Bad Ems - VfMG
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Sommertagung 2013<br />
Bendorf mit Sayner Hütte, Eisenkunstgussmuseum<br />
und Schmetterlingsgarten<br />
tekten und Erbauer der neuen Hütte vollbracht hatten.<br />
Die dreischiffige Halle - wie aus dem gotischen Kirchenbau<br />
bekannt –vor allem aber die Gestaltung der<br />
Westfront nicht als Mauerwand, sondern als Glasfront,<br />
bildete den Beginn einer Entwicklung, die zu den großen<br />
Eisen-Glas-Konstruktionen in Europa führte. Der<br />
berühmte Kristallpalast für die im Jahre 1851 in London<br />
stattfindende Weltausstellung wurde mehr als 20 Jahre<br />
spätergebaut, die Galerie des Machines für die Pariser<br />
Weltausstellung dann 1889.<br />
Bei herrlichem Sommerwetter war das Tagungsbüro kurzerhand<br />
im Freien vor dem Bergbaumuseum eröffnet worden.<br />
Kultur und Geschichte standen im Mittelpunkt der Exkursion<br />
am Freitagnachmittag. Bei fast tropischen Temperaturen<br />
war der Bendorfer Ortsteil Sayn das Ziel der<br />
kurzen Busreise. Erste Station war die Sayner Hütte. Bei<br />
diesem Industriedenkmal handelt es sich um eine weltweit<br />
einzigartige, im Jahr 1830 fertiggestellte Industriehalle<br />
mit tragender Konstruktion aus vorgefertigten Eisengussteilen.<br />
Trotz der Sanierungsarbeiten ließ die Hütte ihre für damalige<br />
Zeiten sehr fortschrittliche Architektur erkennen.<br />
Technische Gussprodukte und eine Auswahl hochwertiger<br />
Kunstgussexponate der Hütte – vom Eisen-Schmuck<br />
bis zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen - sind im<br />
Rheinischen Eisenkunstgussmuseum im Schloss Sayn<br />
zu besichtigen.Dies war dann auch das nächste Ziel der<br />
Exkursion. Als Besonderheit wurde den Teilnehmern die<br />
„Sayner Mücke“ vorgestellt. Sie war der Stolz der Sayner<br />
Hüttenleute und wurde in Originalgröße aus einem<br />
Gramm Eisen hergestellt.<br />
Insekten anderer Art gab es dann im gegenüberliegenden<br />
„Garten der Schmetterlinge“ zu bewundern. Nach einer<br />
kurzen und kurzweiligen Einführung in das meist kurze<br />
Leben der Schmetterlinge vom Ei bis zum prächtigen<br />
Falter konnten gigantische Atlas-Spinner mit bis zu 30<br />
Zentimetern Spannweite, Kometenfalter und viele andere<br />
farbenfrohe Exemplare live besichtigt werden.<br />
Blick in die Gießhalle.<br />
Die Sayner Hütte mit Hochofen, Gießhalle, barockem<br />
Comptoir und Nebengebäuden zeugt von der bewegten<br />
Geschichte der Eisenverhüttung im Rheinland. Aufgrund<br />
des Ausbaus der Festungsanlagen in Koblenz und<br />
Ehrenbreitstein wurden hier zunächst technische Gussprodukte<br />
wie Geschützrohre und vorfabrizierte Bauelemente<br />
hergestellt. Auf Anregung aus Berlin – 1815<br />
ging die Sayner Hütte mit dem Rheinland an Preußen<br />
- begann 1818 auch die Produktion von Eisenkunstguss.<br />
1865 kaufte Alfred KRUPP das „Eisenhüttenwerk zu<br />
Sayn“ samt „den Eisensteingruben bei Horhausen“, denen<br />
sein besonderes Interesse galt. 1926 wurde die Sayner<br />
Hütte stillgelegt.<br />
Trotz der laufenden Sanierungsarbeiten wurde im Rahmen<br />
der Führung deutlich, welche Leistung die Archi-<br />
Ein Gigant unter den Schmetterlingen: 30 cm Spannweite erreicht<br />
der Atlas-Spinner. Fotos: Frank Höhle<br />
Durch das wunderschöne Lahntal führte die Fahrt zurück<br />
nach <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong>.<br />
Klaus-Michael POOCH<br />
10 AKTUELL · der Aufschluss · 6 – 2013<br />
VFMG
VFMG<br />
Friedrichssegen - Wasserkraftwerk, Bergbaumuseum<br />
und Grube<br />
Nachdem es in der Nacht zu regnen begonnen hatte,<br />
versammelten sich die Teilnehmer der Exkursionen,<br />
versteckt unter Regenschirmen, pünktlich vor der Kreisverwaltung<br />
von <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong>. Die Teilnehmer aller Exkursionen<br />
bestiegen gemeinsam den Bus. Aus Gründen der<br />
Wirtschaftlichkeit wurden als Erstes die Teilnehmer der<br />
anderen Exkursionen zu ihren jeweiligen Startpunkten<br />
gebracht, bevor der Bus Lahnabwärts in Richtung Friedrichssegen<br />
rollte.<br />
Das Wasserkraftwerk Friedrichssegen Foto: Michael HOHL<br />
Als erster Besichtigungspunkt stand der Besuch des historischen<br />
Wasserkraftwerks Friedrichssegen auf dem<br />
Programm. Hier wird heute noch mit den Originalmaschinen<br />
Strom für ca. 1500 Haushalte erzeugt. In der<br />
Halle konnten wir die Generatoren aus dem Jahr 1907<br />
sowie allerlei sonstige Geräte bestaunen. Zuvor hatte und<br />
die Beauftragte der SÜWAG eine Einführung in die Thematik<br />
gegeben. Abgerundet wurde der Besuch durch die<br />
Inbetriebnahme der Schaufel, mit der angeschwemmter<br />
Unrat vor dem Kraftwerk aus dem Oberkanal entfernt<br />
wird. Anzumerken ist, dass die gesamte Anlage durch die<br />
damalige Bergbaugesellschaft gebaut wurde.<br />
den wir Exkursionsteilnehmer rund um die kleine Anlage.<br />
Uns wurde die ehemalige Bergbauinfrastruktur mit<br />
einigen persönlichen Anekdoten durch den Museumsführer<br />
erläutert. Abgerundet wird das Museum durch die<br />
Ausstellung einer Vielzahl von Mineralien.<br />
Mit einer kurzen Busfahrt über eine schmale Straße<br />
wurden die Halden der Grube Friedrichssegen erreicht.<br />
Zum Glück war es inzwischen trocken, so dass das Sammeln<br />
auf dem teilweise steilen Gelände nicht zu einer<br />
Schlammpartie wurde. Während ein Teil der Gruppe zuerst<br />
noch weiter talaufwärts, vorbei am ehemaligen Tagschacht<br />
bis zum alten Knappenfriedhof wanderte, kraxelten<br />
die verbliebenen Teilnehmer sofort auf die Halde, um<br />
nach Herzenslust nach den bekannten Pyromorphiten zu<br />
suchen, wobei sich der ein oder andere mannstief in die<br />
Halde eingrub (natürlich wurde das Loch zum Ende der<br />
Exkursion wieder verfüllt). Auch wenn oft geunkt wird,<br />
dort sei nichts mehr zu finden, so denke ich doch, dass<br />
die meisten einige kleine Belegstücke von Malachit, Bleiglanz<br />
oder anderen Mineralien finden konnten. Daneben<br />
wurde natürlich auch reichlich von der Möglichkeit Gebrauch<br />
gemacht, sich untereinander auszutauschen und<br />
zu fachsimpeln.<br />
Die Überreste der Knappenkirche Friedrichssegen<br />
Fotos: Frank HÖHLE<br />
Originalmaschinen im Wasserkraftwerk Friedrichssegen<br />
Da der Regen inzwischen aufgehört hatte, konnten wir<br />
den nächsten Exkursionspunkt, das Bergbaumuseum<br />
Friedrichssegen, mit einem fünfminütigen Fußweg erreichen.<br />
Hier ist in einem Diorama das Tal in der Zeit des<br />
Bergbaus detailgetreu dargestellt. Dicht gedrängt stan-<br />
AKTUELL · der Aufschluss · 6 – 2013<br />
Auf der Halde der Grube Friedrichssegen Foto: Michael HOHL<br />
Abschließend bleibt festzustellen, dass dank der kompetenten,<br />
flexiblen und immer freundlichen Leitung<br />
durch Herrn Michael BERGHÄUSER, die 29 Teilnehmer<br />
abends zufrieden zum Tagungsort <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> zurückkamen.<br />
Glück-Auf, Michael HOHL<br />
11
Stadtführung <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong><br />
Kurhaus von <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong><br />
Pünktlich um 9 Uhr treffen die 12 Teilnehmer am Bahnhof<br />
auf die beiden Exkursionsleiter Frau A. WERNER-<br />
SELOH und Herrn Dr. H.-J. SABOLZ. Schon nach kurzer<br />
Zeit wird klar wie nachhaltig die Vergangenheit von<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> auf die heutige Situation ausstrahlt, denn auf<br />
unserem Rundweg stehen geschichtliche Betrachtungen,<br />
sehr zum Gefallen der Exkursionsteilnehmer, im Mittelpunkt.<br />
Schon am Bahnhof mit der kleinen, aber besonders<br />
attraktiv ausgestalteten Eingangshalle, erfahren wir,<br />
wer alles in früheren Jahren hier den Zug verlassen hat,<br />
um durch die Halle die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> zu betreten. Neben<br />
der Kaiser- und der Zarenfamilie wird im Besonderen<br />
der russische Dichter Dostojewski erwähnt und seine<br />
vielmaligen Aufenthalte in der Bäderstadt.<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> (bzw. die Umgebung dieser Stadt) begründet<br />
seine heutige zum großen Teil geschichtliche Bedeutung<br />
auf drei voneinander unabhängigen Gegebenheiten:<br />
stadt<br />
das Kastell <strong>Ems</strong>, ein wenig außerhalb ein Kleinkastell<br />
und eine Ziegelei, von denen heute nichts mehr<br />
erhalten ist. Darüber hinaus tritt in <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> der Limes<br />
auf, der hier die Lahn querte.<br />
wähnt<br />
wurde und im Jahre 1342 die Stadtrechte erhielt,<br />
treten heiße Quellen auf. Diese wurden bereits im 14.<br />
Jahrhundert als Heilquellen erwähnt. An deren Austrittsstellen<br />
wurde 1474 ein <strong>Bad</strong>ehaus errichtet, in dem<br />
ausschließlich gebadet wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert<br />
galt <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> als einer der berühmtesten <strong>Bad</strong>eorte<br />
Deutschlands und erlebte seine Glanzzeiten im 19. Jahrhundert,<br />
als aus aller Welt europäische Monarchen und<br />
Künstler hier ihre Sommerresidenz hatten. Heute ist <strong>Bad</strong><br />
<strong>Ems</strong> ein staatlich anerkanntes Heilbad.<br />
ralisierten<br />
Gesteinen, dem sog. <strong>Ems</strong>er Gangzug, durchsetzt.<br />
Die darin auftretenden Mineralien führten zum<br />
Abbau von vor allem Blei, Silber, Zink und Kupfer, die<br />
schon in römischer Zeit bis ins Mittelalter abgebaut wurden.<br />
Mit der Industriealisierung im 19. Jahrhundert lebten<br />
die bergbaulichen Aktivitäten wieder stark auf und<br />
an vielen Gruben wurde Bergbau betrieben, der jedoch<br />
im Jahre 1963 vollständig eingestellt wurde.<br />
Unweit von Bahnhof liegt das denkmalgeschützte, barocke<br />
Kurhaus, das den Kern des Kurzentrums darstellt. Es<br />
ist heute ein Hotel. Das Kurhaus wurde im Jahr 1715 als<br />
Nassauer <strong>Bad</strong>ehaus errichtet und im 19. und 20. Jahrhundert<br />
restauriert und erweitert. In diesem prächtig eingerichteten<br />
Hotel sind einige Quellen als Brunnen gefasst,<br />
an denen kontinuierlich fließendes Wasser entnommen<br />
und getrunken werden kann. Nachdem <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> ursprünglich<br />
als <strong>Bad</strong>eort bekannt war, erkannte man später<br />
die heilende Wirkung des Wassers. Die erste Trinkempfehlung<br />
stammt aus dem 16. Jahrhundert und bezog sich<br />
auf die wohl berühmteste Quelle von <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong>, die als<br />
das <strong>Ems</strong>er Kränchen bekannt ist. Weitere Quelle sind z.<br />
B. der Robert-Kampe Sprudel, der Kessel- und der Kaiserbrunnen,<br />
der Quellenturm und die Römerquelle, die<br />
erst Mitte des vorigen Jahrhunderts entdeckt wurde.<br />
Die Herkunft des Wassers, aus dem rheinischen Unterdevon<br />
stammend, ist vulkanischen Ursprungs und hängt<br />
im weitesten Sinne auch mit absteigenden und wieder<br />
aufsteigenden und dann erwärmten bis erhitzten Wässern<br />
der Lahn zusammen. Die Ergiebigkeit der Quellen<br />
wurde auch durch den Bergbau beeinflusst, denn erst<br />
nach dem Fluten der Gruben nach 1945 sprudeln die<br />
Quellen wieder intensiver. Die heilende Wirkung der<br />
Quellwässer beruht auf den in Lösung sich befindenden<br />
Bestandteilen, die aus etwa 20 verschiedenen Ionen (wie<br />
vor allem Hydrogencarbonat, Natrium und Chlor) bestehen<br />
mit insgesamt etwa 4g pro Liter. Die natürlichen<br />
Wässer haben <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> zum Heilbad vorwiegend für<br />
Katarrhe und Asthma gemacht, da diese eine schleimlösende<br />
Wirkung besitzen. Als <strong>Ems</strong>er Salz und als <strong>Ems</strong>er<br />
Pastillen gelangen noch heute die Verdampfungsprodukte<br />
des Quellwassers in den Handel.<br />
Eng verbunden mit dem barocken Kurhaus ist das Kursaalgebäude,<br />
das direkt am Ufer der Lahn erbaut ist. Das<br />
Kursaalgebäude beherbergt neben dem Casino auch das<br />
Kurcafé, das Kurtheater (im Neu-Rokoko gestaltet) und<br />
in Besonderen als architektonisches Schmuckstück den<br />
Marmorsaal. Als Vorbild des Marmorsaales mit seinen<br />
prächtigen Malereien und Säulen diente die am Tiber gelegene<br />
Renaissance-Villa Farnesina in Rom.<br />
Vom Kurhaus gelangen wir direkt auf die Kurpromenade,<br />
die parallel zur Lahn einerseits und ebenfalls parallel zur<br />
Römerstrasse, der Prachtstrasse von <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong>, andererseits<br />
verläuft. Die Kurpromenade war die ehemalige Flaniermeile<br />
der Stadt, auf der man sich gerne präsentierte<br />
und auf der man gesehen wurde. Hier findet sich auch<br />
ein Denkmal, das Wilhelm I als Privatmann darstellt. Die<br />
Flaniermeile hat heute längst nicht mehr die Bedeutung<br />
wie früher, da sich die Kurstadt in eine Stadt gewandelt<br />
hat, in der die anreisenden Menschen nur noch untergeordnet<br />
zur Kur in der Stadt weilen. Sie werden infolge<br />
von ernsthaften Erkrankungen zur Nachsorge von ihren<br />
Krankenkassen nach <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> geschickt, um durch ärztliche<br />
Rehabilitationsmaßnahmen behandelt zu werden<br />
12 AKTUELL · der Aufschluss · 6 – 2013<br />
VFMG
VFMG<br />
wie z. B. im ehemaligen Hotel Russischer Hof (an der<br />
Römerstrasse gelegen), das heute die Malbergklinik beherbergt.<br />
Ebenfalls in der Römerstrasse gelegen, findet sich das<br />
Kur- und Stadtmuseum, in dem die Geschichte der Kurstadt<br />
in Wort und Bild dargestellt ist sowie durch historisches<br />
Ausstellungsmaterial umfangreich präsentiert<br />
wird. Das Museum beherbergt aber auch Ausführungen<br />
und Modelle zur Erläuterung der Bedeutung und Erforschung<br />
des römischen Limes, dessen Aufnahme in das<br />
Weltkulturerbe der UNESCO beantragt ist. In einem<br />
dritten thematischen Teil des Museums geht es um das<br />
römische Leben und die römischen Kultur entlang des<br />
Limes. Die im 14. Jahrhundert erstmals erwähnten heißen<br />
Quellen sind, wie wir bei unserem Rundgang im<br />
Museum erkennen, eine Wiederentdeckung, da sie bereits<br />
durch die Römer genutzt wurden. Das zeigen lokale<br />
Ausgrabungen eines römischen <strong>Bad</strong>es, das in Teilen im<br />
Museum eindrucksvoll ausgestellt und als Wandzeichnung<br />
dargestellt ist.<br />
Mit dem Besuch des Kur- und Stadtmuseums endet<br />
unsere Exkursion im Bereich der ehemaligen Kurstadt<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong>. Unsere beiden Exkursionsleiter haben uns mit<br />
großen Engagement und hoher Sachkenntnis eine Stadt<br />
nahe gebracht, von der die meisten zuvor nur wenig<br />
wussten. Es war eine ausgezeichnete Exkursion, an die<br />
wir uns gerne erinnern werden.<br />
Vom Stadtzentrum wurden wir dann zum Bergbaumuseum<br />
geleitet, das am nördlichen Rande von <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong><br />
liegt. Nach einem etwa 5 km langen Fußmarsch, der<br />
einigen Teilnehmern etwas zu lang war, erreichten wir<br />
unser Ziel. Das „<strong>Ems</strong>er Bergbaumuseums“ gibt es seit<br />
1996 und wird von dem Verein „Arbeitsgemeinschaft<br />
Bahnen und Bergbau e. V.“ betrieben. In dem vielfältig<br />
ausgerüsteten Museum, in dem neben bergbau-historischen<br />
Gerätschaften, Bergbaumaschinen, Gleisanlagen<br />
mit Fahrzeugen aus dem Gruben- und Feldbahnbereich<br />
und einem Bergbauarchiv mit Grubenrissen, Akten und<br />
technischen Zeichnungen auch eine umfangreiche Mineralogische<br />
Sammlung in diversen Vitrinen zur Schau<br />
gestellt ist, konnten sich die Exkursionsteilnehmer nach<br />
Belieben umsehen. Die meisten zog es zu der Mineralogischen<br />
Sammlung. Mit dem abschließenden Besuch<br />
des Bergbaumuseums hatten die Exkursionsteilnehmer<br />
insgesamt einen Tag hinter uns gebracht, der sehr gefiel<br />
und viele Eindrücke hinterließ.<br />
Arno Mücke<br />
Neuhoffnungsstollen <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong>, Bergbaumuseum<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong>, Marksburg Braubach<br />
Das beeindruckende Portal des Neuhoffnungsstolln.<br />
Bei strömendem Regen ging es per Bus zu einem Parkplatz<br />
in der Nähe des Neuhoffnungstollens, um Geleucht<br />
und Helm in Empfang zu nehmen. Und dann waren die<br />
zwölf Exkursionsteilnehmer froh, durch das große schöne<br />
Stollenportal (hier Bild 2) in den Stollen zu kommen,<br />
denn dort war es wesentlich trockener als draußen! Doch<br />
wer ein Besucherbergwerk erwartet hatte, wurde schnell<br />
eines Besseren belehrt. Der ehemalige Förderstollen befindet<br />
sich noch in dem Zustand, wie er nach dem Ausräumen<br />
von allem Nutzbaren wie Schienen, Schwellen<br />
und elektrischen Installationenin der Mitte des vergangenen<br />
Jahrhunderts verlassen wurde -roh und uneben.<br />
Unter der äußerst sachkundigen Führung von Frank<br />
Vor der Befahrung das Gruppenbild.<br />
GIRMANN, dem Leiter des AGBB e.V., <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong>, und<br />
einigen seiner Vereinskollegen,fuhren wir ein.Nach etlichen<br />
100 Metern wurde der Seitrich-Schacht erreicht,<br />
von dessen Ausbau noch Reste erhalten sind. Er war mit<br />
892 m einer der tiefsten Schächte des <strong>Ems</strong>er Reviers, an<br />
der Oberfläche verplombt, aber nach unten offen, mit<br />
Wasser bis 15 m unter Stollensohle gefüllt. Mit etwas angewärmtem<br />
Wasser wohlgemerkt, <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> lässt grüßen.<br />
So war es auch auf der ganzen Tour unter Tage nicht unangenehm<br />
kalt.<br />
Der Stollen ist 1858 gebaut worden und erschloss eines<br />
AKTUELL · der Aufschluss · 6 – 2013<br />
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der reichsten Blei-/Zinkerz-Lager Deutschlands, das mit<br />
Unterbrechungen bis zum 19.03.1945 abgebaut wurde.<br />
Manche Unterbrechung rührte von Problemen mit den<br />
<strong>Ems</strong>er Thermalwässern her, die durch den Bergbau zu<br />
versiegen drohten. Das Ende im März 1945 kam mit einem<br />
großen kriegsbedingten Stromausfall, der zu einem<br />
schnellen Absaufen des gesamten Grubengebäudes führte.<br />
An vielen Stellen traten kalkhaltige Wässer aus und<br />
formten erste schöne Stalaktiten, und an der einen oder<br />
anderen Stelle am Boden waren auch erste Bildungen<br />
von Höhlenperlen sichtbar. Der Erzgang war auf Stollenniveau<br />
praktisch abgebaut, so dass keine Mineralien<br />
gesammelt werden konnten, aber der Erzgehalt des Nebengesteins<br />
reichte doch an einer Stelle für die Bildung<br />
von Sekundärmineralien aus. Besonders beeindruckend<br />
waren Ausblühungen von Goslarit, jedoch viel zu fragil,<br />
um sie auch nur ein paar Meter transportieren zu können,<br />
ein Foto muss genügen.<br />
Nach dem Ausfahren war das Wetter besser, so dass es<br />
zu Fuß auf einem alten Bahndamm zum <strong>Ems</strong>er Bergbaumuseum<br />
ging. Dort gab es ausreichend Zeit für die Besichtigung<br />
der sehr schönen Mineraliensammlung und<br />
der sonstigen Bergbauzeugnisse aus dem <strong>Ems</strong>er Revier,<br />
nicht zu vergessen die liebevoll zusammen getragenen-<br />
Gruben-Lokomotiven, die alten Hunte usw.<br />
Zum Abschluss kam nochmals der Bus und brachte die<br />
Exkursionsteilnehmer zur Marksburg bei Braubach, wo<br />
wir bei einer Führung mit der interessanten Geschichte<br />
dieser niemals zerstörten mittelalterlichen Höhenburg<br />
vertraut gemacht wurden. Von dort sind gut die drei<br />
alten Schornsteine der früheren Blei- und Silberhütte<br />
Braubach zu sehen, die heute zum UNESCO-Welterbe<br />
Oberes Mittelrheintal gehören, sowie die Reste der Grube<br />
Rosenberg an der gegenüberliegenden Talseite.<br />
Gewaltige Dimensionen: Die Fördermaschinenhalle mit Versorgungsund<br />
Seilführungsstollen.<br />
Weiter ging es zum Weidtmann-Schacht, einem Blindschacht,<br />
der auf der Stollensohle ansetzte. Noch heute<br />
sind die große Fördermaschinenhalle und die dazugehörigen<br />
Versorgungs- und Seilführungsstollen erhalten<br />
und wurden ausgiebig studiert.<br />
Die ganze Anlage beeindruckte alle Teilnehmer sehr; es<br />
gab aber auch etwas zu lachen, als wir an einem „Kübel-<br />
Ort“vorbeikamen. Dort wartete noch ein kleiner schon<br />
gut gefüllter Teller auf weiteres Trinkgeld für das Reinigungspersonal…<br />
Ausblühungen von Goslarit im Nebengestein des abgebauten Erzgangs.<br />
Fotos: Dr. Jörg LIEBE<br />
Alle Teilnehmer waren mit dem Erlebten sehr zufrieden<br />
und möchten auch hier den Organisatoren und Exkursionsleitern<br />
nochmals herzlich für den schönen Tag danken.<br />
Dr. Jörg LIEBE<br />
Redaktionsschluss Heft 1-2014<br />
20.11.2013<br />
Erscheinungstermin 02.01.2014<br />
Vor Ort am stillen Örtchen.<br />
14 AKTUELL · der Aufschluss · 6 – 2013<br />
VFMG
VFMG<br />
Steinbruch Schaefer Kalk, Hahnstätten, Mineralien-<br />
und Fossiliensammeln Steinbruch Steinsberg,<br />
Mineralien-Museum Bettendorf<br />
Gut die Hälfte der Tagungsteilnehmer hatte sich zu dieser<br />
Exkursion zusammengefunden, angeführt von Michael<br />
BERGHÄUSER, einem der beiden Tagungsorganisatoren.<br />
Fast pünktlich kamen wir los und erreichten<br />
nach einer knappen Stunde das Betriebsgelände der Fa.<br />
Schaefer Kalk in Hahnstätten im Aartal südlich von Diez,<br />
wo wir von dem Betriebsgeologen Steffen LOOS empfangen<br />
wurden.<br />
in den Bus - mit Spuren, die nicht die Freude des Busfahrers<br />
hervorrufen konnten - ging es hinunter, soweit<br />
es für den Bus möglich war, nämlich bis zur vorletzten<br />
Sohle, um zu Fuß als ersten Programmpunkt den Mineralwasseraustritt<br />
mit Möglichkeit zu einer Trinkprobe zu<br />
besuchen. Von dort ging es wieder ein Stück hinauf zu<br />
der Dolomitisierungszone, die durch ihre kräftig braune<br />
Farbe schon von oben aufgefallen war und an der wir<br />
vorher vorbei gefahren waren. Für den Betrieb lediglich<br />
als Abfall zu werten, bot dieser Bereich durch Calcitmineralisationen<br />
in den bei der Dolomitisierung entstandenen<br />
Hohlräumen reiche Fundmöglichkeiten. Diese wurden<br />
durch den Betriebsgeologen mit seinem schweren<br />
Hammer tatkräftig gefördert. Sicher wäre mancher gern<br />
noch länger geblieben, als etwa 11.30 Uhr zur Ausfahrt<br />
geblasen wurde.<br />
Betriebsgeologe Steffen LOOS begrüßte die Gäste im Steinbruch Hahnstätten.<br />
Die Betriebsbesichtigung beschränkte sich, sicherlich<br />
nicht zum Leidwesen der überwiegenden Teilnehmer,<br />
auf der Einfahrt in den Steinbruch, nachdem alle ‒ soweit<br />
nicht mitgebracht ‒ mit einem Helm versehen waren.<br />
Auf der obersten Sohle, bei einem beeindruckenden Einblick<br />
in das 120 m tiefe Loch des Steinbruchs, erhielten<br />
die Teilnehmer eine kurze Einführung in das Unternehmen<br />
und speziell den Steinbruch mit seiner Zukunftsplanung.<br />
Angelegt ist dieser in Riffkalken (Massenkalken)<br />
In einer äußerst ergiebigen Störungszone im Massenkalk wurde jeder<br />
fündig. Fotos: Frank HÖHLE<br />
des Oberen Mitteldevons im Südwesten der Lahnmulde,<br />
gebildet vor rund 380 Mio Jahren, wobei er das reinste<br />
Kalkvorkommen Europas in sich birgt und deshalb seine<br />
wichtigsten Abnehmer in der Papier-, chemischen, pharmazeutischen<br />
und Lebensmittelindustrie findet. Zurück<br />
Exkursionsleiter Heiner FLICK gab vor dem Sammeln eine kurze Einführung<br />
im Steinbruch Steinsberg.<br />
Eine Stunde später erreichte die Exkursionsgruppe ihr<br />
zweites Ziel, den Steinbruch Steinsberg im Wasenbachtal<br />
südwestlich von Diez. Angelegt ist der Steinbruch,<br />
dessen Gewinnung von Schottern und Splitt dem Ende<br />
zugeht, in einem doleritischen Lagergang von ähnlichem<br />
Alter wie der Riffkalk. Interessant geworden ist dieses<br />
Vorkommen in Sammlerkreisen durch seine Fossilfunde,<br />
unter denen die Trilobiten besonders begehrt sind.<br />
Sie finden sich in den ehemals tonig bis leicht sandigen<br />
Sedimenten an der Grenze vom Unter- zum Mitteldevon<br />
(vor ca. 393 Mio Jahren), in die die ehemals basaltische<br />
Schmelze eingedrungen ist. Eine kurze Einführung<br />
durch den Unterzeichner gab Einblick in den geologischen<br />
Rahmen und das Vorkommen, eine Ergänzung zu<br />
dem, was die Teilnehmer bereits in ihren Tagungsunterlagen<br />
vorgefunden hatten. Danach konnten sie mit ihren<br />
Hämmern in den z.T. durch die Kontaktmetamorphose<br />
leicht gehärteten Schieferplatten oder -bruchstücken<br />
aktiv werden. Manchmal reichte es, die Steine einfach<br />
nur umzudrehen. Wenn selbst Mineraliensammler angesteckt<br />
waren, etwas mitzunehmen, dürfte das für die<br />
Fundmöglichkeiten sprechen. So fiel es wieder manchem<br />
schwer, Schluss zu machen, als um 14.15 Uhr die Weiterfahrt<br />
anstand.<br />
AKTUELL · der Aufschluss · 6 – 2013<br />
15
Nach einer halben Stunde erreichten wir Bettendorf,<br />
nochmals ein Stück weiter nach Südwesten, wo wir vom<br />
Altbürgermeister und langjährigen VFMG-Mitglied<br />
Armin WILHELM in seinem von ihm in Eigeninitiative<br />
und auf eigene Kosten als Bereicherung für den Ort<br />
geschaffenen Frei- und Mineralienmuseum empfangen<br />
wurden. Nach einer kurzen Einführung im Außenbereich,<br />
bei der er seine Freude über den Besuch einer Exkursion<br />
im Rahmen einer VFMG-Tagung Ausdruck gab,<br />
wurden wir in das Museum geführt. Dort konnten wir<br />
bei einer Stärkung mit Getränken und Knabberzeug in<br />
zwei großzügigen Räumen die Mineralienwelt (und Einiges,<br />
was darüber hinausgeht) bewundern. Wenn auch<br />
im Prinzip die ganze Welt vertreten ist, liegt der Schwerpunkt<br />
eindeutig auf Funden aus der Region. Allein die<br />
in mehreren Vitrinen ausgestellten Calcite aus Hahnstätten,<br />
wo wir am Vormittag gewesen waren, oder der<br />
Quarze, die keinen Vergleich mit alpinen Bergkristallen<br />
zu scheuen brauchen, nötigten Respekt ab. Man kann<br />
sich kaum vorstellen, dass diese Museumsräumlichkeiten<br />
vorher ein Schweinestall war. Nach anderthalb Stunden<br />
verließ kaum einer ohne Bewunderung dieses für ein<br />
kleines Dorf beachtliche Frei- und Mineralien-Museum.<br />
Gegen 17 Uhr traf eine zufriedene Exkursionsgruppe,<br />
wozu auch das im Prinzip trocken gebliebene Wetter beigetragen<br />
hatte, wieder am Ausgangspunkt und Tagungsort<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> ein.<br />
Heiner FLICK<br />
Bergbaumuseum Holzappel, geführte Wanderung<br />
Grube Holzappel, Mineraliensuche Grube Holzappel,<br />
Landesmuseum Festung Ehrenbreitstein<br />
Das Heimat- und Bergbaumuseum Holzappel war die<br />
erste Station dieser Exkursion, die vom Start an bis zum<br />
Einstieg in den Bus zur Rückfahrt von der Festung Ehrenbreitstein<br />
teils sonnig und durchweg trocken blieb<br />
- VFMG-Sommertagung halt.<br />
Schon die Fahrt durch das untere Lahntal - alle<br />
Sehenswürdigkeiten fachkundig erläutert von Gottfried<br />
PAHL vom Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz<br />
in Koblenz – war ein Genuss. Schließlich kam in Laurenburg<br />
die einzige nicht rekultivierte Halde der Grube<br />
Holzappel in Sicht, kurz darauf wurde das Rathaus in<br />
Holzappel erreicht.<br />
Im Heimat- und Bergbaumuseum begrüßten uns Willi<br />
SCHMIEDEL und Adolf REINHARDT vom Förderverein<br />
des Museums. Es dokumentiert die historische<br />
Entwicklung des alten Esterau, der späteren Stadt<br />
Holzappel, und insbesondere den gut 200 Jahre lang<br />
betriebenen Erzbergbau. In der Grube Holzappel, mit<br />
rund 1.100 m Teufe zeitweise das tiefste Erzbergwerk in<br />
Deutschland, wurden mit bis zu 900 Mann Belegschaft<br />
Blei, Silber, Zink und Kupfer gefördert. Als Relikte der<br />
Bergbautätigkeit sind neben den rekultivierten Halden<br />
die eigens angelegten Wasserspeicher erhalten geblieben:<br />
Neben dem Herthasee, einem beliebten <strong>Bad</strong>esee,<br />
die heutigen Fischweiher zwischen Holzappel und<br />
Dörnberg-Hütte.<br />
Das Museum besitzt eine kleine aber feine Sammlung<br />
von gut 300 repräsentativen Mineralstufen, die meisten<br />
aus der Grube Holzappel, aber auch aus anderen Gruben<br />
des <strong>Ems</strong>er Gangzuges.<br />
Typische Erzsstufe der Grube Holzappel<br />
Ein schönes Exemplar Kettneraspisleucothea aus dem Steinbruch<br />
Steinsberg. Fotos: Heiner FLICK<br />
Eine besondere Rarität sind Stufen aus dem berühmten<br />
Mineralienkabinett des Erzherzogs Stefan auf Schloss<br />
Schaumburg mit den bekannten Etiketten aus dem 19.<br />
Jahrhundert.<br />
Nach einem kurzen Vortrag von Prof. Dr. Georg WIE-<br />
BER über die Grube Holzappel führte Adolf REIN-<br />
HARDT die Gruppe über den sehr informativen und<br />
landschaftlich reizvollen Lehrpfad Grube Holzappel.<br />
16 AKTUELL · der Aufschluss · 6 – 2013<br />
VFMG
Unerwartet gute Funde: Hier endete die Seilbahn, die das Erz zur Aufbereitung<br />
brachte.<br />
Blick von der Festung Ehrenbreitstein aufs Deutsche Eck.<br />
Fotos: Klaus-Michael POOCH<br />
Adolf REINHARDT erläutert die Stationen des Bergbau-Lehrpfades.<br />
Er kannte auch einen fündigen Platz zum Sammeln und<br />
diejenigen, die den Weg durchs Unterholz mit Brombeeren<br />
und Brennnesseln und über einen von Wildschweinen<br />
(nicht Sammlern!) umgepflügten Trampelpfad<br />
nicht scheuten, konnten sehr schöne Belegstücke<br />
mit Bleiglanz, Kupferkies, Zinkblende und Siderit „erklopfen“.<br />
Wie alle Exkursionsleiter und Führer dieser Sommertagung<br />
beeindruckte auch unser Begleiter durch die Feste<br />
Ehrenbreitstein in Koblenz mit einer höchst unterhaltsamen<br />
Führung durch die zur Bundesgartenschau 2012<br />
sanierte Anlage.<br />
Zurück in <strong>Bad</strong> <strong>Ems</strong> konnten abends noch einmal gute<br />
Funde auf der Börse mit einheimischen Sammlern gemacht<br />
werden.<br />
Der Exkursionsleitung und allen Helfern, die uns diesen<br />
reizvollen Teil des Rheinischen Schiefergebirges näher<br />
gebracht haben, ganz herzlichen Dank!<br />
Klaus-Michael POOCH
Alle nachstehenden Bilde © Frank Höhle, 2013