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Die einzig machbare Lösung - Freie Wähler Bayern

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www.fw-ingolstadt.de 23. JANUAR 2014 |3<br />

Mit dem Projekt „Vierte Donauquerung“<br />

haben die<br />

<strong>Freie</strong>n <strong>Wähler</strong> dem Kommunalwahlkampf<br />

in Ingolstadt<br />

ihren Stempel aufgedrückt. <strong>Die</strong><br />

ausführliche Berichterstattung in<br />

den Medien hat eine breite Diskussion<br />

ausgelöst. Im Rahmen<br />

einer Veranstaltung in Friedrichshofen,<br />

der weitere folgen<br />

werden, hat OB-Kandidat Peter<br />

Springl die Überlegungen der FW<br />

fundiert erläutert. <strong>Die</strong> FW-Zeitung<br />

stellte Springl dazu eine Reihe<br />

von Fragen.<br />

Ist die Forderung nach einer<br />

vierten Donauquerung nur ein<br />

Wahlkampfgag oder steckt dahinter<br />

eine ernstzunehmende<br />

Überlegung?<br />

Springl: Natürlich ist das eine<br />

ernstzunehmende Überlegung.<br />

Der Nordwesten der Stadt ist<br />

Standort großer Arbeitgeber wie<br />

Audi oder Klinikum. Auch der<br />

Westpark ist dort angesiedelt.<br />

Ingolstadt wird künftig hauptsächlich<br />

im Nord- und Südwesten<br />

wachsen. Von 20 000 zusätzlichen<br />

Einwohnern ist die Rede.<br />

Geht man vom heutigen Verkehr<br />

aus und betrachtet das Wachstum,<br />

sind die <strong>Freie</strong>n <strong>Wähler</strong> der<br />

Meinung, dass eine vierte Donauquerung<br />

imWesten von Ingolstadt<br />

in Zukunft unabdingbar ist. Eine<br />

Verbesserung des ÖPNV wird die<br />

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BAD<br />

Eine vierte Donauquerung ist unabdingbar<br />

Interview mit dem OB-Kandidaten der <strong>Freie</strong>n <strong>Wähler</strong>, Peter Springl<br />

zu erwartenden Verkehrsprobleme<br />

nicht lösen können.<br />

Links und rechts der Donau bis<br />

dicht an das bebaute Stadtgebiet<br />

heran erstrecken sich<br />

Wasserschutzgebiete und so<br />

genannte FFH-Gebiete (Flora-<br />

Fauna-Habitat). Wie wollen<br />

Sie da mit einer neuen Straße<br />

durchkommen, ohne die<br />

Schutzfunktion dieser Bereiche<br />

zu beeinträchtigen?<br />

Springl: Der Auwald ist sowohl<br />

ein Vogelschutz- als auch<br />

ein FFH-Gebiet. In diesen europäischen<br />

Schutzgebieten sind<br />

Veränderungen und Störungen<br />

untersagt, die zu einer erheblichen<br />

Beeinträchtigung führen.<br />

Eine oberirdische Querung dieses<br />

Gebiets – sei es durch eine<br />

Donaubrücke oder durch eine<br />

Straße auf Stelzen über dem Auwaldgebiet<br />

– wird die FFH-Verträglichkeitsprüfung<br />

nicht bestehen.<br />

Eine Ausnahme wird wegen<br />

möglicher Alternativen nicht erteilt<br />

werden können. Eine oberirdische<br />

Trasse ist somit nicht<br />

genehmigungsfähig. Zudem befinden<br />

sich in den grundsätzlich<br />

denkbaren Querungsbereichen<br />

Wasserschutzgebiete – nämlich<br />

„Buschletten“ und „Gerolfinger<br />

Eichenwald“. Im Bereich der<br />

Schutzzonen dieser Wasserschutzgebiete<br />

sind keine Tunnels<br />

zulässig. Bei der Trasse der<br />

<strong>Freie</strong>n <strong>Wähler</strong> taucht ein Tunnel<br />

unter dem Auwald durch, ohne<br />

die Schutzzonen der Wasserschutzgebiete<br />

zu tangieren.<br />

Es läuft also auf einen Tunnel<br />

hinaus. Ist der denn technisch<br />

Peter Springl, Kandidat der <strong>Freie</strong>n <strong>Wähler</strong> für das Amt des<br />

Ingolstädter Oberbürgermeisters.<br />

machbar und überhaupt finanzierbar?<br />

Springl: Ein Tunnel, dessen Länge<br />

ca. 2,5 Kilometer beträgt, ist<br />

aus technischer und geologischer<br />

Sicht absolut machbar.<br />

Welche Tunnelbauverfahren gewählt<br />

werden, das ist weiteren<br />

Planungsschritten vorbehalten.<br />

Insoweit kann man derzeit seriös<br />

noch keine Kosten nennen, weil<br />

die Randbedingungen erst weiter<br />

festgezurrt werden müssen. Wir<br />

rechnen aber ganz grob – je nach<br />

den zugrunde gelegten Randbedingungen<br />

– mit einem Betrag<br />

zwischen 100 und 200 Millionen<br />

Euro. <strong>Die</strong> Stadt Ingolstadt hat eine<br />

sehr solide Finanzpolitik. Außerdem<br />

ist eine derartige Infrastrukturmaßnahme<br />

über viele Jahre<br />

zu sehen. Zudem ist – je nach<br />

Einstufung der Maßnahme – mit<br />

Zuschüssen von Land und Bund<br />

zu rechnen. Ein Tunnel ist also finanzierbar,<br />

auch ohne wichtige<br />

andere Belange wie Soziales und<br />

Schulen zu vernachlässigen.<br />

In welchem Zeitraum rechnen<br />

Sie denn mit der Realisierung<br />

eines solch gewaltigen Projekts?<br />

Springl: Zeiträume zu nennen ist<br />

in diesem Fall sehr schwierig <strong>Die</strong><br />

<strong>Freie</strong>n <strong>Wähler</strong> sind ja nicht erst<br />

seit heute an dem Thema vierte<br />

Donauquerung dran. Sie haben in<br />

der Vergangenheit hierzu einige<br />

Hürden aus dem Weg geräumt.<br />

Zuletzt wurde zum Beispiel vom<br />

Stadtrat die Erstellung eines hydrogeologischen<br />

Gutachtens<br />

beschlossen, um die Grundwasserthematik<br />

zu klären. Dennoch<br />

muss man hier in größeren Zeiträumen<br />

denken, vielleicht in 15<br />

bis 30 Jahren. Je größer der Leidensdruck<br />

und damit der politische<br />

Druck ist, desto mehr wird<br />

man dies forcieren können. Man<br />

muss auch erkennen, dass dies<br />

das Infrastruktur-Projekt für die<br />

nächste Generation ist. Ingolstadt<br />

wird nur mit einer vierten Donauquerung<br />

im Westen adäquat<br />

wachsen können.<br />

Apropos Grundwasser: Würde<br />

denn die während der Bauphase<br />

erforderliche Absenkung<br />

des Grundwassers nicht den<br />

Auwald zerstören?<br />

Springl: Es gibt mehrere Möglichkeiten,<br />

Tunnelröhren „aufzufahren“,<br />

wie es im Fachjargon<br />

heißt. Erstens: Bei der „Neuen<br />

Österreichischen Tunnelbauweise“<br />

ist zum Durchfahren<br />

des Grundwasserleiters eine<br />

partielle Absenkung des Grundwassers<br />

erforderlich. Deren<br />

Auswirkungen müssen natürlich<br />

geprüft werden. Ich werde<br />

keine Methode des Tunnelbaus<br />

unterstützen, die durch Grundwasserabsenkung<br />

den Auwald<br />

schädigt. Zweitens: Bei Verwendung<br />

einer Tunnelbohrmaschine<br />

ist dagegen eine Absenkung des<br />

Grundwassers zum Bau der Tunnelröhren<br />

nicht erforderlich. Der<br />

Bahntunnel der ICE-Trasse unter<br />

dem Audi-Werk wurde zum<br />

Beispiel im Überdruck gebaut.<br />

Natürlich wird man das Tunnelbauverfahren<br />

so wählen, dass<br />

es verträglich für den Auwald ist.<br />

Dafür sind weitere Untersuchungen<br />

erforderlich.<br />

Eine abschließende Frage: Der<br />

Tunnel würde sich von östlich<br />

Gerolfing bis westlich Hagau<br />

erstrecken. Ist das denn nicht<br />

zu weit von der Innenstadt entfernt,<br />

um überhaupt eine Entlastungsfunktion<br />

zum Beispiel<br />

für die Haunwöhrer Straße zu<br />

haben?<br />

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HEIZUNG<br />

Springl: Hier muss man weiter<br />

denken. Wenn der Tunnel<br />

gebaut wird, wird er sich „gefühlt“<br />

mitten in der Stadt befinden.<br />

Es wird dann eine direkte<br />

Verbindung ohne Abzweige von<br />

Hagau nach Gerolfing führen. In<br />

vier Minuten ist man dann von<br />

Hagau in Gerolfing. Das heißt,<br />

dass der Weg durch den Tunnel<br />

die wesentlich schnellere<br />

Verbindung sein wird. Denn die<br />

Alternative hierzu sind Staus in<br />

der Haunwöhrer Straße, Westlichen<br />

Ringstraße und Neuburger<br />

Straße. Mit einer innenstadtnäheren<br />

Trasse hätte man Probleme<br />

mit den Schutzgebieten.<br />

Hier geht uns sprichwörtlich der<br />

Platz aus.<br />

<strong>Die</strong> gestrichelte Linie zeigt den möglichen Verlauf eines Tunnels unter dem Auwald und unter der Donau. <strong>Die</strong> Anbindungen im Norden und Süden sind nur schematisch dargestellt und sind noch kein<br />

<strong>Lösung</strong>svorschlag<br />

FW-Zeitung<br />

Seite 3

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