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Kongressinformation - IBA Hamburg

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Foto: <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> GmbH/Uli Hellweg<br />

Informationen zum Kongress<br />

WEGE DES WOHNUNGSBAUS IM 21. JAHRHUNDERT<br />

WIE und WO wollen wir in Zukunft wohnen? Diese Fragen stehen am 23. und 24. August im Zentrum des<br />

Fachkongresses der Internationalen Bauausstellung <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong>. Im Präsentationsjahr stellen wir die<br />

wegweisenden Gebäude vor und diskutieren sie im Kontext aktueller Herausforderungen des Wohnungsbaus<br />

und der Entwicklung der Städte. Wir fragen:<br />

Wo wollen wir leben und wohnen?<br />

Im Fokus stehen die inneren Stadtränder und Orte des Umbruchs, die es in jeder Stadt gibt. Die <strong>IBA</strong> stellt<br />

die Chancen der „Metrozonen“ in den Fokus: Kann es gelingen, die „Nebenfolgen“ der Industriemoderne<br />

zu zivilisieren und neue Räume für eine „zweite“ Modernisierung unserer Städte außerhalb der Szeneviertel<br />

zu schaffen?<br />

Wie wollen wir bauen?<br />

An einer nachhaltigen Gesamtkonzeption und einer hohen Gebäude-Energieeffizienz im Wohnungsbau<br />

führt heute kein Weg vorbei. Die <strong>IBA</strong> hat sich die Präsentation entsprechender Konzepte vorgenommen:<br />

Die Hybrid Houses basieren auf dem Gedanken der Nutzungsflexibilität, die WaterHouses schaffen Wohnraum<br />

ohne teures Bauland. Die Smart Material Houses experimentieren mit intelligenten Materialien und<br />

ihren Auswirkungen auf den Wohnkomfort und das Nutzerverhalten.<br />

Was wird uns das Wohnen kosten?<br />

Das Wohnen in Städten wird immer teurer. Welche Standards für Fläche, Energie und Kapital wollen wir<br />

uns dennoch erlauben und welche Möglichkeiten für sozial gemischte Wohnformen gibt es? Die <strong>IBA</strong> zeigt<br />

in ihren Projekten Ansätze für günstigen Wohnungsbau, insbesondere die Smart Price Houses eröffnen<br />

Leuten mit kleinerem Geldbeutel die Möglichkeit Wohnraum in der Stadt zu kaufen oder zu mieten.<br />

Wer setzt die wegweisenden Impulse für das Bauen und Wohnen?<br />

In Zeiten des demographischen Wandels, der Zuwanderung, der Veränderung der Wohnbedürfnisse und<br />

der steigenden Attraktivität der Städte, gilt es Rahmenbedingung zu schaffen und Strategien zu entwickeln,<br />

die es allen Bevölkerungsgruppen ermöglichen, zu angemessenen Preisen, bei maximalem Ressourcenschutz<br />

zu wohnen. Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung und Wissenschaft, aus der Praxis und<br />

der Fachwelt berichten über ihre Erfahrungen und skizzieren ein Zukunftsbild.<br />

Diskutieren Sie mit!<br />

Stadt neu bauen


Programm<br />

23. August 2013<br />

9.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung<br />

Moderation:<br />

Jutta Blankau, Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt <strong>Hamburg</strong><br />

Rainer Bomba, Staatssekretär Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Uli Hellweg, Geschäftsführer <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Boris Schade-Bünsow, Chefredaktion Bauwelt<br />

„WO WOLLEN WIR WOHNEN?“ – STRATEGIEN ZUR NACHHALTIGEN INNENENTWICKLUNG FÜR NEUE WOHNQUARTIERE<br />

9.30 UHR<br />

11.00 Uhr Kaffeepause<br />

Im Mittelpunkt stehen Metrozonen, d.h. innere Stadtränder und Orte des Umbruchs. Sie bieten neue Räume für die Stadt,<br />

doch können sie auch zu lebenswerten urbanen Orten unserer Stadt werden?<br />

Jenfelder Au – Quartier mit Weitsicht<br />

Christoph Elsässer, Projektmanager, West 8, Niederlande<br />

Masterplan Wilhelmsburg Mitte – Eine neue Stadtlandschaft<br />

Prof. Rolo Fütterer, Geschäftsführer Mars Group, Luxemburg<br />

Parks und Landschaftsbilder bilden die Struktur einer attraktiven (Wohn-)Stadt<br />

Heiner Baumgarten, Geschäftsführer igs internationale gartenschau hamburg 2013<br />

Neue Architektur für neue Räume in der Stadt – Potenziale der Innenentwicklung<br />

Uli Hellweg, Geschäftsführer <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

Kritische Auseinandersetzung: Der Moderator im Diskurs mit den Referenten und dem Publikum<br />

„WIE WOLLEN WIR BAUEN?“ – STRATEGIEN FÜR NACHHALTIGEN UND ENERGIEEFFIZIENTEN WOHNUNGSBAU<br />

11.30 UHR<br />

An einer zukunftsfähigen Gesamtkonzeption und einer hohen Gebäude-Energieeffizienz im Wohnungsbau führt heute kein<br />

Weg vorbei. Die <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> hat sich vorgenommen, dazu neue Gebäudekonzepte zu präsentieren:<br />

Hybrid Houses, WaterHouses und Smart Material Houses.<br />

Smart Technologies – Modelle und Strategien für energieeffizienten Wohnungsbau<br />

Prof. Manfred Hegger, Geschäftsführer Hegger Hegger Schleiff Architekten sowie TU Darmstadt, Fachgebiet Entwerfen und<br />

Energieeffizientes Bauen 
<br />

Ökonomie versus Ökologie? Nachhaltigkeitskonzepte im Wohnungsbau<br />

Prof. Dr. Thomas Lützkendorf, Universität Karlsruhe (TH), Lehrstuhl Ökonomie und Ökologie des Wohnungsbaus<br />

Das Haus als Kraftwerk – Das <strong>IBA</strong>-Projekt BIQ – Das Algenhaus<br />

Dr. Jan Wurm, Associate Director, Arup Deutschland GmbH<br />

Wie wohnt es sich mit der Technologie des 21. Jahrhunderts?<br />

Cornelia N. Stolze, Bewohnerin des <strong>IBA</strong>-Projektes Smart ist Grün<br />

Geschichte und Zukunft der Bauforschung – Die Perspektive des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

Ministerialrat Hans-Dieter Hegner, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Leiter des Referats<br />

Bauingenieurwesen, Bauforschung, Nachhaltiges Bauen<br />

Kritische Auseinandersetzung: Der Moderator im Diskurs mit den Referenten und dem Publikum<br />

13.15 Uhr Mittagspause – Bewegungsangebot „Überleben in der Metropole“<br />

Als Bewegungssport hat Qi Gong eine Jahrtausende alte Tradition und gehört in China als morgendlicher<br />

Frühsport zum Alltag wie das Zähneputzen. Bei Sonnenaufgang sieht man Jung und Alt gemeinsam<br />

auf den Hochhausdächern oder in den Parks der chinesischen Großstädte sanft-fließende Bewegungen<br />

ausführen, die den ganzen Körper einbeziehen und zu einer umfassenden körperlichen Aktivierung führen.<br />

Die Meisterin der "Yang Tai Chi <strong>Hamburg</strong>” Schule für Tai Chi und Qigong Angela Plarre führt uns in einige<br />

grundlegende Bewegungstechniken ein.<br />

„WAS WIRD UNS DAS WOHNEN KOSTEN?“ – STRATEGIEN FÜR KOSTENGÜNSTIGES UND NACHBARSCHAFTLICHES WOHNEN<br />

14.30 UHR<br />

16.00 Uhr Kaffeepause<br />

Das Wohnen in Städten wird immer teurer. Die <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> zeigt in ihren Projekten u.a. Ansätze für kostengünstigen<br />

Wohnungsbau und nachbarschaftliche Wohnformen. Welche Standards erlauben wir uns bei begrenzten Ressourcen für<br />

Fläche, Energie, Kapital? Welche Möglichkeiten eröffnen sich für sozial gemischte Wohnformen?<br />

Wohnraumversorgung – Wohnen als öffentliche Aufgabe<br />

Willi Hoppenstedt, SAGA GWG Geschäftsführung<br />

Das Stadthaus als Fertighaus – Comeback des Fertighauses im Geschosswohnungsbau | <strong>IBA</strong>-Projekt Case Study #1<br />

Prof. Paolo Fusi, Geschäftsführer Fusi & Ammann Architekten<br />

Bauherren und Nutzermodelle – Theorie und Praxis | <strong>IBA</strong>-Projekt Grundbau und Siedler<br />

Christiane Schmidt, BeL Sozietät für Architektur BDA Köln<br />

Baugemeinschaften – Selber bauen als Zukunftsmodell?<br />

Shila Chakrabarti, Bewohnerin des <strong>IBA</strong>-Projektes Open House<br />

Kritische Auseinandersetzung: Der Moderator im Diskurs mit den Referenten und dem Publikum<br />

„WER SETZT DIE ZUKUNFTSWEISENDEN IMPULSE FÜR DAS BAUEN UND WOHNEN?“<br />

16.30 UHR<br />

UTOPIA – Eine musikalische Expedition nach Wilhelmsburg Mitte<br />

Film von Jan Dvorak und Thomas Fiedler, KOMMANDO HIMMELFAHRT<br />

Diskussionsforum mit<br />

Michael Sachs, Staatsrat Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt <strong>Hamburg</strong><br />

Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin Freie Hansestadt Bremen<br />

Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung ABG FRANKFURT HOLDING mbH<br />

Prof. Dr. Thomas Jocher, Universität Stuttgart, Direktor des Instituts Wohnen und Entwerfen<br />

Peter Jorzick, Geschäftsführer <strong>Hamburg</strong> Team<br />

Heiner Limbrock, Präsident Architektur Centrum <strong>Hamburg</strong><br />

Hilmar von Lojewski, Beigeordneter des Deutschen Städtetages und des Städtetages Nordrhein-Westfalen<br />

Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur<br />

18.00 Uhr Resümee – Uli Hellweg, Geschäftsführer <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

19.00 Uhr Grillen und Chillen – Abendempfang auf dem Energiebunker<br />

u.a. mit der Wilhelmsburger Band denmantau<br />

Anlässlich des Präsentationsjahres der <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> ging KOMMANDO HIMMEL-<br />

FAHRT im Februar 2013 auf die Suche nach Utopia, jenem wundersamen Eiland, das<br />

der gelehrte Thomas Morus 1516 in seinem gleichnamigen Roman als den idealen<br />

Staat beschrieb. Bei inszenierten Dreharbeiten auf Kampnagel entstand ein experimenteller<br />

Kunstfilm in Modellen von <strong>IBA</strong>-Gebäuden. Auf dem Kongress ist der Trailer<br />

zum Film zu sehen, der am 14. September auf dem <strong>IBA</strong> DOCK Premiere feiert.<br />

denmantau – seit zehn Jahren eine Band und seit den letzten<br />

drei Jahren überall auf der Welt unterwegs. Keine aufwendige<br />

Tour planungen: Akustikgitarren und Trompete in der Hand und<br />

ab geht's – direkt auf die Straßen dieser Welt. Nach tausenden<br />

von Guerilla-Gigs in Australien, Neuseeland, Frankreich, Italien<br />

und Belgien entschieden sich die fünf Jungspunde einen<br />

kleinen Heimaturlaub in <strong>Hamburg</strong> einzulegen, um ihre neue CD<br />

»Busker's Philosophy« zu produzieren. Bald soll die verrückte<br />

Reise weitergehen, in der Zwischenzeit sollte man die Band mit<br />

ihrem einzigartigen Trumpet-Rock unbedingt mal live erleben.<br />

Foto: Kim Gottlieb Walker<br />

2 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

3<br />

Foto: <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong>/<br />

Bente Stachowske


Walking Conference<br />

24. August 2013<br />

Tag der <strong>IBA</strong>-Architektur<br />

25. August 2013<br />

Moderation:<br />

Leitung:<br />

Claas Gefroi<br />

Uli Hellweg<br />

Butter bei die Fische! Nach der theoretischen Diskussion auf dem Kongress geht es an diesem Tag auf Erkundungstour.<br />

Zusammen mit Architekten, Fachplanern und Bauherren können die Gebäude der Bauausstellung in der Bauausstellung<br />

und die igs 2013 im Rahmen einer „Walking Conference“ entdeckt und die übrigen Projekte erfahren werden.<br />

11.00 – 18.00 Uhr<br />

Eine Vielzahl baulicher <strong>IBA</strong>-Projekte in Wilhelmsburg, auf der Veddel und im Harburger Binnenhafen laden<br />

zum Tag der <strong>IBA</strong>-Architektur ein. Nutzen Sie die einmalige Möglichkeit, bei exklusiven Führungen mit den jeweiligen<br />

Architekten die Besonderheiten der einzelnen Gebäude kennenzulernen.<br />

www.iba-hamburg.de/tag-der-iba-architektur<br />

WALKING CONFERENCE<br />

10.00 – 12.30 Uhr<br />

Smart Price House: Holz 5 ¼<br />

Tom Kaden, Kaden Klingbeil Architekten<br />

Smart Material House: Soft House<br />

Marius Reich, 360 grad+ Architekten<br />

Smart Material House: Smart ist Grün<br />

Michael Ziller, zillerplus Architekten und Stadtplaner<br />

Lunch-Pause im Wohnhof<br />

Die Bauausstellung in der Bauausstellung<br />

betrachtet aus der Vogelperspektive.<br />

Walk and Talk über die igs internationale gartenschau hamburg 2013<br />

Heiner Baumgarten, Geschäftsführer igs internationale gartenschau hamburg 2013<br />

WALKING CONFERENCE<br />

14.00 – 16.30 Uhr<br />

Smart Price House: Grundbau und Siedler<br />

Christiane Schmidt, BeL Sozietät für Architektur<br />

Hybrid House: Hybride Erschließung<br />

Prof. Thomas Bieling, Bieling Architekten<br />

Smart Material House: WOODCUBE<br />

Klaus Grübnau, Architekturagentur Stuttgart<br />

Smart Price House: Case Study #1<br />

Prof. Paolo Fusi, Fusi & Ammann <strong>Hamburg</strong><br />

Lunch-Pause im Wohnhof<br />

Walk and Talk über die igs internationale gartenschau hamburg 2013<br />

Heiner Baumgarten, Geschäftsführer igs internationale gartenschau hamburg 2013<br />

RUNDFAHRT DURCH DAS <strong>IBA</strong>-PRÄSENTATIONSGEBIET<br />

10.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 16.00 Uhr<br />

Startpunkt für alle Touren:<br />

<strong>IBA</strong>-Infopoint im Haus der InselAkademie, Wilhelmsburg Mitte, Kurt-Emmerich-Platz 2, 21109 <strong>Hamburg</strong><br />

4 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

5<br />

Foto: <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong>/Falcon Crest Air


I ndustri e s t raße<br />

44<br />

27<br />

m<br />

Da auser oten h B4/75<br />

H6<br />

B<br />

enburger Hauptdeich<br />

V eringkan al<br />

ENERGIEBUNKER<br />

Veringstraße (Mitte)<br />

H<br />

l<br />

Jaff e-Davids-Kana 24. August 2013<br />

11<br />

Horizontweg<br />

TREFFPUNKT DER WALKING CONFERENCE UND RUNDFAHRT DURCH DAS <strong>IBA</strong>-PRÄSENTATIONSGEBIET<br />

<strong>IBA</strong>-Infopoint im Haus der InselAkademie<br />

Kurt-Emmerich-Platz 2, 21109 <strong>Hamburg</strong><br />

HVV: S 3/31 S-Bahn Wilhelmsburg<br />

Photovoltaik<br />

oder mit dem <strong>IBA</strong>-Bus bis zur Haltestelle Wilhelmsburg Mitte (Inselpark)<br />

Ober-Georgswerder<br />

Gert-Schwämmle-Weg<br />

BÜRGERHAUS WILHELMSBURG<br />

Mengestraße<br />

Sportplatz<br />

H Rathaus Wilhelmsburg<br />

Dratelnstraße<br />

R<br />

2<br />

Bei der Windmühle<br />

Im Schönfelde<br />

3<br />

4<br />

15<br />

1<br />

5<br />

6<br />

12<br />

11<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

<strong>IBA</strong>-INFOPOINT<br />

19<br />

H<br />

15<br />

14<br />

16<br />

WC<br />

17<br />

NSG Rhee<br />

20<br />

18<br />

WC<br />

Schleusengraben<br />

Kreetsand<br />

30<br />

s Breite<br />

S chmidt e<br />

elm-S traß Geo r g - h Wil 13<br />

Kongressorte<br />

23. August 2013<br />

MIT DEM PKW erreichen Sie das Bürgerhaus Wilhelmsburg über<br />

die Bundesstraße 4/75 (Wilhelmsburger Reichsstraße), Abfahrt<br />

Wilhelmsburg. Parkmöglichkeiten sind hinter dem Bürgerhaus<br />

vorhanden: Biegen Sie von der Mengestraße hinter der Tankstelle<br />

in den Reinstorfweg und dann rechts auf den Parkplatz ab.<br />

MIT DER S-BAHN (S3/S31) fahren Sie bis zum S-Bahnhof Wilhelmsburg.<br />

Das Bürgerhaus können Sie dann über die Neuenfelder Straße<br />

und Mengestraße zu Fuß (ca. 10 Min.) erreichen oder mit dem Bus Nr.<br />

13 (Haltezone A und B) bis zur Haltestelle „Rathaus Wilhelmsburg“.<br />

Wilhelmsburg<br />

53<br />

KONGRESS<br />

Bürgerhaus Wilhelmsburg<br />

Mengestraße 20, 21107 <strong>Hamburg</strong><br />

GRILLEN & CHILLEN<br />

Energiebunker<br />

Neuhöfer Straße 7, 21107 <strong>Hamburg</strong><br />

Sie erreichen den Energiebunker über einen kurzen gemeinsamen<br />

Spaziergang bzw. einen Shuttle-Bus vom Bürgerhaus Wilhelmsburg.<br />

P ra ssestaße<br />

21<br />

An der Mühlenwettern<br />

Kirchdorf<br />

HYBRID HOUSES SMART MATERIAL HOUSES SMART PRICE HOUSES<br />

1<br />

2<br />

igs-Zentrum<br />

Hybrid House<br />

HYBRID 3 Hybride HOUSES<br />

Erschließung<br />

1 igs-Zentrum<br />

2 Hybrid House<br />

3 Hybride Erschließung<br />

11 WaterHouses<br />

12 Inselparkhalle<br />

13 Kletterhalle<br />

55<br />

14 WÄLDERHAUS<br />

4 Soft House<br />

8<br />

5 WOODCUBE<br />

9<br />

6 Smart ist Grün<br />

7 BIQ<br />

Case Study #1<br />

Case Study <strong>Hamburg</strong><br />

SMART 10 Grundbau MATERIAL und Siedler HOUSES<br />

13 Kletterhalle<br />

4 Soft House<br />

5 WOODCUBE<br />

WILHELMSBURG MITTE<br />

6 Smart ist Grün<br />

7 BIQ<br />

15 Holz 5 ¼<br />

16 Haus der InselAkademie<br />

17 Ärztehaus<br />

18 Seniorenzentrum<br />

11<br />

12<br />

WaterHouses<br />

Inselparkhalle<br />

14 WÄLDERHAUS<br />

19<br />

15 Holz 5 ¼<br />

16 Haus der InselAkademie<br />

17 Ärztehaus<br />

SMART 18 Seniorenzentrum PRICE HOUSES 20<br />

8 Case Study # 1<br />

9 Case Study <strong>Hamburg</strong><br />

10 Grundbau und Siedler<br />

19 Behörde für<br />

Stadtentwicklung<br />

und Umwelt<br />

20 S-Bahnhof<br />

Wilhelmsburg<br />

Behörde für<br />

Stadtentwicklung<br />

und Umwelt<br />

S-Bahnhof<br />

Wilhelmsburg<br />

Goetjensort<br />

Fußweg<br />

H Haltestelle <strong>IBA</strong>-Bus<br />

Gastronomie<br />

H Haltestelle <strong>IBA</strong>-Bus<br />

INTERNATIONALE BAUAUSSTELLUNG <strong>IBA</strong> HAMBURG GMBH<br />

AM ZOLLHAFEN 12 20539 HAMBURG TEL+49(0)40.226 227-0<br />

INFO@<strong>IBA</strong>-HAMBURG.DE WWW.<strong>IBA</strong>-HAMBURG.DE<br />

<strong>IBA</strong>-INFOPOINT TEL+49(0)40.328 626 40<br />

KURT-EMMERICH-PLATZ 2 21109 HAMBURG<br />

GESTALTUNG: ANNA-LENA SCHÜSLER<br />

130414_Tatzenplan.indd 1 22.04.13 07:12<br />

A1<br />

30<br />

6 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

7<br />

Kirchdorf Süd<br />

eide


Kongress 23. August 2013<br />

Moderation<br />

Referentinnen und Referenten<br />

Heiner Baumgarten<br />

Vita<br />

Boris Schade-Bünsow<br />

Vita<br />

1993 bis 2001 Redakteur und Chefredakteur der TAB Technik am Bau und anderer Baufachzeitschriften,<br />

Bauverlag BV GmbH, Gütersloh<br />

2001 bis 2011 Verlagsleiter, Bauverlag BV GmbH, Gütersloh<br />

Seit 2011 Chefredakteur der Bauwelt, Berlin<br />

Geschäftsführer der igs internationale gartenschau hamburg 2013 gmbh<br />

1951 geboren in Stade, verheiratet, 3 erwachsene Kinder<br />

1967 – 1970 Gärtnerlehre im Zierpflanzenbau und Praxisjahr in Baumschul-, Garten- und<br />

Landschaftsbaubetrieben<br />

1975 – 1980 Studium der Landespflege an der Universität Hannover (Abschluss: Diplom-Ingenieur)<br />

1980 – 1982 Landschaftsplaner in verschiedenen Planungsbüros, u. a. bei EGL (Entwicklung und<br />

Gestaltung von Landschaft GmbH), <strong>Hamburg</strong><br />

1982 – 1989 Referatsleiter im Amt für Landschaftsplanung in der Umweltbehörde <strong>Hamburg</strong><br />

1989 – 1998 Abteilungsleiter im Garten- und Friedhofsamt in der Umweltbehörde <strong>Hamburg</strong><br />

1998 –2006 Fachamtsleiter Stadtgrün und Erholung bzw. Abteilungsleiter Landschafts- und<br />

Grünplanung in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

Seit<br />

15. 01.2007 Geschäftsführer der igs hamburg 2013 gmbh<br />

Berufliche Schwerpunkte (Auswahl):<br />

1983 – 1986 Konzeptentwicklung und Realisierung des Umweltzentrums Karlshöhe in <strong>Hamburg</strong>-Bramfeld<br />

1987 – 1989 „Grün und Gewerbe“, Gewerbeparks als Alternative zum Gewerbegebiet<br />

1993 – 2006 Entwicklung und Realisierung einer Konzeption „Spielraum Stadt“ für <strong>Hamburg</strong> mit<br />

Schwerpunkt Partizipation von Kindern und Jugendlichen an Planungsprozessen<br />

1999 – 2006 Entwicklung einer Konzeption „Mobilität und Freiräume für ältere Menschen“ in <strong>Hamburg</strong><br />

mit Schwerpunkt Partizipation von älteren Menschen an Planungs- und Umsetzungsprozessen<br />

in <strong>Hamburg</strong>er Stadtteilen.<br />

2001 – 2006 Entwicklung einer Konzeption „Von der Kleingartenanlage zum Kleingartenpark“ – neue<br />

Wege im Kleingartenwesen<br />

Blick hindurch zwischen den neuen Wohnungsbauten<br />

der Bauausstellung in der Bauausstellung.<br />

Ehrenamtliche Tätigkeiten (Auswahl):<br />

Juli 2000 Mitinitiator und Gründungsmitglied „Stadtparkverein <strong>Hamburg</strong>“<br />

Seit<br />

Juni 2000 Vorsitzender der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz, GALK e.V.<br />

2001 – 2003 Mitglied im Gründungsbeirat des Studiengangs „Arboristik“ an der Hochschule für<br />

angewandte Wissenschaft und Kunst, HAWK Hildesheim-Holzminden-Göttingen<br />

2003 Initiator und Gründungsmitglied im Verein „Freunde des Jenischparks e.V.“<br />

August 2005 Initiator und Gründungs-/Vorstandsmitglied „Freundeskreis Planten un Blomen“<br />

Seit<br />

Sept. 2001 Gründungs- und Präsidiumsmitglied „Stiftung Naturlandschaft“<br />

Dez. 2005 Gründungs- und Präsidiumsmitglied der „European Academy<br />

bis Mai 2007 for Nature and Environment“, ENEA)<br />

Seit<br />

März 2006 Präsidiumsmitglied Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau<br />

(FLL) e. V., Bonn<br />

Seit<br />

März 2008 Vizepräsident Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau<br />

(FLL) e. V., Bonn<br />

Seit<br />

April 2008 Landesvorsitzender des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Landesverband<br />

Niedersachsen (BUND)<br />

Seit<br />

August 2009 Mitinitiator und Gründungsmitglied des Vereins „<strong>Hamburg</strong> – Grüne Metropole am Wasser“<br />

8 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

9<br />

Foto: <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong>/Bernadette Grimmenstein


Parks und Landschaftsbilder bilden die Struktur einer attraktiven (Wohn-)Stadt<br />

Stadtentwicklung folgt heute mehr denn je den natürlichen Strukturen einer Landschaft. Insbesondere<br />

Gewässer, Wälder und zunehmend Konversionsflächen mit ihren Entwicklungspotenzialen für neue<br />

Stadtlandschaften bilden Ausgangsszenarien für neue Wohnqualitäten. Während in den letzten rd. 200<br />

Jahren die stark wachsenden Städte mit großen Parks, Landschaftsachsen entlang von Flüssen oder grünen<br />

Ringen als Entwicklung ehemaliger Befestigungsanlagen Stadtstrukturen schufen, die bis heute die<br />

Städte prägen, geht die Strategie der Stadtentwicklung heute mehr auf die Ziele Innenentwicklung und<br />

Reduzierung von Flächenverbrauch am Rande der Stadt.<br />

Aufgabe von Stadt- und Landschaftsplanung ist dabei ein integriertes Konzept für neue Wohnqualitäten<br />

zu entwickeln. Hundert Jahre nach der Entstehung der ersten Volks- und Stadtparke in <strong>Hamburg</strong>, Harburg<br />

und Altona jeweils vor den Toren der Stadt, wird mit dem Bau des Wilhelmsburger Inselparks die Strategie<br />

der Innenentwicklung durch Grün verfolgt. Mit dem Park entstehen nicht nur neue Qualitäten für Freizeit,<br />

Erholung und Natur, sondern auch hochwertige Wohnstandorte am Rand und im Umfeld des Parks. Zugleich<br />

bildet der Park einen Verbindungsraum zwischen Stadtteilen und wird neuer Kommunikationsort<br />

für das kontinuierlich steigende Bedürfnis sich im Freien zu treffen, zu bewegen oder zu entspannen. Der<br />

Park ist Ausgangspunkt und Kristallisationspunkt von neuen räumlichen und sozialen Strukturen in einem<br />

heterogenen und multikulturellen Stadtteil.<br />

Engagement in der Baugemeinschaft Schipperort<br />

2007 Aufnahme in die Baugemeinschaft. Der Antrag erfolgte aufgrund der Erweiterung unserer<br />

„Familien-WG“ (bestehend aus meiner Mutter, meiner Tochter und mir) um meine<br />

verwitwete Großmutter. Meine Mutter zählte zu den Gründungsmitgliedern der BG und die<br />

veränderte Familiensituation machte die Aussicht auf das Leben in einem Wohnprojekt<br />

auch für mich attraktiv.<br />

2007 – 2010 Planungsphase, Zusammenarbeit mit Architekten,<br />

Fachplanern, Baubetreuer „Stattbau“ + der <strong>IBA</strong><br />

2010 – 2012 Bau und Fertigstellung des „Open House“<br />

2012 Bezug unserer 2 Wohnungen im Wohnprojekt „Schipperort“, unter dem gemeinsamen Dach<br />

des „Open House“, <strong>Hamburg</strong> Wilhelmsburg<br />

Vom erfolgreichen Bau eines Wohnprojekts können verschiedene Akteure profitieren<br />

Zum einen die Mitglieder der Baugemeinschaft selbst: Die aktive Teilnahme am Planungsprozess<br />

ermöglicht es den Mitgliedern der Gemeinschaft in einem hohen Maß Einfluss auf das architektonische<br />

Ergebnis zu nehmen und sich bereits im Vorfeld des eigentlichen Bezugs mit ihren Wünschen und<br />

Bedürfnissen in den späteren Wohnraum einzubringen.<br />

Shila Chakrabarti<br />

Vita<br />

Shila Chakrabarti, geboren am 21.04.1971<br />

ledig, eine Tochter, 17 Jahre, Staatsangehörigkeit: Deutsch<br />

Schule/Schulabschluss:<br />

1977 – 1989 Grund- + Gesamtschulbesuch in <strong>Hamburg</strong>; Mittlere Reife<br />

Auch finanziell gestalten sich die Spielräume je nach Wunsch der Mitglieder erheblich offener als es in<br />

konventioneller Vermietung üblich ist: Die Mitglieder können sich gemeinsam über die Erbringungen von<br />

Eigenleistungen – sowohl während des Baus als auch im späteren Zusammenleben (Verwaltung; Putzdienste;<br />

Gartenpflege; Hausmeistertätigkeiten; etc.) – einigen. Die Planungs- und Vorbereitungsphase geht<br />

mit einem Prozess der Findung eines „gemeinsamen Wertekanons“ einher. Die späteren Nachbarn lernen<br />

einander kennen und entwickeln im Zuge des gemeinsamen Prozesses ein individuelles Grundgefüge der<br />

Nachbarschaft. So können verschiedene Aspekte von Generationengerechtigkeit genauso in den Vordergrund<br />

rücken wie Fragen der sozialen Gerechtigkeit, oder zum Beispiel gemeinsame politische Haltungen.<br />

Da die gemeinsamen Entscheidungskriterien selbst gewählt und die Konstitution durch die Mitglieder<br />

festgelegt wird, verringert sich die Gefahr, dass Einzelne sich aus Prozessen ausgeschlossen fühlen. Nicht<br />

zuletzt kennen sich die zukünftigen Nachbarn bei Einzug bereits recht gut, teilen die Erfahrung eines gemeinsam<br />

gegangenen Weges und sind mitunter dazu bereit im Fall von Konflikten oder Unzufriedenheit in<br />

den Dialog einzutreten, statt sich der jeweiligen Situation durch Wegzug zu entziehen (all diese Ausblicke<br />

setzen natürlich die aktive Teilnahme- und –habe an den Prozessen voraus).<br />

Ausbildung:<br />

1998 – 2001 Studium der Betriebswirtschaft an der HWP, <strong>Hamburg</strong> Exmatrikulation auf eigenen Wunsch<br />

2003 – 2004 Teilzeitstudium der Betriebswirtschaft an der HWP, <strong>Hamburg</strong> ohne Abschluss<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

1991 – 1998 Anstellung im Jugendzentrum Korachstraße, <strong>Hamburg</strong><br />

1995 – 1998 Mutterschutz / Erziehungsurlaub<br />

2001 – 2003 Arbeitssuchend sowie verschiedene Anstellungen auf 400-Euro-Basis<br />

2004 – 2006 Hausfrau<br />

2006 – 2009 Nebenerwerb als Köchin in einem Cateringservice<br />

2009 – 2010 Kaleidosglobe Relocation Service, <strong>Hamburg</strong><br />

2006 – 2012 Hausfrau und „Familienmanagerin“ in einem 4-Generationen-Haushalt<br />

seit<br />

April 2013 Selbständige Tätigkeit als Gästeführerin bei der igs 2013<br />

Die Stadt <strong>Hamburg</strong> fördert Baugemeinschaften aktiv, da grundsätzlich davon ausgegangen werden kann,<br />

dass Bewohner von Baugemeinschaften zum einen vorhaben lange am einmal gewählten Wohnort zu<br />

bleiben, nachdem Sie bereits viel Zeit und Mühe in das Projekt investiert haben. Zum anderen wird davon<br />

ausgegangen, dass sich die Mitglieder nicht bloß darauf beschränken, innerhalb der Grenzen ihres eigenen<br />

Gebäudes gestalterisch tätig zu werden, sondern viele auch die Bereitschaft mitbringen an der Gestaltung<br />

ihres Wohnumfeldes mitzuwirken und sich in die jeweilige Nachbarschaft einzubringen. So unterhält<br />

die Behörde für Umwelt und Stadtentwicklung mit der Agentur für Baugemeinschaften einen Anlaufpunkt<br />

für Menschen, die eine Baugemeinschaft gründen möchten und sich zunächst durch die Schwierigkeiten<br />

bei der Mitgliedergewinnung und der Findung des passenden Geländes kämpfen müssen. Im Anschluss an<br />

die Wahl des passenden Geländes erfolgt im Fall von städtischen Grundstücken eine einjährige Anhandgabe<br />

des Grundstücks, so dass der Gruppe ausreichend Zeit bleibt, um sich zu einer Tragfähigen Gemeinschaft<br />

zu konstituieren. Die Zusammenarbeit mit der Agentur für Baugemeinschaften geht über diesen<br />

Punkt hinaus und beinhaltet mehrere Voraussetzungen, so z.B. die Auswahl eines Baubetreuers und die<br />

Ermittlung von Voraussetzungen für eine Förderung durch die Wohnungsbaukreditanstalt (WK).<br />

Da die Planung und Vorbereitung eines Bauvorhabens mit so vielen gemeinsamen Akteuren dadurch<br />

erschwert wird, dass zu diesem Zeitpunkt noch alle Beteiligten an verschiedenen Orten wohnen, ist davon<br />

auszugehen, dass die zukünftigen Bewohner bereits während dieser Zeit eine hohe Organisations- und<br />

10 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

11


Vernetzungskompetenz entwickeln, von der nach dem Einzug auch die neuen Nachbarn profitieren<br />

können. Unsere Baugemeinschaft „Schipperort e.V.“ entschied zum Beispiel einen Gemeinschaftsraum<br />

zu bauen, dessen Miete wir gemeinschaftlich aufbringen. Neben diversen Aktivitäten unserer Gruppenmitglieder<br />

( Geburtstagsfeiern; Unterbringung von Übernachtungsgästen; gemeinsames Filme- + Fußballgucken;<br />

monatliche „Hauskneipe“, etc.) stellen wir diesen Raum auch Nachbarn zur Verfügung, um<br />

z.B. Kindergeburtstage auszurichten. Diesen und andere Aspekte unserer Wirkung in die Nachbarschaft<br />

hinein haben wir bereits während unserer Planungsphase als gemeinsamen Wunsch formuliert und den<br />

Entwurf auch immer wieder kritisch auf diese Möglichkeiten hin überprüft.<br />

• Masterplan für den Industriepark Eybesfeld, Jöss (A), 2004 – 2006<br />

• Rhijngeest – Entwurf einer holländischen Kanalstadt am “Oude Rijn” Fluss, Oegstgeest (NL), 2001 – heute<br />

• Masterplan zur Umgestaltung eines ehemaligen Industriegebietes in ein Wohngebiet, South Dagenham,<br />

London (UK), 2000 – 2004<br />

• Masterplan für das Industriegebiet des MAA (Maastricht Aachen Airport), Maastricht (NL), 2000 – 2001<br />

• Städtebaulicher Wettbewerb für die Siemens Silver City, München (D), 2000<br />

• 'Stadt am Laak Fluss', Entwurf einer holländischen Kanalstadt, Vathorst, Amersfoort (NL), 2000 – heute<br />

• Villenviertel Stalberg Ost, Venlo (NL), 1999<br />

• Masterplan zur städtischen Revitalisierung, Leeuwarden (NL), 1998 – 2001<br />

Christoph Elsässer<br />

Vita<br />

Christoph Elsässer arbeitet seit Herbst 2000 für West 8 urban design & landscape architecture b.v. Seine<br />

Hauptaufgaben als Projektleiter und Senior Designer sind städtebauliche Entwürfe und die Begleitung der<br />

Ausführung städtischer Entwicklung in den Niederlanden und im Ausland. Herr Elsässer hält als Gastdozent<br />

Vorträge an diversen niederländischen und deutschen Universitäten, Akademien und bei städtischen<br />

Veranstaltungen. Ausserdem begleitet er als externer Dozent regelmäßig Architekturstudenten bei ihren<br />

Diplom- und Masterarbeiten.<br />

Geburtsort und -datum<br />

• Münster (Westfalen), Deutschland, 26. Januar 1973<br />

Ausbildung<br />

• Technische Universität, RWTH Aachen, Deutschland, 1993 – 2000<br />

• Technische Universität, Delft , Niederlande, 1997 – 1998<br />

Auszeichnungen<br />

• ´Springorum´ coin (diploma summa cum laude), RWTH Aachen<br />

• Thyssen Hünnebeck Award (Thyssen Hünnebeck Stiftung)<br />

Ausgewählte städtebauliche Projekte<br />

• Frihamnen und Ringön – RiverCity Göteburg (Schweden), 2013 – heute<br />

• Guangzhou Fangchun Huadi – Nachhaltiger städtischer Masterplan, Guangzhou (CN), 2012 – heute<br />

• Freiham Nord – Masterplan und Rahmenplan für ein nachhaltiges städtisches Wohnquartier,<br />

München, 2011 – heute<br />

• Masterplan für einen städtischen Boulevard inklusive Flussrevitalisierung, Tirana (Albanien), 2012<br />

• RiverCity Göteburg – Internationaler Entwurfsworkshop, Göteburg (Schweden), 2011<br />

• Studie zur städtischen Revitalisierung des Flughafens Tegel, Berlin (D), 2009 – 2010<br />

• Driebergen – Zeist (NL), Umstrukturierung des Bahnhofsareals, 2008 – 2009<br />

• Masterplan für Westraven, Nieuwegein (NL), 2008<br />

• Masterplan für das Villenviertel Nieuw Kralingen, Rotterdam (NL), 2007<br />

• Masterplan für ein nachhaltiges Wohngebiet auf dem ehemaligen Areal der Jenfelder Au,<br />

<strong>Hamburg</strong> (D), 2005 – heute<br />

• Entwicklungsstrategie und Masterplan für das Emmasingelkwadrant, Eindhoven (NL), 2005 – 2006<br />

• Masterplan für ein Hafenwohnviertel, Goes (NL), 2004 – heute<br />

• Masterplan, Entwurf und Überwachung für das städtische Subzentrum Strijp-S,<br />

Eindhoven (NL), 2004 – heute<br />

Ausgewählte landschaftliche Projekte<br />

• Entwurf für den öffentlichen Raum einer Shoppingmall im Tempelhofer Hafen, Berlin (B), 2007 – 2009<br />

• Privater Garten am Aasee, Münster (D), 2006 – 2009<br />

• Platz der Wiener Symphoniker, Wettbewerb für den öffentlichen Raum rund um das Festspielhaus,<br />

Bregenz (A), 2005<br />

• Zukunftsvision zur Uferentwicklung von Zürich (CH), 2005<br />

• Entwurf und Ausführungsüberwachung für Park Eybesfeld, Jöss (A), 2004 – 2006<br />

• Wettbewerb für den König-Heinrich-Platz, Duisburg (D), 2004<br />

• Masterplan und Ausführungsstudie für das Glashaus Areal, Nieuwdorp (NL), 2002<br />

Jenfelder Au – Quartier mit Weitsicht<br />

In enger Abstimmung mit der Stadt <strong>Hamburg</strong> und dem Bezirk Jenfeld plant West8 zur Zeit ein Neubaugebiet<br />

auf dem Areal der stillgelegten Lettow Vorbeck Kaserne. Innerhalb der nächsten Jahre entsteht<br />

auf insgesamt 29 ha ein komplett neuer Stadtteil zum Arbeiten und Wohnen. Um insgesamt 4 öffentliche<br />

und individuell entworfene Grünbereiche gruppieren sich Reihenhäuser mit individuell gestalteten<br />

roten Backsteinfassaden sowie hanseatisch weiß verputzte Stadthäuser. Die vier Grünbereiche bilden<br />

zusammen einen Bezirkspark bestehend aus mit Bäumen bepflanzten Rasenflächen, Pavillons, Teichen<br />

und einer Wasserkaskade. Das Regenwasser wird im gesamten Gebiet in offenen Rinnen gesammelt und<br />

speist die Wasserkaskaden, die in einem zentralen Teich enden, dem Wasserrückhaltebecken für das<br />

Planungsgebiet. Wasser als einer der Hauptbestandteile des Entwurfes trägt hier in seiner Nutzung nicht<br />

nur zur Nachhaltigkeit bei, es entstehen auch attraktive Außenbereiche sowie die Möglichkeit für Kinder<br />

den Umgang mit und die Eigenschaften von Wasser spielerisch zu erlernen. Weitere umweltfreundliche<br />

Maßnahmen wie zum Beispiel der Einsatz von Photovoltaikanlagen auf den Gebäudedächern sowie<br />

energieeffizientes Bauen lassen einen vitalen, nachhaltigen und verantwortungsbewussten Bezirk mit<br />

Modellcharakter entstehen.<br />

12 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

13


Prof. Rolo Fütterer<br />

Vita<br />

* 1963 geboren am 17.02.1963 in Kuppenheim / Baden, Deutschland<br />

1984 – 1992 Architekturstudium an der TU Karlsruhe<br />

1988 – 90 Auslandsstudium an der TU Delft<br />

Praxisjahr in den Niederlanden:<br />

Mitarbeit bei Rolf Steenhuis Architekten (Gründungspartner Mecanoo)<br />

1992 Diplom, TU Karlsruhe,<br />

Diplomarbeit Russisches Konsulat in Stuttgart (mit 1,0 bewertet)<br />

1992 Mitarbeit bei Prof. Gerd Gassmann, Karlsruhe<br />

1993 – 1995 Mitarbeit im Büro Jo Coenen, Maastricht, Niederlande<br />

1995 Mitglied der Architektenkammer Baden-Württemberg, Deutschland<br />

1994 – 1999 Lehrtätigkeit an der TU Karlsruhe<br />

mit Prof. Jo Coenen, Neave Brown, Prof. Arno Lederer<br />

selbständiges Erarbeiten der Kurse Gebäudelehre und Entwerfen<br />

Initiator Austausch mit ecole d`architecture Strassbourg, Frankreich<br />

1997 Gründung Büro Metropolitan Architecture Research Studio (M.A.R.S) in Karlsruhe<br />

Wettbewerbe Rathaus Malsch, Ankauf, Haus Moser, Karlsruhe<br />

Realisiert 2000<br />

Städtebaukonzept Justizministerium Den Haag (fuer Jo Coenen architecten)<br />

Ausstellungsarchitektur in der Städtischen Galerie Karlsruhe im ZKM, Realisiert 2000<br />

1999 Assistenzprofessur CESAP (Cooparativa de Ensino Superior Artistico Porto), Porto, Portugal<br />

2000 Direktor bei Jo Coenen & Co Architekten, Maastricht<br />

2001 Wettbewerb Belval-Ouest / Esch-Sur-Alzette, Luxemburg, 1. Preis<br />

Wettbewerb Neugestaltung Fussgängerzone, Aachen, 2. Preis<br />

Seit 2002 Supervisor Belval-Ouest / Esch-Sur-Alzette, Luxemburg<br />

Masterplanerische Begleitung des Planungsprozesses<br />

2002 – 2009 Direktor Jo Coenen & Co Architekten, Luxemburg<br />

Diverse Städtebau- und Architekturprojekte in Deutschland, Niederlande, Luxembourg<br />

und Belgien<br />

2004 Wettbewerb Weltgartenausstellung und Greenpark Floriade Venlo, NL, 1. Preis<br />

2005 Wettbewerb Neuordnung Eingangsbereich Weltkulturerbe Voelklingen, 1. Preis<br />

Auftrag, Fertigstellung 2008<br />

2007 <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> 2013 Städtebauliche Studien, Typologiestudien Wohnungsbau<br />

Teilprojekt Masterplan Mitte, Reiherstiegsviertel, Kirchdorfer Wiesen<br />

Mitglied Gestaltungsbeirat Linz<br />

2008 <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> 2013 Masterplan Neue Mitte, 1. Preis, Ausführung<br />

Gesamtkonzept und Masterplan 190 Hektar<br />

Realisierung bis 2013, Erstellung B-Pläne<br />

Wettbewerb Port Perm, Russland, 3. Preis<br />

Masterplan Hafenareal 40 Hektar<br />

MItglied im Steuerungsgremium des Innenministeriums Luxembourg<br />

JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas)<br />

seit WS 2009 Ordentliche Professur Städtebau und Freiraumplanung FH Kaiserslautern<br />

2010 Gründung Büro Metropolitan Architecture Research Studio (M.A.R.S) in Luxemburg<br />

2010 Masterplaner und Berater <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> 2013 und igs <strong>Hamburg</strong><br />

Seit 2011 Entwicklung Zertifizierungssystem DGNB Stadtquartiere, Pilotprojekt,<br />

Pilot-Auditor DGNB Städtebau<br />

2013 EUROPAN12, Jurymitglied<br />

Sprachen Deutsch, Englisch, Niederländisch, Französisch, Luxemburgisch<br />

Wo wollen wir wohnen?<br />

Nach dem Wollen zu fragen war ja schon immer eine heikle Sache, denn genauso könnte man nach<br />

dem Sollen oder Müssen fragen. Eine unschuldige Frage nach dem Ort, die aber nicht durch eindeutige<br />

Zuweisung von Orten beantwortet werden kann, sondern nur durch eine Matrix von Bedingungen, die<br />

erfüllt sein sollten. Man könnte es Qualität nennen; eine persönliche, die die Standortfrage beantwortet.<br />

Stellt man die Frage in Deutschland vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, so lässt sich<br />

feststellen, dass es Trendgebiete gibt; meist Städte, die einen enormen Zulauf generieren. Durch Chancen,<br />

die in diesen Regionen gesehen werden, vielfältigster Art. Der Job, die Infrastruktur für Familie, das<br />

Kulturangebot, welches in der Nähe sein sollte, mit wenig Reibungsverlusten durch Bewegung im Verkehr.<br />

Somit wird schon deutlich, dass neben der Qualität der Wohnung, dem Privaten, die Einbettung in den<br />

gelebten Alltag einer der wichtigsten Faktoren ist, die Nähe zur Wohnperipherie, dem Alltag draußen.<br />

Privatheit als innerster Wert sollen sich ergänzen mit optimaler Ausnutzung und Vernetzung mit den<br />

Zeiten und Orten des Nichtwohnens, also Arbeit, Ausbildung, Freizeit. Immobilie und Mobilität sind enger<br />

zusammengerückt. In diesem System der Abhängigkeiten entscheidet jeder für sich, und die Familie,<br />

welcher Ort es denn werden soll. Für die Zuwachsregionen bedeutet das, Wohnraum zu generieren. Suche<br />

im Bestand ist naheliegend, die Verkehrsinfrastruktur schon größtenteils vorhanden. Und ökologisch<br />

verantwortungsvoll ist es ohnenhin, wenn man bedenkt, dass die innerstädtischen Flächenressourcen das<br />

Umland vor Versiegelung verschonen.<br />

Kompaktheit ist mit Sicherheit ein wesentlicher Formfaktor der Stadt des 21. Jahrhunderts. Dabei ist der<br />

Begriff Dichte eher negativ belegt und stellt damit im Städtebau die größte Herausforderung dar. Weiterbauen<br />

an der Stadt, das funktionierende Innere optimieren, und dabei den Ansprüchen der modernen<br />

Stadtgesellschaft genügen. Nicht als Lückenfüller, sondern als optimales zeitgemäßes Projekt, perfekt<br />

vernetzt mit der bestehenden Stadt. Die Arbeit besteht darin, diese wiederentdeckten Orte anzunehmen,<br />

ihr Image zu wandeln um Qualitäten zu schaffen, die den Lebensstandard verbessern und sie zum gelebten<br />

und akzeptierten Quartier der Stadtgesellschaft werden zu lassen. Hierzu bedarf es bedeutend mehr<br />

Impulsen als bei einer traditionellen Außenentwicklung auf der grünen Wiese, die ja jahrzehntelang als<br />

klassische Städtebaukomponente in unser Gedachtnis eingeprägt wurde.<br />

Innenentwicklung in der Großstadt heißt, neue Denk- und Handlungspfade zu generieren. Der Trend<br />

zum Wohnen in der Stadt ist in Europa ablesbar, aber bei weitem nicht so massiv wie in China und den<br />

Schwellenländern. Laut Raumordnungsprognose lassen wir ja entvölkerte Landregionen zurück, die<br />

sicherlich genauso einer Lösung bedürfen, wie die Suche und das Schaffen von Wohnraum in Zuwachsgebieten.<br />

Frühere <strong>IBA</strong>s haben sich darin ja schon geübt. Das europäische Wirtschaftswunder stagniert<br />

genauso wie das Bevölkerungswachstum. Der ländliche Raum steht unter Druck. Wachstum wird immer<br />

als impulsgebend und vitalisierend empfunden. Damit können die Außengebiete nicht punkten. Eher mit<br />

neuen Formen der Wirtschaftsmechanismen. Gewerbegebiete und Logistikzentren sind nicht selten in der<br />

ländlichen Peripherie als Steuerquelle angesiedelt und machen das konservative Bild von Land und Natur<br />

zur Farce. Vor allem, weil sämtlicher gestalterischer Anspruch für solche Gebiete, falls überhaupt ,nur in<br />

homöopathischer Dosis‘ vorhanden ist. Wenn wir mit dem Wachstum der Stadt im Inneren fertig sind,<br />

gehen wir aufs Land. Oder besser: Früher.<br />

14 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

15


Prof. Paolo Fusi<br />

Vita<br />

Paolo Fusi, Univ. Prof. Dott. Architekt BDA. Geboren 1963 in Lecco, Italien, 1982 – 1987 Studium der Architektur<br />

am Polytechnikum in Mailand, 1987 Doktortitel der Architektur, Doktorvater Prof. Arch. Giorgio<br />

Grassi, Gewinner des Carlo Mollino-Preises, Gewinner des A.N.D.I.L. Assolaterizi-Preises, 1987 – 1989 Mitarbeit<br />

im Büro Prof. Giorgio Grassi, Mailand, seit 1989 selbständiger Architekt, seit 2003 gemeinsames Büro<br />

mit Stefanie Ammann Fusi in <strong>Hamburg</strong> und Albstadt.<br />

1989 bis 1999 Assistent an der Abteilung für Architektur an der ETH Zürich. 1999 Vertretungsprofessor<br />

an der Abteilung für Architektur an der ETH Zürich. Seit 2000 Professor für Städtebaulicher Entwurf an<br />

der Technischen Universität <strong>Hamburg</strong>-Harburg, jetzt HafenCity Universität <strong>Hamburg</strong>. 2012 Gastprofessur<br />

an der Academy for Architectural Culture <strong>Hamburg</strong>.<br />

Projekte und Realisierungen in Deutschland und in unterschiedlichen Ländern in und außerhalb Europa.<br />

Verschiedene Ausstellungen und zahlreiche Publikationen in Bücher und nationalen und internationalen<br />

Architekturzeitschriften.<br />

Mitglied der Tessenow Gesellschaft, im Kuratorium seit 2009, Mitglied des Gründungskonvent der Bundesstiftung<br />

Baukultur, Mitglied der Deutsch Schweizerischen Gesellschaft, <strong>Hamburg</strong>, Mitglied „Comitato permanente<br />

degli scienziati italiani nel mondo“ (Ständiges Komitee der italienischen Wissenschaftler in der Welt)<br />

Mitglied in der Architektenkammer Lecco, Italien, <strong>Hamburg</strong>ische Architektenkammer und BDA <strong>Hamburg</strong>.<br />

Case Study #1<br />

Eine Antwort auf die Frage nach neuen Formen von Stadt- und Wohnraum muss sich mit wesentlichen<br />

Veränderungen unserer Kultur und unserer Gesellschaft auseinandersetzen. Im Kontext solcher<br />

dynamischer Prozesse bietet das Mehrfamilienhaus „Case Study #1 HH“, das für die Internationale Bauausstellung<br />

<strong>IBA</strong> 2013 in <strong>Hamburg</strong> realisiert wurde, die Gelegenheit einen Wohnprototyp zu entwickeln, der<br />

eine innovative Antwort auf die Frage des gegenwärtigen Wohnens gibt. Das Konzept des Hauses basiert<br />

auf einer Reflektion über die Bedeutung des Bautyps „Stadthaus“ und versucht seine Tradition weiterzuentwickeln<br />

und diesen Bautyp neu zu definieren. Das Gebäude strebt nach der maximalen Flexibilität, die<br />

durch eine klare Logik permanenter Bauelemente definiert ist, welche ständig durch neue integrierende<br />

Nebenteile, wie Mobiliar, Raumtrennungen und Nasszellen ergänzt und charakterisiert werden können.<br />

notwendige räumliche Trennungen sind in der Lage den Grad der Mobilität jedes Nutzers auszudrücken,<br />

so dass ein Wechsel zwischen Tag und Nacht oder zwischen Generationen stattfinden kann. Möbel und<br />

Schiebeelemente ermöglichen die wechselnde Raumgestaltung in den Lofts.<br />

So sind die Lofts in ihrer Raumeinteilung äußerst flexibel und sind vor allem für untere und mittlere Einkommensschichten,<br />

wie Alleinerziehende mit Kindern oder sehr kinderreiche Familien vorgesehen. Außerdem<br />

sind diese Räume für eine flexible Durchmischung von Wohnen und Arbeiten geeignet. Die Loftgrößen<br />

können je nach Bedarf variieren, denn das Haus ist so flexibel konzipiert, dass Lofts in jeder beliebigen<br />

Modulvariante verkleinert oder vergrößert werden können. Das Loft im EG hat die Möglichkeit einer Gartennutzung,<br />

alle übrigen Lofts haben Zugang zu einer Dachterrasse. Das Modulkastensystem ermöglicht in<br />

differenzierten Kontexten und als Reaktion auf unterschiedliche lokale Bedingungen das Fassadensystem<br />

mit verschiedenen ausgewählten technischen Lösungen zu bauen. Es wird möglich sein, anstatt mit einer<br />

Holzlattung, die Fassade mit Klinker oder unzähligen anderen Lösungen zu bauen, mit einer uneingeschränkten<br />

Anpassungsmöglichkeit an die örtlichen Kontexte, so wie an die Wünsche der Bewohner.<br />

Prof. Manfred Hegger<br />

Vita<br />

Manfred Hegger ist seit 2001 Professor für Entwerfen und Energieeffizientes Bauen am Fachbereich<br />

Architektur der Technischen Universität Darmstadt und Vorstandsvorsitzender der HHS Planer + Architekten<br />

AG in Kassel. Neben zahlreichen beratenden Tätigkeiten, u.a. für die UN, die OECD und die EU, war er<br />

von 2010 bis 2013 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Seine Arbeiten<br />

erhielten zahlreiche Preise und Auszeichnungen.<br />

Die Fertigstellungsprozesse der Bauindustrie werden auf ihrem höchsten Niveau entwickelt und eingesetzt,<br />

um moderne Lösungen für die Realisierung eines Bautyps Stadthaus absolut nicht konventionell<br />

und nicht standardmäßig zu ermöglichen. Dieser Bautyp Stadthaus wird optimal in unzählig unterschiedlichen<br />

innenstädtischen Kontexten eingesetzt werden können. Das Wohnhaus wurde (im Standard eines<br />

KfW-Effizienzhaus 55) mit 6 unterschiedlichen Eigentumswohnungen errichtet. Die Wohnungstypen sind<br />

zwischen 45 m 2 und 135 m 2 groß. Das Projekt hat einen hohen Pilotcharakter und verwendet Lösungen,<br />

mit dem Ziel, als Musterhaus für die <strong>IBA</strong> in Wilhelmsburg, ein extrem breites Spektrum an gestalterischen,<br />

räumlichen, technischen und kompositiven Lösungen zu zeigen, die auch in völlig unterschiedlichen Kontexten<br />

und unter völlig unterschiedlichen Bedingungen realisiert werden könnten.<br />

Zu diesem Konzept gehört auch die Möglichkeit, das Bedürfnis, ein innerstädtisches Leben in einer extrem<br />

differenzierten Form zu realisieren. Grundsätzliche Voraussetzung für die Realisierung dieses Ziels<br />

ist die innovative Vorstellung einer Art von Wohnraum, die wir „Loft“ nennen. Mit dem Begriff „Loft“ ist<br />

eine Art Raum gemeint, der klar strukturiert ist, minimal gestaltet ist und extrem flexibel für unzählige<br />

differenzierte Einrichtungen benutzt werden kann. In diesem Wohnhaus wirkt das „Loft“ als Wohnraumtyp,<br />

als prägendes Element und entsteht durch die Realisierung einer minimalen permanenten Struktur.<br />

Die Basiseinheit, die grundsätzliche räumliche Einheit für die Gestaltung des „Lofts“ und des Stadthauses,<br />

ist ein neutrales Modul. Es handelt sich um ein elementar selbstverständliches und multitalentiertes<br />

Modul, das industriell vorfabriziert werden kann, um durch die Massenproduktion die Baukosten für die<br />

Kostengruppen 300 und 400 (gemäß DIN 276) zu minimieren. Alle möglichen unterschiedlichen Lebensentwürfe<br />

können ständig diesen Wohnraumtyp interpretieren und anders gestalten. Verschiedenartige<br />

Wohnungsbau – nachhaltig ins 21. Jahrhundert<br />

Das 21. Jahrhundert wird, so ist im Interesse unseres Überlebens auf dem Planeten Erde zu hoffen,<br />

vom Primat einer nachhaltigen Entwicklung geprägt werden. Diese Bewohnbarkeit wird ganz wesentlich<br />

auch davon abhängen, wie wir in Zukunft wohnen. Der Erhalt und die intelligente Weiternutzung der<br />

Wohnungsbaubestände ist wohl die umweltfreundlichste Lösung: die vorhandene Substanz, Gebäude wie<br />

Infrastruktur, wird weiter genutzt, funktional und energetisch im Rahmen ihrer Möglichkeiten aufgewertet.<br />

Gleichzeitig damit kann in vielen Bereichen eine Verdichtung einhergehen. Sie trägt dem positiven Trend<br />

zum Wohnen in der Stadt Rechnung und kompensiert die Verluste an Infrastrukturausnutzung infolge<br />

sich verringernder Bevölkerungsdichte. Höhere Dichten sind auf gute Erschließung, insbesondere durch<br />

den öffentlichen Nahverkehr, angewiesen. Einen Ausgleich dazu schaffen attraktive Freiräume, die für die<br />

Belastbarkeit der Stadt im Klimawandel eine zentrale Rolle spielen werden.<br />

16 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

17


Einige Entwicklungslinien im Bauen neuer Wohnungen sind klar erkennbar. Die Wohngebäude werden<br />

in Zukunft deutlich weniger Energie verbrauchen und als Aktivhäuser zu Energieerzeugern. Der Trend<br />

zu immer mehr Fläche wird gebrochen, Fläche gegen Qualität, guten Raum ausgetauscht. Auch knapper<br />

Raum kann attraktiv sein, wenn seine Qualität und seine Umgebung stimmen. Studios, Klein-Apartments,<br />

„aPodments“ tragen der ständig steigenden Anzahl von Single-Haushalten Rechnung. Ihnen ist wichtig,<br />

was vor ihrer Wohnungstür passiert.<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), die 2006 gestartet wurde, soll hier<br />

für die insbesondere klein- und mittelständige Wirtschaftsbranche Unterstützung leisten. Die Initiative soll<br />

sowohl die Bundesregierung als auch die Wirtschaft in die Lage versetzen, besser auf gesellschaftliche<br />

Anforderungen zu reagieren und gleichzeitig soll sie die Unternehmen in die Lage versetzen im europäischen<br />

und internationalen Wettbewerb Spitzenpositionen zu besetzen bzw. zu behaupten. Die Initiative<br />

wird im Wesentlichen von drei Säulen getragen:<br />

Ministerialrat Hans-Dieter Hegner<br />

Vita<br />

Geboren am 26. Mai 1960 in Jena<br />

1978 – 1983 Studium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Sofia,<br />

Abschluss als Diplom-Bauingenieur<br />

1982/83 Tätigkeit in einem Planungsbüro<br />

1983 – 1990 Experte für Wissenschaft und Technik im Ministerium für Bauwesen der DDR<br />

1990 – 2006 Referent im Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (BMBau) bzw.<br />

seit 2007<br />

im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW), verantwortlich für<br />

energiesparendes Bauen, Fragen der Bauforschung und der Modernisierung der<br />

Bausubstanz, Zusammenarbeit mit Osteuropa auf dem Gebiet des Bauwesens<br />

Leiter des Referates B 13 „Bauingenieurwesen, Bauforschung, nachhaltiges Bauen“ im<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in Berlin; Mitglied<br />

und Obmann verschiedener Normungsausschüsse im DIN, Obmann des Sachverständigen-<br />

ausschusses A „Baustoffe und Bauarten für den Wärme- und Schallschutz“ des DIBt; Autor<br />

verschiedener Fachartikel und Bücher, aktuell z.B.: 2. Auflage Handbuch für Energieberater,<br />

Planer und Immobilienwirtschaft (Hegner, H.-D.: Energieausweise für die Praxis, 2010,<br />

Bundesanzeiger-Verlagsges. mbH Köln) in Gemeinschaftsarbeit mit anderen Autoren ent-<br />

stand ein Buch zum nachhaltigen Bauen: Bauer, M.; Hausladen, G.; Hegger, M.; Hegner, H-D.;<br />

Lützkendorf, Th.; Rademacher, J.; Sedlbauer, K.; Sobek, W.: Nachhaltiges Bauen – zukunfts-<br />

fähige Konzepte für Planer und Entscheider, 2011, Beuth Verlag Berlin,<br />

ISBN 978-3-410-20547-0).<br />

Die Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des BMVBS<br />

Veränderte Rahmenbedingungen und Ziele für die Hochbauforschung<br />

Die Bauwirtschaft trägt in der gesamten Wertschöpfungskette mit 11 % zur Produktion in Deutschland<br />

bei und vereint dabei 12 % aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. 55 % aller Investitionen<br />

werden im Gebäudebereich getätigt. Das Bauwesen ist nicht nur der Schlüssel zu besserer Infrastruktur,<br />

zu schönerem Wohnen und zum effektiveren Arbeiten – er ist auch eines der größten Entwicklungspotenziale<br />

für nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz. Mit dem Energiekonzept zeigt die Bundesregierung<br />

einen Weg auf, wie auch künftig eine zuverlässige Energieversorgung bei angemessenen Kosten sichergestellt<br />

werden kann.<br />

Die Erreichung der Ziele für mehr Energie- und Ressourceneffizienz sowie die Reaktion auf den demografischen<br />

Wandel erfordern zwingend verstärkte Innovationen in der Bau- und Immobilienwirtschaft. Technische<br />

und organisatorische Hemmnisse sind zu überwinden. Dabei geht es nicht vorrangig um Grundlagenforschung<br />

sondern um praxisorientierte Anwendungsforschung. Die Forschungsinitiative Zukunft Bau im<br />

• die von den Wirtschaftsinteressen der Branche geprägte Antragsforschung,<br />

• die gesellschafts- und baupolitisch geprägte Ressortforschung des Bauministeriums sowie<br />

• den Modellvorhaben für den Gebäude-Standard „Effizienzhaus Plus“<br />

Organisatorische Umsetzung der Forschungsinitiative<br />

Für die Durchführung des Forschungsprogramms hat das BMVBS das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und<br />

Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) beauftragt. Während das<br />

BMVBS die Forschungsinitiative politisch und organisatorisch führt und Schwerpunktprojekte direkt fachlich<br />

leitet, ist das BBSR Projektträger und Vertragspartner für die Forscher. Die Ressortforschungsliste wird<br />

im BMVBS auf der Grundlage der politischen Projekte erarbeitet. Im Rahmen der Ressortforschung schreibt<br />

BBSR die Themen öffentlich aus, bewertet in Abstimmung mit dem BMVBS die Angebote und schließt<br />

schlussendlich Werksverträge ab. Für die Antragsforschung veröffentlicht BMVBS in einer Bekanntmachung<br />

die angebotenen Forschungscluster. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit den Zielen der<br />

Bundesregierung in der laufenden Legislaturperiode. Sie sollen einerseits auf übergreifende gesellschaftliche<br />

Erfordernisse reagieren aber auch die Marktpositionen der überwiegend klein- und mittelständischen<br />

Bau- und Baustoffunternehmen stärken. Deshalb gilt hier weitestgehend das Credo: „Es wird geforscht,<br />

was den höchsten Innovationsgehalt hat und der Branche am besten weiter hilft!“ Die Bekanntmachungen<br />

der jährlichen Förderrichtlinien einschließlich der Antragsunterlagen für Projektvorschläge im Rahmen der<br />

Forschungsinitiative Zukunft Bau sind im Bundesanzeiger und im Internet unter www.bbsr.bund.de bzw.<br />

www.forschungsinitiative.de veröffentlicht. Die Zuwendungsanträge sind beim BBSR einzureichen.<br />

Die Baubranche soll sich an den Forschungsaufgaben maßgeblich beteiligen, denn sie ist auch der entscheidende<br />

Nutznießer. Die Förderrichtlinie orientiert auf eine 50 %ige Förderung, akzeptiert aber bei<br />

innovativen Beiträgen auch eine Mindestbeteiligung von 30 %. In der Realität hat sich durchschnittlich<br />

eine Quote von etwa 60 % Bundesmittel zu 40 % Eigen- und Fremdmittel eingestellt. In den ersten fünf<br />

Jahren wurden rd. 500 Forschungsvorhaben mit einem Vertrags- bzw. Fördervolumen von insgesamt rd.<br />

53 Millionen € angeschoben. Die Ideen und Konzepte im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“<br />

finden mittlerweile ein breites Interesse und Anerkennung. Es ist an dieser Stelle nicht möglich, auf die<br />

weit über 200 erzielten Forschungsergebnisse einzugehen. Eine Übersicht erhält man unter dem Internetportal<br />

der Forschungsinitiative Zukunft Bau: www.forschungsinitiative.de.<br />

Besonders wichtige Ergebnisse konnten im Rahmen der „Energiecluster“ erzielt werden. Ein Schwerpunkt<br />

ist und bleibt die Nutzung erneuerbarer Energien am und im Gebäude. Dabei gilt es, höchste technische<br />

Effizienz aber auch eine architektonisch ansprechende Integration der Technik in die Gebäudehülle bzw.<br />

bauliche Anlage zu erreichen. Im Rahmen der Initiative wurden neuartige wärmegedämmte hinterlüftete<br />

Fassaden mit Dünnschicht-PV-Modulen entwickelt. Mittlerweile stehen durch die Entwicklungen auch<br />

farbige Solarpaneele zur Verfügung. Derzeit wird an der Integration von Photovoltaik CIS-Elementen in<br />

Wärmedämmverbundsystemen gearbeitet.<br />

Ausblick – Das BMVBS-Modellprogramm für Effizienzhäuser Plus<br />

In der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

(BMVBS) wird im Rahmen der Energiewende intensiv an der Entwicklung sog. „Effizienzhäuser Plus“<br />

geforscht. Diese Gebäude können mehr Energie erzeugen als sie unter voller Nutzung verbrauchen. Der<br />

Energieüberschuss soll unter anderem für den Ausbau der Elektromobilität oder für die Quartiersversorgung<br />

zur Verfügung stehen.<br />

18 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

19


Uli Hellweg<br />

Das Effizienzhaus-Plus-Niveau ist erreicht, wenn sowohl ein negativer Jahres-Primärenergiebedarf<br />

(∑Qp < 0 kWh/m 2 a) als auch ein negativer Jahres-Endenergiebedarf (∑Qe< 0 kWh/m 2 a) vorliegen.<br />

Alle sonstigen Bedingungen der Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV 2009), wie z. B. die Anforderungen<br />

an den sommerlichen Wärmeschutz, sind einzuhalten. Allein die Primärenergiefaktoren für den nicht<br />

erneuerbaren Anteil sind (abweichend von der EnEV 2009) nach der neuen DIN V 18599 (Stand Dezember<br />

2011, soll in der EnEV 2012 in Bezug genommen werden) zu verwenden. Der netzeingespeiste Strom<br />

ist analog dem Verdrängungsstrommix zu bewerten.<br />

In Ergänzung zur Nachweisprozedur der EnEV müssen die End- und Primärenergiebedarfswerte für die<br />

Wohnungsbeleuchtung und für die Haushaltsgeräte und –prozesse in der Berechnung mitberücksichtigt<br />

werden. Dabei ist ein pauschaler Wert von 20 kWh/m 2 a (davon Beleuchtung: 3 kWh/m 2 a; Haushaltsgeräte:<br />

10 kWh/m 2 a; Kochen: 3 kWh/m 2 a; sonstiges: 4 kWh/m 2 a) jedoch maximal 2.500 kWh/a je Wohneinheit<br />

anzunehmen. Die Einbeziehung von Haushaltsstrom und Beleuchtung in Bilanz erfolgt nur für die Belange<br />

der Forschung und Förderung, ist aber völlig sachgerecht. Die Simulation und die praktische Umsetzung<br />

derartiger Gebäude zeigen, dass der Energieanteil für Licht und Haushaltsstrom etwa gleich groß ist wie<br />

der Anteil für die Heizung. Will man also ein auch für den Endverbraucher und Nutzer reales Plus erzielen,<br />

muss man diese nicht zum Bilanzbereich der EnEV gehörenden Teile mitbilanzieren.<br />

Vita<br />

1948 geboren in Dortmund, verheiratet, zwei erwachsene Töchter<br />

1976 Abschluss des Architektur- und Städtebaustudiums an der Rheinisch-Westfälischen<br />

Technischen Hochschule – RWTH Aachen<br />

1976 – 1977 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Urbanistik, Berlin<br />

1977 – 1980 Sachgebietsleiter der Abteilung ”Verbindliche Bauleitplanung” im Stadtplanungsamt<br />

der Stadt Gelsenkirchen<br />

1980 – 1982 Freiberufliche Tätigkeit als Stadtplaner in Berlin<br />

1982 – 1987 Koordinator für Pilotprojeke bei der Internationalen Bauausstellung Berlin GmbH – <strong>IBA</strong> ’84/’87<br />

1987 – 1992 Planungskoordinator der S.T.E.R.N. GmbH für das Stadterneuerungsgebiet Moabit in Berlin<br />

1992 – 1996 Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Kassel<br />

1996 – 2006 Geschäftsführer der Wasserstadt GmbH, Berlin<br />

2002 – 2005 parallel zur Geschäftsführertätigkeit bei der Wasserstadt GmbH:<br />

Geschäftsführer der agora s.a.r.l., Großherzogtum Luxemburg<br />

seit 09.2006 Geschäftsführer der <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

Bei einer derartigen Bilanzierungsmethode ist klar, dass das „Effizienzhaus Plus“ sein „Plus“ über eine<br />

positive Jahresbilanz erzeugt. Es ist keineswegs autark und es bestehen keine Erwartungen hinsichtlich<br />

einer Netzabkopplung. Es ist völlig klar, dass Energieüberschüsse und -bedarfe zu unterschiedlichen Zeiten<br />

anfallen, so dass man Ausgleiche über das Netz oder Speicher schaffen muss. Allen Beteiligten an der<br />

Erforschung einer derartigen Gebäudegeneration ist daran gelegen, den selbst genutzten Anteil an der<br />

erzeugten erneuerbaren Energie möglichst hoch zu halten. Deshalb ist ergänzend zu dem Einzahlkennwert<br />

„Jahres-Primärenergiebedarf“ und „Jahres-Endenergiebedarf“ das Verhältnis von selbstgenutzter<br />

zu generierter erneuerbarer Energie innerhalb der Bilanzgrenze auszuweisen. Die Ermittlung ist in Anlehnung<br />

an die EnEV Bewertung auf der Basis von Monatsbilanzen durchzuführen. Das soll insbesondere<br />

auch den Einsatz von Speichertechnologien fördern. BMVBS hatte 2010 einen interdisziplinären Wettbewerb<br />

zur Errichtung eines Plus-Energie-Hauses mit Elektromobilität ausgelobt, der von der Universität<br />

Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Büro Werner Sobek gewonnen wurde. Es war aufzuzeigen, dass ein<br />

Gebäude mit Plus-Energie-Standard in der Lage ist, sich und seine Bewohner sowie mehrere Fahrzeuge<br />

mit einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von ca. 30.000 km in der Jahresbilanz allein aus Umweltenergien<br />

zu versorgen. Dieses Forschungs- und Demonstrationsprojekt ist mittlerweile in der Hauptstadt<br />

Berlin realisiert worden. Ziel des BMVBS ist es, nicht nur einmalige Leuchtturmprojekte zu realisieren,<br />

sondern in einem Netzwerk von unterschiedlichen Lösungen verschiedene Technologien auszuprobieren<br />

und weiter zu optimieren. Deshalb fördert BMVBS in einem Forschungsprogramm die „Effizienzhäuser<br />

Plus“. Die Gebäude sollen in der Lage sein, alle Funktionen des Hauses, wie Heizung, Warmwasser, Beleuchtung,<br />

Haushaltsstrom und ggf. weitere externe Nutzer, wie z. B. Elektrofahrzeuge, zu bedienen. Sie<br />

sollen unter realen, d. h. bewohnten Bedingungen, getestet und evaluiert werden.<br />

Insgesamt beteiligten sich zum Zeitpunkt der Erstellung des Beitrages am neuen Netzwerk bereits 35<br />

Gebäude, die wissenschaftlich begleitet werden. Die meisten werden im Laufe des Jahres 2013 bezugsfertig<br />

und gehen dann ins Monitoring. Die technischen Steckbriefe und die Messergebnisse können auf<br />

der Web-Seite des BMVBS nachgelesen werden. Unter den Projekten sind auch erste Mehrfamilienhäuser.<br />

Sie entstehen in Frankfurt am Main. Die Nassausche Heimstätte baut ein Mehrfamilien-Effizienzhaus Plus<br />

am Riedberg, während die Wohnungsbaugesellschaft ABG ein großes innerstädtisches Wohnhaus als<br />

Effizienzhaus Plus errichtet. In beiden Fällen werden den Mietern per Carsharing auch Mobilitätsangebote<br />

für die Elektromobilität gemacht.<br />

Neue Architektur für neue Räume in der Stadt – Potenziale der Innenentwicklung<br />

Das neue Stadtwachstum kann sich im Wesentlichen auf zwei Flächenpotentiale der Innenentwicklung<br />

konzentrieren, die Konversionsflächen und die Stadtumbaugebiete – in <strong>Hamburg</strong> verkörpert durch<br />

die HafenCity und das <strong>IBA</strong>-Demonstrationsgebiet, die <strong>Hamburg</strong>er Elbinseln und den Harburger Hafen.<br />

Diese „neuen Räume in der Stadt“ haben jeweils ganz unterschiedliche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen.<br />

Geht es bei den Konversionsflächen darum, neue urbane und in jeder Hinsicht nachhaltige<br />

Quartiere neu zu schaffen, so liegt der Schwerpunkt bei den Stadtumbaugebieten in der schrittweisen<br />

behutsamen Aufwertung der vorhandenen Stadt. In beiden Fällen geht es jedoch nicht primär um konservierende<br />

Bestandserhaltung, sondern um das partielle Neubauen von Stadt. Dies schließt selbstverständlich<br />

den Erhalt und Schutz stadtbildprägender oder nutzbarer historischer Bausubstanz mit ein; im<br />

Kern werden jedoch wesentliche Elemente der Stadt wie z.B. der Wohnungsbau, die öffentlichen Räume,<br />

Gewerbeflächen, soziale Infrastruktur und auch die Stadttechnik neu gebaut.<br />

Damit bergen die neuen Räume in der Stadt eine einzigartige Chance für neue Architektur. Sie ermöglichen<br />

eine Debatte darüber, wo und wie – und für wen – unsere Städte in Zukunft wachsen sollen. Es<br />

stellt sich die Frage, ob auf den aufgelassenen Güterbahnhöfen, den aufgegebenen Großparkplätzen und<br />

Containerlagern, zwischen den funktionslosen Industriekanälen und Hafenanlagen Städtebau und Architektur<br />

der Fiktion eines historisierenden Urbanitätsmodells des 19. Jahrhunderts mit Block-Struktur und<br />

Tante-Emma-Läden nachtrauern sollen oder ob hier nicht die Chance für einen neuen, ökologisch orientierten<br />

modernen Stadtbau genutzt werden sollten. Dies allerdings würde bedeuten, dass auch Städtebau,<br />

Freiraumplanung und Architektur hier neue Wege gehen müssen.<br />

Die <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> hat eine differenzierte Strategie verfolgt. Während in den gründerzeitlichen Bestandsgebieten<br />

und 50er-Jahre-Siedlungen, wie dem Reiherstiegviertel oder dem Weltquartier, die Stadtreparatur<br />

im Vordergrund stand, wurde in den Metrozonen Wilhelmsburg Mitte und Harburger Binnenhafen mit neuen<br />

städtebaulichen und freiräumlichen Typologien experimentiert. Speziell in der „Bauausstellung in der Bauausstellung“<br />

wurden auch neue architektonische Konzepte verwirklicht, wie die Smart Houses oder Hybrid-<br />

und WaterHouses. Das ästhetische Prinzip dieser „Case Studies“ ist weniger formal als strukturell. Es geht<br />

hier nicht um Fassadenschmuck sondern um eine kohärente gestalterische Verbindung von Funktion (Wohnen,<br />

Arbeiten, Flexiblität), Haltung (Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Gemeinschaftlichkeit), Materialität (z.B.<br />

Holz) bzw. Technik (z.B. Energietechnik) und formal-ästhetischer Erscheinung (z.B. photovoltaische Dachelemente,<br />

Algenfassade). Auch städtebaulich bieten die neuen Räume der Innenentwicklung eine große Chance,<br />

nämlich Modelle der Dichte mit denen der Landschaft – bis hin zur urbanen Landwirtschaft – zu verbinden.<br />

20 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

21


Willi Hoppenstedt<br />

Prof. Dr. Thomas Jocher<br />

Vita<br />

geboren am 18.09.1950 in Reinfeld (Holst.), verheiratet, 2 Kinder<br />

Ausbildung<br />

1970 Abitur in Lübeck<br />

1970 – 1975 Studium der Volkswirtschaftslehre an den Universitäten in Kiel und<br />

Konstanz, Diplom<br />

Beruflicher Werdegang<br />

1976 – 1980 Johannes Denker Wohnungsunternehmen, Lübeck, Prokurist<br />

1980 – 1986 Wohnungsgenossenschaft Elbmarsch eG, Elmshorn, Vorstandsvorsitzender<br />

1987 – 1993 Wohnungsbaugesellschaft mbH, Salzgitter und WBV Wohnbau<br />

Betreuungs & Verwaltungs GmbH, Salzgitter, Geschäftsführer<br />

1993 – 1995 Neuland Wohnungsgesellschaft mbH, Wolfsburg und Aufbau GmbH,<br />

seit 1995<br />

seit 1999<br />

Gremien<br />

Wolfsburg, Geschäftsführer<br />

SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft <strong>Hamburg</strong>,<br />

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

und zusätzlich<br />

GWG Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH <strong>Hamburg</strong>,<br />

Stellvertretender Sprecher der Geschäftsführung<br />

Während meiner beruflichen Tätigkeit gehörte und gehöre ich verschiedenen Gremien an, u. a. Aufsichtsräten,<br />

Beiräten, Vollversammlungen, Verbandsgremien.<br />

Wohnraumversorgung – Wohnen als öffentliche Aufgabe<br />

Die Stadt hat mit ihrem kommunalen Wohnungsunternehmen SAGA ein wichtiges Instrument zur<br />

Stadtteilentwicklung. Der Gesellschaftszweck des über 90-jährigen Unternehmens beinhaltet seit<br />

vielen Jahren nahezu unverändert die Aufgabe, für eine sichere und sozialverantwortliche Wohnungsversorgung<br />

für breite Schichten der Bevölkerung <strong>Hamburg</strong>s zu sorgen. Die Zielgruppe sind Personen mit<br />

kleinem oder mittlerem Einkommen und die Preispolitik richtet sich nach dem Preisrecht für öffentlich<br />

geförderte Wohnungen bzw. orientiert sich für die nicht gebundenen Wohnungen am jeweiligen Mittelwert<br />

des Mietenspiegels. Trotz umfänglicher insbesondere energetischer Modernisierungstätigkeit, die<br />

SAGA hat seit 1990 weit über 40 % CO 2<br />

-Emissionen reduziert, liegt die Durchschnittsmiete des Unternehmens<br />

seit vielen Jahren 20 % unter dem gewichteten Mittelwert des jeweiligen Mietenspiegels und<br />

unter der jeweiligen Einstiegsmiete für den öffentlich geförderten Wohnungsbau. Durch aktives Betriebskostenmanagement<br />

konnten die kalten Betriebskosten über Jahre nahezu konstant gehalten werden, die<br />

Heizungsbetriebskosten sind entsprechend der o. g. Modernisierungen nur moderat gestiegen.<br />

Mit einer aktiven Strategie unterstützt die SAGA die Steigerung der Wohn- und Lebensqualität in den<br />

Stadtteilen und fördert den sozialen Ausgleich in den Wohnquartieren. Instrumente sind u. a. 18 dezentrale<br />

Geschäftsstellen, residente Hauswarte, ein seit 17 Jahren bewährter Kooperationsvertrag, der eine<br />

mittelbare Belegung und eine nachbarschaftsorientierte Vermietung erlaubt, ein aktives Quartiers- und<br />

Portfoliomanagement mit entsprechender Beteiligung der Akteure vor Ort sowie die Unterstützung von<br />

Bildung, Sport und Kultur. Die erhebliche Zuwanderung in die Metropolen und der demographische Wandel<br />

haben zu einem Nachfrageüberhang am Wohnungsmarkt geführt, der z. Z. die Baukonjunktur überhitzt<br />

mit überproportionalen Preissteigerungen. Die Förderung von Bund und Land sollten fortgesetzt werden,<br />

die baurechtlichen Anforderungen sollten dagegen auf den Prüfstand und keinesfalls weiter steigen.<br />

Vita<br />

1952 geboren in Benediktbeuern<br />

1980 Diplom TU München<br />

1984 Akademischer Rat am Institut für Städtebau und Regionalplanung TU München<br />

1990 Promotion<br />

1991 Architekten Fink+Jocher, München<br />

1997 Professor Universität Stuttgart, Direktor Institut Wohnen und Entwerfen<br />

2007 Advisory Professor Tongji University, Shanghai<br />

2009 Gastprofessor University Berkeley, USA<br />

2010 Wiss. Beirat im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung<br />

2010 Prodekan der Fakultät 1 der Universität Stuttgart<br />

Mitglied:<br />

• Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung<br />

• Bund Deutscher Architekten<br />

• Deutscher Werkbund<br />

Publikation:<br />

• Raumpilot Grundlagen, Stuttgart 2012, (Grundlagen, Auflage 10 000)<br />

Wendepunkt im WohnBauen<br />

Das beginnende Jahrhundert weist bereits jetzt die ersten tiefen Spuren einer großen globalen Wende<br />

auf. Eine der wesentlichen Ursachen dieser Wende ist uns allen seit langem bekannt: der unaufhaltsame<br />

Rückgang fossiler Brennstoffe. Der Ölgipfel, das Verhältnis von Ölförderung zu Ölverbrauch<br />

(„oil-peak“) ist erreicht; ab jetzt geht es nur noch bergab. Der zunehmende Energiehunger einer weltweit<br />

ansteigenden Bevölkerung wird den Wohnungsbau mit großer Wucht erfassen. Alle Ebenen sind betroffen:<br />

sowohl einzelne Elemente (Wohnung und Gebäude) als auch in ihrer ganzen Komplexität (Stadt). 50 Jahre<br />

nach dem Erscheinen von Konrad Wachsmanns „Wendepunkt im Bauen“, Stuttgart, 1959, der das industrialisierte<br />

und vorgefertigte Bauen als Wendepunkt sah, stellen sich mir aktuell zusammenfassend aus der<br />

Basis meiner Lehrerfahrung und Büropraxis die wichtigsten Wendemarken im Wohnungsbau wie folgt dar:<br />

Wende 1:<br />

Wende 2:<br />

Wende 3:<br />

Mensch und Gesellschaft<br />

Stoff und Energie<br />

Raum und Zeit<br />

Die Herausforderungen an den künftigen Wohnbau sind enorm. Da wir schon heute die wesentlichen<br />

Inhalte für die städtebaulichen Strukturen und Gebäude bis zum Ende dieses Jahrhunderts legen, ist ein<br />

Überdenken von Werten, die sich am derzeitigen Überfluss einerseits und gesetzlichen Mindeststandards<br />

andererseits orientieren, unausweichlich. Noch können wir mit den bestehenden geistigen und materiellen<br />

Ressourcen die Wende zu einer zukunftsfähigen Wohnbauarchitektur schaffen!<br />

22 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

23


Peter Jorzick<br />

Vita<br />

Anfang der 80er Jahre startete Peter Jorzick mit ersten Projektentwicklungen in <strong>Hamburg</strong>-Ottensen, u. a.<br />

als GF des „Ottenser Werkhofes“ und geschäftsführender Gesellschafter des „<strong>Hamburg</strong>er Medienhauses“.<br />

Der Aufbau einer „Beratungsstelle für örtliche Beschäftigungsinitiativen“ im Rahmen der Wirtschaftsförderung<br />

der FHH folgte. Ende der 80er erarbeitete Herr Jorzick ein Strategiekonzept für die Neuorientierung<br />

der gesamten <strong>Hamburg</strong>er Stadterneuerung. Für die“ STEG <strong>Hamburg</strong>“, einen Treuhänderischen<br />

Sanierungsträger, entwarf Herr Jorzick das Unternehmenskonzept und übernahm von 1989 bis 1997<br />

die Geschäftsführung. Parallel entwickelte er als GF der „HAGG mbH“ diverse Gewerbehöfe in <strong>Hamburg</strong>,<br />

sowohl als Neubauten als auch Bestandsprojekte.<br />

Sein Geschäftsmodell, sich als mit der Stadt vertrauter, lokaler Entwickler auf die Wachstumschancen<br />

<strong>Hamburg</strong>s zu konzentrieren, zahlte sich aus, seit 1997 führt Herr Jorzick erfolgreich, als Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, das Unternehmen „<strong>Hamburg</strong> Team Gesellschaft für Projektentwicklung mbH“.<br />

Unternehmen:<br />

<strong>Hamburg</strong> Team Gesellschaft für Projektentwicklung setzt seit 1997 bauliche Akzente als Bauherr, Planer<br />

und Vertreter der Auftraggeberinteressen. Neben hoher Funktionalität und Wirtschaftlichkeit überzeugen<br />

alle Projekte bis ins Detail. Anspruchsvolle Neubauvorhaben zählen ebenso zu den Leistungen wie die<br />

Weiterentwicklung historischer Bausubstanz. In Zusammenarbeit mit namhaften Architekturbüros entstehen<br />

unter Leitung von <strong>Hamburg</strong> Team unverwechselbare Gebäude und Quartiere, die die Nutzer begeistern<br />

und ihre Auszeichnungen verdient haben. Weitere Informationen unter www.hamburgteam.de<br />

Korrespondenz/Kontaktdaten<br />

<strong>Hamburg</strong> Team Gesellschaft für Projektentwicklung mbH<br />

Millerntorplatz 1<br />

20359 <strong>Hamburg</strong><br />

Telefon: 040 / 376809-11<br />

Telefax: 040 / 376809-29<br />

E-Mail: p.jorzick@hamburgteam.de<br />

Assistenz: Fabia Reichel<br />

Mobil: 0160 / 7051424<br />

E-Mail: f.reichel@hamburgteam.de<br />

nicht mit den gewandelten sozialen und demographischen Wirklichkeiten überein (z. B. Kinderspielflächen,<br />

Stellplatzverordnung, Abstandsregelungen), noch sind sie deckungsgleich mit den qualitativen Erwartungen<br />

der Stadtgesellschaft an das Produkt „Wohnung“.<br />

Das Zusammenwirken aller Anforderungen an das zeitgemäße, urbane Wohngebäude erfordert eine<br />

umfangreiche, koordinierte Planung von Architekten und Fachingenieuren. Während die reine Bauzeit in<br />

den letzten Jahren eher kürzer und kompakter geworden ist, erleben wir nahezu eine doppelt so lange<br />

Entwicklungs-, Planungs- und Genehmigungsspanne.<br />

Fortschreitende Ausdifferenzierung und Verkomplizierung der einzelnen erforderlichen Planungssegmente,<br />

insbesondere der Fachingenieursleistungen erfordert auf Bauherrenseite anwachsende Projektsteuerungsanforderungen<br />

traditionell autistisch veranlagter Fachleute. Auch die öffentliche Verwaltung<br />

reduziert im Zuge fiskalischer Sparrunden den Service für Bauherren kontinuierlich und konzentriert sich<br />

mit der schrumpfenden Mannschaft darauf, immer kompliziertere Ausführungsrichtlinien zu verfassen<br />

und möglichst viele Aufgaben in das Pflichtenheft der Bauherren zu verschieben.<br />

Die große dauernde Herausforderung ist, angesichts der o. g. Rahmenbedingungen, dass wir, die Projektentwickler,<br />

Wohnungsbauer, Architekten und am Bau Beteiligten nicht unsere positiven Visionen für den<br />

Umbau unserer Stadt verlieren. Angesichts der Vielzahl von Hindernissen und Quertreibereien sollten wir<br />

unverdrossen den Weg weiter gehen, Gebäude zu entwickeln, in denen wir „zuhause“ sind, die wir schätzen,<br />

weil sie uns Geborgenheit, einen praktischen Grundriss, gute Ausstattung und einen sicheren Platz in<br />

Nachbarschaft und Quartier bieten. Urbaner Wohnungsbau schafft Platz für neue Bürger in der Stadt. Wir<br />

schaffen nicht nur Raum für gut geschnittene, verbrauchsarme, nachhaltige Wohnungen und Orte zum<br />

Arbeiten, für Treffpunkte und Freizeitangebote, sondern integrieren Neues in Bestehendes. Wir setzen<br />

nicht auf Solitäre sondern suchen die Brücken zur Nachbarschaft. Unsere Leidenschaft für gute Gestaltung,<br />

den Mut auch zu unbequemen Auseinandersetzungen um die Qualität des Gebauten zu sichern,<br />

nicht zynisch zu werden, ja sogar in gewisser Weise verletzbar zu bleiben, ist die größte Herausforderung<br />

für guten, großstädtischen Wohnungsbau im 21. Jahrhundert.<br />

Die größten Herausforderungen des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert<br />

Seit 2008 leben erstmals in der Erdgeschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land. In <strong>Hamburg</strong>,<br />

eine im weltweiten Vergleich extrem wohlhabende und recht überschaubar große Stadt, wird in<br />

den nächsten Jahren eine Zuwanderung von ca. 100.000 neuen Mitbürgern erwartet. Die neuen Mitbürger<br />

werden auf dem Stadtgebiet in neuen Wohngebäuden integriert werden (müssen).<br />

Wohnungsbau im 21. Jahrhundert hat sich also mit Nachverdichtung zu beschäftigen, andererseits die<br />

Chancen größerer Konversionsflächen aktiv für die Entwicklung neuer Quartiere zu nutzen.<br />

Die Herausforderungen bei der Umsetzung urban verdichteter Wohnungsbauprojekte ist die multi-polare<br />

Anforderungshaltung der Stadtgesellschaft an die Planer und Bauherren: Es soll heute ökologisch, d. h.<br />

ressourcenschonend, CO 2<br />

-neutral, möglichst mit energetischem Gesamtplus gebaut werden, der Städtebau<br />

soll möglichst nach basisdemokratischen Prinzipien im offenen Diskurs entwickelt werden.<br />

Die technischen Anforderungen an die Gebäude, z. B. des konstruktiven Brandschutzes, der Energieeinsparung<br />

müssen ebenso eingehalten werden, wie die Prinzipien des altersgerechten, barrierefreien<br />

Bauens (Demographische Flexibilität), aber der Wohnungsbau soll sowohl Wohnen als auch Arbeiten<br />

ermöglichen, das Wachsen als auch Schrumpfen von Familien-/Lebensgemeinschaften berücksichtigen.<br />

Insofern stimmen die Regularien des Baugenehmigungsprozesses und ihre gesetzlichen Grundlagen meist<br />

24 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

25


Frank Junker<br />

Heiner Limbrock<br />

Vita<br />

Frank Junker, Jurist, Jahrgang 1957, verantwortet seit 1991 die Unternehmensführung, ist Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING, dem Wohnungs- und Immobilienkonzern der Stadt<br />

Frankfurt am Main. Mit mehr als 50.000 Wohnungen bietet die ABG Wohnraum für fast ein Viertel der<br />

Frankfurter Bevölkerung sowie 30.000 sonstige Vermietungseinheiten an. Der moderne energetischen<br />

Ausstattung der Wohnungen sieht sich die ABG verpflichtet. Der Konzern versteht sich beispielsweise mit<br />

dem Bau von über 2.000 Geschosswohnungen im Passivhausstandard und mit dem Bau eines Aktiv-Hauses<br />

als Schrittmacher der Energiewende und macht auch Angebote zum Carsharing.<br />

Vita<br />

Heiner Limbrock, Architekt BDA ist am 21. Februar 1954 in Ahlen geboren. Diplom an der Universität GHS<br />

Paderborn und Studium der Kunstgeschichte, Frühgeschichte und Klassischen Archäologie an der Universität<br />

<strong>Hamburg</strong>. Seit 1986 arbeitete er als Mitarbeiter, später als Partner des Architekturbüros Schramm,<br />

Pempelfort, v. Bassewitz, Hupertz, <strong>Hamburg</strong> – einem der ältesten Architekturbüros <strong>Hamburg</strong>s, das aus<br />

dem 1887 von Ernst Schmidt und Hermann Wurzbach gegründeten Büro hervorgegangen ist. Seit 2007<br />

führte er als alleiniger Geschäftsführender Gesellschafter das Büro bhl-Architekten, v. Bassewitz Limbrock<br />

Partner GmbH. 2010 gründete er das Büro limbrock tubbesing Architekten. Heiner Limbrock war<br />

Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten <strong>Hamburg</strong> und ist Mitglied im Berufungsausschusses des<br />

BDA sowie Vorstand bei hamburgplan. Im Dezember 2009 wurde Heiner Limbrock zum Präsidenten des<br />

Architektur Centrums <strong>Hamburg</strong> gewählt<br />

Wo wollen wir wohnen und wie wollen wir wohnen?<br />

Gab es vor wenigen Jahren noch einen teils dramatischen Wegzug aus den Städten und Zentren in<br />

ländlichere Regionen, erfahren wir heute eine umgekehrte Situation: Die Städte und Zentren wachsen,<br />

die ländlichen Regionen entleeren sich. Dabei stellt sich die Frage, wie sollen und können die Städte<br />

wachsen. Bei allen Neubauten muss auf einen qualitätsvollen Städte- und Wohnungsbau geachtet werden.<br />

Nachverdichtung um jeden Preis kann ebenso wenig stattfinden wie die wahllose Erschließung neuer<br />

Beugebiete zu Lasten der Wohn- und Aufenthaltsqualität.<br />

Darüber hinaus hat sich der Wohnungsbau mit dem demografischen Wandel auseinander zu setzen.<br />

„Seniorenresidenzen“ am Rande der Stadt haben sich überlebt. Ältere Bewohnerinnen und Bewohner<br />

möchten vielmehr so lang als möglich in ihrem angestammten Quartier, in ihrer Wohnung, verbleiben.<br />

Darauf muss bereits bei Neubaumaßnahmen durch entsprechende Grundrisse geachtet werden der Philosophie<br />

folgend, dass sich die Wohnung dem Mieter anzupassen hat. Darüber hinaus müssen ergänzende<br />

Dienstleistungen angeboten werden, um den Verbleib der Mieterinnen und Mieter in der Wohnung so lang<br />

als möglich gewährleisten zu können. Die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts hingegen ist die<br />

Energiewende. Fossile Energieträger sind endlich, Energie verteuert sich ständig. Bei Neubauten wie auch<br />

bei Sanierungsmaßnahmen muss höchste Energieeffizienz das Ziel sein zum Einen, um bezahlbare Mieten<br />

durch geringe Betriebskosten im Bereich der „zweiten Miete“ gewährleisten zu können, zum Anderen, um<br />

einen nachhaltigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten, eingedenk der Tatsache, dass 40 %<br />

der Energieverbräuche auf Immobilien entfallen.<br />

Wohnen im 21. Jahrhundert stellt uns vor immense Herausforderungen!<br />

Die zukunftsweisenden Impulse können nur in einem gesellschaftlichen Prozess entwickelt werden. Es<br />

wird wesentlich darauf ankommen, diesen zu betreiben und sämtliche Klientel einzubeziehen. Dazu<br />

ist nicht nur die Politik aufgerufen, sondern alle gesellschaftlichen Gruppen. Die gegenwärtigen Herausforderungen<br />

wie multikulturelle Eignung, Hierarchiefreiheit, Umweltgerechtigkeit, Familiengerechtigkeit,<br />

Generationen-Wohnen, Dauerhaftigkeit und Flexibilität sind zum Teil bereits vor mehr als 20 Jahren von den<br />

sog. Baugruppen aufgegriffen worden und sickern nun langsam in den Markt ein. Die Kostenfrage ist dabei<br />

auch eine des Bestands und Zusammenhalts der Gesamtstadt. (siehe aktuelle Bertelsmann/empirica-Studie)<br />

Die Baugruppen haben sich allerdings kaum um Quartier und Stadteinbindung gekümmert, hier muss der<br />

gesellschaftliche Prozess ansetzen und über Quartier und Freiraum in Bezug zur Stadt debattieren. Weiter<br />

steht zur Debatte: Wohnen ohne soziale Infrastruktur ist unvollständig. Gegenwärtig zeigt sich gerade,<br />

dass sowohl aus der Stadtperspektive wie aus der Quartiersperspektive und gar aus Vermietersicht die<br />

vielfältigen Bildungseinrichtungen die Wohnquartiere erst vollständig machen. Die Einbindung der Quartiere<br />

in die Gesamtstadt kann nur durch ausreichende Verkehrsinfrastruktur und Mischung in sozialer wie<br />

Nutzungshinsicht geschehen. In dieser Debatte liegt viel Nachholbedarf.<br />

Durch den Bau von hochenergieeffizienten Passivhausgeschosswohnungen oder aber auch von Aktiv-Stadthäusern<br />

hat die Zukunft bereits begonnen, die die europäische Union erst für 2020 verbindlich vorschreibt.<br />

26 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

27


Hilmar von Lojewski<br />

Vita<br />

Hilmar von Lojewski wurde 1961 im Vogelsberg in Hessen geboren und wuchs in Bad Schwartau, Schleswig<br />

Holstein auf, wo er 1980 das Abitur ablegte. Anschließend hat er der Bundeswehr zwei Jahre in internationalen<br />

Stäben gedient. Von 1982 bis 1988 hat an der Technischen Universität Dortmund Raumplanung<br />

und an der Middle East Technical University Ankara Stadt- und Regionalplanung studiert. Während seines<br />

Studiums und Dank zweier Reisestipendien setzte er sich eingehend mit den Erscheinungsformen der<br />

Arabischen Stadt in Syrien, Ägypten, Jemen und Marokko auseinander und bereiste intensiv Indien. In<br />

seiner Diplomarbeit führte er eine Erfolgskontrolle und Wirkungsanalyse räumlicher Planung am Beispiel<br />

Beni Mellals in Marokko durch.<br />

Von 1988 bis 1989 arbeitete er als freier Planer im Büro für Stadtplanung und Stadtforschung der<br />

Professoren Zlonicky und Wachten in Dortmund und legte nach einem Städtebaureferendariat 1991 in<br />

Frankfurt/M. das 2. Staatsexamen der Fachrichtung Städtebau ab. Von 1992 bis 1994 war er für die Deutsche<br />

Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit als Planungsberater für ein Kommunalentwicklungsprogramm<br />

der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Kathmandu, Nepal, tätig. Von 1994 bis 2000<br />

leitete er die Abteilung Recht-Verfahren-Verträge im Stadtplanungsamt Dresden.<br />

Von 2000 bis 2012 arbeitete Herr v. Lojewski für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Berlin. Hier<br />

war er bis 2007 für die Abteilung Städtebau und Projekte verantwortlich und ist seit 2010 für die Abteilung<br />

Ministerielle Angelegenheiten des Bauwesens zuständig. Von 2007 bis 2010 war Herr v. Lojewski erneut<br />

für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit tätig. Er leitete in Syrien das Programm für Nachhaltige<br />

Stadtentwicklung, das u.a. auch die Stadterneuerung in Aleppo und Damaskus zum Gegenstand hatte.<br />

Seit 1. Juli 2012 ist Herr v. Lojewski als Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen und Verkehr<br />

für den Städtetag Nordrhein-Westfalen und den Deutschen Städtetag gewählt. Der Deutsche Städtetag ist<br />

der kommunale Spitzenverband der kreisfreien und der meisten kreisangehörigen Städte in Deutschland.<br />

In ihm haben sich rund 3.400 Städte und Gemeinden mit mehr als 51 Millionen Einwohnern zusammengeschlossen.<br />

Herr v. Lojewski prüft seit 1996 Städtebaureferendare und interessiert sich, je älter umso<br />

intensiver, für Stadtgeschichte. Er ist leidenschaftlicher Segler auf den Gewässern in Berlin und um Berlin<br />

herum und mindestens ebenso leidenschaftlicher Vater von vier Kindern im Alter von 2 bis 17 Jahren.<br />

Optimierung von Einzelgebäuden gehen sondern in erster Linie um eine quartiersbezogene bilanzielle<br />

Betrachtung der Energieeffizienz, die insbesondere Grenznutzenbewertungen berücksichtigt und nicht<br />

mehr bspw. die Hälfte der Investitionen in die letzten 20 % des energetisch Machbaren aufwändet.<br />

Die Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen haben sich geändert und sind vielfältiger geworden. Die<br />

räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten ist zumindest für einige Berufe infolge geänderter Kommunikationstechniken<br />

aufgehoben, die Zahl der Menschen, die zumindest einen Teil ihrer Arbeit zu Hause<br />

erledigen, nimmt zu (auch wenn das schon in den 1980er Jahren mit den „Telearbeitsplätzen“ prognostiziert<br />

wurde und nicht eingetreten ist). Die Familie mit Kindern mit einem Alleinverdiener als hauptsächliche<br />

Wohnungsnachfrager hat mit einem Anteil von unter 20 % in vielen Städten ausgedient. Veränderte<br />

gesellschaftliche Rahmenbedingungen und vielfältige Lebensformen erfordern differenzierte Wohnungsangebote.<br />

Die zunehmende Auflösung des klassischen Familienverbundes und die begrenzten finanziellen<br />

Möglichkeiten der öffentlichen Hand erfordern neue Formen der Selbsthilfe und gegenseitigen nachbarschaftlichen<br />

Unterstützung. Auch hierfür müssen die baulichen Voraussetzungen (z.B. Räume für Kommunikation<br />

und gemeinsame Aktivitäten bis hin zur Pflege in der Nachbarschaft) geschaffen werden.<br />

Es gibt Wohnungsmärkte, in denen die Bevölkerung und die Zahl der Haushalte schrumpft und Wohnungen<br />

leer stehen. Dort besteht die Hauptaufgabe nicht darin, Wohnungen in großer Zahl neu zu bauen,<br />

sondern den Abriss überzähligen Wohnraums in stadtentwicklungspolitisch sinnvoller Form zu organisieren<br />

und den langfristig benötigten Wohnraum so umzubauen, dass er künftigen Wohnansprüchen<br />

gerecht wird. Der Wohnungsneubau beschränkt sich auf den schrumpfenden Wohnungsmärkten auf den<br />

aus qualitativen Gründen erforderlichen Ersatzwohnungsbau, weil sich z.B. der altengerechte Umbau von<br />

Bestandwohnungen oder die energetische Sanierung nicht rechnet.<br />

Die zunehmende Ausdifferenzierung der Wohnungsmärkte mit entspannten, stagnierenden und angespannten<br />

örtlichen Wohnungsmärkten und –teilmärkten führt zu sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />

für Investitionen in den Wohnungsneubau und Wohnungsbestand. Dementsprechend sind flexible<br />

Unterstützungs- und Fördersysteme notwendig, um eine qualitativ gute und bedarfsgerechte Wohnraumversorgung<br />

in allen Städten und Gemeinden sicherzustellen.<br />

Was sind die größten Herausforderungen des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert?<br />

Vorab: Es ist kaum möglich, die gesellschaftlichen und technischen Trends und Entwicklungen für<br />

das gesamte 21. Jahrhundert zu prognostizieren. Prognostisch können wir uns maximal mit einem<br />

Horizont 2050 auseinandersetzen und das auch nur mit allen Unwägbarkeiten. Alles darüber hinaus<br />

ist „Spökenkieken“. Ausgehend vom heutigen Erkenntnisstand sind insbesondere folgende Aspekte von<br />

Belang: Erhöhte Standards für barrierefreies bzw. barrierearmes Bauen sowie erhöhte Anforderungen an<br />

die Energieeffizienz führen zu steigenden Baukosten. Zugleich wird aber der Anteil der Bevölkerung mit<br />

geringem Einkommen und entsprechend begrenzter Belastbarkeit bei den Wohnkosten zunehmen. So ist<br />

in den kommenden Jahren aufgrund gebrochener Erwerbsbiografien z.B. mit einem erheblich steigenden<br />

Anteil von Menschen mit einem nur sehr geringen Renteneinkommen zu rechnen. Eine der größten<br />

Herausforderungen besteht daher darin, auch für die einkommensschwachen Haushalte trotz gestiegener<br />

baulicher Standards bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.<br />

Die öffentliche Hand ist mit ihren Wohnungsbaugesellschaften oder über geförderte genossenschaftliche<br />

und nicht-profitorientierte Wohnungsbaumodelle gefordert, das „Opportunitätsfenster“ niedriger Zinsen<br />

und hohen Bedarfs an niedrig- und mittelpreisigen Neubauwohnungen jetzt zu nutzen, um dem aktuellen<br />

und absehbaren Bedarf an Neu- und Umbau von Wohnungen Rechnung zu tragen. Die Rahmenbedingungen<br />

für öffentliche Investitionen dürften mit dem Jahr 2020 noch schwieriger werden, als sie es heute<br />

ohnehin sind.<br />

In den kommenden Jahren wird der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung weiter zunehmen, wobei<br />

vor allem der Anteil der Hochbetagten steigt. Um dem Wunsch der Menschen nach einem selbständigen<br />

Leben in der eigenen Wohnung bis ins hohe Alter gerecht zu werden und zugleich auch die Belastungen<br />

für die öffentliche Hand und die Sozialkassen in einem tragbaren Rahmen zu halten, müssen in großem<br />

Umfang Wohnungen seniorengerecht gebaut bzw. umgebaut werden. Dabei können die „Studentenwohnungen<br />

von heute“ die „Seniorenwohnungen von morgen“ werden, d.h. Wohnungen müssen multivalent<br />

und flexibel sein, um sich ändernden Ansprüchen Rechnung zu tragen. Im Interesse von Klimaschutz und<br />

einer gesicherten Energieversorgung zu tragbaren Kosten wird energieeffizientes Bauen und Modernisieren<br />

weiter an Bedeutung gewinnen. Hier wird es aber nicht mehr um die technisch-energetische<br />

28 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

29


Prof. Thomas Lützkendorf<br />

Vita<br />

Thomas Lützkendorf (Prof. Dr.-Ing.habil.) studierte 1977 – 1981 an der heutigen Bauhaus-Universität in<br />

Weimar an der Fakultät Bauingenieurwesen und schloss sein Studium 1981 als Diplom-Bauingenieur<br />

(Hochbau) ab. Anschliessend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre<br />

im Bauwesen tätig und promovierte auf dem Gebiet der Beschreibung, Bewertung und Optimierung<br />

des einmaligen und laufenden Energieaufwandes. In diesem Zusammenhang veröffentlichte er u.a. eine<br />

Datensammlung zum Primärenergieaufwand bei der Herstellung von Bauprodukten. Nach einer Zeit als<br />

Investbauleiter sowie einem Arbeits- und Forschungsaufenthalt an der ETH Lausanne war er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der Fakultät Architektur am Lehrstuhl Bauklimatik und Bauökologie tätig. Er<br />

baute das bauökologische Profil in Lehre und Forschung an der Bauhaus-Universität Weimar auf und<br />

habilitierte zum Thema der Umsetzung von Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung im Baubereich.<br />

Im Jahr 2000 erhielt er den Ruf an die Universität Karlsruhe (TH) und ist seither Leiter des Lehrstuhls<br />

für Ökonomie und Ökologie des Wohnungsbaus an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät bei einer<br />

gleichzeitigen Doppelmitgliedschaft an der Fakultät Architektur. Thomas Lützkendorf ist sowohl in Lehre<br />

und Forschung als auch in seinen Funktionen als Obmann beim DIN und als Berater beim Runden Tisch<br />

„Nachhaltiges Bauen“ des BMVBS mit Fragen der Umsetzung von Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung<br />

in der Bau-, Wohnungs- und Immobilienwirtschaft befasst. Einen Schwerpunkt bildet die Integration<br />

von Nachhaltigkeitsaspekten in Instrumente wie Risikoanalyse, Wertermittlung und Portfoliomanagement.<br />

Er war und ist an der Entwicklung und Erprobung von Systemen der Bewertung der Nachhaltigkeit von<br />

Bauwerken (BNB, DGNB, NaWoh) beteiligt. Thomas Lützendorf ist Gründungsmitglied der Internationalen<br />

Initiative für eine nachhaltig gebaute Umwelt (iiSBE) und an der Vorbereitung und Durchführung internationaler<br />

Kongresse aus der Reihe „Sustainable Building“ beteiligt.<br />

Ökonomie versus Ökologie? Nachhaltigkeitskonzepte im Wohnungsbau<br />

Die Bedeutung des Bedürfnisfeldes „Bauen und Wohnen“ für eine nachhaltige Entwicklung wurde<br />

früh erkannt und anerkannt. Bereits die Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt“<br />

entwickelte in den neunziger Jahren neben der Formulierung von Aufgaben zur Sicherung eines<br />

bedarfsgerechten und bezahlbaren Wohnraums, zur Schaffung eines geeigneten Wohnumfeldes sowie zur<br />

Gewährleistung eines gesunden Wohnens Anforderungen an die ökologische und ökonomische Qualität<br />

von Wohnbauten. Danach sollen diese einerseits u.a. zur Reduzierung des Flächenverbrauchs, zur<br />

Geringhaltung zusätzlicher Bodenversiegelung, zur Orientierung der Stoffströme an Zielen der Ressourcenschonung,<br />

zur Vermeidung der Verwendung und des Eintrages von Schadstoffen und der Schließung<br />

des Stoffkreislaufes sowie zur Verringerung der Emissionen beitragen und andererseits diese Ziele bei<br />

einer gleichzeitigen Minimierung der Lebenszykluskosten und einer Verringerung des Subventionsaufwandes<br />

erreichen. Hierbei ergeben sich sowohl Zielkonflikte als auch Synergieeffekte. Zur Abbildung und<br />

Beherrschung dieser komplexen Zusammenhänge eignet sich insbesondere die thematische Struktur<br />

einer Nachhaltigkeitsbewertung, welche die technische und funktionale Performance von Wohnbauten<br />

mit der ökologischen, ökonomischen und sozialen Qualität zusammenführt und hierbei gestalterische und<br />

städtebauliche Aspekte einbezieht.<br />

Wohnbauten müssen sich zunächst an der Erfüllung heutiger und künftiger Nutzeranforderungen<br />

(funktionale Qualität) orientieren und dabei auf die Besonderheiten der Umwelt- und Marktsituation<br />

sowie ihrer jeweiligen Dynamik reagieren. Ihr Nutzen lässt sich über die Wohnqualität, den Komfort und<br />

die Zufriedenheit der Nutzer ebenso beschreiben wie über das Erreichen ökonomischer Ziele relevanter<br />

Akteure (hier insbesondere von Eigentümern und Vermietern) und den Beitrag zur Quartiersentwicklung.<br />

Die Herstellung und dauerhafte Aufrechterhaltung des Nutzens ist mit einem ökologischen (Ressourceninanspruchnahme,<br />

unerwünschte Wirkungen auf die lokale und globale Umwelt, Risiken für Umwelt<br />

und Gesundheit) und ökonomischen (Einsatz finanzieller Ressourcen, ökonomische Risiken) Aufwand<br />

verbunden. Das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen stellt sich für die jeweiligen Akteure unterschiedlich<br />

Reiner Nagel<br />

dar. Während die Bewohner ihrem Wohnkomfort ihre Wohnkosten gegenüberstellen, geht es für Eigentümer<br />

und Vermieter um die Höhe der Investitionskosten, die Minimierung von Risiken, die Sicherung einer<br />

derzeitigen und / oder künftigen Vermiet- und Vermarktbarkeit sowie die Wertstabilität und Wertentwicklung.<br />

Dabei ist es möglich, eine ökologische Qualität – hier im Sinne des Nutzerkomforts, der Reduzierung<br />

der Ressourceninanspruchnahme sowie der Verringerung der Wirkungen auf die Umwelt in Kombination<br />

mit einer hohen technischen Qualität (u.a. Dauerhaftigkeit, Umbaubarkeit) in ökonomische Vorteile zu<br />

übersetzen. Ökologie und Ökonomie müssen kein Widerspruch sein. Voraussetzung ist die Integration von<br />

Nachhaltigkeitsaspekten in Instrumente wie die Risikoanalyse, das Portfoliomanagement und die Wertermittlung,<br />

um diese ökonomischen Vorteile auch sichtbar werden zu lassen. Insbesondere die energetische<br />

Qualität fließt heute bereits in Mietspiegel ein und muss in der Wertermittlung berücksichtigt werden.<br />

Zielkonflikte ergeben sich infolge unterschiedlicher ökonomischer Interessen und Handlungsmöglichkeiten<br />

der Akteure. Sie sind jedoch aufgerufen, in ihrem Handeln auch ihrer jeweiligen Verantwortung<br />

gegenüber Umwelt und Gesellschaft gerecht zu werden.<br />

Gebäude müssen somit sowohl zukunftsfähig und zukunftsverträglich als auch zukunftssicher sein. Dies<br />

wirkt sich auf die Gebäudekonzepte aus. Diese müssen einerseits Nachhaltigkeitsaspekte integrieren und<br />

andererseits über eine interne oder externe Nachhaltigkeitsbewertung, die zu einer Zertifizierung führen<br />

kann, einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in der vollen Breite der Ziele und Kriterien<br />

nachweisen können.<br />

Die Freie und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> unterstützt das nachhaltige Planen, Errichten und Betreiben von<br />

Wohnbauten in vielfältiger Weise und ist dabei beispielgebend. Die Aktivitäten reichen vom „Bündnis für<br />

das Wohnen“ zwischen Senat und lokaler Wohnungswirtschaft über die Berücksichtigung des energiesparenden,<br />

barrierefreien und nachhaltigen Bauens (inkl. einer entsprechenden Baustoffauswahl)<br />

in den Förderrichtlinien und die Beachtung des energetischen Zustandes im Mietspiegel bis hin zur<br />

Anerkennung der Förderfähigkeit einer Nachhaltigkeitsbeurteilung von Wohnbauten. Im Rahmen der <strong>IBA</strong><br />

werden neue Gebäudekonzepte realisiert, die einerseits ihre Praxistauglichkeit unter Beweis stellen und<br />

gleichzeitig die Grundlage für Variantenvergleiche unterschiedlicher Lösungsansätze bilden können.<br />

Vita<br />

Reiner Nagel ist Architekt und Stadtplaner. Er hat ab 1986 zunächst in verschiedenen Funktionen auf<br />

Bezirks- und Senatsebene für die Stadt <strong>Hamburg</strong> gearbeitet, zuletzt ab 1998 in der Geschäftsleitung<br />

der HafenCity <strong>Hamburg</strong> GmbH. Seit 2005 war er Abteilungsleiter in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

für die Bereiche Stadtentwicklung, Stadt- und Freiraumplanung. Hier verantwortete er diverse<br />

Stadtentwicklungspläne und die Strategie Stadtlandschaft Berlin, die Projekte Süd-Ost Achse, Europacity/<br />

Heidestraße, IGA 2017 Berlin, die Nachnutzung des Flughafens Tegel sowie die Erarbeitung des aktuellen<br />

Stadtentwicklungskonzeptes Berlin 2030. Seit 1. Mai 2013 ist Reiner Nagel Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung<br />

Baukultur in Potsdam. Reiner Nagel ist Mitglied der Deutschen Akademie für Städtebau und<br />

Landesplanung und des Bundes Deutscher Architekten. Er ist Mitglied im Kuratorium Nationale Stadtentwicklungspolitik<br />

und Lehrbeauftragter an der TU Berlin im Bereich Urban Design.<br />

30 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

31


Prof. Dr. Iris Reuther<br />

Die größten Herausforderungen des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert<br />

Die Stadt der Zukunft ist schon da – man muss nur genau hinsehen! 90 Prozent der Stadtgestalt des<br />

21. Jahrhunderts sind schon gebaut. Es geht darum Stadt weiter- und umzubauen. Lediglich um die<br />

10 Prozent Neubauvolumen werden ergänzt, wenn es gut läuft durch Verdichtung. Dennoch scheint die<br />

Tendenz zu flächenintensivem Siedlungsbau in Einfamilienhausgebieten am Stadtrand ungebrochen.<br />

Wie muss also der heutige Wohnungsbau beschaffen sein und aussehen, um im besten Sinne zukunftsfähig<br />

zu sein?<br />

Innenstädte erleben bundesweit mit ihren Standortqualitäten einen neuen Nachfragezuwachs – auch für<br />

gemischtes und integriertes Wohnen. Die Strategien der Stadtentwicklung sind deshalb, aber auch wegen<br />

vielfältiger Vorteile des geringeren Flächenverbrauchs, der geringeren Mobilitäts- und Gesamtlebenshaltungskosten<br />

und der Nutzung vorhandener Infrastruktur darauf ausgerichtet, den Trend zum Wohnen in<br />

der Stadt zu stärken.<br />

Aktuell ist das Thema Wohnen oder besser Wohnungsversorgung zahlengeprägt: Bis 2025 werden in den<br />

Wachstumsregionen, das sind insbesondere die großen Städte, insgesamt ca. 3,0 Mio. neue Wohnungen<br />

benötigt. Und das geschieht vor dem Hintergrund ständig schrumpfender Haushaltsgrößen und bisher<br />

stetig wachsender Wohnflächenverbrauche – aktuell 43 Quadratmeter /EW. Gegenseitig rechnen wir uns<br />

vor, was bezahlbare Mieten oder finanzierbare Neubauten bedeuten.<br />

Im Ergebnis ist die Diskussion zum Thema Wohnungsbau für die Stadt der Zukunft geprägt von ambitionierten<br />

Zahlenspielen und Finanzierungsfragen. Dabei treffen weder das Credo des Bundesbauministers<br />

(„bauen, bauen, bauen“) noch das der deutschen Makler („Lage, Lage, Lage“) so monokausal als<br />

Lösungswege zu. Es geht vielmehr um den Weiterbau integrierter Standorte und belebter Wohnumfelder,<br />

um qualitätsvolle, funktionale und gestalterische Lösungen und um einen klugen Neubau von finanzierbaren<br />

Wohnungen. Und aus Sicht der Baukultur ist es überhaupt nicht egal, wie diese neuen oder umgebauten<br />

Wohnungen aussehen. Hierfür sprechen auch rationale Zahlengründe, einer langfristig eher stagnierenden<br />

oder auch schrumpfenden nationalen Einwohnerzahl. Dann sind die heute gebauten Wohnungen<br />

noch nicht einmal abgeschrieben und haben noch lange nicht ihre Lebensdauer erreicht. Gute Gründe<br />

also über Qualität nachzudenken. Aber was ist Qualität und wo wird sie wirksam?<br />

Lebendige Wohnmilieus erfordern gemischte Quartiere, eine hohe Dichte sozialer Kontakte und architektonische<br />

Phantasie. Wohnungsbau der Zukunft braucht Gemeinschaftseinrichtungen, muss sozial ausgerichtet<br />

und bezahlbar sein. Ein Schlüssel sind nutzungsgemischte Konzepte, bei denen nachbarschaftliche<br />

Interaktion vielfältige Ansatzpunkte findet. Ein grünes Wohnumfeld und ökologisch anspruchsvolle Gebäudekonzepte<br />

sind schon auf der Konzeptebene relevant. Und letztlich sind architektonisch qualitätsvolle<br />

Lösungen und eine hochwertige Gestaltung zwingend.<br />

Vita<br />

Geboren 1959 in Mühlhausen/Thüringen. Ausbildung als Landschaftsgärtnerin. Architekturstudium an der<br />

Hochschule für Architektur und Bauwesen (heute Bauhausuniversität), Diplom 1984. Forschungsstudium<br />

und Promotion zum Dr.-Ing. 1989. Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Städtebau und Architektur<br />

der Bauakademie der DDR in Berlin. Forschungen zur behutsamen Stadterneuerung in Magdeburg,<br />

Berlin und Leipzig, stadtsoziologische Dokumentationsprojekte. Ab 1991 freie Architektin / Architektin<br />

für Stadtplanung und Mitglied der Architektenkammer Sachsen, 1992 Gründung des Büros für urbane<br />

Projekte gemeinsam mit Marta Doehler in Leipzig. 2007 – 2013 Führung des Büros für urbane Projekte.<br />

Arbeitsschwerpunkte: Transformationsstandorte, Stadterneuerung und Stadtumbau, konzeptioneller<br />

Städtebau, Integrierte Stadt- und Stadtteilentwicklung, Bauleitplanung, Beteiligungsprozesse, Medien-<br />

und Kunstprojekte. Mitwirkung in Projekten der Korrespondenzregion Bitterfeld-Dessau-Wittenberg zur<br />

EXPO 2000 (Masterplan Bitterfeld-Wolfen, Ferropolis-Stadt aus Eisen), Expertin und Projektverantwortliche<br />

im Rahmen der <strong>IBA</strong> Stadtumbau 2010 in Sachsen-Anhalt, Projekte im Rahmen eines „International<br />

Brownfield Exchange“ in Toronto und New York. Forschungs- und Publikationsprojekt „Zürich baut.<br />

Konzeptioneller Städtebau“ in Kooperation mit Angelus Eisinger. Medien- und Kunstprojekt „Heimat<br />

Moderne“ im Auftrag der Kulturstiftung des Bundes. Konzept und Forschungsbegleitung für das Gemeinschaftsvorhaben<br />

koopstadt – Integrierte Stadtentwicklung Bremen, Leipzig, Nürnberg. Zahlreiche<br />

Publikationen und Vorträge, darunter in Zürich, New York, Zhenzhen, Shanghai und Wien, Lehraufträge<br />

an der TU Berlin und der Universität Kassel. Von 2004 bis 2013 Professur für Stadt- und Regionalplanung<br />

im Institut für urbane Entwicklungen an der Universität Kassel. Betreuung von Diplomen, Masterarbeiten<br />

und Promotionen. Mitwirkung am Aufbau des Masterstudienganges Stadt- und Regionalentwicklung. Mitglied<br />

des Fachbereichsrates und verschiedener Hochschulgremien. Forschungsprojekte und Publikationen<br />

zur Rolle der kleinen Großstädte in Zeiten der Globalisierung (Regiopolen). Mitwirkung im Think Tank zur<br />

Neuaufstellung des Österreichischen Raumordnungskonzeptes (ÖREK, 2010/11). Mitglied der SRL (Vereinigung<br />

für Stad-, Regional- und Landesplanung), 1996 Berufung als Mitglied des BDA, 2009 Berufung als<br />

Mitglied der DASL (Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung), seit 2010 hier Beisitzerin im<br />

Präsidium, 2002 – 2006 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des BBR/BBSR, 2002 – 2006 Mitglied<br />

des Baukollegiums der Stadt Zürich, 2008 – 2012 Mitglied des Berliner Baukollegiums, 2008 – 2012 Mitglied<br />

des Kuratoriums der Schader-Stiftung. Fachpreisrichterin in Juries für Architekten- und Städtebauwettbewerbe.<br />

Im Mai 2013 Berufung und Dienstantritt als Senatsbaudirektorin der Freien Hansestadt Bremen.<br />

Verantwortung für den Fachbereich Bau und Stadtentwicklung.<br />

Wer setzt die zukunftsweisenden Impulse für das Bauen und Wohnen?<br />

In der Freien Hansestadt Bremen wurde ein Bündnis für Wohnen auf den Weg gebracht. Vergleichbar mit<br />

<strong>Hamburg</strong>, hanseatisch also. Ziel ist es, im Zeitraum 2010 bis 2020 ca. 14.000 Wohnungen neu zu bauen,<br />

jährlich also etwa 1.300 Wohnungen zu realisieren, die sich auch Haushalte mit kleinem und mittlerem<br />

Einkommen leisten können. Kerngedanken des Bremer Bündnisses für Wohnen sind:<br />

• An einem gedeihlichen Klima für Wohnungsbau zu arbeiten und die Kooperation der Akteure des<br />

Wohnungsmarktes zu organisieren;<br />

• Geeignete Wohnbauflächen in ausreichendem Maße bereitzustellen, die der Stadt gehören oder auf<br />

privaten Grundstücken aktivierbar sind und die in einem für Bremen hohen Maße (70 %) Geschoß-<br />

wohnungsbau umfassen, aber auch den Einfamilienhausbau in geeigneten Strukturen ermöglichen;<br />

• Einen höheren Anteil an bezahlbaren Wohnungen (25 %) zu realisieren und dabei die Versorgung von<br />

Menschen zu berücksichtigen, die besondere Schwierigkeiten haben, sich am Wohnungsmarkt zu versorgen;<br />

• Fremd genutzten Wohnungsbestand zu aktivieren und leer stehende Büro- und Gewerbeimmobilien mit<br />

vertretbarem Aufwand in Wohnraum umzuwandeln;<br />

• Den Wohnungsbestand zu erneuern und energetisch zu sanieren;<br />

• Das Mietniveau zu sichern und Mieterhöhungen mit sozialen Folgen zu verhindern;<br />

• Ein Wohnungsmarktmonitoring mit entsprechenden Prognosen zu etablieren.<br />

32 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

33


Michael Sachs<br />

Das Bremer Bündnis für Wohnen hat für dieses Programm die Arbeits- und Kommunikationsstrukturen<br />

geschaffen, Regeln formuliert und Pilotprojekte initiiert. Das Wohnen in der Stadt, die Planung und der<br />

Bau von Wohnungen sind wieder eine zentrale Frage geworden. Die Stadt muss dabei vordenken, steuern<br />

und gemeinsam mit Partnern umsetzen. – Das klingt wie das kleine Einmaleins, ist es aber nicht nur.<br />

Deshalb der Versuch, das große Einmaleins zu skizzieren:<br />

1_Wir haben eine neue Wohnungsfrage<br />

Wir haben in den großen Städten mehrere Wohnungsfragen. Wir müssen den Nachholbedarf aus vergangenen<br />

Jahren, die Auswirkungen der Reurbanisierung, die Veränderungen unserer Stadtgesellschaften<br />

und Lebensweisen, die wachsenden Spreizungen der Einkommenssituationen und die massive Zunahme<br />

kleiner Haushalte – mithin die soziale Frage des Wohnens aktualisieren und zukunftsfähig beantworten.<br />

Das heißt, eine vorausschauende und verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit Quantitäten und<br />

Qualitäten für den Wohnungsbau betreiben, langfristige Entwicklungspotenziale und Aufnahmekapazitäten<br />

der Flächen und Standorte in den Blick nehmen, aber auch auf aktuelle Tendenzen reagieren. Man<br />

braucht Weitblick, Augenmaß und muss zugleich Kraftakte leisten, um die gesteckten Ziele und Größenordnungen<br />

des Wohnungsbaus umzusetzen.<br />

Vita<br />

Michael Sachs, Staatsrat für Stadtentwicklung der Behörde<br />

für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

1947 in <strong>Hamburg</strong> geboren, verheiratet, zwei Kinder<br />

Studium der Soziologie, Geschichte und Germanistik<br />

1974 – 1989 Mitarbeiter und Projektleiter des GEWOS-Instituts<br />

1989 – 1992 Geschäftsführer der WVN Wohnungsverwaltung Nord<br />

1992 – 1995 Berater zur Entwicklung einer unternehmerischen<br />

Wohnungswirtschaft in Russland<br />

1995 – 2009 Geschäftsführer und Vorstand der städtischen<br />

Wohnungsgesellschaft SAGA/GWG<br />

2009 – 2011 Wohnungsbaukoordinator der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong><br />

Seit<br />

24. März 2011 Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt<br />

2_Unsere Wiese ist die Innere Stadt<br />

Die Wohnungsnachfrage und insbesondere die Wohnortpräferenzen richten sich in wachsendem Maße auf<br />

die Innere Stadt, die Innenstadt und zentrale Adressen. Das sind die integrierten Standorte in den gut erreichbaren<br />

und gut versorgten Quartieren der gewachsenen Stadtteile. Dazu gehören auch die Transformationsareale,<br />

wie in Bremen ein Klinikum oder die Überseestadt und schließlich Nachverdichtungen in<br />

ganz unterschiedlicher Korngröße, die bis an die inneren Ränder der Stadt reichen. Deshalb brauchen wir<br />

für unsere großen Städte neue Lesarten, was eigentlich die Innere Stadt ist und wo geeignete Wohnstandorte<br />

liegen, damit wir keine übermäßig extensive Entwicklung betreiben, Ladenhüter wieder auskramen<br />

und das erschlossene Terrain der Städte wesentlich vergrößern.<br />

Wer setzt die zukunftsweisenden Impulse für das Bauen und Wohnen?<br />

<strong>Hamburg</strong> steht als wachsende Stadt vor der demografischen Herausforderung, Wohnraum für Zuwanderer,<br />

eine Vielzahl kleinerer Haushalte sowie für eine immer älter werdende Gesellschaft bereit zu stellen.<br />

Der Trend in Richtung Innenstadt und urbane Zentren ist gleichzeitig ungebrochen. Diesen Entwicklungen<br />

und Ansprüchen steht ein erbauter Raum gegenüber, denn <strong>Hamburg</strong> als Stadt und das die Stadt prägende<br />

Erscheinungsbild sind fertig gebaut. Die Stadt in der Stadt zu gestalten ohne den grünen Charakter zu verändern,<br />

stellt eine zentrale Herausforderung für <strong>Hamburg</strong>, aber auch für viele andere europäische Städte dar.<br />

3_Wohnungsbau ist Städtebau und Arbeit an Adressen<br />

Das meint eine Reprogrammierung der in Frage kommenden Standorte in der Inneren Stadt. Hier brauchen<br />

wir Ideen und Konzepte für Wohnquartiere. Die muss man entwerfen, in den Kontext einfügen, mit geeigneten<br />

Nutzungsprogrammen und Wohnformen belegen, hierfür Planungs- und Baurecht schaffen und erschließen.<br />

Deshalb braucht man starke städtebauliche Muster und Konzepte für den öffentlichen Raum sowie eine<br />

sorgfältige Abwägung von Dichten, Typologien und Nutzungsmischungen. Das ist viel mehr als eine Ausweisung<br />

von Flächen, Quoten und Anteilen. Das ist eine Auseinandersetzung mit der gemischten Stadt.<br />

4_Es geht um Wohnarchitektur<br />

Mit dem Blick auf die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stehen Grundrissarbeit<br />

und Gebäudetypologien auf der Tagesordnung. Das schließt die Anforderungen an nachhaltiges<br />

Bauen ein. Die neuen Wohngebäude – ob groß, gemeinschaftlich oder individuell – müssen den veränderten<br />

Anforderungen genügen, robust, anpassungsfähig und alltagstauglich sein. Ich beobachte, dass wir<br />

das noch nicht gut genug können, uns nicht genug Zeit nehmen können und womöglich die Schubladen<br />

öffnen und Bautypen mit normierten Grundrissen und gängigen Fassaden herausholen. Wir brauchen<br />

Masse, aber wir brauchen auch zukunftsfähige Baustrukturen und Gebäude. Dafür sind Pilotprojekte und<br />

Wettbewerbe erforderlich, die als Trainingspfade für alle Beteiligten funktionieren können.<br />

5_Gemeinschaftswerk Wohnen<br />

Wir müssen schneller und besser werden. Für die Stadt bedeutet das die Steuerung komplexer Verwaltungsund<br />

Entscheidungsprozesse, aber vor allem die Kooperation mit Partnern, die verstehen, dass Wohnungsbau<br />

ein Anliegen des Gemeinwesens ist. Jede Stadt hat dabei ihre eigene Wohnungsfrage, braucht eine passende<br />

Auslegeordnung, die sich erarbeiten muss und deshalb so etwas wie ein „Bündnis für Wohnen“.<br />

34 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

35


Christiane Schmidt<br />

Vita<br />

geboren in Brühl<br />

Abitur, Brühl<br />

Partner und 2 Kinder, 10 und 16 Jahre<br />

Studium<br />

90 – 97 Architekturstudium RWTH Aachen<br />

94/95 DAAD-Stipendium, École d’Architecture de Paris-Belleville<br />

95/96 Architekturstudium Akademie Düsseldorf<br />

97 Diplom RWTH Aachen<br />

eigene Arbeiten<br />

95 Europan Mainz – städtebaulicher Wettbewerb, lobende Erwähnung<br />

zusammen mit Sascha Zander<br />

97 Europan Essen, Ankauf, zusammen mit Jörg Lammers<br />

98 Gründung von Alma<br />

Arbeitsgemeinschaft junger Architekten und Stadtplaner an verschiedenen Orten<br />

04 – 06 Projektentwicklung und Wettbewerbsorganisation Neubau Michaeli-Schule, Köln<br />

05 Zusammenarbeit mit Benczko-Innenarchitektur, Köln<br />

00 – 13 verschiedene Umbauplanungen Einfamilienhäuser<br />

Lehre 2004 – 2005<br />

04/05 WS – SS Bergische Universität Wuppertal FB Architektur: Darstellen und Gestalten,<br />

Assistentin bei Prof. R. Becher, Thema Lehrauftrag: Bildkonzepte in der Architektur<br />

Bürotätigkeiten 1998 – 2013<br />

99 – 01 Mitarbeit b&k+, Brandlhuber & Kniess und Partner, Köln<br />

01 – 02 Mitarbeit Kniess GmbH & Co kg, Köln,<br />

03 – 06 Mitarbeit Pier7-Architekten, Düsseldorf<br />

07 – 09 Mitarbeit Böttger Architekten, Köln<br />

seit 2010 freie Mitarbeit bei BeL, Sozietät für Architektur, Köln<br />

Bauherren und Nutzermodelle – Theorie und Praxis | <strong>IBA</strong>-Projekt Grundbau und Siedler<br />

Größe: BGF 1.600 m 2 , NF 1.300 m 2<br />

Kosten brutto: 710,00 € / m 2 BGF als Siedlerpaket, zuzüglich Eigenleistung, 870,00 € / m 2 NF<br />

als Siedlerpaket, zuzüglich Eigenleistung (KG 200-500 nach DIN 276)<br />

Preisgünstiger, zentral gelegener Wohnraum wird rar in deutschen Metropolen. Unsere Gesellschaft zerfällt<br />

räumlich wie ökonomisch. Die weniger Wohlhabenden werden immer weiter an die Ränder gedrängt.<br />

Ein Selbstbaukonzept<br />

Grundbau und Siedler ist ein marktwirtschaftliches Konzept, das nicht nur preiswert gebaut wird, sondern<br />

auch Potentiale zum selbstbestimmten Handeln weckt. Siedler können als Eigentümer oder Mieter teilnehmen<br />

und sich durch Muskelhypothek ökonomisch und sozial einbringen. Der niedrige Preis ist mit der gemeinschaftlichen<br />

Erfahrung des Selbstbaus verbunden. Grundbau und Siedler ist als Konzept zur Vervielfältigung<br />

ohne staatliche Unterstützung konzipiert. Das eigene Werk macht stolz, die Kosten werden gesenkt.<br />

Der Prototyp, <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> 2013:<br />

Der Grundbau ist ein Zwei- bis Dreispänner mit fünf Geschossen und hat acht bis zwölf Parzellen zum Siedeln.<br />

Als Regal bietet er ideale Voraussetzungen für eine Funktionsmischung, die offene Grundstruktur ermöglicht<br />

eine flexible Nutzung über einen langen Zeitraum. Das Gebäude ist nie fertig, es wird immer weiter gebaut.<br />

Der Siedler-Bausatz<br />

Die zukünftigen Eigentümer erwerben ein Paket, bestehend aus einer Parzelle im Grundbau aus Beton,<br />

dem kompletten Baumaterial für den Ausbau ihrer Parzelle und einem Handbuch, das alle nötigen<br />

Arbeitsschritte für diesen Ausbau detailliert beschreibt. Die Organisation der Grundrisse ist unabhängig<br />

von Tragstruktur und den benachbarten Parzellen. Unterschiedliche Wohnbedürfnisse erfordern flexible<br />

Grundrisse. So wünscht sich der eine ein großes Bad mit Ausblick, während der andere diesen Raum als<br />

Kinderzimmer nutzt. Zwei Installationsstränge versorgen jede Wohneinheit und erlauben eine Vielfalt von<br />

Aufteilungen. Die Belegung der Räume mit Nutzungen wird vom Siedler festgelegt. Flexibilität entsteht<br />

durch Nutzungsneutralität und nicht nur durch Umbau. Im Konfigurationsmodell im Maßstab 1:50 erprobt<br />

der Siedler, welche Nutzungsvarianten sinnvoll für ihn sind. Die Architekten beraten den Siedler im Prozeß.<br />

Wer möchte, kann die Empfehlungen und die Ausstattung des Bausatzes ignorieren und improvisieren.<br />

dipl.-ing. architektin.christiane schmidt<br />

Der Grundbau<br />

Der Grundbau enthält alles, was man zum Bau und Betrieb einer Einheit braucht. Er ist mit einem Geländer<br />

versehen, ein Gerüst ist nicht notwendig. Alle Arbeiten der Siedlers können auf dem 70cm breiten Arbeitsbereich<br />

ausgeführt werden, dieser wird später zum umlaufenden Balkon. Der Aufzug und das Treppenhaus<br />

sind von Beginn an funktionstüchtig. Die Baukonstruktion gleicht mögliche Fehler des Siedlers aus.<br />

Das Siedeln<br />

Siedeln ist Selbstbestimmung auf der eigenen Parzelle. Eine baubegleitende Betreuung leistet Unterstützung<br />

in allen technischen, organisatorischen und zwischenmenschlichen Fragen. Sie hilft beim Erlernen<br />

von Gewerken und knüpft Kontakte der Siedler untereinander. Jede Parzelle ist autark, doch helfen sich<br />

die Siedler untereinander im Austausch unterschiedlicher Fertigkeiten.<br />

Baumarkt<br />

Das Konzept des Selbstbauens im Geschosswohnungsbau schafft eine hohe Nachfrage an Baustoffen.<br />

Grundbau zum Siedeln bietet eine ideale Plattform zur Erprobung neuer Vertriebskonzepte für Baumärkte.<br />

Hier lässt sich ein bedeutender Markt für Baumärkte erschließen. Über innovative Finanzierungsmodelle<br />

der Baumärkte kann Grundbau und Siedler zu einer modellhaften Gesamtpaketlösung entwickelt<br />

werden. Der Baumarkt gewinnt langfristige Kundenbeziehungen und ein stabiles Umsatzvolumen. Der<br />

Kunde profitiert von einer günstigen Finanzierung und vorteilhaften Mengenrabatten. Der Baumarkt kann<br />

Investor, Kreditgeber und Lieferant werden.<br />

36 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

37


Cornelia N. Stolze<br />

Dr. Jan Wurm<br />

Vita<br />

Geboren in Stuttgart. Studium der Betriebswirtschaftslehre, Landschaftsarchitektur und Städtebau/Stadtplanung<br />

in Reutlingen, Osnabrück und <strong>Hamburg</strong>. Diplomarbeiten über „Aneignung von Freiräumen in<br />

der Stadt“ (1979) und „Aus- und Zuwanderung auf der Veddel HH“ (2004). Mitarbeit in interdisziplinären<br />

Architekturbüros in Stuttgart und <strong>Hamburg</strong>. Tätigkeit in Planungsämtern in <strong>Hamburg</strong>. Teilnahme an Architekturwettbewerben<br />

und Internationalen Planungsworkshops (z.B. „Sprung über die Elbe“, HH 2003);<br />

Preisrichterin und Sachverständige. Referentin, Tutorin und ‚Guest Critic’ TU Darmstadt, TH München<br />

sowie Politecnico di Milano (2013). Durchführung von Fachexkursionen in <strong>Hamburg</strong>er Stadtgebiete, dem<br />

<strong>Hamburg</strong>er Hafen und in Wilhelmsburg (inkl. eigener Wohnung als Neu-Wilhelmsburgerin). Veröffentlichungen<br />

zu Themen wie „Kinder in der Stadt“, „Landschaftsplanung und Natur“, „Nachhaltige Siedlungsentwicklung“,<br />

„Stadt und Hafen“, „HafenCity“ oder „Gartenstädte und Stadtgärten“ (2007).<br />

E-Mail: cornelia.stolze@tischfuenf.com<br />

Vita<br />

Das Architectural Engineering in dem Spannungsfeld zwischen Material, Bautechnologie, Konstruktion<br />

und architektonischer Form ist Jan Wurms Leidenschaft. Er wird von seinen Kunden sehr für seine<br />

Fähigkeiten als Integrator von gestalterischen Konzepten und ingenieurtechnischen Lösungsansätzen<br />

geschätzt, wobei er immer auch das Potential für konstruktive und technische Neuerungen aufzeigt.<br />

Seine Forschungsarbeiten zu der konstruktiven Verwendung von Glas in der Gebäudehülle haben ihn zu<br />

einem international anerkannten Experten in diesem Gebiet gemacht. Jan ist der Autor des Buches „Glastragwerke“,<br />

das von Birkhäuser in deutscher und in englischer Sprache und in Mandarin verlegt worden<br />

ist. Jan arbeitete bis 2008 als Projektleiter und Fachplaner bei den Disziplinen Materials Consulting und<br />

Facade Engineering in London und leitet nun die Materialgruppe in Europa und den Bereich „Technology“,<br />

zu der auch die Disziplinen Lichtplanung, Brandschutzplanung, Bau- und Raumakustik und Bauphysik<br />

zählen. Als Generalist mit einem tiefen technischen Verständnis der Bauprodukte und ihren Herstellungsund<br />

Verwendungsmöglichkeiten, hat Jan eine Reihe erfolgreicher Produktentwicklungen wie der des<br />

SolarLeaf für das BIQ in <strong>Hamburg</strong> geleitet.<br />

Neben der praxisbezogenen Projektarbeit ist Jan in Lehre und Forschung aktiv. Zu seinen letzten Verpflichtungen<br />

zählt eine Gastprofessur an der DTU Kopenhagen, wo er den Masterstudiengang Architectural<br />

Engineering unterrichtete.<br />

Wie wollen wir bauen? Strategien für nachhaltigen und effizienten Wohnungsbau<br />

Mein neuer Lebensabschnitt begann am 3. Mai 2013 mit dem Bezug einer Eigentumswohnung auf der<br />

„Bauausstellung in der Bauausstellung“ (der <strong>IBA</strong>), im Neubau „smart is green“, in der sogenannten<br />

„Neuen Mitte Wilhelmsburg“ des Bezirks <strong>Hamburg</strong> Mitte. Zuvor bewohnte ich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

eine Vielzahl von verschiedenen Wohnungstypen in mehreren Städten, die unterschiedliche Herausforderungen<br />

beinhalteten. Für das heutige Thema sind hier insbesondere die Heizungsarten – Kohle,<br />

Öl, Nachtspeicheröfen und Gas – von Interesse. Diese wollte ich durch regenerative Energie ersetzen. So<br />

ist die Entscheidung für das „smart is green“-Haus eine Neuorientierung sowie ein Experiment zugleich.<br />

Das „smart is green“-Haus ist an den Loggien mit Solarzellen (Photovoltaik zur Stromerzeugung)<br />

ausgestattet. Heizkörper in der Wohnung sind nicht nötig, das Haus ist gut isoliert und es gibt eine<br />

Fußbodenheizung, falls es zu kalt wird. Auf dem Dach befindet sich eine Solarthermieanlage für warmes<br />

Wasser und Heizwärme. Gegebenenfalls könnte die Hausgemeinschaft mit 14 Parteien sogar Wärme in<br />

den Nahwärmeverbund Wilhelmsburg einspeisen. In der großen hellen Wohnküche hängen PCM-Vorhänge<br />

(Phase Change Material), die Wärme speichern und abgeben können. Außerdem haben wir „intelligente“<br />

Außenvorhänge an der Westfassade, sie sind leider windempfindlich, sodass sich der Mechanismus auch<br />

nachts hörbar in Gang setzen kann. Sie bewirken, dass sich die Fensterscheiben nicht aufheizen und<br />

dadurch die Wohnung meist eine angenehme Temperatur behält. Die Fenster sind 3-fach verglast, können<br />

den Verkehrslärm aber nicht ganz abhalten. Über das Lüftungssystem wird die Luft vom Dach angesaugt<br />

und in den Wohnungen verteilt. Dadurch gibt es immer frische Luft. Das System kann in jeder Wohnung<br />

separat reguliert werden. Alle Fenster können geöffnet werden, müssen aber nicht.<br />

Wir haben aus dem III. Stock einen schönen Blick ins Grüne. Leider ist aus den ursprünglich ambitionierten<br />

Ideen der „Neuen Mitte Wilhelmsburg“ (wie mir berichtet wurde z.B. „shared space“ mit gelungener<br />

Gestaltung) nur eine Durchgangsstraße geworden. Der gemeinsame „Wohnhof“ gleicht einem begrünten<br />

Parkplatz. Die Freiraumplanungen sind durchaus optimierbar.<br />

Die Bioreaktive Fassade<br />

2009 luden uns die österreichischen Architekten SPLITTERWERK ein, sie bei dem internationalen<br />

Wettbewerb Smart Material House für die <strong>IBA</strong> 2013 in <strong>Hamburg</strong> zu unterstützen. Für die äußere<br />

Gebäudehülle schlugen wir gebäudeintegrierte Photobioreaktoren (PBR) für die Kultivierung von Mikroalgen<br />

und solarer Erzeugung von Wärme vor. Im März 2013 wurde auf dem Gelände der <strong>IBA</strong> in <strong>Hamburg</strong>-<br />

Wilhelmsburg das BIQ, ein vierstöckiges Wohnhaus, als Pilotprojekt realisiert, das erstmals 300 m 2 des<br />

entwickelten Fassadensystems aufweist und alle haustechnischen Komponenten für einen Ganzjahresbetrieb<br />

umfasst. Die Bioreaktive Fassade SolarLeaf ist als Sekundärfassade vor die süd-westliche und südöstliche<br />

Hausseite vorgehängt. Das Fassadensystem wurde in enger Zusammenarbeit zwischen SSC, Colt<br />

International und Arup entwickelt und von der Forschungsinitiative ZukunftBau gefördert.<br />

Die Bioreaktive Fassade zielt darauf ab, Synergien in der Verbindung unterschiedlicher haustechnischer<br />

Systeme und Massenströme von Wärme, Biomasse, Wasser und Emissionen herzustellen. Der Schlüssel<br />

zum Erfolg für die Umsetzung größerer Anlagen liegt in der engen Zusammenarbeit aller Interessensgruppen<br />

und Ingenieurdisziplinen. Die Technologie erfordert eine starke interdisziplinäre Kooperation und<br />

der Verbindung unterschiedlicher Bereiche wie Umwelttechnik, Fassadenplanung, Materialwissenschaften,<br />

Gebäudesimulation, Technische Gebäudeausrüstung, Tragwerksplanung und Gebäudeautomation. Am<br />

allermeisten ist holistisches Denken gefordert, um die technischen Anforderungen mit den Bedürfnissen<br />

der Nutzer zu verbinden. In einmaliger Art und Weise stellt die Bioreaktive Fassade eine vielversprechende,<br />

anpassungsfähige Gebäudehülle dar – ein erster Schritt unsere gebaute Umwelt in Synergie zu den<br />

natürlichen Kreisläufen und den technischen Kreisläufen des Gebäudes zu entwickeln.<br />

Entworfen wurde das Gebäude von Michael Ziller aus München und realisiert von Behrendt Wohnungsbau<br />

<strong>Hamburg</strong>.<br />

38 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

39


Walking Conference 24. August 2013<br />

Moderation<br />

Referentinnen und Referenten<br />

Thomas Bieling<br />

Claas Gefroi<br />

Vita<br />

geb. 1968 in Berlin, Architekturstudium an der Hochschule für bildende Künste <strong>Hamburg</strong>, Referent<br />

für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Hamburg</strong>ischen Architektenkammer, Redakteur „Jahrbuch<br />

Architektur in <strong>Hamburg</strong>“, freier Autor u.a. für deutsche bauzeitung, Baumeister, Deutsches Architektenblatt,<br />

Bauwelt, Häuser, greenbuilding, Die Zeit, Neue Zürcher Zeitung, Jahrbuch Architektur in <strong>Hamburg</strong>,<br />

Führungen zur Architektur und Stadtplanung in <strong>Hamburg</strong>, Mitglied der Kunstkommission der Behörde für<br />

Kultur, Sport und Medien <strong>Hamburg</strong><br />

Marek Czyborra<br />

Vita<br />

geboren in Kassel<br />

1977 – 83 Studium an der TU Braunschweig und Mitarbeit in verschiedenen Büros<br />

1983 Diplom an der TU Braunschweig<br />

Mitarbeit im Büro von Gerkan, Marg + Partner, Braunschweig<br />

1985 Mitarbeit im Büro Böhm, Köln<br />

1986 – 88 Freie Mitarbeit im Büro von Gerkan, Marg + Partner, <strong>Hamburg</strong> / Berlin<br />

1988 – 2011 Büro-Partnerschaft mit dem Bruder Kurt Bieling<br />

Mitglied im Landesvorstand Hessen BDA<br />

Vorsitzender des Gestaltungbeirates der Stadt Kassel<br />

1996 – 1997 Gastprofessur für das Fachgebiet „Baukonstruktion und Entwerfen“ der Universität Kassel<br />

seit 1998 Professur im Fachbereich 6 Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung der<br />

Universität Kassel<br />

2000 – 2005 Mitglied des Landeswettbewerbsausschusses der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen<br />

2004 – 2010 Vorsitzender des Ausschusses für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Architekten- und<br />

Stadtplanerkammer Hessen<br />

seit 2002 Mitglied des Kunstausschusses im Bistum Fulda<br />

Vita<br />

Blick aus Richtung der neuen BSU: Links im Bild:<br />

Der Eingangskomplex am Inselpark, rechts die WaterHouses.<br />

1974 geboren in <strong>Hamburg</strong><br />

1997 Bauhaus Universität Weimar<br />

1998 – 2005 Kunstakademiets Arkitektskolen, Kopenhagen<br />

1999 – 2001 Europlan Arkitekter, Kopenhagen<br />

2005 – 2007 Kornum Arkitekter, Kopenhagen<br />

2007 – 2008 Thoma Architekten, Berlin<br />

Seit 2008 Kaden Klingbeil Architekten, Berlin<br />

Prof. Paolo Fusi siehe Seite 16<br />

40 41<br />

Foto: <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong>/Bernadette Grimmenstein


Klaus Grübnau<br />

Marius Reich<br />

Vita<br />

Funktion<br />

Berufserfahrung<br />

Inhaber/Partner architekturagentur<br />

19 Jahre<br />

Schulungs-/Nachschulungsprogramme<br />

Wertermittlung von Immobilien; diverse Fortbildungsseminare<br />

Vita<br />

• Marius Reich Dipl.-Ing (FH)<br />

• seit Sep. 2011 bei 360grad+ architekten<br />

• Leistungsphasen 6-8 für <strong>IBA</strong> Softhouse<br />

seit 2008 Bezug Büroräume Breitscheidstraße 131a<br />

aktuell 8 Mitarbeiter<br />

2006 Bezug Büro Falbenhennenstraße, Stuttgart<br />

2006 Gründung architekturagentur Freudenberger – Grübnau<br />

2005 Gründung Architekturbüro Grübnau<br />

2000 – 2005 Assoziierter Wilford Schupp Architekten, Stuttgart – London<br />

1995 – 2000 Tätigkeit Wilford Schupp Architekten, Stuttgart – London<br />

1995 Auslandsstudium TU Delft, Niederlande<br />

1992 – 1996 Architekturstudium und Diplom HFT Stuttgart<br />

1987 – 1992 Innenarchitekturstudium und Diplom FH Rosenheim<br />

Erfahrungsnachweis Dipl. Ing. (FH) Architekt, Innenarchitekt Klaus Grübnau<br />

2011 – 2013 Haus Arco, Stuttgart Wangen; Neubau 46 Wohnungen und ein Supermarkt;<br />

Leistungsphase 3 – 7, Bauoberleitung<br />

2011 – 2013 woodcube, <strong>Hamburg</strong>: 5-geschossiges Wohnhaus auf der <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong>, Konzeption und<br />

Umsetzung, Leistungsphase 3 – 7, Bauoberleitung<br />

2013 Vodafone, Niederlassung Stuttgart: Einbau des zentralen Serverraums, Leistungsphase 1 – 8<br />

2010 – 2013 Vodafone, Niederlassung Stuttgart: Umbau Büroflächen, Leistungsphase 2 – 9<br />

2010 – 2012 Sporthalle Dillmanngymnasium Stuttgart: Komplettsanierung eine denkmalgeschützten<br />

Sporthalle, Umnutzung einer Hausmeisterwohnung in ein Lehrerhaus, Leistungsphasen 1 – 9<br />

2010 – 2015 Wohnanlage Rotenbergstraße: Komplettsanierung einer denkmalgeschützten Wohnanlage,<br />

8 Gebäude in 4 Bauabschnitten, Leistungsphasen 7 – 8<br />

2007 – 2010 Schönbuchschule Stuttgart: Energetische Sanierung Schulgebäude, Kernsanierung<br />

Sporthalle, Leistungsphase 1 – 9<br />

2007 – 2009 Hauptverwaltung Siegle+Epple, Stuttgart: Neubau eines Bürogebäude mit Konferenzbereich<br />

und Casino, Leistungsphase 3 – 8<br />

2007 Accor Hotel, Sindelfingen: Komplettsanierung im laufenden Betrieb, Leistungsphase 8<br />

Seit 2006 Land Baden-Württemberg, Regierungspräsidium: Bestandsbetreuung, Ausbau Schulverwaltungsamt,<br />

Brandschutzsanierung, Einbau einer KiTa, Sanierung Küche und Kantine,<br />

Leistungsphase 1 – 9<br />

Seit 2006 German Acorn Real Estate GmbH: Bestandsbetreuung Gewerbeimmobilien Raum Stuttgart,<br />

Vermietungsplanung, Brandschutzsanierungen, Mieterumbauten, Leistungsphase 1 – 9<br />

Erfahrungsnachweis Klaus Grübnau<br />

2002 – 2006 Internationaler Gerichtshof „The Peace Palace“ Den Haag, Niederlande: Neubau Bibliothek<br />

und Konferenzzentrum, Projektleiter für Wilford Schupp Architekten, Leistungsphasen 1 – 5,<br />

Bauoberleitung<br />

1998 – 2002 Musikhochschule Stuttgart 2. BA und Haus der Geschichte Baden-Württemberg: Neubau<br />

Hochschule für Musik und darstellende Künste mit Proberäumen, Kammermusiksaal und<br />

Schauspielräumen, Museumsräume über 4 Geschosse mit Vortragssaal und Café, Projektleiter<br />

für Wilford Schupp Architekten, Leistungsphase 1 – 7, Bauoberleitung<br />

1998 – 1999 Musikhochschule und Kinocenter, Mannheim: Neubau Großkino mit 10 Kinosälen und eine<br />

Hochschule für Tanz und Musik mit Ballettsälen, Proberäumen Konzertsaal und Mensa,<br />

Leistungsphasen 1 – 7, Bauoberleitung<br />

Christiane Schmidt siehe Seite 36<br />

Michael Ziller<br />

Vita<br />

zillerplus Architekten und Stadtplaner wurde 1999 von Michael Ziller Architekt BDA Stadtplaner gegründet.<br />

Die Architekten beschäftigen sich insbesondere mit dem durch die Energiewende ausgelösten<br />

ästhetischen und strukturellen Wandel in der Architektur und dem Städtebau.<br />

Michael Ziller studierte Architektur an der Hochschule und an der Akademie der Bildenden Künste in<br />

München. Nach Studienaufenthalten in Graz und am MIT in Chicago folgte die Selbständigkeit mit seinem<br />

Studio in München. Von 2005 bis 2008 war Michael Ziller Vorsitzender im BDA München und Oberbayern.<br />

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Beschäftigung des Architektenteams liegt auf den aktuellen Anforderungen<br />

des Wohnens im Zusammenhang mit anderen urbanen Nutzungen. Dabei werden adäquate<br />

städtebauliche Fügungen und Räume sowie Möglichkeiten der Nutzungsvielfalt ebenso erforscht und<br />

entwickelt wie ressourcensparende Gebäudehüllen und flexible Gliederungen. Das Ergebnis dabei sind<br />

nicht nur städtebauliche Strukturen und bauliche Einzelobjekte sondern auch Produktenwicklungen. Im<br />

Entwurfsprozess spielt der Gedanke des Low-Tech und die Gestaltung mit solaren Elementen eine wichtige<br />

Rolle. Im Rahmen der <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> realisiert Michael Ziller eines der vier exemplarischen »Smart<br />

Material Houses«, die anpassungsfähige Baukonstruktionen mit intelligenten Technologien und Baustoffen<br />

kombinieren.<br />

Ausgewählte Projekte<br />

• Bewohnerzentrum in München Trudering, 2013<br />

• Nachverdichtung in München-Schwabing als Passiv-Holzhaus, 2013<br />

• Studie zur Mischnutzung von Bahnhof, P+R, Büro und Wohnen, München, 2012<br />

• Zentrum der Maikäfersiedlung, Wohnen, Büro, Gewerbe, TG, Nominierung BDA Preis Bayern 2010<br />

• Hof TG, München, Bayerischer Wohnungsbaupreis 2005<br />

• Bebauungsplan Maikäfersiedlung, München, 2006<br />

• Wohnhaus Brixen, Italien, 2002<br />

• Ökologische Mustersiedlung Diamantstrasse, München, Bayerischer Wohnungsbaupreis 2002<br />

42 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

43


VERANSTALTER<br />

Internationale Bauausstellung<br />

<strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong> GmbH<br />

<strong>IBA</strong> DOCK<br />

Am Zollhafen 12<br />

20539 <strong>Hamburg</strong><br />

www.iba-hamburg.de<br />

KONFERENZKONTAKT<br />

Organisationsbüro COMPACTTEAM<br />

Anna Friedrich +49 151 22 28 33 99<br />

TAXIRUF<br />

Funktaxi Wilhelmsburg<br />

+49 40 75 77 00<br />

+49 40 75 78 23<br />

Taxi <strong>Hamburg</strong><br />

+49 40 666 666<br />

+49 40 221 221<br />

Das neue Herzstück der Elbinsel,<br />

Wilhelmsburg Mitte.<br />

Foto: <strong>IBA</strong> <strong>Hamburg</strong>/Falcon Crest Air<br />

IN KOOPERATION MIT:

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