GruSSwort Nachdem beim Sommerfest der <strong>Galerien</strong> im Kunsthaus auf der <strong>Hamburg</strong>er Kunstmeile sämtliche Vorräte bis auf den letzten Weißwe<strong>in</strong>tropfen leer getrunken worden s<strong>in</strong>d, geht es nun für alle <strong>Galerien</strong> und Off-Räume beschw<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> die Herbst-/W<strong>in</strong>tersaison 2013/2014. Wie immer geme<strong>in</strong>sam starten die <strong>Galerien</strong> auf der Fleet<strong>in</strong>sel am Donnerstag, den 5. September, ab 18 Uhr. Vom 6. bis 8. September eröffnen die <strong>Galerien</strong> im Kontorhausviertel und bieten das gesamte Wochenende verlängerte Öffnungszeiten an. Bereits am 30. August, 19 Uhr, ist Eröffnung im Galeriehaus Spr<strong>in</strong>kenhof. Weitere Vernissageterm<strong>in</strong>e der <strong>Galerien</strong> entnehmen Sie bitte der Übersichtsseite Eröffnungen <strong>in</strong> diesem Booklet, S. 102 -103- Neuigkeiten aus der Szene s<strong>in</strong>d heuer vor allem logistischer Natur: „Wir ziehen um“, vermeldet Galerie Nanna Preußners, die <strong>Galerien</strong> Dorothea Schlueter (früher Altona) und WCW (vormals Wilhelmsburg) ziehen zusammen <strong>in</strong> die Bäckerstraße 4 (Kontorhausviertel). Die <strong>Galerien</strong> <strong>in</strong> der Admiralitätstraße spielen Bäumchen, wechsle dich: Sfeir-Semler Gallery vergrößert sich, übernimmt zusätzlich zum Schaufenster-Galerieraum vorn die Räume von Holger Priess und Raum von Melike Bilir. Holger Priess Galerie zieht <strong>in</strong> die ehemaligen zweiten Räume von Sfeir-Semler. Diane Kruse wechselt vom zweiten <strong>in</strong> den vierten Stock und Galerie Conradi übernimmt die ehemaligen Räume von Diane Kruse. Nils Grossien/White Trash Contemporary h<strong>in</strong>gegen macht ohne Raum weiter. Zusammen mit Galerie Borchardt, Evelyn Drewes Galerie, Galerie Kramer F<strong>in</strong>e Art und Galerie Nanna Preußners zeigt er im Rahmen der ART Week ungegenständliche Kunst der Gegenwart. Die Gruppenausstellung heißt „Who`s afraid of colour? – Farbmalerei heute“. Sie eröffnet ebenfalls am Freitag, den 6. September, 19 Uhr, im Lloyd-Haus, Amelungstr. 8, Fuhlentwiete, und läuft bis zum 15. September. Und schließlich: Bei der zweiten Auflage des im vergangenen Jahr so erfolgreich verlaufenen Messestarts der Affordable Art Fair <strong>in</strong> Deutschland machen <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>in</strong>sgesamt 19 <strong>Hamburg</strong>er <strong>Galerien</strong> mit, also ungefähr jede vierte Galerie der Stadt! Schon mal, bitte, <strong>in</strong> den Kalender e<strong>in</strong>tragen: AAF 2013, vom 14. bis 17. November <strong>in</strong> den <strong>Hamburg</strong>er Messehallen. Wie nur, fragen Sie sich jetzt vielleicht, können Sie bei der Fülle des Angebots die Spreu vom Weizen trennen? Was macht e<strong>in</strong>e gute 06 Galerie, e<strong>in</strong>en guten Galeristen/<strong>in</strong> aus? Es ist gefährlich, über die eigene Arbeit zu schreiben, aber nach zehn Jahren mit me<strong>in</strong>er Galerie <strong>in</strong> der Diaspora Ottensen kann ich so viel sagen: Ausdauer, Hartnäckigkeit, e<strong>in</strong> gutes, spannendes Programm und auch mal e<strong>in</strong>e Programmjustierung, Teamgeist, Freude am Vermitteln und an der Kommunikation s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>destens so entscheidend wie die e<strong>in</strong>gangs angedeutete Tr<strong>in</strong>kfestigkeit. Ja, Spaß und Geselligkeit gehört eben auch dazu. Auf die Frage, welche Eigenschaften man für den Job mitbr<strong>in</strong>gen muss, hat mir Harald Falckenberg (Sammlung Falckenberg/ Deichtorhallen) mal für´s oT - Kunstmagaz<strong>in</strong> kurz und präzise geantwortet: „Sachkenntnis, Verkaufstalent, vor allem Begeisterung“. In e<strong>in</strong>em frühen Interview anlässlich der allerersten öffentlichen Präsentation se<strong>in</strong>er Sammlung ließ Falckenberg drei se<strong>in</strong>er wichtigsten Künstler für sich sprechen: „Auf e<strong>in</strong>e ganz e<strong>in</strong>fache Formel haben es Werner Büttner, Mart<strong>in</strong> Kippenberger und Albert Oehlen gebracht, die <strong>in</strong> ihrer Schrift „E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Denken“ e<strong>in</strong>en bekannten Galeristen zitieren: „Bild kle<strong>in</strong> – kommt nichts re<strong>in</strong>, Bild groß – viel Moos.“ Warum nicht? Galeristen müssen – zum<strong>in</strong>dest auch – Unternehmer se<strong>in</strong>. (...)“. Und dann lobte er die Verdienste vieler Galeristen, die Programmtätigkeit als ihre eigentliche Aufgabe begreifen und Pionierarbeit <strong>in</strong> Sachen Kunst leisten.* Besuchen Sie uns also, gern mit viel Moos - aber auch bloß zum Schauen oder Fragen stellen. Wir werden Sie dann sowieso mit unserer Begeisterungsfähigkeit für die Kunst anstecken. Denn wir wollen nicht unsere Türen von <strong>in</strong>nen verriegeln und toten Hasen die Bilder erklären, sondern dass die Kunst der Künstler, an die wir glauben, gesehen und erlebt wird. Angela Holzhauer Vorstandsmitglied <strong>Galerien</strong> für <strong>Hamburg</strong> e.V. www.galerien-<strong>in</strong>-hamburg.de *aus: MyName. Sammlung Falckenberg. Katalog zur Ausstellung im Museum der Bildenden Künste Leipzig im Januar 1999, Oktagon, Köln, 1999. S. 9 ff., David Galloway im Gespräch mit dem Sammler Angela Holzhauer Photo © S<strong>in</strong>je Hasheider 07