Die berufliche Strahlenexposition in Deutschland 2011 - DORIS
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sichtsbehörden darauf, hieraus e<strong>in</strong>en für die Firmen kostenpflichtigen Vorgang zu machen. <strong>Die</strong>s hat für den<br />
Überwachten e<strong>in</strong>en unzutreffenden Dosiswert <strong>in</strong> der Bilanz se<strong>in</strong>er Jahres- oder Berufslebensdosis zur Folge.<br />
Hieraus ist bislang noch ke<strong>in</strong> Fall mit e<strong>in</strong>er Überschreitung der Berufslebensdosis entstanden. Es ist jedoch<br />
festzuhalten, dass die Überwachten e<strong>in</strong> Recht auf e<strong>in</strong>e vollständige und korrekt geführte Dosisbilanz haben,<br />
zumal die im SSR gespeicherten Dosishistorien von den Berufsgenossenschaften bei der Anerkennung von<br />
Berufskrankheiten herangezogen werden. Im Regelfall erhält das SSR die festgesetzten Ersatzdosen mittelbar<br />
über die zuständigen Messstellen. <strong>Die</strong>se Mitteilungen erfolgen nicht immer zeitnah. Manchmal liegen beträchtliche<br />
Zeiträume zwischen der Festsetzung e<strong>in</strong>er Ersatzdosis durch die Aufsichtsbehörde und ihrer Mitteilung an<br />
die Messstelle. Es kommt z.B. vor, dass Aufsichtsbehörden die von ihnen festgesetzten Ersatzdosen erst zum<br />
Jahresende gesammelt mitteilen. Sofern es sich dabei um Ersatzdosen > 0 handelt, kann dies e<strong>in</strong>en negativen<br />
E<strong>in</strong>fluss auf die Grenzwertüberwachung des SSR haben, da die tatsächlich kumulierte Dosis der überwachten<br />
Person dann höher liegt als der im SSR registrierte Jahresdosiswert.<br />
1.7 AUSKÜNFTE<br />
Das SSR erteilt nach § 112 Abs. 4 StrlSchV den überwachten Personen, den zuständigen Behörden und den<br />
Messstellen auf Anfrage/Antrag kostenlos personenbezogene Auskünfte über die gespeicherten Daten. <strong>Die</strong><br />
Strahlenschutzverantwortlichen sowie die Träger der gesetzlichen Unfallversicherungen erhalten solche Auskünfte<br />
ebenfalls. Meist handelt es sich um Fragen im Zusammenhang mit der Ausgabe von Strahlenpässen<br />
oder zur Dosishistorie e<strong>in</strong>er Person.<br />
1.8 INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT<br />
1997 wurde im Auftrag der Europäischen Kommission vom Strahlenschutzregister das ESOREX-Projekt <strong>in</strong>s<br />
Leben gerufen. In dem Projekt wurden <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Amt für Nukleare Sicherheit<br />
der Tschechischen Republik mehrere Studien zur Organisation der <strong>berufliche</strong>n Strahlenschutzüberwachung<br />
<strong>in</strong> Europa durchgeführt und Zeitreihen über die <strong>berufliche</strong>n <strong>Strahlenexposition</strong> <strong>in</strong> 30 europäischen Länder erhoben<br />
(http://www.esorex.eu).<br />
Weitere <strong>in</strong>ternationale Aktivitäten s<strong>in</strong>d z.B.<br />
• die Leitung der <strong>in</strong>ternationalen Arbeitsgruppe EGOE (Expert Group on Occupational Exposure) der<br />
OECD, die sich mit Zukunftsfragen des <strong>berufliche</strong>n Strahlenschutzes <strong>in</strong> den OECD-Ländern befasst,<br />
• die Mitgliedschaft <strong>in</strong> HERCA „Heads of European Radiation Control Authorities”. <strong>Die</strong> HERCA Work<strong>in</strong>group<br />
1 entwickelte e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen europäischen Strahlenpass und führt e<strong>in</strong>e Pilotstudie für e<strong>in</strong><br />
elektronisches Strahlenpasssystem durch. Strahlenpässe werden von beruflich strahlenexponierten Arbeitskräften<br />
benötigt, die <strong>in</strong> fremden Kontrollbereichen im Inland oder im Ausland tätig s<strong>in</strong>d,<br />
• die Mitgliedschaft im ISOE-Network, e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Strahlenschutzforum für den <strong>berufliche</strong>n<br />
Strahlenschutz im kerntechnischen Bereich, das geme<strong>in</strong>schaftlich von der OECD/NEA und der IAEA getragen<br />
wird.<br />
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