PDF-Format, ca. 3,9 MB - BUND Landesverband Niedersachsen e.V.
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Foto: Dieter Turnow<br />
Moorschutz<br />
Durch die landwirtschaftliche Nutzung von Moorböden werden gigantische<br />
Mengen CO2 freigesetzt.<br />
„Aktion Moorschutz“ – Eine neue<br />
Moorschutzkampagne für <strong>Niedersachsen</strong><br />
D<br />
ie norddeutsche Tiefebene war früher<br />
von nacheiszeitlich entstandenen,<br />
ökologisch wertvollen Moorflächen geprägt.<br />
Durch jahrhundertelange, menschliche<br />
Nutzungen sind nur noch wenige<br />
naturnahe Moorflächen erhalten geblieben.<br />
Insbesondere <strong>Niedersachsen</strong> kommt<br />
beim Moorschutz eine besondere Verantwortung<br />
zu, denn etwa 38 Prozent aller<br />
verbliebenen deutschen Moorböden liegen<br />
in <strong>Niedersachsen</strong>. Diese letzten, oft über<br />
Jahrtausende gewachsenen Ökosysteme,<br />
müssen erhalten und wieder vernässt werden,<br />
um ihre wichtigen Funktionen für<br />
Mensch und Natur auch für die kommenden<br />
Generationen zu sichern. Denn gesunde<br />
Moore sind wahre Hotspots der<br />
biologischen Vielfalt, speichern in ihren<br />
Torfkörpern gewaltige Mengen klimaschädliches<br />
CO2, säubern das Trinkwasser<br />
von Verunreinigungen und sind schließlich<br />
und endlich auch faszinierende Erlebnisräume<br />
für den Menschen.<br />
Trotz der wichtigen Funktionen der<br />
Moore gehen Torfabbau, Entwässerung<br />
und die intensive landwirtschaftliche Nutzung<br />
auf organischen Böden munter weiter.<br />
Viele Moore sind deshalb bereits schwer<br />
geschädigt und können ihre wertvollen<br />
„Ökosystemleistungen“ für Mensch und<br />
Natur nicht mehr erbringen. So stammen<br />
beispielsweise in <strong>Niedersachsen</strong> rund 13<br />
Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen<br />
aus entwässerten Mooren.<br />
Um die letzten Moore zu retten haben die<br />
<strong>BUND</strong> Landesverbände <strong>Niedersachsen</strong><br />
und Bremen zusammen mit der Biologischen<br />
Station Osterholz, dem NABU<br />
<strong>Landesverband</strong> <strong>Niedersachsen</strong> und der<br />
Manfred-Hermsen-Stiftung im Jahr 2012<br />
die „Aktion Moorschutz“ gegründet. Ziel<br />
der Kampagne war und ist es, die Bürger<br />
für den Schutz der Moore zu sensibilisieren<br />
und das Anliegen auf die Agenda der<br />
Niedersächsischen Landtagswahl 2013 zu<br />
bringen. Denn Moorschutz ist Klimaschutz,<br />
Biotopschutz und Artenschutz aus<br />
einem Guss und muss daher endlich einen<br />
höheren Stellenwert bei den politischen<br />
Entscheidungsträgern einnehmen.<br />
Im Rahmen der „Aktion Moorschutz“<br />
sind viele öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen<br />
durchgeführt worden, etwa Radtouren<br />
und Wanderungen durch Moorgebiete<br />
oder Symposien mit Moorexperten.<br />
Bei der Veranstaltung der „Aktion Moorschutz“<br />
herrschte großer Andrang!<br />
Dabei haben sich auch viele <strong>BUND</strong> Kreisgruppen<br />
eingebracht, die sich in ihren<br />
Regionen besonders für den Moorschutz<br />
engagieren. Bei der großen Abschlussveranstaltung<br />
im Dezember in Hannover<br />
waren neben dem heutigen Umweltminister<br />
Stefan Wenzel und weiteren hochrangigen<br />
Vertretern der niedersächsischen<br />
Fraktionen auch die renommierten Moorexperten<br />
Prof. Succow und Prof. Flessa<br />
anwesend, die den über 70 interessierten<br />
Besuchern die Dringlichkeit des Themas<br />
Moorschutz präsentierten.<br />
Insgesamt war die Kampagne ein großer<br />
Erfolg, es konnten viele politische Entscheidungsträger<br />
mit dem Anliegen eines<br />
besseren Moorschutzes erreicht werden.<br />
Die „Aktion Moorschutz“ wird auch in Zukunft<br />
für den Schutz der Moore werben und<br />
der Politik kritisch auf die Finger schauen.<br />
Stephan Held<br />
Bekannte Landespolitiker stellten sich<br />
einer Podiumsdiskussion.<br />
Fotos: Stephan Held<br />
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