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Dokument_1.pdf (1341 KB) - OPUS Würzburg

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Über das cis-Glycol und das Epoxid des Benzvalens 2965<br />

lnterplanarwinkel der beiden Dreiringe. Anhand der Photoelektronenspektren war gezeigt worden,<br />

daß parallel zur Vergrößerung dieses Winkels die Energie des in der Zentralbindung lokalisierten<br />

HOMOs anwächst8,9), womit eine Erhöhung der Reaktivität des o-Systems gegenüber<br />

Elektrophilen einhergehen sollte. Für die als elektrophil geltenden Thiylradikale wurde dieser Zusammenhang<br />

experimentell bestätigt 9 l.<br />

H,,"<br />

2 + C 6 H::;SH-<br />

h" OH<br />

H<br />

SC6H::; 8<br />

Weil in 2 und 7 besagter Interplanarwinkel unterschiedlich groß ist - in 2 kleiner als<br />

normal wegen der Zweikohlenstoffbrücke und in 7 größer wegen der wechselseitigen<br />

Abstoßung der Hydroxymethylgruppen - , nehmen diese Substanzen Thiophenol unterschiedlich<br />

rasch auf, wobei aus Analogiegründen der Mechanismus über das Phenylthiylradikal<br />

angenommen werden darf 10 • 1 1). Bei 7 läuft die Reaktion bei Raumtemperatur<br />

exotherm in zwei Minuten vollständig ab 4 ,. Dagegen ist 2 gegenüber Thiophenol<br />

bei 20°C inert und erst die Belichtung erbringt rasch das 1: 1-Addukt 8 mit 67f1Jo<br />

Ausbeute. In Übereinstimmung mit Befunden von S:zeimies et al. tO) addiert sie~ das Radikal<br />

von der räumlich zugänglicheren Seite, also trans-orientiert zu den Hydroxylgruppen<br />

an die Bicyclo[l.l.O]butan-Zentralbindung unter Inversion an C-1.<br />

Diese Stereochemie beweist das 1 H-NMR-Spektrum von 8, in dem S-H ein scharfes TripJett bei<br />

~ = 3.46 mit Ju == 2.7 Hz verursacht. Hätte C-S die andere Konfiguration, müßte eine große<br />

Kopplung zu 6-Hsyn bestehen 1 2 ,13,1 4 •). Besetzten andererseits die Hydroxylgruppen die endo­<br />

Positionen, sollte eine meßbare Fernkopplung J 2 ,s wegen der W-förmigen Bindungsanordnung 14 a)<br />

zwischen diesen Kernen beobachtbar sein. Tatsächlich läßt sich eine solche Wechselwirkung<br />

zwischen 2,3-H und 6-Hanti für die in 8 angegebene Konfiguration erwarten und aus der Breite des<br />

Signals des Jetzteren auch ablesen.<br />

OH<br />

3<br />

H10,<br />

Aceton<br />

-75°C<br />

-Ts0 8 (<br />

ftiOTs - e~ _ ~ )<br />

OTs<br />

9 10<br />

1==~<br />

()).. fb<br />

+H10 \ ••<br />

~ ~)<br />

H H ~ H \) - H d> +:y:;oe H OTs<br />

OH OH OH OH OH<br />

11 12 13<br />

Das Ditosylat 3 haben wir in 60proz. wäßrigem Aceton in Gegenwart eines tertiären<br />

Amins zur Abpufferung der entstehenden Säure solvolysiert und mit 38f1Jo Ausbeute<br />

Chem. Ber. J/7(1984)<br />

OTs

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