Das WerkHaus Feuerbach feiert 10jähriges Bestehen - BHZ.de

PRESSEMITTEILUNG / 17. Juni 2013
Das WerkHaus in Feuerbach feiert 10-jähriges Bestehen
Beschäftigter Martin Gitter berichtet über seine Erfahrungen am WerkHaus
Stuttgart (Feuerbach) – Am 27. Juni feiert das WerkHaus Feuerbach mit seinen
Beschäftigten, Angestellten und deren Familien seinen ersten runden Geburtstag. Vor zehn
Jahren eröffnete das bhz Stuttgart seine Zweigwerkstatt in Stuttgart Feuerbach. Zehn Jahre
WerkHaus stehen gleichbedeutend für zehn Jahre dynamisches Wachstum: Aus den
anfänglich 30 Beschäftigten also den Menschen mit Behinderung sind bis heute rund 150
geworden und die Frage nach Beschäftigungsmöglichkeiten ist weiterhin groß. Seit 2006
mit von der Partie ist Martin Gitter. Der 45-Jährige schätzt am WerkHaus insbesondere das
„herzliche Miteinander“ – wenngleich er zu Beginn auch einige Startschwierigkeiten mit
seiner neuen Arbeitsumgebung hatte.
Martin Gitters Geschichte am WerkHaus Feuerbach begann vor rund sieben Jahren, als nach
einer langen Erkrankung eine Wiedereingliederung in seinen ursprünglichen Beruf als Bäcker
fehlgeschlagen war. Man bot ihm eine Beschäftigung beim bhz an. „Damals dachte ich: Die
schieben mich hierher aufs Abstellgleis“, erinnert sich der 45-Jährige. „Gegen die Vorstellung, in
einer Behinderteneinrichtung zu arbeiten, habe ich mich innerlich lange gewehrt. Man denkt eben
anfangs in totalen Klischees: Leute im Rollstuhl, Schwerstbehinderte und Menschen, mit denen du
nicht schwätzen kannst. Dass es solche Einrichtungen wie das WerkHaus gibt, wusste ich bis
dato nicht“.
Rund fünf Monate dauerte seine persönliche Eingewöhnungsphase – dann begann Martin Gitters
„Wohlfühlphase“, die, nach eigenen Angaben, bis heute anhält. Einen großen Teil dazu trägt vor
allem das herzliche Miteinander bei: „Was ich in diesen sieben Jahren an Anerkennung und Lob
bekommen habe, sei es von der Leitung, aber auch von den Kollegen – das war mir aus meinem
vorigen Berufsleben nicht bekannt“. Natürlich kann es auch mal passieren, dass „einer einen
Brüller rauslässt, wenn ihn was nervt, aber das ist doch eher selten. Ich kann ehrlich sagen, dass
ich jeden Morgen sehr gerne hierher komme“.

„Ich bin einer, der zügig schafft. Insofern bin ich bei den anderen immer gerne gesehen.“
Martin Gitter arbeitet im WerkHaus in der Kalibrierabteilung: „Ich überprüfe für die Firma Bosch
Messmittel, also zum Beispiel Winkel oder Messschieber (auch Schieblehre genannt) darauf, ob
sie noch im Toleranzbereich liegen“. Ein Job, für den man „viel Konzentration braucht, denn das
ist eine sehr genaue Arbeit“. Wenn in der Kalibrierung wenig zu tun ist, hilft Martin Gitter in den
anderen Bereichen seiner Abteilung „Verpackung, Papier, Industriemontage“ aus: „Ich bin einer,
der zügig schafft. Insofern bin ich bei den anderen immer gerne gesehen.“ Außerdem setzt er sich
im Werkstattrat als Vertreter der Beschäftigten für die Belange und Rechte der WerkHaus-seiner
KollegInnen ein. Seit vier Jahren hat Martin Gitter dieses Amt inne, im September stehen die
nächsten Wahlen an. Der 45-Jährige wird erneut kandidieren. Seine Chancen für eine Wiederwahl
mag er nicht einschätzen, aber „ich höre von anderen, dass ich einen guten Job mache.“
Die Weichen für eine dialogorientierte Zukunft sind gestellt
Neben der Abteilung von Martin Gitter gibt es am WerkHaus in Feuerbach weitere Einsatzstellen
für die Beschäftigten: In der so genannten Kreativwerkstatt werden zum Beispiel Kerzen und
Vogelhäuschen für den Weihnachtsmarkt-Stand oder den Web-shop des bhz gefertigt. Im CUBE,
einem öffentlichen Bistro, in dem auch die umliegende Feuerbacher Geschäftswelt zum
Mittagessen regelmäßig vorbeikommt, kümmern sich die Beschäftigen unter Anleitung um die
Zubereitung der Speisen und den Service – ein eigener CUBE-Cateringservice beliefert zudem
interne und externe Veranstaltungen. Generell legt man am WerkHaus Wert auf Integration und
Inklusion, weswegen einige der Beschäftigten auch in der Gartenlandschaftspflege vor Ort bei
Kunden oder bei einem der kooperierenden Unternehmen wie beispielsweise Bosch oder Trumpf
vor Ort arbeiten.
„Wir im WerkHaus verstehen uns als vollwertigen Marktteilnehmer und Dienstleister, sind stets
darauf ausgerichtet, Beschäftigte optimal zu fördern und gleichzeitig kundenorientierte, qualitativ
hochwertige Arbeit abzuliefern – und an diesem Credo wollen wir auch in den kommenden 10
Jahre weiter festhalten.“
Stefan Wegner, Leitung WerkHaus Feuerbach.

Das WerkHaus Feuerbach ist Teil des bhz Stuttgart e.V.
Das bhz Stuttgart e.V. ist eine diakonische Einrichtung der Behindertenhilfe und lässt sich vom
christlichen Menschen- und Weltbild leiten, bei dem der Respekt vor der Einmaligkeit der Person
das Handeln bestimmt. Das bhz ist Mitglied im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche in
Württemberg und wurde vor mehr als 40 Jahren in Stuttgart gegründet. Heute bietet das bhz
vielerlei Angebote der Beschäftigung, Förderung, Betreuung und Assistenz für Menschen mit
unterschiedlichen Behinderungen. Es betreibt zwei anerkannte Werkstätten mit über 350
Arbeitsplätzen (im Fasanenhof und in Feuerbach), zwei Förder- und Betreuungsgruppen, zwei
Wohnheime und viele ambulante Betreuungsdienste für selbstständig wohnende Menschen mit
Behinderung, einen familienentlastenden Service (FELS) und weitere begleitende Maßnahmen
und Dienste. http://www.bhz.de/
Bildunterschriften:
Bild 1: Martin Gitter bei seinem Job in der Kalibrierung
Bild 2: Das Werkhaus (Außenansicht)
Ansprechpartner WerkHaus Feuerbach:
Stefan Wegner
Leitung WerkHaus Feuerbach, Feuerbacher Tafel und Kreativatelier „Diesel28“
Tel: 0711/54 08 15 10
Email: Stefan.Wegner@bhz.de
Im Auftrag des bhz Ansprechpartner für die Medien
Lisa von Zobeltitz
Tel: 0177/1 94 09 33
Email: info@lisavonzobeltitz.de