KIRCHE IM DORF - kirche-mv.de
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Liebe Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Kirchgemein<strong>de</strong>,<br />
Christen gelten vielen Menschen früher und heute als etwas<br />
vertrauensseelig und naiv. Dabei ist Vertrauen im Moment<br />
überhaupt nicht „in“. In <strong>de</strong>r Lasagne fin<strong>de</strong>t sich Pfer<strong>de</strong>fleisch,<br />
müssen wir ins Krankenhaus, so nehmen wir eine gehörige Portion<br />
Misstrauen mit und <strong>de</strong>n Politikern traut sowieso keiner mehr. Da<br />
fällt das Vertrauen <strong>de</strong>r Christen schon sehr aus <strong>de</strong>m Rahmen.<br />
Ich fin<strong>de</strong> das gut. Wo kämen wir hin, wenn es nur noch Misstrauen<br />
gäbe? Es geht nicht darum, blauäugig alles zu glauben. Ich will<br />
auch nieman<strong>de</strong>n dazu aufrufen, alle, die klingeln in die Wohnungen<br />
zu lassen. Das wäre nicht nur naiv, das wäre dumm. Dennoch <strong>de</strong>nke<br />
ich, wir brauchen mehr vom Vertrauen. Wir könnten <strong>de</strong>m An<strong>de</strong>ren<br />
doch auch mal Gutes unterstellen, o<strong>de</strong>r? Wie gut tut es uns selber,<br />
wenn uns jemand vertraut, für vertrauenswürdig hält und die uns<br />
etwas zu-traut.<br />
„Vertrauen? Das musst du dir erstmal verdienen“, hört man hier<br />
und dort. Aber Vertrauen wird uns zunächst einmal geschenkt. Und<br />
es ist vielleicht neben <strong>de</strong>r Liebe das lebenswichtigste Geschenk, das<br />
wir unseren Kin<strong>de</strong>rn machen können. Nichts kann <strong>de</strong>n Menschen<br />
mehr stärken als das Vertrauen, das man ihm entgegen bringt.<br />
Wir sind mit einem Urvertrauen auf die Welt gekommen. Das<br />
Gefühl, ohne Wenn und Aber geliebt zu sein war das erste in unser<br />
aller Leben. Mancher hat lei<strong>de</strong>r bald an<strong>de</strong>re Erfahrungen machen<br />
müssen und das Vertrauen ist ihm abhan<strong>de</strong>n gekommen. Aber <strong>de</strong>r<br />
Glaube kann uns dies Gefühl zurückgeben im Vertrauen darauf, dass<br />
Gott es gut mit uns meint; dass er uns liebt, als wären wir gera<strong>de</strong><br />
geboren. Klar, Vertrauen ist Risiko. Es kann immer wie<strong>de</strong>r<br />
enttäuscht wer<strong>de</strong>n. Aber Misstrauen als Grundstimmung vergiftet<br />
unsere Beziehungen und unsere Seele. Also: frisch gewagt!<br />
Einen vertrauensvollen Sommer wünscht Ihnen,