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DIGITAL INSIDER Mobil-TV auf der Kippe (Vorschau)

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Ausgabe 47 August 2008 www.digital-insi<strong>der</strong>.de<br />

D i g i t a l I n s i d e r<br />

U n a b h ä n g i g e r I n f o r m a t i o n s d i e n s t f ü r d i g i t a l e s F e r n s e h e n & M e d i e n<br />

Auf ins Digital-<strong>TV</strong><br />

Die Quotenmessung ist die Währung<br />

<strong>der</strong> Werbeindustrie – zum Ärger <strong>der</strong><br />

Spartensen<strong>der</strong>. Michael Darkow, General<br />

Director <strong>der</strong> GfK-Fernsehforschung, weist<br />

<strong>der</strong>en Kritik zurück und erklärt, wo es<br />

Probleme gibt.<br />

Auf ins Internet<br />

Für Web-<strong>TV</strong>-Anbieter aus Bayern heißt<br />

es jetzt: Ab 500 Nutzern muss gezahlt<br />

werden. Das hält BLM-Präsident<br />

Wolf-Dieter Ring für sinnvoll. Defizite<br />

sieht er im Jugendschutz bei Gewinnspielen<br />

im Fernsehen.<br />

Auf zu neuen Ufern<br />

Mit NDS kommt viel Bewegung in den<br />

Markt. Das spürt auch Holger Ippach<br />

von Nagra. Er sieht sein Unternehmen<br />

aber noch als Nummer eins. Wie sich die<br />

Schweizer behaupten wollen, erklärt er<br />

im DI-Interview.<br />

Seite 2 Seite 3 Seite 6<br />

<strong>Mobil</strong>-<strong>TV</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> <strong>Kippe</strong><br />

Droht noch vor dem kommerziellen Start das Ende für DVB-H in Deutschland? – Netzausbau bislang nicht in Auftrag gegeben<br />

Anfang August kamen Gerüchte <strong>auf</strong>,<br />

<strong>Mobil</strong>e 3.0 würde die Lizenzen zurückgeben.<br />

Seitdem herrscht Schweigen<br />

im Walde. Auch <strong>auf</strong> Nachfrage von<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong> wollte <strong>der</strong> DVB-H-Betreiber<br />

nichts sagen. „Der Prozess wird<br />

vorangetrieben“, erklärte ein Sprecher<br />

von <strong>Mobil</strong>e 3.0.<br />

Auch gegenüber den Landesmedienanstalten<br />

hüllt sich das Joint Venture zwischen<br />

den Verlagen Burda und Holtzbrinck<br />

sowie Naspers in Schweigen. Auf<br />

die schriftliche Bitte um Klärung blieb<br />

bislang jede Antwort aus. Spätestens im<br />

September, wenn die Zulassungs- und<br />

Aufsichtskommission (ZAK) <strong>der</strong> Landesmedienanstalten<br />

wie<strong>der</strong> tagt, wird<br />

<strong>der</strong> DVB-H-Betreiber aber Thema sein.<br />

Ruf geschädigt<br />

Seit dem 1. Juni ist DVB-H in den<br />

Städten Frankfurt am Main, Hannover,<br />

München und Hamburg „on air“, wenn<br />

auch nicht, wie erst geplant, kommerziell.<br />

Nokia und Samsung lieferten für<br />

das Pilotprojekt die Handys. Media<br />

Broadcast installierte das Netz. Doch<br />

bislang erhielt <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Bundesnetzagentur<br />

ausgewählte Netzbetreiber<br />

keine weitere Be<strong>auf</strong>tragung für den<br />

Ausbau des DVB-H-Netzes. Ende 2008<br />

will <strong>Mobil</strong>e 3.0 kommerziell mit mobilem<br />

Fernsehen starten. Der jetzige Stillstand<br />

dürfte aber dafür sorgen, dass<br />

sich <strong>der</strong> Start nach hinten verschiebt.<br />

Dass er ganz ausfällt, glauben Insi<strong>der</strong><br />

indes nicht. Sie sehen eher Zeichen dafür,<br />

dass <strong>Mobil</strong>e 3.0 endlich den Ernst<br />

<strong>der</strong> Lage erkannt hat. Die Fehler <strong>der</strong><br />

Vergangenheit haben aber zumindest<br />

dem Ruf des Unternehmens geschadet –<br />

vom Technologiestandort Deutschland<br />

einmal ganz zu schweigen. Nach ihren<br />

missglückten Versuchen in Sachen EPG<br />

scheinen deutsche Verlagshäuser ihre<br />

„Wir-machen-jetzt-auch-Fernsehen“-<br />

Geschichte fortschreiben zu wollen.<br />

Zusammen mit Naspers haben Burda<br />

und Holtzbrinck schnell das Ru<strong>der</strong> bei<br />

<strong>Mobil</strong>e 3.0 in die Hände genommen.<br />

Ehemalige Protagonisten aus den Reihen<br />

<strong>der</strong> <strong>Mobil</strong>es Fernsehen Deutschland<br />

GmbH (MFD), immerhin dank<br />

DMB mit einiger <strong>Mobil</strong>-<strong>TV</strong>-Erfahrung<br />

ausgestattet, und von Neva Media wurden<br />

kalt gestellt. Doch das Ru<strong>der</strong> zeigte<br />

nicht in Richtung <strong>der</strong> <strong>Mobil</strong>funker, obwohl<br />

selbst die Landesmedienanstalten<br />

von <strong>Mobil</strong>e 3.0 Verträge mit T-<strong>Mobil</strong>e,<br />

Vodafone und O2 for<strong>der</strong>ten.<br />

Ein schwerwiegen<strong>der</strong> Fehler, wie sich<br />

herausstellen sollte. Die <strong>Mobil</strong>funker<br />

konterten mit DVB-T. Eine Entwicklung,<br />

die nicht überraschend kam.<br />

Bereits zur IFA 2007 wurden DVB-T-<br />

Handys vorgestellt. So steht <strong>Mobil</strong>e 3.0<br />

heute vor den Scherben <strong>der</strong> eigenen<br />

Strategie: kein Vertriebsmodell mit den<br />

<strong>Mobil</strong>funkern, kein weiterer Ausbau<br />

des DVB-H-Netzes und keine Anzeichen<br />

für mobile Inhalte. Deren Entwicklung<br />

wurde von den Landesmedienanstalten<br />

vertraglich fixiert, aber <strong>Mobil</strong>e<br />

3.0 kann selbst entscheiden, wie diese<br />

aussehen. Doch auch hierzu bis dato:<br />

Fehlanzeige.<br />

Beson<strong>der</strong>e Situation<br />

Arndt Rautenberg und Sung Ha von<br />

OC & C Strategy Consultants, zählen<br />

für <strong>Mobil</strong>-<strong>TV</strong>-Anbieter drei wichtige<br />

Punkte <strong>auf</strong>. „Neben spezifischem, vertikalem<br />

Content für jedes Kundensegment<br />

müssen sie auch starke, populäre<br />

Marken als Branding-Vehikel nutzen<br />

und darüber hinaus flexible Abrechnungsmodelle<br />

anbieten“, erklärt Rautenberg.<br />

Doch auch sie sehen die beson<strong>der</strong>e<br />

Situation in Deutschland. „Im<br />

Moment ist insbeson<strong>der</strong>e die Vermarktungsfrage<br />

ungeklärt, da <strong>Mobil</strong>e 3.0<br />

und die dahinter stehenden Verlage –<br />

im Gegensatz zu den <strong>Mobil</strong>funkanbietern<br />

– kaum Erfahrung im direkten<br />

Kundenvertragsgeschäft haben. Zudem<br />

fehlen ihnen etablierte Vertriebskanäle“,<br />

fasst Ho zusammen. Rautenberg<br />

ergänzt: „Mit Blick <strong>auf</strong> Deutschland<br />

bleibt die interessanteste Frage, wer in<br />

Zukunft die konsolidierende Rolle einnehmen<br />

und die Kundenbeziehungen<br />

unterhalten wird – <strong>Mobil</strong>e 3.0 o<strong>der</strong> die<br />

<strong>Mobil</strong>funkanbieter?“ Bevor sich Burda,<br />

Holtzbrinck und Naspers jedoch nicht<br />

äußern, fällt alles ins Reich <strong>der</strong> Spekulation.<br />

MH<br />

Schöne Vorstellung, doch hinter dem Fernsehempfang <strong>auf</strong> dem Handy steht ein großes Fragezeichen. Haben die <strong>Mobil</strong>funker <strong>Mobil</strong>e 3.0 ins Leere l<strong>auf</strong>en lassen?<br />

Bild: Vodafone<br />

Kommentar<br />

Was kommt nach NDS?<br />

von Florian Pötzsch<br />

Die nächsten Monate<br />

werden spannend.<br />

Wenn Premiere<br />

nur noch<br />

Digitalreceiver<br />

mit integrierter<br />

NDS-Verschlüsselung<br />

subventioniert,<br />

steht <strong>der</strong><br />

deutsche Markt<br />

für Set-Top-Boxen vor zwei Szenarien.<br />

Variante eins: Die NDS-Receiver<br />

werden <strong>der</strong> Standard, denn künftige<br />

Digitalumsteiger setzen vorsorglich<br />

<strong>auf</strong> Premiere-Boxen – es könnte ja<br />

sein, dass man vielleicht mal abonnieren<br />

möchte. Premiere-Neukunden erhalten<br />

sowieso nur noch NDS-Geräte.<br />

Für Hersteller ohne NDS-Lizenz geht<br />

es ab in den Keller. Variante zwei geht<br />

in Richtung Italien: Die meisten Sky-<br />

Italia-Nutzer pfeifen <strong>auf</strong> vorgeschriebene<br />

Digitalreceiver. Hier regiert das<br />

Softcam und NDS-Smartcards l<strong>auf</strong>en<br />

in halblegalen Modulen sowie entsprechend<br />

modifizierten Set-Top-Boxen.<br />

Der Markt bleibt weiter offen,<br />

aber ebenso chaotisch.<br />

In Deutschland wird es wohl auch<br />

in Richtung eines weiterhin offenen<br />

Marktes gehen. Linux-Boxen, exotische<br />

CI-Module und an<strong>der</strong>e gepatchte<br />

Receiver werden wahrscheinlich<br />

nicht so schnell verschwinden.<br />

Wer seine Digitalboxen jedoch legal<br />

an den Kunden bringen will, wird <strong>auf</strong><br />

CI Plus setzen müssen. Das ist eine<br />

bittere Pille für den Endkunden, aber<br />

besser noch als „Gängelungsreceiver“<br />

ohne jeglichen Komfort. Die hiesigen<br />

Pay-<strong>TV</strong>-Anbieter müssen zu CI Plus<br />

verdonnert werden, damit je<strong>der</strong> Hersteller<br />

entsprechende Set-Top-Boxen<br />

produzieren kann. Vielfalt ist wichtig<br />

und sichert Arbeitsplätze.<br />

Dreikampf um Set-Top-Boxen<br />

Märkte für Verschlüsselungssysteme und Middleware stark in Bewegung – Kabelnetzbetreiber schreiben aus<br />

Mit NDS kommt Bewegung in den<br />

Markt für CA-Systeme und Middleware.<br />

Hier ist Deutschland noch ein relativ<br />

unbeschriebenes Blatt. Premiere verfügt<br />

zwar über drei Interaktiv-Receiver,<br />

die mit <strong>der</strong> NDS-Middleware „Media-<br />

Highway“ ausgestattet sind, doch diese<br />

kommt seit nunmehr zwei Jahren nicht<br />

zum Einsatz.<br />

Doch die Zeit scheint langsam reif zu<br />

sein. Kabel BW will noch in diesem Jahr<br />

mit Video-on-Demand-Angeboten starten.<br />

Auch hierfür wird die Middleware<br />

von NDS geliefert. Bei Unitymedia und<br />

Kabel Deutschland l<strong>auf</strong>en nach Informationen<br />

von <strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong> <strong>der</strong>zeit<br />

Ausschreibungen für eine Middleware.<br />

Bis Anfang August nahmen die Kölner<br />

Angebote entgegen. Experten erwarten<br />

eine Entscheidung zwischen MHP und<br />

<strong>der</strong> Nagra-Tochter Open<strong>TV</strong>. Für beide<br />

Systeme soll es bei Kabel Deutschland<br />

bereits einen „Proof of Concepts“, also<br />

eine Machbarkeitsstudie geben. Beide<br />

Kabelnetzbetreiber wollten <strong>auf</strong> Anfrage<br />

von DI keine Stellungnahme zu den<br />

Ausschreibungen abgeben, haben sie<br />

allerdings auch nicht dementiert.<br />

MHP vor Rückkehr?<br />

Keine Chancen <strong>auf</strong> dem deutschen<br />

Markt werden MHEG-5 eingeräumt,<br />

auch wenn sich vor einigen Wochen<br />

<strong>der</strong> Elektronikriese LG für die insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Großbritannien stark vertretende<br />

Technologie aussprach. Gerade<br />

im Kabel ist MHEG-5, <strong>auf</strong> Grund des<br />

prinzipiell fehlenden Rückkanals, keine<br />

Alternative. Auch ein eigener EPG<br />

des Kabelnetzbetreibers lässt sich nur<br />

schwer <strong>auf</strong> MHEG-5-Basis darstellen.<br />

Ob hingegen MHP das Rennen machen<br />

wird, ist fraglich. Das Thema hinterließ<br />

in Deutschland viel verbrannte Erde.<br />

„Die Aufhebung <strong>der</strong> MHP-Gebühren<br />

für FTA-Broadcaster hat keine Auswirkungen<br />

<strong>auf</strong> die Receiverkosten, <strong>auf</strong> die<br />

MHP immer noch maßgeblichen Einfluss<br />

hat“, erklärt David Cutts, Director<br />

Strategy and Technology <strong>der</strong> International<br />

MHEG Promotion Alliance (Impala).<br />

MHP-Middleware-Anbieter müssen<br />

sich also ordentlich strecken, um mit<br />

Open<strong>TV</strong> mithalten zu können.<br />

Lachen<strong>der</strong> Dritter<br />

Dabei darf <strong>der</strong> Dritte im Bunde nicht<br />

vergessen werden: „MediaHighway“<br />

von NDS. Im Juni berichtete die englische<br />

Zeitschrift „New Media Markets“<br />

über eine Vereinbarung zwischen NDS<br />

und Kabel Deutschland, die Verschlüsselung<br />

Videoguard neben Nagravision<br />

im Kabel einzusetzen. Es dürfte einfacher<br />

sein, wenn Middleware und CA-<br />

System von einem Anbieter kommen.<br />

Auch hierzu gab es <strong>auf</strong> DI-Anfrage<br />

kein Statement von Kabel Deutschland.<br />

„Derzeit ist zu viel im Fluss“, so eine<br />

KDG-Sprecherin.<br />

Hierbei spielt auch Premiere eine Rolle.<br />

„Von Vorteil ist für uns natürlich, wenn<br />

ein Netzbetreiber das gleiche System<br />

einsetzt wie Premiere“, erklärt Andreas<br />

Rudloff, Leiter CA-Sicherheit beim Pay-<br />

<strong>TV</strong>-Anbieter. Der Schwerpunkt liegt für<br />

ihn jedoch mehr in den Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Middleware-Frage<br />

lässt Premiere offen. „Wie <strong>der</strong> Filmabruf<br />

bei Premiere Direkt Plus zukünftig<br />

realisiert wird, mit welchen Receivern<br />

und welchem Verschlüsselungssystem,<br />

das besprechen wir mit den Receiverherstellern<br />

und den Verschlüsselungsdienstleistern“,<br />

so Rudloff gegenüber<br />

DI. Zumindest ist bei Premiere nicht<br />

geplant, sowohl NDS als auch Nagra in<br />

eine Box zu integrieren.<br />

MH<br />

Kompakt<br />

Internet via DVB-T<br />

Der <strong>Mobil</strong>funkbetreiber Vodafone<br />

möchte brachliegende DVB-T-Frequenzen<br />

für mobiles Internet nutzen<br />

und sich im Gegenzug verpflichten,<br />

bisher nicht durch DSL erschlossene<br />

Gebiete mit einem breitbandigen Internetzugang<br />

zu versorgen. Der Vorstandsvorsitzende<br />

des Unternehmens,<br />

Fritz Joussen, sprach sich im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Präsentation <strong>der</strong> Zahlen des zweiten<br />

Quartals 2008 zudem für eine<br />

„Allianz für Infrastruktur“ aus, in <strong>der</strong><br />

Bund, Län<strong>der</strong> und Industrie zusammenarbeiten<br />

sollten. Parallel arbeitet<br />

Vodafone am Ausbau seines UMTS/<br />

HSDPA-Netzes. In einem Pilotprojekt<br />

in Würzburg soll die Bandbreite von<br />

standardmäßigen 3,6 <strong>auf</strong> 14,4 Megabit<br />

pro Sekunde (Mbit/s) erhöht werden.<br />

Bislang liegt nur an Orten von beson<strong>der</strong>em<br />

öffentlichem Interesse wie Flughäfen<br />

und Messearealen eine Bandbreite<br />

von maximal 7,2 Mbit/s an. TM


Digital Insi<strong>der</strong> www.digital-insi<strong>der</strong>.de<br />

Eisige Stimmung im heißen Südkorea<br />

Boxenmarkt im Sinkflug – Aktienkurse vieler koreanischer Hersteller brechen ein – Humax und Topfield drohen mit Klagen<br />

Südkorea leidet <strong>der</strong>zeit nicht nur unter<br />

hochsommerlichen Temperaturen. Die<br />

Manager <strong>der</strong> großen Set-Top-Boxen-<br />

Hersteller kommen insbeson<strong>der</strong>e dann<br />

ins Schwitzen, wenn sie einen Blick<br />

<strong>auf</strong> die Entwicklung ihres Aktienkurses<br />

werfen. Keine Frage, <strong>der</strong> koreanische<br />

Boxenmarkt befindet sich <strong>auf</strong> Talfahrt.<br />

Der Kurs von Hyundai Digital Technology<br />

verlor in einem Jahr knapp<br />

72 Prozent, die Aktien von Topfield<br />

und Kaon Media büßten zwei Drittel<br />

ihres Werts ein, das Papier von Humax<br />

fiel um die Hälfte, das von Arion<br />

um 40 Prozent. Die Ausnahme bildet<br />

Homecast. Die Aktie verlor innerhalb<br />

eines Jahres nur knapp drei Prozent.<br />

Noch im letzten Jahr schossen die Exporte<br />

<strong>der</strong> koreanischen Boxenhersteller<br />

in die Höhe. Die Rekordsumme von<br />

über einer Trillion koreanischer Won<br />

(ca. 984 Millionen US-Dollar) wurde<br />

prognostiziert. Hochwertige Produkte<br />

wie PVR und HD<strong>TV</strong>-Boxen wehrten die<br />

Billigattacke aus China ab – glaubte<br />

man. Doch seit Beginn des Jahres geht<br />

es abwärts. Im März erreichte <strong>der</strong> koreanische<br />

Won seinen Tiefpunkt. Waren<br />

1 000 Won im November 2007 noch<br />

1,10 US-Dollar wert, fiel die südkoreanische<br />

Währung im März <strong>auf</strong> 90 US-<br />

Cent ab und dümpelt nun etwas unter<br />

einem US-Dollar. Steigende Transportkosten<br />

drücken <strong>auf</strong> die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

exportorientierten Boxenindustrie Südkoreas.<br />

Klagewelle<br />

Die frostige Stimmung in <strong>der</strong> Branche<br />

gipfelt in einer Reihe von Klagen, <strong>der</strong>en<br />

Protagonisten die Hersteller Humax<br />

und Topfield sind. Das Verhältnis zwischen<br />

beiden Unternehmen ist ohnehin<br />

ein beson<strong>der</strong>es, wurde doch Topfield<br />

im Jahr 2000 von ehemaligen Humax-<br />

Ingenieuren gegründet. Humax hat nun<br />

den CEO von Topfield, Yong Cheol Lee,<br />

<strong>auf</strong> angeblich 120 Millionen US-Dollar<br />

verklagt. Lee war Leiter <strong>der</strong> Abteilung<br />

Software-Entwicklung bei Humax. Er<br />

soll für Topfield-Receiver ein OSD benutzt<br />

haben, das er noch bei Humax<br />

entwickelt hat. Obwohl dieser Tatbestand<br />

schon mehrere Jahre zurückliegt,<br />

greift Humax ihn nun <strong>auf</strong>. Insi<strong>der</strong> wun<strong>der</strong>t<br />

das nicht, auch wenn sie <strong>der</strong> Klage<br />

nur wenig Chancen <strong>auf</strong> Erfolg einräumen.<br />

Sie interpretieren dies als Antwort<br />

<strong>auf</strong> eine Klage, die Topfield gegen<br />

den Konkurrenten anstrengte. Hierbei<br />

ging es um das Abwerben eines hohen<br />

Topfield-Ingenieurs durch Humax. Ohnehin<br />

wechseln die Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

koreanischen Boxenindustrie häufig ihren<br />

Arbeitgeber. Solche Streitigkeiten<br />

sind dabei fast an <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />

Die schwierige wirtschaftliche Lage erhöht<br />

jedoch noch einmal die Brisanz<br />

solcher juristischer Verfahren.<br />

Zwischenzeitlich verklagt Topfield das<br />

koreanische Unternehmen <strong>TV</strong>ON, weil<br />

ehemalige Mitarbeiter einen Sourcecode<br />

mit zu <strong>TV</strong>ON genommen haben<br />

sollen. Doch auch hier gilt: Minimale<br />

Erfolgsaussichten, es sei denn, <strong>TV</strong>ON<br />

Arion<br />

Handan<br />

Homecast<br />

Kaon Media<br />

Topfield<br />

Humax<br />

Erlöse koreanischer Set-Top-Boxen-Hersteller in 2007<br />

41 Mio. US-Dollar<br />

99 Mio. US-Dollar<br />

102 Mio. US-Dollar<br />

118 Mio. US-Dollar<br />

179 Mio. US-Dollar<br />

725 Mio. US-Dollar<br />

0 100 200 300 400 500 600 700<br />

Quelle: Auerbach Verlag<br />

hat den Code eins zu eins übernommen.<br />

In solchen rechtlichen Verfahren<br />

schwebt immer ein wenig Verzweifelung<br />

mit. Dass Topfield-Boss Lee die<br />

120 Millionen US-Dollar zahlen muss,<br />

steht zwar noch nicht fest, da das Verfahren<br />

noch läuft. Angeblich wollen<br />

sich Humax und Topfield nun außergerichtlich<br />

einigen. Sorgen muss sich<br />

Lee aber – wie viele an<strong>der</strong>e CEOs – wohl<br />

eher um den sinkenden Aktienkurs seines<br />

Unternehmens machen. MH<br />

„Gemessen wird bei uns alles“<br />

Fernsehpanel <strong>der</strong> AGF/GfK rüstet sich für die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> digitalen <strong>TV</strong>-Welt – Kritik <strong>der</strong> Spartensen<strong>der</strong> zurückgewiesen<br />

Die Quotenmessung <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

für Konsumforschung (GfK) ist immer<br />

noch <strong>der</strong> Gradmesser für die<br />

Werbeindustrie – zum Leidwesen <strong>der</strong><br />

Spartensen<strong>der</strong>. Wie sich die GfK <strong>auf</strong><br />

die digitale Zukunft vorbereitet und<br />

welche Probleme die Quotenmesser<br />

noch zu lösen haben, verriet Michael<br />

Darkow, Managing Director GfK-Fernsehforschung,<br />

DI-Chefredakteur Marc<br />

Hankmann.<br />

Herr Darkow, im AGF/GfK-Fernseh-<br />

Panel befinden sich 5 640 Haushalte.<br />

Wonach werden diese ausgesucht?<br />

Zunächst einmal ist die Zahl von 5 640<br />

Haushalten eine Vertragsvorgabe für<br />

unsere so genannte Bruttogröße. Wir<br />

haben stets mehr Haushalte im Panel,<br />

weil aus verschiedenen Gründen nicht<br />

je<strong>der</strong> Haushalt täglich Daten übermittelt.<br />

Die Mindestgröße für berichtende<br />

Haushalte liegt zur Zeit bei 5 100 Haushalten,<br />

so dass wir ungefähr eine zehnprozentige<br />

Netto-Brutto-Lücke haben.<br />

Die Haushalte im Fernseh-Panel geben<br />

ein verkleinertes Abbild <strong>der</strong> deutschen<br />

Fernsehbevölkerung wie<strong>der</strong>, d. h. alle<br />

relevanten Strukturen wie Alter, Geschlecht<br />

o<strong>der</strong> Bildung müssen sich in<br />

diesem Modell genauso wie<strong>der</strong>finden<br />

wie in <strong>der</strong> Gesamtheit.<br />

Nach eigenen Angaben gibt die Arbeitsgemeinschaft<br />

Fernsehforschung (AGF)<br />

jährlich 17 Millionen Euro für die Quotenmessung<br />

aus. Ist das <strong>der</strong> Preis für<br />

die GfK-Messung?<br />

„Grundverschlüsselung<br />

heißt ja nicht<br />

unbedingt, dass über<br />

Rückkanäle einzelne<br />

Vorgehensweisen bei<br />

<strong>der</strong> Programmauswahl<br />

gemessen werden.“<br />

Das ist in etwa <strong>der</strong> Preis aus dem vergangenen<br />

Jahr. In diesem und den<br />

Folgejahren wird es wegen des Austausches<br />

<strong>der</strong> Messgeräte etwas mehr sein.<br />

Die AGF gibt aber nicht nur Geld bei<br />

<strong>der</strong> GfK aus, son<strong>der</strong>n auch bei an<strong>der</strong>en<br />

Instituten – beispielsweise für Kontrolluntersuchungen,<br />

die durchgeführt werden<br />

müssen, um nachzuweisen, dass<br />

unsere Daten auch aussagefähig sind.<br />

Seit 2001 messen Sie auch die Sehgewohnheiten<br />

digitaler Haushalte. Gibt es<br />

Unterschiede zu analogen Haushalten?<br />

Michael Darkow, Managing Director <strong>der</strong> GfK-<br />

Fernsehforschung, hat sich vom DVB-Standard mehr<br />

versprochen<br />

Bild: GfK<br />

Die Vielfalt <strong>der</strong> Empfangsmöglichkeiten<br />

ist in digitalen Haushalten logischerweise<br />

höher als in analogen. Das führt<br />

dazu, dass sich das Nutzungsverhalten<br />

<strong>auf</strong> mehr Angebote verteilt. Die Zahl<br />

<strong>der</strong> eingeschalteten <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong> in digitalen<br />

Haushalten liegt ungefähr bei 20<br />

pro Woche, wobei das natürlich auch<br />

nicht immer dieselben 20 Programme<br />

sind. Wir stellen eine weiterhin zunehmende<br />

Fragmentierung des Marktes<br />

fest, das heißt, die Großen verlieren<br />

Marktanteile zugunsten <strong>der</strong> Kleinen.<br />

Welche Trends erkennen Sie neben <strong>der</strong><br />

Fragmentierung des Marktes noch?<br />

Wir sehen eine Verlagerung <strong>der</strong> Sehgewohnheiten<br />

von den ganz großen<br />

Sen<strong>der</strong>n zu den mittleren. Dies haben<br />

wir aber auch schon in <strong>der</strong> analogen<br />

<strong>TV</strong>-Welt festgestellt. Wir sind jetzt in<br />

einer Phase, in <strong>der</strong> die Sen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

dritten, vierten und fünften Generation<br />

immer ein kleines bisschen mehr<br />

an diesen Marktanteilen abknabbern.<br />

Diese Entwicklung geht einher mit <strong>der</strong><br />

Zunahme an Empfangsgeräten in den<br />

Haushalten, also dem Trend vom Eingeräte-<br />

zum Mehrgerätehaushalt. Das<br />

führt dazu, dass sich Sehgewohnheiten<br />

im Fernsehen individualisieren. Natürlich<br />

ist <strong>der</strong> Standardfall immer noch<br />

<strong>der</strong> gemeinsame Familienabend vorm<br />

Fernseher, aber dies wird weniger.<br />

Ist die Quotenmessung <strong>der</strong> GfK <strong>auf</strong><br />

diese Verän<strong>der</strong>ungen vorbereitet? Wie<br />

reagieren Sie dar<strong>auf</strong>?<br />

Die zunehmende Gerätevielfalt in den<br />

Haushalten bilden wir natürlich auch<br />

im Fernsehpanel ab. Zweit-, Dritt- o<strong>der</strong><br />

Viertgeräte sind schon immer in unserem<br />

System entsprechend berücksichtigt<br />

und damit gemessen worden.<br />

Das wird aber immer mehr, sodass wir<br />

mehr Messgeräte pro Haushalt einsetzen<br />

müssen. Ferner geht es in <strong>der</strong> digitalen<br />

Welt darum, die Messgenauigkeit<br />

<strong>auf</strong>rechtzuerhalten. Im Wesentlichen<br />

handelt es sich dabei um die korrekte<br />

Identifizierung <strong>der</strong> <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong>. Das ist<br />

in <strong>der</strong> digitalen Welt lei<strong>der</strong> nicht einfacher<br />

geworden.<br />

Warum nicht?<br />

Lei<strong>der</strong> ist nicht je<strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>-Code korrekt,<br />

<strong>der</strong> mit ausgestrahlt wird. Daher<br />

müssen wir einen zusätzlichen Aufwand<br />

betreiben, um die Messgenauigkeit<br />

zu wahren. Für uns ist das schon<br />

dramatisch, wenn so etwas nur in<br />

Randfällen <strong>auf</strong>tritt, wenn sich zum<br />

Beispiel ein Techniker vertut. Aber<br />

wir müssen eben Kontrollmechanismen<br />

<strong>auf</strong>bauen, um die Messgenauigkeit in<br />

jedem Fall garantieren zu können.<br />

In <strong>der</strong> Diskussion um die Regulierung<br />

von elektronischen Programmführern<br />

wird überlegt, die Rangfolge <strong>der</strong> Programme<br />

u. a. anhand des Marktanteils<br />

zu ermitteln. Halten Sie dies für ein<br />

probates Mittel?<br />

Das ist ja das, was Programmzeitschriften<br />

in gedruckter Art heute auch<br />

fast tun. Natürlich zementieren solche<br />

Verfahren immer den Status quo. Ob es<br />

ein probates Mittel ist, weiß ich nicht.<br />

Die Diskussion, ob man die Reihenfolge<br />

im EPG nach qualitativen Inhaltsgesichtspunkten<br />

festlegen sollte, ist<br />

allerdings eine ganz, ganz schwierige.<br />

Vielleicht ist es daher durchaus angemessen,<br />

sich an quantitativen Werten<br />

zu orientieren.<br />

Innerhalb dieser Diskussion wird kritisiert,<br />

dass unterhalb von einem Prozent<br />

Marktanteil nicht gemessen wird.<br />

Müssen Sie genauer werden, um die<br />

digitale Fernsehlandschaft in <strong>der</strong> <strong>TV</strong>-<br />

Quote besser abbilden zu können?<br />

Gemessen wird bei uns alles. Je<strong>der</strong><br />

noch so kleine Nutzungsvorgang hat<br />

für die Verteilung <strong>der</strong> Marktanteile<br />

eine Relevanz. Das Problem ist, dass<br />

sich die kleinen Werte nicht weiter differenzieren<br />

lassen, weil zu wenig Masse<br />

dahinter steckt. Aber: Das System bildet<br />

die Relationen in <strong>der</strong> Fernsehlandschaft<br />

auch für die ganz, ganz kleinen<br />

Sen<strong>der</strong> entsprechend ab.<br />

Warum wird dann die Zahl <strong>der</strong> Panel-<br />

Haushalte nicht einfach vergrößert?<br />

„Damit werben dann<br />

hinterher die paneuropäischen<br />

Sen<strong>der</strong>, aber<br />

für nationale Werbemärkte<br />

haben solche<br />

Untersuchungen<br />

keinerlei Bedeutung.“<br />

Mit einer Erhöhung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Panel-Haushalte<br />

ist uns nicht geholfen.<br />

Man muss eine angemessene Relation<br />

zwischen Aufwand und dem damit<br />

erreichbaren Genauigkeitsgrad finden.<br />

Wir haben ja auch in den von uns erhobenen<br />

Daten gewisse Schwankungsbreiten.<br />

Wenn zum Beispiel in unserem<br />

System ein <strong>TV</strong>-Programm einen Marktanteil<br />

von 13 Prozent hat, um eine<br />

fiktive Zahl zu nennen, dann liegt <strong>der</strong><br />

tatsächliche Wert irgendwo zwischen<br />

12,5 und 13,5 Prozent. Diese Schwankungsbreite<br />

wird nach den statistischen<br />

Gesetzen bei kleineren Werten<br />

selbst kleiner. Deswegen sind auch<br />

die Werte, die wir für die sogenannten<br />

kleineren <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong> ausweisen,<br />

korrekt, weil sie in <strong>der</strong> richtigen Relation<br />

zu den Werten für die großen<br />

Sen<strong>der</strong> stehen. Würde ein Panel jetzt<br />

vergrößert, stiege die Aussagefähigkeit,<br />

mathematisch gesehen, nicht in <strong>der</strong>selben<br />

Relation an. Deswegen ist es ein<br />

Abwägungsprozess, um eine optimale<br />

Größe zu erhalten. Natürlich stellt sich<br />

auch hier wie<strong>der</strong>um die Frage, wer es<br />

letztendlich bezahlt.<br />

Des Weiteren kritisieren Zielgruppensen<strong>der</strong>,<br />

dass sie vom Raster des AGF/<br />

GfK-Fernsehpanels nicht erfasst werden<br />

und somit einen schweren Stand in <strong>der</strong><br />

Werbewirtschaft haben, <strong>der</strong>en Währung<br />

immer noch die GfK-Messung ist.<br />

Das ist so und wird sich auch nicht<br />

än<strong>der</strong>n. Kleine Sen<strong>der</strong> sind einfach<br />

deswegen kleine Sen<strong>der</strong>, weil sie wenig<br />

Zuschauer haben. Man kann für<br />

eine bessere Darstellbarkeit – ohne<br />

die Ergebnisse zu verän<strong>der</strong>n – an<strong>der</strong>e<br />

„Wir sind jetzt in<br />

einer Phase, in <strong>der</strong><br />

die Sen<strong>der</strong> <strong>der</strong> dritten,<br />

vierten und fünften<br />

Generation immer ein<br />

kleines bisschen mehr<br />

an diesen Marktanteilen<br />

abknabbern.“<br />

Auswertungskonventionen schaffen,<br />

zum Beispiel wie viele Menschen man<br />

innerhalb einer Woche o<strong>der</strong> in 14 Tagen<br />

erreicht hat. Das ist eine an<strong>der</strong>e<br />

Definition als eine sendungsbezogene<br />

Sehbeteiligung.<br />

Internetplattformanbieter wie Zattoo<br />

nutzen zum Beispiel die Studien des<br />

European Marketing Survey (EMS).<br />

Welche Vor- und Nachteile haben die<br />

EMS-Zahlen?<br />

Grundsätzlich haben Daten, die <strong>auf</strong><br />

relativ kleinen, nationalen Fallzahlen<br />

beruhen und zudem Befragungsdaten<br />

sind, keine große Akzeptanz im Markt.<br />

Befragungsdaten sind weich, gerade<br />

dann, wenn ich eine Liste von 50 Sen<strong>der</strong>n<br />

am Telefon durchgehen muss.<br />

Das ist methodisch nicht unbedingt<br />

die angemessene Vorgehensweise, da<br />

das Erinnerungsvermögen <strong>der</strong> Menschen,<br />

wo sie gestern beim Durchzappen<br />

zufällig gelandet sind, durchaus zu<br />

wünschen übrig lässt. Darüber hinaus<br />

haben solche Zahlen für die Werbewirtschaft<br />

überhaupt keine Bedeutung.<br />

Solche Erhebungen wie die EMS-Zahlen<br />

sind also keine Konkurrenz zum GfK-<br />

Panel?<br />

Überhaupt nicht. Es gibt auch <strong>auf</strong><br />

europäischer Ebene viele solcher Studien.<br />

Damit werben dann hinterher<br />

die paneuropäischen Sen<strong>der</strong>, aber für<br />

nationale Werbemärkte haben solche<br />

Untersuchungen keinerlei Bedeutung.<br />

„Kleine Sen<strong>der</strong> sind<br />

einfach deswegen<br />

kleine Sen<strong>der</strong>, weil<br />

sie wenig Zuschauer<br />

haben.“<br />

Die Privatsen<strong>der</strong> in Deutschland drängen<br />

<strong>auf</strong> die Grundverschlüsselung ihrer<br />

Programme. Damit könnten sie<br />

selbst Auskunft darüber erhalten, wer<br />

was im Fernsehen sieht. Ist die Grundverschlüsselung<br />

das Ende <strong>der</strong> GfK-Quotenmessung?<br />

Nein, denn Grundverschlüsselung heißt<br />

ja nicht unbedingt, dass über Rückkanäle<br />

einzelne Vorgehensweisen bei <strong>der</strong><br />

Programmauswahl gemessen werden.<br />

Premiere weiß über die Nutzung seines<br />

Programms nur deshalb etwas, weil<br />

<strong>der</strong> Pay-<strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong> ein vergleichbares<br />

Reichweitenerhebungssystem betreiben<br />

lässt. Im IP<strong>TV</strong>-Bereich könnte festgehalten<br />

werden, welche Programme<br />

vom Server eines Anbieters in den<br />

jeweiligen Haushalt geschickt werden.<br />

Allerdings weiß ich dann immer noch<br />

nichts über den Fernsehzuschauer<br />

selbst. Deshalb wird man auch in Zukunft<br />

nicht <strong>auf</strong> ein Panel-System, wie es<br />

die GfK betreibt, verzichten können.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.


Ausgabe 47 August 2008 Digital Insi<strong>der</strong> <br />

Kein neues Recht geschaffen<br />

Unverständnis gegenüber Sendelizenz für Internet-<strong>TV</strong> – Debatte um Jugendschutz bei Gewinnspielen im vollen Gange<br />

Viele Baustellen für Wolf-Dieter Ring,<br />

Präsident <strong>der</strong> Bayerischen Landeszentrale<br />

für Neue Medien (BLM). In<br />

Sachen Internet-<strong>TV</strong>-Lizenz wird ihm<br />

Kopfschütteln entgegengebracht und<br />

auch mit den <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong>n stellt er sich<br />

als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommission für<br />

Jugendmedienschutz <strong>auf</strong> harte Diskussionen<br />

in Sachen Gewinnspiele ein.<br />

Trotzdem fand Ring noch Zeit, Chefredakteur<br />

Marc Hankmann Rede und<br />

Antwort zu stehen.<br />

Herr Ring, seit dem 1. August benötigen<br />

Internet-<strong>TV</strong>-Betreiber in Bayern<br />

eine Sendelizenz, wenn mehr als 500<br />

Benutzer zeitgleich <strong>auf</strong> ihr Livestream-<br />

Angebot zugreifen. Wie viele Anträge<br />

liegen Ihnen bereits vor?<br />

Mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fernsehsatzung<br />

hat die BLM kein neues Recht geschaffen,<br />

son<strong>der</strong>n bestehendes Recht umgesetzt.<br />

Wenn jemand Rundfunkinhalte<br />

verbreitet, die vom Bundesverfassungsgericht<br />

mit den Begriffen Aktualität,<br />

Breitenwirkung und Suggestivkraft beschrieben<br />

werden, benötigt er dafür<br />

eine Genehmigung, unabhängig vom<br />

technischen Verbreitungsweg. Zu Ihrer<br />

konkreten Frage: Wir sind mit einer Reihe<br />

von Web-<strong>TV</strong>-Anbietern im Gespräch,<br />

dabei geht es sowohl um nationale als<br />

auch um lokale/regionale Inhalte.<br />

Diese Betreiber unterliegen einer abgestuften<br />

Genehmigungspflicht. Was ist<br />

darunter zu verstehen?<br />

Die abgestufte Genehmigungspflicht<br />

bezieht sich primär <strong>auf</strong> lokale/regionale<br />

Inhalte. Wer entsprechende Inhalte<br />

verbreitet, <strong>auf</strong> die zeitgleich zwischen<br />

500 und 10 000 Nutzer zugreifen<br />

können, unterliegt einem vereinfachten<br />

Genehmigungsverfahren, d. h., es<br />

findet zum Beispiel keine Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

statt. Bei über 10 000<br />

möglichen zeitgleichen Zugriffen gehen<br />

wir von einem Rundfunkangebot<br />

aus, das eine tatsächliche Konkurrenz<br />

für die genehmigten lokalen Rundfunkanbieter<br />

darstellt. Dabei muss von<br />

<strong>der</strong> BLM auch geprüft werden, ob <strong>der</strong><br />

lokale Werbemarkt ein zweites lokales<br />

<strong>TV</strong>-Angebot trägt.<br />

Aus welchen Bereichen stammen die<br />

Antragsteller? Sind es überwiegend<br />

Verlage, die die Websites ihrer Zeitungen<br />

und Zeitschriften um Internet-<br />

<strong>TV</strong> ergänzen wollen?<br />

Verlagsmitarbeiterin Eva Nowitzki begrüßt Jenny Grümer<br />

von <strong>der</strong> Anga, Tanja Lüdecke von Atelmo und Eutelsat-<br />

Sprecher Thomas Fuchs (v. r. n. l.) Bil<strong>der</strong>: Auerbach Verlag<br />

Anga-Geschäftsführer Peter Charissé und Kabel-BW-<br />

Unternehmenssprecher Martin Herkommer blättern in<br />

den neuesten Publikationen des Auerbach Verlags<br />

Wir sind zurzeit sowohl mit großen<br />

Unternehmen und Institutionen im Gespräch,<br />

die im weitesten Sinne Firmen-<br />

<strong>TV</strong> bzw. Sparten-<strong>TV</strong> machen wollen,<br />

als auch mit Anbietern von lokalen/regionalen<br />

Inhalten. Verlage haben sich<br />

bisher nicht bei uns gemeldet.<br />

Müssen auch Inhaber einer Rundfunklizenz,<br />

wie zum Beispiel <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong>,<br />

eine solche Internet-<strong>TV</strong>-Lizenz beantragen,<br />

wenn sie Teile ihres Programms<br />

ins Internet streamen o<strong>der</strong> als Videoon-Demand<br />

anbieten?<br />

Nein. Entsprechende Aktivitäten sind<br />

durch die vorhandene Rundfunkgenehmigung<br />

abgedeckt bzw. es ist dafür keine<br />

Rundfunkgenehmigung notwendig.<br />

Wie prüfen Sie das Angebot eines<br />

solchen Lizenzantragstellers in Bezug<br />

<strong>auf</strong> den Inhalt? Mit welchen Einschränkungen<br />

o<strong>der</strong> gar Strafen muss<br />

er rechnen, wenn <strong>der</strong> Inhalt nicht dem<br />

entspricht, was das Bayerische Mediengesetz<br />

vorsieht?<br />

Zunächst wird nach den bereits genannten<br />

Kriterien geprüft, ob es sich<br />

bei dem Angebot um Rundfunk handelt<br />

(Aktualität, Breitenwirkung, Suggestivkraft).<br />

Wenn das <strong>der</strong> Fall ist,<br />

unterliegt das Angebot den Regeln des<br />

Rundfunkstaatsvertrages, des Jugendmedienschutzstaatsvertrages<br />

und des<br />

Bayerischen Mediengesetzes und damit<br />

auch den darin vorgesehenen Sanktionsmöglichkeiten.<br />

„Ich könnte mir zum<br />

Beispiel gut vorstellen,<br />

dass bei bestimmten<br />

Angeboten eine reine<br />

Anzeigepflicht genügt.“<br />

Die Grenze für die Lizenzpflicht verläuft<br />

bei 500 zeitgleichen Nutzern.<br />

Wieso wurde die Grenze hier festgelegt?<br />

Auf diese Grenze haben sich die Landesmedienanstalten<br />

Mitte 2007 verständigt.<br />

Sie wurde jetzt auch im Entwurf<br />

zum zwölften Rundfunkän<strong>der</strong>ungsstaatsvertrag<br />

von den Län<strong>der</strong>n<br />

<strong>auf</strong>gegriffen. Es handelt sich dabei um<br />

einen Schwellenwert, unterhalb dessen<br />

eine Breitenwirkung eines Angebots<br />

nicht mehr angenommen wird.<br />

Wie lange wird die Ausstellung einer<br />

Lizenz dauern und wie teuer ist diese?<br />

„Der Erfolg gibt uns recht“<br />

Auerbach Verlag mit Business Lunch 2008 zufrieden – Ankündigung neuer Publikationen<br />

BLM-Präsident Wolf-Dieter Ring handelt sich für die<br />

Umsetzung eines ein Jahr alten Beschlusses späten<br />

Ärger ein. <strong>TV</strong>-Gewinnspielanbieter werden über seine<br />

Jugendschutzambitionen ebenfalls wenig begeistert<br />

sein<br />

Bild: BLM<br />

Bei einem nationalen Angebot wird es<br />

durch die notwendige Einbeziehung<br />

<strong>der</strong> ZAK und <strong>der</strong> KEK etwa drei Monate<br />

dauern, bei Angeboten für lokale/regionale<br />

Räume in <strong>der</strong> Regel zwischen<br />

sechs und acht Wochen. Für lokale/<br />

regionale Angebote liegen die Kosten<br />

für Genehmigungen je nach Aufwand<br />

zwischen 500 und 2 500 Euro, bei nationalen<br />

Angeboten zwischen 1 000 und<br />

10 000 Euro.<br />

Gegner dieser Regulierung kritisieren<br />

die Höhe <strong>der</strong> Lizenzgebühren, weil<br />

private Livestreaming-Angebote diese<br />

nicht zahlen können und somit solche<br />

Initiativen abgewürgt werden. Was entgegnen<br />

Sie diesen Kritikern?<br />

Wir haben bewusst die Grenze von 500<br />

zeitgleichen Zugriffen gewählt, damit<br />

<strong>der</strong> private, nichtkommerzielle Bereich<br />

davon nicht betroffen ist. Bei mehr als<br />

500 möglichen zeitgleichen Zugriffen<br />

kann man meines Erachtens von einem<br />

kommerziellen Interesse ausgehen, da<br />

dann ja auch die anfallenden Serverkosten<br />

nicht unerheblich sind. Zudem<br />

muss man sehen, dass die genannten<br />

Kosten für eine Genehmigung ein<br />

Zehntel dessen betragen, was bei <strong>der</strong><br />

Genehmigung von Rundfunkangeboten<br />

anfällt, die terrestrisch, über Satellit<br />

o<strong>der</strong> Kabel verbreitet werden.<br />

Sie haben die Bundeslän<strong>der</strong> <strong>auf</strong>gefor<strong>der</strong>t,<br />

die abgestufte Regulierung des<br />

Rundfunks im Internet zu vereinfachen.<br />

Was schwebt Ihnen da konkret<br />

vor?<br />

Unter dem Motto „Business Lunch mit<br />

Branchentalk“ veranstaltete <strong>der</strong> Auerbach<br />

Verlag am 1. August in Bonn ein<br />

Zusammentreffen <strong>der</strong> Digitalbranche.<br />

Gleichzeitig wurden bei dieser Gelegenheit<br />

die neuen Büroräumlichkeiten des<br />

Auerbach Verlags in Bonn eingeweiht.<br />

Rund 30 Teilnehmer aus den Reihen <strong>der</strong><br />

Kabelnetzbetreiber, Satellitenbetreiber,<br />

<strong>der</strong> Landesmedienanstalt, Industrie und<br />

Verbände kamen aus ganz Deutschland<br />

an den Rhein, um sich mit Herausgebern,<br />

Redakteuren und weiteren Mitarbeitern<br />

<strong>der</strong> Publikationen <strong>DIGITAL</strong><br />

<strong>INSIDER</strong>, <strong>DIGITAL</strong> FERNSEHEN, HD+<strong>TV</strong>,<br />

NEMO und <strong>DIGITAL</strong> TESTED über die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Verbreitung von Fernsehen,<br />

Internet, Telefon und weiteren<br />

digitalen Diensten auszutauschen.<br />

Bei diesem Event kündigte DI-Herausgeber<br />

Torsten Herres an, dass es in<br />

Kürze zwei weitere Titel aus dem Auerbach<br />

Verlag am Kiosk geben wird.<br />

„Durch den hohen Achtungserfolg in<br />

den letzten 14 Monaten bei unserem<br />

Entertainment-Magazin NEMO legen<br />

wir jetzt noch einmal nach und machen<br />

noch mehr in Familie“, so Herres<br />

in seiner Ansprache an die Gäste in<br />

Bonn. Mit dem neuen Familienmagazin<br />

INFAMILY ist <strong>der</strong> Auerbach Verlag<br />

nun seit dem 15. August im Zeitschriftenhandel<br />

vertreten. Weiterhin wurde<br />

beim Business Lunch in Bonn ein BLU-<br />

RAY MAGAZIN als eigenständiges Heft<br />

am Kiosk für den Start nach <strong>der</strong> IFA<br />

in Berlin angekündigt. „Ich weiß, dass<br />

Einzelne bei <strong>der</strong> Ankündigung eines<br />

Magazins für Blu-ray in dieser Runde<br />

die Stirn runzeln, wie bei <strong>der</strong> Einführung<br />

unserer Publikation HD+<strong>TV</strong> im<br />

Jahre 2005, aber auch Blu-ray ist ein<br />

Thema, das uns alle in naher Zukunft<br />

verstärkt bewegen wird. Aufgrund <strong>der</strong><br />

Ich könnte mir zum Beispiel gut vorstellen,<br />

dass bei bestimmten Angeboten<br />

eine reine Anzeigepflicht genügt,<br />

ohne dass die Landesmedienanstalten<br />

in diesen Fällen eine Genehmigung<br />

ausstellen müssen.<br />

Als Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> KJM führen Sie<br />

<strong>der</strong>zeit eine Diskussion um den Jugendschutz<br />

bei <strong>TV</strong>-Gewinnspielen. Was<br />

wird sich durch die neuen Regelungen<br />

im zehnten RÄStV für die Anbieter von<br />

Gewinnspielen än<strong>der</strong>n?<br />

Min<strong>der</strong>jährige sollten nach Auffassung<br />

<strong>der</strong> KJM grundsätzlich nicht an Gewinnspielen<br />

teilnehmen dürfen. Beson<strong>der</strong>s<br />

kin<strong>der</strong>- und jugendaffine Gewinnspielsendungen<br />

sollten nicht ausgestrahlt<br />

werden. Das versuchen wir in<br />

<strong>der</strong> Satzung festzuschreiben.<br />

Können Sie einige Beispiele nennen,<br />

wie <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong> bei ihren Gewinnspielen<br />

gegen die Anwendungs- und Auslegungsregeln<br />

<strong>der</strong> Landesmedienanstalten<br />

für die Aufsicht über Gewinnspiele<br />

verstoßen?<br />

Letztlich geht es dabei fast immer um<br />

Fragen <strong>der</strong> Transparenz: Die Transparenz<br />

<strong>der</strong> Spielregeln, <strong>der</strong> Gewinnmöglichkeiten<br />

und <strong>der</strong> Lösungen.<br />

Sicherlich sehen das die Programmanbieter<br />

an<strong>der</strong>s. Für die Betreiber sind<br />

Gewinnspiele eine einträgliche Einnahmequelle.<br />

Werden sich die <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong><br />

die neuen Vorschriften einfach gefallen<br />

lassen?<br />

Im Augenblick gibt es den ersten Arbeitsentwurf<br />

einer Satzung, zu dem<br />

die Sen<strong>der</strong> noch angehört werden. Natürlich<br />

gehen wir davon aus, dass sich<br />

die Anbieter an die Regeln halten. Die<br />

„Wir haben bewusst<br />

die Grenze von 500<br />

zeitgleichen Zugriffen<br />

gewählt, damit <strong>der</strong><br />

private, nichtkommerzielle<br />

Bereich davon<br />

nicht betroffen ist.“<br />

Sanktionsmöglichkeiten, die wir jetzt<br />

mit dem zehnten RÄStV erstmals haben,<br />

werden das ihre dazu beitragen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Erfahrungen <strong>der</strong> letzten Jahre mit neuen<br />

Themen des digitalen Zeitalters und<br />

<strong>der</strong>en Etablierung am Markt können<br />

wir ganz selbstbewusst sagen: Der Erfolg<br />

gibt uns recht“, gab sich Herres<br />

kämpferisch.<br />

Bis in den späten Nachmittag hinein<br />

fühlten sich die Gäste bei sommerlichen<br />

Temperaturen sichtlich wohl bei kühlen<br />

Drinks und angeregten Branchengesprächen.<br />

Sehr zufrieden zeigten sich<br />

dann auch die Gastgeber, die <strong>auf</strong> Nachfrage<br />

ihrer Gäste spontan zum Business<br />

Lunch 2009 einluden.<br />

MH<br />

Lockere Stimmung beim Business Lunch des Auerbach Verlags. Mitherausgeber Torsten Herres posiert für die<br />

Kamera mit Thomas Gerlach von Technotrend sowie Andreas König und Harald Jütten von Strong (v. l. n. r.)<br />

Kompakt<br />

Telekom plant Netzumbau<br />

Die Deutsche Telekom AG plant, ihre<br />

Festnetzleitungen bis zum Jahr 2014<br />

<strong>auf</strong> die nächste Generation <strong>der</strong> Netztechnik,<br />

die sogenannten „New Generation<br />

Networks“ (NGN), umzustellen.<br />

Dadurch ist eine fast vollautomatische<br />

internetbasierte Vermittlung von Gesprächen<br />

möglich, sodass rund 7 000<br />

<strong>der</strong> insgesamt 7900 Schaltstellen des<br />

Ex-Staatsmonopolisten stillgelegt werden<br />

könnten. Konkurrenzunternehmen<br />

wie Net Cologne, Arcor o<strong>der</strong> Hansenet,<br />

die die Schaltstellen <strong>der</strong> Telekom bis<br />

dato mitnutzen, befürchten dadurch<br />

Wettbewerbsnachteile und wollen die<br />

Bundesnetzagentur einschalten. Nach<br />

Angaben von Net Cologne müssten die<br />

Telekom-Wettbewerber mit Wertberichtigungen<br />

von rund einer Milliarde<br />

Euro rechnen.<br />

TM<br />

OLEDs für Europa<br />

Der Elektronikkonzern Sony plant<br />

Branchenkreisen zufolge, ab dem kommenden<br />

Jahr auch in Europa Fernseher<br />

mit OLED-Technologie zu verk<strong>auf</strong>en.<br />

Im japanischen Heimatmarkt werden<br />

Geräte mit organischen Leuchtdioden<br />

bereits seit 2007 angeboten. Nach Angaben<br />

des US-Marktforschungsinstituts<br />

Display Research dürften bis zum Jahr<br />

2012 weltweit rund drei Millionen<br />

OLED-Fernseher abgesetzt werden, obwohl<br />

bis <strong>auf</strong> Weiteres bauartbedingt<br />

nur kleine Bilddiagonalen bis maximal<br />

elf Zoll möglich seien. Sony rechnet<br />

eigenen Angaben zufolge damit, frühestens<br />

ab 2015 OLED-Displays mit<br />

mindestens 40 Zoll großer Bilddiagonale<br />

anbieten zu können.<br />

TM<br />

Kritik an HD-Einführung<br />

Neben <strong>der</strong> Geräteindustrie kritisiert<br />

nun auch <strong>der</strong> Einzelhandel die großen<br />

deutschen <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong> wegen <strong>der</strong><br />

schleppenden HD<strong>TV</strong>-Einführung. Der<br />

Bundesverband Technik des Einzelhandels<br />

for<strong>der</strong>te ARD, ZDF, RTL und<br />

Pro Sieben Sat 1 in einem offenen Brief<br />

<strong>auf</strong>, eine „schnelle und verbindliche<br />

Entscheidung für das Fernsehen <strong>der</strong><br />

Zukunft“ zu treffen. Die Verschleppung<br />

<strong>der</strong> HD<strong>TV</strong>-Einführung blockiere das<br />

Verbraucherinteresse, heißt es in dem<br />

Brief weiter, den die Spitzen <strong>der</strong> Ketten<br />

Expert, Media-Saturn, Euronics, Promarkt,<br />

Electronic Partner und Telering<br />

unterzeichneten.<br />

TM<br />

Media-Receiver entbündelt<br />

Seit dem 1. August wird <strong>der</strong> Media-<br />

Receiver „T-Home X301T“ für die<br />

ADSL2+-Variante des IP<strong>TV</strong>-Angebots<br />

„T-Home Entertain“ im Handel auch als<br />

Einzelprodukt vermarktet. Grund für<br />

die Entbündelung: Nach Aussagen <strong>der</strong><br />

Deutschen Telekom AG besitzen circa<br />

53 Prozent <strong>der</strong> upgradefähigen „Call<br />

& Surf“-Kunden bereits einen IP<strong>TV</strong>-fähigen<br />

Router. „Um diesen Kunden auch<br />

weiterhin einen attraktiven Endgerätepreis<br />

bei Abschluss eines neuen „Entertain“-Vertrags<br />

anbieten zu können,<br />

wird den Händlern nun die Möglichkeit<br />

gegeben, die Hardware, bestehend aus<br />

Media-Receiver und Router, entbündelt<br />

anzubieten“, so T-Home-Sprecher Marc<br />

Sausen gegenüber <strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong>.<br />

„Auf diese Weise wird gewährleistet,<br />

dass Kunden, die einen IP<strong>TV</strong>-fähigen<br />

Router besitzen, den Media-Receiver<br />

für 49,99 Euro erhalten.“ Für VDSL-<br />

Nutzer gilt weiterhin das Bündelangebot<br />

aus Media-Receiver und Router. TM<br />

Null-Watt-LCDs<br />

Fujitsu Siemens hat eine neue LCD-Serie<br />

entwickelt, die im Stand-by-Modus<br />

keinen Strom mehr verbraucht. Möglich<br />

wird dies nach Herstellerangaben<br />

durch ein Schaltelement im Netzteil<br />

des Bildschirms, das vollständig vom<br />

Stromkreis getrennt wird, sobald <strong>der</strong><br />

Stand-by-Modus aktiviert wird. Werde<br />

erneut ein Signal ausgestrahlt, werde<br />

das Display durch einen elektrischen<br />

Impuls wie<strong>der</strong> mit Strom versorgt.<br />

Zunächst wird die sogenannte „Null-<br />

Watt“-Technologie bei den Modellen<br />

„P-20W-5 Eco“ und „P-22W-5 Eco“ eingesetzt,<br />

später sollen auch Displays mit<br />

größeren Bilddiagonalen folgen. TM


Digital Insi<strong>der</strong> www.digital-insi<strong>der</strong>.de<br />

„In Europa haben wir lei<strong>der</strong><br />

keine vergleichbaren Anbieter“<br />

Deutschland als attraktiver Markt für koreanische Boxenhersteller – Wachstum auch wegen mangeln<strong>der</strong> EU-Konkurrenz<br />

Das Herz <strong>der</strong> Set-Top-Boxenindustrie<br />

schlägt in Südkorea, auch wenn Humax,<br />

Topfield, Kaon & Co. schon bessere<br />

Tage erlebt haben. Torsten Franke,<br />

Geschäftsführer von Finetuners, berät<br />

koreanische Boxenhersteller, die nach<br />

Deutschland expandieren wollen. Im<br />

Interview mit DI-Chefredakteur Marc<br />

Hankmann plau<strong>der</strong>t er über die Unterschiede<br />

zwischen Koreanern und<br />

Deutschen.<br />

Herr Franke, viele koreanische Boxenhersteller<br />

sind auch in Deutschland<br />

aktiv. Was ist am deutschen Markt so<br />

reizvoll?<br />

Ich denke die Fernsehlandschaft in<br />

Deutschlands ist einzigartig. Der Markt<br />

im Satellitenbereich ist im Wesentlichen<br />

ein offener Markt. Das macht<br />

es Herstellern etwas leichter, da kaum<br />

irgendwelche Regularien diverser <strong>TV</strong>-<br />

Provi<strong>der</strong> zu beachten sind wie es zum<br />

Beispiel in Skandinavien <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Zudem ist <strong>der</strong> deutsche Markt divers.<br />

Man kann vom billigen bis zum hochwertigen<br />

Produkt fast alles anbieten<br />

und findet sein Publikum.<br />

„Selbst traditionelle<br />

deutsche Marken im<br />

Satellitenbereich<br />

greifen seit langem<br />

<strong>auf</strong> koreanische OEM-<br />

Produkte zurück.“<br />

Einige Namen sind in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

wie<strong>der</strong> aus Deutschland verschwunden.<br />

Was sind die Gründe dafür, dass<br />

es hierzulande nicht geklappt hat?<br />

Einer <strong>der</strong> Hauptgründe besteht darin,<br />

dass <strong>der</strong> deutsche Markt zwar verlockend,<br />

aber auch ungemein kompliziert<br />

ist. Hier muss man zwischen Anbietern<br />

aus den Bereichen Low-End und High-<br />

End unterscheiden. Low-End-Anbieter<br />

haben es ohne die entsprechenden<br />

Leistungen schwer die gewünschten<br />

Stückzahlen mit Gewinn abzusetzen.<br />

High-End-Anbieter tun sich schwer<br />

mit <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Geräte und<br />

den Bedürfnissen <strong>der</strong> deutschen Konsumenten.<br />

Die Hersteller unterliegen<br />

einem enormen Druck neuere, bessere<br />

Produkte nachzuschieben. Die personellen<br />

Kapazitäten sind also angespannt,<br />

sodass für den Aftersales-Service<br />

wenig bis kein Raum bleibt. Wenn<br />

diese Situation eintritt, verbaut man<br />

sich die Chance eine Marke am Markt<br />

zu positionieren, was aus unserer Sicht<br />

zunehmend schwerer wird.<br />

Finetuners berät koreanischen Boxenhersteller,<br />

wie sie im deutschen Markt<br />

am besten Fuß fassen können. Was<br />

müssen Sie den Koreanern als Erstes<br />

beibringen?<br />

Wir erklären zunächst die Struktur des<br />

deutschen Marktes und besprechen<br />

die gesteckten Ziele. Wir sehen uns<br />

die Produktlinien an und beurteilen<br />

inwiefern sich welches Produkt platzieren<br />

könnte. Wir testen die Geräte,<br />

um den <strong>der</strong>zeitige Status zu ermitteln<br />

und stellen dann Vorschläge bereit,<br />

um die Geräte attraktiver für den<br />

Konsumenten zu machen. Im nächsten<br />

Schritt wird an den deutschen<br />

Übersetzungen <strong>der</strong> Firmware, etwaiger<br />

Tools sowie <strong>der</strong> Handbücher gearbeitet.<br />

Während dieses ganzen Prozesses<br />

helfen wir natürlich auch, die Werbung<br />

zu platzieren und Kontakte zu<br />

vermitteln. Auf Wunsch stellen wir<br />

Support-Foren zur Verfügung um den<br />

Kunden deutschsprachig Hilfe anbieten<br />

zu können. Diese Foren haben sich<br />

als gutes Marktforschungsinstrument<br />

erwiesen. Eine unserer Haupt<strong>auf</strong>gaben<br />

ist unsere Kunden mit Informationen<br />

aus dem Markt zu füttern, um ihnen<br />

die Grundlage für gute Entscheidungen<br />

zu liefern.<br />

Im Allgemeinen halten die Koreaner<br />

ihre Geschäfte unter sich, d. h., Dependancen<br />

werden zum Beispiel mit ihresgleichen<br />

und nicht mit Auslän<strong>der</strong>n besetzt.<br />

Halten Sie diese Vorgehensweise<br />

für richtig?<br />

Kennt die Probleme asiatischer Unternehmen<br />

in Deutschland Fuß zu fassen: Torsten Franke,<br />

Geschäftsführer von Finetuners Bild: Auerbach Verlag<br />

Das hat sich in den letzten Jahren geän<strong>der</strong>t.<br />

Es ist nicht immer einfach für<br />

Koreaner und Deutsche zusammenzuarbeiten.<br />

Das erfor<strong>der</strong>t von beiden<br />

Seiten ein hohes Maß an Rücksicht. Die<br />

kulturellen Unterschiede sollte man<br />

<strong>auf</strong> keinen Fall unterschätzen. Wir als<br />

externe Berater müssen uns immer erst<br />

das Vertrauen erarbeiten. Dieser Prozess<br />

ist nicht einfach, aber die Arbeit<br />

danach ist umso fruchtbarer.<br />

Wie haben sich die Business-Strategien<br />

heute im Vergleich zu denen aus <strong>der</strong><br />

Vergangenheit geän<strong>der</strong>t?<br />

Der Markt ist um einiges schnelllebiger<br />

als noch vor ein paar Jahren.<br />

Die Produktfolgen sind atemberaubend<br />

schnell. Der Schlüssel zum Erfolg ist<br />

nach unserer Auffassung Konsistenz<br />

und Konstanz. Es dauert wesentlich<br />

länger sich zu etablieren. Diese Punkte<br />

werden, wie erste Beispiele belegen,<br />

inzwischen in <strong>der</strong> Strategie einiger Unternehmen<br />

berücksichtigt.<br />

„Momentan gibt es<br />

wenige Produkte, die<br />

die technischen Möglichkeiten<br />

ausschöpfen.<br />

Das wird in den kommenden<br />

Jahren sehr<br />

spannend.“<br />

Südkorea wurde gerne als <strong>der</strong> „billige<br />

Kim“ bezeichnet. Inwiefern hat sich<br />

dieses Image geän<strong>der</strong>t?<br />

Korea ist inzwischen in den meisten<br />

Segmenten vertreten und zeichnet sich<br />

durch innovative Techniken aus. In Europa<br />

haben wir lei<strong>der</strong> keine vergleichbaren<br />

Anbieter. Selbst traditionelle<br />

deutsche Marken im Satellitenbereich<br />

greifen seit langem <strong>auf</strong> koreanische<br />

OEM-Produkte zurück. Zudem wird <strong>der</strong><br />

Extrem - Low - Budget - Bereich zunehmend<br />

aus China bedient.<br />

Auch wenn nicht je<strong>der</strong> koreanische<br />

Hersteller in Deutschland Erfolg hat,<br />

haben sich einige Markennamen inzwischen<br />

etabliert. Was haben diese Unternehmen<br />

an<strong>der</strong>s gemacht als deutsche<br />

bzw. EU-Hersteller?<br />

Wir denken, dass es im Wesentlichen<br />

an <strong>der</strong> Kontinuität liegt. Auch die stetige<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Marktsegmente<br />

und die Erschließung des geschlossenen<br />

Marktes über Pay-<strong>TV</strong>-Anbieter<br />

haben geholfen. Das sind neben <strong>der</strong><br />

Innovation die Hauptpunkte.<br />

Mit den steigenden Energiekosten explodieren<br />

auch die Frachtkosten. Welche<br />

Auswirkungen hat diese Entwicklung?<br />

Wie lange können koreanische<br />

Boxenhersteller im erbitterten Preiskampf<br />

noch mit dieser Last mithalten?<br />

Schon wegen mangelndem Wettbewerb<br />

aus Europa sehe ich da keine Probleme.<br />

Die hohen Kosten betreffen Europa<br />

nicht weniger als den fernen Osten.<br />

Die koreanischen Unternehmen agieren<br />

weltweit und da erschließen sich<br />

mit Staaten wie China o<strong>der</strong> Indien<br />

riesige Märkte. Möglicherweise verliert<br />

<strong>der</strong> europäische Markt an Attraktivität<br />

für den Low-Budget-Sektor, aber im<br />

mittleren bis oberen Preissegment sehen<br />

wir durchaus Raum für Wachstum.<br />

Die technische Entwicklung in unserer<br />

Branche ist unglaublich interessant<br />

und High-End-Produkte sind nachgefragt<br />

wie noch nie. Momentan gibt es<br />

wenige Produkte, die die technischen<br />

Möglichkeiten ausschöpfen. Das wird<br />

in den kommenden Jahren sehr spannend.<br />

Welche Ratschläge erteilen Sie den<br />

Unternehmen aus Asien hierbei, um<br />

wettbewerbsfähig zu bleiben und in<br />

Deutschland Fuß zu fassen?<br />

Hört <strong>auf</strong> Eure Kunden! Das kann man<br />

nicht oft genug wie<strong>der</strong>holen: Wer am<br />

Markt vorbei produziert, kann nicht<br />

überleben. Also raten wir unseren Kunden<br />

den Markt zu beobachten, nicht<br />

den Erfolgen des Wettbewerbs hinterherzul<strong>auf</strong>en.<br />

Clever ist <strong>der</strong>, <strong>der</strong> für<br />

sich seine eigene Nische entdeckt. Gern<br />

helfen wir dabei.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Rosige Zeiten für<br />

Satellitenbetreiber<br />

SES und Eutelsat rechnen mit starkem Wachstum<br />

Satellitenbetreiber müsste man sein,<br />

denn wenn man den Halb- bzw. Ganzjahreszahlen<br />

von SES und Eutelsat<br />

Glauben schenken mag, kennen die<br />

nächsten drei Jahre für diese Branche<br />

nur eines: Wachstum. „Unsere Wettbewerbsposition<br />

war noch nie so gut wie<br />

heute“, erklärt Romain Bausch, CEO<br />

von SES, anlässlich <strong>der</strong> Verkündung<br />

<strong>der</strong> Halbjahreszahlen, „und die Perspektiven<br />

sind äußerst positiv, da wir<br />

damit rechnen, dass die Nachfrage das<br />

Angebot übersteigt.“<br />

Sein Pendant bei Eutelsat, Giuliano Berretta,<br />

glänzt ebenfalls mit einer guten<br />

Jahresbilanz: „Dieses Ergebnis versetzt<br />

uns in die Lage, eines <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Investitionsprogramme unserer Branche<br />

mit insgesamt sieben Satellitenstarts<br />

bis Ende 2010 zu verfolgen.“ SES<br />

HD<strong>TV</strong>-Kanäle via Satellit<br />

an<strong>der</strong>e:<br />

22 Kanäle<br />

Eutelsat:<br />

49 Kanäle<br />

SES:<br />

42 Kanäle<br />

Quelle: Unternehmensangaben SES, Eutelsat<br />

plant gar <strong>der</strong>en neun, allein drei davon<br />

werden die Astra-Flotte verstärken.<br />

Zwar gingen die Erlöse <strong>der</strong> SES-Gruppe<br />

im ersten Halbjahr 2008 leicht von<br />

789,1 <strong>auf</strong> 788,5 Millionen Euro zurück,<br />

was unter an<strong>der</strong>em am schwachen<br />

US-Dollar liegt, aber das Nettoeinkommen<br />

legte um 13,5 Prozent <strong>auf</strong> 235,8<br />

Millionen Euro zu. Eutelsat konnte im<br />

Geschäftsjahr 2007/2008 die Erlöse<br />

um 5,9 Prozent <strong>auf</strong> 877,8 Millionen<br />

Euro steigern. Das Nettoeinkommen<br />

stieg um 8,1 Prozent <strong>auf</strong> 172,3 Millionen<br />

Euro.<br />

Mehr <strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong><br />

Eutelsat legte insbeson<strong>der</strong>e bei den<br />

<strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong>n zu. Ein fast 20-prozentiger<br />

Anstieg <strong>auf</strong> 3 123 Kanäle schlägt<br />

bei den Franzosen zu Buche. Der Erfolg<br />

wird <strong>der</strong> neuen Orbitalposition<br />

<strong>auf</strong> neun Grad Ost zugeschrieben. Neben<br />

<strong>der</strong> Plattform von Tele Columbus<br />

strahlt hier auch <strong>der</strong> ungarische<br />

Programmanbieter Hello HD<strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong><br />

aus. Insgesamt verdreifachte Eutelsat<br />

die Zahl <strong>der</strong> verbreiteten HD-Kanäle<br />

<strong>auf</strong> 49. Nach eigenen Angaben werden<br />

113 HD<strong>TV</strong>-Sen<strong>der</strong> via Satellit ausgestrahlt,<br />

sodass Eutelsat mit 43 Prozent<br />

Marktanteil den ersten Rang für sich<br />

beansprucht.<br />

Mit 42 HD-Kanälen ist SES den Franzosen<br />

aber dicht <strong>auf</strong> den Fersen. Die<br />

SES-Töchter Sirius und Astra kommen<br />

zusammen <strong>auf</strong> 2 433 übertragene <strong>TV</strong>-<br />

Sen<strong>der</strong>, was einem Anstieg von sechs<br />

Ausgewählte Patentneuveröffentlichungen<br />

Titel Anmel<strong>der</strong> Erfin<strong>der</strong> VN 1 VD 2<br />

System und Methode zur Unterstützung<br />

einer Infrarot-Fernbedienung<br />

über ein Netz<br />

System and method for e-mail<br />

notification<br />

System, Verfahren und Rechnerprogramm<br />

zur Unterstützung <strong>der</strong><br />

Kommunikation zwischen Geräten<br />

mit proprietären Merkmalen in<br />

einem DOCSIS Breitbandkommunikationssystem<br />

Inserting advertisements in a<br />

television programme<br />

System for low noise aggregation in<br />

DOCSIS contention slots in a shared<br />

upstream receiver environment<br />

Prozent entspricht. Zuwächse gab es<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>auf</strong> 31,5 Grad Ost, wo<br />

bereits sechs Transpon<strong>der</strong> vermietet<br />

sind. Ferner hat <strong>der</strong> tschechische Pay-<br />

<strong>TV</strong>-Anbieter Czech Link einen weiteren<br />

Transpon<strong>der</strong> <strong>auf</strong> 23,5 Grad Ost angemietet.<br />

Eutelsat kommt <strong>auf</strong> eine Auslastungsquote<br />

von 93,4 Prozent, ein Rekord für<br />

das Unternehmen. Allerdings stehen<br />

mit 501 Transpon<strong>der</strong>n vier weniger<br />

als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen<br />

Jahr zur Verfügung. Der Grund<br />

ist ein technischer Defekt <strong>auf</strong> W5, <strong>der</strong><br />

zur Abschaltung von vier Übertragungskanälen<br />

führte. Im Vergleich dazu<br />

die SES-Flotte: Sie verfügt über 1 061<br />

Transpon<strong>der</strong> und ist zu etwas mehr als<br />

Broadcom Corp., Irvine,<br />

Calif., US<br />

AT & T Knowledge<br />

Ventures LP<br />

Neumann, Darren E., 95134<br />

San Jose, California, US<br />

McCarthy Mary, US ; Noll Roland,<br />

US ; Pettit Scott, US<br />

drei Viertel (77,1 Prozent) ausgelastet.<br />

In den Auftragsbüchern <strong>der</strong> Luxemburger<br />

steht ein Volumen von 5,7<br />

Milliarden Euro. Auch Eutelsat darf<br />

angesichts eines Auftragsvolumens von<br />

3,4 Milliarden Euro jubeln.<br />

Ziel: Wachstum<br />

Kein Wun<strong>der</strong> also, dass die Ziele für die<br />

nächsten Jahre hochgesteckt werden.<br />

Im nächsten Geschäftsjahr will Eutelsat<br />

die Erlösgrenze von 900 Millionen Euro<br />

durchbrechen. Für den Zeitraum 2008<br />

bis 2011 heben die Pariser ihr Wachstumsziel<br />

um sechs Prozent an und kalkulieren<br />

im Geschäftsjahr 2010/2011<br />

mit Umsatzerlösen von über einer<br />

Milliarde Euro. SES prognostiziert ein<br />

DE 000 060 317 004 T2 31. 07. 2008<br />

US 020 080 177 844 A1 24. 07. 2008<br />

Broadcom Corp., US Cummings Scott Andrew, US EP 000 001 499 068 A3 23. 07. 2008<br />

Koninkl Philips Electronics<br />

NV, NL; Wang Weiran, CN;<br />

Gan Liang, CN; Yu Donghai,<br />

CN; Jans Stijn, CN<br />

Rakib Shlomo Selim;<br />

Azenkot Yehuda<br />

Wang Weiran, CN; Gan<br />

Liang, CN; Yu Donghai,<br />

CN; Jans Stijn, CN<br />

Rakib Shlomo Selim, US;<br />

Azenkot Yehuda, US<br />

WO 002 008 001 287 A3 17. 07. 2008<br />

US 020 080 170 853 A1 17. 07. 2008<br />

¹ Veröffentlichungsnummer, ² Veröffentlichungsdatum<br />

Wachstum von über fünf Prozent. Sorgenkin<strong>der</strong><br />

wie Entavio sollen dann<br />

keine Rolle mehr spielen.<br />

Die Vorzeichen sind positiv: Anstelle<br />

<strong>der</strong> kalkulierten 16 Millionen Euro, mit<br />

denen Entavio das SES-Ergebnis nach<br />

unten drücken sollte, sind es nun elf<br />

Millionen. „Eine Optimierung von Entavio<br />

wird <strong>der</strong>zeit durchgeführt“, heißt<br />

es recht lapidar aus Luxemburg. In<br />

Deutschland erwartet SES-CEO Bausch<br />

durch die Aktivitäten <strong>der</strong> News Corp.<br />

ein „aggressiveres Vorgehen“ in Sachen<br />

HD<strong>TV</strong>. Einige weitere hoch<strong>auf</strong>lösende<br />

Programme könnte das deutsche<br />

<strong>TV</strong>-Publikum schon vertragen. An den<br />

Satellitenbetreibern liegt es jedenfalls<br />

nicht.<br />

MH


Ausgabe 47 August 2008 Digital Insi<strong>der</strong> <br />

Keine Lust <strong>auf</strong> Umweltschutz?<br />

Eco-Design betrifft auch Pay-<strong>TV</strong>-Anbieter und Plattformbetreiber – deutsche Boxenhersteller mit wenig Interesse<br />

In den vorangegangenen Ausgaben berichtete<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong> über die<br />

Pläne <strong>der</strong> EU, den Energiebedarf von<br />

Set-Top-Boxen zu minimieren. Unterschieden<br />

wird dabei in einfache und<br />

komplexe Boxen. Für Letztere l<strong>auf</strong>en<br />

<strong>der</strong>zeit noch die Studien in Vorbereitung<br />

<strong>der</strong> sogenannten EuP-Richtlinie<br />

(Directive for energy using products).<br />

Ziel ist ein Eco-Design, das Richtwerte<br />

für den Energieverbrauch von Set-Top-<br />

Boxen vorgibt. Die wenigen deutschen<br />

Hersteller scheint das aber nicht zu<br />

interessieren.<br />

Für komplexe Boxen hat die EU nun<br />

eine Analyse des Nutzerverhaltens<br />

vorgelegt. Gerade bei den komplexen<br />

Receivern geht die Analyse von einem<br />

erhöhten Energiebedarf aus, da sie sich<br />

zum einen für die Interaktion mit dem<br />

Pay-<strong>TV</strong>-Anbieter o<strong>der</strong> Plattformbetreiber<br />

zum an<strong>der</strong>en wegen des Gebrauchs<br />

<strong>der</strong> Festplatte im aktiven Standby befinden.<br />

Interaktion als Hürde<br />

Ohnehin neigt <strong>der</strong> Nutzer einer solchen<br />

Box wegen des im Vergleich zu<br />

einfachen Receivern längeren Hochfahrens<br />

des Systems nicht dazu, die<br />

Set-Top-Box komplett von <strong>der</strong> Stromversorgung<br />

zu nehmen. Daher geht die<br />

EU davon aus, dass komplexe Set-Top-<br />

Boxen ohne Festplatte vier bis fünf,<br />

solche mit Festplatte sechs Stunden<br />

pro Tag in Betrieb sind. Um den Energiebedarf<br />

im Stand-by zu senken wird<br />

vorgeschlagen, dass <strong>der</strong> Nutzer ähnlich<br />

wie bei Computern die Energieeinstellungen<br />

für bestimmte Funktionen vornehmen<br />

kann.<br />

Da es sich aber bei komplexen Receivern<br />

in den meisten Fällen nicht um<br />

K<strong>auf</strong>- son<strong>der</strong>n um vom Service Provi<strong>der</strong><br />

zur Verfügung gestellte Boxen handelt,<br />

sind in erster Linie Pay-<strong>TV</strong>- und<br />

Plattformbetreiber von den Vorschlägen<br />

für energiesparen<strong>der</strong>e komplexe<br />

Receiver betroffen, denn sie sind die<br />

eigentlichen Käufer. Allerdings spielt<br />

<strong>der</strong> Energieverbrauch keine große Rolle.<br />

Service Provi<strong>der</strong> entscheiden sich<br />

zwischen dem technisch Machbaren<br />

und finanziell Notwendigen.<br />

Die große Hürde ist dabei die Interaktion<br />

des Service Provi<strong>der</strong>s mit <strong>der</strong><br />

Box. Vorgeschlagen wird, für diese<br />

Interaktion einen bestimmten Zeitraum<br />

festzulegen, außerhalb dessen die Box<br />

in ein passives Stand-by versetzt wird.<br />

Eine an<strong>der</strong>e Möglichkeit ist das sogenannte<br />

Auto-Stand-by. Auch dies<br />

ist dem Computer entlehnt. Wird die<br />

Set-Top-Box eine bestimmte Zeit nicht<br />

angesprochen, setzt sie sich selbst in<br />

das passive Stand-by. Die EU errechnet<br />

eine Energieersparnis von 69 Prozent<br />

durch das Auto-Stand-by. Der Pay-<strong>TV</strong>-<br />

Anbieter Sky entwickelt bereits eine<br />

solche Funktion.<br />

Kurze Fristen<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong> hat die deutschen<br />

Boxenhersteller zum Thema Eco-Design<br />

für ihre Produkte befragt. Die Resonanz<br />

ist enttäuschend. Das Umweltbewusstsein<br />

scheint nicht sehr ausgeprägt<br />

zu sein. Technisat, Technotrend<br />

und Telestar zogen es vor zu schweigen.<br />

Allein Kathrein stand DI Rede und<br />

Antwort. Die Rosenheimer haben sich<br />

für die EU-Studien als Stakehol<strong>der</strong> eingetragen.<br />

Kathrein appelliert für eine<br />

pragmatische Sichtweise und hat dabei<br />

die Übergangsfristen im Visier. „Diese<br />

dürfen sich nicht nach <strong>der</strong> frühesten<br />

Verfügbarkeit eines einzelnen neuen<br />

Primäres Ziel <strong>TV</strong>-Geräte<br />

Yoonee <strong>TV</strong> will Web-Inhalte <strong>auf</strong> den <strong>TV</strong>-Bildschirm bringen – offene, horizontale Plattform <strong>auf</strong> Basis von CE HTML<br />

Internet und Fernsehen – das hat in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit nicht richtig funktioniert.<br />

Warum sich das jetzt geän<strong>der</strong>t<br />

hat, erklären die Grün<strong>der</strong> von Yoonee<br />

<strong>TV</strong>, Andreas Preisser und Geschäftsführer<br />

Marek Machacek, DI-Chefredakteur<br />

Marc Hankmann im Interview.<br />

Herr Preisser, was verbirgt sich hinter<br />

Yoonee <strong>TV</strong>?<br />

„Ich denke, dass<br />

<strong>der</strong> IP-Anschluss als<br />

zukünftiger Standard<br />

bereits gesetzt ist.“<br />

Andreas Preisser,<br />

Grün<strong>der</strong> Yoonee <strong>TV</strong><br />

Preisser: Yoonee <strong>TV</strong> ist ein <strong>TV</strong>-Portal,<br />

das <strong>auf</strong> Web-Technologie basiert und<br />

ähnlich wie <strong>der</strong> Teletext zusätzliche<br />

Inhalte für den Zuschauer ohne Medienbruch<br />

bereithält. Die Inhalte sind<br />

also für die Fernbedienung und die<br />

<strong>TV</strong>-Darstellung optimiert. Die Idee interaktiver<br />

Anwendungen am <strong>TV</strong> ist ja<br />

nicht gerade neu, wir glauben aber,<br />

dass jetzt <strong>der</strong> Zeitpunkt gekommen ist,<br />

sie auch umsetzen zu können.<br />

Warum gerade jetzt?<br />

Machacek: In den vergangenen Jahren<br />

wurden viele Technologien ausprobiert,<br />

um Interaktion <strong>auf</strong> den Fernseher<br />

zu bringen. Sie sind alle entwe<strong>der</strong><br />

an den Kosten o<strong>der</strong> an den nicht für<br />

den <strong>TV</strong>-Konsum geeigneten Inhalten<br />

gescheitert. Heutzutage sind die Vorzeichen<br />

dank hoher DSL-Penetration –<br />

nahezu 70 Prozent <strong>der</strong> Haushalte besitzen<br />

einen Internetanschluss – sowie<br />

den geringen Kosten für IP-Technologie<br />

an<strong>der</strong>s. Die heutigen Geräte bringen<br />

technische Eigenschaften mit, die noch<br />

vor wenigen Jahren zu teuer und somit<br />

unwirtschaftlich waren.<br />

Preisser: Es geht uns darum, Unterhaltung,<br />

Information und Interaktion<br />

fernsehgerecht einem Millionenpublikum<br />

zugänglich zu machen. Dafür<br />

bedienen wir uns bewährter Internet-<br />

Technologie wie CE HTML.<br />

CE HTML? Noch ein neuer Standard?<br />

Preisser: Es handelt sich eigentlich<br />

um eine Sammlung typischer Internet-<br />

Technologien, die unter diesem Begriff<br />

für die Verwendung in <strong>der</strong> Consumer<br />

Electronics zusammengefasst wurden.<br />

Im vergangenen Jahr haben sich nahezu<br />

alle namhaften Herstellern aus <strong>der</strong> CE-<br />

Industrie für CE HTML ausgesprochen.<br />

MHP ist für Sie keine Option?<br />

Marek Machacek wird <strong>auf</strong> <strong>der</strong> IFA Yoonee <strong>TV</strong> präsentieren<br />

Bil<strong>der</strong>: Yoonee<br />

Machacek: Yoonee <strong>TV</strong> ist eine horizontale,<br />

offene Plattform, <strong>auf</strong> <strong>der</strong> wir<br />

mit einem möglichst breiten Spektrum<br />

an interessanten Inhalten möglichst<br />

viele Endgeräte erreichen wollen. Diese<br />

Offenheit hat dem Internet zum<br />

Durchbruch verholfen und wird auch<br />

das zukünftige <strong>TV</strong>-Nutzungsverhalten<br />

entscheidend prägen.<br />

Preisser: Das Problem bei neuen technischen<br />

Standards ist, dass sie erst<br />

einmal in den Markt eingeführt werden<br />

müssen. Sie kennen das berühmte Henne-Ei-Problem:<br />

Wenn <strong>der</strong> Inhalteanbieter<br />

<strong>auf</strong> den Gerätehersteller wartet,<br />

<strong>der</strong> aber deshalb nichts unternimmt,<br />

weil es keine Inhalte gibt. Die von uns<br />

genutzten technischen Standards sind<br />

bereits vorhanden und etabliert.<br />

Welche Inhalte schweben Ihnen den<br />

konkret vor?<br />

Preisser: Da gibt es fast unzählige Möglichkeiten,<br />

angefangen von Videoportalen<br />

über Reisemagazine bis hin zum<br />

Konzertkartenverk<strong>auf</strong>. Natürlich eignet<br />

sich nicht je<strong>der</strong> Web-Inhalt für die<br />

Anwendung <strong>auf</strong> einem Fernseher – wie<br />

zum Beispiel Homebanking. Aber wir<br />

sehen hier viel Potenzial. Die Teletextnutzung<br />

liegt noch immer weit über<br />

20 Prozent. Sucht <strong>der</strong> <strong>TV</strong>-Zuschauer<br />

weitere Informationen zum <strong>TV</strong>-Programm,<br />

nutzt er neben dem Teletext<br />

den EPG o<strong>der</strong> setzt sich vor den PC. Mit<br />

unserem <strong>TV</strong>-Portal hat <strong>der</strong> Zuschauer<br />

mit einem Knopfdruck <strong>auf</strong> seiner<br />

Fernbedienung aktuelle Informationen,<br />

spannendes Entertainment und Interaktion<br />

in einer attraktiven Darstellung<br />

zur Verfügung.<br />

Wer sind Ihre potenziellen Kunden?<br />

Welches Business-Modell verfolgen Sie<br />

mit Yoonee <strong>TV</strong>?<br />

Preisser: In erster Linie sind es natürlich<br />

Endgerätehersteller. Allerdings<br />

könnten auch Plattformbetreiber,<br />

wie zum Beispiel Kabelnetzbetreiber,<br />

Yoonee <strong>TV</strong> in ihre Netze integrieren.<br />

Unser Business-Modell sieht so aus,<br />

dass wir über Subscription- o<strong>der</strong> Shop-<br />

Systeme am Umsatz beteiligt werden.<br />

Ist das <strong>TV</strong>-Portal nur für den Fernseher<br />

im Wohnzimmer gedacht?<br />

Machacek: Unsere Architektur lässt<br />

es zu, verschiedene Auflösungen o<strong>der</strong><br />

Filmformate darzustellen, sodass wir<br />

auch mobile Endgeräte adressieren<br />

könnten. Unser primäres Ziel sind aber<br />

die <strong>TV</strong>-Geräte.<br />

Preisser: Content-Anbieter müssen sich<br />

mit einer Vielzahl von Geräteplattformen<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen, um jedes<br />

Mal ihr Angebot anzupassen. Das ist<br />

natürlich sehr <strong>auf</strong>wendig. Hier treten<br />

wir mit Yoonee <strong>TV</strong> in Aktion.<br />

Sprechen Sie auch mit Boxenherstellern?<br />

Preisser: Auf jeden Fall. Wir sprechen<br />

mit vielen Herstellern, die schon seit<br />

langer Zeit einen Browser in ihre Boxen<br />

eingebaut haben und eigentlich nur<br />

noch <strong>auf</strong> den Content warten. Hier erfahren<br />

wir eine sehr positive Resonanz<br />

<strong>der</strong> Industrie.<br />

Das heißt, es mangelte bislang an Inhalten?<br />

Machacek: Nicht unbedingt. Viele Firmen<br />

hatten schon vor Jahren Web-<br />

„Diese Offenheit hat<br />

dem Internet zum<br />

Durchbruch verholfen<br />

und wird auch das<br />

zukünftige <strong>TV</strong>-<br />

Nutzungsverhalten<br />

entscheidend prägen.“<br />

Marek Machacek, Grün<strong>der</strong> und<br />

Geschäftsführer Yoonee <strong>TV</strong><br />

Bauelementes richten, son<strong>der</strong>n müssen<br />

den Entwicklungszyklus für den<br />

Bauelementehersteller und den Endgerätehersteller<br />

beinhalten“, erklärt ein<br />

Sprecher des Unternehmens. Ab Januar<br />

2009 ist ein Jahr als Übergangsfrist<br />

geplant. Kathreins einfache Set-Top-<br />

Boxen müssten dann aber mit großem<br />

Aufwand umentwickelt werden o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Hersteller lässt sie ausl<strong>auf</strong>en.<br />

Energiebedarf drosseln<br />

Kathrein kann bereits jetzt Boxen <strong>auf</strong>bieten,<br />

die im Stand-by nur ein Watt<br />

verbrauchen. Für die Rosenheimer gibt<br />

es aber noch weitere Möglichkeiten,<br />

den Energiebedarf zu drosseln: sparsamere<br />

Festplatten, Deco<strong>der</strong>chips o<strong>der</strong><br />

neue Netzteilkomponenten sind nur<br />

drei Beispiele dafür. Rund zehn Prozent<br />

des jährlichen Umsatzes steckt<br />

Kathrein in Forschung und Entwicklung.<br />

„Ein nicht unwesentlicher Anteil<br />

davon wird für die Erforschung neuer,<br />

umweltschonen<strong>der</strong> Technologien verwendet“,<br />

so <strong>der</strong> Sprecher gegenüber<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong>. An<strong>der</strong>e deutsche<br />

Hersteller bleiben die Antwort schuldig,<br />

ob sie es Kathrein gleichtun. MH<br />

Ab dem kommenden Jahr rechnet Andreas Preisser<br />

mit kommerziellen Anwendungen für Yoonee <strong>TV</strong><br />

Technologie in ihre Geräte integriert,<br />

aber sie war noch zu teuer. Und um ein<br />

teures Gerät zu vermarkten, braucht<br />

man einen beson<strong>der</strong>en Content. Insgesamt<br />

war dies aber wenig wirtschaftlich.<br />

Heute sind die Kosten für diese<br />

Technologie wesentlich niedriger.<br />

Yoonee <strong>TV</strong> basiert <strong>auf</strong> IP-Technologie.<br />

Sehen Sie bei Endgeräteherstellern einen<br />

Trend, solche Technologie vermehrt<br />

zu nutzen?<br />

Preisser: Ich denke, dass <strong>der</strong> IP-Anschluss<br />

als zukünftiger Standard bereits<br />

gesetzt ist. Set-Top-Boxen werden<br />

zunächst hybrid sein, d. h., sie verfügen<br />

über einen DVB-Tuner und ein<br />

IP-Netzwerkanschluss, aber über kurz<br />

o<strong>der</strong> lang ist ein IP-Anschluss nicht<br />

mehr wegzudenken. Durch die hohe<br />

DSL-Penetration wird man diese Geräte<br />

auch sehr gut erreichen können.<br />

Wann wird Yoonee <strong>TV</strong> kommerziell<br />

starten?<br />

Machacek: Auf <strong>der</strong> IFA werden wir<br />

zusammen mit einigen Herstellern die<br />

Anwendung unterschiedlicher Inhalte<br />

im Yoonee-<strong>TV</strong>-Portal präsentieren. Ich<br />

denke, mit <strong>der</strong> Vermarktung werden<br />

wir dann Anfang nächsten Jahres beginnen<br />

können.<br />

Preisser: Der Startpunkt hängt natürlich<br />

zum großen Teil davon ab, wann genügend<br />

IP-fähige Geräte im Markt sind.<br />

Die großen Marken fangen eigentlich<br />

jetzt erst damit an, sodass man davon<br />

ausgehen kann, dass 2009 die ersten<br />

Geräte in den Massenmarkt kommen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Kompakt<br />

Stabilere LCD-Preise<br />

Durch eine Überproduktion sind in<br />

den vergangenen Monaten die Preise<br />

für LCD-Panels deutlich gefallen.<br />

So lag <strong>der</strong> Durchschnittspreis <strong>der</strong> in<br />

Deutschland verk<strong>auf</strong>ten LCD-<strong>TV</strong>s nach<br />

Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation<br />

und neue Medien (Bitkom) Ende<br />

2007 bei nur noch 805 Euro. Nach<br />

Angaben des US-Marktforschungsinstituts<br />

Display Research gibt es jedoch<br />

erste Anzeichen für eine Erholung <strong>der</strong><br />

Nachfrage nach LCD-Panels. So habe<br />

<strong>der</strong> asiatische Marktführer Samsung<br />

bereits jetzt die Nachfrage nach Panels<br />

erhöht, um für das Weihnachtsgeschäft<br />

gerüstet zu sein.<br />

TM<br />

Blu-ray legt zu<br />

Im ersten Halbjahr 2008 wurden nach<br />

Angaben des Bundesverbandes Audiovisuelle<br />

Medien (BVV) 800 000 Bluray<br />

Discs abgesetzt, wobei <strong>der</strong> Durchschnittspreis<br />

bei 30 Euro lag. Zum<br />

Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren<br />

nur 500 000 Scheiben im Blu-ray-Format<br />

und dem konkurrierenden HD-<br />

DVD-Standard abgesetzt worden. Der<br />

BVV rechnet damit, dass die Erlöse mit<br />

Blu-ray-Scheiben in diesem Jahr <strong>auf</strong><br />

mindestens 50 Millionen Euro klettern<br />

und sich 2009 mindestens verdoppeln.<br />

Bis Ende Juni wurden rund 17 Millionen<br />

Euro umgesetzt, fast sechs Mal so<br />

viel wie im zweiten Halbjahr 2007. TM<br />

Lokal-<strong>TV</strong> via DVB-T<br />

Die BCS Broadcast Sachsen, <strong>der</strong>en Tochterunternehmen<br />

Radio Leipzig <strong>der</strong>zeit<br />

am DVB-T-Pilotprojekt <strong>der</strong> Sächsischen<br />

Landeanstalt für privaten Rundfunk<br />

und neue Medien (SLM) in <strong>der</strong> Messestadt<br />

teilnimmt, kann sich auch weitere<br />

lokale DVB-T-Starts vorstellen. „Wir<br />

beobachten die Entwicklung und Hörerakzeptanz<br />

des Pilotprojektes sehr<br />

<strong>auf</strong>merksam“, so BCS-Geschäftsführer<br />

Timo Utassy gegenüber <strong>DIGITAL</strong><br />

<strong>INSIDER</strong>. „Von dessen Erfolg werden<br />

wir unsere weitere Teilnahme an ähnlichen<br />

Projekten in Sachsen abhängig<br />

machen.“ Neben DVB-T setzt die BCS<br />

auch weiter <strong>auf</strong> DAB. Im Juli traten die<br />

Sachsen dem Radio-Konsortium Digital<br />

5. 1 bei, in dem sich mehrere regionale<br />

Rundfunkanbieter für die Digitalisierung<br />

des Radios einsetzen. TM<br />

Kindt verlässt Telekom<br />

Zum 1. Oktober verlässt Andreas Kindt,<br />

Bereichsvorstand Informationstechnik<br />

T-Home, die Deutsche Telekom AG.<br />

Kindt, <strong>der</strong> diese Funktion seit 2006<br />

ausübte, verlässt das Unternehmen<br />

nach 15 Jahren Konzernzugehörigkeit<br />

<strong>auf</strong> eigenen Wunsch und wechselt als<br />

CEO zum Kundenmanagement-Spezialisten<br />

Loyalty Partner Solutions. Um<br />

die Kontinuität des Umbauprozesses<br />

im IT-Bereich <strong>der</strong> Telekom zu sichern,<br />

wurde Group Chief Information Officer<br />

Peter Thomas Sany dazu berufen,<br />

Kindts Aufgabenbereich bis <strong>auf</strong> Weiteres<br />

zu übernehmen.<br />

TM<br />

Bitkom für GEZ-Reform<br />

Der Bundesverband Informationswirtschaft,<br />

Telekommunikation und neue<br />

Medien (Bitkom) drängt dar<strong>auf</strong>, ein<br />

modifiziertes Rundfunkgebühren-Modell<br />

zu beschließen. „Die Ministerpräsidenten<br />

sollten die aktuelle Gelegenheit<br />

nutzen, das komplizierte heutige GEZ-<br />

System durch eine einfach zu handhabende,<br />

pauschale Rundfunkabgabe<br />

zu ersetzen“, sagte Bitkom-Präsident<br />

August-Wilhelm Scheer. „Ein offizieller<br />

Vorschlag <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> sollte jetzt vorgelegt<br />

werden, schließlich haben sie schon<br />

im vergangenen Jahr eine Gebührenreform<br />

für 2008 in Aussicht gestellt.“<br />

Eine allgemeine Rundfunkabgabe als<br />

Ersatz für die aktuellen GEZ-Regeln<br />

könnte nach Vorstellung des Bitkom-<br />

Verbandes pro Haushalt o<strong>der</strong> pro Kopf<br />

berechnet werden. „Dann gibt es keine<br />

Schwarzseher mehr und die GEZ kann<br />

ihre Kontrollbürokratie abbauen“, so<br />

Scheer. „Wenn sich <strong>der</strong> Obolus zudem<br />

<strong>auf</strong> die Grundversorgung beschränkt,<br />

werden für die meisten Bürger die<br />

Rundfunkgebühren sinken.“ TM


Digital Insi<strong>der</strong> www.digital-insi<strong>der</strong>.de<br />

„Deutschland bleibt einer <strong>der</strong><br />

Schlüsselmärkte von Nagravision“<br />

Schweizer sehen sich gut gerüstet für Konkurrenz – noch kein Zeitplan für Kartentausch bei Kabel Deutschland – IP<strong>TV</strong> spielt strategische Rolle<br />

Seit dem 1. Juni ist Holger Ippach bei<br />

Nagravision Senior Vice President Sales<br />

Northern & Central Europe. DI-Chefredakteur<br />

Marc Hankmann sprach mit<br />

ihm über die Zukunft von Nagra und<br />

den harten Wettbewerb im deutschen<br />

Markt.<br />

Wir gratulieren zur neuen Position,<br />

Herr Ippach! Was ist für Sie an<strong>der</strong>s<br />

geworden?<br />

In den dreieinhalb Jahren, die ich nun<br />

schon bei Nagravision bin, hatte ich<br />

immer engen Kontakt zu unseren Kunden.<br />

In <strong>der</strong> neuen Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

sehe ich ein sehr spannendes Gebiet,<br />

das mich unseren Kunden noch näher<br />

bringt.<br />

Sie sind für ganz Nord- und Zentraleuropa<br />

verantwortlich. Wie weit reicht Ihr<br />

Einflussgebiet?<br />

Geografisch erstreckt sich das Gebiet<br />

vom äußersten Westen Europas über<br />

die Beneluxstaaten und den deutschsprachigen<br />

Raum bis nach Russland.<br />

Hier bin ich für den Vertrieb unserer<br />

Conditional-Access-Systeme und in Teilen<br />

auch für interaktive Backend- und<br />

Content-Management-Systeme sowie<br />

Middleware-Lösungen zuständig. Mein<br />

Team verteilt sich dabei <strong>auf</strong> Standorte<br />

in Großbritannien, <strong>der</strong> Schweiz,<br />

Deutschland und an einigen strategischen<br />

Orten in Osteuropa.<br />

Wo trifft man Sie denn häufiger: in<br />

Russland, <strong>der</strong> Schweiz o<strong>der</strong> Deutschland?<br />

Nagravision hat in allen diesen Gebieten<br />

große Kunden. Ich versuche<br />

demnach, meine Zeit im richtigen Maß<br />

<strong>auf</strong> alle Standorte zu verteilen. Ein<br />

Schwerpunkt liegt dabei sicherlich <strong>auf</strong><br />

Deutschland. Wir sind da mit einem<br />

vergleichsweise großen Büro vertreten.<br />

Bleiben wir in Deutschland. Sie bekommen<br />

den Job in einer Zeit, in <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Nagra-Kundenstamm in Deutschland<br />

erodiert. Haben Sie sich das gut überlegt?<br />

„Nagravision hat sich<br />

über Jahre hinweg im<br />

deutschen Markt ein<br />

spezielles Know-how<br />

angeeignet, um die<br />

Betacrypt-Boxen auch<br />

weiterhin zu unterstützen.“<br />

Mit Unitymedia, Kabel Deutschland<br />

und Premiere sind wir ein sehr starker<br />

CA-Anbieter im deutschen Markt.<br />

Deutschland ist und bleibt einer <strong>der</strong><br />

Schlüsselmärkte von Nagravision. In<br />

letzter Zeit ist die Konkurrenz von Nagravision<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Auftreten<br />

und in den Verlautbarungen aggressiver<br />

geworden. An und für sich dient<br />

Konkurrenz dem Konsumenten und<br />

ich bin überzeugt, dass sich unsere<br />

Produkte durchsetzen werden.<br />

Trotz aggressiven Auftretens <strong>der</strong> Konkurrenz:<br />

Warum sollte man Nagra behalten?<br />

Was machen Sie besser als <strong>der</strong><br />

Wettbewerb?<br />

Unsere Erfolgsbilanz in Sachen Sicherheit<br />

ist sehr stark. Nach dem Medienrummel<br />

<strong>der</strong> letzten Zeit mag das den<br />

einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Leser überraschen.<br />

Aber auch hier gilt es, zwischen Tatsache<br />

und Meinungsmache zu unterscheiden.<br />

Viele unserer Kunden im<br />

deutschen Markt haben sich erneut<br />

für Nagra entschlossen. Nachdem die<br />

Sicherheit unserer Systeme von unabhängigen<br />

Dritten in Vergleich zu Lösungen<br />

an<strong>der</strong>er Anbieter gestellt wurde,<br />

sind die Kunden zu dem Entschluss<br />

gekommen, dass Nagra führend ist <strong>auf</strong><br />

diesem Gebiet.<br />

Holger Ippach ist als Nagras neuer Senior Vice<br />

President Sales Northern & Central Europe viel unterwegs.<br />

Ein Fokus seiner Arbeit bleibt aber <strong>der</strong> deutsche<br />

Markt<br />

Bild: Nagra<br />

Die Umstellung <strong>auf</strong> das neue Nagra-<br />

CA-System bei Premiere läuft. Kritiker<br />

sagen, Sie hätten zu lange mit <strong>der</strong> Umstellung<br />

gewartet. Haben die Kritiker<br />

recht o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s gefragt: Durften Sie<br />

überhaupt vorher umstellen?<br />

„Wir haben die Sicherheit<br />

unseres Systems<br />

von unabhängigen<br />

Dritten gegenüber<br />

unseren Wettbewerbern<br />

messen lassen.“<br />

Eine solche Umstellung wird stets mit<br />

dem jeweiligen Netzbetreiber o<strong>der</strong><br />

Diensteanbieter abgesprochen. Deshalb<br />

liegt es nicht allein in unserer<br />

Hand, wann ein Kartentausch gestartet<br />

wird. Nur so viel: Wir haben bereits in<br />

an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n relativ<br />

unbemerkt von <strong>der</strong> Öffentlichkeit eine<br />

Umstellung <strong>auf</strong> ein neues Verschlüsselungssystem<br />

zu Zeitpunkten vorgenommen,<br />

die deutlich zeitnaher waren,<br />

als es jetzt für den deutschen Markt<br />

geplant ist.<br />

Die Premiere-Smartcards sind eine,<br />

die Karten bei Unitymedia und Kabel<br />

Deutschland eine an<strong>der</strong>e Sache. Wann<br />

wird es dort einen Austausch geben?<br />

Gleiches gilt auch hier. Ein entsprechen<strong>der</strong><br />

Zeitplan wird vom jeweiligen<br />

Netzbetreiber bekannt gegeben. Kabel<br />

Deutschland hat sich ja für das neue<br />

Nagravision-System entschlossen. Es<br />

ist jetzt aber noch zu früh, um sagen<br />

zu können, wann und wo Umstellungen<br />

vorgenommen werden.<br />

Stellen Sie auch die Betacrypt-Boxen<br />

<strong>auf</strong> das neue Nagravision-CAS um o<strong>der</strong><br />

übernimmt das NDS?<br />

Nagravision hat sich über Jahre hinweg<br />

im deutschen Markt ein spezielles<br />

Know-how angeeignet, um die<br />

Betacrypt-Boxen auch weiterhin zu unterstützen.<br />

Ganz klar: Set-Top-Boxen,<br />

die mit Betacrypt-Software ausgestattet<br />

sind, werden zurzeit ausschließlich von<br />

Nagravision unterstützt.<br />

Bestimmte Nagravision-Boxen können<br />

per Software-Update <strong>auf</strong> NDS „umgeschaltet“<br />

werden. Dürfen Premiere-<br />

Kunden eigentlich <strong>auf</strong> einer Nagravision-Box<br />

bestehen, wenn sie keine<br />

NDS-Variante haben wollen?<br />

Eine interessante Frage, die ich lei<strong>der</strong><br />

nicht beantworten kann, da ich kein<br />

Fachmann für Verbraucherrecht bin.<br />

Faktisch gesehen ist es so: Führt <strong>der</strong><br />

Kunde den Download für die NDS-Software<br />

nicht durch, wird auch weiterhin<br />

<strong>auf</strong> seiner für Nagravision geeigneten<br />

Box eine Nagravision-Karte funktionieren.<br />

Auch die neue Nagravision-Karte?<br />

Auch die neue Smartcard.<br />

Kabel Deutschland hat den Vertrag mit<br />

Ihnen verlängert, Kabel BW und Tele<br />

Columbus setzen <strong>auf</strong> NDS. Warum fragmentiert<br />

sich <strong>der</strong> deutsche CA-Markt<br />

vermehrt?<br />

Ich sehe hier weniger eine Fragmentierung<br />

als vielmehr die Herausbildung<br />

eines Zweier-Camps. Es gibt einerseits<br />

die etwas geschlossenere Welt rund<br />

um die News-Corp-Gruppe mit Premiere<br />

und NDS und an<strong>der</strong>erseits die <strong>der</strong><br />

restlichen Operator, die frei entscheiden<br />

können. Wie gesagt, grundsätzlich<br />

begrüßen wir Wettbewerb, weil er dem<br />

Konsumenten dient, und wir fühlen<br />

uns gut gerüstet dafür.<br />

Mit welchen Leistungen haben Sie bei<br />

Kabel Deutschland punkten können?<br />

Wir haben die Sicherheit unseres Systems<br />

von unabhängigen Dritten gegenüber<br />

unseren Wettbewerbern messen<br />

lassen. Darüber hinaus war es auch<br />

maßgebend, eine Lösung anbieten zu<br />

können, die den Umstieg für den Kabelkunden<br />

so einfach wie möglich gestaltet,<br />

sprich: eine maximale Kompatibilität<br />

mit bestehenden Boxen anbieten<br />

zu können.<br />

Ihr Kunde Echostar führte zusammen<br />

mit Nagrastar kürzlich einen Prozess<br />

gegen Ihren Wettbewerber NDS. Das<br />

Urteil war eher mager. Sind Sie dennoch<br />

zufrieden?<br />

Zum einen ist NDS <strong>der</strong> Piraterie und<br />

des Verstoßes gegen kalifornisches und<br />

US-Bundesrecht für schuldig befunden<br />

worden. Darüber hinaus sind während<br />

des Prozesses viele Details und Beweise<br />

offengelegt worden, die das Geschäftsgebaren<br />

von NDS in ein – ich möchte<br />

mal sagen – interessantes Licht stellen.<br />

Deswegen sind wir zufrieden mit dem<br />

Ausgang. Dass die Jury Echostar keinen<br />

wesentlichen Schadenersatz zugesprochen<br />

hat, ist natürlich bedauerlich<br />

und sicherlich kein perfektes Ende für<br />

unseren Kunden. Nach kalifornischem<br />

Recht gehen dabei allerdings die Anwaltskosten<br />

zulasten des Verurteilten.<br />

Aus diesem Prozess ergeben sich zwei<br />

Fragen: Wie sicher kann eigentlich ein<br />

CA-System sein? Und: Wie weit darf<br />

<strong>der</strong> „Nachbau“ einer Kartentechnologie<br />

durch Wettbewerber gehen?<br />

Nachbau heißt ja, dass ein Kopie o<strong>der</strong><br />

ein Klon eines bestimmten Systems<br />

angefertigt wird. Ich denke, dass dieses<br />

Vorgehen gegen das geistige Eigentum<br />

quasi in allen Län<strong>der</strong>n dieser Welt nicht<br />

mit dem Gesetz vereinbar ist. Es gehört<br />

sicherlich zum Wesen eines Verschlüsselungsanbieters<br />

wie Nagravision, einen<br />

Wissens- und Technologiestand zu<br />

haben, <strong>der</strong> es potenziellen Hackern so<br />

schwer wie möglich macht, das eigene<br />

System zu knacken. Dazu gehört auch,<br />

dass wir unsere eigenen Systeme und<br />

Lösungen harten Tests unterwerfen,<br />

bevor diese <strong>auf</strong> den Markt gebracht<br />

werden. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite steht<br />

es für mich persönlich in einer ganz<br />

allgemeinen Betrachtungsweise außer<br />

Frage, dass das Hacken eines Wettbewerbersystems<br />

und die allfällige Veröffentlichung<br />

dieses Know-hows eindeutig<br />

illegal sind. Als Unternehmen<br />

begrüßen wir eine intensive Diskussion<br />

über Ethik in <strong>der</strong> Branche und feste<br />

Verhaltensrichtlinien.<br />

Der Rundfunkstaatsvertrag, <strong>der</strong> im September<br />

in Kraft tritt, definiert erstmals<br />

digitale Plattformen in Deutschland.<br />

Alle Plattformen müssen sicherstellen,<br />

dass ihr CA-System allen Programmanbietern<br />

offen steht. Wie offen ist Nagra<br />

für Set-Top-Boxen-Hersteller und Plattformbetreiber?<br />

Sehr offen. Nagravision hat in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

schon mehrfach bewiesen,<br />

dass wir extrem offen für Boxenhersteller<br />

sind. Wir diskriminieren dort<br />

keinen und stehen allen in gleicher<br />

„Unsere Erfolgsbilanz<br />

in Sachen Sicherheit ist<br />

sehr stark.“<br />

Weise zur Verfügung. In Sachen Plattformbetreiber<br />

hat Nagra gelernt, einer<br />

Plattform die notwendigen Schnittstellen<br />

anbieten zu können, damit auch<br />

verschiedene Inhalteanbieter <strong>auf</strong> die<br />

Plattform zugreifen können. Des Weiteren<br />

treiben wir offene Standards, wie<br />

beispielsweise CI Plus, voran.<br />

Wann werden wir denn in Deutschland<br />

erste kommerzielle Anwendungen und<br />

Produkte mit CI-Plus-Unterstützung<br />

sehen?<br />

Unser Schwesterunternehmen Smar-<br />

D<strong>TV</strong> ist fe<strong>der</strong>führend in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

von CI-Plus-kompatiblen Modulen.<br />

Erste Prototypen wurden bereits<br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Anga Cable gezeigt. Die Entwicklung<br />

läuft <strong>auf</strong> Hochtouren, sodass<br />

wir sicherlich Ende dieses bzw. Anfang<br />

nächsten Jahres erste CI-Plus-Module<br />

<strong>auf</strong> den Markt bringen können. Ich<br />

Der Smartcard-Tausch bei Premiere läuft an. Auch wenn NDS jetzt mit im Boot sitzt, sieht sich Nagra für den<br />

Wettbewerb im deutschen Markt gut gerüstet<br />

Bild: Premiere<br />

gehe davon aus, dass die Hersteller für<br />

Unterhaltungselektronik Anfang 2009<br />

erste Geräte mit CI-Plus-Unterstützung<br />

präsentieren werden.<br />

Welche Pläne hat Nagravision in<br />

Deutschland mit Ihnen an <strong>der</strong> Spitze?<br />

Verteidigen Sie Ihre Bestandskunden<br />

o<strong>der</strong> erkämpfen Sie die kürzlich verlorenen<br />

zurück?<br />

„Was die IP-Erweiterung<br />

für Kabelnetzbetreiber<br />

angeht, wird<br />

von Nagravision in den<br />

nächsten 18 Monaten<br />

noch einiges zu sehen<br />

sein.“<br />

Je<strong>der</strong> Kunde ist uns wichtig. Wir werden<br />

weiterhin durch sichere Lösungen<br />

und guten Service dafür sorgen, dass<br />

wir Kunden gewinnen und halten. Unsere<br />

Türen sind offen. Wir wollen allerdings<br />

mit unseren Produkten überzeugen,<br />

nicht mit Verlautbarungen. Ich bin<br />

sicher, dass sich spätestens mittelfristig<br />

<strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e im deutschen<br />

Markt noch mal genau fragen wird, wer<br />

für ihn den bessern Service bietet. Ich<br />

wäre nicht überrascht, wenn in ein bis<br />

zwei Jahren auch Unternehmen, die<br />

sich an<strong>der</strong>s entschieden haben, Nagravision<br />

doch noch mal als die bessere<br />

Option sehen.<br />

Welche Rolle spielt <strong>der</strong> jüngste Übertragungsweg<br />

IP<strong>TV</strong> für Nagra?<br />

„Nagravision hat in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit<br />

schon mehrfach<br />

bewiesen, dass wir<br />

extrem offen für<br />

Boxenhersteller sind.“<br />

IP<strong>TV</strong> spielt bei uns eine strategische<br />

Rolle. Darüber hinaus ist es so etwas<br />

wie mein persönliches Steckenpferd.<br />

Bevor ich zu Nagravision kam, war<br />

ich in gerade diesem Bereich tätig für<br />

Alcatel, heute Alcatel-Lucent. Lei<strong>der</strong><br />

ist <strong>der</strong> Begriff etwas verwaschen worden.<br />

Heute versteht man unter IP<strong>TV</strong><br />

sowohl Lösungen für Telekommunikationsdiensleister,<br />

die Fernsehen selbst<br />

anbieten, als auch die Verwendung von<br />

IP-Technologie für bestehende Kabelnetze<br />

o<strong>der</strong> Satellitenbetreiber, um interaktive<br />

Mehrwertdienste anzubieten.<br />

Unter den TK-Anbietern konnte Nagra<br />

bereits einige große Kunden gewinnen,<br />

unter an<strong>der</strong>em British Telecom. Was<br />

die IP-Erweiterung für Kabelnetzbetreiber<br />

angeht, wird von Nagravision in<br />

den nächsten 18 Monaten noch einiges<br />

zu sehen sein.<br />

Sind solche Anwendungen kompatibel<br />

zu <strong>der</strong> von den Plattformbetreibern<br />

eingesetzten Software, zum Beispiel<br />

Microsoft bei T-Home?<br />

Prinzipiell ja. Wir haben heute schon<br />

bei <strong>der</strong> eben genannten British Telecom<br />

die Situation, dass wir eine Koexistenz<br />

von Microsofts <strong>TV</strong>-Plattform<br />

und Nagravision-Sicherheitstechnologie<br />

haben. Ich denke, dass Nagravision<br />

in diesem Bereich einzigartiges<br />

Know-how hat, wenn es um das Absichern<br />

einer digitalen Plattform gegen<br />

Piraterie geht. Es wird sich kurz- o<strong>der</strong><br />

mittelfristig noch zeigen, wie hierbei<br />

ein spezialisiertes Unternehmen wie<br />

Nagravision durch seinen sehr klaren<br />

Fokus im Vergleich zu einem Großkonzern<br />

wie Microsoft steht.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.


Ausgabe 47 August 2008 Digital Insi<strong>der</strong> <br />

Zur Auskunft verpflichtet<br />

Neues Durchleitungsgesetz betrifft auch Kabelnetzbetreiber – Auskunft gegen unbeteiligte Dritte<br />

Das „Gesetz zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Durchsetzung von Rechten des geistigen<br />

Eigentums“ tritt am 1. September 2008<br />

in Kraft. Es nimmt neben Än<strong>der</strong>ungen<br />

im Patent-, Marken-, Gebrauchsmuster-,<br />

Halbleiterschutz-, Geschmackmusterund<br />

Sortenschutzgesetz wichtige Regelungen<br />

im Urheberrechtsgesetz vor.<br />

Kabelnetzbetreiber sind insbeson<strong>der</strong>e<br />

vom neuen Auskunftsanspruch gegen<br />

unbeteiligte Dritte betroffen.<br />

Das Artikelgesetz dient <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> EU-Durchsetzungsrichtlinie<br />

2004/48/EG (auch als Enforcement-<br />

Richtlinie bezeichnet). Neu ist ein<br />

Auskunftsanspruch gegen unbeteiligte<br />

Dritte zugunsten von Rechteinhabern<br />

bei Rechtsverletzungen, <strong>der</strong> dem<br />

deutschen Recht so bislang fremd ist.<br />

Anwendungsbereiche sind vor allem<br />

Internet Service Provi<strong>der</strong> (ISP) und Kabelnetzbetreiber,<br />

die unter bestimmten<br />

Voraussetzungen Informationen über<br />

die Identität <strong>der</strong> eigentlichen Rechtsverletzer,<br />

zum Beispiel in Tauschbörsen,<br />

herausgeben müssen. Vermeintlich<br />

vergleichbare Auskunftsansprüche<br />

im deutschen Recht richteten sich bislang<br />

stets gegen den Rechtsverletzer<br />

hinsichtlich Dritter, nicht aber gegen<br />

unbeteiligte Dritte.<br />

Der Auskunftsanspruch ist nicht ausschließlich<br />

im Urheberrecht vorgesehen,<br />

son<strong>der</strong>n erfolgt darüber hinaus in<br />

den spezialgesetzlichen Regelungen des<br />

geistigen Eigentums. Weitestgehend inhaltsgleiche<br />

Auskunftsansprüche sind<br />

im Rahmen des Durchsetzungsgesetzes<br />

für das Patentgesetz (PatG), Gebrauchsmustergesetz<br />

(Gebr MG), Halbleiterschutzgesetz,<br />

Geschmacksmustergesetz<br />

(Geschm MG) und das Sortengesetz<br />

vorgesehen.<br />

Internet Service Provi<strong>der</strong> und Kabelnetzbetreiber müssen Daten über Nutzer von Filesharing-Software herausrücken,<br />

wenn ein Verdacht <strong>auf</strong> Urheberrechtsverletzungen vorliegt<br />

Bild: Auerbach Verlag, www.emule.de<br />

Der Auskunftsanspruch<br />

Ausbau und Anspruchsvoraussetzungen<br />

sind in den Spezialgesetzen<br />

weitestgehend inhaltsgleich und folgen<br />

<strong>der</strong>selben Systematik. Die urheberrechtliche<br />

Regelung in § 101 UrhG<br />

(Anspruch <strong>auf</strong> Auskunft) ist wie<br />

folgt <strong>auf</strong>gebaut: § 101 Absatz 1 UrhG<br />

enthält einen Auskunftsanspruch gegen<br />

den Rechtsverletzer und ist damit<br />

direkt gegen den Störer gerichtet.<br />

Eine <strong>der</strong> Voraussetzungen ist, dass<br />

<strong>der</strong> Rechtsverletzer selbst „in gewerblichem<br />

Ausmaß“ gehandelt haben<br />

muss. Das gewerbliche Ausmaß kann<br />

sich dabei sowohl aus <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Rechtsverletzungen als auch aus <strong>der</strong><br />

Schwere <strong>der</strong> Rechtsverletzung ergeben,<br />

§ 101 Absatz 1 Satz 2 UrhG.<br />

In § 101 Absatz 2 wird ein zivilrechtlicher<br />

Auskunftsanspruch gegenüber<br />

unbeteiligten Dritten unter den dort<br />

genannten Voraussetzungen (offensichtliche<br />

Rechtsverletzung o<strong>der</strong> Klage<br />

erhoben, Dritter erbringt „Dienstleistung“<br />

in gewerblichem Ausmaß) eingeführt.<br />

Der Auskunftsanspruch nach<br />

Absatz 2 setzt ebenfalls voraus, dass<br />

die Rechtsverletzung „im gewerblichen<br />

Ausmaß“ erfolgt ist.<br />

Eine Einschränkung des Auskunftsanspruchs<br />

nimmt § 101 Absatz 9 UrhG<br />

vor, soweit die Auskunft nur „unter<br />

Verwendung von Verkehrsdaten“ erteilt<br />

werden kann. Hierbei handelt es<br />

sich um den häufigen Fall, dass Auskünfte<br />

über den Anschlussinhaber anhand<br />

einer IP-Adresse begehrt werden.<br />

Verkehrsdaten sind dabei Daten, die<br />

bei <strong>der</strong> Erbringung eines Telekommunikationsdienstes<br />

erhoben, verarbeitet<br />

o<strong>der</strong> genutzt werden (§ 3 Nr. 30 TKG).<br />

Sie lassen erkennen, von welchem Anschluss<br />

wann mit wem wie lange kommuniziert<br />

wurde.<br />

Richtervorbehalt<br />

Aus diesem Grund unterfallen diese<br />

sehr sensiblen Daten einer weiteren,<br />

lange umstritten gebliebenen Voraussetzung<br />

des Drittauskunftsanspruchs –<br />

dem sogenannten Richtervorbehalt.<br />

Es muss dann eine vorherige richterliche<br />

Anordnung eingeholt werden,<br />

für die das Landgericht, in dessen<br />

Bezirk <strong>der</strong> zur Auskunft Verpflichtete<br />

seinen Wohnsitz, seinen Sitz o<strong>der</strong> eine<br />

Nie<strong>der</strong>lassung hat, ohne Rücksicht <strong>auf</strong><br />

den Streitwert ausschließlich zuständig<br />

ist. Die Kosten <strong>der</strong> richterlichen Anordnung<br />

(200 Euro Gebühr) sind von dem<br />

Rechteinhaber zu tragen.<br />

Nicht von <strong>der</strong> EU-Durchsetzungsrichtlinie<br />

vorgeschrieben war die im neuen<br />

§ 97 a UrhG vorgesehene Deckelung<br />

des Aufwendungsersatzes von Abmahnkosten<br />

in einfach gelagerten Fällen im<br />

nichtgewerblichen Bereich mit einer<br />

nur unerheblichen Rechtsverletzung<br />

<strong>auf</strong> 100 Euro. Eingefügt worden ist die<br />

neue Vorschrift erst in den Regierungsentwurf,<br />

um so missbräuchlichen Gebührenfor<strong>der</strong>ungen<br />

entgegenzuwirken.<br />

Nicht durchsetzen konnte sich die u. a.<br />

vom Bundesrat erhobene For<strong>der</strong>ung<br />

nach Einführung einer doppelten Lizenzgebühr<br />

als Schadensersatzvariante<br />

bei Rechtsverletzungen.<br />

Über den Autor<br />

Bild: SBR<br />

Roger Gabor ist seit April 2000 als<br />

Rechtsanwalt zugelassen, seit September<br />

2007 ist er Fachanwalt für Informationstechnologierecht<br />

und seit<br />

dem 1. Juli 2008 Mitglied <strong>der</strong> Kanzlei<br />

SBR Schuster Berger Rechtsanwälte<br />

in Düsseldorf. Rechtsanwalt Gabor<br />

betreut insbeson<strong>der</strong>e IT-Dienstleistungsunternehmen,<br />

Töchter von Energieunternehmen<br />

im Telekommunikationsbereich,<br />

sowie Software-Hersteller<br />

im Urheberrecht.<br />

Kontakt:<br />

RA Roger Gabor<br />

Fachanwalt für Informationstechnologierecht<br />

SBR Schuster Berger Rechtsanwälte PartG<br />

Nordstraße 116<br />

40477 Düsseldorf<br />

Tel. + 49211687888 – 0<br />

E-Mail: gabor@sbr-net.com<br />

Gerade noch vertretbar<br />

Insgesamt sei ein gerade noch vertretbarer<br />

Kompromiss bei <strong>der</strong> Bekämpfung<br />

von Urheberrechtsverletzungen gefunden<br />

worden, kommentierte die Anga<br />

in einer gemeinsamen Presseerklärung<br />

mit weiteren Spitzenverbänden <strong>der</strong><br />

deutschen Telekommunikationswirtschaft<br />

das Gesetz. Die Rechteinhaber<br />

würden diesen mit einseitigen For<strong>der</strong>ungen<br />

nach einer zwangsweisen<br />

Stilllegung von Internetzugängen als<br />

Reaktion <strong>auf</strong> mutmaßliche Urheberrechtsverletzungen<br />

allerdings schon<br />

wie<strong>der</strong> infrage stellen.<br />

Dies würde nicht nur massive Grundrechtseingriffe<br />

bedeuten, son<strong>der</strong>n zugleich<br />

auch <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

Schaden<br />

zufügen. Und genau <strong>auf</strong> diese ITK-Entwicklung<br />

ist die Ökonomie am Standort<br />

Deutschland existenziell angewiesen,<br />

hieß es weiter.<br />

Kompakt<br />

Neuorganisation bei LG<br />

LG Electronics stellt die Vertriebsorganisation<br />

für Fachhandelskunden um.<br />

Im August nahm nach Angaben des<br />

Elektronikkonzerns ein Vertriebsteam<br />

die Arbeit <strong>auf</strong>, das sich ausschließlich<br />

um die „Intensivierung und Optimierung“<br />

des Kontakts zum Fachhandel<br />

kümmern soll. Zusätzlich wird<br />

die erstmals <strong>auf</strong> <strong>der</strong> IFA präsentierte<br />

LCD-<strong>TV</strong>-Serie „LG 7000“ ausschließlich<br />

über den Fachhandel angeboten. Als<br />

ergänzende Maßnahmen zur aktiven<br />

Betreuung <strong>der</strong> Händler bietet LG Schulungen<br />

und den Abverk<strong>auf</strong> durch qualifiziertes<br />

Promotion-Personal an. TM<br />

Gigaset verk<strong>auf</strong>t<br />

Der Siemens-Konzern hat 80,2 Prozent<br />

<strong>der</strong> Anteile an seinem Tochterunternehmen<br />

Siemens Home and Office<br />

Communication Devices an den Finanzinvestor<br />

Arques verk<strong>auf</strong>t. Arques<br />

gab für die Standorte München und<br />

Bocholt eine Garantie bis 2011. Das Private-Equity-Unternehmen<br />

erwarb die<br />

Rechte an <strong>der</strong> Marke Gigaset und darf<br />

zudem bis zum Jahr 2010 die Marke<br />

Siemens nutzen. Ob das Geschäft mit<br />

Set-Top-Boxen im bisherigen Umfang<br />

fortgeführt wird, steht noch nicht fest.<br />

„Es hat noch kein Betriebsübergang<br />

stattgefunden“, so Arques-Sprecher<br />

Christian Schnei<strong>der</strong> gegenüber DIGI-<br />

TAL <strong>INSIDER</strong>. „Insofern ist es noch zu<br />

früh für solche Entscheidungen.“ TM<br />

EP expandiert<br />

Die Verbundgruppe Electronic Partner<br />

(EP) verhandelt über die Übernahme<br />

<strong>der</strong> Filialen des insolventen<br />

Unternehmens Medimax in Böblingen,<br />

Magdeburg, Berlin-Gropiusstadt und<br />

Schenefeld. „Wir werden diese Standorte<br />

unter dem Markenlabel Medimax<br />

weiterführen und sind froh, allen Mitarbeitern<br />

weiterhin einen Arbeitsplatz<br />

anbieten zu können“, so Oliver Haubrich,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung.<br />

Nach EP-Angaben wurde für den<br />

Standort in Langenfeld bei Düsseldorf<br />

ein Unternehmer gefunden, <strong>der</strong> das<br />

Geschäft als Franchising-Partner <strong>der</strong><br />

Verbundgruppe führen werde. TM<br />

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wenn nicht spätestens zwei Monate vor Abl<strong>auf</strong> per Post o<strong>der</strong> Fax gekündigt wurde.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug monatlich jährlich<br />

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Auerbach Verlag und Infodienste GmbH (0341) 14955-11 www.digital-insi<strong>der</strong>.de<br />

Lauchstädter Straße 20, 04229 Leipzig<br />

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(3-für-2-Abo entsprechend 1 800 Euro).<br />

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Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von zwei Wochen nach Bestellung ohne Begründung bei <strong>der</strong> Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig per Post o<strong>der</strong> Fax<br />

wi<strong>der</strong>rufen kann. Maßgeblich ist <strong>der</strong> Tag <strong>der</strong> Absendung (Poststempel genügt).


Digital Insi<strong>der</strong> www.digital-insi<strong>der</strong>.de<br />

Unternehmensphilosophie<br />

/<br />

-strategie<br />

Wie kann sich ein Anbieter <strong>auf</strong> dem dynamischen<br />

europäischen Kabelmarkt<br />

langfristig durchsetzen? Wie können<br />

<strong>Mobil</strong>funker dem Churn, also <strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ung<br />

von Kunden zum Konkurrenten,<br />

entgegenwirken? Die Antwort<br />

ist einfach: durch gutes Management<br />

ihrer Kundenbeziehungen. In Zeiten intensiven<br />

Wettbewerbs und austauschbarer<br />

Produkte ist es die Beziehung<br />

zum Kunden, die ein Unternehmen<br />

vom Wettbewerb unterscheidet. Es gilt,<br />

mehr über den Kunden zu wissen und<br />

besser <strong>auf</strong> seine Bedürfnisse einzugehen<br />

als die Konkurrenz, seine Vorlieben<br />

und Gewohnheiten zu kennen, ihn<br />

mit relevanten Angeboten zu bedienen<br />

und so eine dauerhafte und profitable<br />

Geschäftsbeziehung mit ihm <strong>auf</strong>zubauen.<br />

Das ist es, was sich hinter dem<br />

Begriff Customer Relationship Management<br />

(CRM) – zu Deutsch Kundenbeziehungsmanagement<br />

– verbirgt.<br />

CRM richtig nutzen<br />

Bereits seit vielen Jahren liegt CRM im<br />

Trend. Doch noch immer herrscht in<br />

vielen Unternehmen Unsicherheit hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> genauen Bedeutung des<br />

Begriffs. So wurde CRM lange Zeit <strong>auf</strong><br />

die IT reduziert. Wer ein CRM-System<br />

installierte, meinte, damit seine Pflicht<br />

getan zu haben. Doch damit fängt CRM<br />

eigentlich erst an. Die IT dient lediglich<br />

dazu, sämtliche kundenbezogenen Daten<br />

– zum Beispiel Informationen über<br />

Kundenkontakte o<strong>der</strong> Transaktionen –<br />

in einer Datenbank zusammenzuführen.<br />

Das ist ein wichtiger Schritt.<br />

Entscheidend ist jedoch, dass diese<br />

Informationen nicht nur gespeichert,<br />

son<strong>der</strong>n auch für ein besseres Kundenverständnis<br />

genutzt werden.<br />

Das mag trivial erscheinen, aber genau<br />

hier mangelt es bei vielen Unternehmen.<br />

Sie sammeln zwar riesige<br />

Datenmengen, versäumen allerdings,<br />

diese zu analysieren, um ihre Kunden<br />

besser kennen zu lernen und maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Angebote zu entwickeln. So<br />

Vier Säulen des Customer Relationship Management (CRM)<br />

Menschen<br />

(Mitarbeiter,<br />

Kunden,<br />

Führung)<br />

CRM<br />

CRM: Mehr als nur die<br />

Einführung einer Software<br />

Neue Serie im <strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong> zum Thema Kundenmanagement – Teil 1: Was ist CRM?<br />

Über den Autor<br />

Bild: Billing & Loyalty Systems<br />

Dirk Junge ist als Geschäftsführer bei<br />

Billing & Loyalty Systems für den Bereich<br />

Vertrieb und Marketing verantwortlich.<br />

Die Billing & Loyalty Systems<br />

GmbH (BLS) mit Sitz in Oberhausen<br />

ist spezialisiert <strong>auf</strong> Kundenmanagement-Lösungen,<br />

die klassisches Customer-Relationship-Management<br />

(CRM)<br />

mit Billing- und Loyalty-Management<br />

verbinden. Das Unternehmen entwickelt<br />

und implementiert IT-Lösungen<br />

speziell für Unternehmen in wettbewerbsintensiven<br />

Märkten wie Telekommunikation,<br />

Energieversorgung,<br />

Travel & Transportation und Handel.<br />

Kontakt:<br />

Billing & Loyalty Systems GmbH<br />

Musikweg 4<br />

46047 Oberhausen<br />

Tel.: + 49 (0) 20841244 – 302<br />

Fax: + 49 (0) 20841244 – 399<br />

Web: www.billing-loyalty-systems.com<br />

Technik<br />

(CRM-System)<br />

Kundenorientierung<br />

Ob Kabelnetzbetreiber, Pay-<strong>TV</strong>-Anbieter o<strong>der</strong> <strong>Mobil</strong>funkunternehmen – Kundenmanagement<br />

wird heutzutage immer wichtiger. Ein attraktives Angebot allein reicht<br />

nicht mehr aus. Vielmehr ist professionelles Kundenmanagement gefragt. Doch was<br />

genau versteht man darunter? Gibt es einen Unterschied zwischen Kundenmanagement<br />

und CRM? Und wie gelingt es Unternehmen <strong>der</strong> Kabelbranche, die Kundenbedürfnisse<br />

besser zu verstehen und dar<strong>auf</strong> basierend kundenorientierte Angebote<br />

zu entwickeln? Diesen Fragen widmet sich eine neue Serie im <strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong>, die<br />

in Zusammenarbeit mit Billing & Loyalty Systems entstanden ist.<br />

Organisation<br />

(Prozesse,<br />

Strukturen)<br />

Quelle: Billing & Loyalty Systems<br />

könnte die Werbebranche zum Beispiel<br />

gezielt <strong>TV</strong>-Spots platzieren, die sich an<br />

den Interessen <strong>der</strong> Zuschauer orientieren,<br />

o<strong>der</strong> ein <strong>Mobil</strong>funkunternehmen<br />

dem Kunden Preismodelle anbieten,<br />

die <strong>auf</strong> sein Telefonierverhalten zugeschnitten<br />

sind. Viel zu oft werden die<br />

Konsumenten hier noch mit Informationen<br />

zugeschüttet, die für sie nicht<br />

relevant sind. Und dies häufig sogar<br />

von jenen Unternehmen, die über umfassende<br />

Daten verfügen und daraus<br />

leicht etwas über die Bedürfnisse und<br />

Motivationen ihrer Kunden erfahren<br />

könnten.<br />

Kunde im Mittelpunkt<br />

Für erfolgreiches CRM bedarf es jedoch<br />

noch mehr. Wichtig ist auch,<br />

dass im Unternehmen die notwendigen<br />

Rahmenbedingungen gegeben<br />

sind. Schließlich verbirgt sich hinter<br />

<strong>der</strong> CRM-Idee weitaus mehr als die<br />

IT-gestützte Speicherung und Nutzung<br />

von Kundendaten: CRM steht auch<br />

für einen kundenorientierte Unternehmensstrategie,<br />

bei <strong>der</strong> das gesamte<br />

Unternehmen <strong>auf</strong> die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Kunden ausgerichtet wird. Dies beinhaltet<br />

ebenso die Organisationsstruktur<br />

und die Geschäftsprozesse als auch<br />

die Unternehmensphilosophie.<br />

Zudem spielt <strong>der</strong> Faktor Mensch eine<br />

wichtige Rolle: Die Mitarbeiter sind es<br />

schließlich, die Kundenorientierungen<br />

im Alltag leben und umsetzen müssen.<br />

Als Bausteine des CRM lassen sich somit<br />

vier Elemente identifizieren: Technik,<br />

Organisation, Philosophie/Strategie<br />

und Menschen.<br />

Loyalitätsspirale<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Komplexität des Themas<br />

gestaltet sich die Einführung eines CRM<br />

in vielen Unternehmen – nicht nur<br />

in <strong>der</strong> Kabelindustrie – als schwierig.<br />

Die Wichtigkeit des Themas ist jedoch<br />

unumstritten: Es geht darum, durch eine<br />

kundenorientierte Ausrichtung die<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> Kunden zu steigern<br />

und sie langfristig ans Unternehmen<br />

zu binden. Das bringt bares Geld fürs<br />

Unternehmen: Loyale Kunden k<strong>auf</strong>en<br />

öfter und mehr, sind meist weniger<br />

preissensibel und Sie sparen Werbekosten.<br />

Aber das ist noch nicht alles. Ein<br />

durch und durch loyaler Kunde empfiehlt<br />

das Unternehmen auch weiter.<br />

Und als aktiver Empfehler, nicht als<br />

Stammkunde, ist <strong>der</strong> Konsument am<br />

profitabelsten.<br />

Wer also die Treue seiner Käufer dauerhaft<br />

bewahren kann, sichert sich<br />

mehr Umsatz und reduziert gleichzeitig<br />

seine Kosten. Das Ersparte kann<br />

wie<strong>der</strong>um kundenbindungsför<strong>der</strong>nd<br />

investiert werden: in umsatzträchtige<br />

Innovationen, kundenfokussierte Mitarbeiter,<br />

guten Service o<strong>der</strong> loyalitätsför<strong>der</strong>ndes<br />

Marketing. So entsteht eine<br />

Loyalitätsspirale, die sich immer weiter<br />

nach oben dreht.<br />

Kolumne<br />

Nachfolger gesucht<br />

Derzeit schaut die Landesanstalt für<br />

Medien (LfM) in Nordrhein-Westfalen<br />

mit etwas gemischten Gefühlen <strong>auf</strong> den<br />

kommenden Herbst. Denn dann endet<br />

die turnusmäßige, <strong>auf</strong> sechs Jahre ausgelegte<br />

Amtszeit <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Medienkommission.<br />

Dieses Gremium <strong>der</strong><br />

LfM wird also neu besetzt. Das ist an<br />

und für sich kein dramatischer Akt und<br />

die Medienwächter in Düsseldorf fürchten<br />

auch nicht die neuen Entsandten<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Parteien, Verbände o<strong>der</strong><br />

Organisationen. Stattdessen sorgt ein<br />

kleiner Satz im Landesmediengesetzt<br />

für leichtes Unwohlsein.<br />

Im Paragraf 93 Absatz 5 heißt es nämlich:<br />

„Die entsendungsberechtigten<br />

Organisationen müssen Frauen und<br />

Männer im Turnus <strong>der</strong> Amtsperioden<br />

Produkt des Monats<br />

Seit Anfang August ist das neue Business-Notebook<br />

V1V-AK008E von Asus<br />

erhältlich. Basis des 2,9 kg schweren<br />

Notebooks ist ein Intel Core 2 Duo<br />

P8600 Prozessor mit einem 1 066 MHz<br />

schnellen Frontsidebus, einem drei Megabyte<br />

großen L2 Cache sowie dem<br />

PM45 Express Chipsatz von Intel. Damit<br />

auch <strong>auf</strong>wändige Business-Anwendungen<br />

ohne Probleme nutzbar sind,<br />

greift Asus <strong>auf</strong> einen vier Gigabyte<br />

großen DDR2-800 Arbeitsspeicher und<br />

eine 320-GB-Festplatte zurück. Sollte<br />

<strong>der</strong> Speicher nicht ausreichen, kann<br />

über den Wechselschacht eine zweite<br />

Festplatte eingebaut werden. Für eine<br />

flüssige und ruckelfreie Darstellung<br />

<strong>auf</strong> dem 15,4 Zoll großen WSXGA+<br />

Display sorgt die ATI <strong>Mobil</strong>ity Radeon<br />

HD3650 Grafik mit 512 MB VRAM und<br />

Hyper-Memory-Unterstützung.<br />

Praktisch ist das „Express Gate“-Feature.<br />

Dabei handelt es sich um ein angepasstes<br />

Betriebssystem, das den Zugriff <strong>auf</strong>s<br />

Internet und einfache Anwendungen<br />

wie E-Mail o<strong>der</strong> Musikwie<strong>der</strong>gabe ermöglicht,<br />

ohne das System komplett<br />

hochfahren zu müssen. Für die stationäre<br />

und mobile Konnektivität sorgen<br />

neben einer optionalen Docking<br />

Station drei USB-2. 0-Eingänge sowie<br />

je ein VGA-Out, <strong>TV</strong>-Out, Audio in/<br />

Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />

Messen/Veranstaltungen Termin Ort<br />

Strategien zum Überleben im Telekommunikationsmarkt<br />

TEC – Telecommunications Executive Circle<br />

www.tec-deutschland.de<br />

Futura – Fachmesse für Unterhaltungselektronik,<br />

Haushaltstechnik und Telekommunikation<br />

www.reedexpo.at<br />

International Broadcasting Convention<br />

IBC<br />

www.ibc.org<br />

Online Marketing Düsseldorf<br />

Igedo Company Gmbh & Co. KG<br />

www.online-marketing-duesseldorf.de<br />

Photokina<br />

Koelnmesse<br />

www.photokina.de<br />

von Marc Hankmann<br />

alternierend berücksichtigen.“ „Wo ist<br />

das Problem?“ mag <strong>der</strong> NRW-Landtag<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landessportbund fragen.<br />

Für diese Organisationen ist es wahrscheinlich<br />

auch kein Problem, nun<br />

eine Frau anstelle eines Mannes (o<strong>der</strong><br />

umgekehrt) zu entsenden. Aber wie<br />

sieht es mit <strong>der</strong> katholischen Kirche<br />

o<strong>der</strong> dem NRW-Frauenrat aus? Erwin<br />

Müller-Ruckwitt ist seit etlichen Jahren<br />

<strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> Katholiken in <strong>der</strong> Medienkommission.<br />

Ihm muss nun eine<br />

Frau folgen und man will ja schließlich<br />

nicht irgendwen schicken. Die LfM bereitet<br />

sich <strong>der</strong>weil schon <strong>auf</strong> Schreiben<br />

<strong>der</strong> Sorte „Wir haben uns bemüht, aber<br />

niemanden gefunden“ vor. So viel zum<br />

Anspruch und zur Realität <strong>der</strong> Gleichberechtigung.<br />

Eleganz für das mobile Büro<br />

Asus neues Business Notebook eignet sich auch für Unterhaltung<br />

Mic, SPDIF, Firewire, Ir DA, Micro-DVI<br />

und ein Bluetooth-2.0-EDR-Anschluss.<br />

Ebenfalls mit an Bord ist das Intel Wireless<br />

WiFi Link 5100 AGN Modul, das<br />

den Zugang <strong>auf</strong> WLAN-Netze mit einer<br />

Geschwindigkeit von bis zu 450 Mbps<br />

ermöglicht. Im Gegensatz zu den an<strong>der</strong>en<br />

Notebooks <strong>der</strong> Montevina-Serie<br />

von Asus verfügt das V1V-AK008E<br />

zusätzlich über einen erweiterten Umfang<br />

an Sicherheits- und Management-<br />

Tools. Das Business-Notebook wird von<br />

Asus mit einer UVP von 1 499 Euro<br />

angeboten.<br />

MH<br />

10. 09. 2008 Frankfurt am Main<br />

11. – 14. 09. 2008 Salzburg<br />

11. – 16. 09. 2008 Amsterdam<br />

17. – 18. 09. 2008 Düsseldorf<br />

23. – 28. 09. 2008 Köln<br />

Bild: Asus<br />

Digital Insi<strong>der</strong><br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Herausgeber: Stefan Goedecke (SG), Torsten Herres (TH),<br />

Stefan Hofmeir (SH), Florian Pötzsch (FP)<br />

Chefredaktion (ViSdP): Marc Hankmann (MH)<br />

Redaktion: Thomas Meyer (TM)<br />

Lektorat: Mario Hess, Katharina Neumann,<br />

Katharina Stöckl, Christian Trozinski<br />

Layout: Janine Hirsch<br />

Redaktionsanschrift: Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Redaktion <strong>DIGITAL</strong> <strong>INSIDER</strong>, Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Anzeigen: Carsten Philipp, Tel. (03 41) 1 49 55-13,<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11, anzeigen@auerbach-verlag.de<br />

Abonnement: Stephanie Kurz, Tel. (03 41) 1 49 55-22,<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11, abo@auerbach-verlag.de<br />

ISSN: 1614-7812, Erscheinungsweise: 12-mal im Jahr,<br />

Jahresabo Deutschland: 900 Euro, Jahresabo Ausland: <strong>auf</strong> Anfrage<br />

Druck: Druckerei + Werbezentrum Peik Bechmann, Leipzig<br />

© 2008 Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und<br />

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Es wird dar<strong>auf</strong> verwiesen, dass alle Angaben in diesen Publikationen trotz sorgfältiger<br />

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