Dorfgeschichten
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Februar 2014<br />
<strong>Dorfgeschichten</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Leitartikel 3<br />
„Das fränkische Dorf am Rande der Stadt“ (Jens Astor) 4<br />
SuchbildRätsel 5<br />
Pflanzenbörse (Ine Heinrich) 6<br />
Horoskop für den Kommunalwahltag (Josef Joachimiak) 7<br />
Schreib halt was Lustiges – du kannst das schon (Rainer Bogatzke) 7<br />
Schwimmende Landschaftsgestalter (Kristine de la Camp) 9<br />
Das bisschen Gemeinderat... (Esther Schuck) 9<br />
Willst Du froh und glücklich leben... (Olivia RonimiGöbel) 10<br />
Kinderquiz 11<br />
Der Reichswald tut dem Menschen gut (Gertrud Trabold) 12<br />
Darf ich den neuen Webmaster vorstellen? (Renate Lisner) 13<br />
Singen macht Spaß (Winfried Grünewald) 13<br />
Ich liebe doch meinen Rhein... (Anke Guntermann) 14<br />
Die Unabhängigen mit der internen Brille betrachtet (Josef Joachimiak) 15<br />
„Ampelkleidchen“ sind einfach zu hübsch! (Sonja Stecker) 17<br />
Neugieriger Wiederkäuer (Matthias Bruns) 18<br />
Das rätselhafte Häuschen mit dem Turm (Renate Lisner) 18<br />
Lustiges Silbenrätsel 20<br />
„HomeOffice“ mit Hindernissen (Frederic Ruth) 21<br />
Trost und Mutkekse (Gabi Winkler) 22<br />
Impressum 23<br />
Seite 2
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
es ist Wahlkampf. Da werden Programme aufgestellt, Parolen ausgegeben, Versprechungen<br />
gemacht. Sie kennen das.<br />
Und in einer demokratischen Gesellschaft ist so etwas legitim und notwendig.<br />
Wie schon bei der Kommunalwahl 2008 erhalten Sie auch dieses Mal von den Unabhängigen<br />
die <strong>Dorfgeschichten</strong>. Was veranlasst uns dazu? Wir möchten uns damit bei all den Wählerinnen<br />
und Wählern bekannt machen, die uns noch nicht so genau kennen, z.B. bei den Neubürgern.<br />
Aber es gibt noch einen weiteren Grund.<br />
Uns allen geht es doch so, dass uns bei Parteien, Vereinen usw. vor allem die Menschen<br />
interessieren, die dort mitmachen oder Verantwortung tragen. Warum verwenden zum Beispiel<br />
unsere Mitglieder einen Teil ihrer Freizeit für die Mitarbeit bei den Unabhängigen? Gewiss<br />
nicht, um Karriere zu machen. Dazu besteht bei der Kommunalpolitik kaum eine Möglichkeit.<br />
Bei uns schon gar nicht, weil es keine übergeordnete Parteiorganisation gibt, in der man ggf.<br />
noch aufsteigen könnte. Nein, unsere Leute engagieren sich, weil ihnen das Wohl der Gemeinde<br />
am Herzen liegt. Weil wir Uttenreuth und Weiher lebenswert erhalten oder die Lebensbedingungen<br />
noch verbessern wollen.<br />
Hinter den Personen, die sich politisch engagieren, stecken Mitbürgerinnen und Mitbürger mit<br />
ihren Gefühlen und ihren verschiedenen Temperamenten, mit unterschiedlichen Interessen,<br />
ihren Hobbys und ihren speziellen Begabungen. Mit dieser privaten Seite stellen sich neben<br />
„alten Hasen“ auch einige unserer neuen Mitglieder in den <strong>Dorfgeschichten</strong> vor.<br />
„Wir laden Sie ein, mitzukommen und uns besser kennenzulernen.“<br />
Seite 3
„Das fränkische Dorf am Rande der Stadt“<br />
Foto: Frederic Ruth<br />
Kennen Sie diese Prüfungsaufgaben, in<br />
denen man eine gegebene Reihenfolge<br />
von Zahlen oder Begriffen logisch fortsetzen<br />
soll? Mal angenommen, man hätte mir eine<br />
solche Aufgabe vor 10 Jahren gestellt: „Herr<br />
Astor, setzen Sie bitte die Reihenfolge logisch<br />
korrekt fort: Mannheim, Heilbronn, Chambéry,<br />
Stuttgart, Los Angeles, München,...“. Ich<br />
wäre damals nie auf die Idee gekommen, dass<br />
die einzige richtige Fortsetzung für mich<br />
„Uttenreuth“ heißen würde. Geschweige denn<br />
hätte ich gewusst, wo Uttenreuth, „das fränkische<br />
Dorf am Rande der Stadt“ (wie es in<br />
der Chronik von Erich und Regina Paulus so<br />
liebevoll heißt) überhaupt liegt.<br />
Ja, auch ich bin also ein „Neubürger“. Ja,<br />
auch ich kam vor einigen Jahren nach<br />
Franken, weil mir mein Arbeitgeber damals<br />
eine neue Herausforderung anbot und mich<br />
bat, von München nach Erlangen zu<br />
wechseln! Das Ganze ist jetzt schon lange her.<br />
Meine Frau und ich erwarteten damals unser<br />
erstes Kind, und wir wollten unbedingt noch<br />
vor der Geburt den Umzug aus der Landeshauptstadt<br />
nach Franken vollzogen haben.<br />
Wir entschieden uns damals, nach Uttenreuth<br />
zu ziehen. Was für eine Wahl! Was für ein<br />
Wandel! Natürlich hatten wir als junges Paar<br />
die Vorzüge der Großstadt München kennen<br />
gelernt. Aber als wir hier her kamen, staunten<br />
wir doch nicht schlecht: Auf einmal hatten<br />
wir eine Mietwohnung mit eigenem Garten!<br />
Direkt an einem (Mühl)Bach. Gegenüber<br />
weideten Schafe und Pferde. Auf der anderen<br />
Straßenseite gab es Milch vom Bauern. Und<br />
nur wenige Meter entfernt begann eine tolle<br />
Feld und Wiesenlandschaft, direkt<br />
angrenzend an einen fantastischen Wald.<br />
Aber das war noch nicht alles: Bei der<br />
Anmeldung im Rathaus hatten wir gleich das<br />
Gefühl, hier noch als Mensch behandelt zu<br />
werden und dazu auch noch als willkommener!<br />
Und jetzt kommt's: Als ich leicht<br />
verspätet zur Bushaltestelle hetzte, sah mich<br />
der Busfahrer im Rückspiegel. Und statt mit<br />
der bereits geschlossenen Türe davon zu<br />
fahren so wie in München mehrfach erlebt <br />
öffnete er die Bustür extra nochmals für mich.<br />
Unglaublich!<br />
Diese Erlebnisse, und noch viele mehr,<br />
bestärkten uns darin, die einzig richtige<br />
Entscheidung getroffen zu haben. Das Ganze<br />
ist jetzt schon 10 Jahre her. In dieser Zeit ist<br />
die Gemeinde Uttenreuth zu unserer neuen<br />
Heimat geworden, mit der wir uns sehr<br />
verbunden fühlen. Unsere drei Kinder sind in<br />
Erlangen geboren und gehen in Uttenreuth<br />
zur Schule bzw. in den Kindergarten.<br />
Seite 4
Durch Ehrenamt und Vereinsmitgliedschaften,<br />
wie z.B. Amitié,<br />
Unabhängige, SCU, Förderkreise der<br />
Schule und der Kindergärten oder durch das<br />
Uttenreuther Fitness Forum sind wir sehr gut<br />
verwurzelt. Ich beschloss deshalb, mich auch<br />
in der Gemeindepolitik zu engagieren, um die<br />
schönen Seiten unserer Gemeinde zu<br />
bewahren, und Verbesserungswürdiges im<br />
gemeinschaftlichen Sinne zu ändern bzw.<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Die Unabhängigen sind in dieser ortspolitischen<br />
Landschaft für mich die<br />
beste Wahl, da sie durch ihren kreativen,<br />
engagierten und bunten Mix aus Alt und<br />
Jung, Ursprünglich und Zugezogen, Männer<br />
und Frauen, sowie durch<br />
ihre politische Mitte die<br />
besondere Vielfalt in<br />
Uttenreuth und Weiher<br />
widerspiegeln.<br />
Jens Astor<br />
SuchbildRätsel<br />
Wenn Sie wissen, was auf den Fotos abgebildet ist, können Sie an unserer Verlosung<br />
teilnehmen.<br />
Bild 1 Bild 2 Bild 3<br />
Teilen Sie uns Ihre drei Lösungsvorschläge mit:<br />
per Post an: Renate Lisner, MariaGebbertStr.24, 91080 Uttenreuth<br />
per EMail: info@unabhaengigeuttenreuth.de<br />
Einsendeschluss: 1. März 2014<br />
Unter den Einsendungen, bei denen alle drei Lösungen richtig sind, verlosen wir acht<br />
Gutscheine im Wert von jeweils 20. €. Die Ziehung der Gewinner findet am InfoStand der<br />
Unabhängigen vor der Sparkasse am Freitag, 14.03.2014 um 15:00 Uhr statt.<br />
Die Auflösung des Rätsels erfahren Sie ab Montag, 03.03.2014 auf unserer homepage<br />
www. unabhaengigeuttenreuth.de<br />
Seite 5
Pflanzenbörse<br />
Als die Unabhängigen vor ein paar<br />
Jahren die Idee zu einer Pflanzenbörse<br />
hatten und noch Organisatoren gesucht<br />
wurden, habe ich mich spontan gemeldet. Ich<br />
bin mit der Beschäftigung mit Pflanzen aufgewachsen;<br />
mein Vater redet fast alle<br />
Gewächse mit Vor und Zunamen an und<br />
meine Mutter trotzte, neben unserem eigenen<br />
Garten, noch einer riesigen Wildnis einen<br />
Schulgarten ab. So habe ich als Kind dort<br />
viele Stunden verbracht: ich habe das Loch<br />
für den Teich mit ausgehoben und Labyrinthe<br />
durch den BalsaminenDschungel gelegt; ich<br />
habe nachgesehen, ob die Mäuse zu viele<br />
unserer Keimlinge gefuttert hatten, und ich<br />
habe Tontöpfe sortiert. Ich erinnere mich<br />
noch genau an den Geruch des<br />
Gewächshauses.<br />
Ich konnte noch nie gut Pflanzen einfach<br />
wegwerfen! Deswegen fand ich die Idee<br />
genial, Leute mit Zuviel an Pflanzen mit<br />
Leuten mit zu wenigen zusammen zu bringen.<br />
Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass es auch<br />
allen unseren Pflanzenspendern so geht: sie<br />
sind froh, dass sie die Pflanzen verschenken<br />
können. Sie investieren sehr viele Mühe (und<br />
Erde!).<br />
Und dann können wir damit ja auch noch<br />
Geld für eine gute Sache sammeln, denn die<br />
Abnehmer unserer Pflanzen spenden großzügig<br />
für die von uns vorgeschlagene soziale<br />
Einrichtung.<br />
Um eine Pflanzenbörse zu organisieren,<br />
gilt es Plakate zu drucken, Genehmigungen<br />
einzuholen, Ankündigungen in die<br />
Zeitung zu setzen und, und, und. Der Höhepunkt<br />
der Vorbereitungen ist für mich aber<br />
das nun schon zur Tradition gewordene Ausgraben<br />
bei einer alten Dame. Sie empfängt<br />
mich jedes Jahr mit dem Ausruf, dass in<br />
ihrem Garten dieses Mal eine furchtbare<br />
Wildnis herrsche; ich bewundere ein Blütenmeer<br />
und einen richtigen Kartoffelacker. Der<br />
Erde merkt man die jahrelange Kompostwirtschaft<br />
an: sie ist locker und humusreich.<br />
Dann arbeiten wir uns durch den Garten;<br />
im Herbst lässt sie oft beim Abschneiden der<br />
Stauden extra für mich ein paar Stängel<br />
stehen, damit wir die Pflanzen im Frühling<br />
gut finden. Ich freue mich an den Hühnern,<br />
an den Zwetschgen und an den Geschichten,<br />
die ich erzählt bekomme. Denn manchmal<br />
habe ich den Eindruck, dass man selbst in<br />
einem kleinen Ort wie Uttenreuth in Parallelwelten<br />
leben kann, ohne viel von Menschen<br />
mitzubekommen, die nicht in der gleichen<br />
Lebenssituation sind. In diesem Garten bekomme<br />
ich eine Ahnung von Flucht und<br />
Neuanfang, vom Verwurzeln, von Selbstversorgung<br />
und dem Luxus, einfach Blumen zu<br />
pflanzen.<br />
Ich gehe mit Dankbarkeit und einer<br />
großen Fuhre Ableger.<br />
Tags darauf, am Stand der Pflanzenbörse,<br />
wird über Standorte, Wuchshöhen und<br />
Bodenbeschaffenheit gefachsimpelt. Wir bemühen<br />
uns, für unsere Abnehmer genau das<br />
Richtige zu finden. Ich lehne mich zurück,<br />
betrachte Menschen, Pflanzen und bin sehr<br />
zufrieden.<br />
Ine Heinrich<br />
Seite 6
Horoskop für den Kommunalwahltag am 16.3.2014<br />
(Tierkreiszeichen „Fische“)<br />
Das Tierkreiszeichen „Fische“ ist sowohl für die<br />
Kandidatinnen und Kandidaten als auch für die<br />
Wählerinnen und Wähler von besonderer<br />
Symbolik.<br />
Wochenlang haben erstere sich bemüht, Butter bei<br />
die Fische zu geben. Stumm wie ein Fisch war<br />
niemand. Mancher kam sich als toller Hecht vor,<br />
aber bei kritischen Fragen hat er sich dann doch<br />
schon mal gewunden wie ein Aal. Aber am Wahltag<br />
hoffen natürlich alle, einen großen Fisch an der<br />
Angel zu haben und ihn an Land zu ziehen.<br />
Für die Wählerinnen und Wähler ist Vorsicht<br />
immer dann geboten, wenn die Gefahr besteht,<br />
dass die großen Fische die kleinen fressen wollen.<br />
Wenn sich mancher später wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlt, dann ist irgendetwas<br />
schief gelaufen. Gehen sie deshalb all denjenigen aus dem Weg, die weder Fisch noch<br />
Fleisch sind.<br />
Aber eins gilt bei der Wahl wie in der Küche – frischer Fisch, guter Fisch.<br />
Josef Joachimiak<br />
Schreib halt was Lustiges – du kannst das schon<br />
Du, wir wollen doch wieder neue <strong>Dorfgeschichten</strong><br />
herausgeben und du warst<br />
doch soooooo lange im Gemeinderat. Schreib<br />
halt ein paar lustige Anekdoten. Und damit<br />
begann schon das Dilemma.<br />
Sicher, auch im Gemeinderat ging es nicht<br />
immer bierernst zu, und gerne erinnere<br />
ich mich besonders an die Stunden in denen<br />
zum Beispiel im Sportheim noch „nachgekartelt“<br />
wurde. Manchmal hat man dort<br />
mehr erfahren als aus den Sitzungsunterlagen<br />
oder in den Sitzungen selbst. Mancher<br />
letztendlich gute Beschluss hatte seinen<br />
Anfang in dieser entspannten Atmosphäre<br />
genommen.<br />
Je mehr ich über meinen „Auftrag“ nachdachte,<br />
umso mehr schweiften meine<br />
Gedanken von den lustigen Anekdoten zu den<br />
ernsthaften Angelegenheiten.<br />
Unweigerlich stellte sich dann auch die<br />
Frage an mich selbst: „Hat sich das überhaupt<br />
gelohnt?“ Dabei ist mit „gelohnt“ nicht ein<br />
finanzieller Aspekt gemeint, sondern mehr<br />
die Überlegung, ob das, was ich da all die<br />
Jahre gemacht habe, zufriedenstellend war<br />
oder nicht. Damit gehen die Gedanken aber<br />
auch automatisch zu all den Dingen, die in<br />
den über 30 Jahren meiner Zugehörigkeit<br />
zum Gemeinderat in Uttenreuth, auf den Weg<br />
gebracht worden sind oder aber letztendlich<br />
auf der Strecke geblieben sind.<br />
Seite 7
Jedes Mal, wenn ich den „Schwarzen<br />
Adler“ sehe, freue ich mich, dass wir uns<br />
damals durchgerungen haben, diesen zu<br />
erwerben und so umzugestalten, dass er<br />
heute nicht nur Gasthof, sondern auch Hotel<br />
und Veranstaltungszentrum geworden ist.<br />
Trotz aller Kritik – was wäre denn Uttenreuth<br />
heute ohne „Schwarzen Adler“, ohne den<br />
alten Ortskern mit „Schlössla“, Matthäuskirche,<br />
Singvereinshaus, Lehrerhaus etc.? Es<br />
wäre ein langweiliger Ort, an einer stark befahrenen<br />
Durchgangsstraße.<br />
Es gibt so viele Dinge in Uttenreuth, die<br />
sich in dieser Zeit verändert haben und bei<br />
denen der Gemeinderat maßgeblich mitgewirkt<br />
hat, dass ich sie nur schlaglichtartig<br />
aufzählen kann. Da sind z. B. das Sportgelände<br />
mit dem Sportheim, die renovierte<br />
Turnhalle mit Gymnastiksaal und Bücherei,<br />
das kleine Gewerbegebiet am Ostrand von<br />
Uttenreuth, der Bauhof, das neue Kinderhaus<br />
und so weiter.<br />
Mit echtem Stolz betrachte ich immer das<br />
Ortszentrum an der Marloffsteiner<br />
Straße. Dort ist es durch geschickte<br />
Verhandlungen gelungen, nicht nur die<br />
Sparkasse, die RaiffeisenVolksbank und<br />
einige Geschäfte zu integrieren, sondern ganz<br />
„nebenbei“ hat die Gemeinde dort ca. 20<br />
Wohnungen gebaut. Das ist unser aller<br />
Eigentum. Zudem ist die Gemeinde heute<br />
praktisch schuldenfrei.<br />
Es soll allerdings nicht unerwähnt bleiben,<br />
dass einem manche Entscheidung nicht<br />
leicht fällt. So kommt es schon vor, dass man<br />
das Anliegen eines Bürgers durchaus nachvollziehen<br />
kann und es aus seiner Sicht auch<br />
für berechtigt hält. Muss man sich aus<br />
Gründen des Gemeinwohls gegen ihn<br />
entscheiden, macht man sich damit keine<br />
Freunde.<br />
Trotzdem! Als Fazit aus meinen Überlegungen<br />
kann ich sagen: es hat sich<br />
gelohnt. Es lohnt sich, sich für Uttenreuth zu<br />
engagieren.<br />
Egal ob als aktives oder passives Mitglied in<br />
einem Verein, bei einer Kirche oder als<br />
Mitglied in einer politischen Gruppierung. Es<br />
lohnt sich und es macht zufrieden, wenn man<br />
seine Heimatgemeinde aktiv mitgestalten<br />
kann.<br />
Rainer Bogatzke<br />
Im Amtszimmer eines Bürgermeisters arbeitet morgens<br />
mutterseelen allein ein Handwerker.<br />
Als das Telefon klingelt, hebt der gute Mann ab und sagt:<br />
„Do is heid kaaner. Do werd heid geärwerd.“<br />
Seite 8
Schwimmende Landschaftsgestalter<br />
Ich hatte davon schon gehört, musste mir<br />
aber zunächst vor Ort den „Staudamm“ und<br />
die typischen Nagestellen an den Bäumen<br />
und Sträuchern und die tolle Wasserfläche<br />
anschauen, die die Landschaft total verändert<br />
hatte.<br />
In den letzten Wochen wurde ich von zahlreichen<br />
Mitbürgern angesprochen, da ich<br />
Mitglied des Bundes Naturschutz in der<br />
Ortsgruppe Uttenreuth bin.<br />
Einer der ersten war Josef Joachimiak<br />
von den Unabhängigen: „Weißt du schon,<br />
dass wir einen Biber jenseits der Staatsstraße<br />
nahe am Ziegeleigelände haben? Es ist schon<br />
eine gehörige Wasserlandschaft entstanden.“<br />
Ich war beeindruckt und begeistert, denn so<br />
schnell und auf natürlichem Wege schafft<br />
kein Landschaftsgärtner/gestalter ein so<br />
schönes Biotop.<br />
Und wenn im Zuge der Neuplanung des<br />
Ziegeleigeländes bauliche Maßnahmen erfolgen,<br />
die sowohl dem Schutz des Bibers<br />
dienen, als auch die Straße<br />
vor Überschwemmungen<br />
schützen, können Ökologie<br />
und Notwendigkeit<br />
zusammengebracht werden.<br />
Kristine de la Camp<br />
Das bisschen Gemeinderat...<br />
Neulich wurde ich von einem jüngeren<br />
Unabhängigen gefragt, wie viel Arbeit<br />
in dem GemeinderatsEhrenamt stecke.<br />
Meine erste Reaktion war: „Ach, das ist nicht<br />
so viel Arbeit. Eine Woche vor der Gemeinderatssitzung<br />
bekommen wir die Unterlagen<br />
und diese muss man eben durchlesen“.<br />
Aber als ich später nochmal darüber nachdachte,<br />
kamen mir doch leise Zweifel an<br />
dieser Beschreibung. Wie so oft im Leben<br />
kommt es eben darauf an, was man daraus<br />
macht...<br />
Jede Vorbereitung auf eine Gemeinderatssitzung<br />
beginnt damit, dass ich ein<br />
mehr oder weniger schweres Päckchen aus<br />
dem Briefkasten hole. Das ist immer spannend<br />
und ein bisschen wie Geschenke auspacken<br />
was wird diesmal wohl drinnen sein?<br />
In den sechs Jahren meiner Gemeinderatstätigkeit<br />
gab es manchmal echte Überraschungen,<br />
mit denen ich nicht gerechnet<br />
hätte! Dann wird die Tagesordnung kurz gelesen,<br />
damit ich einen Überblick über die<br />
Themen bekomme und eine erste Einschätzung<br />
machen kann: was sind wichtige<br />
Punkte und vielleicht zeitintensiv, welche<br />
Themen beanspruchen wahrscheinlich kaum<br />
Zeit?<br />
In einer stillen Stunde beginne ich dann<br />
die Unterlagen genauer zu lesen und eventuelle<br />
Fragen zu notieren, die ich in der Gemeinderatssitzung<br />
dem Bürgermeister oder<br />
jemandem aus der Verwaltung stellen möchte.<br />
Damit wäre die Vorbereitung erledigt wie<br />
man sieht, ist es also wirklich nicht viel<br />
Arbeit, Gemeinderat zu sein, obwohl...<br />
Seite 9
...ehrlicherweise muss ich zugeben, dass<br />
ich mich mit dem Notieren von Fragen oft<br />
nicht zufrieden gebe. Glücklicherweise gibt es<br />
ja das Internet und so kann ich meinem<br />
Drang nach mehr Informationen abhelfen<br />
und im Netz recherchieren. Das dauert ja<br />
nicht lange, wie jeder weiß, der sich in den<br />
Untiefen von Google & Co schon mal verirrt<br />
hat. Damit wäre ich mit der Vorarbeit schon<br />
fertig, es ist also wirklich keine Hexerei,<br />
obwohl...<br />
...manchmal muss ich doch in den<br />
Ordnern mit den alten Gemeinderatsunterlagen<br />
suchen und nochmal nachlesen, was wir<br />
zu einem bestimmten Punkt schon mal<br />
besprochen und beschlossen haben. Manche<br />
Themen ziehen sich über längere Zeiträume<br />
hin und da sind die alten Unterlagen, die sich<br />
in mittlerweile 6 Ordnern drängen, hilfreich.<br />
Also gut, ich gehe kurz in den Keller und<br />
suche mal den betreffenden Punkt, das dauert<br />
sicher nicht lange. So, jetzt habe ich gelesen,<br />
recherchiert, in alten Unterlagen gesucht,<br />
eventuell mit den Fachleuten in der<br />
Verwaltung telefoniert, jetzt bin ich<br />
vorbereitet obwohl...<br />
...wir müssen uns noch innerhalb der<br />
Unabhängigen abstimmen. Na, das<br />
braucht auch nicht viel Zeit in einer,<br />
maximal zwei Stunden sollten wir die<br />
Tagesordnung besprochen haben. Also, wie<br />
Sie sehen, ist es eigentlich nicht viel Aufwand,<br />
sich für die Gemeinderatssitzung vorzubereiten,<br />
obwohl...<br />
... es kommt auch darauf an, was man zur<br />
Vorbereitung alles dazu zählt. Gehört der<br />
SonntagsSpaziergang, der „zufällig" beim<br />
neuen Gewerbegebiet vorbeiführt, weil ich bei<br />
dieser Gelegenheit schauen kann, wie weit die<br />
Erschließungsarbeiten vorangekommen sind,<br />
auch zur Arbeit?<br />
Gut, ich gebe zu, das Ehrenamt eines<br />
Gemeinderates ist doch mit mehr Arbeit<br />
verbunden, als auf den ersten Blick ersichtlich<br />
ist. Aber mir macht es auch nach<br />
6 Jahren noch Freude, die<br />
Ortspolitik mit zu<br />
gestalten.<br />
Esther Schuck<br />
Der Verstand und die Fähigkeit, ihn zu gebrauchen,<br />
sind zwei verschiedene Gaben.<br />
Seite 10
Willst Du froh und glücklich leben... 1)<br />
Willst Du froh und glücklich leben,<br />
lass kein Ehrenamt dir geben!<br />
Willst du nicht zu früh ins Grab<br />
lehne jedes Amt gleich ab!<br />
Wieviel Mühen, Sorgen, Plagen<br />
wieviel Ärger mußt Du tragen;<br />
gibst viel Geld aus, opferst Zeit <br />
und der Lohn? Undankbarkeit!<br />
Ohne Amt lebst Du so friedlich<br />
und so ruhig und so gemütlich,<br />
Du sparst Kraft und Geld und Zeit,<br />
wirst geachtet weit und breit.<br />
So ein Amt bringt niemals Ehre,<br />
denn der Klatschsucht scharfe Schere<br />
schneidet boshaft Dir, schnippschnapp,<br />
Deine Ehre vielfach ab.<br />
Willst du froh und glücklich leben,<br />
laß kein Ehrenamt dir geben!<br />
Willst du nicht zu früh ins Grab<br />
lehne jedes Amt gleich ab!<br />
Selbst Dein Ruf geht Dir verloren,<br />
wirst beschmutzt vor Tür und Toren,<br />
und es macht ihn oberfaul<br />
jedes ungewaschne Maul!<br />
Olivia RonimiGöbel<br />
Drum, so rat ich Dir im Treuen:<br />
willst Du Weib (Mann) und Kind erfreuen,<br />
soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen,<br />
laß das Amt doch and'ren Dummen.<br />
... das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft. Und nach 35 Jahren<br />
im Vereinssport und 12 Jahren im Gemeinderat bin ich immer noch mit<br />
Freude dabei.<br />
1)<br />
Das Gedicht wird vielfach Wilhelm Busch zugeschrieben <br />
der wahre Autor ist nicht genau bekannt<br />
Kinderquiz<br />
Liebe Kinder,<br />
es sieht nur so aus, als wäre hier zweimal dasselbe Bild gedruckt. Wer genau hinschaut kann fünf<br />
Unterschiede feststellen. Welche?<br />
Seite 11
Der Reichswald tut dem Menschen gut<br />
Bei meiner Suche nach sportlicher<br />
Aktivität nahm ich an einem Kurs<br />
„Laufen lernen“ des UFF teil. Nicht lachen!<br />
Gehen bzw. laufen konnte ich natürlich. In<br />
dem Kurs ging es darum zu lernen, dass man<br />
eine halbe Stunde am Stück Joggen kann –<br />
ohne zwischendurch langsamer werden zu<br />
müssen oder gar am Ende vor Anstrengung<br />
zusammenzubrechen. Am Ende des Kurses<br />
hielten alle Kursteilnehmer die halbe Stunde<br />
durch und beschlossen, sich weiter zu den<br />
bisherigen Trainingszeiten zum Laufen zu<br />
treffen.<br />
Nachdem ich diejenige war, die am regelmäßigsten<br />
teilnahm, lag es nahe, dass<br />
ich die Gruppenleitung übernahm. Diese<br />
Aufgabe bestand im Wesentlichen darin, dass<br />
ich die Telefonate annahm, mit denen sich<br />
einzelne Teilnehmer kurzfristig abmeldeten<br />
oder erkundigten, ob denn heute jemand<br />
läuft. Da ich viel von dem Motto halte: „Es<br />
gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte<br />
Kleidung!“, fand das Laufen natürlich nicht<br />
nur bei Sonnenschein, sondern auch bei Regen,<br />
Kälte und im Winter auch bei Dunkelheit<br />
statt. Eine Stirnlampe gehört auch zu „guter<br />
Kleidung“.<br />
A<br />
n<br />
einem regnerischen, ungemütlichen<br />
Herbstnachmittag rief mich eine Teil<br />
nehmerin an und fragte: „Wollt ihr heute<br />
wirklich laufen?“ Ich antwortete: „Ja klar!<br />
Eine andere hat gesagt, dass sie auch<br />
kommt!“ Was ich verschwieg war, dass sie das<br />
beim letzten Laufen gesagt hatte, als noch<br />
nicht klar war wie das Wetter sein würde. Als<br />
Antwort bekam ich dann ein zögerliches:<br />
„Also gut, wenn ihr lauft, dann komm ich<br />
auch.“<br />
Kurze Zeit später klingelte wieder das<br />
Telefon, diesmal war die andere dran und<br />
fragte: „Wollt ihr heute wirklich laufen?“ Ich<br />
antwortete: „Ja klar! Wir haben gerade telefoniert.<br />
Wir laufen!“ Wieder kam die zöger<br />
liche Antwort: „Also gut, wenn ihr lauft, dann<br />
komm ich auch.“<br />
Natürlich sind die beiden mir während<br />
des Laufens auf die Schliche gekommen und<br />
haben zunächst „sauer“ reagiert, weil ich sie<br />
so ausgetrickst hatte. Als wir am Ende<br />
unserer Laufstrecke waren, stimmten sie aber<br />
beide überein: „Das hat jetzt gut getan. Gut,<br />
dass du uns überredet hast.“<br />
So ist es mittlerweile oft gewesen: Wenn<br />
man sich durchgerungen hat zum Waldparkplatz<br />
zu kommen, ist das „schlechte“<br />
Wetter nicht mehr problematisch, und nach<br />
einer Runde durch den Wald fühlt sich jeder<br />
gut. Ich kann daher jedem nur empfehlen, hin<br />
und wieder eine Runde im Wald zu drehen,<br />
egal in welchem Tempo, denn: Der Reichswald<br />
tut dem Menschen gut!<br />
P.S. Wer nicht alleine laufen mag,<br />
kann gerne mit uns am Dienstag<br />
oder Freitag um 18 Uhr am Waldparkplatz<br />
starten.<br />
Gertrud Trabold<br />
Laufe so, dass du am Ziel nicht am Ende bist.<br />
Gerhard Uhlenbruck<br />
Seite 12
Darf ich den neuen Webmaster vorstellen?<br />
Sicherlich haben Sie, verehrte Leser, beim Blick auf die Homepage der Unabhängigen<br />
längst festgestellt, dass sie jetzt ganz anders ausschaut als Sie es gewohnt waren.<br />
Viele Jahre hatte mein Mann, Ludolf<br />
Lisner, die Website gestaltet und betreut.<br />
Bis kurz vor seinen Tod Anfang 2013<br />
konnte er dies tun. Es war ihm wichtig, Sie<br />
so zeitnah wie möglich umfassend zu<br />
informieren.<br />
Nun haben die Unabhängigen mit Jens<br />
Astor einen Nachfolger gefunden. Ich bin<br />
sicher, dass er im Sinne von Ludolf weiterarbeiten<br />
und mit sorgfältig recherchierten<br />
Beiträgen aktuell über Uttenreuth und die<br />
Unabhängigen berichten wird. Dass er die technischen Kenntnisse und gestalterischen<br />
Fähigkeiten besitzt, hat er mit dem ansprechenden Layout der neuen Homepage bereits<br />
bewiesen.<br />
Ich übergebe symbolisch den „WebmasterBären“ als Maskottchen für die zukünftige<br />
Arbeit und wünsche Jens weiterhin gutes Gelingen.<br />
Renate Lisner<br />
Singen macht Spaß oder<br />
Wie kommt ein 50jähriger in eine Schülermusikgruppe<br />
Singen hat mir schon immer Spaß gemacht.<br />
und weil oft keiner da war, der mich dabei<br />
begleitete, habe ich mittlerweile auch mit<br />
dem Gitarre spielen angefangen.<br />
An einem Sonntagmorgen, meine Kinder<br />
spielten in der Schülermusikgruppe der<br />
Kirche, kam ich auf die Idee: Da würde ich<br />
gerne mitmachen. Als ich das meiner Frau<br />
erzählte, kam die Antwort: „Was willst du<br />
alter Simpel dabei? Wie der Name schon sagt,<br />
es ist eine SCHÜLERMusikgruppe!“ Naja,<br />
dagegen konnte ich schlecht was sagen. Ich<br />
hatte mich schon damit abgefunden, bei der<br />
Musikgruppe nicht mitmachen zu können, als<br />
ein paar Bekannte und auch die Leiterin auf<br />
mich zu kamen: „Hättest Du nicht Lust, uns<br />
mit der Gitarre zu unterstützen?“ Das war<br />
wirklich ernst gemeint und so landete ich<br />
doch noch bei der Schülermusikgruppe.<br />
Mein Alter ist übrigens kein Hinderungsgrund,<br />
dass ich auch mal<br />
geschimpft werde, wenn etwas nicht passt.<br />
Seite 13
Die Jungs und Mädels freuen sich dann<br />
immer diebisch. Sie sind im Gegenzug aber<br />
auch bereit, einen Streich mitzumachen. Als<br />
unsere Leiterin Geburtstag hatte, haben sie<br />
bei der Probe statt des vorgesehenen Kirchenliedes<br />
den Kanon „Viel Glück und viel<br />
Segen“ gespielt. Die Noten hatte ich ihnen<br />
tags zuvor zugemailt. Zunächst war die Empörung<br />
groß, weil wir alle „falsch“ gespielt<br />
haben. Sie erkannte jedoch sehr schnell, dass<br />
es ein Ständchen war und freute sich darüber.<br />
Zu ihrem runden Geburtstag durfte ich in<br />
der voll besetzten Kirche ein Geburtstagslied<br />
für sie anstimmen. Es ist schon toll, wenn alle<br />
singen: Wie schön dass Du geboren bist …<br />
Und da hat unsere Leiterin sogar einen roten<br />
Kopf bekommen.<br />
Singen macht Spaß!<br />
Winfried Grünewald<br />
Ich liebe doch meinen Rhein, meine „Kö“, meinen Tennisverein!<br />
Das war mein erster Aufschrei, als mein<br />
Mann vor 12 Jahren sagte, dass er gerne von<br />
Düsseldorf zu einem großen lokalen<br />
Arbeitgeber wechseln möchte. Ich weiß heute<br />
noch, wie ich tränenüberströmt hinter dem<br />
Möbelwagen hergefahren bin. Getreu dem<br />
Motto: „Man weint zweimal: Wenn man nach<br />
Erlangen kommt und wenn man geht“.<br />
Funktionierte bei mir prächtig.<br />
Unvergessen sind die ersten Tage: Ich<br />
habe zwar kaum den fränkischen Dialekt<br />
verstanden, aber die Hilfsbereitschaft und<br />
Herzlichkeit von Nachbarn, Erzieherinnen in<br />
Rappelkiste und Lummerland, von den<br />
ansässigen Ärzten und Geschäftsleuten<br />
inklusive Gemüsefrau, war überwältigend. Ich<br />
musste zwar immer aufpassen, dass ich nicht<br />
zu schnell mit der Tür ins Haus falle – aber –<br />
hat man Franken einmal gewonnen, bleiben<br />
sie einem in Wärme verbunden.<br />
Krönung: Der Kinderfasching im Pfarrsaal<br />
und danach eine rheinische Spontan<br />
Party mit 50 Mann und allen Kindern in<br />
unserem Wohnzimmer. Ab dem Zeitpunkt<br />
gab es kein Halten mehr: Feste mit allen<br />
Freunden, unsere Hochzeit im Schwarzen<br />
Adler bis 6 Uhr morgens, Taufe von beiden<br />
Kindern, wunderbare NaturWandertage mit<br />
den neuen Freunden, Kärwa und Saegmüllerstraßenfest<br />
und endlich auch Tennis!<br />
Der Aufstieg der 1. Herrenmannschaft des<br />
SCU in die zweite Bundesliga gegen<br />
übermächtige und finanzstarke Gegner (Tenor<br />
in der Presse: „Der Zwerg aus Franken“<br />
„Das gallische Dorf“) war eine Sensation. Der<br />
Klassenerhalt 2013/2014 ebenfalls. Der SCU<br />
Seite 14
Hauptverein, die Tennisabteilung und Sponsoren<br />
hielten zusammen und fällten die<br />
Entscheidung, weiterzumachen und so werden<br />
wir in die nächste Saison starten. Da<br />
werden wieder große Vereine in Uttenreuth<br />
zu Gast sein und vorher fragen, wo denn<br />
genau dieses gallische Dorf liegt!<br />
Heute kann ich eine Liebeserklärung an<br />
dieses Dorf abgeben. Ich kenne Gott<br />
und die Welt, die Familie ist glücklich, wir<br />
sind im gesellschaftlichen, sportlichen,<br />
kirchlichen und politischen Leben ange<br />
kommen und fühlen uns so wohl, dass wir ein<br />
Haus gebaut haben und hier nicht mehr in<br />
Düsseldorf alt werden wollen.<br />
Und die Düsseldorfer kommen ja jetzt auch<br />
immer zu Besuch, weil‘s so schön ist…<br />
Anke Guntermann<br />
Was ist der Unterschied zwischen BungeeSpringen und Tennis?<br />
Beim Tennis hat man zwei Aufschläge!<br />
Die Unabhängigen mit der internen Brille betrachtet<br />
eine wohlwollende Satire <br />
Als Mitglied der Unabhängigen macht<br />
man sich schon so seine Gedanken über<br />
den Verein, dem man nun bereits seit 12 Jahren<br />
angehört. Da geht einem zum Beispiel<br />
durch den Kopf: „Was heißt eigentlich unabhängig?<br />
Sind wir wirklich unabhängig?“ Diese<br />
Fragen muss man mit einem klaren „Ja, aber“<br />
beantworten. Denn wovon sind wir nicht alles<br />
abhängig?<br />
Davon, dass unsere Mitglieder ihren Beitrag<br />
zahlen und auch gegen Spenden erheben<br />
wir keinen Einspruch, hier allerdings sogar<br />
unabhängig vom Betrag.<br />
Wir sind davon abhängig, dass unsere<br />
Aktiven nicht nur reden sondern auch<br />
handeln.<br />
Wir Männer sind von der Gnade der<br />
Frauen zumindest einiger abhängig, uns<br />
auch einmal zu Wort kommen zu lassen,<br />
obwohl da gibt es den einen oder anderen,<br />
der für die Frauen eine ernst zu nehmende<br />
Konkurrenz darstellt.<br />
Abhängig sind wir auch davon, dass uns<br />
nicht die guten Ideen ausgehen. Ja Ideen,<br />
denn Ausreden haben wir immer auf Lager.<br />
Und vor allem sind wir davon abhängig,<br />
dass uns die Wählerinnen und Wähler wohl<br />
gesonnen sind und ihre Stimme geben.<br />
Beim zweiten Gedanken fragt man sich,<br />
was man eigentlich von unseren monatlichen,<br />
manches Mal auch kurzfristigeren,<br />
Arbeitssitzungen halten soll?<br />
„Wo 20 Leute vor Geistesblitzen nur so<br />
sprühen, wird auch der beste Moderator<br />
vergeblich sich um Disziplin bemühen!“ Es<br />
Seite 15
muss sich was ändern! Das war jedem klar.<br />
Also lautet der Beschluss: „Ab jetzt, Wichtiges<br />
vor Nebensächlichem. Jedem Tagesordnungspunkt<br />
wird die ihm angemessene Zeit<br />
zugeteilt.“ Hoffnungsfroh kommen wir zum<br />
nächsten Treffen. Kaum ist die Begrüßung<br />
vorüber kommt die erste Wortmeldung: „Ich<br />
muss unbedingt eine wichtige Sache ganz<br />
kurz vorab berichten.“ Ich bin zwar skeptisch,<br />
schweige aber. Nach einer Viertelstunde<br />
schaue ich auf die Uhr. „Kurz?“ „Nun ja, im<br />
Vergleich zur Ewigkeit!“ Und siehe da, nach<br />
einer guten halben Stunde können wir tatsächlich<br />
mit dem vorgesehenen Programm<br />
anfangen. Und der arme Moderator muss nun<br />
diesen Ausrutscher wieder ausbügeln.<br />
Ein Phänomen der Unabhängigen ist,<br />
dass fast alle Mitglieder augenscheinlich<br />
Sprachtalente sind. Das zeigt sich immer,<br />
wenn eine Veröffentlichung geplant ist, zum<br />
Beispiel die „Unabhängigen Nachrichten“.<br />
Wenn sie konzipiert sind, müssen sie abgestimmt<br />
werden. Klar, man will ja keine Ungereimtheiten<br />
verbreiten. Das wird unisono<br />
gefordert. Und womit kaum zu rechnen war,<br />
bis zum vorgegebenen Termin gibt es tatsächlich<br />
ein paar Rückmeldungen. Die korrigierte<br />
Fassung wird nochmals verteilt. Jetzt<br />
kommt die große Stunde der Stilisten. Man<br />
glaubt es ja nicht, wie produktiv Menschen<br />
auf einmal sein können, wenn es angeblich<br />
oder tatsächlich etwas zu verbessern gibt:<br />
„Sollte man statt ‚eventuell‘ nicht besser<br />
‚vielleicht‘ sagen? Ist ‚Erläuterung‘ nicht viel<br />
zutreffender als ‚Erklärung‘?“ Und man ist<br />
ganz erstaunt, wenn einige Unabhängige<br />
der Meinung sind, andere Aufgaben wären<br />
wichtiger.<br />
Nun ja, es menschelt natürlich auch bei<br />
den Unabhängigen. Gott sei Dank!<br />
Und der Spruch „Wenn wir Fehler hätten,<br />
würden wir es auch zugeben“ ist für uns kein<br />
Leitmotiv. Trotz zugegebener Schwächen,<br />
sind die, die bei uns Mitglied geworden sind,<br />
von den Unabhängigen überzeugt. Denn<br />
zwei Dinge gibt es bei uns nicht. Intrigen und<br />
persönlicher Ehrgeiz. Es steht immer die<br />
Sache im Focus. Ist das nicht wirklich ein<br />
guter Grund, mit den Unabhängigen zu<br />
sympathisieren?<br />
Josef Joachimiak<br />
Lebensklugheit bedeutet, alle Dinge möglichst wichtig,<br />
aber keines völlig ernst zu nehmen.<br />
Arthur Schnitzler<br />
Seite 16
„Ampelkleidchen“ sind einfach zu hübsch!<br />
Häkeln ist zurzeit meine große Leidenschaft.<br />
Und weil ich in kurzer Zeit viele<br />
Handarbeitsbegeisterte traf, habe ich unter<br />
dem Dach der evangelischen Kirche einen<br />
Handarbeitskreis in Uttenreuth gegründet.<br />
Mir gefällt die Idee einer „Rockenstube“.<br />
Mehrere Menschen kommen zusammen an<br />
einen Ort und fertigen im geselligen<br />
Beisammensein ihre Handarbeiten.<br />
Mein anderes großes Hobby ist die<br />
Buchhandlung Witthuhn. Dort arbeite<br />
ich ein paar Stunden in der Woche. Meine<br />
Kollegin hatte die Idee, die Stangen vor den<br />
Schaufenstern zu umhäkeln. Viele Kunden<br />
kamen zu uns in die Buchhandlung und<br />
haben mit ein paar Reihen zum Gelingen<br />
beigetragen. Als das vollendet war, kamen<br />
immer wieder Kundinnen und fragten: „Und,<br />
was machen wir jetzt? Gibt es nichts mehr<br />
zum Handarbeiten?“ Diese Frage stellte auch<br />
der Redakteur der Erlanger Nachrichten,<br />
nachdem die EN einen Artikel über unsere<br />
Aktion veröffentlichten.<br />
Und so kam die Idee auf, den Lichtmast<br />
vor der Tür der Buchhandlung zu verkleiden.<br />
Gesagt, getan, 12 Meter Länge waren<br />
schnell beisammen, aber leider niemand, der<br />
uns mit einem Kran nach oben befördern<br />
konnte. Also habe ich mich mit meiner<br />
Kollegin daran gemacht, die 12 Meter auf<br />
viele Stangen zu verteilen.<br />
Ja, und so kam es, dass genau zur Kirchweih,<br />
sämtliche Masten vor der Buchhandlung<br />
ein hübsches Kleid bekamen. Auch die<br />
Ampeln. Aber, das ist natürlich nicht zulässig.<br />
Und so hatten wir bald Besuch eines wirklich<br />
freundlichen Polizisten. Auf seinen Rat hin,<br />
haben wir uns mit dem Landratsamt<br />
ErlangenHöchstadt in Verbindung gesetzt.<br />
Die zuständige Mitarbeiterin bemühte sich<br />
sehr, brauchte aber die Zustimmung eines<br />
Beamten des Regierungsbezirks und dieser<br />
war leider ein paar Tage nicht zu erreichen.<br />
Und dann meldete sich auch noch das<br />
Straßenverkehrsamt Nürnberg bei uns und<br />
wir gaben uns geschlagen. Die Ampelkleidchen<br />
kamen wieder ab. Wir haben eingesehen,<br />
dass sie einfach viel zu hübsch<br />
waren und die Autofahrer dadurch so abgelenkt<br />
wurden, dass sie eine Gefahr für den<br />
Straßenverkehr darstellten.<br />
Aber dafür hat sich ein ganz netter<br />
Mensch bereit erklärt mit einer wirklich<br />
großen Leiter, den Lichtmast vor der Tür<br />
ziemlich hoch zu umkleiden. Er wäre ja noch<br />
höher hinaus, aber da haben unsere Nerven<br />
nicht mitgemacht.<br />
Und so erfreuen wir uns nun an dem, was<br />
wir geschafft haben. Herzlichen Dank an alle,<br />
die mitgeholfen und an die, die uns so viel<br />
positive Rückmeldung gegeben haben.<br />
Sonja Stecker<br />
Seite 17
Neugieriger Wiederkäuer<br />
trachten. Für unsere damals kleinen Kinder<br />
war das solange eine Freude, wie sich die<br />
Tiere in sicherer Entfernung aufhielten.<br />
Vor 7 Jahren ist unsere Famile aus<br />
Buckenhof nach Uttenreuth gezogen.<br />
Auf der einen Seite die kurzen Wege zur Stadt<br />
Erlangen und auf der anderen Seite die Nähe<br />
zur Natur, das machte Uttenreuths Lage sehr<br />
attraktiv für uns. Da wir am Ortsrand<br />
wohnen, konnten wir immer wieder aus der<br />
Ferne Schafe, Pferde, Hühner und Kühe be<br />
Das frische Gras außerhalb der Weide<br />
schien die weidenden Tiere magisch<br />
anzuziehen. So gelang es eines Morgens<br />
einem Kalb sich irgendwie am Zaun vorbei zu<br />
mogeln. Es nutzte seine Freiheit, um sich die<br />
Gegend anzusehen. Für uns sehr plötzlich<br />
tauchte der Abenteurer in unserem neu<br />
angelegten Garten auf. Für ein einjähriges<br />
Kind ist ein Kalb schon sehr groß! Und so<br />
suchte unser Sohn schnell den Schutz bei<br />
seiner Mutter. Der Bauer hatte inzwischen<br />
bemerkt, dass sich eines seiner Tiere<br />
selbstständig gemacht hatte und sammelte<br />
den Flüchtling wieder ein. Wer hätte gedacht,<br />
dass so etwas heute noch in Uttenreuth<br />
passieren kann?<br />
Matthias Bruns<br />
Das rätselhafte Häuschen mit dem Turm<br />
Im Mai 2014 feiert die Grundschule Uttenreuth das 50jährige Bestehen des Schulhauses in der<br />
Breslauer Straße. Mein Mann war von 1990 – 2001 dort Schulleiter; deshalb ist es für mich<br />
selbstverständlich, bei den Vorbereitungen zum Jubiläum mitzuwirken. Wir feiern zwar das 50<br />
jährige Bestehen des jetzigen Schulgebäudes, aber die Geschichte der Schule ist sehr viel älter<br />
und ich kann mir vorstellen, dass sie nicht nur für Neubürger interessant ist. Die wichtigsten<br />
Daten habe ich nachstehend zusammengestellt.<br />
• 1651 wurde erstmals ein „Schulmeister“ erwähnt, der in der eigenen Handwerkerstube<br />
unterrichtete. Er war von Beruf Weber und versah nebenbei den Messnerdienst.<br />
• 1671 begründete die evangelische Kirche das Schulwesen im Ort, indem sie in einem<br />
ehemaligen Bauernhaus die erste Schule einrichtete. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
trug die Kirche die Kosten für den Unterhalt der Uttenreuther Schule.<br />
• 1679 wurde das alte Bauernhaus abgerissen und ein Neubau errichtet.<br />
• 1843 brannte das Schulhaus ab und wurde völlig neu aufgebaut.<br />
• ab 1863 wurde der Schulkomplex durch Aufstockung, Abriss und<br />
Neubauten dem jeweiligen Bedarf angepasst.<br />
Seite 18
Folgende Schulhäuser sind noch erhalten und stehen als Ensemble unter Denkmalschutz:<br />
1885 Sandsteingebäude, Esperstraße 18b<br />
heute: Wohnung und AWO<br />
1911 Bau eines weiteren Schulhauses: Esperstraße 18a<br />
heute: vom Singverein genutzt<br />
1911 Abriss des Gebäudes von 1843 und an gleicher Stelle Errichtung des<br />
Lehrerwohnhauses: Esperstraße 18<br />
heute: Wohnung, u.a. Seniorennetz<br />
1911 südlich den Schulhof begrenzend: Nebengebäude mit<br />
Türmchen für Schülertoiletten und als Waschküche<br />
Dieses Häuschen ist also nicht das alte Feuerwehrhaus, für das man es schon gehalten hat!<br />
Zu sehen ist heute auch noch der abgedeckte Brunnen.<br />
Dass sich dieser in direkter Nähe zu den Schultoiletten<br />
befand, war wiederholt zum Problem geworden. Es gab<br />
nämlich schon sehr früh so etwas wie eine<br />
„Schulspeisung“ am Schulbrunnen. Aus einem an einer<br />
Kette hängenden Blechbecher konnten die Kinder<br />
Wasser trinken. Doch als im Jahr 1872 der Lehrer<br />
Sägmüller an Typhus erkrankte, wurde das Wasser<br />
öfter untersucht und schließlich im Jahr 1908 als<br />
„ekelerregend und ungenießbar“<br />
eingestuft.<br />
Diese und viele weitere Informationen finden Sie in „UttenreuthGeschichtsbuch<br />
über ein fränkisches Dorf am Rande der Stadt“ von Erich und Regina Paulus.<br />
Renate Lisner<br />
Gedächtnis: Das Ding mit dem ich vergesse<br />
(Definition eines Kindes)<br />
Seite 19
Lustiges Silbenrätsel<br />
Das lustige Silbenrätsel fragt in doppelsinniger Bedeutung nach Wörtern, die aus den vorgegebenen<br />
Silben gebildet werden können.<br />
Silben:<br />
är – bein – ber – ber – bud – bungs – che – del – dro – ei – ein – ein – el – en – er – fach<br />
– fen – fen – fie – ge – geiz – gen – ger – git – hof – in – ka – kel – kra – krebs – küs –<br />
land – lau – lei – len – ler – mel – mu – nal – nacht – narr – no – o – pul – ra – rei – rei –<br />
rol – salz – schiff – schrift – se – sek – sen – sied – sik – spren – stiegs – strei – te – ten –<br />
ten – ter – ter – ü – ur – ver – zinn<br />
1. Nachkommen des Auerochsens: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
2. Gedrucktes auf Geldscheinen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
3. Würzige Sperrvorrichtung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
4. Fortbewegungsart von Vogelprodukten: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
5. Schublade für Walzen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
6. metallener Kellner: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
7. Sprengmittel für Kerbtiere: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
8. zurückgezogen lebendes Tier: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
9. Bodenbemalung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
10. grabendes Wasserfahrzeug: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
11. Gerät zum Training von Fertigkeiten: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
12. Zerstörer von Grünflächen: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
13. sparsamer Hemdenteil: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
14. Strand am Körperteil von Naturgeistern: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
15. Krankheit durch Ortsveränderung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
16. Kultur nach Einbruch der Dunkelheit: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
17. Wasserstraße an einem Kleidungsteil: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
18. auf dem Land lebender Dummkopf: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
19. Rauschmittel für Diebe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Lösungsbeispiel:<br />
Wenn nach der „Krankheit eines Beleuchtungskörpers“ (mit den Silben ber – fie – lam –<br />
pen) gefragt würde, dann wäre die Lösung: Lampen – fieber.<br />
Wenn Sie die Anfangsbuchstaben von oben nach unten lesen erfahren Sie, was den<br />
Unabhängigen bei ihrer Arbeit für die Gemeinde besonders wichtig ist.<br />
(Des Rätsels Lösung finden Sie auf Seite 23)<br />
Seite 20
„HomeOffice“ mit Hindernissen<br />
Eine gute Sache am Anwaltsberuf ist die<br />
Flexibilität. Die terminlichen Fixpunkte<br />
sind die Gerichtstermine und die Besprechungen<br />
mit den Mandanten. Ansonsten<br />
kann man sich die Arbeitszeit so einteilen,<br />
dass sie mit der Familie gut vereinbar ist. So<br />
gibt es auch abends, wenn alle Kinder im Bett<br />
sind, noch zweieinhalb Stunden, in denen ich<br />
mir die Zeit nehme, weiterzuarbeiten. Je<br />
mehr Flexibilität, desto mehr Disziplin<br />
braucht man aber auch und kleine<br />
Nachlässigkeiten werden sofort bestraft…<br />
oder: „kleine Strafen schickt der Herrgott<br />
sofort“.<br />
zwar nachgestellt, aber ganz genau so war`s!<br />
Freitags ist mein „HomeOffice“Tag, wie<br />
man Neudeutsch sagt. Gleich nach dem<br />
Schülerlotsendienst gehe ich an den Schreibtisch<br />
zuhause in Uttenreuth, statt nach<br />
Nürnberg zu fahren. Es ist Anfang November,<br />
draußen leichter Schneefall, alles weiß überzuckert,<br />
4° Minus, Wintermorgenstimmung.<br />
Das Haus ist ganz still, die Kinder sind in der<br />
Schule. Bequeme Kleidung, Jeans, TShirt,<br />
barfuß, ein Tee eine herrliche Arbeitsatmosphäre<br />
um die komplizierteren Fälle aus<br />
der Woche aufzuarbeiten und in Ruhe zu<br />
durchdenken. Es ist 08:07 Uhr. Bis das Teewasser<br />
kocht noch ein kurzer Blick in die<br />
Zeitung. Schuhe und Jacke brauche ich für<br />
die paar Schritte zum Briefkasten nicht.<br />
Dachte ich.<br />
Wenn ich nicht vor ein paar Wochen<br />
einen Türschließer an der Haustür<br />
montiert hätte. Mit einem sanften<br />
„...Dschuggg…“ gleitet sie ins Schloss,<br />
während ich am Briefkasten stehe, barfuß in<br />
der dünnen Schneeschicht, kurzärmelig, die<br />
Erlanger Nachrichten in der Hand. Kein<br />
Nachbar ist zu Hause, das Auto zu, kein<br />
Fenster gekippt, kein Handy. “Erfroren<br />
mitten in Uttenreuth” muss ich schmunzelnd<br />
denken. Drinnen beschlägt das Küchenfenster,<br />
mein Teewasser kocht. Ich wusste gar<br />
nicht, dass Schnee so kalt ist, denke ich.<br />
Da fällt mir ein: unsere Freunde im Dorf<br />
haben einen Ersatzschlüssel. Aber so,<br />
wie ich hier stehe, kann ich unmöglich ins<br />
Dorf laufen oder radeln viel zu kalt, viel zu<br />
weit. In der Garage finde ich weder Arbeitsmantel<br />
noch Arbeitsschuhe, alles ist im Haus.<br />
Das einzige, was mich wärmen könnte, sind<br />
die alten Lappen aus einer Holzkiste, die wir<br />
zum Fahrradreparieren hernehmen. Ich<br />
wickle mir also die bunten Stofffetzen um die<br />
Füße, verschnüre sie mit dem roten Maurerfaden,<br />
den ich zum Glück auch noch finde.<br />
Ziemlich unförmige Pakete werden das. Sie<br />
erinnern stark an Ötzis Baumrindenschuhe,<br />
nur bunter. Jetzt noch zwei gelbe Säcke um<br />
die Füße und los! Dass ich einmal so durchs<br />
Dorf radle, hätte ich mir vorher nicht<br />
träumen lassen.<br />
Mein Freund Hannes ist zum Glück zuhause<br />
und hat auch den Schlüssel. Er<br />
findet, ich sehe eher aus wie der Mitarbeiter<br />
eines Atomkraftwerks. Wir lachen gemeinsam,<br />
ich bedanke mich und mache auf dem<br />
Absatz kehrt. Als ich dann<br />
um halb Neun meine erste<br />
Akte am Schreibtisch<br />
aufschlage, schmeckt der<br />
Tee noch besser als sonst.<br />
Frederic Ruth<br />
Seite 21
Trost und Mutkekse<br />
Seit vielen Jahren spiele ich begeistert und<br />
mit Eifer Badminton beim SCUttenreuth.<br />
Und dieser Virus scheint auf meine Kinder<br />
übergegangen zu sein. Und was lag da näher,<br />
als die BadmintonAbteilung einen<br />
Jugendwart gesucht hatte, dass ich dieses<br />
Amt übernehme?<br />
Ich habe meine Kinder sowieso immer bei<br />
den Wettkämpfen und Mannschaftsspielen<br />
betreut. Die organisatorischen Aufgaben, die<br />
einem Jugendwart obliegen, konnte ich doch<br />
dann auch noch übernehmen. Doch was mir<br />
weiterhin sehr am Herzen liegt und ich auch<br />
nicht aufgeben möchte, ist, möglichst bei den<br />
Spielen der Kinder dabei zu sein.<br />
Und so begleite und betreue ich nicht nur<br />
manches Mannschaftsspiel, sondern<br />
fahre inzwischen auch schon über vier Jahre<br />
einige Kinder und Jugendliche regelmäßig zu<br />
mittelfränkischen und nordbayerischen<br />
Ranglistenturnieren, um sie dort zu unterstützen.<br />
Und hier sprechen wir natürlich<br />
nicht nur von den eigenen Kindern. Teilweise<br />
betreute und coachte ich schon bis zu acht<br />
Kinder einen ganzen Tag lang, die insgesamt<br />
ca. 50 Spiele absolvierten. Eine besondere<br />
Herausforderung, insbesondere dann, wenn<br />
am besten gleich vier Kinder oder Jugendliche<br />
zeitgleich in einer Halle auf vier<br />
möglichst weit auseinanderliegenden Feldern<br />
spielen. Sie können sich sicherlich vorstellen,<br />
dass man am Abend selbst k.o. ins Bett fällt.<br />
Dennoch bin ich immer positiv erschöpft. Es<br />
ist einfach schön zu sehen, dass es den<br />
Kindern gut tut, wenn man ihnen Tipps für<br />
das Spiel gibt oder einfach auch mal nur gut<br />
zuredet, wenn die Chancen auf einen Gewinn<br />
aussichtslos sind.<br />
Bei den ersten Turnieren hatte ich immer<br />
eine bestimmte Sorte Karamellkekse dabei.<br />
Die sogenannten „Gewinner“ bzw.<br />
„Trost und Mutkekse“. Diese Kekse sind<br />
multifunktional. Ihren Namen erhielten sie in<br />
Abhängigkeit, ob das Spiel gewonnen oder<br />
verloren war. Ich bin mir sicher, sie haben<br />
immer gewirkt. Zumindest bin ich abends<br />
regelmäßig mit erschöpften, aber zufriedenen<br />
Kindern und Jugendlichen wieder nach<br />
Hause gefahren. Und auch heute werde ich<br />
noch regelmäßig nach diesen wirkungsvollen<br />
Keksen gefragt.<br />
Gabi Winkler<br />
„Ein ganz klein wenig Süßes kann viel Bitteres verschwinden machen.“<br />
Francesco Petrarca<br />
Seite 22
Wir bedanken uns herzlich für die Gutscheine des SuchbildRätsels bei:<br />
Blumen Vergissmeinnicht Blumenladen Uttenreuth Buchhandlung Witthuhn <br />
Kupfers Laden Löwen Apotheke Uttenreuth Optik Wittigschlager Textil & Mode Stümpfig <br />
Fahrrad VELOXDREAM<br />
Lösung (Silbenrätsel, Seite 20)<br />
Urenkel Notenschrift Salzgitter Eierlaufen Rollenfach Zinnober Insektenpulver <br />
Einsiedlerkrebs Landstreicherei Buddelschiff Übungsleiter Rasensprenger Geizkragen <br />
Elfenbeinküste Reisefieber Nachtmusik Ärmelkanal Hofnarr Einstiegsdroge<br />
Lösungswort: __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __<br />
am Sonntag, 16. März 2014<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: die Unabhängigen, Gertud Trabold<br />
www.unabhaengigeuttenreuth.de<br />
Kontakt: info@unabhaengigeuttenreuth.de<br />
Redaktion: Ine Heinrich, Josef Joachimiak, Renate Lisner,<br />
Olivia RonimiGöbel, Esther Schuck<br />
Fotos: privat<br />
Satz, Layout, Konzeption: topFit4web, www.topFit4web.de<br />
Seite 23
Wir hoffen, Sie hatten Freude daran, einige unserer Mitglieder gewissermaßen wie ein „Puzzle<br />
Teil“ der Unabhängigen näher kennen zu lernen. Hinter den einzelnen Teilen stehen<br />
Menschen mit ihren unterschiedlichen persönlichen und beruflichen Erfahrungen, Kenntnissen,<br />
Interessen und Ideen. Fügt man alle Teile des Puzzle zusammen, ergibt sich das ganze Bild der<br />
Unabhängigen.<br />
Seit 12 Jahren engagieren wir uns mit Leidenschaft und Ausdauer zum Wohle der Uttenreuther<br />
und Weiherer Bürger in der Kommunalpolitik.<br />
An den drei Wochenenden vor der Kommunalwahl am 16. März haben Sie bei einer Tasse<br />
Kaffee oder Tee Gelegenheit, mit uns persönlich ins Gespräch zu kommen.<br />
Sie finden uns am InfoStand vor der Sparkasse in Uttenreuth<br />
Freitag, 28. 2.<br />
10:0013:00 Uhr<br />
Samstag, 1. und 8. 3. 09:3013:00 Uhr<br />
Freitag, 14. 3.<br />
14:3018:00 Uhr<br />
Am Freitag, 14. 3. (15:00 Uhr) findet die öffentliche Ziehung der Gewinner des Bilderrätsels statt.<br />
„Politik bedeutet ein starkes, langsames Bohren von<br />
harten Brettern mit Leidenschaft und Ausdauer zugleich.“<br />
Max Weber