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Arbeitsbericht Nr. 33 - Ambulante Hilfe Stuttgart

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Demonstration gegen anhaltende Mietpreisexplosion<br />

43<br />

Mieterverein, Gewerkschaften, Mieterinitiativen<br />

und Sozialverbände veranstalteten<br />

am 7. März 2013 eine<br />

Kundgebung auf dem Schloßplatz. Die<br />

<strong>Ambulante</strong> <strong>Hilfe</strong> e.V. beteiligte sich,<br />

da unsere Klientinnen und Klienten<br />

unmittelbar betroffen sind. Weil die<br />

Probleme am <strong>Stuttgart</strong>er Wohnungsmarkt<br />

dramatisch zunehmen und die<br />

extrem steigenden Mietpreise immer<br />

mehr Mieterhaushalte überfordern,<br />

will der Mieterverein <strong>Stuttgart</strong> Druck<br />

auf die Politik machen. Laut einer<br />

Studie bezahlen <strong>Stuttgart</strong>s Mieter<br />

durchschnittlich schon 42 % ihres<br />

Einkommens für die Wohnkosten. Im<br />

Wohnungsbestand stiegen die Mieten<br />

laut jüngst veröffentlichtem Mietspiegel<br />

um fast 6 %, im vorherrschenden<br />

Altbau sogar über 6 % und damit<br />

mehr als doppelt so hoch wie die allgemeinen<br />

Lebenshaltungskosten. Die<br />

Neuvertragsmieten in <strong>Stuttgart</strong> explodierten<br />

geradezu: laut immoscout<br />

beim Neubau um 13,6 %, im Altbau<br />

um über 11 % innerhalb eines Jahres.<br />

Völlig unzumutbar sind die Mietpreissteigerungen<br />

bei energetischen Sanierungen.<br />

Laut Gesetzeslage kann der<br />

Vermieter 11 % der Modernisierungskosten<br />

auf die Jahresmiete umlegen.<br />

Damit tragen die Mieter in 11 Jahren<br />

die Modernisierungskosten allein.<br />

Doch statt die Mieter vor solch hohen<br />

Mietsprüngen zu schützen, haben<br />

CDU und FDP im Bundestag die Mieterrechte<br />

bei Modernisierung drastisch<br />

beschnitten. So hat der Mieter<br />

zukünftig auch für eine unbewohnbare<br />

Wohnung während der 3-monatigen<br />

Modernisierung die volle Miete<br />

zu zahlen. Ein glatter Systembruch im<br />

Vertragsrecht, welches eigentlich auf<br />

Leistung und Gegenleistung gründet.<br />

Wenn Wohnungen dringend fehlen,<br />

müssten aber auch Gemeinderat und<br />

Oberbürgermeister in <strong>Stuttgart</strong> sich<br />

um den Neubau von bezahlbaren<br />

Wohnungen kümmern. Obwohl der<br />

Bestand an preiswerten Sozialwohnungen<br />

dramatisch sinkt, wurden<br />

zuletzt jährlich nur ca. 40 geförderte<br />

Mietwohnungen gebaut – ein Armutszeugnis<br />

für die wohlhabende Stadt<br />

<strong>Stuttgart</strong>. Mit der Kundgebung wollten<br />

sich die beteiligten Gruppierungen<br />

deshalb auch für eine Vervielfachung<br />

des Mitteleinsatzes für bezahlbaren<br />

Wohnraum in <strong>Stuttgart</strong> einsetzen:<br />

»1000 Wohnungen sind notwendig<br />

und möglich«, erklärt hierzu der Mieterverein.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Ambulante</strong>n <strong>Hilfe</strong> e.V.<br />

beteiligten sich mit einem Info-Stand<br />

an der Veranstaltung. Wir wollten<br />

dadurch unseren Teil dazu beitragen,<br />

daß die Mietpreisexplosion gestoppt<br />

und mehr Mittel für den sozialen<br />

Wohnungsbau eingesetzt werden.<br />

Die <strong>Ambulante</strong> <strong>Hilfe</strong> e.V. ist zwar seit<br />

vielen Jahren im sozialen Wohnungsbau<br />

tätig, kann hierbei jedoch nicht<br />

gänzlich die Aufgaben der Stadt <strong>Stuttgart</strong><br />

übernehmen.

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