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VESALIUS - Evangelischen Krankenhaus Wesel

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Medizingeschichte<br />

in Porträts<br />

Der Beginn in der Antike<br />

Guido Sold<br />

Aus zehn Jahrhunderten des Mittelalters<br />

Susanne Findt – Christof Braun<br />

Vom XV. zum XVI. Jahrhundert<br />

Guido Sold – Rüdiger Schmidt<br />

Angekommen im Jahrhundert Vesals<br />

Winfried Neukäter – Malte Mazuch<br />

In das Jahr 2014 fällt der 500. Geburtstag von Andreas<br />

Vesalius, dessen Vorfahren aus <strong>Wesel</strong> stammen, zugleich<br />

jährt sich sein Tod zum 450. Male – Historikern gilt er als die<br />

bedeutendste Gestalt der Medizin des XVI. Jahrhunderts.<br />

„Medizingeschichte in Porträts” ist eine Folge von vier Vorträgen,<br />

zu denen das Evangelische <strong>Krankenhaus</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit der Buchhandlung Korn in <strong>Wesel</strong> aus diesem<br />

Anlass im ersten Halbjahr 2014 einlädt. Gemeinsam mit einer<br />

Fortsetzung in der zweiten Jahreshälfte sollen diese bis in<br />

die Gegenwart führen und auf Persönlichkeiten aufmerksam<br />

machen, die für die Entwicklung der Medizin von herausragender<br />

Bedeutung waren, in ihr eine besondere Rolle spielten<br />

oder die uns in anderen Zusammenhängen gut vertraut sind,<br />

deren medizinische Tätigkeit jedoch wenig bekannt ist.<br />

Höhepunkt wird am 28. September 2014 ein Vortrag von<br />

Ernst Peter Fischer, Professor für Wissenschaftsgeschichte<br />

aus Heidelberg, sein über das Thema „Als das Neue noch<br />

neu war oder: Andreas Vesalius und die Revolution in den<br />

Wissenschaften“.<br />

In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule <strong>Wesel</strong><br />

besteht zudem die Möglichkeit, vom 29. April an dienstags<br />

um 19.30 Uhr der „Medizingeschichte<br />

von Beginn an<br />

bis heute“ in ihren „Entdeckungen<br />

und Entwicklungen“<br />

zu folgen.<br />

Wir freuen uns<br />

sehr auf Sie!<br />

Hippokrates von Kos –<br />

Der Inbegriff des idealen Arztes?<br />

Die Anfänge der modernen Medizin reichen zurück bis in die<br />

griechische Antike. Bedeutendstes Zeugnis hierfür ist der<br />

sogenannte „Eid des Hippokrates“, die früheste Verpflichtung<br />

zu ethischem ärztlichen Handeln, auch wenn diesen in seiner<br />

ursprünglichen Fassung niemand wirklich schwört. Hippokrates<br />

selbst, 460/459 v. Chr. auf der Insel Kos geboren, um 370<br />

gestorben, soll in 19. Generation Nachkomme des Gottes der<br />

Heilkunst, Asklepios, gewesen sein … Das ihm zugeschriebene<br />

umfangreiche Corpus Hippocraticum bewahrt wesentliche<br />

Einsichten der naturkundlichen Medizin dieser Zeit.<br />

Galen von Pergamon – „Fürst der Medizin“ und<br />

Autorität bis in das Zeitalter Vesals<br />

In Pergamon 129 n. Chr. geboren, wurde Galen nach Lehrjahren,<br />

die ihn nach Smyrna, Korinth und Alexandria führten,<br />

zunächst mit der ärztlichen Betreuung der Gladiatoren seiner<br />

Heimatstadt betraut. Später zog er nach Rom, avancierte unter<br />

Marc Aurel zum kaiserlichen Leibarzt und schuf dort in griechischer<br />

Sprache ein umfangreiches Werk, das die systematische<br />

Sektion von Tieren einbezog und für weit mehr als ein Jahrtausend<br />

den Stand der medizinischen Wissenschaft bestimmen<br />

sollte.<br />

Dienstag, 4. Februar 2014 · 19.30 Uhr<br />

Buchhandlung Korn<br />

Hildegard von Bingen – In Erde und Himmel verwurzelt:<br />

Leben und Wirken der „teutschen Seherin“<br />

Mit dem Untergang Roms verschoben sich politische und<br />

kulturelle Schwerpunkte; Träger der mittelalterlichen Medizin<br />

wurden zunächst die Klöster.<br />

Hochbedeutende Vertreterin dieser Zeit ist Hildegard von<br />

Bingen, die nahe Alzey geboren wurde und 1179 im Kloster<br />

Rupertsberg, das sie selbst gegründet hatte, starb. Zehn Jahre<br />

schrieb sie am Liber Scivias („Wisse die Wege des Herrn“),<br />

das Kosmologie, Anthropologie und Theologie verknüpft. Weitere<br />

Werke folgten, darunter naturkundliche und medizinische<br />

Schriften. Aufsehen erregten ihre Visionen und ihre Predig t -<br />

reisen, die sie unter anderem auch nach Köln und in das Ruhrgebiet<br />

führten. Sie hinterließ ferner Dichtungen und Musik.<br />

Guy de Chauliac – Von großer Chirurgie, dem Umgang<br />

mit Päpsten und dem Schwarzen Tod<br />

Guy de Chauliac, Sohn eines Bauern, erwarb 1325 den medizinischen<br />

Magistergrad, praktizierte in Avignon und Lyon, wurde<br />

Leibarzt mehrerer Päpste, schrieb über die Bekämpfung der<br />

Pest und über „kleine“ Chirurgie. Seine große Chirurgia magna<br />

gilt als das maßgebende Werk der spätmittelalterlichen Wundarznei,<br />

das bis in das 18. Jahrhundert hinein Verwendung fand.<br />

Dienstag, 25. März 2014 · 19.30 Uhr<br />

Buchhandlung Korn<br />

Leonardo da Vinci – Vom Prinzip der Notwendigkeit,<br />

von Geometrie und Anatomie<br />

Leonardo da Vinci, 1452 in einem kleinen Ort in der nordwestlichen<br />

Toskana geboren, führt der Lebensweg nach Florenz<br />

und Mailand, später auch Rom, zuletzt aber nach Cloux unweit<br />

Amboise im Dienste des französischen Königs. Ihm verdanken<br />

wir nicht nur Werke der bildenden Kunst, sondern auch<br />

hervorragende anatomische Entdeckungen, die er zeichnerisch<br />

festhält: die Entdeckung der Oberkieferhöhle, der Krümmung<br />

der Wirbelsäule, der Form und Zahl von Handknochen und<br />

Steißbeinwirbeln und die bis dahin genaueste Darstellung des<br />

Herzens mit seinen inneren Strukturen.<br />

Nikolaus Kopernikus – Mathematiker und Astronom!<br />

Aber Arzt?<br />

Nikolaus Kopernikus kennen wir als Domherrn in Frauenburg<br />

und als Verwaltungsmann, vor allem aber als Astronom, dessen<br />

Hauptwerk, De revolutionibus orbium coelestium („Über die Umdrehungen<br />

der Himmelskreise“) 1543 in Nürnberg erschien –<br />

in genau demselben Jahr, in dem Vesals Fabrica in Basel das<br />

Licht der Welt erblickte. Dass er aber in Padua ein vollgültiges<br />

Studium der Medizin absolvierte, in Frauenburg auch medizinisch<br />

tätig war und darüber mit den Leibärzten des polnischen<br />

Königs korrespondierte, ist wenig bekannt.<br />

Dienstag, 8. April 2014 · 19.30 Uhr<br />

Buchhandlung Korn<br />

Paracelsus – Ein Heilkundiger im Kreuzfeuer<br />

der Zeitgenossen<br />

1493 als Sohn eines Arztes in Einsiedeln in der Schweiz geboren,<br />

führt Theophrastus von Hohenheim oder Paracelsus,<br />

wie er sich selbst nennt, ein unstetes Leben. Sein Studium der<br />

Medizin in Ferrara schließt er als Doctor beyder Arzneien (nach<br />

heutigen Begriffen: der Inneren Medizin und der Chirurgie) ab,<br />

anschließend ist er zunächst als Feldarzt unterwegs. 1536 erscheint<br />

seine Grosse Wundartzney, 1567 postum, nach anderen<br />

Werken, in Köln eine Philosophia magna; von den Zeitgenossen<br />

umstritten, stirbt er 1541 in Salzburg.<br />

Ambroise Paré – Von „moderner“ Wundbehandlung,<br />

Wendemanövern und operativen Techniken<br />

Ambroise Paré gilt als „Vater der modernen Chirurgie“. Nach<br />

Ausbildungsabschluss arbeitet er als Feldchirurg; unterbrochen<br />

von militärärztlicher Tätigkeit entfaltet er von 1539 an in Paris<br />

seine Praxis. Vom gewöhnlichen chirurgien ordinaire bringt er<br />

es zum ersten, zum premier chirurgien des Königs, an dessen<br />

Krankenbett er 1559 zusammen mit Andreas Vesalius steht.<br />

Wir verdanken ihm die Ablehnung heißen Öls bei der Wundversorgung,<br />

das Abbinden von Gefäßen vor einer Amputation,<br />

instrumentelle Neuerungen, aber auch Wendungen des Ungeborenen<br />

in der Geburtshilfe …<br />

Dienstag, 3. Juni 2014 · 19.30 Uhr<br />

Buchhandlung Korn<br />

Eva Korn<br />

Rainer Rabsahl

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