellige Runde<br />

mit Freunden, Familie oder Geschäftspartnern. Eingerichtet ist<br />

der indische Gourmet-Tempel mit geschmackvollem Ambiente<br />

durch das namhafte Starnberger Architekturbüro Baehr-Rödel.<br />

Wenn die Sonne lacht und auch an milden Abenden, lockt der<br />

wunderschöne Garten direkt am Achheimer Brunnenplatz.<br />

Übrigens: Auch für private Feiern ist das Sur Bollywood-Team<br />

mit seiner Erfahrung bestens ausgestattet.<br />

Lassen Sie sich verwöhnen! Eben: „Dining like a Maharaja“.<br />

Sur Bollywood<br />

Theresienstraße 9, 82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 666495<br />

Öffnungszeiten: Täglich 11.30 –14.30 Uhr (Mittagsmenü)<br />

und 17.30 – 24 Uhr (Parkmöglichkeiten im Hof)<br />

www.surbollywood.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 31


SEE-LEKTÜRE / Krimi & Co.<br />

Lauter Leseschätze<br />

In einem Wochenendhaus am Starnberger See wird der<br />

pensionierte Kinderarzt Dr. Heckeroth tot aufgefunden ...<br />

Für spannende Stunden empfiehlt Wolfram Michael Greiner<br />

den neuen Krimi IN WEISSER STILLE von Inge Löhnig, Ullstein<br />

Taschenbuch. 8,95 Euro. Eine mörderisch gute Lesung dazu<br />

gibt es am 14.10. (19.30 Uhr) in der<br />

Buchhandlung Greiner in Starnberg.<br />

Neue Bücher rund um den See:<br />

SIND SIE ÖFTER HIER?<br />

VON DER KUNST, EIN<br />

KLUGES GESPRÄCH<br />

ZU FÜHREN von Tilman<br />

Spengler. Der Autor<br />

erzählt charmant und<br />

geistreich von der Kunst<br />

der Konversation und<br />

erklärt, was eine gute<br />

Unterhaltung ist. Das<br />

Buch des Sinologen und<br />

Autors ist eine Mischung<br />

aus heiterem Tiefsinn und<br />

abgründigem Blödsinn.<br />

Ullstein Buchverlag.<br />

18 Euro.<br />

HIMMELSVOLK von<br />

Waldemar Bonsels<br />

ist ein Märchen von<br />

Blumen, Tieren und<br />

Gott. Es entstand als<br />

Fortsetzung des Bandes<br />

„Die Biene Maja und<br />

ihre Abenteuer“, mit<br />

dem der Autor Weltruhm<br />

erlangte. Protagonist ist<br />

ein Blumenelf, aus dessen<br />

Sicht der Kosmos Natur<br />

beschrieben wird. Allitera<br />

Verlag. 12,90 Euro.<br />

SISI – WIE AUS DER<br />

KLEINEN SISI DIE<br />

GROSSE KAISERIN<br />

ELISABETH WURDE<br />

von Rosemarie Künzler-<br />

Behncke, illustriert von<br />

Monika Zünd, erzählt<br />

großformatig vom Leben<br />

der kleinen fröhlichen<br />

Sisi, die es später als<br />

Kaiserin in Wien nicht<br />

leicht hatte. Damit wurde<br />

ein Stück Geschichte in<br />

Wort und Bild kindgerecht<br />

aufgearbeitet. Ab 4 Jahren.<br />

Ueberreuter. 9,95 Euro.<br />

IM HIMMEL von<br />

Georg M. Oswald ist<br />

die Geschichte des 20-<br />

jährigen Marcel, der in<br />

einem der Villenviertel am<br />

Starnberger See lebt. In<br />

seiner Welt gibt es Geld im<br />

Überfluss und wilde Pool-<br />

Partys. Doch irgendwann<br />

wird ihm klar: Es ist nicht<br />

die beste Gesellschaft und<br />

nicht die glücklichste Zeit,<br />

in der er lebt. Rowohlt.<br />

16,90 Euro.<br />

LUDWIG II.<br />

KÖNIG VON BAYERN.<br />

MYTHOS UND<br />

WAHRHEIT von Wolfgang<br />

Till gibt einen Einblick<br />

in den Glanz und das<br />

Elend des kurzen Lebens<br />

des Märchenkönigs.<br />

Analysiert wird vor allem<br />

die populäre Seite des<br />

Phänomens Ludwig II.:<br />

War er der „jungfräuliche<br />

König“, ein schüchterner<br />

Narziss, frauenscheu oder<br />

schwul? Brandstätter<br />

Verlag. 9,90 Euro.<br />

EIN MANN –<br />

EIN BAUCH. MEIN<br />

UMFANGREICHES<br />

LEBEN MIT DER PROB-<br />

LEMZONE von George<br />

Deffner erzählt vom<br />

Kampf mit den Pfunden<br />

– aus Männersicht. Mit<br />

schwarzem T-Shirt und<br />

leicht eingezogenem<br />

Bauch wirkt er sogar fast<br />

schlank, findet er. Seine<br />

Frau sieht das, wie so<br />

vieles, völlig anders.<br />

Kommentiert wird jedes<br />

Kapitel des Autors aus<br />

Ammerland von seiner<br />

Frau. Wunderlich.<br />

14,90 Euro.<br />

WERBEVOODOO<br />

WONDRAKS<br />

ZWEITHÄRTESTER FALL<br />

von Ono Mothwurf.<br />

Bayerns erfolgreichster<br />

Mordaufklärer Thomas<br />

Wondrak befasst sich<br />

diesmal mit Starnberg:<br />

Timo, der junge Grafik-<br />

Praktikant einer Starnberger<br />

Werbeagentur ist<br />

überzeugt, dass der Art<br />

Director seine Freundin<br />

umgebracht hat. Und<br />

dies ist erst der Auftakt<br />

zu einer ganzen Serie<br />

rätselhafter Todesfälle.<br />

Skurril und kultverdächtig!<br />

Gmeiner. 9,90 Euro.<br />

RUND UM DEN<br />

AMMERSEE. EINE<br />

NICHT ALLTÄGLICHE<br />

ENTDECKUNGSREISE<br />

von Manfred Hummel.<br />

Nach seinem kulturhistorischen<br />

Radlführer für<br />

den Starnberger See hat<br />

der langjährige Redakteur<br />

der Süddeutschen<br />

Zeitung ein ebenso<br />

unterhaltsames wie<br />

informatives Pendant<br />

für den Ammersee<br />

geschrieben. Mit<br />

Übersichtskarten<br />

und kulinarischen<br />

Geheimtipps. Verlag<br />

Berg&Tal. 12,90 Euro.<br />

Foto: Jan Greune<br />

32 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


RE/MAX Immobilien am Starnberger See<br />

Ein starkes Team: Experten-Wissen für jedes Objekt<br />

Was ist mein Einfamilienhaus im Würmtal wert? Wo finde ich den<br />

passenden Mieter für meine Zwei-Zimmer-Wohnung in München?<br />

Wie geht der Verkauf meiner Luxus-Villa mit Park am See diskret<br />

über die Bühne? Kaum ein Markt ist so vielfältig wie der mit Immobilien.<br />

„Ein einzelner Makler kann nicht alles abdecken“, weiß<br />

Alfred Petersen aus langjähriger Erfahrung. Der Gründer und Inhaber<br />

des Starnberger RE/MAX-Büros hat deshalb ganz bewusst<br />

Spezialisten in seine inzwischen neunköpfige Mannschaft geholt –<br />

und ist stolz auf sein Team.<br />

Marco Asam etwa ist Experte für die Bewertung eines Objekts. Der<br />

Vermessungs- und Wirtschaftsingenieur mit doppeltem Fachhochschul-Diplom<br />

kennt sich als Sachverständiger für die Bewertung<br />

bebauter und unbebauter Grundstücke sowie von Mieten und<br />

Pachten bestens aus.<br />

Monika Cabell ist die Fachfrau für den „Collection“-Bereich mit exklusiven<br />

Objekten. Sie findet den passenden Käufer für die hochkarätige<br />

Immobilie, geräuschlos und sehr diskret. Die Maklerin<br />

schöpft dabei aus einem großen Bestand vorgemerkter Kunden<br />

und ist mit RE/MAX weltweit bestens vernetzt. 2009 kam sie beim<br />

Umsatz-Ranking der 10 000 europäischen RE/MAX-Vermittler auf<br />

Platz 7.<br />

Michael Selinger wiederum ist Spezialist für den Verkauf von Mehrfamilienhäusern<br />

und Anlageobjekten. Der Ingenieur weiß zum Beispiel<br />

auch Rat, wenn eine Erbengemeinschaft Hilfe braucht oder<br />

eine Immobilie mehreren Eigentümern gehört.<br />

Vier Damen in Petersens Team sind Vermietungs-Expertinnen: Sie<br />

betreuen nicht nur die 400 Wohnungen der RE/MAX-Stammkunden,<br />

Hausverwaltungen im Landkreis Starnberg und München,<br />

sondern finden auch für Privatkunden den passenden Mieter, prüfen<br />

die Bonität und wickeln Vertrag, Wohnungsabnahme und Übergabe<br />

ab.<br />

„Wir haben für jeden Kunden mit seinen ganz speziellen Interessen<br />

den richtigen Ansprechpartner und Experten.“ garantiert Alfred<br />

Petersen.<br />

Immobilien Am Starnberger See<br />

Maximilianstraße 4e · 82319 Starnberg<br />

Telefon 08151/6577-0 · starnberg@remax.de<br />

www.remax-starnberg.de


GALERIE / Brauchtum<br />

Impressionen einer echten Gaudi: Beim<br />

Bergfest auf’m Kraxnbichl in Neufahrn bei<br />

Egling feierte der Trachtenverein „Veiglbergler<br />

Neufahrn“ im letzten Juli mit Jung und Alt.<br />

34 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Das weiß-blaue Band<br />

Vor über 20 Jahren ist Fotograf Peter von Felbert nach Bayern gezogen. Von Oberhausen nach München.<br />

Das Brauchtum, die Menschen, die Berge – wie alle Zuagroastn war er zunächst ein wenig irritiert und<br />

dabei fasziniert. Inzwischen ist er ganz nah dran, oft mittendrin, wie seine außergewöhnlichen Bildreportagen<br />

vom Bergfest auf dem Kraxnbichl oder dem Mailauf in Antdorf beweisen<br />

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GALERIE / Brauchtum<br />

Der Mailauf in Antdorf … 18 Jahre alt, ledig, kinderlos und einen<br />

Wohnsitz in der kleinen Gemeinde im Landkreis Weilheim-Schongau: Wer beim Wettkampf ums<br />

Anbandeln mitmachen darf, ist genau festgelegt. Im letzten Jahr saßen 38 Burschen auf den<br />

langen Holzbänken, mit den Rücken zu 35 Madln, die mit gerafften Röcken warteten. Auf die Wiese,<br />

fertig, los – der Startschuss und ein Sprint zum Traummann! Schon im 18. Jahrhundert hatte<br />

ein Pfarrer den Brauch eingeführt, weil die jungen Leut’ sich so viel Zeit ließen mit dem Heiraten.<br />

36 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


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GALERIE / Brauchtum<br />

38 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Beim Tanz und der Musi… kommt man sich näher. Die drei<br />

armen Burschen, die im letzten Jahr übrig blieben, mussten mit einem Reisigbesen tanzen.<br />

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GALERIE / Brauchtum<br />

Sommerglück<br />

wie Peter von Felbert es in seiner bayerischen<br />

Wahl- und Liebesheimat sieht.<br />

Porträt: Christof Hinze<br />

PETER VON FELBERT, Jahrgang 1966, studierte Fotografie in Bielefeld und war Schüler des<br />

Künstlers Franz Joseph van der Grinten. Durch seine Frau, die aus Sindelsdorf im Pfaffenwinkel<br />

stammt, hat er Bayern kennen- und lieben gelernt. Peter von Felbert arbeitet als Fotograf im journalistischen,<br />

werblichen und künstlerischen Bereich. Als Fotokünstler wird er vertreten von der Galerie<br />

Wittenbrink in München. Für seine Serie „Alpen“ hat er fünf Jahren in den Bergen fotografiert.<br />

40 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


HOTEL VIER JAHRESZEITEN STARNBERG<br />

Advertorial<br />

Auf einen Drink<br />

bei Ernest Hemingway<br />

Von Madagaskar nach Guatemala, Mexiko, Australien<br />

und Nepal? Vielleicht aber auch zu vier karibischen<br />

Trauminseln und auf die Bermudas – oder lieber nach<br />

Anguilla, Guyana und Guadeloupe? Der Chef der Hemingway-<br />

Bar im Hotel Vier Jahreszeiten in Starnberg lädt zu stilvollen,<br />

entspannenden und inspirierenden Rum-Rundreisen um den<br />

Erdball ein. Checken Sie ein und ordern Sie „all over the world“,<br />

„premium flight“ oder „top class“. Christian Jegensdorf kombiniert<br />

edle Tropfen aus 37 Ländern. Der Bacardi Millenium von<br />

den Bahamas zum Beispiel kitzelt die Geschmacksknospen mit<br />

filigraner Honigsüße und hellem Karamell, wechselt dann zu<br />

einer leicht nussigen Zitrusnote und geht ab mit den Aromen<br />

frisch geriebener Muskatnuss und Mandel. Dieser exquisite Rum<br />

wurde zur Jahrtausendwende auf nur 3000 Flaschen limitiert.<br />

Den „Havanna Club Maximo“ hat der berühmte kubanische<br />

Master-Ronero Don José Navarro destilliert: Vanille, die Aromen<br />

frisch geschlagener Eiche und reifer Birne bleiben mit<br />

einem Hauch dunkler Schokolade, tropischer Gewürze und<br />

zedriger Edelhölzer am Gaumen stehen. Jede Wette – würde<br />

„Papa Ernest Hemingway“ noch unter uns weilen, der berühmte<br />

Schriftsteller hätte sicher in der nach ihm benannten Bar<br />

einen Stop over eingelegt und sich in einem der schweren Leder-<br />

Fauteuils oder an der Theke der außergewöhnlichen Bar niedergelassen.<br />

Folgerichtig grüßt sein Porträt vom Platz über dem<br />

offenen Kamin. An jedem ersten Freitag im Monat verrät Bar-<br />

Chef Jegensdorf Tipps und Tricks zur Zubereitung besonderer<br />

Drinks für die heimische Cocktail-Party. Michael Schneider, der<br />

Maître de Cuisine des Hotelrestaurants „Oliv’s“, wiederum lädt<br />

zu exklusiven Kochkursen in die eigene Küche ein und gibt Geheimnisse<br />

seines „fine-dining“ preis. 365 <strong>Tage</strong> im Jahr verwöhnt er<br />

seine <strong>Tage</strong>s-, Urlaubs- und Tagungsgäste sowie Festgesellschaften<br />

mit aufregenden Food-Kreationen. Überraschen und verwöhnen<br />

– im Vier Jahreszeiten Starnberg ist das die Maxime des gesamten<br />

Teams. Damit Sie es sich gut gehen lassen!<br />

Hemingway Bar und<br />

Restaurant Oliv’s<br />

im Hotel Vier Jahreszeiten<br />

Münchner Straße 17<br />

82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 4470-0<br />

www.vier-jahreszeiten-starnberg.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 41


BÜRGERMEISTER / Hier red’n mia!<br />

Chefsache mit Weißwurst<br />

Freuen Sie sich auf die nächste Runde unserer „Anekdoten aus<br />

dem Rathaus“ – einmal vom West- und einmal vom Ostufer<br />

„Die schillernde Dollarkönigin<br />

Bernried ist international. Und außerdem ist es eine kleine<br />

Monarchie. Wir hatten hier nämlich einmal eine „Dollarkönigin“.<br />

Die hieß mit bürgerlichem Namen – wenn dieser<br />

Begriff in diesem Fall überhaupt angebracht ist – Wilhelmine<br />

Busch. Mit dem fast gleichnamigen Schöpfer von Max und<br />

Moritz hat sie allerdings nichts zu tun. Wilhelmine Busch war<br />

die Tochter von Adolphus Busch, Gründer der Brauereidynastie<br />

Anheuser-Busch, schwerreich, und kam 1911 nach Bernried.<br />

1937 ließ sie das Schloss Höhenried erbauen, kurz vor Kriegsende<br />

gelang es ihr, die Schweizer Gesandtschaften und das<br />

Genfer Rote Kreuz nach Bernried zu evakuieren, so dass der<br />

Besitz vor der Zerstörung geschützt wurde. International eben.<br />

Die Dollarkönigin, die im Dorf nur „gnädige Frau“ genannt<br />

wurde, und ihr dritter Mann, der amerikanische Generalkonsul<br />

Sam Woods, wollten eine zweite Insel im See mit Wasserschloss<br />

bauen – Bürger und Freistaat verhinderten dies. Aber nachdem<br />

die Bagger schon mal da waren, ließ Sam dafür wenigstens fünf<br />

„Mississippi-Weiher“ ausheben. Die sieht man heute noch, wenn<br />

man sich westlich des Buchheim-Museums ein wenig umschaut.<br />

1952 starb die meist in Weiß gekleidete Dollarkönigin. Auf dem<br />

pompösen Marmorsarkophag im Höhenrieder Park prunkt die<br />

Inschrift „Love never ends“.<br />

Ganz nebenbei: Unsere Familie hatte enge Beziehungen zu der<br />

schönen Dollarkönigin. Meine Großmutter arbeitete bei ihr als<br />

Köchin, meine Großtante war ihre Gesellschaftsdame.<br />

Übrigens ist es Buchheim, der bayerischen Weißwurst und dem<br />

früheren Bürgermeister Walter Eberl zu verdanken, dass Bernried<br />

heute das Buchheim-Museum hat. Als sich Lothar-Günther<br />

Buchheim wieder einmal richtig ärgerte und lautstark verkündete,<br />

dass das Museum nun nicht nach Bayern und schon gar nicht<br />

nach Bernried komme, da fackelte Walter Eberl nicht lange: Er<br />

packte ein paar „Weiße“ ein und besuchte Buchheim. Mit ebenso<br />

geduldigen wie drängenden Worten überzeugte er den berühmten<br />

Mann, das Museum in Bernried zu errichten. Erst<br />

dann kredenzte er die Weißwürscht. Buchheim meinte anschließend<br />

achselzuckend: „Hätte ich nicht zugesagt, hätte<br />

ich die Weißen nicht bekommen.“<br />

“<br />

Bürgermeister Josef Steigenberger, Bernried<br />

Seit 1990 ist der 54-jährige Politker der ÜFW (Überparteiliche<br />

Freie Wählergruppe) in der Kommunalpolitik.<br />

Er ist verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter.<br />

2002 hängte Josef Steigenberger seinen Beruf in der<br />

Bankbranche an den Nagel, um die Geschicke des<br />

„schönsten Dorfs Deutschlands“ zu lenken. Sein<br />

Lieblingsplatz? Das Kienmoos in Bernried: „Auch wenn<br />

das Leben überall laut ist, hier hat man seine Ruhe.“<br />

Illustrationen: Carsten Knappe<br />

42 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


„Die prickelnde Chefsache<br />

Mit dem derzeitigen Ministerpräsidenten teile ich (nur) die Vorliebe<br />

für Neujahrsempfänge und das Anzapfen von Bierfässern. Wie<br />

gerufen kam da die Einladung einer Münchner Brauerei – ich war<br />

gut drei Jahre im Amt – zum „Anzapfkurs für neu gewählte Bürgermeister“.<br />

Da musst du hin! dachte ich mir. Das wird schließlich von<br />

einem Bürgermeister erwartet – neben Grußworten aus dem Stegreif<br />

oder überall gleichzeitig zu sein und dabei noch eine Musikkapelle<br />

zu dirigieren.<br />

Mit dem Anzapfen hat man ohne Erfahrung ein seltsames Gefühl.<br />

Kollege Ude aus München beschreibt es mit „Chefsache“ sehr treffend.<br />

Was ist, wenn ich daneben haue? Oder es nicht mehr aufhört<br />

zu spritzen und zu schäumen? Das ganze Bierzelt lacht, und ich bin<br />

von oben bis unten nass. Oder ich treffe voller Wucht den Maßkrug,<br />

den der Veranstalter vor den Hahn hält? (Was mir übrigens schon<br />

einmal passiert ist, aber das war in Unterfranken.)<br />

Zum Anzapfkurs nach München kam ich wegen eines Staus auf der<br />

Autobahn zu spät. Ich erwartete einen Lehrsaal voller Bürgermeister,<br />

tatsächlich waren wir aber nur eine Handvoll Gemeindeoberhäupter.<br />

Jedes Jahr gibt Helmut Huber (der vom „Derblecken“ aus dem Bayerischen<br />

Fernsehen) einem bekannten OB einen Sonderkurs, aber<br />

jetzt waren wir dran:<br />

Breitbeinig stehen, Sicherheit ausstrahlen, Daumen in den Wechsel,<br />

der natürlich in Richtung des Hahnes gerade stehen muss, ansetzen,<br />

antäuschen, ausziehen. Draufhauen!<br />

Ja, wenn das so einfach wäre. „Ihr müsst’s draufhauen, der erste<br />

Schlag muss sitzen, dann noch ein zweiter hinten nach und dann<br />

basst’s!“ – „So a Trumm Mannsbild und so a zaghafts Schlagerl!“<br />

– „Ned pecka, hau drauf. Mit der andern Hand und dann schrein:<br />

O’zapft is!“<br />

Lang hat’s gedauert. Ich verrate nur so viel: Erst wurden Wasserfässer<br />

angezapft, dann Wasser-Bier-Gemische (die schäumen so schön).<br />

Am Ende des Kurses nahmen wir erleichtert einen Maßkrug, eine<br />

Schürze und eine Urkunde mit heim.<br />

Bei den Festtagen im letzten Jahr gab es kein Entkommen mehr:<br />

Ich musste anzapfen. Der Adrenalinspiegel stieg. Ich dachte an<br />

Helmut Huber und machte ihm keine Schande. Das 1. Mal:<br />

Drei Schläge und es war erledigt. Beim<br />

nächsten Anzapfen im Ammerlander<br />

Schlossgarten lag die Meßlatte hoch.<br />

Ich bekam ein Plastikzapfzeug, eher<br />

ein Spielzeug, und ein Holzhämmerchen.<br />

Ich wollte die Aufgabe an den<br />

Vorstand übertragen. Der hat dankend<br />

abgelehnt. Nach acht Schlägen mit dem<br />

Hämmerchen hat es stark gespritzt,<br />

und die Leute hatten eine Riesengaudi<br />

mit der Hopfen-Schaumparty.<br />

Was halten wir fest?<br />

Bürgermeister sind auch nur Menschen.<br />

Ein Bürgermeister muss nicht alles<br />

können. Das Anzapfen macht aber<br />

mehr Spaß, wenn man es kann.<br />

“<br />

Bürgermeister Michael Grasl, Münsing<br />

Der Jüngste unter allen Bürgermeistern am See ist am<br />

26.11.1967 in Starnberg geboren und lebt seit 1993 im<br />

Gemeindebereich Münsing. Seit fünf Jahren ist der Vertreter<br />

der FW (Freie Wähler) in der Politik. Sein Lieblingsplatz<br />

am See? „Der Kirchberg in Holzhausen. Ich genieße den<br />

Rundblick über den See und weit hinein in die Berge.“<br />

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LEUT’ & LEBEN / Engagement<br />

Die wilden Acht<br />

und das Haus<br />

der Hoffnung<br />

SEIT DREI JAHREN GIBT ES IN SEESHAUPT DIE<br />

VILLA SÜDSEE, EIN HILFSPROJEKT FÜR KINDER<br />

UND JUGENDLICHE, DIE OHNE DIESES NEUE<br />

LEBENSUMFELD KAUM ZUKUNFT HÄTTEN<br />

Mittags wird es hektisch in der Villa südSee. Ein Blick<br />

auf die Uhr, Manfred Fent springt vom Stuhl auf<br />

und eilt an den Herd. Kurz vor zwölf wird der Sozialpädagoge<br />

zum Küchenchef. Zwiebeln schneiden,<br />

Kartoffeln schälen, Backofen vorheizen und vor allem den Laptop<br />

im Küchenregal einschalten, sich bei www.chefkoch.de reinklicken<br />

und nachschauen, welche Zutaten in die Fleischpflanzerl<br />

gehören, die er dort natürlich nur unter dem Stichwort Frikadellen<br />

findet. Fent arbeitet konzentriert. Derweil läuft sein Kollege<br />

Hans Wagner im Eiltempo ins Büro, greift zum Autoschlüssel<br />

und schaut auf die Stundenpläne. Susi* und Miriam kommen<br />

um 12 Uhr aus der Schule, Sofie und Luna eine Stunde später.<br />

Also muss er zweimal fahren.<br />

Es könnte ein fast normaler Mittag in einer fast normalen Familie<br />

sein. Doch es ist ein Teil des Lebens in der Villa südSee<br />

in Seeshaupt. Und das ist in mancherlei Hinsicht anders als das<br />

normale. Insgesamt vier Mädchen und vier Jungen leben hier<br />

mit sechs Betreuern, die ihre Schützlinge abwechselnd versorgen.<br />

Sie sind ihnen von Jugendämtern anvertraut worden, weil die Eltern<br />

nicht mehr angemessen für sie sorgen können. Früh wurden<br />

diese Kinder verletzt, vernachlässigt, vergessen. Fast hätten sexueller<br />

Missbrauch, Schläge oder psychische<br />

„Vertraute Gesten.<br />

Verständnis.<br />

Geborgenheit und<br />

Sicherheit“<br />

Gewalt ihre Seelen und Körper zerstört.<br />

In der Villa südSee haben sie ein neues<br />

Zuhause gefunden und Menschen, die<br />

ihnen <strong>Gute</strong>s wollen. Ihre Zukunft ist nicht<br />

schon vorbei, und auch ihr Lachen wagt<br />

sich zurück. Im schwarz-roten Faschingskleid<br />

hüpft Miriam quer durchs Wohnzimmer.<br />

Die Sechsjährige singt, plappert, saust hin und her. Sie<br />

lacht atemlos. Als sie Fents Küchenchaos sieht, kommentiert<br />

sie das fröhlich mit: „Sieht ja aus wie ein Saustall unterm Sofa.“<br />

Freundin Susi ist heute Elfe im rosa-weißen Kleid und Flügeln<br />

auf dem Rücken. Auch sie trägt geflochtene Zöpfe wie Miriam,<br />

ihre Augen blicken eisblau. Sie sucht die Nähe der Erzieherin<br />

Alexandra Windisch. Nur zu gern wird die „Alex“ von den vier<br />

Mädels im Haus zum Kuscheln verpflichtet. Susi schmiegt sich<br />

mit dem Rücken an die Erzieherin, greift nach ihren Händen.<br />

Vertraute Gesten. Zuneigung. Verständnis. Geborgenheit. Sicherheit,<br />

so vieles, was die Kinder so dringend brauchen. Hier bekommen<br />

sie es. Denn in Seeshaupt beginnt nicht nur der Süden,<br />

wie der dorfeigene Slogan schmettert, sondern für acht Kinder<br />

im Alter zwischen 6 und 18 Jahren auch ein neues Leben. Dafür<br />

kämpfen die Pädagogen im Team. Sie wollen verlässliche Vorbilder<br />

sein und die Kinder mit dem ausstatten, was unverzichtbar<br />

ist: Strukturen, Regeln, Werte und Perspektiven. Die Mädchen<br />

und Jungen sollen lernen, ihren Weg zu finden. Das ist auch der<br />

Grund dafür, warum im Logo der Villa ein grüner Kompass mit<br />

den vier Himmelsrichtungen angedeutet ist.<br />

Gegründet wurde die Einrichtung im Jahr 2006 als gemeinnütziger<br />

Verein „südSee Kinder- und Jugendhilfe“.<br />

Bereits ein Jahr später öffnete die<br />

Villa ihre Pforten als stationäres Kinderheim.<br />

Damit verwirklichten die Initiatoren<br />

ihre Vision: Sie wollten weg von starren<br />

und mitunter lebensfernen Großheimen,<br />

weg von hierarchischen Strukturen, hin<br />

zu einer familienähnlichen Gemeinschaft.<br />

Fotos: Villa südSee<br />

44 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Vier Mädchen und vier Jungen<br />

leben mit sechs Betreuern in<br />

der „Villa südSee“ in Seeshaupt.<br />

Das Kinder- und Jugendheim<br />

des gleichnamigen Vereins lebt<br />

auch von großzügigen Spenden<br />

engagierter Bürger.<br />

Wichtig war ihnen auch die Nähe zum eigenen sozialen Umfeld.<br />

„Wir leben hier, haben Kontakte im Ort, und die Kinder lassen<br />

sich wunderbar ins Dorf integrieren. Niemand ist isoliert“, erklärt<br />

Wagner und beobachtet, wie der zwölfjährige Marvin gut gelaunt<br />

den Küchentisch fürs Mittagessen deckt. In der Küche steht der<br />

15-jährige Dennis und hilft beim Kartoffelschälen.<br />

An der Wand im Esszimmer hängen rotgerahmte Porträts „der<br />

wilden Acht aus der südSee“, die mittlerweile zur Dorfgemeinschaft<br />

gehören. „Gelebte Solidarität“ nennt Wagner das und ist<br />

stolz auf „seine“ Seeshaupter Mitbürger, die „seine“ Kinder bewusst<br />

teilhaben lassen an ihrer Normalität. Sich ein Stück vom<br />

Glück langsam zurückzuerobern, ist für die<br />

Kinder ohnehin schwer genug. Und alles,<br />

was ihnen den Weg erleichtert, ist wertvoll.<br />

So wie die wöchentlichen Therapiestunden,<br />

in denen sie lernen, ihre Vergangenheit zu<br />

verarbeiten. Zwei Therapeutinnen helfen<br />

ihnen dabei.<br />

Doch jetzt ist erst mal Zeit zum Toben. Die<br />

Ranzen stehen noch unaufgeräumt in der<br />

Ecke. Alle reden durcheinander. Jeder will<br />

erzählen, was er in der Schule erlebt hat. Susi möchte außerdem<br />

etwas zu trinken, Marvin ein bisschen Aufmerksamkeit von Hans,<br />

und langsam kommt Küchenchef Fent ins Schwitzen, denn die<br />

„Hunger, Hunger!“-Rufe werden lauter. Es ist eben fast wie bei<br />

einer ganz normalen Familie – nur ist es irgendwie anders. <br />

Nina Daebel<br />

*Alle Namen sind geändert.<br />

Weitere Informationen: südSee Kinder- und Jugendhilfe e.V.<br />

Villa südSee, St. Heinricher Straße 66, 82402 Seeshaupt<br />

Tel. 08801 914714, www.suedsee-ev.de<br />

LANGUAGE WORLD FREMDSPRACHENTRAININGS<br />

Huanyíng und<br />

willkommen!<br />

Advertorial<br />

Optimisten lernen<br />

Chinesisch…<br />

heißt es, weil<br />

China die Wirtschaftsnation<br />

der Zukunft ist.<br />

Grundsätzlich gilt: Wer<br />

Fremdsprachen lernt, setzt<br />

auf Visionen! Und deshalb<br />

bietet LANGUAGE<br />

WORLD, 1995 von<br />

Unternehmerin Adelheid<br />

Kleemann gegründet, neben<br />

Chinesisch noch neun<br />

weitere Fremdsprachentrainings<br />

an, zum Beispiel C. Harrasser, M. Dammann<br />

Geschäftsführungsteam: A. Kleemann,<br />

in Englisch und Russisch,<br />

Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch sowie Deutsch<br />

als Fremdsprache. Mehr als 30 ausgebildete Trainer aus aller Welt<br />

sind für LANGUAGE WORLD tätig und führen maßgeschneiderte<br />

Sprachentrainings für Firmen und Privatkunden durch.<br />

Pause bei LANGUAGE WORLD –<br />

Small Talk in der Fremdsprache<br />

Kommunikation ist in der vernetzten Welt wichtiger denn je –<br />

und LANGUAGE WORLD macht es den Teilnehmern leicht.<br />

Ohne Stress wird die Fremdsprache mittels spezieller Techniken<br />

vermittelt. Dazu gehören Entspannung, die das Unterbewusstsein<br />

fördert, oder Musik, die beruhigt und zugleich aktiviert und<br />

natürlich die lernfördernden attraktiven Lehrräume im „Max<br />

Quartett“ an der Maximilianstraße in Starnberg. „Lernen mit<br />

allen Sinnen, weil das Gehirn das Gelernte dann besser speichert“,<br />

erklärt Adelheid Kleemann. Huanyíng, welcome, willkommen!<br />

LANGUAGE WORLD Fremdsprachentrainings<br />

Maximilianstraße 4b, 82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 73676, Fax 08151 73679<br />

training@languageworld.de<br />

www.languageworld.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 45


LAND & LEUT’ / Ein Doppelleben<br />

Kein Mensch ist hier unterwegs. Das grüne Schild<br />

mit der Aufschrift „Bernauer Alm/Risserkogel<br />

(nicht bewirtschaftet)“ ist für die nächsten zwei<br />

Stunden Wanderung der letzte Hinweis, den ich<br />

bekomme. Es geht bergauf. Ein Raubvogelpaar<br />

kreist am tiefblauen Himmel dieses strahlenden Herbsttages.<br />

Die Hufspuren im feuchten Lehmboden zeigen in die andere<br />

Richtung – bergab. Der Weg wird steiler, die Bäume werden<br />

spärlicher. Silberdisteln und Herbstenziane überwuchern den<br />

Wiesengrund. Diese Stille! Immer weiter geht es bergauf. Endlich:<br />

Vor mir öffnet sich ein weitläufiges Plateau, und zwei Hütten<br />

tauchen auf vor der majestätischen Kulisse des Mangfallgebirges.<br />

Die untere Hütte ist fest verriegelt. Umgestülpte Milcheimer und<br />

Kuhglocken, die an massiven Lederriemen hängen, schmücken<br />

die Vorderseite der einräumigen „Kasa“ darüber. „Bernau-Alm<br />

1452 m“ steht auf einem kleinen Schild. Ein rot blühender<br />

Geranienstock, sauber gespültes Geschirr, das auf der Balkonbrüstung<br />

trocknet, und die Haustür steht sperrangelweit offen.<br />

Ich klopfe, niemand antwortet.<br />

Weit geht der Blick über die Tegernseer und Schlierseer Berge,<br />

Zahmer und Wilder Kaiser und die Zillertaler Alpen im Süden.<br />

Ich schaue, genieße meine Brotzeit, warte. Niemand kommt.<br />

Schweren Herzens mache ich mich schließlich an den Abstieg.<br />

Zurück im Wald höre ich plötzlich ein leises Glockengebimmel.<br />

Dann erscheint der Senn, auf den ich gewartet habe, drei Geißen<br />

in seiner Begleitung: Dr. Uwe Hausmann, 72, pensionierter Arzt<br />

aus Seeshaupt und aktiver Hirte auf der Bernauer Alm. Seine Rinder<br />

und Kälber hat er schon ins Tal gebracht, aber die Schafe und<br />

Geißen wird er noch bis Ende September auf der Alm versorgen,<br />

erklärt er zur Begrüßung. Gern möchte ich mehr erfahren, doch<br />

muss ich mich sputen, wenn ich den Abstieg noch im Hellen<br />

schaffen will. Also ade und auf bald!<br />

Einige Wochen später im Seeshaupter Garten des „Senn-Doktors“.<br />

Zufrieden blinzelt der hagere Herr mit dem verschmitzten<br />

Lächeln in die milde Novembersonne. Eine Hand lässig in die<br />

Hosentasche gesteckt, krault er mit der anderen das Kinn des<br />

„Fleckerls“, seiner mit der Flasche aufgezogenen schwarz-weißen<br />

Geiß. Dann erzählt Uwe Hausmann, wie es dazu kam, dass er<br />

auf einer abgelegenen Alm in den Tegernseer Bergen als Almerer<br />

anheuerte: Es war im Juli 2002. Der Doktor verirrte sich bei einer<br />

Wandertour – ausgerechnet in den Tegernseer Alpen, über<br />

die er zuvor noch als „Touri-Schwemme“ gelästert hatte. Und<br />

dann: Kein Mensch weit und breit, keine Orientierung, bis er<br />

endlich auf ein Hochplateau stieß: Und da stand sie, die Alm,<br />

von der der Arzt sein ganzes Leben geträumt hatte. Der junge<br />

Senn dort oben erzählte ihm, dass er selbst die Alm nicht länger<br />

bewirtschaften könne, der Besitzer, ein Bauer namens Bauer,<br />

suche jetzt nach einem Nachfolger für ihn. Da steckte ihm Uwe<br />

Hausmann seine Telefonnummer zu, für alle Fälle. Doch nichts<br />

passierte, niemand rührte sich.<br />

Am 7. Januar 2003, seinem Geburtstag, beschloss der Seeshaupter<br />

Doktor, selbst die Initiative zu ergreifen. Rings um den Tegernsee<br />

rief er alle „Bauer“ an. Vergebens. Als nur noch eine einzige Rufnummer<br />

übrig war, klingelte das Telefon: „Hier Bauer, Hans.<br />

I hob g’hört, du dadst vielleicht Oimarer bei uns machen?“<br />

Uwe Hausmann verdutzt: „Ja, eventuell scho.“ – „So! Konnst<br />

amoi eini kemma?“ Drei <strong>Tage</strong> später saß der Seeshaupter gleich<br />

zwei kritischen Bauern gegenüber. Dem Hans, Saurnbauer in Erlach,<br />

und dem Strohschneider Martin, Huidbauer von Oberach.<br />

Beide haben ihre Herden im Sommer auf der Alm. Sie taxierten<br />

ihn kritisch. „Bist na du raus von de Bauern?“ – „Na, Rentner,<br />

Dokta.“ – „Hoffentlich a Viehdokta!“ Auch das nicht, aber mit<br />

den Viechern sei er vertraut, weil er seit 30 Jahren selbst Pferde<br />

halte. Ein Handschlag besiegelte das Dienstverhältnis. Und im<br />

letzten Sommer war der pensionierte Doktor nun schon im sechsten<br />

Jahr der Senn auf der Bernauer Alm und wird es, wenn die<br />

Gesundheit mitmacht, noch ein paar Jahre mehr bleiben.<br />

Der Doktor, die Alm<br />

und das Doppelleben<br />

DIESEN MANN KENNEN DIE SEESHAUPTER ALS IHREN FRÜHEREN HAUSARZT UND ALS ENGAGIERTES<br />

GEMEINDEMITGLIED. DASS DR. UWE HAUSMANN DEN SOMMER ÜBER ALS SENN ARBEITET, HÄNGT ER<br />

NICHT AN DIE GROSSE GLOCKE. ULRIKE MERTZ IST ZU IHM AUF DIE ALM GEWANDERT<br />

46 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Zuhause ist Dr. Uwe Hausmann<br />

in Seeshaupt. Im<br />

Sommer lebt der pensionierte<br />

Mediziner auf der<br />

Bernauer Alm. Dort hat<br />

seine „Kasa“ nur einen<br />

Raum und einen herrlichen<br />

Blick in die Berge. Schwere<br />

Güter müssen mit dem<br />

Helikopter auf den Risserkogel<br />

geschafft werden.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 47


LAND & LEUT’ / Ein Doppelleben<br />

Die Sennerei ist alles andere als eine geruhsame Sommerfrische.<br />

Das wegelose Gelände auf der Bernauer Alm von rund 300<br />

Hektar erstreckt sich – im Norden und Westen vom Risserkogel<br />

begrenzt – zwischen Wildbad Kreuth und Valepp bis zur Tiroler<br />

Grenze. Jeden Tag soll der Hirte alle Tiere gesehen haben, und das<br />

bedeutet sechs bis acht Stunden Wanderschaft täglich. Holz schlagen<br />

und in der Kraxe zur Hütte hinauftragen, Zäune flicken, Heu<br />

machen und das Futter lagern – die Aufgaben eines Senn sind<br />

vielfältig. Unwetter und Blitzschlag oder die Absturzgefahr an<br />

vielen felsigen Stellen machen die Aufgabe zu einer schwierigen,<br />

verantwortungsvollen Arbeit. Bei Regen oder Frost werden die<br />

steilen Wiesenhänge rutschig. Verirrt sich ein Tier, muss der Hirte<br />

es mit List und Geduld aus der Gefahrenzone locken – genauer<br />

gesagt, mit einem Lied. Dr. Hausmann erklärt die erstaunliche<br />

Dressur: Zwei Wochen lang füttert der Senn die Tiere an, bevor<br />

es auf die Alm geht. Er mischt Salz und Weizenkleie, gibt seinen<br />

Tieren diesen Leckerbissen und singt dazu die immer gleiche<br />

Melodie. Später, der Pawlowsche Reflex lässt grüßen, lockt die<br />

Melodie die Tiere in jeder Situation. Der Doktor zähmt seine<br />

Lieblinge mit einem Brahms-Lied, das er im Kirchenchor gelernt<br />

hat. „Erlaube mir feins Mädchen in den Garten zu gehen,<br />

dass ich dort mag schauen, wie die Rosen so schön…“<br />

Ob’s am Lied liegt oder an der schönen Stimme, jedenfalls hat<br />

der Doktor-Almerer nur einmal einen Verlust melden müssen.<br />

Ein Rind hatte sich bis ins Spitzingsee-Gebiet verirrt und blieb<br />

auch nach tagelangem Suchen unauffindbar. Da durfte der Senn<br />

beim Alm-Abtrieb nicht „aufkranzln“. Später, was für ein Glück,<br />

wurde das Rindsvieh dann doch wieder gefunden.<br />

Die ersten drei Wochen im Frühjahr widmet sich der Bernauer<br />

Senn der intensiven Almpflege: Ampfer, Disteln und das giftige<br />

Alpenkreuzkraut müssen mühselig von Hand ausgestochen<br />

werden, weil diese Kräuter durch die Unterbeweidung gewaltig<br />

zunehmen. 1500 bewirtschaftete Almen gibt es in Oberbayern<br />

und im Allgäu noch. Rund 20 Prozent sind nicht erschlossen, das<br />

heißt, es führen keine Fahrwege hinauf, was für wenig Touristenrummel<br />

und viel Ruhe und Natur pur sorgt. Die Bauern kämpfen<br />

jedoch mit dem Bezirk Oberbayern, dem Naturschutz und den<br />

Forstämtern um diese Wege, weil sie nämlich die Flüge der Hubschrauber,<br />

die vor dem Auftrieb Baumaterial, Viehsalz, Kraftfutter<br />

und Vorräte auf die Alm bringen, selbst zahlen müssen.<br />

Beide Hütten auf der Bernauer Alm sind, urkundlich bestätigt<br />

durch das Kloster Tegernsee, bereits seit 1435 im Besitz der heutigen<br />

Bauern. Abwechselnd bringen die Maria vom „Saurnhof“<br />

und die Strohschneider Antonie vom „Huidhof“ frische Lebensmittel,<br />

Obst und Gemüse hinauf zum tüchtigen Senn vom Starnberger<br />

See. Die größere Bernauer Hütte, 1870 durch eine Lawine<br />

zerstört und wieder aufgebaut, erhielt vor 30 Jahren in der Küche<br />

Fotos: Ulrike Mertz; privat<br />

48 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

Intensive Almpflege und<br />

das Hüten der Tiere: Als<br />

Senn arbeitet Uwe Hausmann<br />

von Sonnenaufgang<br />

bis zum Abend. Manchmal<br />

kommt die Familie und<br />

packt kräftig mit an.<br />

fließendes Wasser aus der oberhalb<br />

gelegenen Quelle. Als<br />

Dusche dient dem unempfindlichen<br />

Mann ein über die<br />

Regenrinne gehängter Gartenschlauch.<br />

Für einen Hauch<br />

von Luxus sorgt eine Seeshaupter<br />

Damentruppe, zu der<br />

auch des Doktors drei Töchter gehören. Im Wechsel nehmen<br />

die Besucherinnen seine Wäsche mit nach unten und bringen<br />

sie frisch gebügelt wieder hinauf. Dafür werden sie einmal im<br />

Jahr im Buchscharner Gasthaus mit einem „Waschfrauenabend“<br />

belohnt. Vielleicht gibt es bald auch einen „Enkel-Abend“,<br />

denn die kommen ebenfalls gern zu Besuch und helfen tüchtig<br />

bei der Heuernte und im Holz mit.<br />

Zwei Leben, so unterschiedlich wie Sommer und Winter …<br />

Nach dem ersten Almsommer hat Uwe Hausmann das Radio<br />

auf der Hütte abgeschafft, um den Stimmen der Natur und<br />

den Glocken seiner Tiere vom frühen Morgen bis zum späten<br />

Abend besser lauschen zu können. Im Seeshaupter Leben spielt<br />

er Klavier und singt im Kirchenchor. „Meine beiden Welten<br />

sind konträr, dennoch ergänzen sie sich perfekt“, meint der<br />

Allgemeinmediziner zufrieden. In der oberen Welt begegnet<br />

er Wildtieren, von denen einige Feinde der ihm anvertrauten<br />

Herden sind – wie die Kolkraben und die beiden Steinadler-<br />

Paare, die schon manches Lämmchen geschlagen haben. Der<br />

sympathische Senn erzählt von einem 60-köpfigen Gämsen-<br />

Rudel und dem Platzhirsch, der in klaren Herbstnächten direkt<br />

vor dem Hüttenfenster gegen zwei Rivalen kämpfte.<br />

Und unten? Ist das Leben angefüllt mit der Familie, zu der<br />

seine Frau, vier Söhne, drei Töchter, die Schwiegertöchter<br />

und -söhne, zehn Enkelkinder, eine Katze und drei Pferde gehören.<br />

Seine Frau, die auch als Ärztin praktizierte, engagiert<br />

sich zudem bei „Ärzte für die Dritte Welt“, in diesem Jahr mit<br />

einem Aufenthalt im indischen Kalkutta. Unten ist für Uwe<br />

Hausmann auch die Dorfgemeinschaft, in die der gebürtige<br />

Seeshaupter durch verschiedene Ämter eingebunden ist: Die<br />

Vorstandsschaft in der Bürgerstiftung, im Ortsgestaltungsund<br />

Verschönerungsverein, 24 Jahren war er Mitglied im<br />

Gemeinderat. Unten, da sperrt er als Hilfsmesner jeden Tag<br />

in der Früh die Dorfkirche auf und assistiert bei Hochzeiten<br />

und Beerdigungen. „Man muss sich einlassen“, sagt Dr. Hausmann.<br />

Oben hilft er dem Pfarrer, die alljährliche Alm-Messe<br />

mit den Besitzerfamilien und mit dem eine Stunde Fußmarsch<br />

entfernt lebenden zweiten Almerer zu zelebrieren. „Ich lebe in<br />

zwei Paradiesen“ lautet sein eindeutiges Resümee. „Nach drei<br />

Wochen auf der Alm spürt man, wie sich Leib und Seele harmonisieren<br />

durch die Arbeit ohne Hektik, durch die Gespräche<br />

mit den Tieren, mit sich selbst und mit Gott. Die Touren sind<br />

natürlich anstrengend, aber die Wege sind voller Schönheit.<br />

Als Kind wollte ich unbedingt Bauer, mit vierzehn Jahren dann<br />

Arzt werden. Jetzt bin ich beides!“<br />

<br />

PRAXIS FÜR ZAHNHEILKUNDE<br />

DR. THOMAS WALZER, STARNBERG<br />

Gesundheit<br />

im neuen Licht<br />

Schon der Eingangsbereich ist außergewöhnlich: Warme<br />

Rot- und Erdtöne, ein modernes Design und die dezente<br />

Lichttechnik schaffen eine angenehme Atmosphäre.<br />

Auch das Wartezimmer vermittelt Lounge-Charakter und<br />

erinnert so gar nicht an einen Zahnarztbesuch. Die Starnberger<br />

Praxis von Dr. Thomas<br />

Walzer verbindet besonderes<br />

Ambiente mit neuester<br />

Medizintechnik. Als eine<br />

der ersten verfügt sie zum<br />

Beispiel über ein Operationsmikroskop,<br />

das dank<br />

25-facher Vergrößerung und<br />

spezieller Xenon-Beleuchtung<br />

selbst kleinste Details<br />

im Mundraum ausleuchtet.<br />

„Mit bloßem Auge oder<br />

einer Lupenbrille sind viele<br />

Strukturen wie Verästelungen<br />

in den Wurzelkanälen,<br />

Gefäße oder Risse im Zahn<br />

nicht zu erkennen. Man<br />

kann jedoch nur behandeln,<br />

was man auch sieht“, erklärt<br />

Dr. Walzer. Operationen am Zahn und das Setzen von Implantaten<br />

können so präziser durchgeführt werden. Das Resultat:<br />

längerer Zahnerhalt und verbesserte Ästhetik. „Ein echter<br />

Quantensprung“, so der Zahnarzt. Ergänzt wird die innovative<br />

Dentaltechnik durch eine intraorale Kamera, die Aufnahmen<br />

einzelner Zähne ermöglicht, sowie digitale Röntgengeräte, die<br />

die Strahlenbelastung bis zu 70 Prozent reduzieren. Die Bilder<br />

können sekundenschnell bereitgestellt und mit den Patienten<br />

am Bildschirm besprochen werden. Der Zahnarztbesuch wird<br />

zu einem neuen Erlebnis, weil Wohlfühlatmosphäre sich mit<br />

dem guten Gefühl verbindet, in den besten Händen zu sein.<br />

Praxis für Zahnheilkunde Dr. med. dent. Thomas Walzer<br />

Ludwigstr. 9, 82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 125 38<br />

Sprechstunden nach Vereinbarung<br />

www.dr-walzer.com<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 49


LEUT’ & LEBEN / Sportlich<br />

Jedem seine Radl-Tour!<br />

MANFRED HUMMEL<br />

VERBRINGT VIEL ZEIT VOR<br />

DEM COMPUTER – UND<br />

IM FAHRRADSATTEL.<br />

SEINE ENTDECKUNGS-<br />

REISEN FÜHREN RUND<br />

UM DEN STARNBERGER<br />

UND DEN AMMERSEE<br />

Die Starke-Wadl-Tour:<br />

Für sportliche Radlerinnen und Radler kommt eine Rundtour<br />

um die kleinen Seen des Fünf-Seen-Landes gerade recht.<br />

Pilsensee, Wörthsee, Weßlinger See. Auf den rund 40 Kilometern<br />

durch abwechslungsreiche Landschaft sind mehrere<br />

steile Berge zu bewältigen. Schwach werden muss keiner,<br />

auf dem Weg gibt es genug Möglichkeiten zum Rasten und<br />

Einkehren. Start ist am S-Bahnhof in Herrsching. Richtung<br />

Norden geht es entlang der S-Bahn und dem Pilsensee<br />

nach Hechendorf und weiter nach Schlagenhofen. Dort<br />

eine Runde um den Wörthsee bis Steinebach (Strandbad<br />

Fleischmann), dann nordöstlich über den Golfplatz Schluifeld<br />

nach Weßling in Richtung Ettenhofen, den Berg hinauf bis<br />

kurz vor Hochstadt. Nun südlich halten durch den privaten<br />

Wildpark nach Oberalting (Gasthof Ruf) und zum Schloss<br />

Seefeld (Bräustüberl). Nicht verheimlicht werden soll die<br />

echte Herausforderung, die jetzt ansteht: bergan nach<br />

Widdersberg, dafür kann man’s zurück nach Herrsching<br />

schön laufen lassen. Oder man fährt oben geradeaus weiter<br />

zum Kloster Andechs. Sehenswert sind auf dem Weg auch die<br />

Wallfahrtskirche Grünsink, Schloss Seefeld und der Friedhof<br />

von Widdersberg, auf dem einige bekannte Persönlichkeiten<br />

begraben liegen.<br />

Manfred Hummel, Redakteur der<br />

Süddeutschen Zeitung für den<br />

Bayernteil, ist Autor und Herausgeber<br />

von zwei Radlführern mit<br />

Heimatgeschichte in unterhaltsamer<br />

Form (siehe Seite 32).<br />

Der blau-weiße Anarchisten-<br />

Gedächtnis-Weg:<br />

Auch wenn die Berger wenig übrig haben für den Rebellen,<br />

Pazifisten, Anarchisten und unbequemen Mahner, so errang<br />

Oskar Maria Graf auswärts Weltruhm. „Das Leben meiner<br />

Mutter“, einer seiner bekanntesten Romane, lässt sich auf<br />

einer rund 18 Kilometer langen Tour radelnd nachvollziehen.<br />

Am Bahnhof in Starnberg kam der Oskar an, wenn er in<br />

späteren Jahren seine Mutter besuchte. Von hier aus geht es<br />

nach Percha und über die Staatsstraße nach Süden über<br />

Kempfenhausen bis nach Berg, wo in der Grafstraße 9 das<br />

Geburtshaus des Dichters steht. Sein Vater betrieb darin eine<br />

Bäckerei, heute lässt sich dort im Oskar Maria Graf-Stüberl<br />

gut speisen. An den Wänden hängen historische Fotos, die<br />

OMG unter anderem mit Bertolt Brecht im New Yorker<br />

Exil zeigen. Wir folgen Oskars täglichem Schulweg hinab<br />

über die Staatsstraße und wieder hinauf nach Aufkirchen,<br />

wo man dem berühmten Sohn am Ortseingang schließlich<br />

doch ein Denkmal gesetzt hat. In der alten Volksschule können<br />

Sie Erinnerungsstücke an Graf besichtigen, und auf<br />

der Südseite des Friedhofs an der Wallfahrtskirche liegt<br />

das Graf’sche Familiengrab. Des Dichters Name sucht man<br />

hier allerdings vergeblich, seine Urne steht auf dem Künstler-<br />

Friedhof in München-Bogenhausen. Direkt vor dem Friedhof<br />

steht der Gasthof Zur Post. In den geräumigen Wirtsstuben<br />

soll auch Oskar Maria Graf schon gern gezecht haben. Über<br />

die Oberlandstraße weiter in Richtung Süden geht es nach<br />

Aufhausen. Hier steht der Heimrath-Hof (Hausnummer 23),<br />

das Geburtshaus der Mutter des Dichters. Weiter geht es ein<br />

kleines Stück zurück in Richtung Aufkirchen, links hinein<br />

in den Enzianweg, der auf die Maxhöhe trifft, dann rechts<br />

abgebogen und wieder links in den Kreuzweg, der bergab<br />

in Richtung See führt. Sie überqueren die Staatsstraße und<br />

treffen nach rund 100 Metern auf ein herrschaftliches Haus<br />

am Kreuzweg 94. Es ist das Schlösschen des unglücklichen<br />

Kasten-Jakl, ein Großonkel des Schriftstellers, und unsere<br />

Endstation auf der Graf-Tour.<br />

Fotos: Ulrike Mertz; Manfred Hummel<br />

50 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

Begrüßen Sie in Percha: Silke Elter,<br />

Inhaberin (links), und Sonja Dielert,<br />

Studioleitung (rechts)<br />

HYPOXI-TRAINING BY ELTERSPORTS<br />

Design your body<br />

DAS GRÜNWALDER SPORT- UND FITNESSCENTER ELTERSPORTS HAT IN PERCHA EIN WEITERES HYPOXI-<br />

STUDIO ERÖFFNET – UND LIEGT DAMIT IM TREND. DIE METHODE ZUR GEZIELTEN FIGURFORMUNG BOOMT<br />

Wer kennt das nicht: Die Hose geht nicht mehr zu, das<br />

Kleid spannt über den Hüften, Sport und Diäten helfen<br />

nicht wirklich weiter. Nun kommt die gute Nachricht:<br />

Mit der HYPOXI-Therapie wird Fettpölsterchen effektiv zu<br />

Leibe gerückt. „Die Resultate sind beeindruckend“, erklärt Silke<br />

Elter, Leiterin des neuen HYPOXI-Studios in Starnberg-Percha.<br />

Denn eine deutliche Umfangreduzierung an Hüfte, Taille, Bauch<br />

und Oberschenkel um bis zu zwei Kleidergrößen in acht Wochen<br />

ist keine Seltenheit.<br />

Futuristisch sehen die Geräte aus, und so funktioniert die HY-<br />

POXI-Methode: Eine Kombination aus Über- und Unterdrucktherapie<br />

und effektivem Training ermöglicht eine gezielte und<br />

nachhaltige Einflussnahme auf die Figur. Die Durchblutung<br />

wird somit an den Problemzonen gesteigert, der Stoffwechsel<br />

aktiviert und Fettsäuren durch den Blutkreislauf abtransportiert<br />

und verbrannt. Die Pfunde an Oberschenkel und Po schmelzen.<br />

Für Männer, die sich einen flachen Bauch wünschen, eignet sich<br />

vor allem der „Vacunaut“, wobei ein „PressureSuit“ die Bauchregion<br />

stimuliert, während auf dem Laufband trainiert wird. Ganz<br />

ohne Anstrengung funktioniert die „HYPOXI-Dermologie“, die<br />

für Kräftigung und Straffung des Bindegewebes sorgt und dadurch<br />

besonders bei Frauen beliebt ist.<br />

Für Peter Elter, langjähriger Inhaber von ElterSports, ist wichtig,<br />

dass bei den Anwendungen die wissenschaftlichen Qualitätsstandards<br />

eingehalten werden. Seine Mitarbeiter sind geschulte<br />

HYPOXI-Therapeuten, die diese Therapie professionell begleiten<br />

– von der Figuranalyse bis zur individuellen Ernährungsberatung.<br />

Was den ehemaligen Tennisprofi Elter an HYPOXI besonders<br />

überzeugt, ist die nachhaltige Wirkung: „Der Fettstoffwechsel<br />

wird umprogrammiert, und es stellt sich kein Jo-Jo-Effekt ein.“<br />

Leichtes Training, eine bessere Figur – und ein guter Grund, sich<br />

auf den sexy Bikini oder die schmale modische Hose zu freuen!<br />

HYPOXI-Studio Starnberg<br />

by ElterSports<br />

Würmstraße 4, 82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 650 630<br />

info@hypoxistudio-starnberg.de<br />

www.hypoxistudio-starnberg.de<br />

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52 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de<br />

Fotos: Jan Greune


SEE-GESPRÄCH / Christian Tramitz<br />

„Ich fand alles unglaublich schön.<br />

Das Landei in mir erwachte …“<br />

SPANNENDE BEGEGNUNG AM SEE: DIESES MAL<br />

TRAF AUTORIN ELKE REICHART DEN BEKANN-<br />

TEN SCHAUSPIELER CHRISTIAN TRAMITZ.<br />

UND DER FÖHNHIMMEL GAB ALLES, WAS ER AN<br />

GRANDIOSER KULISSE ZU BIETEN HATTE<br />

Christian Tramitz ist ein bekannter deutscher Schauspieler.<br />

Er ist die Kultfigur Ranger aus dem „Schuh des Manitu“,<br />

der Captain Kork aus dem „(T)Raumschiff Surprise“<br />

und der neue Jerry Cotton. Er hat viel zu tun, ist „dennoch mit der<br />

Gesamtsituation nicht zufrieden“ und meint nachdenklich: Ein<br />

netter Dreh irgendwo in der Nähe von Münsing, zu dem er vielleicht<br />

auch noch mit dem Radl kommen könnte – das ist es, was der<br />

54-Jährige inzwischen unter einem perfekten Job verstehen würde.<br />

Zum Interview im Buchscharner Seewirt kommt er mit dem Auto<br />

und Ehefrau Anette, in Jeans und Pullover, leicht gebräunt und<br />

gut gelaunt. Der Biergarten ist an diesem sonnigen Werktag locker<br />

besetzt, der Blick auf die wilden Föhnwolken über den dramatisch<br />

ausgeleuchteten Alpen spektakulär. Der Tisch für das Gespräch<br />

wird hinunter zum See getragen, auf den Kiesstrand hinter den<br />

Büschen. Der Christian, sagt die Wirtin, habe gern seine Ruhe,<br />

werde nicht gern angestarrt. Man kenne ihn ja, nun schon seit so<br />

vielen Jahren.<br />

Christian Tramitz hat es nicht weit von daheim zum Buchscharner,<br />

dem ehemaligen Bauernhaus aus der Wildschönau, das an das Ufer<br />

zwischen St. Heinrich und Münsing verpflanzt wurde. Er wohnt<br />

nur ein paar Kilometer entfernt in Ammerland zur Miete in einer<br />

Art Villa Kunterbunt, mit seiner Frau Anette, der elfjährigen<br />

Tochter und dem vierjährigen Sohn. Aus seiner ersten Ehe hat der<br />

Schauspieler Zwillinge, die 19 Jahre alt sind. In diese idyllische Ecke<br />

am Starnberger See kam der geborene Münchner zum ersten Mal in<br />

seiner Gymnasialzeit, auf Einladung eines Schulfreundes. „Ich fand<br />

alles unglaublich schön – den Fischerturm, die Lüftlmalereien, den<br />

Bach im Garten meines Freundes… Das Landei in mir erwachte.“<br />

Christian Tramitz lebt mit seiner Familie in<br />

Ammerland. Zum See-Gespräch trafen er<br />

und seine Frau Anette (links) unsere Autorin<br />

Elke Reichart beim Buchscharner Seewirt.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 53


SEE-GESPRÄCH / Christian Tramitz<br />

Doch es dauerte noch mehr als 25 Jahre, bis Tramitz, überzeugter<br />

Naturfreund bis heute, sich den Traum vom Leben auf<br />

dem Lande verwirklichte. Nach dem Abitur folgte zunächst das<br />

Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften.<br />

„Die klassischen Loser-Fächer, für die man nicht viele<br />

Scheine braucht. Trotzdem habe ich keines davon zu Ende gebracht.“<br />

Nach Schulende hatte ihm ein Berufsberater zur Ausbildung<br />

zum Apotheker geraten. „Ich bin also zur Antrittsvorlesung<br />

gegangen, habe dort nur kurz ein paar Worte mit meinem Banknachbarn<br />

gewechselt – und schon zischte es von hinten: Pscht!<br />

Pscht!! Ruhe da vorne!! Na, habe ich mir gedacht, wenn das hier<br />

ein lustiges Studentenleben sein soll – dann nichts wie weg.“<br />

In München gab er ein Gastspiel auf der privaten Schauspielschule<br />

Zerboni und bekam schnell sein erstes Engagement. Am Stadttheater<br />

Ingolstadt wurde für das Lena-Christ-Stück „Rumplhanni“<br />

ein bayerisch sprechender junger Dorfpolizist/Schmied/Gstanzlsänger<br />

gesucht. Gleich drei Rollen auf einmal – Tramitz überzeugte<br />

und bildete fortan für Proben und Aufführungen eine Fahrgemeinschaft<br />

mit der „Rumplhanni“ Lisa Fitz. Es war auch besser, dass die<br />

Kollegin ihn im Auto mitnahm, denn schon damals zeichnete sich<br />

die für Tramitz typische totale Orientierungslosigkeit ab. „Ohne<br />

Navigationsgerät bin ich verloren.“ Selbst für seine Stammstrecke<br />

München – Ammerland schaltet er die freundliche Stimme ein, die<br />

ihn nach 35 Minuten zufrieden und ungestresst ins heimische Grundstück<br />

einbiegen lässt. „Sie sagt mir, links einordnen, jetzt noch 20<br />

Kilometer, Vorsicht Stau – besser kann es mir doch gar nicht gehen.“<br />

In New York, zu Jahresbeginn beim Jerry-Cotton-Dreh, lief es<br />

nicht so gut. Mit dem berühmten roten Jaguar sollte er durch<br />

In Berlin bin ich blöd aggressiv angemacht worden!“ Tiefer<br />

Seufzer. „Ich tu mich einfach schwer in der Stadt. München<br />

geht ja noch, aber Berlin … Wie schön ist es doch, auf dem<br />

Land zu leben.“<br />

Christian Tramitz und seine Liebe zu Ammerland … Das Thema<br />

gefällt ihm, darüber kann er immer wieder reden. Und während<br />

er zufrieden hinausblickt auf den glitzernden See und die Sturmwolken,<br />

jongliert er mit den Jahreszahlen. 1994 lernte er seine<br />

zweite Frau Anette kennen, die als Aufnahmeleiterin in einem<br />

Synchronstudio arbeitete, 1995 zogen sie hinaus an den Starnberger<br />

See, sein großer Wunsch ging endlich in Erfüllung, 2003<br />

wurde geheiratet und dieses Ereignis wiederum 2004 gefeiert.<br />

Im Buchscharner Seewirt. Mit einer Riesenparty: „Ein tolles<br />

Fest! Die Hochzeitsgesellschaft wurde mit Booten hierher zum<br />

Steg gebracht, dann gab es Cocktails … Und von da an erinnere<br />

ich mich an nichts mehr.“<br />

„Ich tu mich einfach schwer in<br />

der Stadt. München geht ja noch,<br />

aber Berlin zum Beispiel …“<br />

Diese Art des Geschichtenerzählens ist typisch für Christian<br />

Tramitz. Schnell wieder aussteigen, bevor der Fragensteller zu<br />

nahe kommt. Understatement bis zur Schmerzgrenze. Sein Wikipedia-Profil<br />

im Internet beginnt mit den Worten: „Christian<br />

Tramitz ist der Enkel von Paul Hörbiger und der Neffe zweiten<br />

Grades von Christiane Hörbiger …“ Die Frage nach den berühmten<br />

Verwandten und ob bei<br />

Familientreffen nicht viel über<br />

Theater, Film und Fernsehen<br />

geredet werde, lenkt er jedoch<br />

elegant ab: „Nein, nein, das<br />

ist nie ein Thema. Eher reden<br />

wir noch über Fußball.“ Und<br />

schnell spannt Tramitz, der<br />

Bayern-Fan, den Bogen weit<br />

weg vom Familienclan zur<br />

Bundesliga, zur Champions<br />

League bis hin zur WM.<br />

Szenen eines guten Gesprächs: Christian Tramitz nachdenklich, lachend und dann sehr entspannt<br />

mit seiner Frau Anette auf dem Steg (Foto rechte Seite).<br />

Manhattan jagen, vor ihm der Camcar, der Wagen mit der Kamera.<br />

Auch hier links, rechts, rechts, links, von der 37th Street<br />

in die 5th Avenue, aber umgeben von gefühlten hunderttausend<br />

gelben Taxis, die hupend auf ihr Wegerecht bestanden – und<br />

statt der freundlichen Navi-Stimme immer wieder der genervte<br />

Aufnahmeleiter durch das Megaphon: „Stop everybody! Mister<br />

Tramitz has lost the orientation AGAIN!“ Irgendwann stieg<br />

der inzwischen ebenfalls schwer angefressene Jerry Cotton aus<br />

seinem Schlitten, mitten auf der Fahrbahn, ein schauerlicher<br />

Anblick wegen der vielen – angeschminkten – Blutspuren im<br />

Gesicht. „Die Reaktion der New Yorker war umwerfend! Hey<br />

man, you look great!! I like your car! Nur positive Zurufe …<br />

Früher besaß Tramitz eine<br />

Jolle, einen Flying Dutchman<br />

(FD), die er fleißig und mit<br />

großem Vergnügen nutzte.<br />

Diesen Sport hat er inzwischen<br />

aufgegeben, dafür spielt<br />

er in Wolfratshausen Tennis<br />

und fährt Ski, bis im Frühjahr die Lifte eingestellt werden.<br />

Ein Ammerlander Nachbar, wenig bewandert in der Schauspieler-Szene,<br />

warf auf seinem Weg in den Ort jeden Tag gewohnheitsgemäß<br />

einen Blick in das Tramitz-Auto und meinte<br />

schließlich nachdenklich, dieser Mann habe es wirklich gut.<br />

Im Sommer Tennislehrer, im Winter Skilehrer, immer entweder<br />

Schläger oder Skier im Auto, ein beneidenswertes Leben.<br />

Da war die österreichische Presse schon sachverständiger, als sie<br />

im Januar 2010 den Drehstart des neuen Films „3faltig“ in Bad<br />

Ischl beobachtete. „Das wird kein Wellness-Urlaub für die Stars<br />

Christian Tramitz und Matthias Schweighöfer“, sorgte sich das<br />

Fotos: Jan Greune<br />

54 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

WERKSTATTLADEN IN SEESHAUPT<br />

lokale Blatt und prophezeite: „Keine ausgedehnten Saunagänge,<br />

sondern lange Drehtage im winterlich kalten<br />

Salzkammergut.“ Und so war es denn auch: Erst zu wenig<br />

Schnee, dann fror auch noch der Kran mit dem Kameramann<br />

in 40 Meter Höhe ein, knappes Zeit-Budget – aber<br />

nun steht der Premierentermin fest: November 2010. Es<br />

ist, sagt der Verleih, eine himmlisch-menschliche Komödie,<br />

voller Wortwitz, Slapsticks und beißendem Humor<br />

geworden. Und eine unkonventionelle Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema der Dreifaltigkeit. Tramitz hat diesmal am<br />

Drehbuch mitgearbeitet: „Mir hat der Heilige Geist schon<br />

als Kind leidgetan. Alle anderen durften Mordssachen<br />

machen – er war immer nur die Taube.“ In diesem Film<br />

hat er mehr zu tun. Gespielt von Tramitz ist er in menschlicher<br />

Gestalt auf Erden unterwegs und bekommt am<br />

Heiligen Abend Besuch vom Sohn Gottes (Matthias<br />

Schweighöfer), der die an Silvester bevorstehende Apokalypse<br />

ankündigt. Ein Wettlauf gegen die Uhr beginnt.<br />

Komplizierte Dreharbeiten sind dem Comedian Tramitz<br />

nicht unbekannt. „Der Schuh des Manitu“ von Michael<br />

Bully Herbig, mit 12 Millionen Zuschauern einer der erfolgreichsten<br />

deutschen Filme und Tramitz’ erster großer<br />

Auftritt im Kino, wurde vor zehn Jahren im sommersicheren<br />

Spanien gedreht, gleich am Anfang gab es fünf Regentage.<br />

Für die knappe Finanzierung war das eine Katastrophe.<br />

Nach Ablauf der Drehzeit war das Ergebnis denn auch<br />

längst nicht befriedigend. Constantin-Produzent Bernd<br />

Eichinger jedoch erkannte das Potenzial der Karl-May-<br />

Parodie und genehmigte eine Nachfinanzierung. Seitdem<br />

ist Christian Tramitz ein Eichinger-Fan: „Er ist filmverrückt!<br />

Und bereit, Risiko zu übernehmen! Das ist selten.“<br />

Die meist gestellte „Manitu“-Frage: Wird es einen zweiten<br />

Teil geben? Die Standard-Antwort: Erst, wenn Bully und<br />

Ranger nicht mehr reiten brauchen. Basta – fürs erste.<br />

Tramitz hat 2010/2011 eine lange Liste an Projekten abzuarbeiten,<br />

viel TV, und hofft auf gute Drehorte. Möglichst<br />

wenig Großstadt, möglichst viel Natur, möglichst<br />

wenig Orientierung. Zum Schluss noch die Frage nach<br />

der Traumrolle. Tramitz wippt mit dem Stuhl im Kies<br />

und blinzelt in die bayerische Abendsonne: „Ein bayerischer<br />

Kommissar, so ein Typ wie ich … 54 Jahre alt …<br />

er ermittelt nur am Starnberger See … viele, viele Folgen<br />

lang … bis ins Rentenalter.“<br />

<br />

Easy-Chic<br />

mit Charme<br />

Als ich bei der Fashion Week<br />

in Berlin den Showroom<br />

des jungen dänischen In-<br />

Labels ‚custommade‘ betrat, habe<br />

ich erst mal ganz tief geseufzt.<br />

Ich sah sofort, dass diese lässigen,<br />

modisch perfekten Outfits genau<br />

das sind, was ich suche!“<br />

Wenn Ulrike Teterycz, Inhaberin<br />

des Werkstattladen in Seeshaupt, so<br />

glücklich ist, dann heißt es für alle<br />

Mode-Fans: Nichts wie hin! Seit<br />

langem gilt der kleine Shop mit<br />

dem hinreißend besonderen Angebot<br />

als Geheimtipp. Und nicht<br />

selten nutzen modebewusste<br />

Münchnerinnen die Ausrede<br />

eines schönen Ausflugs an die Südspitze<br />

des Starnberger Sees, um zu sehen, was die Expertin cooler<br />

Topmode wieder einmal aufgespürt hat. Wie zum Beispiel<br />

die jungen Blusen in perfekter Qualität des italienischen<br />

Shirtmakers Aglini oder Kleider und Röcke im Fifties-Look<br />

von Lena Hoschek, viel Taille und sehr, sehr feminin. Und<br />

die Trendteile der jungen Berliner Marke „C’est tout“ oder<br />

Röcke, Janker, Kleider mit internationalem Folklore-Chic<br />

und sexy Uniform-Anleihen, dazu der Liebhaber-Strick von<br />

John Smedley und Accessoires, die wirklich schmücken.<br />

Lust auf eine Shopping-Tour in den zauberhaften Laden mit<br />

dem großen goldenen W? Wir treffen uns dort!<br />

Werkstattladen<br />

Hauptstraße 11, 82402 Seeshaupt<br />

Tel. 08801 915860<br />

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10 – 18 Uhr;<br />

Sa 10 – 16 Uhr<br />

www.werkstattladen-seeshaupt.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 55


JUNGE TALENTE / Folkpop<br />

Wolfratshausen am Bahnhof. Zwei Mädchen mit<br />

langen blonden Locken warten. Eine hält eine<br />

Schultasche hoch, darauf klebt ein Kärtchen mit<br />

meinem Namen, darunter leuchtet ein gemaltes<br />

Blümchen. Ich bin mit Tasmin Gutwald und Oda Tiemann zum<br />

Interview verabredet, beide gerade 16 Jahre alt und in Münchens<br />

junger Musikszene ein Begriff als talentiertes Singsongwriter-Duo<br />

„Tuó“. Ihre erste EP (Single) „Walk on Silence“ ist im Februar erschienen,<br />

im Herbst soll das Album folgen. Die Fans sind begeistert<br />

und die Musikwelt staunt: Hier präsentieren sich zwei junge<br />

Musikerinnen, deren künstlerische Reife überzeugt.<br />

„Folk-Mädels, mmhhnnn, na ja…“, meinen die Künstlerinnen,<br />

das stimme eigentlich nur soweit, dass Oda eine Djembé spielt,<br />

eine westafrikanische Trommel mit ausgeprägtem Klangspektrum,<br />

und eine Ukulele, Gitarre und Melodica. Intensive Rhythmik sei<br />

wichtig, besonders mit der Gitarre, die Tasmin ebenso spielt wie<br />

die Ukulele, das Harmophon, das Banjo und Keyboard – und<br />

natürlich der zweistimmige Gesang. Wer mag, kann natürlich<br />

Bob Dylan raushören oder Arlo Guthrie, aber: Keine Schublade<br />

passt wirklich. Auf Folkpop haben sie sich dann geeinigt. „Wir<br />

haben keine Vorbilder im eigentlichen Sinn“, meint Oda. Zwar<br />

hören sie auch gern Musik der Beatles oder von Simon & Garfunkel,<br />

die Musik ihrer Eltern, aber bewusste Einflüsse, nein.<br />

„Unsere Stücke entstehen ganz spontan“, erzählt Oda, „wir<br />

notieren sie nicht. Manchmal nehmen wir sie mit dem Handy<br />

auf. Aber wenn wir ein Lied drei- bis viermal gespielt haben,<br />

dann können wir es auswendig.“ Anders die Texte: An denen<br />

feilen sie stundenlang. Oda und Tasmin singen ausschließlich<br />

Englisch, „weil unsere Stimmen dadurch besser klingen als<br />

auf Deutsch.“ Sie erzählen meistens von der Liebe.<br />

„Wir laufen gern barfuß durchs Leben“, sagt Oda. „Deshalb und<br />

wegen unserer lockeren Kleider nennen uns viele ,Hippies‘.<br />

Die meinen das allerdings als Schimpfwort.“ Worüber Tasmin<br />

dann schon ein bisschen sauer ist. „Erstens sind wir keine Hippies<br />

und außerdem – was ist schlecht daran?!“ Man versteht, was<br />

sie meinen, wenn sie ihre Musik bildhaft erklären: „wie weiches<br />

Moos zwischen nackten Zehen.“<br />

Und wie ist das mit dem Erfolg, der langsam einsetzt und sie in<br />

Clubs und auf Bühnen mittlerweile auch über Bayern hinaus<br />

führt? „Es geht noch. Aber wir werden schon oft angesprochen.<br />

Neulich, beim Tengelmann, hat uns ein älteres Ehepaar gefragt,<br />

ob wir ihnen spontan was vorsingen würden. Haben wir natürlich<br />

gemacht.“ Eltern und sogar ihre Lehrer in der Realschule<br />

unterstützen das Tuó-Duo. „Der Rektor unserer Schule lässt<br />

sogar Plakate für unsere Auftritte aufhängen!“<br />

Richtig kennengelernt haben sich Oda und Tasmin erst vor zwei<br />

Jahren, als sie in eine Klasse kamen. „Zuerst mochten wir uns gar<br />

nicht besonders“, gibt Tasmin zu, „das hat sich aber bald geändert.“<br />

Und die weiteren Zukunftspläne? Tasmin will auf jeden<br />

Fall irgendetwas mit Musik machen, „und wenn’s Gitarrenbauerin<br />

ist.“ Oda schließt eine Karriere als Musikerin nicht aus, möchte<br />

aber gern auch studieren, „am liebsten Kunst.“ Fehlt nur noch die<br />

Frage nach dem Bandname „Tuó“. „Ist doch ganz einfach – die<br />

Initialen von Tasmin und Oda!“ Und der Akzent auf dem „o“<br />

steht für die Betonung? „Nööö,<br />

den haben wir draufgesetzt, weil’s<br />

besser ausschaut.“ Dann rücken sie<br />

aber doch damit heraus, dass „Tuó“<br />

noch eine interessante Bedeutung<br />

im Chinesischen besitzt: „Seltsames<br />

Mädchen“. <br />

Peter Baier<br />

Zum Reinhören: www.myspace.com/<br />

tasminundoda<br />

Foto: Alexander Jesipow<br />

TASMIN GUTWALD UND ODA TIEMANN AUS WOLFRATSHAUSEN SIND<br />

BEIDE 16 JAHRE ALT, SCHREIBEN EIGENE SONGS UND EXPERIMENTIEREN<br />

NEBEN DER GITARRE MIT UKULELE UND HARMOPHON. DIE AUSSICHTEN<br />

SIND SONNIG FÜR DAS JUNGE FOLKPOP-DUO<br />

TUÓ<br />

56 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

GOLFANLAGE HOHENPÄHL<br />

18 Löcher in großartiger<br />

Naturkulisse<br />

DIE 5-STERNE-GOLFANLAGE HOHENPÄHL,<br />

AUSTRAGUNGSORT HOCHKARÄTIGER SPORTEVENTS,<br />

IST FÜR GOLFER EINE BELIEBTE ADRESSE. ABER<br />

NICHT NUR: GROSSARTIGE NATUR, DER ALPENBLICK<br />

UND DIE EINKEHR IM CLUBRESTAURANT MACHEN<br />

AUCH EINEN AUSFLUG ZUM BESONDEREN ERLEBNIS<br />

Es ist ein wahres Kleinod. Hoch über dem Ammersee thront<br />

das geschichtsträchtige Schloss Pähl und gleich daneben<br />

fügt sich die Golfanlage harmonisch in die Landschaft zu<br />

alten Alleen, Römerhügeln, Weihern und Bächen. „Wenn vom<br />

benachbarten Kerschlach noch die vierspännige Postkutsche<br />

vorbeifährt, dann ist das Idyll perfekt!“, schwärmt Claus Ammer,<br />

Geschäftsführer der Hohenpähler Golfanlage. Ohne Frage, dieses<br />

Idyll zieht Sportler, Naturliebhaber und Ausflügler gleichermaßen<br />

an. Und in dem jüngst renovierten Clubhaus lässt es sich im Restaurant<br />

oder auf der Terrasse bei „Chaîne des Rôtisseurs“-Koch<br />

Attila Szabo vortrefflich rasten und speisen. Für Gruppen bis zu<br />

40 Personen steht ein eigener Panoramaraum mit offenem Kamin<br />

zur Verfügung, nach vorheriger Absprache auch für Jubiläumsfeiern<br />

oder Tagungen. Die Golfanlage, mehrfach für ihre besondere<br />

Lage und Umweltverträglichkeit prämiert, bietet jede Menge<br />

Highlights. Der 18-Loch-Platz mit Driving-Range und knapp<br />

6000 Meter Spielbahnlänge besitzt genug Abwechslung für jedes<br />

Handicap. In der neuen Golfschule können Anfänger die DGV-<br />

Platzreife erlangen oder Fortgeschrittene ihren Abschlag verbessern.<br />

Als erste Golfanlage Deutschlands hat Hohenpähl zudem<br />

ihre 18 Spielbahnen mit eigenen Abschlägen und Scorekarten<br />

für Kinder ausgestattet (Pähli Course). Fachkundige Beratung,<br />

Schlägerfitting und die neuesten Golf- und Fashionprodukte<br />

findet man im ProShop. Es kann also gut sein, dass Sie bei Ihrem<br />

nächsten Ausflug gleich noch einen Golf-Schnupperkurs buchen.<br />

Fazit: Herzlich willkommen!<br />

Golfanlage Hohenpähl<br />

82396 Pähl<br />

Tel. 088 08 92 02-0<br />

Öffnungszeiten<br />

Büro: täglich von 9 bis 17 Uhr,<br />

ProShop: täglich 10 bis 18 Uhr<br />

Gastronomie: täglich ab 10 Uhr durchgehend warme Küche<br />

info@gchp.de, www.gchp.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 57


ERZÄHLUNG / Exklusiv<br />

Die Seeschule<br />

58 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Von Max Scharnigg<br />

Wer das Gymnasium Tutzing nicht kennt, dem<br />

kann man vielleicht sagen: Es ist das schönste<br />

und das hässlichste Gymnasium Oberbayerns.<br />

Architektonisch wurde es gleich mehrmals verhunzt,<br />

das sieht jeder, der auf der Tutzinger Hauptstraße daran<br />

vorbeigeht. Die hübsche Kalle-Villa steht klein und alt in der<br />

Mitte und ist in denkbar schlechter Gesellschaft: links falsch<br />

umarmt von der alten Turnhalle, rechts unsanft befingert von<br />

einem bröckelndem Neubau, der diesen Namen nie verdiente.<br />

Auf der anderen Seite freilich, und bei dieser Entdeckung ändert<br />

sich für gewöhnlich die Meinung der Betrachter, liegt der See.<br />

Er ist so nahe, dass wir in den Mathestunden bei Herrn Göring<br />

sehen konnten, ob es ein Saibling oder eine Renke war, was die<br />

Angler in der kleinen Bucht kescherten. Fast immer waren es<br />

Saiblinge. In den Pausen trennte uns nur ein morscher Balkenzaun<br />

vom See und seinen alten Ufermauern, an denen wie Eichhörnchen<br />

die Wellen genagt hatten. Die Wellen. Im Sommer<br />

trugen sie Segelboote, im Herbst Blätter, im Winter Grün und<br />

im Frühling lichtes Blau und zu jeder Zeit trugen sie das Spiegelbild<br />

der Berge in die Bucht des Gymnasiums.<br />

Der Zugang zum See war den Schülern untersagt. Dieses Verbot<br />

war, wie viele Verbote an Schulen, ein überwiegend unausgesprochenes<br />

und wurde im Stillen von Lehrergenerationen an<br />

Schülergenerationen weitergegeben. Es gab kein Schild dafür,<br />

keine Lautsprecherdurchsage, es gab nur eine müde, weit entfernte<br />

Handbewegung der Pausenaufsicht, mit der jene von uns<br />

zurückbefohlen wurden, die sich dem läppischen Balken näherten<br />

oder ihn schon durchschlupft hatten. Neuen Referendaren war<br />

diese müde Handbewegung noch nicht vertraut und sie postierten<br />

sich bisweilen an dem Balkenzaun wie eine kleine Grenzpatrouille,<br />

marschierten auf und ab und vergaßen dabei oft vor<br />

lauter Seesicht, dass ihr Kontrollgebiet auf der anderen Seite lag.<br />

Andere junge Lehrer waren dem Schülerleben noch so nahe, dass<br />

sie wie von selbst in ihren ersten Pausen den Balken überkletterten.<br />

Woraufhin sich immer gleich ein paar Fünftklässler fanden, die<br />

aus sicherer Entfernung hämisch riefen: „Herr Sandmeier, das<br />

ist fei nicht erlaubt!“ Es muss in diesen Fällen im Lehrerzimmer<br />

der Kalle-Villa eine entsprechende Anweisung gegeben haben,<br />

denn bald hatten die neuen Lehrer die gleiche müde Handbewegung<br />

übernommen und streiften das Seeufer von Weitem, mit<br />

dem gleichen Sehnsuchtsblick wie die Schüler, 15 Minuten lang.<br />

Das Seltsame war, dass fast jede Pause ein paar von uns trotzdem<br />

Richtung See aufbrachen, als wüssten sie von nichts, als hätte<br />

es Zaun und Verbot nie gegeben. Wie ferngesteuert setzten sich<br />

jeden Tag kleine Grüppchen in Bewegung, um schließlich im<br />

letzten Moment zurückgewunken zu werden oder aber, das gab es<br />

auch, ungesehen zu entkommen.<br />

Eigentlich war unklar, warum das Verbot bestand. Der Bleicherpark,<br />

wie das verbotene Gebiet hinter dem Balken offiziell heißt,<br />

war wenig besucht und unter den Tutzinger Seeparks der Schlichteste.<br />

Im Frühling und Herbst bestand sein wichtigstes Personal<br />

aus den Stadtstreichern, die mit der S-Bahn bis zur Endstation<br />

Tutzing gefahren waren und dann entweder auf einer der Bänke<br />

ganz rechts oder ganz links saßen. Die Bänke der Parkmitte waren<br />

bei ihnen nicht so beliebt, ihnen behagten die Ränder. Wenn<br />

es regnete, flüchteten sie mit ihren Flaschen und Tüten in den<br />

kleinen schmucklosen Pavillon, der nebst einem trostlosen Kriegerdenkmal<br />

die Ausstattung des Parks darstellte, und der Signaturen<br />

von entflohenen Schülern trägt wie Höhlenmalerei.<br />

Im Sommer gab es ein paar Badestammgäste, dazu kamen ganzjährig<br />

die Hunde, die von ihren Besitzern freigelassen wurden und<br />

die ihre Hinterlassenschaften mit großer Sorgfalt verteilten. Man<br />

konnte also nicht sagen, dass der kleine Bleicherpark übervölkert<br />

gewesen wäre oder die Schüler in ihren täglich zweimal 15 Minuten<br />

Wesentliches zur Verschmutzung beigetragen hätten. Auch<br />

die Besitzverhältnisse waren einfach: Sowohl der Pausenhof als<br />

auch der Bleicherpark gehörten zur Gemeinde. Trotzdem teilte<br />

sie der morsche Balkenzaun, und seine Bretter waren es, die uns<br />

in dem Park all jenes vermuten ließ, was in der Mathestunde am<br />

weitesten entfernt war: Freiheit und Abenteuer, Leben und Luft.<br />

Was der Pausenhof, mit seinem eingefassten Betonflächen und<br />

den mageren, angelegten Hügeln nur begrenzt simulieren konnte,<br />

schien das verbotene Seeareal im Überfluss zu haben. Wahrscheinlich<br />

wäre es mit jedem Stück Land jenseits dieses Balkens<br />

so gewesen, aber der See verstärkte die Sehnsucht noch.<br />

Das Verbot war seltsamen Gezeiten unterworfen. Wurde es besonders<br />

strikt eingehalten, wenn sich das Schuljahr durch seine<br />

längsten und zehrendsten Abschnitte schleppte, also zwischen<br />

Weihnachten und Pfingsten, weichte es sich an den Rändern<br />

des Schuljahres bemerkenswert auf. Die magischen Wochen vor<br />

den Sommerferien schließlich machten den Balkenzaun nahezu<br />

unsichtbar. Es lag immer etwas Besonderes in diesen letzten<br />

Schultagen. Eine Süße, die sich von der Schulbushaltestelle zum<br />

Vertretungsplan, durch die geöffneten Fenster der Turnhalle und<br />

bis in die Mundwinkel der Lehrer hinein ausbreitete. Mit jedem<br />

Tag jedenfalls, mit dem die Ferien näher rückten, wurde Gewicht<br />

von den Dingen genommen, bis sie fast schwebten.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 59


DIE ERZÄHLUNG / Exklusiv<br />

Statt des Overhead-<br />

Projektors leuchtete hinter<br />

ihnen die Alpenkette<br />

Vielleicht begann es mit den Klassenfahrten, die jetzt stattfanden<br />

– plötzlich fielen Lehrer aus, die sonst nie fehlten. Vielleicht begann<br />

es auch mit Hitzefrei, das auf einmal leichter gegeben wurde,<br />

weil die wichtigen Arbeiten geschrieben waren, vielleicht fing<br />

es nur damit an, dass Herr Krämer nach der Fünf-Minuten-Pause<br />

der Physikdoppelstunde am offenen Fenster stehen blieb und lieber<br />

in die Wellen blinzelte als an die Tafel. Der Unterricht schmolz<br />

jedenfalls in der Julihitze zusammen: Wandertage, Bundesjugendspiele,<br />

Aktionstage schoben sich über die Stundenpläne, die selbst<br />

schon ganz alt, zwar noch an der Wand hingen, aber bald gar keinen<br />

Sinn mehr haben würden. In diesen <strong>Tage</strong>n begann es, dass die<br />

Lehrer uns an den See führten und dort unterrichteten. Meist waren<br />

die Religions- oder Musiklehrer die ersten und die Kernfächer folgten<br />

ihnen. Das Balkenzaun-Verbot war aufgehoben, hinter den<br />

Lehrern her eroberten wir Park und See, lagerten uns um sie, die<br />

immer noch Buch und Tasche schleppten, während wir uns zu<br />

dritt und eher sporadisch einen Block teilten. Die Lehrersakkos<br />

lagen über der Ufermauer, statt des Overhead-Projektors leuchtete<br />

hinter ihnen die Alpenkette und wir waren ziemlich abgelenkt von<br />

der Frage, wer nun alles Gänsedreck am Schuh hatte.<br />

Viel später fragten wir uns vielleicht, in Erinnerung an diese<br />

lichten Vormittage, warum Schule nicht immer so sein konnte,<br />

fließend und leicht und offen. Aber der Zauber der letzten Schulwoche<br />

funktionierte natürlich nur, weil es vorher anders war.<br />

Wenn all die gewohnten Regeln aufgehoben schienen, wenn<br />

Sorge und Unzufriedenheit, die uns das Jahr über durch die<br />

Gänge begleitet hatten, sich langsam setzen und ein neues Gefühl<br />

bilden konnten: Wieder ein Jahr geschafft. Die Hürde irgendwie<br />

gepackt, den Balkenzaun für dieses Schuljahr bezwungen.<br />

Im Herbst schon, wenn all die Unschärfe wieder gewichen sein<br />

würde, und das neue Schuljahr kantig und hart in den Winter<br />

steuerte, würde seine Grenze wieder gelten, würde wieder alles<br />

von vorne losgehen. Aber das war so weit weg.<br />

In der allerletzten Schulwoche schließlich, die ja immer nur bis<br />

Mittwoch ging, schien der gesamte Betrieb des Tutzinger Gymnasiums<br />

in den Bleicherpark ausgelagert worden zu sein. Lehrer<br />

und Schüler, Hausmeister und Eltern fanden sich dann dort ein,<br />

und das Einzige was noch an den Schultag erinnerte, war der<br />

Gong, der gewissenhaft, aber einsam durchs Schulhaus gongte.<br />

Waren einmal die Bücher abgegeben, hatte nicht nur unsere Schultasche<br />

eine ungekannte Leichtigkeit. Es war dann schlicht nichts<br />

mehr zu tragen, außer einem Sportbeutel, einem Stück Kuchen<br />

oder dem neuen Jahresbericht. Das Letzte schließlich war die<br />

Klarsichthülle fürs Zeugnis. Das war der einzige Grund, noch<br />

mal in die Zimmer zu kommen, das Lachen vom See her wich<br />

dann kurz noch mal einer Stille, die wie ein stummer Trommelwirbel<br />

funktionierte.<br />

Viel passierte bei der Zeugnisübergabe ja nicht mehr – die wahren<br />

Schlachten, sie lagen doch irgendwo zwischen Februar und Mai.<br />

Die Noten auf diesem feierlichen Papier, sie hatten fast keine<br />

Funktion mehr, am Zeugnistag um halb elf. Für wichtige Einsprüche<br />

war es zu spät, die richtigen Tränen waren längst geweint.<br />

Wir nahmen es hin, besahen es eine Minute lang, dann wurde<br />

der stumme Trommelwirbel zum Freudengeheul, zur Abschiedsfanfare<br />

aus sich überschlagendem Lachen, Reden, Trampeln und<br />

Abklatschen.<br />

Das war’s dann. Wir gingen dann nicht noch mal an den See, wo<br />

die Älteren vielleicht schon Bier tranken. Der Sommerferien-See,<br />

der er jetzt war, hatte nichts mehr mit dem Schul-See zu tun. Beinahe<br />

war er ein bisschen egal oder zumindest nicht mehr so dringend.<br />

Wir würden in den nächsten Wochen endlose Badetage an<br />

seinen Ufern verbringen. Also heim. Ein paar Mütter standen an<br />

den Bushaltestellen und ihre Sommerkleider wehten. Mitschüler<br />

trieben von hinten vorbei, es gab ein vages Verabschieden, eine<br />

leichte Wehmut auch tatsächlich. Wir wussten: Im September würden<br />

alle wieder da sein, nur ein bisschen älter geworden, nur ein<br />

bisschen anders. Irgendwann, das konnten wir uns immerhin vage<br />

vorstellen, würde es nach den Sommerferien keine Schule mehr<br />

geben. Nie aber hätten wir daran gedacht, dass wir, noch mal viel<br />

später, auf der anderen Seite des Balkenzauns stehen und sehnsüchtig<br />

den Pausenhof betrachten würden, mit seinen läppischen<br />

Hügeln und den eingefassten Betonwegen.<br />

DER AUTOR<br />

Max Scharnigg hat 1999 sein Abitur in<br />

Tutzing gemacht. Der 29-Jährige arbeitet<br />

heute als Journalist und Schriftsteller in<br />

München. Ende des Jahres erscheint<br />

sein Roman „Die Besteigung der Eigernordwand<br />

unter einer Treppe“ (Verlag<br />

Hoffmann&Campe). Für den Romanentwurf<br />

erhielt er im letzten Jahr das<br />

Literaturstipendium der Stadt München.<br />

Foto: privat; Illustrationen: Carsten Knappe<br />

60 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

PORSCHE ZENTRUM 5 SEEN, GILCHING<br />

Herzblut mit 500 PS<br />

Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen – und<br />

das fast schon in der dritten Generation.“ Carola<br />

Wörle, die zusammen mit ihrem Mann das Porsche-<br />

Zentrum in Gilching leitet, weist mit Stolz darauf hin, dass<br />

ihr Betrieb einer von nur insgesamt fünf Porsche-Zentren in<br />

Deutschland mit dieser Führungsstruktur ist. „Unsere Kunden<br />

spüren den Unterschied“, sagt sie, „denn wir sind mit unserem<br />

Herzblut bei der Sache. Unser Herz schlägt für Porsche.“ Seit<br />

45 Jahren besteht das Unternehmen, gegründet von Carola<br />

Wörles Eltern Gerda und Georg Hörmann.<br />

Zunächst reparierte und verkaufte man<br />

Fahrzeuge der Marken Audi und VW, später<br />

kam Porsche hinzu – heute die einzige Präsenz.<br />

Und wie es aussieht, muss man sich um<br />

die nächste Porsche-Generation in Gilching<br />

keine Sorgen machen, denn auch die Söhne<br />

der Wörles, Schorsch (15) und Seppi (10),<br />

sind aus der Werkstatt kaum wegzulocken:<br />

„Die haben beide schon das Porsche-Fieber“.<br />

Kein Wunder angesichts des neuen Porsche<br />

Cayenne. Vor allem das Hybrid-Modell<br />

ist eine absolute Neuerung der Stuttgarter<br />

Edelkarossen-Schmiede: Neben dem mit<br />

herkömmlichem fossilen Kraftstoff angetriebenen<br />

Aggregat sorgt eine Elektromaschine<br />

für sportliches Fahren. Umweltfreundlich und leise. Und wer<br />

mit den insgesamt 380 PS des Hybrids noch nicht zufrieden ist,<br />

kann sich ja für den neuen Cayenne Turbo entscheiden: 500 PS.<br />

Porsche Zentrum 5 Seen<br />

Am Römerstein 53<br />

82205 Gilching, Tel. 08105 3766-0<br />

www.porsche-5seen.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 61


NEUER SHOWROOM IN PERCHA<br />

INNENARCHITEKTUR AUF 900 m²<br />

INNENARCHITEKTUR: Seit 1993 entwickelt die<br />

Objekt Consult Interior GmbH mit Christoph Junker<br />

als Geschäftsführer und einem Team aus Architekten<br />

und Innenarchitekten erfolgreich ganzheitliche Einrichtungskonzepte<br />

im Privat- und Geschäftsbereich. Seit<br />

1. April 2010 von einem neuen Standort aus: dem<br />

gläsernen Planungsbüro mit innovativem Showroom in<br />

Starnberg / Percha – geplant von Mirjam Marx, Innenarchitektin<br />

im Objekt Consult Team. Auf über 900 m 2<br />

mit loftartigem Charakter bietet das 10-köpfige Team<br />

sowohl klassische innenarchitektonische Dienstleistungen<br />

als auch international anerkannte Möbelkollektionen<br />

an. Das Wichtigste bei der Beratung und<br />

Planung ist das Einfühlungsvermögen der Mitarbeiter<br />

für den jeweiligen Kunden, betont Christoph Junker.<br />

Und das bedeutet, nicht den eigenen Stil mit allen Mitteln<br />

durchzusetzen, sondern aufzuspüren wovon der<br />

Kunde träumt und wie seine Wünsche aussehen. In individuellen<br />

Gesprächen mit dem Bauherrn wird deshalb<br />

besonderen Wert auf eine detaillierte Analyse der<br />

Bedürfnisse und Vorstellungen gelegt. Der Anspruch<br />

an das persönliche Engagement und die hohe Qualität<br />

der Möbelkollektionen stellen die Eckpfeiler von<br />

OC dar. Der Erfolg gibt Christoph Junker und seinem<br />

Team Recht: Ausführung von über 250 privaten und<br />

gewerblichen Großobjekten in Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz und Spanien sowie in den USA für die<br />

Bereiche Wohnen, Arbeiten, Hotel und Gastronomie.<br />

Christoph Junker Heike Mayer Maren Hermanns Kerstin Wurm Mirjam Marx Maren Böttcher Martin Hiebl Michaela Maul<br />

62 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


MÖBELKOLLEKTIONEN: Eine logische Konsequenz<br />

aus den kreativen und komplexen Planungen<br />

ist die professionelle und kompetente Realisation<br />

und Lieferung. Objekt Consult arbeitet seit 17 Jahren<br />

mit Spezialisten im Handwerk sowie mit internationalen<br />

Herstellern im Premium-Segment zusammen.<br />

OC bietet seinen Kunden auch hier ein Novum:<br />

Den Innovations-Showroom, in dem renommierte<br />

Möbelhersteller die Möglichkeit haben, ihre Kollektionen<br />

exklusiv auf 220 m 2 ganzheitlich zu präsentieren.<br />

Als erstes wird Dedon – führender Anbieter<br />

exklusiver Lifestyle- und Outdoor-Möbel – seine<br />

Kollektion von April bis September 2010 im neuen<br />

Innovations-Showroom in Percha ausstellen.<br />

IHRE LÖSUNG: Wir bieten sowohl unseren<br />

Privat- als auch unseren Geschäftskunden eine<br />

optimale Synergie aus professioneller Planungskompetenz,<br />

hochwertiger Ausführung und Erfahrung<br />

im internationalen Möbelhandel der Spitzenklasse.<br />

Objekt Consult bietet seit 17 Jahren eine<br />

ganzheitliche und erfolgreiche Lösung für Ihre anstehenden<br />

Bauvorhaben.<br />

Wir freuen uns auf ein erstes persönliches Gespräch<br />

in unserem neuen Showroom in der Würmstraße 4,<br />

Starnberg/Percha, während unserer Öffnungszeiten<br />

oder natürlich auch nach individueller Terminvereinbarung<br />

bei Ihnen vor Ort.<br />

Kathrin Mrotzek Oliver Zaus Alexander Renner<br />

Manuela Kriwoschej<br />

OBJEKT CONSULT<br />

Beratung · Planung · Inneneinrichtung<br />

Würmstraße 4<br />

82319 Starnberg<br />

Tel : 0 81 51/3 60 6-0<br />

www.objektconsult.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo– Fr 11 – 18 Uhr<br />

Sa 10 – 14 Uhr<br />

oder nach Termin<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 63


KUNST & LEBEN / Der Bildhauer<br />

Große Kunstwerke:<br />

In seinem Atelier steht<br />

Bildhauer Josef Lang<br />

vor einem seiner Holzriesen.<br />

An der Wand<br />

lehnt ein großes Modell.<br />

64 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Schutzbedürftige<br />

Riesen<br />

WAS IST DAS NUR FÜR EINE WUNDERBARE HOLZFIGUR IM GARTEN?<br />

DIESE FRAGE WURDE OFT GESTELLT, ALS DAS STARNBERGER<br />

SEEMAGAZIN IN SEINER LETZTEN AUSGABE EINE VILLA IN BERNRIED<br />

VORSTELLTE. ULRIKE MERTZ HAT JOSEF LANG, DEN BILDHAUER<br />

DER SKULPTUR, IN SEINEM ATELIER BESUCHT<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 65


KUNST & LEBEN / Der Bildhauer<br />

„Einfachheit muss<br />

man sich erarbeiten!“<br />

66 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Längst hat sich bei<br />

den Holzlieferanten<br />

herumgesprochen,<br />

was für „Trümmer“ der<br />

Bildhauer Josef Lang<br />

benötigt. Oft sind es bis<br />

zu sechs Meter lange<br />

Eichenstämme, aus<br />

denen der Künstler<br />

mit Konzentration und<br />

Können, oft in Schwerstarbeit,<br />

imposante<br />

Skulpturen schafft.<br />

Der Anblick des roten Mannes ist überwältigend.<br />

Riesengroß, wuchtig und agil zugleich steht<br />

er da. Der rechte Handrücken ruht locker auf<br />

dem unteren Rücken. Es scheint, als habe die<br />

linke Hand gerade noch das rechte Handgelenk<br />

umfasst. Jetzt ist sie zur Stirn gehoben<br />

und führt den Blick des Mannes und auch den seines Betrachters<br />

in weite Ferne …<br />

Die Figuren des Bildhauers Josef Lang schauen, sie lauschen, sie<br />

rufen. Sie sind auf die Außenwelt bezogen. Gleichzeitig, und das<br />

ist das Besondere seiner Kunst, sind sie immer ganz bei sich. Mal<br />

vergraben sie die Hände in der Hosentasche oder legen sie wie<br />

einen Schalltrichter an den Mund, haben die Arme im Nacken<br />

verschränkt oder weit ausgebreitet: Was kostet die Welt?!<br />

„Die äußere Form meiner Skulpturen soll ihre vielschichtige<br />

innere Befindlichkeit ausdrücken“, sagt der 63-Jährige und fügt<br />

hinzu: „Mich interessiert kein Heroismus, kein Pathos, kein Leiden<br />

an der Welt, sondern der Mensch an sich in seinem Sein.<br />

Meine Figuren sollen weder erkennbare Personen dar-, noch<br />

etwas anderes vorstellen als die eigene Persönlichkeit. Sie sagen<br />

dem Betrachter: Ich bin auf der Erde, ich bin authentisch. Sie<br />

mögen dick sein, große Füße haben und grobschlächtig wirken.<br />

Innerlich aber sind sie sensibel, unsicher, verlegen und verschämt.<br />

Sie dürfen so sein wie sie sind.“ Eigenständige Wesen, vom Menschen<br />

geschaffen, deutlich gemacht durch die groben Werkzeugspuren<br />

der Kettensäge.<br />

Rot, Blau oder Grün, der Künstler überzieht alle seine Figuren<br />

mit einer Holzlasur in kräftigen Farben. Mit welcher, darüber<br />

entscheiden Faktoren wie Bewegung, Ausdruck und Standort.<br />

Der monochrome Überzug vereinheitlicht die Werkzeugspuren<br />

und Maserungen des Holzes zu einem Ganzen und steigert die<br />

Abstraktion. Einmal, erzählt Lang, bat ihn ein junger Mann,<br />

ihm den Weg zur Abstraktion zu zeigen. „Einfachheit muss<br />

man sich erarbeiten!“, war seine Antwort.<br />

Immer schon hat Josef Lang, 1947 in Reichersbeuren bei Bad<br />

Tölz geboren, das Holz geliebt und geschnitzt, was ihm in die<br />

Finger kam. Doch er sollte etwas „G’scheites“ lernen. Gleich am<br />

zweiten Tag in einer Münchner Elektrofirma wusste der junge<br />

Industriekaufmann-Lehrling, dass es „das nicht war“. Dennoch<br />

beendete er die Ausbildung, heiratete jung, bekam zwei Kinder<br />

und studierte berufsbegleitend Betriebs- und Volkswirtschaft.<br />

Das große Aha-Erlebnis kam während eines Volkshochschul-<br />

Kurses zum Aktmodellieren, als der Lehrer seine Schüler in die<br />

Münchner Kunstakademie führte. Ganz naiv fragte Lang dort<br />

einen Bronzegießer, wie man denn eigentlich an die Akademie<br />

käme? Ob er Arbeiten zum Vorzeigen dabei habe, fragte der Lang<br />

zurück. Er hatte. Dann ging alles ganz einfach. Ein Professor<br />

sichtete seine Mappe, zwei Wochen später erhielt er bereits die<br />

Einladung zur Aufnahmeprüfung und kurz darauf ein Schreiben<br />

mit der Mitteilung, er müsse das Studium innerhalb von zwei<br />

Jahren beginnen. Diese Frist nutzte Lang, um eine Steinmetzlehre<br />

dazwischen zu schieben. Noch heute schwärmt er von seinem<br />

Taufkirchener Meister. Nach anfänglicher Enttäuschung<br />

darüber, dass der gelehrige Meisterschüler den Betrieb nicht übernehmen<br />

wollte, förderte der den Akademiestudenten nach Kräften,<br />

lieh ihm Werkzeug und gab ihm zur Existenzsicherung immer<br />

wieder kleine Aufträge.<br />

Zwölf Semester lang zeichnete und modellierte der Student, oft<br />

zehn und mehr Stunden täglich in Ton nach lebenden Modellen,<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 67


KUNST & LEBEN / Der Bildhauer<br />

„Man schafft es nur,<br />

wenn man sich<br />

selbst treu bleibt“<br />

lernte die menschlichen Proportionen kennen und wie sich der<br />

Körper in der Bewegung verändert. Am Abend besuchte er<br />

Vorlesungen, die eine kunstbegeisterte Anatomie-Professorin<br />

an der Uni für Akademiestudenten hielt.<br />

Wenn er heute seinen Helm aufsetzt, taucht der Künstler ab in<br />

eine andere Welt. Dann kommt nicht einmal seine Frau an ihn<br />

heran. Die hat dafür Verständnis, schließlich ist Conny Lang<br />

selbst Bildhauerin. Absolute Disziplin sei notwendig, um als<br />

freier Bildhauer zu überleben: „Man schafft es nur, wenn man<br />

sich selbst treu bleibt und nicht den Fehler begeht, Kunstmarktorientiert<br />

zu arbeiten.“ Am liebsten erfindet Lang seine Skulpturen<br />

frei und sie treffen dann bei Ausstellungen auf ihre<br />

Liebhaber. Doch weil<br />

sich staatliche Institutionen<br />

wie Museen<br />

als Mäzene zurückziehen<br />

(müssen), sucht<br />

er seine Kunden auch<br />

bei Firmen, die mit<br />

Kunst repräsentieren.<br />

Dann erstellt er so<br />

genannte „Phantome“,<br />

flache Pappmodelle in<br />

Originalgröße, die dann an Ort und Stelle<br />

aufgestellt werden.<br />

Im Ausstellungsraum über seinem Atelier steht<br />

die lebensgroße Lindenholzskulptur aus Langs<br />

naturalistischen Anfängen neben Pop-Art-<br />

Figuren aus Pappmaché oder Gips, die Steinarbeit<br />

neben dem Aluminiumguss, das Wachsmodell<br />

neben der Bronze. Gefördert durch ein<br />

Stipendium in Carrara hat der Bildhauer in<br />

seiner Münchner Zeit vorwiegend in Stein gearbeitet.<br />

Erst als er mit der Familie aufs Land,<br />

ans Ostufer des Starnberger Sees und dann,<br />

der Kosten wegen, weiter nach Denklingen<br />

zog, kam die Erinnerung an seine Kindheit<br />

zurück. Und mit ihr das Holz, als sein heute<br />

bevorzugtes Material. Bis zu sechs Meter<br />

lange Eichenstämme warten in Sägewerken,<br />

bei Straßenmeistereien und Bauern auf ihren<br />

Einsatz. Überall hat sich herumgesprochen,<br />

was für „Trümmer“ er braucht. Nach drei<br />

bis vier Jahren Lagerung und Trockenzeit<br />

ist so ein Stamm erst reif für die Bearbeitung.<br />

Im Atelier umkreist der Künstler das Holz<br />

einmal einige <strong>Tage</strong>: Wo sind Ausbuchtungen,<br />

Astlöcher, wo könnte die Teilung sein, wie die<br />

Körperhaltung? Langsam entsteht ein Bild vor<br />

dem geistigen Auge, und das Sägen beginnt.<br />

Meistens am Kopf, denn die Drehung des<br />

Halses und die Haltung der Schultern bestimmen<br />

das Übrige. Dabei ist das Reagieren<br />

auf unerkannte Fehler im Holz oder auf<br />

das eigene Scheitern oft Vorbedingung für ein<br />

wirklich gutes Ergebnis, erklärt der Künstler.<br />

Die große Kettensäge ist ein gefährliches<br />

Instrument und die Arbeit in sechs Meter<br />

Höhe, auf einem Gabelstapler samt Palette<br />

stehend, anstrengend. Solange er sich dafür<br />

kräftig genug fühlt, bevorzugt er die großen<br />

Skulpturen. Mit einer Ausnahme: Für<br />

öffentliche Wettbewerbe müssen Modelle im Maßstab 1:10 eingereicht<br />

werden. „So eine kleine Arbeit kann monumental sein“,<br />

erklärt der Künstler, „in ihr steckt der gesamte schöpferische Akt,<br />

alle Kräfte, die Verzweiflung ebenso wie das Hochgefühl, wenn<br />

sie gelungen ist.“ Fällt es ihm eigentlich schwer, sich von seinen<br />

Figuren zu trennen? „Nein! Meine Kunstwerke stehen zwischen<br />

Sylt und Liechtenstein, Ludwigshafen und Berlin und haben<br />

dort ihre Aufgabe. Sie verändern den Platz. Sie sprechen mit dem<br />

Betrachter über Menschlichkeit. Gerade weil sie oft naiv und<br />

schutzbedürftig sind, aber auch eigensinnig und neugierig,<br />

sind sie nahbar und ansprechbar.“<br />

Von Bildhauer Josef<br />

Lang ist auch die<br />

Holzskulptur im Park<br />

einer Villa in Bernried,<br />

die wir im letzten Heft<br />

vorgestellt haben und<br />

nach der uns viele<br />

Leser fragten.<br />

<br />

Fotos: Ulrike Mertz; Fink + Jocher / Simone Rosenberg; privat<br />

68 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

SEMBRITZKI – essen und trinken<br />

Köstlichkeiten erleben<br />

Einen großen Korb braucht, wer<br />

bei „SEMBRITZKI – essen und<br />

trinken“ in Starnberg einkaufen<br />

geht. Denn in dem Lebensmittelgeschäft<br />

mit dem italienischem Flair bietet Inhaber<br />

Boris Sembritzki eine Vielzahl an internationalen, aber<br />

auch regionalen Köstlichkeiten an. Wer das einladende Geschäft<br />

betritt, steht direkt vor der Theke mit einem außergewöhnlichen<br />

Angebot verschiedener Käsesorten aus Frankreich, Italien und<br />

Bayern. Da liegt ein köstlicher Dzorette mit gerösteten Tannennadeln<br />

neben Ziegenrohmilchkäse, einem Wildblumenkäse aus<br />

dem Allgäu oder Bauernkäse aus Farchach. Wer einen besonderen<br />

Rot-, Weiß- oder Biowein sucht, kann bei Boris Sembritzki<br />

aus rund 60 verschiedenen Sorten wählen, darunter der wieder so<br />

beliebte Riesling von der Mosel. Verführerisch sieht der Parmaschinken<br />

aus der Toskana aus oder das getrüffelte Schweinefi let,<br />

gar nicht zu reden von den französischen Pasteten oder<br />

dem Wurzelspeck aus der Steiermark. Gewürze, Tee sowie<br />

Kürbiskernöl und -pesto ergänzen das hochwertige<br />

Warenangebot, das immer wieder Neues bietet. Und<br />

mittags stellt sich der Chef an den Herd und zaubert<br />

seinen Gästen im Sommer Pasta, Risotto, Salate und<br />

Antipasti, im Winter feine Suppen und Eintöpfe.<br />

Wein, Cappuccino oder Espresso werden an sonnigen<br />

<strong>Tage</strong>n an den Tischchen vor dem Geschäft serviert – Donnerstags<br />

und Freitags kann man sogar bis um 21.30 Uhr von den<br />

verschiedenen Weinen und Antipasti kosten.<br />

SEMBRITZKI – essen und trinken<br />

Tutzinger Hof Platz 4, 82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 5509526<br />

Öffnungszeiten: Mo bis Mi 8.30 – 18 Uhr, Do/Fr 8.30 – 21.30 Uhr,<br />

Sa 8.30 – 13.30 Uhr<br />

www.sembritzki-starnberg.de<br />

Advertorials<br />

LANDGASTHOF<br />

RITTERGÜTL<br />

Irschenhausen<br />

Frische, heimische Produkte werden zu Köstlichkeiten<br />

im Landgasthof mit herrlichem Blick übers Isartal.<br />

Moderne und Tradition harmonisch vereint – im Restaurant,<br />

Biergarten und Stüberl. Dienstag Ruhetag.<br />

Landgasthof Rittergütl, Ebenhauser Straße 26,<br />

82057 Irschenhausen, Tel. 08178 3803, www.ritterguetl.de<br />

DECHANT<br />

FISCHLADEN &<br />

RESTAURANT<br />

Starnberg<br />

Feines Fischfachgeschäft<br />

mit Restaurant. Eigene Fischerei, Räucherei, Meeres- und<br />

Süßwasserfisch. Im Restaurant orientiert sich die Speisekarte<br />

am aktuellen Angebot und lässt jedes Feinschmeckerherz<br />

höher schlagen. Jetzt auch in Berg-Aufkirchen!<br />

Dechant, Hauptstr. 20, 82319 Starnberg,<br />

Tel. 08151 12106, www.dechants-fischladen.de<br />

WIRTSHAUS<br />

FLÖSSEREI<br />

Wolfratshausen<br />

CAFE FRÜHTAU<br />

Berg<br />

Ein alter Bauernhof<br />

mit modernem Glas-Ambiente, dazu bayerische und<br />

mediterrane Genüsse: Dieser Mix hat besonderen Charme!<br />

Geöffnet: Mo bis Do 11 – 24 Uhr / Fr bis So 10 – 24<br />

Uhr; durchgehend warme Küche. Wirtshaus Flößerei,<br />

Sebastianisteg 1, 82515 Wolfratshausen,<br />

Tel. 08171 3862580, www.wirtshaus-floesserei.de<br />

Selbstgebackenes aus<br />

Biomehl vom Demeter und frische Zutaten aus der Region<br />

– wie der Fisch, der zu Fuß vom Dorffischer geliefert wird –<br />

im charmanten Cafe mit Sonnenterrasse genießt der Gast<br />

eine gesunde Küche, die doppelt Freude bereitet.<br />

Do bis Sa 10 – 18 Uhr, So 8 – 18 Uhr mit Brunch.<br />

Cafe Frühtau, Grafstr. 14, 82335 Berg, Tel. 08151 971480<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 69


TIPPS / Kultur mit Genuss<br />

Venus<br />

mit Gorilla<br />

Kunst auf der grünen Wiese gibt<br />

es im Eurasburger Ortsteil Happerg<br />

am Kellerweg zu bestaunen.<br />

Dort hat der österreichische Bildhauer<br />

Hans Kastler gleich 18 seiner<br />

Skulpturen aufgestellt. Wind und<br />

Wetter trotzen dort zum Beispiel<br />

die Meeresnymphe „Nereide“,<br />

eine gemütliche Venus, oder eine<br />

kopflose Salome. Auch ein Gorilla<br />

thront malerisch auf dem Hügel.<br />

Infos: www.hanskastler.com<br />

Wer nach der Kunst ein besonderes<br />

Ambiente genießen und<br />

dabei kulinarisch verwöhnt<br />

werden möchte, kehrt ein im<br />

Restaurant oder der Weinbar<br />

des Elbacher-Gütel in Eurasburg,<br />

Birkenallee 1, Tel. 08179 9431470.<br />

Mehr erleben mit Kunst und Köstlichkeiten,<br />

neuen Rhythmen und alten Fertigkeiten<br />

Große Vielfalt<br />

Wollen Sie in ein klassisches<br />

Konzert gehen oder einen<br />

Kabarett-Abend genießen?<br />

Haben Sie Lust auf Theater,<br />

eine Ausstellung oder ein<br />

Jazzkonzert? Hier einige<br />

bekannte Kulturstätten<br />

am See:<br />

■ Das Museumsschiff Tutzing<br />

liegt mit viel Programm<br />

an der Seestraße vor Anker.<br />

■ Die Loisachhalle<br />

in Wolfratshausen,<br />

www.museumsschiff-tutzing.de<br />

Hammerschmiedweg,<br />

bietet Kultur<br />

nonstop. Telefon<br />

08171 386258-20,<br />

www.loisachhallewolfratshausen.de<br />

■ Bekannt für Qualität: Schlossberghalle Starnberg,<br />

Vogelanger 2, Tel. 08151 772-136,<br />

www.schlossberghalle-starnberg.de<br />

■ Kultur im edlen Ambiete: Seeresidenz Alte Post<br />

in Seeshaupt, Alter Postplatz 1, Tel. 08801 914-0,<br />

www.seeresidenz-alte-post.de<br />

■ Wer einmal von Assunta Tammelleo und ihrem Team in den Hinterhalt<br />

gelockt worden ist, wird wieder kommen. Die Kulturbühne Hinterhalt in<br />

Gelting, Leitenstraße 40, ist eine bekannte Adresse für musikalische, literarische<br />

und theatralische Vielfalt. Zur Jam-Session wird jeden dritten<br />

Sonntag im Monat geladen. Beliebt sind auch die MundArt-Nächte oder<br />

die Abo-Reihe „BrotZeit & Spiele“. Tel. 08171 238104, www.hinterhalt.de.<br />

Alte Handwerke<br />

■ Vom Adel und den Sommerfrischlern wird viel geredet,<br />

dabei prägten seit jeher auch die Handwerker das Leben<br />

am See. Das gute alte Handwerk können Sie hier noch<br />

finden und erleben:<br />

Hufschmied Andreas Eberl aus Starnberg verpasst<br />

Pferden und Eseln schickes neues Schuhwerk.<br />

Tel. 0160 99353097, www.1001hufe.de.<br />

■ Bei der Weltmeisterschaft der Kunstschmiede 2009<br />

im italienischen Stia sicherte sich Tom Carstens die<br />

Silbermedaille. Daheim in Degerndorf bietet er Metallgestaltung<br />

vom besten. Auch Schmiedekurse!<br />

Tel. 0177 5007082, www.schmied-tom-carstens.de.<br />

■ Kunst & Kuscheliges aus handgesponnener Wolle<br />

findet man in der Spinnerei von Susanne Karner aus<br />

Geretsried. Sie fertigt Web- sowie Filzarbeiten und beherrscht<br />

die Technik des Nadelbindens. Kurse mit bis zu<br />

sechs Teilnehmern oder Einzelstunden gibt es für interessierte<br />

Laien. Tel. 08171 410568, www.karner-wolle.de.<br />

Fotos: Mateusz Atroszko; Nina Daebel<br />

70 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Foto: www.manfredbaumann.com<br />

„Die St. Anna Kapelle<br />

in Berg ist mein liebster<br />

Platz. Der Wanderweg<br />

von dort ins Manthal<br />

ist wunderbar und danach<br />

gehts in Berg ins Cafe Frühtau,<br />

wo ich ab und zu im Service aushelfe.“<br />

Katerina Jacob, Schauspielerin, die abwechselnd in<br />

Berg und Kanada lebt.<br />

Advertorial<br />

Malerische Spuren<br />

Wo Franz Marc einst lebte und die Wiege<br />

des „Blauen Reiter“ stand, gibt es nun einen<br />

Malerweg in Sindelsdorf. Über fünf Kilometer<br />

führt er durch den Ort und zu insgesamt zwölf<br />

besonderen Plätzen. Zu erkunden gibt es<br />

zum Beispiel die Gartenlaube, in der Franz<br />

Marc und Wassily Kandinsky die berühmte<br />

Künstlervereinigung gegründet haben, oder<br />

die Stellen, an denen Marc bedeutende<br />

Werke wie „Die verzauberte Mühle“ und<br />

„Rote Rehe“ malte. www.sindelsdorf.de<br />

In den Kiku-Kinderkursen üben sich kleine<br />

Künstler im Malen und Tanzen. Werkstatt-<br />

Atelier Gabriele Sankowski, 82319 Leutstetten,<br />

Wangenerstr. 18, Tel. 0179 6741291.<br />

Alles Käse<br />

Auf dem Assenhauser Hof von Simon und Johanna Mair<br />

in Berg-Farchach, Kirchplatz 1, sind Gourmets am<br />

richtigen Platz. Frischkäse, halbfester Schnittkäse,<br />

Hartkäse, aber auch Topfen, Joghurt, Ziegenkäse und<br />

Butterschmalz: Im Hofladen gibt’s alles rund um den Laib.<br />

Die Leckereien werden in der Assenhauser Hof Käserei<br />

von Hand hergestellt und das möglichst schonend. Die<br />

Milch liefern die hofeigenen Kühe und Ziegen. Geöffnet ist<br />

der Hofladen samstags von<br />

9 – 12 Uhr. Tel. 08151 51143<br />

Bei SEMBRITZKI – essen und<br />

trinken in Starnberg, Tutzinger<br />

Hof Platz 4, finden Sie den<br />

feinen Käse ebenso – und<br />

können ihn dann gleich mit<br />

einem guten Glas Wein und ein<br />

paar Antipasti genießen.<br />

WEINMETROPOLE IN STARNBERG<br />

Ein guter Tropfen,<br />

interessante Gespräche<br />

Wenn ich einen<br />

Weinberg besuche,<br />

nehme ich eine<br />

Handvoll Erde und rieche intensiv<br />

daran“, erzählt Dietmar<br />

Lang. Und es waren schon über<br />

300 Weingüter in aller Welt,<br />

die der Starnberger Connaisseur<br />

besucht hat. Um zu wissen, wie<br />

ein Produzent arbeitet und welche<br />

Qualität wirklich in einem<br />

Wein steckt, muss man sich auf den Weg machen. „In vino veritas“,<br />

im Wein liegt die Wahrheit, das wussten schon die Römer.<br />

Dietmar Lang ist Autodidakt – und versteht vom Wein trotzdem<br />

mehr als mancher, der sich jahrelang mit Öchsle, Tannin<br />

und Jahrhundertjahrgängen befasst hat. Seit 1987 betreibt der<br />

49-Jährige seinen Weinhandel, seit 2001 in neuen Räumen<br />

in der Starnberger Maximilianstraße. Als eine seiner Lieblings-<br />

Entdeckungen bezeichnet er die familiär geführten Weingüter<br />

Loacker aus Bozen/Südtirol, die auch<br />

in der Toskana in Montalcino mit<br />

dem Weingut Corte Pavone und in der<br />

Maremma mit dem Weingut Valdifalco<br />

einzigartige biodynamische Weine<br />

erfolgreich anbauen. Der besondere<br />

Tipp: In seiner Weinmetropole bietet<br />

Dietmar Lang gemeinsam mit der<br />

Beziehungstrainerin Regina Swoboda<br />

(www.open4life.de) auch unterhaltende<br />

Abende mit Dinner, Seminaren<br />

oder Weinknigge an – für Menschen,<br />

die nicht mehr Singles bleiben wollen.<br />

Weinmetropole<br />

Dietmar Lang<br />

Maximilianstraße 19<br />

82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 16172<br />

www.weinmetropole.com<br />

WEIN · CHAMPAGNER · EDELBRÄNDE · PRÄSENTE<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 71


TIPPS / Kultur mit Genuss<br />

Schöner braten<br />

Kochsendungen sind beliebt, selber kochen<br />

(lernen) ist sinnlicher! Schauen Sie den<br />

Kochprofis am See über die Schulter:<br />

■ In der VINOTECA MARCIPANE in Münsing,<br />

Bachstraße 1a, trifft man sich jeden ersten<br />

und dritten Dienstag im Monat ab 17 Uhr<br />

am Herd. Die Teilnehmerzahl: sechs bis<br />

zehn Personen. Kursgebühr: 185 Euro. Tel.<br />

08177 929687, www.vinoteca-marcipane.de<br />

■ Eine kulinarische Reise durch die<br />

Welt bietet die EISENHERZ CUISINE der<br />

Kochschule im Schloss Seefeld, Schlosshof<br />

6 + 9. Thailändisch, Chinesisch oder Indisch,<br />

Fränkisch, Rheinisch oder Schlemmen wie<br />

Gott in Frankreich. Kursgebühr: ab 89 Euro.<br />

Tel. 08152 999966, www.eisenherz.com<br />

■ Wie eine vielfältige, köstliche und<br />

leichte Küche gelingt, lernt man in der<br />

GESUNDHEITSAKADEMIE STARNBERG,<br />

Oßwaldstraße 1. Tel. 08151 182962,<br />

www.gesundheitsakademie-starnberg.de<br />

■ Privatunterricht bei sich zuhause gibt<br />

Koch STEFFEN SONNENWALD aus<br />

Wolfratshausen. Tel. 08171 410022,<br />

www.art-cuisine.de<br />

■ Ayurveda-Kochkurse hat CHRISTINE<br />

SCHUSTER in Starnberg, Moosbichlstraße 20,<br />

im Angebot. Tel. 08151 277536,<br />

www.ayurveda-starnberg.de<br />

■ Einen Fünf-Elemente-Kochabend rund um<br />

Genuss und bewusster Ernährung gibt es bei<br />

NICOLE STERN in Starnberg, Altostraße 21,<br />

Tel. 0179 5120010, www.stern-kochgenuss.de<br />

Reines Vergnügen für Leib und Seele<br />

Mehr Naturwissen<br />

■ Frittierte Brennnesselblätter, Fichtenspitzenkonfekt oder aromatische<br />

Lärchenzapfen – die Kräuterpädagogin GISELA HAFEMEYER aus Andechs<br />

kennt alles, was im Wald, auf Wiesen und im Garten zu gesunden Köstlichkeiten<br />

verarbeitet werden kann. Ihr Wissen gibt sie bei Wildkräuterführungen<br />

weiter. Selbst hergestellte Produkte wie Kräutersalz und Kräutersenf, Sirup,<br />

Blütenzucker, eingelegte Früchte<br />

oder Samen kann man direkt bei<br />

der „Kräuterhexe“ bestellen.<br />

Tel. 08152 2664,<br />

www.kraeuterstadl.de<br />

■ Kochkurse, Workshops zum<br />

Herstellen von Naturkosmetik<br />

und Führungen bieten die<br />

WOLFRATSHAUSER<br />

KRÄUTER-PÄDAGOGINNEN<br />

an. Besonders gern treffen sie<br />

sich in ihrem Kräuter-Kraft-<br />

Kreis bei der StadtbüchereI,<br />

Hammerschmiedweg 3,<br />

www.wolfratshausen.de<br />

■ Kräuterwanderungen für die<br />

ganze Familie inklusive kleinem<br />

Kochkurs im Anschluss bietet<br />

BERNHARD KORILLA von der<br />

Auinger Schmuckstauden Gärtnerei<br />

am Wörthsee. Anmeldungen:<br />

Tel. 0172 8568797, Meilingerstraße,<br />

82237 Auing/ Wörtsee,<br />

www.schmuckstau.de<br />

„Glasklar und<br />

ehrlich – die<br />

frisch restaurierte<br />

Remise<br />

im Schlosspark<br />

Fußberg in<br />

Gauting bietet durch ihr großes,<br />

offenes Dach eine ganz außergewöhnliche<br />

Akustik.“<br />

Florian Prey, Sohn des weltberühmten Sängers<br />

Hermann Prey und selbst gefragter Bariton und<br />

Künstler, lebt in Gauting.<br />

Nicht zum Kippen!<br />

Hochprozentig und rein, Schnäpse für Kenner:<br />

TOBIAS HOLZER aus Degerndorf stellt seine<br />

Obstschnäpse alle in Handarbeit her, darunter<br />

Spezialitäten wie Kornelkirsche, Wilde Vogelbeere,<br />

Pfirsich und Apfel aus dem Karmelitinnenkloster in<br />

Aufkirchen. Tobias Holzer, Kleinfeld 4, Degerndorf,<br />

Tel. 0162 7845540.<br />

HANS DEMMLER in Münsing, Biberweg 15, besitzt<br />

ebenfalls das Brennrecht. Eine scharfe Köstlichkeit<br />

sind sein Obstler, der Vogelbeergeist oder der<br />

Schlehengeist. Tel. 08177 365.<br />

Im Kloster Schäftlarn brennt Frater Alto mit die<br />

SCHÄFTLARNER KLOSTERSCHNÄPSE wie Apfel-,<br />

Birnen- und Zwetschgenbrand. Tel. 08178 7915,<br />

www.abtei-schaeftlarn.de<br />

Entspannt feiern<br />

Elke Ross kennt Land, Leute und<br />

jeden schönen Winkel am See. Mit<br />

SeeEvents&Co hilft Ihnen die geschulte<br />

Eventmanagerin, dass Ihr Fest zum<br />

Erlebnis wird. Vom Kindergeburtstag<br />

über Romantik-Dinner bis zum<br />

Firmenjubiläum – die Mitherausgeberin<br />

des <strong>SeeMagazin</strong>s plant und organisiert<br />

alles. Informieren Sie sich unverbindlich.<br />

SeeEvents&Co, Alpspitzstr. 3, 82335<br />

Berg, Tel. 08151 970600, E-Mail:<br />

kontakt@seeevents.de<br />

Fotos: Schmuckmuseum Pforzheim/Bayerisches Nationalmuseum München; Daniel Aschoff; PR<br />

72 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Japanische Grüße<br />

Schlichte Formen und ausgewogene<br />

Eleganz kennzeichnen die Keramik<br />

von GUDRUN PAYSEN. Zwölf Jahre<br />

lang hat die Künstlerin in Japan gelebt<br />

und studiert. Sie lädt täglich von<br />

10 – 19 Uhr (im Winter bis 17 Uhr) in ihre<br />

Werkausstellung nach Berg, Bäckergasse<br />

11a, ein. Der Besucher darf auch<br />

ihre Töpferwerkstatt und den japanischen<br />

Garten besichtigen. Tel. 08151 51486,<br />

www.gudrun-paysen.de<br />

SABINE TURPEINEN hat sich auf<br />

die Herstellung von Gefäßen für die<br />

japanischen Künste des Ikebana und des<br />

Teewegs spezialisiert. Hier bekommt man<br />

das Zubehör für eine Tee-Zeremonie:<br />

Beuerberg, Waldhauserstraße 1b. Tel.<br />

08179 8263, www.ikebana-tee-keramik.de<br />

Shakuhachi spielen, so heißt es, sei<br />

wie das richtige Atmen und Meditation.<br />

RENKEI Y. HASHIMOTO unterrichtet<br />

das Spiel auf der Bambusflöte.<br />

Tel. 08179 929376<br />

YUKO NIHON TEIEN ist ein japanischer<br />

Garten mitten in Wolfratshausen. Diesen<br />

Ort der Ruhe bekam die Stadt anlässlich<br />

ihres 1000. Jubiläums von den Bürgern<br />

ihrer japanischen Partnerstadt Iruma als<br />

Zeichen der Freundschaft geschenkt.<br />

Reisende Juwelen<br />

Manchmal wird etwas erst<br />

richtig kostbar, wenn man<br />

es von der Ferne im neuen<br />

Glanz sieht. Und wenn<br />

das Schmuckmuseum<br />

Pforzheim (jede Stippvisite<br />

wert!) ländliche Bijouterie<br />

aus Bayern zeigt, dann<br />

haben Kropfkette, Uhrkette,<br />

Haubennadel (Foto)<br />

oder Jungfernkranl es<br />

verdient. Die Kostbarkeiten<br />

aus der Schatzkammer<br />

des Nationalmuseums<br />

München sind dort bis<br />

September zu sehen und<br />

dann wieder daheim. www.<br />

schmuckmuseum.de<br />

REGINE PLOCHMANN-PAULITSCH<br />

PERMANENT MAKE-UP UND KOSMETIK<br />

Perfekte Haut,<br />

volle Lippen,<br />

strahlende Augen<br />

Advertorial<br />

Sich in die Hände von Regine Plochmann-<br />

Paulitsch zu begeben, ist wie ein Extratag<br />

Urlaub! So schwärmen ihre Stammkundinnen<br />

über die einfühlsamen Kosmetik-Behandlungen.<br />

In der angenehmen Atmosphäre des hellen Studios<br />

in Söcking bleibt der Alltag draußen. Dezente Farben,<br />

der Blick ins Grüne, der zarte Raumduft und<br />

die entspannende Hintergrundmusik verführen<br />

zum Abtauchen und Genießen. „Eine tolle Creme<br />

allein genügt nicht“, wissen die Kosmetikerin<br />

und ihre Mitarbeiterin. „Das A und O der perfekten Pflege sind<br />

Feuchtigkeit und hochwertige Produkte.“ Nach sanfter Reinigung<br />

wird die Haut mit Feuchtigkeits-Ampullen intensiv genährt. „So<br />

vorbereitet, nimmt sie die regenerierenden Wirkstoffe optimal auf.“<br />

Verwendet werden ausschließlich edle Produkte von „Valmont“<br />

und „Babor“. Wer mehr Lifting möchte, profitiert von der Zusammenarbeit<br />

der Visagistin mit einem renommierten plastischästhetischen<br />

Chirurgen. Beim Permanent Make-up, ihrem Spezialgebiet,<br />

garantieren allergiegetestete, antiseptische<br />

Farben, dass selbst empfindlichste Haut es hervorragend<br />

verträgt. Mit feinster Nadel gezeichnete Härchen<br />

lassen die Brauen natürlich aussehen, ein am oberen<br />

Lid verdichteter Wimpernkranz sorgt für ausdrucksstarke<br />

Augen. Narben oder unregelmäßige Konturen<br />

der Lippen werden schonend korrigiert. Sicherheit<br />

und Perfektion sind die Markenzeichen von Regine Plochmann-<br />

Paulitsch. Und der vertrauen sich gern auch Männer an.<br />

Regine Plochmann-Paulitsch<br />

Staatl. geprüfte Fachkosmetikerin<br />

Andechser Str. 33a, 82319 Starnberg, Tel. 08151 21277<br />

www.plochmann-kosmetik.de<br />

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HAUS & HOF / Die Bäuerin<br />

Eine ganz natürliche<br />

Leidenschaft<br />

ZEHN HEKTAR NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT, EIN HOF MIT KÜHEN, SCHWEINEN, HÜHNERN, GÄNSEN,<br />

ZWEI ESELN UND EINEM PONY, EIN HOFLADEN UND FERIENWOHNUNGEN … AUF DEM „ZWEILINDENHOF“ IN<br />

MAGNETSRIED GIBT ES EINE MENGE ARBEIT. BÄUERIN LILIAN MAIER STEMMT SIE MIT VIEL ENGAGEMENT<br />

74 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Lilian Maier ist gelernte Landwirtin. Seit 2005 bewirtschaftet die<br />

heute 47-Jährige den „Zweilindenhof“ in Magnetsried und hat das<br />

ehemalige Pferdegestüt zu einem gastlichen Ort umgebaut. Wer<br />

bei ihr wohnt, isst oder feiert, kann gewiss sein: Hier wird nach den<br />

ökologischen Werten der Nachhaltigkeit gelebt und gearbeitet.<br />

Vielleicht können Sie spüren, dass Sie an einem<br />

besonderen Ort sind hier“, steht in Lilian Maiers<br />

Gästebuch. Geschrieben hat es ihre Schwester<br />

Natalie, die mithalf, dass Lilians Traum wahr<br />

wurde – und dass sie nicht aufgab, zwischendurch.<br />

„Mit viel Aufwand und Mühe wurde<br />

dieser Platz geschaffen“, schrieb sie weiter. „Viele, viele Häuser<br />

und Höfe hat Lilian sich angeschaut. Zu kleine, zu große, zu<br />

fern gelegene, zu nah an der Straße oder im Ort. Dabei drängte<br />

die Zeit, denn der alte Bauernhof in Höhenrain war ihr gekündigt<br />

worden, und die Tiere mussten raus. Sie tröstete ihre Kinder<br />

beim Auszug in eine ungewisse Zukunft: ,Wir werden einen<br />

schöneren Platz finden!‘“<br />

Da schluckt man ein bisschen, wenn man das liest, denn man<br />

ahnt: Lilian Maier, 47 Jahre alt und Bäuerin aus freier Entscheidung<br />

und nicht, weil sie in eine Landfamilie hineingeboren wurde,<br />

hat wohl oft nicht mehr weiter gewusst. Aber dann möchte man<br />

triumphierend hinausposaunen: Ja, sie hat ihn gefunden, den<br />

wunderbaren Platz!<br />

In Magnetsried, sechs Kilometer hinter Seeshaupt, liegt der<br />

„Zweilindenhof“ am Dorfrand, in Einsamkeit, eingebettet<br />

zwischen sanften Moränenhügeln, mit Blick auf Wald und<br />

Wiesen. Das Anwesen hat die gelernte Landwirtin 2005 erworben<br />

und über die Jahre saniert, erweitert und bis ins kleinste<br />

Detail liebevoll hergerichtet. Ein Ort, der den Besucher berührt,<br />

denn es geht hier nicht nur um ökologische Landwirtschaft.<br />

Lilians Hof ist auch das Projekt einer alleinerziehenden Mutter,<br />

die mit ihren beiden Kindern Amelie, 13, und Raphael, 16, sowie<br />

einem einzigen Mitarbeiter, Egidius aus Litauen, alles alleine<br />

schafft. Zehn Hektar Land bestellen, Dutzende Kühe, Ziegen,<br />

Schweine, Gänse, Hühner, zwei Esel und ein Haflinger-Pony<br />

versorgen, die Stallarbeit, beim Kalben Geburtshilfe leisten,<br />

Zäune bauen, Mähen, Ernten, Futter fahren… Auch den Rohrbruch<br />

oder die eingefrorene Leitung im Winter. Daneben ist<br />

Lilian Maier Köchin, Gastgeberin und Unternehmerin. „Ja, ich<br />

muss schauen, dass der Laden läuft“, sagt sie. „Die Familie muss<br />

leben, von dem, was erwirtschaftet wird, und alles muss in Schuss<br />

gehalten werden.“ Da sind dann 16 Stunden Arbeit am Tag die<br />

Regel, der Wecker klingelt jeden Morgen um 5.30 Uhr, und<br />

an manchen Wochenenden, wenn Gäste bei ihr feiern, ist die<br />

Bäuerin auch mal durchgehend im Einsatz.<br />

Lilian Maier zuckt mit den Achseln. Natürlich ist das viel Arbeit.<br />

Sie schaut einem direkt in die Augen, gelassen, bestimmt. Kein<br />

Zweifel, man hat es mit einer starken Frau zu tun, mit einer, die<br />

ihre Hände in die Hüften stemmt und es ernst meint mit allem,<br />

was sie tut. Sorgen und die schwierigen Momente? „Wenn ich ein<br />

Tier schlachten muss, das viele Jahre bei mir gelebt hat, eine alte<br />

Mutterkuh, die mir viele Kälber geschenkt und uns damit ernährt<br />

hat, dann geht mir das nahe“, sagt sie. Und: „Manchmal hab ich<br />

schon Existenzängste. Dann liege ich nachts wach, und es treibt<br />

mich die Sorge um: Was mach ich nur, wenn ich die Ferienwohnungen<br />

nicht vermiete?“, sagt sie. „Dann wäre ein Partner schon<br />

nicht schlecht, mit dem ich über alles reden könnte.“ Klingt nach<br />

einer anderen langen Geschichte, zu der Lilian nur so viel sagen<br />

will: „Die Kinder haben ihren Vater. Aber als Familie zusammen<br />

zu leben, ging nicht.“<br />

Nach einem klassischen Bauernleben, in das man auf dem Hof<br />

der Eltern hineinwächst, klingt es sowieso nicht. Ist es auch nicht,<br />

denn Lilian Maier stammt aus gutbürgerlichen Starnberger Verhältnissen.<br />

Die Eltern waren Journalisten, von ihren drei Schwestern<br />

wurden zwei Kunsthistorikerinnen, eine Künstlerin. Nur<br />

Lilian wusste von Kindheit an, dass sie Bäuerin werden wollte.<br />

„Auslöser war ein kleiner Spielzeugbauernhof, den mir mein Vater<br />

schenkte, als ich fünf war“, erinnert sie sich. „Ein wunderschöner<br />

Tegernseer Hof war das, original und maßstabgetreu nachgebaut.“<br />

Für sie blieb es nicht nur das Spielzeug, sondern wurde ein Lebensmodell,<br />

in das sie sich verliebte. „Natürlich hat meine Mutter<br />

gesagt: ,Landwirtschaft, Kind, das ist keine Arbeit für eine Frau!‘“<br />

Ein paar Jahre hat sich Lilian noch durch die Realschule gequält<br />

und von dieser Zeit nur ihre Radtouren zur Schule von Starnberg<br />

nach Tutzing in guter Erinnerung. „Denn da war ich im Freien!“<br />

Nach dem Realschulabschluss absolvierte sie ein soziales Jahr<br />

im Krankenhaus und büffelte doch noch fürs Fachabitur, um<br />

schließlich zielstrebig auf die Landwirtschaft zuzusteuern. Der<br />

Berufsschuldirektor fragte ungläubig nach, ob sie sicher sei, dass<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 75


HAUS & HOF / Die Bäuerin<br />

sie Landwirtschaft und nicht landwirtschaftliche Hauswirtschaft<br />

meine? Aber Lilian war sicher: Es war der Männerberuf, den sie<br />

erlernen wollte.<br />

Mit 20 begann Lilian ihre landwirtschaftliche Lehre mit Stationen<br />

auf einem großen Schweinemastbetrieb, einem Biohof mit Pensionspferden<br />

und in einem großen Milchvieh- und Bullenmastbetrieb.<br />

Auf der Höheren Landbauschule in Landsberg machte sie dann<br />

zudem noch ihren Meister. Drei Jahre führte die junge Landwirtin<br />

danach als Angestellte einen Hof in Kempfenhausen.<br />

Bis klar war: „Ich will meinen eigenen Bauernhof!“ So begann<br />

die Zeit, von der ihre Schwester im Gästebuch spricht.<br />

15 Jahre lang war Lilian Maier die Pächterin des ersten „Zweilindenhofs“<br />

in Höhenrain, einem Dorf in der Gemeinde Berg<br />

am Ostufer des Starnberger Sees. „Dort hat sich alles entwickelt,<br />

mein Konzept, so wie ich es jetzt in Magnetsried vollenden<br />

konnte“, erklärt sie. Ein Konzept, das getragen ist von Nachhaltigkeit,<br />

einer besonderen Liebe zur Natur, einem ausgeprägten<br />

Sinn fürs Schöne. Und: Davon, dass Lilian Maier ihren Gästen<br />

etwas Privates von sich gibt. Schon in Höhenrain führte sie einen<br />

Hofladen, in dem sie ihre eigenen Produkte verkaufte, und sie<br />

begann, ihre Kunden zu bewirten – anfangs eher aus Zufall, wenn<br />

Käufer mal auf das eine oder andere warten mussten. „Dann habe<br />

ich angeboten, was ich grad gekocht oder gebacken hatte. Und<br />

das hat denen meistens so gut geschmeckt, dass sie wiederkamen.“<br />

Lilian genoss es. „Nach eigenen Vorstellungen zu leben, aber immer<br />

in Kontakt mit Menschen zu sein, ihnen etwas zu geben von<br />

mir.“ Ihre Kinder haben immer mitgemacht. „Unser Leben war<br />

oft improvisiert, ganz und gar nicht etabliert, aber es hat funktioniert.“<br />

Wenn zum Beispiel Baby Raphael im Stall selig in seinem<br />

Kinderwagen schlief, während die Mutter ausmistete.<br />

2004 musste die Bäuerin runter vom gepachteten Hof. Weil sie<br />

erst keinen Ersatz fand, wurden die Tiere auf drei verschiedene<br />

Güter verteilt. Lilian zog vorübergehend nach Starnberg ins Elternhaus.<br />

Das bedeutete: Jeden Morgen die Kinder in verschiedene<br />

Schulen kutschieren, dann die Tiere auf drei Höfen versorgen,<br />

ein neues Zuhause suchen. Zu allem kam hinzu, dass<br />

ihr Ex-Lebensgefährte schwer erkrankte und Lilian auch noch<br />

seinen Hof monatelang mitversorgte. „Ja, das war eine harte<br />

Zeit“, gibt die Frau zu, die nicht zum Jammern neigt.<br />

Aber es ist ja alles gut gegangen. Lilian Maier lebt nun in<br />

Magnetsried auf ihrem eigenen Bauernhof, einem ehemaligen<br />

Pferdegestüt, hat Kinder und alle Tiere um sich versammelt und<br />

das Landhaus zu einem Schmuckstück ausgebaut. Zum Beispiel<br />

die Gaststube, die sich im ehemaligen Pferdestall befindet: Die<br />

uralten Holzdielen stammen aus einer stillgelegten Brauerei. Im<br />

Eingangsbereich tritt man auf handgemachte Ziegel, die Lilian<br />

aus einem Abrisshof von 1632 retten konnte. Auch die alten Holzfenster<br />

und -türen hat die Gastwirtin in einem anderen, dem Untergang<br />

geweihten, Hof gefunden und im „Zweilindenhof“ neu<br />

eingesetzt. Die Tische hingegen sind neu, aus schönem glattem<br />

Holz, ganz schlicht. Die feinen Lampen entwarf ein italienischer<br />

Designer, speziell für den „Zweilindenhof“. Bis zu 60 Gäste kann<br />

Lilian in ihrer Stube bewirten. Im Sommer feiert man im Garten,<br />

sitzt an einer langen Tafel, gedeckt mit weißem Leinen, bäuerlichem<br />

Geschirr und bunten Wiesensträußchen. „Füllig, aber schlicht.<br />

Nie übertrieben, so wie die Natur auch ist“, beschreibt Lilian<br />

ihren Stil. Davon möchte sie ihren Gästen etwas mitgeben und<br />

ihnen zeigen, was sie häufig gar nicht mehr kennen. Besonders,<br />

wenn es ums Essen geht. „Wenn eine Gesellschaft zum Beispiel<br />

Rehbraten bestellt, dann erkläre ich ihnen, dass es das ganze Reh<br />

geben wird, eines aus dem Wald vor meiner Tür. Das bedeutet,<br />

„Auslöser war ein kleiner<br />

Spielzeugbauernhof, den<br />

mir mein Vater schenkte,<br />

als ich fünf war“<br />

76 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


dass nicht jeder einen Rehrücken bekommen kann, wie man’s<br />

aus dem Restaurant gewohnt ist, sondern dass alle Teile des<br />

Tieres verwertet und verteilt werden. Dazu gibt es dann vielleicht<br />

grüne Walnüsse oder etwas anderes, das der Garten<br />

gerade zur Verfügung stellt.“<br />

Alles soll seinen Sinn haben und mit Respekt behandelt<br />

werden. „Das Essen ist das Ende einer langen Kette, die mit<br />

der Aufzucht der Tiere beginnt. Ein Kreislauf, in dem alles<br />

zusammenhängt“, erklärt sie. Wenn neue Gäste kommen,<br />

bemerkt Lilian Maier, dass es immer ein bisschen dauert, bis<br />

die Menschen warm werden, „bis sie merken, dass sie ganz frei<br />

sein können.“ An diesem besonderen Ort. <br />

Patricia Wiede<br />

Fotos: Quirin Leppert<br />

Amelie und Raphael (Foto links), die Kinder von Lilian Maier,<br />

helfen mit in Haus und Hof. Besonders natürlich, wenn<br />

Gäste kommen oder ein großes Fest gefeiert wird – immer<br />

mit selbst gemachten Köstlichkeiten. Weitere Infos zum<br />

„Zweilindenhof“: Tel. 08801 915881, www.zweilindenhof.de


MACHER AM SEE / Kultur<br />

Eine spielerische Liaison<br />

… WÄRE EIN GUTER FILMTITEL, IST ABER IN DIESEM FALL DIE UMSCHREIBUNG FÜR DAS<br />

GEMEINSCHAFTSPROJEKT ZWEIER AMBITIONIERTER KULTUR-VERANSTALTER, DEREN ENGAGEMENT<br />

WEIT ÜBER DIE REGION HINAUS BEKANNT IST. EINE VORSTELLUNG IN DREI TEILEN:<br />

Das Gemeinschaftsprojekt<br />

Die Schönen Künste und der Film<br />

Unsere Autorin Ulrike Mertz war dabei, als sich Elisabeth<br />

Carr von KunstRäume und Matthias Helwig, Gründer der<br />

Breitwand Kinos, zum ersten Gedankenaustausch trafen<br />

Matthias Helwig und Elisabeth Carr haben sich im montäglich<br />

geschlossenen Starnberger Kino verabredet. Der Hausherr<br />

serviert eigenhändig zubereiteten Cappuccino. Die Diskussion<br />

dreht sich mal wieder um ein gemeinschaftliches Projekt,<br />

das jetzt noch unter dem Arbeitstitel „Der Film als siebte der<br />

Schönen Künste“ steht und den ganzen Sommer über stattfinden<br />

soll. Die Idee: In einem übers Jahr gespannten Bogen wird der<br />

Film selbst als Kunstform vorgestellt und als repräsentatives Medium<br />

in den Dienst der sechs übrigen Schönen Künste gestellt.<br />

Der Film zum „Film als siebte Kunst“ – das ist den beiden Kreativen<br />

sofort klar – muss der wegweisende Stummfilm „Metropolis“<br />

sein, Fritz Langs Meisterwerk und UNESCO Weltkulturerbe,<br />

und zwar in seiner jetzt rekonstruierten Originalfassung<br />

von 1927. Aber welchen Künstlerfilm wählt man zur Bildhauerei?<br />

„Die Augen am Horizont“, eine filmische Reise durch die<br />

einzigartige Kunst- und Lebenswelt des Alberto Giacometti? Oder<br />

lieber einen zu Niki de Saint Phalle? Elisabeth Carr spinnt den<br />

Faden in konkreten Fragen weiter: „Wie soll der dazu passende<br />

KunstRaum gestaltet sein? Welche Inhalte,<br />

welcher Referent? Mir schwebt<br />

so etwas wie ein Skulpturentag vor.<br />

Kinder aus der Region könnten bunte<br />

,Nanas‘ à la Niki de Saint Phalle aus<br />

Pappmaché schaffen …“ Die Gedanken<br />

fliegen hin und her. Vernetztes<br />

Denken macht die kreativen Köpfe<br />

zu Partnern. Matthias Helwig dreht<br />

weiter an der Zukunftskugel: „Armin<br />

Müller-Stahl könnte aus den ‚Buddenbrooks‘<br />

lesen und außerdem seine<br />

Malerei zeigen.“<br />

Vieles ist abzuklären, bis eine so komplexe<br />

Themenreihe steht. Später, vor<br />

Publikum, wird sich alles leicht anfühlen<br />

und spielerisch-selbstverständlich<br />

aussehen. Jetzt aber ringen die beiden<br />

besessenen Kulturworker, eigentlich<br />

grundverschiedene kulturelle Einzelkämpfer, mit Lust und heiligem<br />

Ernst an einer spielerischen Liaison für Kino- und Kulturfreunde.<br />

„Die Schönen Künste und der Film“, April bis November 2010,<br />

Kino Breitwand, Wittelsbacher Str. 10, Starnberg<br />

www.breitwand.com und www.kunstraeume-am-see.de<br />

78 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


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MACHER AM SEE / Kultur<br />

Elisabeth Carr<br />

Mit „KunstRäumen am See“ Türen und Herzen öffnen<br />

Das bis auf Orlando di Lasso zurückgehende Kulturgut und<br />

Kulturland der Region rund um den Starnberger See ist so<br />

lebendig! Es gibt das interessierte Publikum, und die ,KunstRäume‘<br />

werden bereitwillig aufgetan, wenn man nur danach fragt!“ Elisabeth<br />

Carr ist Optimistin und ein Organisationstalent. Mit ihrem<br />

Kulturatelier initiiert die Starnbergerin Konzerte, betreut die<br />

renommierten „Tutzinger Brahms-<strong>Tage</strong>“ und veranstaltet Ausstellungen<br />

und Lesungen. Mit streitbarer Offenheit und viel<br />

Herzblut präsentierte sie im letzten Jahr auch das „Gesamtkunstwerk<br />

Herbert Achternbusch“ im Berger Marstall.<br />

Elisabeth Carr sucht und fragt. Und es öffnen sich ihr Türen wie<br />

die ins feine Palais der Gräfin Almeida in Starnberg oder zum<br />

Austragshäusl auf dem Assenhauser Hof der Familie des „Literarischen<br />

Bauern“ Stefan Mair in Farchach. „Kulturarbeit als<br />

Sozialarbeit, die Menschen zusammenführt in außergewöhnlichen<br />

Lebens-Kunsträumen, wo Zuhörer und Betrachter mit<br />

den Künstlern und Referenten direkt ins Gespräch kommen“,<br />

beschreibt die ausgebildete Sozialpädagogin, Gestalttherapeutin<br />

und sechsfache Mutter das Ziel ihrer ambitionierten Arbeit.<br />

Und niemand, der etwa die aufwühlende Lesung „Adressat unbekannt“<br />

im Rahmen der Oberbayerischen Kulturtage 2009 im<br />

Starnberger Gymnasium miterlebt hat, wird den Abend mit Max<br />

Mannheimer, einem der letzten Zeitzeugen und Überlebenden<br />

des Holocaust, je vergessen. Wachsen, verändern, sich entwickeln,<br />

Herzen berühren. Mit vielen persönlichen Bezügen und wenig<br />

Scheu vor Verrücktheit konzipiert und schafft die Kunst-Initiatorin<br />

Veranstaltungen, zu denen sie selbst gerne gehen würde<br />

– wie den „Literarischen Herbst“, den sie zusammen mit Gerd<br />

Holzheimer organisiert.<br />

Zum weiteren Kennenlernen schnell noch ein paar Fragen à la<br />

Proust’scher Fragebogen, lange Zeit beliebtes Gesellschaftsspiel<br />

der Kultivierten, an die Kulturmacherin:<br />

Wo möchten Sie leben?<br />

Als Weltenbürgerin am liebsten hier und am besten in diesem<br />

Augenblick.<br />

Was ist für Sie das Glück?<br />

Nach einem Waldlauf im „Paradies“ in unseren See eintauchen<br />

und auf die Roseninsel schwimmen.<br />

Ihr Lieblingsfilm?<br />

So viele, besonders jedoch „Broken silence“, „Breaking the<br />

waves“, „Cabaret“.<br />

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?<br />

Neugierig schöpfend.<br />

Ihr Motto?<br />

„Ein jegliches hat seine Zeit“ und „Der Wandel ist die Gestalt“.<br />

Matthias Helwig<br />

Mit dem „Kino Breitwand“ zum Global Film Player<br />

Z<br />

wischen dem Ammersee und Starnberger See liegt das, was<br />

viele Kenner das „Münchner-Cineasten-Schlaraffenland“<br />

nennen. Denn dort, wo Matthias Helwig eines seiner Filmtheater<br />

eröffnet hat – in Herrsching, im Schloss Seefeld und in Starnberg<br />

– sind rosige Zeiten für Kinofans angebrochen. Denn die breite<br />

Programmstruktur umfasst fast das gesamte Filmgenre. „In der<br />

Seefelder Kino-Lounge zeige ich sogar auch Spielfilmdebüts<br />

junger, ambitionierter Regisseure, die es nicht in die normalen<br />

Kinos schaffen“, erklärt der Kulturaktivist zu Recht mit Stolz.<br />

Der Große mit dem Silberhaar belebte die sonntägliche Filmmatinee<br />

neu, führte Filmgespräche mit Regisseuren und Schauspielern<br />

ein und zeigt auch Filme im Originalton. Jeweils am<br />

Mittwoch steht eine Rarität als Publikums-Wunschfilm auf dem<br />

Programm. Und mit Kinderfilmen, einem Jugend-Kurzfilm-Preis<br />

und Schulkino-Wochen lockt der fünffache Vater die Cineasten<br />

von morgen. Seit 1996 veranstaltet der Gilchinger auch Kino-<br />

Open-Air im Landkreis Starnberg, 2007 installierte er das erste<br />

„Fünf-Seen-Filmfestival“ mit neuen deutschen und internationalen<br />

Produktionen, Kurz- und Dokumentarfilmen sowie einem<br />

Kinder- und Jugendfilmfest. Einige der Meriten für so viel Vision<br />

und Elan: 1997 erhielt Hellwig mit seinem Breitwand-Kino die<br />

Auszeichnung „Bestes Kino Deutschlands“, 1998 „Bestes Kino<br />

Bayerns“ und ist seit 2008 Mitglied bei „European Cinemas“;<br />

insgesamt über 50 Preise in 18 Jahren. 2010 zeigt der „Global<br />

Film Player“ nicht weniger als 90 Filme!<br />

Im Abspann, die Antworten des Kulturmachers auf unsere Kurzversion<br />

des Proust’schen Fragebogens:<br />

Wo möchten Sie leben?<br />

Dort, wo ich lebe. Jeder Ort hat etwas Schönes. Gerne im<br />

Sommer im Süden. Ich bin aber auch vom Norden fasziniert,<br />

z. B. von der unbewohnten Insel Jan Mayen, 650 Kilometer<br />

nordöstlich von Island, wo es nur Steinberge gibt, sonst nichts.<br />

Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück?<br />

Glück ist die Innigkeit und der Zusammenhalt ohne Worte,<br />

wenn meine fünf Kinder bei mir sind.<br />

Ihr Lieblingsschauspieler/in?<br />

Bei Cary Grant komme ich ins Schwelgen, ich mag auch Henry<br />

Fonda sehr. Von den heutigen Schauspielern imponieren mir<br />

Johannes Krisch und Christoph Waltz.<br />

Wer oder was hätten Sie gern sein mögen?<br />

Regisseur und Schriftsteller.<br />

Ihr Lieblingslyriker?<br />

Giuseppe Ungaretti und Pablo Neruda.<br />

Ihr Motto?<br />

Keine Verkürzungen, kein Schubladendenken! <br />

Fotos: Ulrike Mertz<br />

80 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

Vertrauenssache<br />

BEI KUTSCHKER + PARTNER PROFITIERT DER KUNDE VON DER VIELFALT DES KLEINEN, FEINEN TEAMS<br />

Am Ende müssen beide, Käufer und Verkäufer, mit ihrer<br />

Unterschrift zufrieden sein.“ Der Erfolg der Immobilienberatung<br />

Kutschker + Partner gibt dieser Maxime recht:<br />

Die hervorragende Betreuung ihrer Kunden und professionelle<br />

Abwicklung des Geschäfts durch die Architektin und Maklerin<br />

Maria Kutschker und ihrer Partnerin Marzena Malowanczyk hat<br />

sich so schnell herum gesprochen, dass sie ständig auf der Suche<br />

nach neuen Objekten sind. Inzwischen haben sie ihr Team auf<br />

fünf Mitarbeiter erweitert. Alle sind Profis im Immobilienbereich<br />

und verfügen darüber hinaus über fundierte Kenntnisse in<br />

Betriebswirtschaft, Architektur, Rechtswissenschaften sowie mehreren<br />

Fremdspachen. Die Kunden mit ihren unterschiedlichen<br />

Bedürfnissen und Ansprüchen profitieren vom vielfältigen Profil<br />

dieses eingespielten Teams. Alle haben sich zuvor mehrere Jahre<br />

lang bei einer großen, international arbeitenden Immobilienfirma<br />

bewährt. Die Entscheidung, selbst lieber eine kleine, aber feine<br />

Agentur zu bleiben, fiel<br />

bewusst. „Das schafft<br />

Vertrauen und Transparenz.<br />

So können wir<br />

flexibel und schnell reagieren.<br />

Und sind näher<br />

an den Menschen dran!“,<br />

erklärt Maria Kutschker.<br />

Die vier Maklerinnen<br />

und ihr männlicher Kollege<br />

verbindet die Freude<br />

an der Arbeit und besonders am Kontakt mit den Menschen.<br />

„Das ist die beste Motivation“, betont Marzena Malowanczyk.<br />

Weil alle um Starnberg, im Fünf-Seen-Land oder im Münchner<br />

Süden zu Hause sind, kennen sie die Region wie auch die Bedürfnisse<br />

ihrer Klientel – ob Single oder Familie, Privat- oder<br />

Business-Person. Kompetenz und Leistungsstärke von Kutschker<br />

+ Partner überzeugte auch eines der weltweit größten Bauunternehmen,<br />

die Firma HOCHTIEF Construction AG: Der Bauträger<br />

übergab den Verkauf seiner innovativen Wohnanlage<br />

„Am Quell“ in Starnberg an sie. „Die erfolgreiche Betreuung<br />

der Kunden liegt uns am Herzen“, so Maria Kutschker. „Wir<br />

wollen wachsen, in Qualität und nicht in Quantität!“<br />

Kaiser-Wilhelm-Str. 2<br />

82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 9799770<br />

www.kutschker-partner.com<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 81


SEE-LEBEN / Am Grund<br />

Viele Kleine, keine Großen<br />

DIE GESCHICHTE DER MUSCHELN IM STARNBERGER SEE IST DIE EINER FEINDLICHEN<br />

ÜBERNAHME – UND VOM ENDE EINER URSPRÜNGLICHEN POPULATION<br />

Sie lebten im Verborgenen,<br />

waren still<br />

und unscheinbar,<br />

auch wenn sie schöne<br />

Namen trugen. Dass die im<br />

Starnberger See beheimateten<br />

Maler- und Teichmuscheln<br />

immer stärker in Bedrängnis<br />

gerieten, nahm lange Zeit niemand<br />

so richtig wahr. Vor mehr<br />

als zehn Jahren aber erkannten<br />

Experten, wie schlecht es den<br />

Wassertieren ging, wie sehr<br />

sie ums Überleben kämpfen<br />

mussten. Diesen Kampf haben<br />

sie letztlich verloren. „Die<br />

Großmuscheln im Starnberger<br />

See sind ausgestorben“, erklärt Dr. Peter Wißmath, Fischereifachberater<br />

des Bezirks Oberbayern.<br />

Vieles war versucht worden, um die ehemals reichen Bestände<br />

der Maler- und Teichmuscheln zu erhalten. „Große Aktion für<br />

kleine Tiere“ hieß ein Projekt, durch das ihr Überleben gesichert<br />

werden sollte. Alles Erforschen ihrer geheimnisvollen Lebensumstände<br />

und die aufwändigen Feldforschungen konnten den Prozess<br />

jedoch nicht aufhalten. Immerhin glaubt man nun zu wissen,<br />

wer für die Schalenfriedhöfe im See mitverantwortlich ist:<br />

Die kleinwüchsige, ortsfremde Dreikantmuschel, auch Wanderoder<br />

Zebramuschel genannt, soll für das Absterben der ursprünglichen<br />

Seemuscheln verantwortlich sein. Die Dreikantmuschel<br />

breitet sich rasend schnell aus, ist mittlerweile in bayerischen<br />

Seen die häufigste Muschelart und zu einer richtigen Plage geworden.<br />

Nicht zuletzt, weil sich Badegäste an ihren scharfen<br />

Kanten verletzen können.<br />

Ihre ursprüngliche Heimat ist das Schwarze und Kaspische<br />

Meer. Bis etwa zum Jahr 1960 war sie in deutschen Gewässern<br />

unbekannt. Eingeschleppt wurde sie, als man um 1950 damit<br />

begann, Sportboote von See zu See zu transportieren. In deren<br />

Links eine junge Teichmuschel, rechts eine junge Malermuschel,<br />

beide besiedelt mit Dreikantmuscheln. Foto oben:<br />

Taucher im Starnberger See bei Forschungsarbeiten.<br />

sogenanntem Bilgewasser konnten die frei schwimmenden<br />

Larven der Dreikantmuschel wochenlang überleben.<br />

Während sie ein dreieckiges Gehäuse hat, ist das der Malermuschel<br />

oval. Sie haben robuste, dicke Schalen, die durch ein<br />

Scharniergelenk miteinander verbunden sind. Früher hat man<br />

aus ihnen Hemdenknöpfe gemacht. Ihren Namen verdankt<br />

sie Malern, die in ihren gewölbten Halbschalen die Farbe anrührten.<br />

Teichmuscheln sind zwar ebenfalls oval, aber deutlich<br />

größer. Ihr Umfang ähnelt der Form einer Handfläche. Durchscheinend<br />

dünn sind ihre beiden Schalenhälften.<br />

Im Juni 1995 initiierte der Bezirk Oberbayern einen Versuch,<br />

dessen Ergebnisse zeigten: Die Kleinmuscheln töten die Großmuscheln.<br />

Insgesamt 25 Teich- und Malermuscheln waren gezielt<br />

im Starnberger See in dreieinhalb Metern Tiefe ausgesetzt<br />

worden. Bereits vier Wochen später waren sie massiv von Dreikantmuscheln<br />

befallen. Dadurch konnten sie nicht mehr richtig<br />

atmen, sich nicht mehr richtig eingraben<br />

und sich daher nicht mehr<br />

richtig ernähren. Etwa ein halbes Jahr<br />

später waren von den ursprünglich<br />

25 ausgesetzten Muscheln nur noch<br />

sieben auffindbar – drei lebende, vier<br />

tote. Die anderen waren von den Wasservögeln<br />

verschleppt worden, die sich<br />

jeden Winter zu Tausenden in den<br />

Uferbereichen des Starnberger Sees<br />

einfinden. Durch den starken Befall<br />

durch Dreikantmuscheln hatten sich<br />

die Teich- und Malermuscheln nicht<br />

mehr wie gewohnt, fest im Boden<br />

verankern können.<br />

Im Jahr 1996 wurden die Bestände<br />

der Dreikantmuschel im Starnberger<br />

See kartiert. 100 eigens für diese Aktion<br />

geschulte Taucher suchten jeden vorher festgelegten Sektor<br />

in Tiefen von bis zu 20 Metern systematisch nach den kleinen<br />

Lebewesen ab. Dabei wurde festgestellt, dass fast das gesamte<br />

Ostufer des Sees von der Dreikantmuschel dicht bewachsen ist.<br />

Am Westufer und in der Seeshaupter Bucht hingegen fanden<br />

sich vergleichsweise nur wenige Exemplare. Hier ist der Boden<br />

überwiegend schlammig, was die Dreikantmuschel nicht liebt.<br />

Doch nicht nur die kleinen Eindringlinge haben den Teich- und<br />

Malermuscheln im Starnberger See das Leben schwer gemacht.<br />

Auch akuter Nahrungsmangel soll mit ein Grund sein. Rund<br />

200 Liter Wasser pumpt eine ausgewachsene Muschel pro Tag<br />

durch sich hindurch. Dabei filtert sie alle für sie verwertbaren<br />

Partikel heraus. Als in den siebziger Jahren auch am Starnberger<br />

See die Ringkanalisation in Betrieb genommen wurde, ahnte<br />

niemand, welch dramatische Folgen das für den Muschelbestand<br />

haben würde. Denn durch das ringförmig um den See<br />

angelegte Kanalnetz, in das die Abwässer der Gemeinden<br />

eingeleitet werden, wurde auch die Nährstoffzufuhr reduziert.<br />

Und damit war das Ende der großen Seemuscheln besiegelt. <br />

Nina Daebel<br />

Fotos: Thomas Mattner; Ulrich Mößlang<br />

82 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


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INTERSPORT THALLMAIR<br />

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Ski Alpin, Racket- und Laufsport, Outdoor, Fitness, Freizeit-<br />

und Bademoden – im neu gestalteten Sportgeschäft<br />

INTERSPORT Thallmair in Tutzing erwartet die Kunden<br />

ein gut sortiertes Angebot von Sportartikeln namhafter Markenhersteller.<br />

Der Erweiterungsbau verleiht den Verkaufsräumen auf<br />

300 Quadratmetern nun ein großzügiges modernes Ambiente.<br />

Inhaber Thomas Thallmair, der den früheren Spiel- und Haushaltswarenladen<br />

seines Vaters zum Hot Spot für Sportler umwandelte,<br />

ist zu Recht zufrieden mit dem neuen Ladenkonzept,<br />

die Geschäfte laufen gut. Zum Erfolg tragen natürlich auch die<br />

fundierte Beratung und ein guter Service bei – wie zum Beispiel<br />

die computergestützte Fußanalyse beim Kauf eines Lauf- oder<br />

Bergschuhs. Stammkunden profitieren darüber hinaus von einer<br />

speziellen Kundenkarte mit Bonussystem und werden über die<br />

zahlreichen Aktionen wie den Women’s Day oder spezielle Sonderverkäufe<br />

vorab informiert. Die Bedürfnisse seiner Kundschaft<br />

ständig im Blick haben und das Angebot darauf abstimmen –<br />

ob Familie mit Kindern oder Senioren, das ist Thallmairs Erfolgsmaxime.<br />

Die treibende Kraft dabei ist seine ganz persönliche Sportbegeisterung.<br />

„Man muss den Sport leben, sonst kann man ihn<br />

nicht verkaufen“, so das Credo des Firmenchefs.<br />

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Traubinger Str. 2, 82327 Tutzing<br />

Tel. 08158 993156<br />

Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9 – 18 Uhr, Sa 9 – 13.30 Uhr<br />

intersport.thallmair.tutzing@intersport.de<br />

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Inhalt / <strong>SeeMagazin</strong> 2010<br />

Willkommen bei unserem Ausflug an den Ammersee! Auf den nächsten 20 Seiten gibt es viel zu erleben:<br />

86 Der alte Park mit großer Zukunft / 92 Wespen auf dem Marmeladenbrot. Erinnerungen eines Botschafters / 94 Harry<br />

Sternberg: Der Chronist mit der Linse / 98 Scherben bringen Glück: Der Dießener Töpfermarkt / 100 Tipps rund um den See /<br />

102 Chaoten klingen wunderbar. Eine besondere Musikschule in Inning / 104 Sag „Ja“ in Utting!<br />

Im Foto: Wie gemalt – die Ammersee-Segelschule in Dießen.<br />

AMMERSEE<br />

spezial<br />

84 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


AMMERSEE<br />

spezial<br />

Der alte Park<br />

mit großer Zukunft<br />

Verwildert, vernachlässigt, zerstört. Lange sah es so aus, als ob die einst prächtige<br />

Gartenanlage in Dießen nicht mehr zu retten wäre. Doch dank der Initiative<br />

eines Förderkreises wird der Schacky-Park nach und nach zu neuem Leben erweckt.<br />

Christine Schulz über ein großartiges Engagement für Kultur und Natur<br />

Fotos: Anne Webert<br />

86 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Blühende Landschaften:<br />

Zur prächtigen Parkanlage<br />

gehören ganz unterschiedliche<br />

„Bilder“ – zum<br />

Beispiel eine Obstbaumgruppe,<br />

in der ein Imker<br />

seine Bienenstöcke pflegt.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 87


AMMERSEE<br />

spezial<br />

W arum hat man ihm das angetan?!<br />

Ausgerechnet Apollo Lykeios, der<br />

Gott der Heilung und Beschützer des Viehs, mutwillig zerstört<br />

und in Trümmern. Von der einstigen Schönheit des göttlichen<br />

Mannes blieb kaum etwas übrig, und so stehen heute nur noch<br />

seine Füße auf ihrem Podest. Zwei nackte Eisenarmierungen<br />

lassen die Beine erahnen. Der Torso darüber ist gleichfalls verloren.<br />

Ein Knie fand man vor kurzem unter Reisig und Geröll<br />

im Wasserbecken eines Brunnens. Aphrodite ist völlig verschwunden,<br />

ebenso Diana, die Göttin der Jagd, wie so viele weitere<br />

Statuen, Vasen, Balustradenteile und Zierrat aus Marmor,<br />

Metall, Beton oder Stein. Anne Webert bleibt trotzdem optimistisch.<br />

Sie ist Mitglied und Sprecherin des Förderkreises Schacky-<br />

Park in Dießen und führt uns durch den unteren Teil des 18<br />

Hektar großen, völlig verwilderten Geländes, das mal der Prestige-Garten<br />

des Münchner Freiherrn von Schacky auf Schönfeld<br />

war. Diplomatisch meint sie: „Vielleicht hat ja jemand die Statuen<br />

in Obhut genommen …“, und fährt zuversichtlich fort:<br />

„Die Dinge kommen zurück!“<br />

Sie meint, so wie die zwölf verschollenen Metall-Kandelaber. Die<br />

schmiedeeisernen Blütenzweige trugen die Lampen, die einst das<br />

Apfelspalier oberhalb der Villa Diana illuminierten. Einer dieser<br />

Stängel mit den fein ziselierten Blättern tauchte plötzlich wieder<br />

auf. Jemand hatte ihn nachts an den Zaun gelehnt, die anderen<br />

elf folgten, allesamt unversehrt. Seit die Dießener wissen, dass der<br />

Park am südlichen Ortseingang wieder hergerichtet wird, schaut<br />

manch einer aufmerksamer in seinen Garten. Ob da vielleicht…?<br />

Seit nunmehr schon fünf Jahren wird im unteren Teil des Geländes<br />

an der Weilheimer Straße in Dießen von freiwilligen Helfern<br />

mit ebenso viel Mühe wie Behutsamkeit und Fachwissen aufgeräumt<br />

und dabei manch Vermisstes und viel Überraschendes<br />

freigelegt. Diese Arbeiten in Gang gesetzt hat der Förderkreis,<br />

dem neben Anne Webert auch ein Geologe und eine Landschaftsarchitektin,<br />

ein Archäologe, ein Baumexperte, ein Gartenbauingenieur,<br />

ein Bau- und ein Architekturhistoriker, ein Steinrestaurator<br />

und weitere Experten angehören, darunter renommierte<br />

Professoren, aber auch engagierte Laien. Als sich die Initiative<br />

2005 gründete, um den jahrzehntelang hermetisch abgeriegelten<br />

Schacky-Park zu retten und zu einem besonderen „Feier-Ort“<br />

für die Dorfbewohner zu verwandeln, waren nicht alle Dießener<br />

unbedingt begeistert. Mancher meinte: Wozu der Aufwand?<br />

Wir haben doch den See.<br />

Inzwischen wächst die Begeisterung. Jugendgruppen und Vereine<br />

packen mit an, an den Wochenenden wird gewerkelt und geschafft.<br />

Die Belohnung waren wunderschöne Feste, und der Ausflug<br />

in den Park ist inzwischen ein beliebtes Freizeitvergnügen.<br />

Ostern gehen die Kinder hier Eier suchen, im Sommer wird gebadet<br />

und Bötchen gefahren, im einstigen Entenhaus gibt es dann<br />

und wann Kaffee und Kuchen und in diesem Jahr soll auch das<br />

Teehaus wieder zur Einkehr einladen. Im Winter treffen sich Jung<br />

und Alt zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen auf dem<br />

zugefrorenen und jetzt wieder intakten Badesee. Zu sehen gibt es<br />

immer genug, zu erleben auch. Früher stiegen die Dießener heimlich<br />

über den Zaun des verbotenen Gartens. Heimelige Winkel<br />

für Liebespärchen gibt es nach wie vor genug, aber das Gartentor<br />

steht jetzt ganz offiziell jedem offen.<br />

Warum bloß ließ man diese Pracht so lange verwildern? Die Antwort<br />

erschließt sich durch einen Blick in die Geschichte des Schacky-<br />

Areals: Am Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten die Münchner<br />

ihre Lust auf Landpartien. Während es viele Wohlhabende zum<br />

Villenbau an den Starnberger See zog, fand Ludwig Freiherr von<br />

Schacky auf Schönfeld, seines Zeichens Kämmerer des bayerischen<br />

Königs und Oberstleutnant a.D., besonderen Gefallen am Ammersee.<br />

Das Gelände oberhalb der Weilheimer Straße in Dießen<br />

bestand damals aus Wiesen. 1903 begann Ludwig von Schacky,<br />

Parzelle für Parzelle aufzukaufen, bis sein Grund rund 18 Hektar<br />

umfasste. Vom ehemaligen Bürgermeister hatte er schon die<br />

sechs Jahre zuvor erbaute „Villa Diana“ im nordwestlichen Eck<br />

seiner neuen Ländereien erworben. Dann ließ der Freiherr einen<br />

Park anlegen. Ob er dabei ein durchgestaltetes Ganzes im Sinn<br />

hatte, weiß man nicht. Jedenfalls wurden keine Pläne gefunden.<br />

Bekannt ist aber, dass ihm der Dießener Gärtner Ludwig Wörlein,<br />

Vorfahre der heutigen Baumschulbesitzer, mit Rat und Tat<br />

zur Seite stand. Ein sieben Kilometer langes Wegenetz schlängelte<br />

sich durch die Parkanlage, und am unteren Ende ließ Ludwig von<br />

88 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Romantische Winkel für<br />

Verliebte, verwunschene<br />

Weiher und Wege: Der<br />

Schacky-Park bezaubert<br />

zu jeder Jahreszeit.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 89


AMMERSEE<br />

spezial<br />

Schacky den Ausguck „Neugierde“ errichten, eine Balustrade mit<br />

einem Neptun-Brunnen. Von hier aus konnte man sehen, wenn<br />

sich eine Kutsche auf der Weilheimer Straße näherte. Ein Wegkreuz<br />

mit Treppe, unterbrochen von zwei Rondellen, in denen<br />

Brunnen stehen, führte von der Promenade auf eine Anhöhe.<br />

Die obere Ebene hätte sich als Standort für eine Villa angeboten,<br />

mit freiem Blick über den See hinüber nach Andechs. Mitten im<br />

Gelände wurde sogar ein Badeweiher mit Bootshaus angelegt, der<br />

sich aus Flecht- und Nonnengraben speiste und über eine Kaskade<br />

entwässert wurde. Den Weg dorthin schmückte auf einem<br />

Hügel das Prunkstück, ein Monopteros. Ein japanisches Teehaus<br />

(samt Keller fürs Bier) folgte im Süden. Die zahlreichen Brunnen<br />

wurden von einer Wasserleitung gespeist, und der ganze Park<br />

elektrisch beleuchtet. Der Baron war ein moderner Mann, der die<br />

Künste und Italien liebte. So kamen auch die Götter an den Ammersee:<br />

Apollo ließ er getreu seines Vorbilds in den Uffizien von<br />

Florenz im damals neuen Baustoff Beton gießen, die Aphrodite<br />

glich der auf dem Kapitol in Rom, der Fluss-Gott im Neptun-<br />

Brunnen wurde nach antiker Vorlage aus Marmor gemeißelt wie<br />

auch ein kleiner Amor.<br />

Der Zahn der Zeit hat an den Kunstwerken im Park genagt und<br />

dazu noch die Zerstörung von Menschenhand. Der Freiherr<br />

war 1913, drei Jahre nach seiner Gattin Julia,<br />

gestorben. Ein Mausoleum auf dem Friedhof<br />

St. Johann erinnert an sie. Kinder hatten<br />

die beiden keine, so ging der Landsitz in die<br />

Stiftung eines Neffen über. 1922 wurde der<br />

Park an den als „Bauerndoktor“ bekannten<br />

bayerischen Agrarpolitiker und Gründer der<br />

katholischen Bauernbewegung Georg Heim<br />

verkauft. Der nutzte ihn als Jagdrevier. Vermutlich<br />

ließ er den Ententeich und das Entenhaus bauen, musste<br />

aber – wohl nicht ganz freiwillig – das Gelände 1933 veräußern.<br />

Jedenfalls ging es in diesem Jahr in die Hände des Klosters der<br />

Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vinzenz von<br />

Paul in Augsburg über, das in Dießen ein Gut unterhielt. Der<br />

Schacky-Park wurde einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt.<br />

Jetzt war hier auch das Vieh zuhause. Damit die Kühe<br />

nicht über Hindernisse im Gelände stürzten, wurde mancher<br />

Randstein, manche Vase, ja, vielleicht auch Apollo entsorgt.<br />

So kam eins zum anderen, und der Park verfiel. Immerhin widerstanden<br />

die Nonnen in der Nazi-Zeit dem Ansinnen einer Rüstungsfirma,<br />

Grund und Boden zum Bau einer Munitionsfabrik<br />

zu verkaufen. Dabei hatten sie es nicht leicht, das ansteigende<br />

Gelände nutzbringend zu bewirtschaften. Der Förderverein,<br />

der auch die Historie des Parks erforscht, schließt nicht aus,<br />

dass die Barmherzigen Schwestern den ein oder anderen säkularen<br />

Helfer mit Schmuckstücken aus dem Park entlohnten.<br />

Im Handbuch des Vereins von 2008 heißt es nüchtern, man<br />

habe „den Park dann in den 70er- und 80er-Jahren, bevor er<br />

hermetisch abgeriegelt wurde, als eine Art Selbstbedienungsladen“<br />

angesehen. Dieses Handbuch dient dem Zweck, Geschichte<br />

und Status quo festzuhalten. Und es soll Perspektiven<br />

aufzeigen, denn der Schacky-Park gilt mittlerweile deutschlandweit<br />

als einzigartiges Projekt in Sachen Denkmal- und Naturschutz.<br />

1992 wurde das gesamte Gelände in die Denkmalliste<br />

aufgenommen, Experten halten ihn zudem für einen<br />

der außergewöhnlichsten Landschaftsparks.<br />

2003 pachtete die Gemeinde den südlichen Teil von den Nonnen,<br />

die obere Hälfte nutzt seit 2004 der Reit- und Fahrverein.<br />

Ein Jahr später begann der Förderkreis mit seiner Arbeit und<br />

erweckte den Park zu neuem Leben, Meter für Meter, wobei noch<br />

niemand weiß, was letztlich daraus entstehen wird. Denn so sehr<br />

der Anblick zerborstener oder verwitterter Skulpturen auch betrübt,<br />

dem morbiden Charme des Zerfalls kann man sich nicht<br />

entziehen, der Park ist ein verwunschener Dornröschen-Garten.<br />

Wer auf der Promenade schlendert, sieht sie ganz deutlich, die<br />

Das Prunkstück: Auf einem Hügel<br />

thront der Monopteros<br />

Ein verwunschener Dornröschen-Garten mit frisch erblühten<br />

Leben und dem morbiden Charme des Zerfalls.<br />

90 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


CONVENDO<br />

A K A D E M I E<br />

feinen Damen der Jahrhundertwende, wie sie ihre weiten<br />

Röcke raffen, um nicht auf die berüschten Säume zu treten.<br />

Und diese romantische Wildnis, zu der sich einst wohl<br />

geordnete Baumgruppen, Rondelle, Spaliere und Rabatten<br />

verwandelt haben: Übermannsdicke Stämme von Baumriesen<br />

ragen bis zu 20 Meter in den Himmel, gewaltige Thujen,<br />

Eichen und Fichten, sogar ein nordamerikanischer<br />

Tulpenbaum und eine Trauerbuche bezaubern die Szenerie.<br />

Der Park ist eine Fundgrube für Botaniker und Biologen.<br />

Im Obstspalier nahmen Wissenschaftler schon die Gendaten<br />

alter Apfelsorten auf. Rehe, Eichhörnchen, Füchse,<br />

Frösche und Kröten sind hier zu Hause, insgesamt ein<br />

wundervolles Biotop, das es zu schützen gilt.<br />

Ein Kulturdenkmal behutsam wiederherzustellen und die<br />

skeptische Bevölkerung mit ins Boot zu holen, diesen Spagat<br />

hat der Förderkreis geschafft. Immer mehr Menschen<br />

packen mit an oder unterstützen die Arbeit mit Spenden.<br />

Weit schwieriger ist die zweite große Frage: Wie schafft<br />

man einen befriedigenden Ausgleich zwischen Denkmalschutz<br />

und Natur, die im Park über dem Ammersee darum<br />

kämpft, ihre Rechte zu verteidigen und nach ihrer<br />

Vorstellung zu überleben. In geordnetem Zwang zwar,<br />

aber immerhin überleben. Auch das ist ein Stück Kultur.<br />

Und Apollo? Auf den Fragmenten seines Sockels hängt<br />

ein Zettel, darauf steht: „Hier stehen die kümmerlichen<br />

Reste des Apollo und warten sehnsüchtig auf den Sponsor<br />

einer neuen Statue.“<br />

Weitere Informationen unter www.schacky-park.de<br />

Parkführungen jeden 2. Samstag im Monat um 15 Uhr.<br />

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AMMERSEE<br />

spezial<br />

Das alte Holzboot<br />

und die<br />

Wespen auf dem<br />

Marmeladenbrot<br />

DER DEUTSCHE BOTSCHAFTER PETER LINDER<br />

IST AM AMMERSEE AUFGEWACHSEN. OB<br />

LATEINAMERIKA, AFRIKA ODER ASIEN – NACH<br />

BUCH KEHRT ER IMMER WIEDER ZURÜCK<br />

Guatemala City wurde auf den<br />

Ruinen der Maya-Siedlung<br />

Kaminaljuyu erbaut. In der<br />

Millionen-Metropole befindet<br />

sich auch die Deutsche Botschaft.<br />

Foto rechte Seite oben:<br />

Mit Musik fühlt sich Botschafter<br />

Peter Linder überall daheim.<br />

Gut 9600 Kilometer Luftlinie trennen den Ammersee von<br />

Guatemala City. Manchmal, meistens sonntags, erklingen<br />

in der Botschaftsresidenz des zentralamerikanischen<br />

Landes im Süden der Halbinsel Yucatán ganz besondere Töne:<br />

Oberbayerische Volksmusik statt música latina. Das liegt an<br />

Peter Linder, 59, seit 2007 „unser Mann“ in Guatemala. Die<br />

heimischen Klänge nimmt der Diplomat immer mit – ob nach<br />

Nigeria, auf die Philippinen, Bolivien oder Venezuela. Geboren<br />

ist er in München und aufgewachsen in Buch am Ammersee, wohin<br />

es ihn und seine Familie immer wieder zurückzieht. Wir<br />

fragten ihn nach seiner persönlichen Beziehung zum Ammersee:<br />

„Ich bin in München geboren, aber meine Familie lebte in Buch<br />

am Ammersee und zwar drei Generationen unter einem Dach:<br />

meine Großeltern, die Eltern und drei Söhne. Ich habe dort<br />

meine ersten Lebensjahre verbracht und bin auch in Buch eingeschult<br />

worden. An meinen ersten Schultag in der Zwergschule<br />

erinnere ich mich sehr gut. Es gab zwei Klassenzimmer und zwei<br />

Lehrer, einer war der Rektor. Besonders aufregend war für uns,<br />

dass zwei oder drei Mal im Jahr Zirkuskinder in unsere Klasse<br />

kamen. Sie waren morgens in der Schule und am Nachmittag<br />

traten sie im kleinen Familienzirkus auf. Damals hätte jeder von<br />

uns sofort mit den Zirkuskindern getauscht!<br />

Zwei Jahre bin ich dort zur Schule gegangen, dann zogen wir<br />

nach Augsburg. Aber jedes Wochenende<br />

ging’s zurück an den Ammersee. Das<br />

war ganz selbstverständlich, vor allem<br />

im Sommer. Dort waren unsere Freunde,<br />

insgesamt rund zehn Kinder, eine richtige<br />

Bande. Da wurde einiges angestellt, aber<br />

auch viel gelernt, denn das bringt das<br />

Leben am See und im Wald so mit sich.<br />

Schon früh konnten wir einen Baum<br />

fällen oder Dachziegel am Schuppen<br />

auswechseln, wir halfen beim Reparieren<br />

des Bootsstegs und flickten den Zaun.<br />

Und wir waren große Zündler, konnten<br />

prächtige Feuerpyramiden bauen. Pfeil<br />

und Bogen gehörten auch zu unserer<br />

Grundausstattung. Wir haben aus Weidenschösslingen<br />

Pfeifen geschnitzt und<br />

gelernt, Vogelstimmen zu imitieren.<br />

Wasserratten? Ja klar! Manchen Segler,<br />

der gekentert war, haben wir als Zwölfoder<br />

Dreizehnjährige aus dem Wasser<br />

gezogen. Dass uns so etwas mit unserem<br />

alten Holzboot samt kleinem Segel<br />

nicht passieren könnte, war auch klar.<br />

Unseren Eltern allerdings nicht… Jeden<br />

Abend gingen wir zusammen ins Dorf<br />

nach Buch und holten frische Milch vom<br />

Bauern. Da wurde viel erzählt, Sprüche<br />

geklopft. Auf dem Rückweg ging’s meistens<br />

kurz auf den Bucher Dampfersteg,<br />

unserem Jugendtreff. Später fanden wir<br />

den Campingplatz mit den Urlauberinnen<br />

auch ziemlich interessant.<br />

Während des Studiums war ich nicht<br />

mehr so regelmäßig am Ammersee. Mein<br />

Beruf führte mich dann gleich für lange<br />

Zeit ins Ausland, meist nach Afrika oder<br />

Lateinamerika. Im Urlaub bin ich mit<br />

Fotos: hemis/laif; privat<br />

92 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


meiner Familie aber wieder an den<br />

Ammersee zurückgekommen. Auch<br />

unsere Kinder, die im Ausland aufgewachsen<br />

sind, haben hier im Haus<br />

der Großeltern ihre deutsche Heimat<br />

gefunden. Und wenn ich es mir recht<br />

überlege, dann haben sie genau die<br />

gleichen Dinge gemacht wie wir eine Generation früher.<br />

Das Leben am See … Da kommen gleich die Erinnerungsbilder<br />

an einen großen Tisch und daran drei Generationen. Und an<br />

Freunde. Die Familie, der Gedankenaustausch mit den Nachbarn,<br />

die Stunde auf dem Steg am Spätnachmittag, manchmal<br />

mit der Gitarre, die Abendstimmung, die Jahreszeiten, insbesondere<br />

die Herbstfarben in der Bucht …<br />

Heimweh habe ich nicht. Ich habe mir angewöhnt, dort daheim<br />

zu sein, wo ich lebe, wo meine Bücher und meine Musik sind.<br />

In den Telefonaten mit meinen Eltern am Ammersee erfahre ich:<br />

Trotz aller Veränderungen ist vieles gleich oder wenigstens ähnlich<br />

geblieben, die Stimmung am See, das Wetter, die Schlüsselblumen<br />

im Frühjahr und die Wespen auf dem Marmeladenbrot<br />

beim Frühstück auf der Terrasse, diese intensiven Herbstfarben.<br />

Ein wenig heile Welt. Die Gegend um die fünf Seen ist einfach<br />

besonders lieblich, die Hügellandschaft, vor allem diese gute<br />

Balance zwischen Besiedlung und viel Natur. Und natürlich<br />

auch das Wasser, das prägt die Region. Alles ist so beruhigend,<br />

beschwichtigend, ein gutes Gefühl.<br />

Im Ausland ist man als Bayer<br />

irgendwie sofort bekannt, weil sich<br />

die Menschen etwas ganz Bestimmtes<br />

darunter vorstellen. Zuallererst<br />

wird man mit dem Oktoberfest<br />

in Verbindung gebracht. Es gibt<br />

aber auch viele Stimmen, die den<br />

Süden unseres Landes als schönsten, liebens- und lebenswertesten<br />

Teil Deutschlands beschreiben. Dem widerspreche ich<br />

natürlich nicht.<br />

Was mir fehlt? Gelegentlich ist es ein dunkles Brot vom Dorfbäcker<br />

oder die Melodie des Dialekts. Wenn ich wieder an<br />

den Ammersee komme, mache ich zuerst einen Rundgang im<br />

Garten und in der Nachbarschaft. Auch kleine Veränderungen,<br />

wenn zum Beispiel ein Baum fehlt, fallen mir sofort auf. Selbst<br />

in der Nacht stolpere ich im Wald nicht über Wurzeln, die<br />

ich noch aus meiner Kindheit kenne. Erstaunlich, der gleiche<br />

Baum, die gleiche Wurzel, einfach 50 Jahre später. Veränderungen<br />

empfinde ist nicht automatisch als unangenehm.<br />

Vieles hat sich ja auch verbessert oder ist bequemer geworden.<br />

Allerdings frage ich mich schon, was mein Großvater 1950<br />

wohl dazu gesagt hätte, wenn man ihn von einer Autobahnausfahrt<br />

in Inning erzählt hätte. Er war damals etwa so alt wie<br />

ich es heute bin. Was werden meine Nachkommen wohl in 50,<br />

60 Jahren an Lebensumständen dort antreffen? Gott sei Dank<br />

habe ich keine Antworten darauf.“<br />

HAMAM EL SAMADHI<br />

Wohlbefi nden zum Verschenken<br />

Advertorial<br />

Zur Ruhe kommen, sich eine Auszeit gönnen und<br />

etwas <strong>Gute</strong>s tun – dafür ist das neue Hamam<br />

in Schondorf ein wunderbarer Platz. Im Orient<br />

dienen die geschmückten Bade- und Ruhestätten den<br />

Reisenden schon seit Jahrhunderten als Erholungsort,<br />

um sich zu reinigen, zu regenerieren und um neue<br />

Kräfte zu sammeln. So sieht Rosemarie Haberl auch ihr<br />

Hamam, das erst im November 2009 eröffnet wurde.<br />

Und die entspannte Ausstrahlung ihrer Gäste beweist,<br />

dass dieses alte Wohlfühl-Ritual auch heute wertvoll ist.<br />

Umhüllt mit einem leichten Baumwolltuch, können die<br />

angenehmen Temperaturen um 40 Grad Wärme und<br />

der wohltuende Dampf langsam wirken, die Muskeln<br />

sich lockern und der Körper entschlackt. Das Ambiente<br />

im 100-qm-Refugium mit dem großen Marmor-Nabelstein<br />

als Zentrum, zwei Massage-Räumen und der Ruhezone<br />

ist hell und überall auf Entspannung ausgerichtet. Wer zum<br />

ersten Mal kommt, erhält eine Einführung in die Badekultur.<br />

Unser Tipp: Verschenken Sie Wohlbefinden – ob als Besuch im<br />

Hamam oder mit Extrabehandlungen wie Peeling, Seifenschaum,<br />

Aromaölmassage, Hot Stone, Dorn-Methode, Breuss-Massage,<br />

Ohrkerzen mit Lymphdrainage oder einer feinen Fußmassage.<br />

El Samadhi bedeutet übrigens „zur Ruhe kommen“ und ist ein<br />

Geschenk für Körper und Seele.<br />

Hamam El Samadhi<br />

Rosemarie Haberl<br />

Wiesenweg 15, 86938 Schondorf<br />

Tel. 08192 9970983,<br />

Mobil 0151 12738509<br />

(Termine nur nach Absprache oder Vereinbarung)<br />

www.hamam-el-samadhi.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 93


Wenn sich etwas<br />

verändert, schaut<br />

einer genauer hin<br />

als die anderen<br />

94 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


AMMERSEE<br />

spezial<br />

Der Chronist mit der Linse<br />

VON BERUF IST HARRY STERNBERG EIGENTLICH INGENIEUR, AUS PASSION EIN GANZ BESONDERER<br />

FOTOGRAF: MIT GROSSER LEIDENSCHAFT BANNT ER DIE DORF- UND MENSCHENGESCHICHTEN AM<br />

AMMERSEE IN EINDRUCKSVOLLE BILDER<br />

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat die Anni Braun in<br />

Holzhausen auch am Sonntagvormittag in ihrem Laden<br />

hinter der Theke gestanden und verkauft, was es in so<br />

einem Viktualien- und Gemischtwarengeschäft halt alles gibt:<br />

Waschmittel und Wurst, Schokolade und Schuhcreme, Kaffee<br />

und Klopapier. Und wenn einer am Nachmittag merkte, dass die<br />

Sahne zum Kuchen fehlte, nun, dann konnte er sich auf die Anni<br />

verlassen. So etwas kennen wir höchstens aus dem Urlaub in Italien.<br />

Irgendwann hat die Anni dann nur noch unter der Woche<br />

vormittags aufgesperrt – und schließlich vollends vor den Spars,<br />

Edekas und Tengelmännern in den größeren Dörfern kapituliert<br />

und ihre Ladentür für immer verschlossen. Damit verschwand in<br />

dem 320-Seelen-Ortsteil von Utting eine Institution. Wenn so<br />

etwas geschieht, guckt einer genauer hin als die anderen: Harry<br />

Sternberg. Er wohnt drüben im Hauptort Utting, ist auch dort<br />

„nur“ ein Zugereister. Trotzdem ist er bei jeder Veränderung der<br />

erste, der denkt: Wie wird das die Leute und ihr Leben in Holzhausen<br />

verändern?<br />

Vor 15 Jahren begann der ambitionierte Amateur-Fotograf,<br />

Menschen vom und Momente am Ammersee mit der Kamera<br />

festzuhalten. Er begleitete eine Fischerin im Morgengrauen zur<br />

Arbeit, hat den letzten Uttinger Bahnhofsvorsteher porträtiert<br />

und schließlich einen ganzen Sommer lang den Alltag der Bewohner<br />

seines Lieblingsdorfes als Lichtbildner verfolgt. Aus<br />

diesem „Sommer in Holzhausen“ entstand 2002 ein anrührendes<br />

Buch, das schnell vergriffen war. Die Dörfler haben Harry<br />

Sternberg dafür Hinreißendes über sich und ihr Leben erzählt.<br />

Und weil auf jeden Sommer ein Herbst folgt und schließlich<br />

ein Winter, hat Sternberg sich vorgenommen, die fotografische<br />

Chronik weiterzuführen, um zu zeigen: Was war und was wird?<br />

Warum gerade Holzhausen? Für den 57-Jährigen ist es ein<br />

„ganz besonderes Dorf“, von deren Art es für ihn rings um den<br />

Ammersee kein zweites gibt. Aufgewachsen ist der Ingenieur<br />

der Versorgungstechnik in einem niederbayerischen Weiler,<br />

der nur aus drei Bauernhöfen bestand. Seine Eltern waren dort<br />

– bald mit vier Kindern – als Flüchtlinge auf engstem Raum<br />

einquartiert. Weil sie alle mit anpackten, gehörten die anfänglichen<br />

Zwangsgäste bald dazu. Man hat miteinander gearbeitet,<br />

gefeiert, gelebt. So wie die Leute von Holzhausen, wo Sternberg<br />

inzwischen beinahe jede Tür offen steht.<br />

Als er erstmals mit der Kamera anrückte, wunderten sich die<br />

Holzhausener noch: „Was will denn der?“ Schließlich hielten sie<br />

sich für nichts Besonderes. Doch dann staunten sie und waren<br />

wohl auch ein bisschen stolz, dass sich ein „Fremder“, begleitet<br />

von Wolf-Dietrich Lüps, dem rührigen Vorsitzenden des Vereins<br />

„Unser Dorf“, für sie und ihr ganz normales Leben interessierte.<br />

Vielleicht, meint Sternberg, muss erst einer von außen kommen,<br />

damit man erkennt, dass auch das eigene, so gewöhnlich er-<br />

Zarte Szenen eines Sommers: Die Bäuerin Sophie Wilhelm, das<br />

Ortsschild und die Begegnung der Schauspieler Dagmar Herforth<br />

und Florian Münzer aus Holzhausen auf der Seebühne Utting.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 95


AMMERSEE<br />

spezial<br />

Schöne Erinnerung: Annis Laden<br />

war Dorf-Lebensmitte (auf den<br />

Foto oben Maria Perchtold und<br />

Anni Braun). Der junge Musikant<br />

mit der großen Quetschn war<br />

Jakob Wilhelm. Und jeden<br />

Sommerabend gab’s denselben<br />

Heimweg für Mensch und Tier.<br />

scheinende Leben besondere Geschichten erzählt. Am Ende hat<br />

das ganze Dorf an einem Stück Historie mitgeschrieben.<br />

Auf die Idee der fotografi schen Bestandsaufnahme, die er als<br />

Chronik fortschreiben will, kam Sternberg bei einem Spaziergang.<br />

Da saßen drei alte Leute auf der Bank vor dem Kircherl.<br />

Der Bertl Wilhelm, seine Schwester Sophie und die Perchtold<br />

Maria haben geratscht, und Sternberg hat sich dazu gesellt.<br />

Damals hat die Sophie noch beglückt erzählt, dass sich bei ihr<br />

jeden Morgen um sieben die Kinder des Dorfes treffen, um mit<br />

ihr Karten zu spielen, bis der Schulbus kommt. Vorbei. Die drei<br />

Alten gibt es nicht mehr. Der letzte verließ die Welt vor wenigen<br />

Monaten. Im Dorfzentrum lässt eine Hauswand ahnen, wo man<br />

sich früher begegnet ist: Dort, wo der Briefkasten, noch immer<br />

das Schild für den öffentlichen Fernsprecher und der Feuermelder<br />

hängen und der Bus auf die immer weniger werdenden Fahrgäste<br />

wartet. Was den Alten damals schon auffiel: Begegnungen<br />

einfach so auf der Straße werden immer seltener, seitdem jeder<br />

mit dem eigenen Auto unterwegs und ständig in Eile ist. Aber<br />

ein Foto zeigt noch, wie der Bauer Martin Wilhelm extra vom<br />

Traktor stieg, um mit den Dorfmädchen zu ratschen. Doch verloren<br />

ist längst nicht alles. „Den Stammtisch im Sonnenhof zum<br />

Beispiel gibt es noch“, erzählt Sternberg. Anlässe, sich zu treffen,<br />

finden sich weiterhin: Wenn ein Schwein geschlachtet wird bei<br />

den Wilhelms, kommt der Schützenverein zum Schlachtschüssel-<br />

Essen. Und im Januar hat der Papperger Jakl, der Zimmerer, seine<br />

Werkstatt ausgeräumt. Dort konnte sich dann das ganze Dorf<br />

zum Auftritt der Burschen vom Oberammergauer „Kofelgschroa“<br />

(Berggeschrei) treffen. Den Alten war diese Version bayerischer<br />

Volksmusik, den die Blechbläser und der junge Mann an der<br />

Ziehharmonika da aufspielten, eigentlich viel zu modern. Doch<br />

am Ende haben sie sich köstlich amüsiert und alle, von 15 bis 75,<br />

waren auf den Beinen. Da hatte Sternberg seine Kamera leider<br />

nicht dabei, doch der letzte Anreiz, sein Fotoprojekt endlich fortzusetzen,<br />

war das Fest allemal. Eines bedauert Harry Sternberg<br />

heute zutiefst: Dass er es versäumt hat, sein eigenes Dorf Utting<br />

ebenso fotografi sch aufzuzeichnen – auch, um zu zeigen, wie<br />

schnell ein Lebensraum, den man nicht genug achtet, an Schönheit<br />

verliert. Dabei denkt er wehmütig an die Bahnhofsstraße,<br />

weil dort so manch einst schönes Haus zur Ruine verkommt oder<br />

es den Erich Metzger nicht mehr gibt. Der war ein „Kümmerer“,<br />

und hat, bis die Bahn ihn nicht mehr brauchte, als Stationsvorsteher<br />

nicht nur die Weichen geschmiert, sondern auch die Blumen<br />

gepflegt. Froh ist Harry Sternberg, dass er wenigstens ihn<br />

fotografiert hat – ein Original, das endlos erzählen konnte aus<br />

und über Utting. Einer, der vieles wusste, was jetzt keiner mehr<br />

weiß, und der auch deshalb fehlt. <br />

Christine Schulz<br />

Fotos: Harry Sternberg<br />

96 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Im Dorfzentrum lässt eine Hauswand ahnen,<br />

wo man sich früher begegnet ist<br />

Auf Samtpfoten und mit Adlerauge – so beschreibt<br />

Harry Sternberg (rechts) seine Arbeitsweise als Fotograf. Die<br />

Kamera nennt er sein Skizzenbuch. Im Bild oben eine Hauswand<br />

in der Dorfmitte und links der Bootssteg in Holzhausen.<br />

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AMMERSEE<br />

spezial<br />

Scherben bringen Glück<br />

DER DIESSENER TÖPFERMARKT IST WEIT ÜBER DEUTSCHLAND HINAUS BEKANNT. DIE GESCHICHTE DER<br />

BLAU-WEISSEN FAYENCEN VOM AMMERSEE KOMMT ERST NACH UND NACH ANS TAGESLICHT<br />

Es gibt kaum Platz, aber dafür ein unglaubliches Gewusel.<br />

Egal, für ambitionierte Keramiker gilt die Einladung zum<br />

Dießener Töpfermarkt als Ritterschlag, und um einen der<br />

150 Ausstellerplätze zu ergattern, rangeln Europas beste Töpfer<br />

jedes Jahr aufs Neue. Für Kenner ist dieses Ereignis zwischen<br />

Christi Himmelfahrt und dem folgenden Sonntag mit zehntausenden<br />

Besuchern beinahe so wichtig wie die Frankfurter Messe.<br />

Und der begehrte Dießener Preis für den besten Keramiker gilt<br />

als Oscar der Branche. Was jedoch die wenigsten wissen: Nach<br />

dem neuesten Wissensstand war Dießen der erste Ort nördlich<br />

der Alpen, an dem Töpfer die sogenannten Fayencen, weiße<br />

Irdenware mit Zinnglasur, produzierten.<br />

Im Mittelalter war die Marktgemeinde berühmt für ihr „plab<br />

und weiß Geschirr“. Teller, Töpfe, Krüge und Kannen, verziert<br />

mit Vögeln, stilisierten Granatäpfeln, Spiralen und häufig<br />

auch christlichen Symbolen, wurden von Dießen aus entlang der<br />

wichtigen Nord-Süd-Handelsstraße gehandelt. Irgendwann aber<br />

hörte – keiner weiß genau warum –<br />

die Fayence-Produktion auf. Die Entdeckung,<br />

dass es sie hier überhaupt<br />

gab, ist einem Zufall zu verdanken,<br />

und die Erkenntnis, dass kostbare<br />

Gefäße, die in Museen lagern und<br />

anderen Standorten zugeordnet<br />

wurden, tatsächlich vom Ammersee<br />

stammen, ist erst wenige Jahre alt.<br />

Die Entdeckung<br />

Eigentlich wollte Ernst Lösche, bis<br />

zu seinem Tod im April diesen Jahres<br />

einer der renommiertesten Keramiker<br />

Deutschlands, im Frühjahr 1962<br />

in seinem Garten in Dießen, Am<br />

Kirchsteig 19, nur ein Apfelbäumchen<br />

pflanzen. Dabei machte er jedoch einen<br />

erstaunlichen Fund. „Mit einem<br />

Spatenstich kam die Geschichte auf<br />

mich zu!“, erinnerte sich der 87-Jährige<br />

und weiter: „Schon mein Vater hatte<br />

sich in den dreißiger Jahren geärgert,<br />

dass er auf unserem Grundstück ständig auf Scherben stieß…“<br />

Die Familie wusste, dass ihr Grund vor Jahrhunderten mal eine<br />

Töpferei beherbergt hatte. Das verriet schon der Hausname ihres<br />

Anwesens „Söldengütl-Hafner“. Ein „Söldengütl“ war Land, das<br />

die Dießener Grafen und später das Augustiner-Chorherren-<br />

Stift gegen Sold verpachteten. Den Lebensunterhalt hatten sich<br />

die einstigen Vorbesitzer offensichtlich durch die Hafnerei, das<br />

Töpfern, verdient. Als Karl Lösche, seines Zeichens Professor<br />

für Bildhauerei und Keramik an der Münchner Kunstakademie,<br />

das „Gütl“ um 1930 erwarb, musste Sohn Ernst beim Sieben<br />

der Gartenerde fleißig Scherben klauben. Doch was er später<br />

beim Obstbaumpflanzen in den Händen hielt, war kein Relikt<br />

herkömmlicher Töpferei. Die Scherbe sah aus wie blau-weiße<br />

Fayence! Mit Fayencen ahmten die Hafner im Mittelalter das<br />

kostbare chinesische Porzellan nach, das Marco Polo Anfang<br />

des 14. Jahrhunderts nach Europa gebracht hatte. Das war unermesslich<br />

teuer, und es selbst zu produzieren, gelang in Europa<br />

erst 400 Jahre später.<br />

Ernst Lösche grub behutsam weiter<br />

und hob einen ganzen Scherbenhaufen<br />

aus, Bruchstücke, die sich zu Krügen<br />

und Schalen zusammensetzen ließen.<br />

Nun gab es keinen Zweifel mehr: Dies<br />

war zerschlagenes Geschirr, Abfälle von<br />

missratenem „plab und weiß“! „Noch<br />

am selben Tag begann ich zu forschen“,<br />

erinnerte sich Lösche. Er bat den Pfarrer<br />

um Einsicht in alte Kirchenbücher,<br />

suchte in Archiven nach historischen<br />

Aufzeichnungen und begann dann,<br />

Fayencen nach den entdeckten Mustern<br />

herzustellen.<br />

Im Lösche-Haus stapeln sich nicht nur<br />

dicke Ordner mit historischen Akten.<br />

Als 1979 die Häuser am Kirchsteig an<br />

die Kanalisation angeschlossen wurden,<br />

holten der Töpfer und sein Sohn<br />

Wolfgang tonnenweise Scherben aus<br />

dem Erdreich. Die wurden gewaschen,<br />

gewogen und sortiert, und so ließen sich<br />

Fotos: Beate Bentele<br />

98 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


zahlreiche Typen von Krügen und Kacheln, Tassen und<br />

Vasen identifi zieren. Wolfgang Lösche, heute 53, studierte<br />

Volkskunde und Archäologie und kniete sich noch<br />

tiefer in das Thema hinein. 1983 schrieb er seine Magisterarbeit<br />

über die „Dießener Fayencen“. Er wühlte sich<br />

durch Augsburger Bistumsarchive, Steuerkataster und<br />

das Bayerische Staatsarchiv, war zur Stelle, als in München<br />

am Marienhof gegraben wurde. Auch dort wurden<br />

Bruchstücke gefunden, die identisch waren mit den Dießener<br />

Funden. Schließlich stieß er auf ein Schriftstück,<br />

das keinen Zweifel mehr ließ: Der bayerische Topograph<br />

Michael Wening hatte Lösches Heimatort, den oder die<br />

„Marck Diessen“ in einem Schreiben von 1701 so charakterisiert:<br />

„Man macht auch diß Orths vil schönes weißes<br />

Hafner-Gschirr, so weit und brait verhandelt wird.“ Er<br />

schaffte es schließlich, acht Werkstätten mit bis zu 50<br />

Töpfern im 17. und 18. Jahrhundert in und um Dießen<br />

zu verifi zieren. Bei Bauarbeiten am einstigen Standort<br />

der früheren gotischen Kirche entdeckte man schließlich<br />

1985 bunt glasierte Dachziegel des einstigen Turms. Eine<br />

Untersuchung der Zinnglasur der weißgrundigen Ziegel<br />

ergab, dass diese bereits im 15. Jahrhundert als Fayencen<br />

hergestellt worden waren. „Hier gab es reiche kalkhaltige<br />

Tongruben, das Material war nicht braun wie Terrakotta,<br />

sondern hell und weiß“, erklärt der Wissenschaftler.<br />

Die Denkmalschutzbehörden interessierten sich schließlich<br />

für die Forschungsarbeit und bald schon musste in<br />

K O C H + K O C H<br />

Garten- und LandschaftsArchitekten<br />

Bund deutscher LandschaftsArchitekten BDLA<br />

International Federation of Landscape Architects IFLA<br />

www.GARTENVISIONEN.de<br />

Im Mittelalter war die<br />

Gemeinde bekannt für ihr<br />

„plab und weiß“<br />

Dießen jeder Bauherr, der eine Grube ausheben ließ, den<br />

Archäologen Zugang gewähren. Nicht jeder war und ist<br />

davon begeistert, „obwohl wir nie einen Bau verzögert<br />

haben“, beteuert Wolfgang Lösche. Immer wieder gibt<br />

es neue, spannende Erkenntnisse. So wurde ein bislang<br />

als „Creussener Fayence“ bezeichneter Krug, der im<br />

Bayreuther Stadtmuseum steht, eindeutig als Dießener<br />

Ware identifi ziert. Der „fränkische“ Krug wurde nachweislich<br />

in der Hafnerei Rauch-Erntl, also auf dem heutigen<br />

Lösche-Grund, um das Jahr 1690 herum produziert.<br />

Ebenso aus Dießen stammt ein Gefäß, das die Leidenswerkzeuge<br />

Christi zeigt und heute im Weilheimer Stadtmuseum<br />

steht. 2008 hat die Gemeinde Dießen einen<br />

wertvollen „plab-weißen“ Krug aus dem Jahr 1684 bei<br />

einer Münchner Auktion für 18 500 Euro ersteigert.<br />

Dass der Granatapfelbaum auf ihrem Grund mit den<br />

wertvollen Töpferei-Abfällen so reiche Früchte trägt,<br />

freut Familie Lösche. Vielleicht bringen sie ja wirklich<br />

Glück, die Scherben.<br />

<br />

Im Keramik-Museum in Dießen, Am Kirchsteig 19, finden Sie<br />

ausgesuchte Exponate aus der Geschichte der Töpferei und<br />

der Fayence-Funde in der Marktgemeinde. Es ist an den vier<br />

Töpfermarkttagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem gibt<br />

es Führungen durch Museum, Park und Werkstatt auf Anfrage<br />

unter Telefon 088 07 18 77. Im Pavillon am See findet der Besucher<br />

die Arbeiten einheimischer Künstler in einer ständigen<br />

Verkaufsausstellung. www.diessener-kunst.de<br />

GARTENARCHITEKTUR<br />

im 5-Seen-Land<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 99


AMMERSEE<br />

spezial<br />

Heinis Seebären-Schule<br />

Deutschlands älteste private Binnen-<br />

Segelschule liegt malerisch an der Seestraße<br />

23 in Dießen. Heute ist Stefan<br />

Marx stolzer Besitzer der Ammersee-<br />

Segelschule, die 1928 von Heinrich<br />

Seidl gegründet worden war. Der „Heini“<br />

war damit nicht nur Pionier zu Wasser,<br />

sondern kurbelte so auch den Ammersee-<br />

Tourismus an. Als Stefan Marx die Schule<br />

2001 von Seidls Tochter Heidi übernahm,<br />

beließ er alles wie zu Gründerzeiten. Nur<br />

wo der Zahn der Zeit seine Spuren zu<br />

arg hinterließ, wurde behutsam repariert<br />

und restauriert. Wie zum Beispiel das<br />

Prunkstück der Flotte, ein Gaffelkutter,<br />

1905 für Zar Nikolaus II. erbaut, den schon<br />

Seidl zur Zweimast-Yacht umbauen ließ.<br />

Heute kann man die königliche, sensibel<br />

renovierte Yacht, die 16 Personen Platz<br />

bietet, für besondere Fahrten und Feste<br />

mieten. Außerdem gibt es in der Ammersee-<br />

Segelschule natürlich Kurse für Kinder und<br />

Erwachsene und einen Bootsverleih. Tel.<br />

08807 8415, www.ammersee-segelschule.de<br />

Viel Freude beim Suchen und Finden,<br />

zu Wasser und an Land!<br />

Tradition mit Zeitgeist<br />

Wie der Name schon sagt: Ein beliebter Treffpunkt in Breitbrunn<br />

ist der „Platzhirsch”. Das Restaurant im hellen Landhausstil<br />

bietet junge bayerisch-internationale Küche. Wie den köstlichen<br />

ofenfrischen Schweinebraten, wechselnde Fischgerichte<br />

oder vegetarische Köstlichkeiten – alles mit frischen saisonalen<br />

Produkten aus der Region! An schönen <strong>Tage</strong>n lockt der urige Biergarten<br />

unter alten Kastanienbäumen. Den Platzhirsch finden Sie<br />

an der Hauptstraße 6, geöffnet Mo bis Fr 11 – 24 Uhr, Sa/So und<br />

an Feiertagen 10 – 24 Uhr. www.platzhirsch-am-see.de<br />

Gemähte Kunst<br />

Im letzten Sommer hat das Team von Ex Ornamentis ihr zehnjähriges<br />

Jubiläum mit einem Riesenbild von Asterix und Obelix<br />

gefeiert. Zuvor gab es die gewachsenen Kunstwerke aus Hanf,<br />

Mais und Sonnenblumen im Uttinger Labyrinth-Garten schon<br />

als Porträt von Einstein oder als Leonardo da Vincis berühmte<br />

Studie vom menschlichen Körper. In diesem Jahr dreht sich ab<br />

Ende Juli alles um den Wilden Westen – mit Cowboys, Indianern<br />

und einem Fort. www.exornamentis.de und Tel. 08192 934683.<br />

Großes Foto: Ammersee-Segelschule Stefan Marx;<br />

Gerd Knauth<br />

100 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Tour für Freunde<br />

Es kommen Gäste und Sie wollen mit einem<br />

besonderen Ausflug punkten? Ein wunderbarer<br />

Wanderpfad mit Blick auf den Ammersee samt<br />

Alpenpanorama wird Ihnen auf dem Höhenweg<br />

Richtung Andechs geboten. Der idyllische<br />

Weg führt vorbei an Bächen und Weihern<br />

bis nach Pähl. Am Wanderparkplatz an der<br />

Straße nach Fischen biegt man links in den<br />

Höhenweg ein, dann geht’s durch den Wald<br />

und an Streuwiesen entlang zur Hardtkapelle<br />

(3 km). Der Höhenweg ist als König-Ludwig-<br />

Weg ausgeschildert. Von hier aus gerade aus<br />

weiter nach Süden zum Pähler Hochschloss<br />

(2,5 km). Dann laden Sie Ihre Freunde zum<br />

guten Essen ein – auf die Sonnenterrasse<br />

oder ins Restaurant der Golfanlage Hohenpähl,<br />

eine der schönsten in Bayern!<br />

www.golfclub-hohenpaehl.de<br />

Klettern bis<br />

zum Mastkorb<br />

Der Hochseilgarten in<br />

Utting bietet auf einem<br />

riesigen Piratenschiff<br />

prima Kletterrouten<br />

in drei verschiedenen<br />

Schwierigkeitsgraden<br />

an. Schwindelfreie schaffen<br />

es bis in den Mastkorb.<br />

Außerdem gibt es verschiedene<br />

Sportkurse –<br />

Slackline zum Beispiel<br />

ist gerade sehr in.<br />

Die Anschrift: Utting,<br />

Fahrmannsbachstr. 2.<br />

Bei gutem Wetter trifft<br />

man sich anschließend im<br />

weitläufigen Biergarten<br />

der Alten Villa an<br />

der Seestraße 32 unter<br />

großen Kastanien.<br />

Stein für Stein<br />

Wer wie Walter Steiner in der<br />

Mayr’schen Hofkunstanstalt<br />

in München gelernt hat, ist<br />

ein Kunst(hand)-Werker.<br />

Der Fliesenlegermeister und<br />

Mosaikbildner aus Herrsching<br />

bietet in seinem Fachgeschäft<br />

wunderschöne Glas- und<br />

Natursteinmosaike, Fliesen und<br />

Antikmarmor-Verarbeitungen.<br />

Viel Inspiration und Beratung finden<br />

Sie bei „Piccola Mattonella“ in<br />

Herrsching, Mühlfelderstr. 56.<br />

www.piccola-matonella.de<br />

Märchen fürs Leben<br />

„Es war einmal ein kleiner Königssohn, den seine Eltern nicht<br />

auf einen Ausflug mitnehmen wollten …“ Wenn die Herrschinger<br />

Märchenerzählerin und Sozialpädagogin Daniela Tax in ihrer<br />

Jurte am offenen Feuer sitzt und für ihre kleinen und großen<br />

Zuhörer erzählt, dann kann man eine Stecknadel fallen hören.<br />

Sie lädt ein an den See, in den Wald und bei schlechtem<br />

Wetter auch zu sich nach Hause. Anmeldung unter 08152 96315,<br />

www.kulturwerkstatt-wielenbach.de<br />

Edle Inspirationen<br />

Musik, Kunst, Literatur<br />

und ein Shopping-Paradies:<br />

Wer sich für Kultur<br />

und gute Lebensart<br />

interessiert, findet im Schloss Seefeld bei<br />

Herrsching, seit Mitte des 15. Jahrhunderts im<br />

Familienbesitz der Grafen zu Toerring-Jettenbach,<br />

viel Abwechslung. Zur Stärkung geht’s dann ins<br />

Bräustüberl im Schloss und bei schönem Wetter in<br />

den Biergarten. www.schloss-seefeld.de<br />

Panorama-Funken<br />

Südlich von Raisting liegt die größte Erdfunkstelle der Welt. Die Parabolantennen<br />

sind schon von Weitem zu sehen. Sie dienen der weltweiten<br />

Kommunikation mit Nachrichtensatelliten und haben Spiegeldurchmesser<br />

von 7 bis zu 32 Metern. Wer sich dafür interessiert, meldet sich zur Führung<br />

bei Gerd Knauth. Tel. 0881 2691, www.raisting.de/erdfunkstelle.html<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 101


AMMERSEE<br />

spezial<br />

200 Musikanten, vom kleinen<br />

Anfänger bis zum großen Könner:<br />

das Chaos-Orchester.<br />

Chaoten klingen wunderbar<br />

ZUMINDEST DANN, WENN SIE IHRER PASSION AN DER AUSSERGEWÖHNLICHEN<br />

MUSIKSCHULE IN INNING NACHGEHEN. IM INTERVIEW ERKLÄRT<br />

SCHULLEITER PETER SCHUHMANN, WIE AUS LUST UND LEICHTEM<br />

SPIEL MUSIKALISCHES KÖNNEN WÄCHST<br />

Ein Orchester, in dem<br />

vier-, fünfjährige<br />

Vorschulkinder mit<br />

Jugendlichen und Erwachsenen<br />

auf der Bühne<br />

stehen und Musik aus der<br />

Augsburger Puppenkiste<br />

ebenso wie von Mussorgskij,<br />

Ravel, Zappa oder den „Säbeltanz“ von Khatchaturian aufführen<br />

– das gibt es so nur am Ammersee! Um genauer zu sein,<br />

das gibt es nur in Deutschlands ungewöhnlichster Musikschule<br />

mit knapp 600 Schülern. Der Höhepunkt des Jahres ist immer<br />

der Auftritt des 200-köpfigen „Chaoten-Orchesters“, meist im<br />

Dezember. Da werden kleine Beine und Orff’sche Klanginstrumente<br />

zur Rhythmusmaschine, behaupten sich Hackbretter<br />

neben E-Gitarre, Harfe und Saxophon. Es gibt – musikalisch<br />

gesehen – nichts, das nicht zum Einsatz kommt. Kindliche, aber<br />

auch erwachsene Schüler, die erst mit 50 Jahren das Musizieren<br />

lernen wollen und oft noch Mühe haben, wenigstens ein paar<br />

Töne zum richtigen Zeitpunkt zu erzeugen, spielen neben konzertreifen<br />

Musikern. Anfangs, vor 26 Jahren, war dies ein Experiment,<br />

das einen ziemlich chaotischen Eindruck machte – so<br />

kam das merkwürdige Ensemble zu seinem Namen. Inzwischen<br />

haben die Auftritte der „Chaoten“ in Inning längst Tradition.<br />

Musikpädagogen reisen aus dem In- und Ausland an, um die<br />

Methode der Pierre-van-Hauwe-Musikschule kennenzulernen.<br />

Der „Vater der Chaoten“, Schulleiter Peter Schuhmann, erklärt,<br />

wie sein Unterricht funktioniert: Als „Spielen mit Musik“ fängt<br />

alles an. Und (!) damit, dass jeder, der mag, von der ersten Übung<br />

an mit auf der Bühne stehen darf. Christine Schulz hat ungläubig<br />

nachgefragt, wie das funktionieren kann.<br />

Blutige Anfänger und virtuose Künstler spielen gemeinsam<br />

durchaus anspruchsvolle Stücke – und es klingt auch noch<br />

wunderbar. Das kann doch nur ein Trick sein?!<br />

Peter Schuhmann: Kein Trick, aber Programm, denn jeder<br />

wird integriert und bekommt von mir, je nach Wissensstand,<br />

Grad des Könnens und Instrument, eine eigens<br />

geschriebene Einzelstimme aus der Partitur.<br />

… und dann stehen da Hackbretter neben der E-Gitarre,<br />

die Marimba neben der Geige, die Harfe korrespondiert<br />

mit dem Elektro-Bass. Das klingt fast unmöglich,<br />

vor allem, weil nicht jeder sein Instrument beherrscht…<br />

Dazu gehört schon eine gehörige Portion Frechheit, das<br />

räume ich gern ein (er lacht herzlich). Aber eigentlich ist<br />

es nur Handwerk, das aus zwei Teilen besteht, einem<br />

musikalischen und einem methodisch-pädagogischen.<br />

Das geht durch exzerpierendes Arrangieren, will heißen: Es<br />

geht darum, den Kernpunkt einer Komposition zu erfassen,<br />

alles Beiwerk wegzulassen und daraus Stimmen kindgemäß<br />

zu gestalten, die nicht zu schwierig sind. Zum Beispiel,<br />

indem man Läufe halbiert oder Tonarten verändert.<br />

Den Part für die „Großen“, die erfahrenen Musiker, muss<br />

man dann so anspruchsvoll gestalten, dass die sich nicht<br />

unterversorgt fühlen.<br />

Und denen ist es dann nicht zu läppisch?<br />

Nein. Unser ältester Musiker ist um die 60, für den und die<br />

anderen ist dieses Musizieren ein echtes Anti-Aging-Programm.<br />

Einige haben hier ja selbst einmal klein angefangen<br />

und geben jetzt was zurück. Die sind froh, dass die Kinder<br />

sie noch „mitspielen“ lassen. Und schließlich gibt es doch<br />

keine bessere Möglichkeit, lebendig zu bleiben, als Mitglied<br />

eines Haufens von jungen Menschen zu sein.<br />

Foto: Pierre-van-Hauwe-Musikschule<br />

102 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


„Spielen mit Musik“ nennen Sie das. Was ist das und wie gehen<br />

Sie dabei vor?<br />

Mit Lust und Imagination und einem fantasievollen Umfeld.<br />

Wir, das heißt der jeweilige Lehrer und eine Gruppe von zwölf<br />

bis 18 Kindern, sind zum Beispiel Indianer in einem Dorf, die<br />

bedroht werden, vielleicht von einem Feuer speienden Büffeldrachen<br />

… Wir stellen Wachen auf, trainieren geheime Zeichen.<br />

Ich gebe sie vor mit einem Trommel-Rhythmus, ta-ta ti-ti ta.<br />

Das probieren wir in Zweiergruppen. Was wie ein Spiel klingt,<br />

ist nichts anderes als eine Rhythmus-Etüde.<br />

Und die erwachsenen Anfänger?<br />

Die müssen natürlich nicht Indianer spielen, aber selbstverständlich<br />

auch erst einmal das ta-ta ti-ti ta üben. Auch wenn<br />

sie Einzelunterricht haben.<br />

Was ist der nächste Schritt?<br />

Wir machen aus einem kleinen Nonsens-Text große „Oper“.<br />

Bald schon wird das erste Fünf-, Sechs-, Sieben-Minuten-<br />

Stück aufgeführt. Wenn sich die Musikschüler dann damit<br />

ins Chaoten-Orchester einbringen dürfen, lernen sie, dass<br />

man schon mal 30, 40 Minuten konzentriert zuhören muss,<br />

um den eigenen Einsatz nicht zu verpassen. Danach geht es<br />

spielerisch und am liebsten in der gemischten Gruppe an die<br />

richtigen Instrumente.<br />

Wie – gemischte Gruppe?<br />

Blockflöte, Klavier, Hackbrett, Gitarre, Akkordeon, Geige und,<br />

und. Jeder an das Instrument, das er erlernen will.<br />

Gibt das kein riesiges Durcheinander?<br />

Wir arbeiten mit einer Technik, in der es darauf ankommt, einen<br />

Spielfluss zu erzeugen und aufrecht zu erhalten, psychologisch<br />

nennt man das „flow“. Der Lehrer spielt eine kurze Melodie vor,<br />

die Schüler folgen. Alles wird metrisch vom Xylophon begleitet,<br />

einer nach dem anderen kommt dran und spielt allein. Dann<br />

folgen einige Instrumente zusammen und schließlich gibt es ein<br />

Töne-Wettrennen, einen Staffellauf, der die Geläufigkeit und<br />

Schnelligkeit schult. Es ist aber kein Wettkampf, sondern ein<br />

Spiel, das hilft, sich ins Ensemble zu integrieren.<br />

Ihre „Chaoten“ spielen „Smoke on the Water“ von Deep Purple<br />

mit Blockflöte und Hackbrett …<br />

Ja, und das ist keine Kinderei, sondern hört sich richtig gut an.<br />

Da geht die Post ab! In Quartenakkorden wird die Blockflöte<br />

zum Hardrock-Instrument. Wir spielen auch „Samba Pa Ti“<br />

von Carlos Santana auf dem Hackbrett. Ich liebe Blödsinn, das<br />

haben Sie ja schon gemerkt. Bei unseren Auslandstourneen (die<br />

„Chaoten“ waren schon in Portugal, Dänemark, Frankreich, der<br />

Tschechischen Republik, Österreich und Holland; Anmerkung<br />

der Redaktion) erzähle ich dann gern folgende Geschichte: Carlos<br />

Santana hat mal Urlaub am Ammersee gemacht und wollte<br />

unbedingt Hackbrettspielen lernen. Dafür hat er „Samba Pa Ti“<br />

geschrieben, es selbst aber nicht hingekriegt. Und so hat er die<br />

Platte dann halt mit der Gitarre eingespielt…<br />

Pierre-van-Hauwe-Musikschule<br />

Pierre van Hauwe war Dirigent, Komponist, leitete ein Sinfonie-<br />

Orchester und einen Madrigal-Chor und war von 1960 bis 1982<br />

Chef der städtischen Musikschule im holländischen Delft. Er erfand<br />

das „Spielen mit Musik“. Peter Schuhmann, Leiter der Musikschule<br />

in Inning, war sein Schüler. Schuhmann hat diese Methode weiterentwickelt.<br />

Seit 1995 trägt die Musikschule Pierre van Hauwes Namen,<br />

er starb 2009. Weitere Informationen, auch über die Kurse und anderen<br />

Ensembles: www.musikschule-inning.de<br />

<br />

ANDECHSER MOLKEREI SCHEITZ<br />

Willkommen auf dem<br />

ökologischen Weg!<br />

Advertorial<br />

Wer wüsste nicht gern, woher die Milch kommt,<br />

die er trinkt? Bei den Produkten der Andechser<br />

Molkerei Scheitz ist das kein Problem. Ob<br />

Joghurt oder Milchdrinks, jeder kann die Bio-Erzeugnisse<br />

per Mausklick auf dem „ökologischen Weg“ zurück bis zum<br />

Hof einer der 570 Bio-Bauern verfolgen. Man muss nur das<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum des Produkts auf der Website der<br />

Molkerei eingeben und schon sieht man den jeweiligen Milch-<br />

Lieferanten. Diese Offenheit steht für die Philosophie des Andechser<br />

Betriebes: Natürliches natürlich belassen, ethisch verantwortlich<br />

und respektvoll<br />

mit Mitwelt und<br />

Schöpfung umgehen.<br />

„Größtmögliche Transparenz<br />

für den Kunden ist<br />

uns wichtig“, sagt Marketingleiterin<br />

Irmgard Strobl,<br />

„und unseren Bauern wollen<br />

wir dadurch gleichzeitig<br />

unsere Wertschätzung<br />

erweisen. Wir zeigen, wie<br />

sie arbeiten und leben.“<br />

Vor über 30 Jahren hat<br />

Georg Scheitz als erster mit ökologisch erzeugter Milch „Bio-<br />

Produkte“ in Andechs hergestellt. Seine Tochter entwickelte diesen<br />

Weg weiter. Heute produziert das Familienunternehmen mit rund<br />

190 Mitarbeitern ausschließlich biologische Erzeugnisse – von der<br />

Milch bis zum Ziegenkäse. Nicht nur gesund, sondern bei dieser<br />

Qualität auch besonders köstlich. Alle ANDECHSER NATUR®-<br />

Produkte findet man vor Ort im Hofladen (Tannhof 1, Andechs,<br />

Öffnungszeiten: Di – Fr 9 – 17 Uhr, Sa 9 – 12 Uhr), überall im<br />

Naturkostfachhandel und im gut sortierten Lebensmittelhandel.<br />

Andechser Molkerei Scheitz GmbH<br />

Biomilchstraße 1, 82346 Andechs<br />

Tel. 08152 379-0, scheitz@andechser-molkerei.de<br />

www.andechser-molkerei.de<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 103


AMMERSEE<br />

spezial<br />

Sag „Ja“ in Utting!<br />

AM WESTUFER DES AMMERSEES STEHT EINE KLEINE KÜNSTLER-VILLA VON AUSSERGEWÖHNLICHEM RUF.<br />

DENN SEIT 1998 IST HIER DAS STANDESAMT UNTERGEBRACHT – EINES DER SCHÖNSTEN IM LAND, HEISST<br />

ES. GESCHICHTEN AUS DEM JAGDZIMMER<br />

Die Hamburger Wochenzeitung „Die<br />

Zeit“ nannte es mal „Deutschlands<br />

schönstes Standesamt“. Ein ganz besonderer<br />

Ort ist es auf jeden Fall: Das Künstlerhaus<br />

Gasteiger in der Eduard-Thöny-Straße<br />

in Utting. 1913 wurde es von Anna-Sophie und<br />

Mathias Gasteiger als Sommersitz fertiggestellt.<br />

Sie war Blumenmalerin, er einer der eigenwilligsten<br />

Münchner Jugendstilbildhauer, sein originellstes<br />

Werk, das nackerte freche „Brunnenbuberl“,<br />

steht in der Münchner Fußgängerzone<br />

in der Nähe des Stachus. Die Gasteiger-Tochter<br />

Irene vermachte das Haus 1984 dem Freistaat<br />

Bayern. Dessen Schlösser- und Seenverwaltung<br />

stellte es dann 1998, im 100. Hochzeitsjahr der<br />

Erbauer, der Gemeinde Utting als Standesamt<br />

zur Verfügung. Anfangs noch ein Geheimtipp,<br />

kommen mittlerweile viele Hochzeiter auch von<br />

weiter her, um sich im original eingerichteten<br />

Jagdzimmer mit grünem Kachelofen und alten<br />

Eichenbohlen das Jawort zu geben – unter stattlichen Hirschgeweihen<br />

und neben vielen auserlesenen Kunstwerken in der<br />

Villa. So ein ungewöhnliches Standesamt, da gibt es sicher viele<br />

Geschichten. Danach haben wir Helga Schraidt gefragt, Schwiegertochter<br />

aus dem Gasteiger-Haus und nun seit zwölf Jahren<br />

auch die Hüterin des Museums. Gemeinsam mit den Uttinger<br />

Standesbeamtinnen Claudia Breier und Claudia Maisterl hat<br />

uns die Hausdame eine ungewöhnliche Liste zusammengestellt<br />

über ganz viele „schönste <strong>Tage</strong> im Leben“:<br />

Trauungen pro Jahr: ca. 150<br />

Insgesamt seit 1998: 1340<br />

Lebenspartnerschaften: 2 (erstmals 2010)<br />

Neinsager: Bislang keine(r). Eine Braut düste allerdings am Vortag<br />

der Hochzeit wieder ab. Die Schwiegermutter war angereist<br />

und hatte das Zeremonien-Zepter an sich gerissen. Der Bräutigam<br />

schlug sich auf die Seite von Frau Mama. Das war’s dann.<br />

Tränen: Die Frauen sind tapfer. Aber so mancher starke Kerl<br />

bricht in Tränen aus, wenn’s plötzlich ernst wird.<br />

Die aufregendste Zeremonie: Eine Braut, die im kleinen Trauzimmer<br />

in Panik geriet, weil sie Platzangst hatte. Damals durfte<br />

die Trauung noch nicht nach draußen verlegt werden, das ist erst<br />

seit Kurzem erlaubt. Ebenso ein Bräutigam, der hyperventilierte.<br />

Die Trauung wurde im Eilverfahren durchgezogen, damit er es<br />

noch schaffte, Ja zu sagen. Danach hat er sich wieder erholt.<br />

Die traurigste Hochzeit: Der krebskranke Bräutigam wurde<br />

aus der Klinik hergebracht und hing an der Sauerstoffflasche.<br />

Das Paar hatte noch eineinhalb gemeinsame Jahre.<br />

Der Gipfel: Ein Paar, das trotz strikter Begrenzung auf 20 Personen<br />

mit 70 Leuten anrückte. Obwohl bei Anmeldung und<br />

Vorgespräch ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass der<br />

Trauraum zu klein ist für mehr Menschen.<br />

Der Reinfall: Der Brunnen vor dem Haus zieht Kinder magisch<br />

ein. Einmal ist ein dreijähriger Bub kopfüber über den<br />

Beckenrand ins Wasser geplumpst. Seine Mutter, die Schwester<br />

der Braut, kannte das anscheinend. Jedenfalls hatte sie vorsorglich<br />

Ersatzkleidung für ihn in der Tasche.<br />

Die nervigste Zeremonie: Eine semi-prominente Schauspielerin,<br />

die ein riesiges Tamtam veranstaltete. Die Ehe wurde nach drei<br />

Monaten wieder geschieden.<br />

Das originellste Drumrum: Dieses Jahr im Januar. Der Bräutigam<br />

hatte seine Auserwählte gebeten, sich für die Hochzeit<br />

warm anzuziehen. Mehr wusste sie nicht, und dann hat er sie<br />

in einem geschmückten Kahn übern See nach Utting gerudert.<br />

Was er nicht wusste: Die Braut war schon im Morgengrauen<br />

da gewesen und hatte den winterlich abgedeckten Brunnen mit<br />

Plastikrosen dekoriert.<br />

Echte Prominenz: Wegen der Verschwiegenheitspflicht wird nur<br />

so viel verraten – eine Prinzessin, einige Freiherren und Barone.<br />

Internationalität: Es gab eine Anfrage aus den USA. Die Partner<br />

bi-nationaler Paare kamen aus Brasilien, China, Japan und Italien.<br />

(„Für die Italiener ziehen wir grundsätzlich ein Dirndl an,<br />

da fahren die total drauf ab!“)<br />

Wiederholungstäter: Ein Bräutigam kam zweimal: mit der<br />

ersten und nach der Scheidung mit der zweiten Frau.<br />

Der stressigste Tag: Das ist jedes Jahr der 1. September.<br />

Ab 7.30 Uhr stehen die Telefone im Gasteiger-Haus nicht mehr<br />

still, weil man ab dann die Trauungstermine für das kommende<br />

Jahr reservieren kann.<br />

Weitere Infos zu Standesamt, Veranstaltungen und Museum:<br />

Tel. 08806 699<br />

www.schloesser.bayern.de/deutsch/service/infomat/screen-pdf/<br />

gasteiger_dt.pdf<br />

Romantisch ist es<br />

ganz bestimmt:<br />

Das Künstlerhaus<br />

Gasteiger in Utting.<br />

<br />

Text: Christine Schulz; Foto: Bayerische Schlösserverwaltung/www.schloesser.bayern.de<br />

104 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


ANZEIGE


LAND & LEUT’ / Der Poet<br />

Ich bin ein Bauernbub<br />

PREMIERE IM STARNBERGER SEEMAGAZIN: DIE GEDICHTE DES MUSIKERS<br />

UND KABARETTISTEN JOSEF BRUSTMANN<br />

106 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


see-kraft<br />

seestück<br />

der starnberger see zittert<br />

mein auge setzt ihm zu<br />

auch ich erschrecke heute<br />

vor meiner see-kraft<br />

die sonne<br />

der see<br />

die berge<br />

der himmel<br />

die bäume<br />

die vögel<br />

die wolken<br />

und ich<br />

frei<br />

wie windstill es ist heute<br />

wo ist der wind<br />

wie wolkenklar es ist heute<br />

wo sind die wolken<br />

grandios<br />

ein grandioses licht<br />

fiel vom himmel<br />

schlug auf den see auf<br />

und wurde vom see<br />

wie ein bungee-springer<br />

wieder hochgeschleudert<br />

traumhaft schön<br />

und ich<br />

ganz klein<br />

aber mit augen versehen<br />

von denen das licht<br />

nur träumen kann<br />

wie wellenfrei der see heute<br />

wo sind die wellen<br />

wie klar ich bin heute<br />

wo bin ich<br />

bei mir<br />

see-wind-wolken-klar<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 107


LAND & LEUT’ / Der Poet<br />

Josef Brustmann beim Texten:<br />

Ein Gedicht, eine Liedzeile, ein<br />

Kabarett-Stückchen? Wir wissen<br />

es nicht genau. Nur, dass<br />

seine neue Denkstube der alte<br />

Kiosk vom Fischer Gastl war.<br />

Der Dichter und sein Josefi num<br />

Die Hippokrene ist eine Quelle mit besonderer Kraft, obwohl<br />

es sich ursprünglich ja nur um eine Pferdetränke gehandelt<br />

haben soll. Aber die Musen haben in ihr gebadet, sagt die<br />

griechische Mythologie, und wer aus ihr trinkt, der wird Dichter.<br />

Gut möglich, dass Josef Brustmann, 55, bekannt als Musiker<br />

und Kabarettist, neben der einen oder anderen kühlen Maß auch<br />

einen kräftigen Schluck aus der Hippokrene genommen hat. Auf<br />

alle Fälle bekommen wir vom Künstler aus Icking nach seiner<br />

neuen CD „Leben hinterm Mond“, einem Soloprogramm, mit<br />

dem er jahrelang erfolgreich auf Tournee war, jetzt auch Poesie –<br />

Persönliches, Gelebtes in Versen, Beobachtungen mit genauem<br />

Auge und einer zarten Seele.<br />

Einen guten Rückzugsplatz für diese Arbeiten hat der frühere Musiklehrer<br />

und Vater von drei erwachsenen Kindern, der zurzeit<br />

an einem Projekt gemeinsam mit Marianne Sägebrecht arbeitet,<br />

dafür auch gefunden: den Kiosk vom Fischer Gastl aus Leoni. Genauer<br />

gesagt, den ehemaligen Kiosk vom Fischer Gastl, weil der<br />

Holzpavillon nämlich als „Josefinum“ in Brustmanns Garten neu<br />

aufgebaut und als Dichterrefugium geadelt wurde. Für den Bau<br />

eines neuen Fischerhauses musste der Kiosk nämlich weichen.<br />

Jetzt hat er eine Heizung, einen wunderbaren Anstrich in Strahle-<br />

Türkis und er dient dem Dichter-Musiker-Kabarettisten nun sehr<br />

ansehnlich als Stüberl mit Ausblick.<br />

<br />

Fotos: Ulrike Mertz<br />

108 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

Liebling der Frauen<br />

Trage mich heim<br />

trage mich in einer Tüte heim<br />

in einer Einkaufstüte<br />

auf der steht:<br />

Er war der Liebling der Frauen<br />

Bauernbub<br />

Enzianheimat<br />

Ich bin ein Bauernbub<br />

Ich bin ein Bauernbub<br />

Ich bin ein Bauernbub<br />

Dein Gesicht gräbt sich ein<br />

in die Enzianhügel meiner<br />

Heimat, einer Heimat, die<br />

weder meine noch deine ist,<br />

die lediglich Heimat ist<br />

nur den Enzianen.<br />

Ihr Enziane, ihr habt’s gut.<br />

Ihr hättet Trost für ein<br />

stilles, trauriges Gesicht,<br />

das einer Enzianheimat<br />

bedürftigst ist.<br />

SCHLOSSGUT OBERAMBACH<br />

Neues Vitalzentrum<br />

inmitten der Natur<br />

Von der Anhöhe mit ihren alten Eichen fällt der Blick<br />

hinunter zum See, hinter dem sich die Alpenkette imposant<br />

erhebt. Fünf Alleen laufen sternenförmig auf das<br />

historische Anwesen zu. „Ich wusste sofort, dass dies ein Kraftort<br />

ist!“, beschreibt Andreas Schwabe, seit 1991 Besitzer von<br />

Bio-Hotel Schlossgut Oberambach am<br />

Ostufer des Starnberger Sees, seinen<br />

ersten Eindruck. Aus der Natur Kraft<br />

schöpfen, sich geborgen fühlen und<br />

verwöhnt werden – das verspricht die<br />

Philosophie des Hauses, und der Gast<br />

darf sich auf Hochgenüsse freuen. Ob<br />

im Gourmet-Restaurant mit rein biologischer<br />

Küche oder beim Entspannen<br />

im eleganten Ambiente des Hauses,<br />

und nun auch im neu eröffneten Vitalzentrum.<br />

Denn dass angenehmer<br />

Luxus und ökologisches Bewusstsein<br />

keinen Gegensatz bilden müssen, beweist<br />

jedes der 40 Zimmer des Bio-<br />

Hotels deluxe. Als gelernter Heilpraktiker<br />

führt der Hotelbesitzer auch eine<br />

Familientradition fort, die vom Vater,<br />

der die Wirkung des Ginkgo entdeckte,<br />

bis zum homöopathischen Betrieb<br />

des Urgroßvaters reicht. So werden im<br />

neuen Vitalzentrum neben Behandlungen<br />

mit Naturkosmetik, verschiedenen<br />

Massagen, Ayurveda und Shiatsu auch<br />

naturheilkundliche Anwendungen wie<br />

Schmerztherapie, Osteopathie und Allergiebehandlungen<br />

angeboten. Der einmalige Kraftort mit<br />

Seeblick lädt nicht nur Hotelgäste, sondern alle ein, die Ruhe<br />

und Entspannung suchen. Freuen Sie sich auf ein Rendezvous<br />

mit sich selbst.<br />

Bio-Hotel Schlossgut Oberambach<br />

Oberambach 1, 82541 Münsing<br />

Tel. 08177 9323<br />

Angebote für Behandlungen werden auf Anfrage zugeschickt<br />

oder sind auf www.schlossgut.de zu fi nden.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 109


LEUT’ & LEBEN / Zu Wasser<br />

Traumkulisse und Riesenanstrengung: Das Team vom Starnberger See beim<br />

„Hawaiki Nui Va’a“, dem berühmt-berüchtigten Kanurennen in der Südsee.<br />

Aloha<br />

für das Team vom<br />

Fischermichel<br />

EINE VERRÜCKTE EINLADUNG, EIN AUSLEGER-<br />

KANU UND DAS SCHWERSTE RENNEN IN DER<br />

SÜDSEE: WAS NUN FOLGTE, WAR EIN HEISSES<br />

ABENTEUER FÜR DIE TRAININGSTRUPPE MIT<br />

HEIMATHAFEN IN AMMERLAND<br />

Sechs Mann in einem Boot. Sie schwitzen, stöhnen, fluchen,<br />

sie pflügen durch tosende Wellenberge. Sie kämpfen sich<br />

durch nach Raiatea, 46 Kilometer übers offene Meer<br />

des südlichen Pazifiks, hin zur zweitgrößten „Insel unter dem<br />

Winde“. Die Kanuten sind keine Einheimischen, keine Südsee-<br />

Männer mit den typischen Ornament-Tattoos an Armen und<br />

Beinen. Die Männer kommen aus Münsing am Starnberger See<br />

und aus Germering. „Hawaiki Nui Va’a“ heißt der sportliche<br />

Wettkampf, zu dem sie aufgebrochen sind. Er gilt als das härteste<br />

Auslegerkanurennen der Welt. Neun bayerische Sportler<br />

sind’s insgesamt, damit sie wechseln können bei den Wahnsinnsstrapazen<br />

im tropisch-feuchten Klima.<br />

Im November des vergangenen Jahres machte sich das „Team<br />

Fischermichel“ unter der Leitung von Jörg Poppen, 44, auf die<br />

spannende Reise nach Französisch-Polynesien. Im November<br />

beginnt die Regenzeit auf den Gesellschaftsinseln mit den traumerfüllten<br />

Namen wie Bora Bora, Tahiti, Huahine oder Raiatea.<br />

Das sonst türkisfarbene Meer über Korallenriffs zeigt sich unruhig<br />

und in sonnenlosen Momenten düster und grau, aber die<br />

Temperaturen klettern trotzdem auf 35 Grad.<br />

Gleich die erste Etappe des „Hawaiki Nui Va’a“ demonstriert die<br />

Herausforderung: Schon nach 20 Minuten wirft eine sechs Meter<br />

hohe Welle das 13 Meter lange Bayern-Kanu um. Aufgeben?<br />

„Nein, wir haben uns durchgebissen“, erzählt Poppen, der seit<br />

22 Jahren eine Reiseagentur in München betreibt. „In unserem<br />

110 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 111<br />

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LEUT’ & LEBEN / Zu Wasser<br />

Beim Training daheim, am Südsee-Strand und im heißen Rennen:<br />

Das Kanutenteam Fischermichel gibt alles.<br />

Team waren Sportstudenten, Polizisten, Bodybuilder<br />

und Sicherheitsberater, alles trainierte<br />

Burschen.“<br />

Die zweite Tour des Drei-<strong>Tage</strong>-Rennens sollte<br />

leichter werden: Nur 28 Kilometer durch eine<br />

ruhige Lagune. „Aber das haben die einheimischen<br />

Teams zum Sprint genutzt und das<br />

Tempo wahnsinnig forciert.“ Die dritte Etappe<br />

schließlich, 56 Kilometer, führt nach Bora Bora,<br />

die Insel mit der berühmtesten Lagune der Welt,<br />

viel besungener Bilderbuchtraum mit grün bewachsenen<br />

Felsrücken, Puderzucker-Sand, Palmen<br />

und Mädchen mit glänzenden, hüftlangen<br />

Haaren und wiegenden Baströcken. Dafür haben<br />

die Männer vom Fischermichel-Team erst mal<br />

keine Augen, sie kämpfen sich durch die Wellen,<br />

sie sehen nichts. Und sind nicht zu sehen. Das<br />

letzte Kanu vor ihnen ist längst am Ziel. Eine<br />

Stunde später erreichen die Bayern den Hafen<br />

von Bora Bora, völlig ausgelaugt, erschöpft, aber<br />

glücklich. Und sie werden gefeiert, fast wie die<br />

Sieger selbst. „Die Leute auf der Straße haben<br />

uns auf die Schulter geklopft und uns ihre Anerkennung<br />

ausgesprochen. Das war ein schönes<br />

Gefühl.“ Zeitungen, Radio und Fernsehen aus<br />

Tahiti berichten täglich über die deutschen Kanuten.<br />

Und wie kommen ein Münsinger und acht Germeringer zum<br />

Kanurennen in die Südsee? „Der Polynesier Ito Taruoura wollte<br />

die Auslegerkanurennen auf den bayerischen Seen heimisch machen.<br />

Er arbeitete im Personenschutz in Deutschland und baute<br />

„Eigentlich macht man so<br />

etwas nur einmal im Leben“<br />

hier zwei Boote, ,Va’a‘ genannt. Zunächst lagen sie am Tegernsee,<br />

dort war das Interesse aber nicht so groß.“ Schließlich übernahm<br />

Jörg Poppen eines der Boote und legte es in Ammerland beim<br />

„Fischermichel“ ins Wasser – daher der Name des Teams. Als<br />

genügend Kanuten zusammengekommen waren, begann das<br />

Training. Doch trotz sieben Monate intensiver Arbeit, ein oberbayerischer<br />

See kann das südpazifische Meer nicht simulieren.<br />

Dennoch meldeten sich Jörg Poppen und seine Freunde zum<br />

Rennen an. „Die Leute haben uns für verrückt erklärt“, erzählt<br />

er. „Auf den Südsee-Inseln hat jedes Dorf einen eigenen Club.<br />

Es gibt Rennen für Kinder, für Frauen und für die Besten, vergleichbar<br />

mit der Champions League.“ Poppen und seine Sportsfreunde<br />

bildeten bisher das einzig rein deutsche Team, das an<br />

diesem Rennen teilgenommen hat. „Vor Jahren gab es schon mal<br />

eine Crew aus Kanu-Weltmeistern, die sich an den ,Hawaiki Nui<br />

Va’a‘ gewagt haben, aber sie hatten einen Steuermann aus Tahiti<br />

– und sind trotzdem nur 22. geworden!“ Wird das „Fischermichel-Team“<br />

noch einmal an den Start gehen? „Eigentlich macht<br />

man so etwas nur einmal im Leben. Zumal es nicht gerade<br />

familienfreundlich ist“, meint Familienvater Poppen lächelnd.<br />

Aber wer weiß? Eine Einladung ähnlichen Kalibers ist gerade aus<br />

Brasilien eingetroffen.<br />

<br />

Peter Baier<br />

112 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Advertorial<br />

AUTOHAUS SCHORSCH MEIER<br />

Der Kunde fährt vor!<br />

Vertrauen, professioneller Rundum-Service und hochmoderne<br />

Werkstätten – wer in der Fünf-Seen-Region BMW<br />

fährt, kennt auch Schorsch Meier. Seit Jahrzehnten sind<br />

beide Namen verbunden und stehen für hohes Niveau und Freude<br />

am Fahren. Fast 70 Jahre ist es her, dass Schorsch Meier sen.<br />

als BMW-Werksfahrer erfolgreich war und dann 1953 seinen<br />

Berufsweg als BMW-Händler fortsetzte. Längst hat Schorsch<br />

Meier jun. die Geschäfte übernommen, geblieben sind die hohen<br />

Ansprüche in puncto Kundenzufriedenheit. Von der kompletten<br />

Beratung beim Neuwagenverkauf bis zu Wartung und Reparatur<br />

reicht das Spektrum in seinen modernen Ausstellungsräumen<br />

und Werkstätten. Der persönliche Kontakt zum Kunden<br />

steht dabei immer an erster Stelle, und das schließt Extras wie<br />

Hol- und Bringservice bei der Inspektion mit ein. Auch bei<br />

Finanzierung oder Leasing kann man sich im Autohaus an der<br />

Leutstettener Straße auf die maßgeschneiderten Empfehlungen<br />

der Verkaufberater verlassen. Weil die Palette bei Schorsch Meier<br />

die Marke MINI mit einschließt, geht das Angebot vom chicen<br />

Kleinwagen bis zur Luxuslimousine. Und 150 Stellplätze für<br />

Gebrauchtfahrzeuge sind ein weiterer Beweis dafür, dass hier<br />

jeder Autowunsch erfüllt werden kann. Kein Wunder also, dass<br />

so viele Kunden dem modernen Traditionshaus die Treue halten.<br />

Autohaus Schorsch Meier jun. GmbH<br />

Leutstettener Str. 26, 82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 2698-0<br />

www.schorsch-meier.de<br />

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Ihr Team für schöne,<br />

gesunde Zähne<br />

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www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 113


SEE-TÖNE / DVDs & Hörbücher<br />

BACK TO BRAZIL von Klaus<br />

Doldinger und seiner Jazzcombo<br />

Passport dokumentiert<br />

filmisch den Aufenthalt<br />

der sieben Bandmitglieder in<br />

Rio de Janeiro und São Paulo<br />

(2002/2003). Der erste Teil der<br />

Doppel-DVD-Edition zeigt<br />

das Konzert der Jazzlegende<br />

mit deutschen und brasilianischen<br />

Musikern in São Paulo,<br />

aufgenommen von acht Kameras<br />

und Dolby-Surround-<br />

Sound. Der zweite Teil ist eine<br />

Dokumentation, die Doldinger,<br />

der in Icking lebt, als Reisenden<br />

in Sachen Musik zeigt und als<br />

Botschafter für interkulturelle<br />

Belange. Label: SMD NEO-SD.<br />

22,99 Euro.<br />

Jazz, Spannung<br />

und viel<br />

Geschichte<br />

DAS WEISSE BAND ist der<br />

hochgelobte Schwarz-Weiß-Film<br />

von Michael Haneke mit dem<br />

in Ambach lebenden Schauspieler<br />

Josef Bierbichler in der<br />

Rolle eines Gutsverwalters.<br />

Erzählt wird von mysteriösen<br />

Unfällen im protestantischen<br />

Dorf Eichwald am Vorabend des<br />

Ersten Weltkriegs. Es geht um<br />

Unterdrückung, Demütigung,<br />

Unglück, Leid und Radikalismus<br />

– und die Frage, wer „das Böse“<br />

ist. Den Oscar für den besten<br />

ausländischen Film hat dieser<br />

eindringliche Film in diesem Jahr<br />

zwar nicht gewonnen, aber er<br />

fesselt den Zuschauer von der<br />

ersten bis zur letzten Minute.<br />

Warner Home Video. 14,95 Euro.<br />

LEBEN HINTERM<br />

MOND ist das erste<br />

Soloprogramm<br />

von Josef Brustmann,<br />

in dem<br />

er über wichtige<br />

Meilensteine seines<br />

Lebens stolpert. Das tut er gewohnt wort-, bildund<br />

musikgewaltig. Mit bestechender Zielgenauigkeit<br />

entlarvt er die humorvollen, absurden und unerklärlichen<br />

Hintergründe des Daseins. CD zu erhalten<br />

über die „Agentur für Kunst & Kultur Olivia Reinecke“.<br />

CD. 15 Euro. www.olivia-reinecke.de<br />

SOMMERFRISCHE AM STARNBERGER SEE: EINE<br />

KULTURKREUZFAHRT IN ZWÖLF STATIONEN mit<br />

Texten von Katja Sebald, wundervoll beschwingt und<br />

leicht gelesen von Schauspieler Christian Tramitz. Diese<br />

Zeitreise führt durch fünf Jahrhunderte und hält viel<br />

Amüsantes und Wissenswertes über den „Tourismus“<br />

von anno dazumal bereit. Erzählt wird von opulenten<br />

Seefesten des bayerischen Hochadels, vom Rudern<br />

und Zaubern in Starnberg und vom „Wellenhorchen“ in<br />

Ammerland. CD. Kulturverlag Starnberg. 14,95 Euro.<br />

LORIOT: SAGEN SIE JETZT NICHTS… Monika Elisa<br />

Schurr erzählt das Leben des großen Humoristen Vicco<br />

von Bülow – von der Steinlaus bis zum Jodeldiplom.<br />

Vom Cartoonist<br />

mit Möpsen über<br />

den Jungfilmer mit<br />

Takt bis hin zu Opa<br />

Hoppenstedt, wie<br />

immer ein Vergnügen.<br />

CD. Delta<br />

Music & Entertainment.<br />

9,95 Euro.<br />

MS ROMANTIK von Bestsellerauror Jan Weiler und<br />

Comedy-Star Annette Frier ist ein frech inszeniertes<br />

Hörspiel, das die tiefe Kluft zwischen Mann und Frau<br />

so charmant wie bissig porträtiert und manchmal<br />

auch entlarvt. Als zynischer Uwe und zickige Karin<br />

müssen sich die beiden nach dem Untergang ihres<br />

Kreuzfahrtschiffes<br />

ein Rettungsboot<br />

teilen. Ob das gut<br />

gehen kann? CD.<br />

Der Hörverlag.<br />

14,95 Euro.<br />

Foto: Jan Greune<br />

114 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Für jeden j<br />

etwas<br />

besonders<br />

Kostbares...<br />

ANTIQUITÄTEN<br />

Möbel, Gemälde, Porzellan, Silber,<br />

Glas und Schmuck<br />

GALERIE<br />

Wechselnde Ausstellungen<br />

zeitgenössischer Kunst<br />

GARTEN<br />

Große Auswahl an englischen<br />

winterharten Skulpturen<br />

SERVICE<br />

Restaurierung von Gemälden,<br />

Möbeln und Polstermöbeln,<br />

Einrichtungsberatung auf Wunsch<br />

ANTIQUITÄTEN AM RATHAUS<br />

Kirchenstraße 7<br />

D-82327 TUTZING<br />

Tel.: 0 81 58 / 98 07<br />

anne.benzenberg@gmx.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di - Fr 10 - 12, 15 - 18 Uhr<br />

Sa 10 - 13 Uhr<br />

Mo geschlossen<br />

Besuchen Sie unsere Filiale:<br />

KUNSTHANDEL AM RATHAUS<br />

Hauptstraße 2<br />

D-82402 SEESHAUPT<br />

Tel.: 0 88 01 / 9 09 02<br />

Öffnungszeiten:<br />

Do, Fr 15 - 18 Uhr<br />

Sa 10 - 13 Uhr<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 115


PANORAMA / Und mehr<br />

Wo bin ich?*<br />

*Bitte den Blick genießen, dann umblättern. Und mit etwas Glück einen der schönen Preise gewinnen !<br />

Foto: Thomas Schmid<br />

116 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 117


RÄTSEL / Gewinnspiel<br />

*Traumpreise<br />

Wir wollen es Ihnen gar nicht so schwer machen:<br />

Der Blick durchs Schilf über den See auf der Seite zuvor<br />

ist am Schlossgut Oberambach bei Münsing aufgenommen.<br />

Zum Gewinn geht’s einfacher. Bitte folgen<br />

Bilderbuch-Preise: Ein ganzes Jahr<br />

lang Golfen, das Wochenende im<br />

Hotel Jagdhof, der Kult-Stuhl<br />

Vegetal, ein Korb voller Köstlichkeiten<br />

und ein Wochenende auf<br />

einem Bio-Bauernhof, außerdem<br />

ein Pralinenkurs für Zwei – wir<br />

drücken Ihnen die Daumen!<br />

Gleich eine Reihe schöner<br />

Preise wartet auf Sie,<br />

wenn Sie das Starnberger<br />

<strong>SeeMagazin</strong> 2010 aufmerksam durchlesen.<br />

Zum Einstimmen zunächst aber die<br />

attraktiven Gewinne:<br />

An unserem ersten Hauptpreis werden<br />

Sie ein ganzes Jahr lang Freude haben,<br />

es handelt sich nämlich um eine<br />

Schnupper-Jahresmitgliedschaft<br />

(1.1. bis 31.12.2011) in der Golfanlage<br />

Hohenpähl. Für die sensible Einbettung<br />

der Fairways und Greens erhielt die<br />

Vier-Sterne-Superior-Golfanlage zwischen<br />

Starnberger und Ammersee den<br />

DGV-Umweltpreis und als erster Club<br />

in Bayern die Auszeichnung „Golf und<br />

Natur“ in Gold. Ebenso preisverdächtig ist die Gastronomie im<br />

Clubrestaurant und auf der Sonnenterrasse. Unser Hauptpreis<br />

im Wert von rund 1500 Euro ist auch für Golf-Einsteiger geeignet<br />

oder kann weitergegeben werden, falls Sie jemandem eine<br />

Riesenfreude bereiten wollen. Golfer mit Platzreife können<br />

gleich losspielen, Anfänger werden erst zur Platzreife geführt.<br />

Der nächste Gewinner wird sich wohlfühlen beim Wellness-<br />

Wochenende für zwei Personen im Hotel Jagdhof in<br />

Marling auf einer Anhöhe über Meran (Wert von rund 600<br />

Euro). Allein der zauberhafte Ausblick im Park des Vier-Sterne-<br />

Superior-Hotels verspricht Entspannung. Darüber hinaus können<br />

Sie das elegante Ambiente im großzügigen Doppelzimmer, die<br />

Halbpension mit italienischen Genüssen und „Bene Lava“, den<br />

weitläufigen Spa-und Wellnessbereich, samt Aromaöl-Ganzkörpermassage<br />

und einer Maniküre genießen.<br />

Alle, die gutes Design kennen und schätzen, werden darauf<br />

hoffen, VEGETAL, den Kult-Stuhl der Brüder Bouroullec<br />

für Vitra, zu gewinnen. Der Preis im Wert von 347 Euro wird<br />

gesponsert von Objekt Consult Interior GmbH, Spezialist für<br />

Raumkonzepte und individuelles Wohnen in Starnberg. VEGE-<br />

118 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


TAL mit dem organisch inspirierten Flechtwerk ist aus<br />

recyclebarem Kunststoff und sieht innen genauso gut<br />

aus wie auf der Terrasse.<br />

Das Wochenende auf einem Bio-Bauernhof im Ostallgäu<br />

bei einem der Milchlieferanten der Andechser<br />

Molkerei Scheitz ist ein wunderschöner Preis<br />

für die ganze Familie! Kühe melken, über Wiesen<br />

toben, die gute Luft genießen, alles inklusive. Der<br />

Wert beträgt 200 Euro. Außerdem gibt es von der<br />

Molkerei Scheitz als weiteren Gewinn noch einen<br />

Geschenkkorb mit köstlichen ANDECHSER NATUR<br />

Bio-Produkten im Wert von 50 Euro.<br />

Und für Feinschmecker-Naschkatzen stiftet Clement<br />

chococult aus Bernried einen Pralinenkurs für<br />

zwei Personen mit Insider-Wissen und den zartesten<br />

Versuchungen in edler Schokolade und kostbaren<br />

Zutaten. Der Wert beträgt rund 200 Euro incl. Clement<br />

chococult-Schürze.<br />

Die Aufgabe:<br />

Wer das Magazin aufmerksam liest, findet die gesuchten<br />

Zahlen ohne Probleme. Bitte notieren. Hier die Fragen:<br />

Wie viele Passagiere (ohne Pilot) passen<br />

in die größere Gondel der Landstettener-<br />

Ballonfahrten?<br />

Vor wie vielen Jahren gründete sich die Initiative<br />

zur Rettung des Schacky-Parks in Dießen?<br />

Wie viele Gedichte des Musikers und Kabarettisten<br />

Josef Brustmann finden Sie in diesem Magazin?<br />

Zusammengezählt ergibt das Ihre Glücks-Gewinnzahl,<br />

die Sie bitte mit dem Stichwort GEWINNSPIEL per E-Mail<br />

senden an: kontakt@seemagazin.de<br />

oder per Postkarte an:<br />

Starnberger <strong>SeeMagazin</strong>, max.medienbüro,<br />

Berger Straße 19a, 82335 Berg<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Einsendeschluss: 15.12.2010<br />

DIE GLÜCKLICHEN GEWINNER<br />

Die schönen Preise des Gewinnspiels im<br />

letzten Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> gingen an:<br />

Susi und Oliver Sternbeck aus Eurasburg,<br />

die ein Wochenende zu zweit im DESIGN-<br />

HOTEL WALLISERHOF IN BRAND genießen.<br />

Über den SEGELKURS in der Segel- und<br />

Sportbootschule Tutzing freut sich Ursula<br />

Kitzthum aus Weilheim. Den GIRO-SKI-<br />

HELM von Brandoffice Handelsagentur Lars<br />

Langer ging an Anne Boldt in Gauting und<br />

die Eintrittskarten für einen AUSFLUG<br />

INS LEGOLAND, gestiftet vom Tourismusverband<br />

Starnberger Fünf-Seen-Land,<br />

hat Marianne Bez aus Pöcking gewonnen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 119


Advertorial<br />

Teamspiele<br />

LANDHOTEL KLOSTERMAIER<br />

Zünftig tafeln<br />

wie seinerzeit<br />

Hier wäre auch Ludwig Ganghofer gerne eingekehrt:<br />

Die Wirtin des Ickinger Landhotels Klostermaier<br />

bezieht das Wildbret nämlich vom Jäger aus Fall!<br />

Überhaupt lässt sich im Landhotel Klostermaier beste bayerische<br />

Küche genießen – ob rescher Schweins- oder zarter<br />

Zwiebelrostbraten, frische Forellen und Saiblinge aus Isar oder<br />

Aumühlen-Zucht, Renken aus dem Starnberger See. Ein dreigängiges<br />

Mittagsmenü gibt es schon für 9,80 Euro. Wem nach<br />

kräftigem Ausschreiten auf dem Isarwanderweg zwischen<br />

Thalkirchen und Pupplinger Au oder vom Kloster Schäftlarn<br />

kommend, der Sinn nach einer Brotzeit steht, wird bestens<br />

bedient und auf der Sonnenterrasse mit Blick ins Isartal und<br />

auf das Karwendel-Gebirge belohnt.<br />

Im rustikalen Restaurant sitzt der Gast zünftig an gescheuerten<br />

Holztischen, und der Weinliebhaber wird von Sommelière<br />

Vanessa Koller vorzüglich beraten. Stolz ist Hotelchefin<br />

Karin Schmid auch auf die süßen Sachen aus der hauseigenen<br />

Konditorei. Nicht verpassen: die „Torte Mousse au chocolat“!<br />

Zum Frühstück ab sieben Uhr (wochenends ab acht Uhr) sind<br />

Hotel- wie <strong>Tage</strong>sgäste willkommen. Für Feiern und Tagungen<br />

gibt es einen Nebenraum. Apropos Ganghofer: Vielleicht<br />

hat der ja tatsächlich hier getafelt. Zu seiner Zeit haben Karin<br />

Schmids Vorfahren an gleicher Stelle im „Gasthaus zur Post“<br />

Braten, Bier und Brotzeit serviert. Das Landhotel Klostermaier<br />

wurde 2007 nach dem historischen Vorbild gebaut.<br />

EIN HEFT, RANDVOLL MIT GESCHICHTEN UND<br />

BILDERN, IST IMMER EINE GEMEINSCHAFTS-<br />

SACHE. AUS DEM TEAM KURZ VORGESTELLT<br />

ART! WORK!<br />

Wenn, dann verlieben wir uns bereits nach Bruchteilen<br />

von Sekunden. Deshalb ist der optische Auftritt<br />

auch so wichtig, was Michael Darling und<br />

Andreas Meiler von design apartment sehr wohl<br />

wissen. Die beiden Grafikdesign-Profis aus München<br />

sorgen für unser gutes Aussehen – vom<br />

Titelbild bis zur letzten Seite. Ihre Beziehung zum<br />

Starnberger See außerhalb der Profession? „My favourite<br />

lake with a view!“, sagt Michael, der gebürtige<br />

Engländer. „Ich kenne kein schöneres Schwimmbecken!“,<br />

meint Andreas, der waschechte Münchner.<br />

SPEZIELL!<br />

Christine Schulz ist Journalistin und Buchautorin<br />

(u.a. ausgezeichnete Wissensbücher für Kinder wie<br />

„nachgefragt: Politik“, „Was glaubt die Welt?“ oder<br />

„Wer war das? Forscher und Erfinder.“) Weil sie nicht<br />

nur hervorragend recherchiert und schreibt, sondern<br />

auch in Wörthsee lebt, hat sie uns die spannenden<br />

Geschichten für das Ammersee-Spezial geliefert.<br />

ÜBERALL!<br />

„Wenn einer von uns neun Geschwistern in den<br />

Ferien zu Tante Gundi an den Starnberger See<br />

fahren durfte, war’s das große Los. In Percha gab es<br />

nämlich einen Badeplatz mit Steg, ein Boot und viel<br />

Hüttenzauber!“ Schöne Erinnerungen von Barbara<br />

Kraus, Chefredakteurin des Starnberger <strong>SeeMagazin</strong>s,<br />

die vom Niederrhein stammt („tiefstes Beuys-<br />

Land“), zum Studium nach München kam – und<br />

blieb. Beim Titelbild-Shooting in Leoni hatten sie<br />

und Bildredakteurin Roya Norouzi, Vielgereiste mit<br />

Familien-Landung in München, eine Menge Spaß.<br />

Landhotel Klostermaier<br />

Mittenwalder Straße 9<br />

82057 Icking<br />

Tel. 08178 867870<br />

Kein Ruhetag<br />

www.landhotel-klostermaier.de<br />

AKTUELL!<br />

Unsere Autorin Nina Daebel ist Historikerin, freie<br />

Redakteurin und ein Nordlicht aus Schleswig-<br />

Holstein, die seit sechs Jahren am Starnberger See<br />

unterwegs ist und in Holzhausen lebt. „Für mich<br />

ist der See magisch. Was auch immer ich verloren<br />

glaubte, ist mir hier nah“, sagt Nina. Die magischen<br />

Momente, erklärt unsere Autorin weiter, erlebe sie<br />

eher im ruhigen Winter. „Am Ufer zu stehen und zu<br />

lauschen, wie zerbrechliche Eisstücke durch die<br />

Wellen zart-klirrend aneinandergestoßen werden,<br />

das ist wie der Klang eines Windspiels.“<br />

120 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


4 197540 504504<br />

06<br />

1 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de<br />

JAHRESAUSGABE_2010<br />

€ 4,50<br />

... für Einheimische und Gäste<br />

20 Seiten<br />

AMMERSEE<br />

SPEZIAL<br />

Magazin<br />

HEIMAT HEUTE<br />

Junge Talente &<br />

gute Tradition<br />

ABENTEUER<br />

Im Ballon, auf dem<br />

Kraxnbichl und<br />

mit süßen Möpsen<br />

CHRISTIAN TRAMITZ<br />

Verliebt in<br />

Ammerland<br />

Zwischen »Pastewka«<br />

und »Der Bär«<br />

Star-Gast<br />

Sonsee Neu<br />

+<br />

GEHEIMTIPPS FÜR GENIESSER<br />

SPORT, SPIEL, KULTUR<br />

<strong>Gute</strong>-<strong>Laune</strong>-<strong>Tage</strong><br />

EXTRA!<br />

DER TIPP-KALENDER ZUM MITNEHMEN<br />

MEHR ERLEBEN:<br />

NATURSCHÖNHEITEN<br />

www.seemagazin.de<br />

Fotos: Jens Heilmann; Tanja Rohmann<br />

KLICK!<br />

Zwei, die den See an allen <strong>Tage</strong>n und mit allen <strong>Laune</strong>n<br />

kennen, sind die „Lichtbildner“ Jan Greune und<br />

Dr. Ulrike Mertz, die für das Starnberger <strong>SeeMagazin</strong><br />

auch als Autorin unterwegs ist.<br />

Beide leben am See – der eine in Münsing, die andere<br />

in Starnberg. Neben dem Profihandwerk stellte<br />

Fotograf Jan bei unserer Aufmacher-Reportage zur<br />

Ballonfahrt auch seine akrobatischen Fähigkeiten<br />

unter Beweis: Mit Kamera und Teleskopstange<br />

jonglierte er gefährlich am Gondelrand, um seine<br />

ungewöhnlichen Bilder einzufangen.<br />

Für ihre Geschichte vom „Almdoktor Hausmann“<br />

(Foto und Text) nahm auch Ulrike Mertz einen sportlichen<br />

Auf- und Abstieg auf die Bernauer Alm am<br />

Risserkogel in Angriff.<br />

See-Liebhaber. Oben:<br />

Andreas Meiler und<br />

Michael Darling, design<br />

apartment. 2. Reihe:<br />

Fotograf Jan Greune, die<br />

Autorinnen Christine Schulz<br />

(Mitte) und Nina Daebel.<br />

Unten: Dr. Ulrike Mertz<br />

(links); Bildredakteurin<br />

Roya Norouzi mit Barbara<br />

Kraus, Leitung Redaktion.<br />

wenn<br />

sanft dieberührt<br />

Wohlig warmer Liquid Sound ® Pool<br />

mit außergewöhnlicher Licht- und Klangwelt<br />

über und unter Wasser.<br />

Tauchen Sie ein in die reiche Vielfalt von living senses und verwöhnen Sie Körper, Geist und Seele.<br />

Genießen Sie Entspannung, Inspiration und Wohlbefinden mit allen Sinnen.<br />

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sanfte Körperarbeit und tiefe, innere Harmonie. Lösung und Vertrauen erwachen.<br />

• Schöpfen Sie aus der Fülle der Möglichkeiten von Hatha-Yoga bis Dream-Yoga.<br />

Sammeln Sie neue Lebensenergie und spüren Sie den Gleichklang in Ihrem Körper.<br />

Wahrnehmung und Bewusstsein entfalten sich.<br />

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Wir laden Sie ein, eine neue Quelle des Wohlbefindens zu entdecken. Eröffnung im Herbst 2010<br />

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www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 121<br />

Dr. Daniela Kürner-Czech· Zieglerweg 9a· 82335 Berg· Telefon 0 81 51 - 2 68 64 -80· Fax - 82· info@livingsenses.net· www.livingsenses.net<br />

Creation: Carut & Tauschinski, Bilder: Nadine Nowak, Katrin Jakobsen


AUF WIEDERSEHEN / ... im Frühjahr 2011<br />

<strong>SeeMagazin</strong>-Extras:<br />

Wir möchten, dass Sie rundum informiert sind!<br />

Unsere Website www.seemagazin.de bietet<br />

aktuelle Tipps und Termine. Und allzeit dabei:<br />

Der kleine Veranstaltungskalender als hübscher<br />

Leporello für Ihre Hand- oder Brieftasche.<br />

Zum Einstecken schön: Wenn der Taschenkalender des Starnberger<br />

<strong>SeeMagazin</strong>s (siehe rechts) in Ihrer Ausgabe fehlt, können Sie ihn kostenlos<br />

nachbestellen über kontakt@seemagazin.de oder telefonisch unter<br />

08151 959974. Noch mehr aktuelle Infos gibt es unter www.seemagazin.de<br />

Wenn Sie eine der Ausgaben des Starnberger Seemagazins<br />

verpasst haben, können Sie diese zum Sonderpreis von 3 €<br />

zzgl. Versandkosten nachbestellen. Oder nutzen Sie unsere<br />

Sonderaktion: Alle fünf bisherigen Ausgaben (siehe unten)<br />

zum Preis von nur 10 € zzgl. Versandkosten. Per E-Mail:<br />

kontakt@seemagazin.de oder telefonisch unter 08151 959974.<br />

Design & Layout:<br />

Magazin<br />

IMPRESSUM<br />

Starnberger <strong>SeeMagazin</strong><br />

Jahresausgabe 2010<br />

Gedruckte Aufl age: 25.000<br />

Das Starnberger <strong>SeeMagazin</strong><br />

wird herausgegeben von<br />

Verlag max.medienbüro<br />

Berger Str. 19a<br />

82335 Berg<br />

Tel. 08151 959974<br />

Fax 08151 959973<br />

kontakt@seemagazin.de<br />

Leitung Redaktion:<br />

Barbara Kraus<br />

Redaktionsbüro<br />

Kanalstr.19a<br />

85774 Unterföhring<br />

kraus@seemagazin.de<br />

Projektleitung:<br />

Sabine Schönmann (verantw.)<br />

Elke Ross<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Design & Layout:<br />

design apartment<br />

Michael Darling, Andreas Meiler<br />

Holzstr. 26, 80469 München<br />

www.design-apartment.de<br />

Bildredaktion:<br />

Roya Norouzi<br />

Schlussredaktion:<br />

Petra Leitner<br />

Freie Mitarbeiter<br />

dieser Ausgabe:<br />

Text:<br />

Dr. Peter Baier, Nina Daebel,<br />

Manfred Hummel, Dr. Ulrike<br />

Mertz, Elke Reichart, Max<br />

Scharnigg, Christine Schulz,<br />

Patricia Wiede.<br />

Fotografen: Peter von Felbert,<br />

Jan Greune, Thomas Kilper,<br />

Carsten Knappe (Illustrationen),<br />

Quirin Leppert, Dr. Ulrike Mertz,<br />

Tanja Rohmann, Thomas<br />

Schmid, Harry Sternberg.<br />

Ansprechpartner für<br />

Werbekunden:<br />

Sabine Schönmann<br />

schoenmann@seemagazin.de<br />

Elke Ross<br />

ross@seemagazin.de<br />

Litho & WebDesign:<br />

w&co MediaServices<br />

81737 München<br />

Druck:<br />

Aumüller Druck<br />

93057 Regensburg<br />

Für unsere Leser<br />

See-Sticker<br />

kostenlos unter<br />

www.seemagazin.de<br />

SeeExtra!<br />

122 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de


Porsche empfiehlt<br />

Hier erfahren Sie mehr – www.porsche.de oder Telefon 01805 356 - 911, Fax - 912 (EUR 0,14/min).<br />

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der Ihre Vernunft um den Verstand bringt.<br />

Der neue Panamera und Panamera 4.<br />

Die kontrollierte Unvernunft: der 3,6-Liter-V6-Saugmotor der neuen Modelle Panamera und<br />

Panamera 4 mit Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) inkl. Auto Start-Stop-Funktion.<br />

Optional beim Panamera, serienmäßig beim Panamera 4. Plus Benzindirekteinspritzung<br />

(DFI) und VarioCam Plus – bei beiden Serie. Für 300 PS Leistung – und das ab 9,3 Liter<br />

Verbrauch. Und für 4 auf Reisen: 4 Einzelsitze und ein Stauraum von bis zu 1.263 Litern.<br />

Klingt vernünftig und nach Spaß? Klingt nach Porsche Intelligent Performance.<br />

www.seemagazin.de | Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 123<br />

Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerstädtisch 12,7–16,4 · außerstädtisch 6,9–7,8 · insgesamt 9,3–11,3 · CO 2<br />

-Emission: 218–265 g/km


Meer<br />

erleben!<br />

Blick auf eine Perlenfarm in Japan - Abb. mit freundlicher Genehmigung von JPEA<br />

Wir waren wieder bei unseren Perlzüchtern und haben dort<br />

die bezauberndsten Schätze des Meeres für Sie ausgewählt.<br />

Die Zuchtperlen aus Japan, China und der Südsee sind nun bei uns eingetroffen.<br />

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Auswahl an Südsee-,Tahiti-, Akoya- und Süßwasser-Zuchtperlen.<br />

Ob traditionell, modisch oder extravagant, bei uns findet jeder<br />

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unseren Direktimport möglich sind.<br />

seit 1864<br />

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SENDLINGER STRASSE 15 · MÜNCHEN · TEL. 089 2608038 · FAX 089 2608107<br />

124 Starnberger <strong>SeeMagazin</strong> 2010 | www.seemagazin.de

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