Um - Bibliotheksforum Bayern

Forum Bibliotheken in Bayern
Leseförderung muss dafür sorgen,
dass junge Menschen eine funktionalistische
Lesekompetenz erwerben und
ihnen – unabhängig von ihrer Herkunft
und sozialen Schicht – das Bildungsangebot
Literatur geöffnet wird, ohne es
mit überzogenen Ansprüchen zu befrachten.
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Anschließend ging ute Palmer-Horn
auf die im Dezember 2012 geschlossene
Kooperationsvereinbarung „Bibliothek
und Schule“ zwischen dem Kultusministerium,
Wissenschaftsministerium
und Bayerischen Bibliotheksverband
e. V. ( BFB 2013, Heft 2, S. 94–97) sowie
die Beratungstätigkeit der Landesfachstelle
im Schulbibliotheksbereich
ein.
Heike Christiane Daume ist im Bibliothekssystem
von Villingen-Schwenningen,
einer Kreisstadt (Oberzentrum) im Südwesten
Baden-Württembergs mit rund 82.000 Einwohnern,
für die Zusammenarbeit von Bibliothek und 27 allgemeinbildenden
Schulen zuständig und verfügt
– auch als ehemalige Projektkoordinatorin der Bertelsmann
Stiftung – über eine langjährige Erfahrung
in diesem Bereich. In ihrem Beitrag über „20 Jahre
gelebte Kooperation“ zeigte sie die Entwicklung eines
Modells auf, das bundesweit anerkannt ist und
zur Nachahmung empfohlen werden kann.
Lebendige Partnerschaft
Rechtliche Grundlage ist eine von der Kommune
angeregte Partnerschaftsvereinbarung aus dem
Jahr 2000, Herzstück ein Kooperationsteam aus
Lehrkräften und dem Leseförderungsteam der
Stadtbibliothek, das sich zweimal jährlich trifft. Herausgegeben
wird ein zweimonatlicher Newsletter
für Partner und Interessierte. Über 30 verschiedene
Leseförderungs-Bausteine werden den Grund-,
Haupt-, Realschulen und Gymnasien angeboten:
Seminarapparate und Schulpräsentationen; Klassenführungen
(jährlich ca. 200 mit ca. 4.700 Schülern),
Bibliotheks-Rallyes und Lernbuffets für die
1. Klasse bis zur 12. Kursstufe. Die Palette reicht
von der Erstklässler-Aktion „Wir lernen den Lesekönig
kennen!“, einer „Bücher-Foto-Safari“ über
den Bibliotheksführerschein und Experimente zum
Prof. Dr. Klaus Maiwald,
Universität Augsburg
Heike Christiane Daume,
Stadtbibliothek
Villingen-Schwenningen
Thema Wasser bis zu Recherche-Einführungen,
„OPAC? Okay!“, dem Literaturprojekt „Schiller?
Schillert!“ und „Bienvenue à la bibliothèque!“ für
französische Austauschklassen. Mit Begeisterung
folgten 20 Tagungsteilnehmer der Aufforderung
Frau Daumes, den Baustein „Der schönste erste
Satz“ in die Praxis umzusetzen.
Weitere Bausteine sind Medienkisten, Teilnahme
an Lehrerkonferenzen und Elternabenden sowie
der Literaturpreis des Oberbürgermeisters für
Schulklassen. Ergänzend zum Bildungsplan wurde
gemeinsam mit Lehrkräften ein Spiralcurriculum
entwickelt. Es besteht aus unterrichtseinheiten, die
für die Jahrgangsstufen 1 mit 10 spiralförmig – also
aufsteigend und aufeinander aufbauend – Leseförderungsmaßnahmen
wie verschiedene Arten von
Klassenführungen, Medienpräsentationen oder unterricht
in der Bibliothek festlegen. Die Angebotsliste
richtet sich an alle Schularten, einbezogen sind
sprachliche, geistes- und naturwissenschaftlich
ausgerichtete Fächer.
Bei der Mitgliederversammlung des BVO erstattete
Olaf Eberhard den Jahresbericht 2012 und
machte auf die Angebote wie Reorganisation von
Bibliotheksbeständen und Förderung der Öffentlichkeitsarbeit
aufmerksam. So kann eine Reihe
von Wanderausstellungen bei der Geschäftsstelle
kostenlos abgerufen werden. Für die Aktionswoche
„Treffpunkt Bibliothek“ im Herbst werden für
ca. zehn Veranstaltungen in Bibliotheken insgesamt
Bibliotheksforum Bayern 07 (2013)