01.03.2014 Aufrufe

R - Brasiliana USP

R - Brasiliana USP

R - Brasiliana USP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

265<br />

Klippen und Wasserfällen, von denen dreizehn nur dann passirt werden<br />

können, wenn die Hälfte der Last ausgeschifft worden ist. Die Wasserfälle<br />

Avanhandävussü und Itapure, letzterer nur sieben Legoas oberhalb der<br />

Einmündung des Tiete in den Paranä, sind noch viel gefährlicher; der Strom<br />

stürzt in beiden dreissig Schuh tief herab, und nöthigt daher, das Canot<br />

gänzlich auszuladen und zu Land weiter zu transportiren. Wenn die<br />

Reisenden in den Paranä gelangen, so fuhrt sie dieser, dessen grosser<br />

Wasserfall, Urubü-Punga, drei Meilen nördlicher liegt, sobald die gefährliche<br />

Strömung von Jupiä überstanden ist, ohne Gefahr abwärts bis zu<br />

der Einmündung des Rio pardo, die man gewöhnlich am fünften Tage erreicht.<br />

Der Paranä wälzt seine ungeheure Wassermasse in einem breiten<br />

Bette langsam und majestätisch dahin, und soll sogar hier schon fast eine<br />

halbe Legoa breit seyn. Die Schiffahrt auf demselben ist angenehm, jedoch<br />

gefährlich, wenn sich ein heftiger Wind erhebt, wodurch furchtbar hohe<br />

Wellen gegen die niedrigen Boote geworfen werden. Sein östliches Ufer ist<br />

gewöhnlich erhaben, das westliche niedrig, und beide sind von weissem Sande<br />

und mit Waldungen bedeckt. Letztere hören auf, sobald die Reisenden diesen<br />

Hauptstrom verlassen und den Rio Pardo aufwärts fahren, der mit grossem<br />

Ungestüme und starkem Falle, von zwei und dreissig Wasserstürzen unterbrochen,<br />

durch ein weitläuftiges, mit Grase bewachsenes Land herabkommt.<br />

Die Fahrt auf diesem Flusse ist äusserst mühselig, so dass die Expedition<br />

nicht selten zwei Monate braucht, um die achtzig Legoas seines Laufes<br />

zurückzulegen. In dem Hafen von Sangue-xuga werden die Boote ausgeladen<br />

und auf vierrädrigen Karren mittelst Stieren zwei und eine halbe Meile<br />

weit nach dem Hafen Camapuäo hinübergeschleppt. Hier treffen die Reisenden<br />

die erste Niederlassung von Menschen in diesem Sertäo an, in welcher<br />

sie die nöthigen Lebensmittel, als Mais, Speck, Bohnen und getrocknetes<br />

Salzfleisch, einhandeln können. Die Fazenda von Camapuäo liegt etwa gerade<br />

auf der Hälfte dieser beschwerlichen und einsaunen Reise, und ist oft ein Zufluchtsort<br />

für die Equipage, welche nicht selten insgesammt von den anhaltenden<br />

Strapazen und dem feuchten nebligen Klima der durchreisten Gegenden<br />

an bösartigen Wechselnebern (Sesoes) erkrankt. Die Regierung hat hieher<br />

auch ein Detachement Soldaten gelegt, welches die Fazenda gegen die Einfälle<br />

der benachbarten Cafapös schützen und den Reisenden bei dem Transporte<br />

L Theil. 34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!