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Potokoll - SGGG

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Winterthur, 06.05.2013 /tmh<br />

An alle<br />

Mitglieder der Schweizerischen<br />

Gynäkologischen Chefärztekonferenz<br />

Protokoll der 66. Geschäftssitzung der Schweizerischen<br />

Gynäkologischen Chefärztekonferenz<br />

Frühjahrsstagung 2. / 3. Mai 2011, Interlaken<br />

________________________________________________________________________<br />

Alle zu den Traktanden gehörenden Unterlagen werden auf der Homepage der CHG aufgeschaltet.<br />

Donnerstag, 2 .Mai 2013<br />

1. Begrüssung durch PD Dr. R. Hornung<br />

Begrüssung der teilnehmenden Chefärzte durch Prof. René Hornung<br />

2. Seminar „professionelle Beurteilung von Mitarbeitern und Umgang mit schwierigen<br />

Mitarbeitern“<br />

Workshop mit Dr. Ch. Schmitz vom College M. Siehe Unterlagen und Folien<br />

3. Apéro<br />

Apéro im Les Colonnades mit Klavierkonzert von Dr. Mihailo Sekulovski.<br />

Freitag, 03. Mail 2013<br />

1. Bericht des Präsidenten<br />

Prof. Hornung entschuldigt sich wegen den offenbar nicht verschickten Traktandenlisten zur<br />

Frühjahrstagung 2./3. Mai 2013 in Interlaken. Verdanken vom Klavierkonzert von Dr. Mihailo<br />

Sekulovski, welches am Abend zuvor brillant vorgetragen wurde.<br />

Abnahme vom Protokoll der Herbsttagung 2012 sowie Vorstellung vom Jahresbericht 2012.<br />

Information über die ernsthaften Erkrankungen von Vorstandsmitgliedern der <strong>SGGG</strong>. Es wurden<br />

Karten mit Wünschen für eine gute Besserung an Dr. Jacques Seydoux und an Dr. Christoph<br />

Winkler verschickt. Der Tags zuvor durchgeführte Seminarteil als Workshop zur „professionellen<br />

Beurteilung von Mitarbeitern und Umgang mit schwierigen Mitarbeitern“ durch Dr.<br />

Ch. Schmitz vom College M wurde statistisch ausgewertet mit der Bewertung der teilnehmenden<br />

Ärzten (N=24). Das Echo zu dieser Veranstaltung war durchaus positiv, sodass weitere<br />

Seminare oder Workshops in dieser Art weiterhin angeboten werden sollten.<br />

2. Bericht aus dem Sekretariat<br />

Vertreten durch Dr. Thomas Hess wegen Abwesenheit von Frau Dr. Franziska Zen Ruffinen.<br />

Neuaufnahmen:<br />

- Prof. Dr. med. Andreas Günthert, Chefarzt Neue Frauenklinik Luzernen Kantonsspital.


Protokoll der Schweizerischen Gynäkologischen Chefärztekonferenz vom 05. / 06.05.2011 2<br />

Götti: Dr. med. Christoph Honegger<br />

- Dr. med. Kirsten Stähler, Chefärztin Spitalzentrum Biel, Götti: Prof. Dr. med. Uli Herrmann<br />

- Dr. med. Simon Baggenstoss, Spital Schwyz, Göttin: Dr. med. Eduard Infanger<br />

Alle Chefärzte wurden mit begeisterter Akklamation und 100%-iger Stimmenunterstützung in<br />

die CHG aufgenommen<br />

Austritte:<br />

- Dr. med. Danielle Schreiber<br />

- Dr. med. Patric Beer<br />

Freimitglieder:<br />

- Dr. med. Eduard Infanger<br />

- Dr. med. Brida von Castelberg<br />

- Dr. med. Nicolas von Rechenberg<br />

- Dr. med. Christoph Gschwind<br />

3. Bericht des Kassiers<br />

(PD Dr. Anis Feki)<br />

Darstellung der Erfolgsrechnung 2012 und Budgetierung 2013. Vorstellung des Revisorenberichtes<br />

durch Prof. Gabriel Schär. Es kann Décharge erteilt werden. Der Jahresbeitrag wird in<br />

gleicher Höhe belassen.<br />

4. EGONE – Integraler Bestandteil der Aus-, Weiter- und Fortbildung<br />

Vorstellung durch Prof. Urs Haller (siehe auch Power Point)<br />

Das ursprüngliche EGONE-Projekt, welches 2001 bis 2008 nur den Studierenden vorbehalten<br />

war und dank Bundesgeldern gratis offeriert werden konnte, ist bekanntlich in der Zwischenzeit<br />

weiterentwickelt worden als EGONE basic und die zusätzliche Version mit EGONE<br />

plus. Eindrücklich wird gezeigt, wie sich die Inhalte weiterentwickelt haben, sowohl mit Buchkapiteln<br />

als auch mit Bildertafeln, Illustrationen, Videoclips, Grafiken und Algorhythmen und im<br />

Besonderen mit der Ergänzung zu Therapieempfehlungen. EGONE wird daher nicht nur in<br />

der Schweiz, sondern auch zunehmend an Universitäten in Deutschland und auch in Oesterreich<br />

verwendet. Weiterhin bleibt die Finanzierung eine grosse Herausforderung. Aktuell sind<br />

Anträge auf weitere Bundesgelder in Verhandlung, andererseits muss auch in der Vollversammlung<br />

der Fachgesellschaft 2013 in Lugano über die weitere Finanzierung und Unterstützung<br />

diskutiert und abgestimmt werden. Dabei ist sicher die Unterstützung durch die Chefärzte<br />

dringend erwünscht und gefordert, zumal (fast) alle Assistenzärzte, Oberärzte und Kaderärzte<br />

der Ausbildungskliniken ihre Mitarbeiter mit EGONE plus versorgen.<br />

5. Vorstellung der ASF-Statistik, aktuelle Zahlen und Ausblick (Traktandum 8 vorgezogen)<br />

Auch 2012 wurden die Zahlen recht konstant gehalten, auch nach Einführung von DRG zeigten<br />

sich keine wesentlichen inhaltlichen Änderungen und auch keine massiven Probleme bei<br />

den Kliniken, die elektronische Eingaben an die Sevisa AG übermitteln konnten/mussten. Für<br />

2013 bleibt vorerst noch alles gleich. In Planung zu nehmen ist jedoch eine neue Variante von<br />

der ASF-Statistik mit Bearbeitung 2014, hoffentlich mit der breiten Unterstützung des <strong>SGGG</strong><br />

Vorstandes. Die Anfragen und die Nutzung der Statistik haben tendenziell eher zugenommen.<br />

Als wahrscheinlicher Effekt sind vermehrte Bachelor- und Masterarbeiten, nicht nur im ärztlichen<br />

Bereich, zu nennen<br />

6. Visitationsbericht (Traktandum 9 vorgezogen)<br />

Von Prof. Uli Herrmann<br />

Prof. Uli Herrmann verweist auf die Visitationsberichte durch die SIWF (siehe www.siwf.ch)<br />

unter dem Kapitel Berichte. Aktuell sind Visitationen noch in Thun und Fricktal geplant, bereits<br />

durchgeführte Visitationen fanden in Solothurn, Uster und Horgen statt. Prof. Herrmann bedankt<br />

sich für die Unterstützung und den Goodwill den Visitationen gegenüber, die v.a. in der<br />

Vorbereitung als Herausforderung, vergleichbar mit einer „Frühlingsuseputzete“ von Weisungen<br />

und Managementunterlagen gewertet werden kann.


Protokoll der Schweizerischen Gynäkologischen Chefärztekonferenz vom 05. / 06.05.2011 3<br />

7. Varia (Traktandum 10 vorgezogen)<br />

Prof. Daniel Fink: Versorgungsstudie zur Ovarialkarzinomen in der Schweiz durch die Swiss<br />

AGO. Finanziert werden kann die Versorgungsstudie mit der Unterstützung von Pharma-<br />

Firmen. Vorerst wird retrospektiv erhoben, wo wie viele Ovarialkarzinome behandelt und operiert<br />

werden, danach ist auch der Verlauf in den Studien aufzunehmen. Es entstehen keine<br />

zusätzlichen Kosten, die Anonymität der Daten und der dahinter stehenden Kliniken ist gewahrt.<br />

Die Finanzierung kann als günstig betrachtet werden, da die Vorgaben der deutschen<br />

AGO (Prof. Dubois) als Vorgabe benutzt werden können. Die Sprachen sind aktuell deutsch<br />

und geplant ist Englisch für die Französisch und Italienisch sprechende Schweiz. In der Diskussion<br />

wird auch auf die Problematiken von IVSHM-Vorgaben bei Karzinomen hingewiesen<br />

und dass diese zu einem Abwehrreflex führen können. Prof. Fink entgegnet dem, dass sie<br />

durchaus auch ein Teaching-Effekt haben sollten und dass das Mitmachen auch auf völlig<br />

freiwilliger Basis beruhen müsste. PD Dr. Edward Wight meint, dass es für die Französisch<br />

sprechende Schweiz wichtig wäre, wenn die Fragebögen auch auf französisch, mit einem<br />

französischen Begleitbrief, verschickt werden könnten. Prof. Hornung bemerkt, dass die Datenlage<br />

stark verzerrt werden könnte, da nur Daten von den grossen Kliniken eingegeben<br />

würden und die kleineren oder Einzelkämpfer, die auch Ovarialkarzinome betreuen, eben nie<br />

in einer solchen Statistik erfasst werden. Prof. Fink meint, dass es das Ziel wäre, 60-70-80%<br />

der Ovarialkarzinome in der Schweiz zu erfassen und dass zur Motivation eben ein Lern- oder<br />

Teachingeffekt das Ziel oder eben der Wunsch sein sollte, der hinter dieser Verlaufsstudie<br />

stehen wird. In der weiteren Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass die privaten Kliniken<br />

und Spitäler ebenfalls angeschrieben werden sollten und regional durch universitäre Stellen,<br />

wo bereits Kontakte bestehen, motiviert werden sollten. Ob es auch für weitere Karzinome<br />

eine ähnlichenUntersuchung geben sollte (Endometriumkarzinom und Zervixkarzinom) wird<br />

angefragt, ist jedoch aktuell nicht so geplant in dieser Art Studie.<br />

8. Gravierender Fehler – wie weiter ? (Traktandum 5)<br />

Einführung durch Prof. Hornung<br />

Problematik, die aufgrund von Vorkommnissen im Spital Wil dazu geführt haben, sich dem<br />

Thema anzunehmen.<br />

Dr. Cécile Leimgruber: an wen sollte ich mich wenden?<br />

In ihrem Erfahrungsbericht zeigt sie eindrücklich, wie der Ablauf bei gravierenden Fehlern zur<br />

extremen Belastung wird, v.a. bei Rechtsfragen erlebte sie eine ungenügende Unterstützung<br />

von den offiziellen Stellen im Spital. Der ganze Ablauf mit Einvernahmen und weiteren juristischen<br />

Abläufen waren ihr als Ärztin eigentlich nicht klar und ohne einen Anwalt auch kaum<br />

richtig zu beurteilen. Dieser sollte Kenntnissen und Interesse an Medizinrecht haben. Besonders<br />

verunsichert wirkt, dass jedes Wort auf die Waagschale gelegt werden kann und jede<br />

Beobachtung vom Verhalten der beschuldigten Person gewertet erscheint. Dies bewirkt eine<br />

völlig unangenehme, schwer einzustufende Situation. Der medienwirksame Sturm danach war<br />

zwar zu erwarten, die gewisse Hilflosigkeit hingegen und die wieder nicht optimale Unterstützung<br />

wurden zudem zu einer zusätzlichen Belastung. Insgesamt wären eine professionellere<br />

Unterstützung und eine bessere, zeitnahe Beratung für den betroffenen Arzt oder die betroffene<br />

Ärztin von grösster Wichtigkeit gewesen. Das Beratungsdefizit führe zudem auch zu einer<br />

zusätzlichen psychologischen Belastung. Die psychologische Unterstützung wurde nie<br />

angeboten und hatte ihr insgesamt gefehlt (auch für die anderen betroffenen Mitarbeitenden<br />

oder nach dem Urteil). Die ganze Situation war für Frau Dr. Leimgruber ein eindrücklicher,<br />

schwerer Lernprozess. Indessen erfuhr sie auch trotz der Überforderung und fehlenden Unterstützung<br />

der Vorgesetzten und bei den vielen negativen Aspekten eine herausragende Begleitung<br />

durch die Familie, durch die Chefärztekonferenz (insbesondere Proff. U. Haller und R.<br />

Hornung) und durch den Vorstand der <strong>SGGG</strong>. Gefreut hat sie auch die Loyalität der Ärzteschaft<br />

und Patientinnen, die ihr ihre Sympathie bekundeten.<br />

Juristische Aspekte – Dr. iur. Pally<br />

In der Präsentation der Folien fasst Frau Dr. Pally stichwortartig zusammen, was wichtig ist im<br />

Verhalten bei eingetretenen Fehlern und welches die juristischen Aspekte sind, die unbedingt<br />

berücksichtigt werden müssen:


Protokoll der Schweizerischen Gynäkologischen Chefärztekonferenz vom 05. / 06.05.2011 4<br />

- das Erstellen von einem Gedächtnisprotokoll (da häufig die endgültigen Prozesse Jahre<br />

später stattfinden)<br />

- das Sicherstellen von Beweismittelns, was in der Regel den Spital nicht völlig auf den<br />

Kopf stellen wird<br />

- die juristische Unterstützung mit der Möglichkeit der Verweigerung der Aussage<br />

- die Problematik von Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherungen, die primär oder sekundär<br />

involviert werden können<br />

- die Problematik von ausserordentlichen Todesfällen<br />

- die Problematik eines Schuldeingeständnisses bei einer Entschuldigung oder einer<br />

Bestätigung eines Fehlers<br />

Weitere Punkte sind im Referat ersichtlich.<br />

Krisenintervention – Fehler verhindern wollen - Lic Phil d. Teuscher, Swiss Int. Airlines<br />

Frau Teuscher berichtet von ihren Aktivitäten im Umgang mit psychologischen Krisen, die bei<br />

Piloten entstehen können und die jederzeit auf ihr eigenes Verlangen psychologische Unterstützung<br />

durch verlangen können. Dabei wird aber nicht eine eigentliche Psychotherapie oder<br />

Familientherapie angeboten. Typische Beispiele sind Kriseninterventionen nach Versagen bei<br />

Prüfungen im Rahmen der Ausbildung. Wichtig ist es, dass der Betroffene das Problem verstehen<br />

kann und sein Lernprozess eingeleitet wird. Eine Ressourcenaktivierung im entsprechenden<br />

Berufsbereich ist einzuleiten. Die Fehlerkultur zielt nicht darauf, dass keine Fehler<br />

gemacht werden, sondern dass sie nur einmal stattfinden<br />

Kommunikation, was, wann, wie, wem - A. Bitterlin, Basel<br />

Herr Bitterlin zeigt die Kommunikation im Rahmen von Krisenkommunikation, das Verhalten<br />

von Medien gegenüber den Betroffenen und die unterschiedlichen Interessen von Medienseite<br />

und Betroffenenseite. Eindrücklich zeigt er die Katastrophe Schweizerhalle in Basel mit den<br />

Fehlern im Rahmen der Kommunikation, v.a. von Sandoz-Kadermitarbeitern aber auch von<br />

politischer Seite. Die Logik der Medien spielt dabei eine ganz andere Rolle als die Logik von<br />

betroffenen Personen oder Betrieben. Als Typ für die Art der Kommunikation sollten Eigenschaften<br />

wie Emotionalität und Selbstkritik mit eingebracht werden.<br />

Preis für unangenehmste Komplikationen - Dr. Urs Kaufmann<br />

Herr Dr. Kaufmann, Kardiologe, erklärt, wie man einen Preis für die unangenehmste Komplikation<br />

vergeben kann am Beispiel der interventionellen Kardiologie Typ Stenteinlagen bei koronarer<br />

Herzkrankheit. Er zeigt, wie sich die Medizin am Anfang der Einführung dieser interventionellen<br />

Eingriffe bis heute weiter entwickelt hat und welche Kommunikationsschritte dabei<br />

wichtig gewesen waren. Zunächst wurde eine Arbeitsgruppe PTCA erstmalig 1992 mit<br />

einem Komplikationsmeeting mit guter Vertretung der Französisch und Deutsch sprechenden<br />

Schweiz veranstaltet. Diese Art mit Komplikationen und Schwierigkeiten in einer komplexen<br />

interventionellen Behandlung umzugehen hat dazu geführt, dass die Veranstaltung jährlich mit<br />

grossem Interesse durchgeführt werden kann und weiterentwickelt wurde. Dass eine Preisvergabe<br />

stattfindet, sollte dabei nicht zu Fehlern motivieren, sondern sollte vielmehr aufzeigen,<br />

wie sich der Fachbereich in schwierigen Situationen weiter entwickeln kann und das als<br />

Chance zu nutzen versteht.<br />

Round Table-Gespräch, geleitet durch Prof. Hornung<br />

Frage von Arbeitszeit- und Ruheregelung bei Piloten. Dort zeigt sich, dass eine ähnliche Problematik<br />

wie bei den Assistenz- und Oberärzten besteht, dass die Regelung jedoch 100%-ig<br />

geklärt ist und auch das Thema Alkohol-Präventionskurse angeboten werden. Es gibt unterschiedliche<br />

Belastungen, je nach Lang- oder Kurzstreckenflügen, was auch einen gewissen<br />

Einfluss auf die familiäre Situation der Piloten haben kann, die v.a. bei kleinen Kindern gelegentlich<br />

die Schlafzeiten zu Hause nur schlecht einhalten können.<br />

Gedächtnisprotokoll - Was ist sinnvoll und was ist angeraten?<br />

Das Gedächtnisprotokoll ist eine private Dokumentation v.a. als Gedächtnisstütze für weitere<br />

Gespräche zu einem späteren Zeitpunkt. Sie müssen daher nicht als Prozessunterlage gewertet<br />

werden, die den Gerichten oder Juristen abgegeben werden müssen. Zeitprotokolle, um<br />

einen Ablauf zu rekonstruieren, sind sinnvoll. Dabei ist nicht zuletzt die Reihenfolge wichtig,


Protokoll der Schweizerischen Gynäkologischen Chefärztekonferenz vom 05. / 06.05.2011 5<br />

die dokumentiert ist. Die Zeit kann häufig erst nachträglich durch Zeit „Eckpunkte“, dann von<br />

verschiedenen Seiten und von verschiedenen Protokollen retrospektiv bestimmt werden.<br />

Krisenintervention beim Arzt. Eine psychologische Unterstützung sollte durch interne Personen,<br />

die vom Personaldienst oder HR des Spitals bestimmt werden, angeboten werden. Dabei<br />

soll eine tiefe Schwelle bestehen, die v.a. auch im Sinne der Prävention aktiv werden kann<br />

und angerufen werden kann. Prof. Surbeck rät an, dass ein Care-Team nicht institutionsgebunden,<br />

diskutiert werden soll. Ein Care-Team mit Kollegen könnte dabei sinnvoll sein, v.a.<br />

wenn sich Interventionsgruppen zunehmend professionell für den Bereich Medizin und Ärzteschaft<br />

entwickeln können.<br />

Eine Beweismittelsicherung: wer bestimmt das? Die Sicherung von Beweismitteln wird nur<br />

durch ein Gericht resp. durch einen Staatsanwalt veranlasst und kann nicht durch Personen<br />

der Institution bestimmt werden.<br />

Informationskaskade:<br />

1. Polizei informieren<br />

2. Spital/Klinikleitung/Chefarzt informieren<br />

3. IRM via Staatsanwalt (oder umgekehrt Staatsanwalt via IRM, je nach kant. Organisation)<br />

Prof. Zimmermann regt an, dass ein Leitfaden von der FMH erstellt werden sollte, um den<br />

juristischen Umgang bei gravierenden Fehlern in Institutionen und bei der Ärzteschaft aktualisiert<br />

festzulegen, verbunden auch mit Stellen, welche direkt Unterstützungen und Beratungsinformation<br />

vermitteln können. Es bestehen bereits gewisse FMH-Unterlagen zu Schlichterstellen<br />

oder zur Gutachten oder zu Verfahren zu Gutachten. Auch Dr. Kaufmann, der Kardiologe<br />

meint, dass die Fachausbildung ein Defizit vorweist im Umgang mit gravierenden Fehlern<br />

und dass die FMH oder/und die SIWF sich darum kümmern müssten.<br />

Prof. Surbeck und PD Dr. Wight weisen auf das Gutachterseminar in St. Moritz hin und muntern<br />

zu einer regen Teilnahme auf. Die rechtlichen Probleme in Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

werden dabei nicht vernachlässigt.<br />

Die Frage nach der Tabuisierung von schweren Fehlern: eine interne Tabuisierung sollte nicht<br />

vorkommen, jedoch eine gewisse Tabuisierung der Thematik nach aussen schon oder nur<br />

eine sorgfältig angepasste Information. Dabei ist darauf zu achten, dass v.a. Interviews nie<br />

unvorbereitet und mit klarer Absprache geführt werden sollten. Soll mit der Haftpflichtversicherung<br />

ein Versicherungskontakt stattfinden? Es ist sehr darauf zu achten, dass die Versicherung<br />

eigene Interessen vertritt und diese sollten der Institution resp. auch der betroffenen Ärzteschaft<br />

nicht diametral entgegenstehen. Die Empfehlungen und die Zusammenarbeit sind<br />

dabei sorgfältig abzuwägen und spitalintern auch zu besprechen. Prof. Hornung macht einen<br />

Vorschlag z.H. des Vorstandes der <strong>SGGG</strong> in Briefform für die Bildung einer Arbeitsgruppe.<br />

Prof. Zimmermann schlägt vor, dass ein Beruf der immer verbunden ist mit „schwerer Körperverletzung“<br />

als integraler Teil des Berufsbildes vom Strafrecht entbunden oder entkoppelt<br />

werden und rein auf Haftpflichtrecht neu definiert werden sollte. Politische Vorstösse in diesem<br />

Sinn wären wünschenswert.<br />

9. Gebärmutterhalsscreening in Zukunft (Traktandum 6)<br />

Eine Präsentation mit PowerPoint von Frau Dr. Frey-Thierry, Bruderholzspital, als Beitrag der<br />

Arbeitsgruppe Kolposkopie und Dysplasie.<br />

10. Actualités dans la prise en charge chirurgicale des cancers du col utérin (Traktandum<br />

7)<br />

Eine Präsentation von Prof. Patrice Mathevet.<br />

Für das Protokoll:<br />

Dr. Thomas Hess

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