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Flyer zur Ausstellung mit den Augen der Künstler - Ingolstadt

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<strong>Ingolstadt</strong> erinnert in diesem Jahr daran, dass vor<br />

1 200 Jahren die „villa Ingoldesstat“ in <strong>der</strong> Reichsteilungsurkunde<br />

Karls des Großen genannt wurde.<br />

Die geschichtliche Überlieferung zeichnet <strong>den</strong> Weg<br />

des Kammergutes als Besitz des Klosters Nie<strong>der</strong>altaich<br />

nach. Die weitere Entwicklung führt <strong>zur</strong> Gründung<br />

<strong>der</strong> Stadt unter <strong>den</strong> Wittelsbacher Herzögen<br />

im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t, <strong>zur</strong> Universitätsstadt seit dem<br />

15. Jahrhun<strong>der</strong>t, <strong>zur</strong> Festungsstadt seit dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

und <strong>zur</strong> Industriestadt seit dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

<strong>Ingolstadt</strong> wird im ausgehen<strong>den</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Großstadt. Die wirtschaftliche Entwicklung betont<br />

nach 1945 die Automobilherstellung und die Ansiedlung<br />

von Raffinerien. Erst spät gelingt es <strong>der</strong> Stadt,<br />

die historischen und kulturellen Aspekte des städtischen<br />

Lebens stärker zu akzentuieren.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Ausstellung</strong> „Mit <strong>den</strong> <strong>Augen</strong> <strong>der</strong> <strong>Künstler</strong>“<br />

präsentiert das Stadtmuseum eine beson<strong>der</strong>e Form<br />

<strong>der</strong> Stadtgeschichte: Stadtansichten o<strong>der</strong> Veduten<br />

aus fünf Jahrhun<strong>der</strong>ten.<br />

Allgemeine Entwicklung<br />

Stadtansichten gibt es bis ins späte Mittelalter zumeist<br />

in symbolisch-allegorischer Form. Die ersten<br />

authentischen Ansichten fin<strong>den</strong> sich als Hintergrund<br />

biblischer Motive in <strong>der</strong> altnie<strong>der</strong>ländischen und altfranzösischen<br />

Malerei zu Beginn des 15. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

In Italien entwickeln sich Landschaftsdarstellungen<br />

selbständig weiter.<br />

Stadt- und Landschaftsansichten wer<strong>den</strong> zu einem<br />

lukrativen Geschäft. Bekannt und weit verbreitet<br />

sind die Stiche von Matthäus Merian. Neben diesen<br />

zuweilen akademisch und geglättet wirken<strong>den</strong> Prospekten<br />

entsteht bereits im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t eine<br />

gegenläufige Entwicklung, die Skizze, das flüchtige<br />

Bild gewinnt an Bedeutung.<br />

Grundlegende Verän<strong>der</strong>ungen erfahren die Stadtansichten<br />

im Laufe des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts: Das wachsende<br />

romantische Interesse und vor allem die neuen<br />

Reproduktionstechniken (Stahlstich, Lithographie)<br />

bewirken einen sprunghaften Anstieg <strong>der</strong> Produktion.<br />

Die Popularisierung des Genres wird begleitet von<br />

<strong>den</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen des zunehmen<strong>den</strong> Frem<strong>den</strong>verkehrs.<br />

Stadtansichten wer<strong>den</strong> zum erschwinglichen<br />

touristischen Souvenir, vor allem am Rhein und in<br />

<strong>den</strong> Alpen. Das bedeutet zugleich <strong>den</strong> Verzicht <strong>der</strong><br />

topographisch genauen Darstellung.<br />

<strong>Ingolstadt</strong> in fünf Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

Die älteste erhaltene Ansicht <strong>Ingolstadt</strong>s datiert<br />

aus dem Jahr 1519 und ist als Fe<strong>der</strong>zeichnung überliefert.<br />

Der <strong>Künstler</strong> hat wohl vor Ort skizziert, die<br />

topographische Genauigkeit ist augenfällig. In <strong>der</strong><br />

Überlieferung <strong>der</strong> Karthographie ist Philipp Apian,<br />

Professor an <strong>der</strong> Ingolstädter Universität im<br />

16. Jahrhun<strong>der</strong>t, maßgebend. Überliefert sind die<br />

Bairischen Landtafeln.<br />

Stadtansichten des 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts zeichnen<br />

die Stadtsilhouette topographisch ungenau,<br />

die <strong>Künstler</strong> haben meist nicht vor Ort gesessen.<br />

Der Verlag von Matthäus Merian und <strong>der</strong> Kupferstecher<br />

Michael Wening prägen über ein Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

auch die Ingolstädter Veduten. Ausnahmen<br />

bil<strong>den</strong> die Stadtansichten, die sich auf politische<br />

Ereignisse beziehen, wie z. B. von Ulrich Windberger<br />

anlässlich <strong>der</strong> Belagerung des Jahres 1632.<br />

Spätestens im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t verän<strong>der</strong>t sich<br />

Anspruch und Form <strong>der</strong> Stadtansichten, die mo<strong>der</strong>ne<br />

Technik hält Einzug, die Genauigkeit nimmt zu.<br />

Immer mehr Platz wird dem Detail, <strong>der</strong> Szene in<br />

<strong>den</strong> Straßen eingeräumt. Das 20. Jahrhun<strong>der</strong>t zeigt<br />

eine vollständig offene Entwicklung aller Stilrichtungen,<br />

die Stadtansicht wird <strong>zur</strong> Kulisse.

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