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R - Brasiliana USP

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schon zu dem Erzbisthume von Bahia gehören. (0 Wir machten hier die Bekanntschaft<br />

desDr.L. J.DE GODOYTORRES, welcher sich seit mehreren Jahren als<br />

Gerichtsarzt in Mariana aufhält. Er schilderte uns das Klima von Mariana<br />

viel wärmer, und deshalb weniger gesund als das von Villa Rica. Allerdings<br />

muss der beträchtliche Unterschied in der Erhebung über das Meer<br />

(Mariana liegt nach der Berechnung unseres Freundes v. ESCHWEGE in<br />

ZQQ'A Toisen, also um 251V4 niedriger, als Villa Rica. Journ. I. p. 37) und<br />

die eingeschlossene Lage eine Verschiedenheit in dem Krankheitscharakter<br />

verursachen. Unter den herrschenden Krankheiten bezeichnete uns Dr. GODOY<br />

Erysipelas, Wassersucht, schleichende Fieber, ruhrartige Diarrhöen und Ischias<br />

nervosa; die Syphilis ist hier nicht minder häufig, als in Minas überhaupt.<br />

Die Sonne war am andern Morgen noch nicht aufgegangen und Alles<br />

lag in tiefem Schlafe, als wir unsere ärmliche Herberge verliessen, und<br />

in der Richtung von N. O. den Weg über ein steiles Gebirge verfolgten,<br />

welches die östliche Wand des Thalgrundes nahe an der Stadt bildet.<br />

Es ist ein Vorsprung des hier sehr nahen Itacolumi, und besteht aus<br />

bröckligem Eisenglimmerschiefer und aus körnigem Glimmerschiefer mit zerstreuten<br />

Lagern und Nestern von Glimmer, in welchem Granaten und Magneteisensteinoktaeder<br />

eingewachsen sind. Als wir die Höhe dieses Berges<br />

erstiegen hatten, erblickten wir einzelne dem Itacolumi sich anschliessende,<br />

labyrinthisch durcheinander laufende, grossen Theils bewaldete Gebirgszüge,<br />

zwischen denen sich tiefe, dunkle Thäler hinschlängeln; ein düsteres Bild, welches<br />

durch die melancholische Einsamkeit unserer nächsten Umgebung und<br />

durch die häufigen Kreuze am Wege, Denksteine für die von flüchtigen Negern<br />

Erschlagenen, noch trauriger wurde. Man begegnet nur wenigen Pflanzungen,<br />

aber grossen Strecken von abgetriebenen Wäldern, welche, von den<br />

Landleuten wieder aufgegeben, sich mit dichtem Gestrüppe der Sambambaja<br />

(Pteris caudata) bedeckt hatten. Mitten in dieser Wildniss stiessen wir auf<br />

einen Meierhof, Ourives, in dessen Nähe nach Gold gewaschen wird. Die<br />

Formation ist hier ein gelblich brauner, feiner, oft eisenschüssiger Thonschiefer<br />

der Nester und Gänge von goldreichem Quarze enthält. Auf ihm liegt,<br />

bisweilen in beträchtlicher Mächtigkeit, ein rother, fetter Thon, dem viele<br />

Trümmer weissen Quarzes eingemengt sind. Reicher als an Metall sind

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