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Bücher machen richtig Arbeit. . . - Inkognito

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11.10.2011<br />

<strong>Bücher</strong> <strong>machen</strong> <strong>richtig</strong> <strong>Arbeit</strong>. . .<br />

Stemmt auch mal Deko-Elemente: Liedwien Steenbrink,<br />

Geschäftsführerin der Verlagsgruppe <strong>Inkognito</strong> GmbH.<br />

Von Thomas J. Schmidt<br />

Heute Nachmittag wird die Buchmesse eröffnet. Gestern war noch viel zu tun.<br />

Wo die eine bereits <strong>Bücher</strong> in die Regale stellte, stand bei anderen noch alles<br />

auf Anfang. Halle 4.0. Kisten stehen auf den Fluren. In den kleinen Ständen<br />

bauen Mitarbeiter Regalelementen zusammen. Manchmal rangiert ein<br />

Hubkarren eine Kiste in die Höhe und an eine andere Position. Rüdiger<br />

Kahllund kauert auf den Knien und legt dicke Spanplatten als Boden<br />

aneinander. Kahllund sieht noch keinen Grund zur Sorge. "Das schaffen wir<br />

noch rechtzeitig", sagt der Messebauer. "Wir sind im Zeitplan". Mitarbeiter<br />

der Allgäuer Zeitung Drucktechnik wollen in dem Stand um neue Kunden<br />

werben. Einige Meter weiter grübelt André Packebusch noch über einem<br />

Plan, der wie die Zeichnung eines Innenarchitekten genau aufzeigt, wo am<br />

Stand des Börsenvereins des deutschen Buchhandels was zu stehen hat.<br />

Packebusch ist Bauleiter. Was er sagt, wird gemacht. "Natürlich muss es<br />

nachher stimmen", sagt der Bauleiter. Seit vier Tagen sind er und seine<br />

Mitarbeiter in Sachen Buchmesse bei der <strong>Arbeit</strong>. Wochenende gibt’s nicht,<br />

wenn Messe ist. Roman Bleymaier findet das in Ordnung. "Wir <strong>machen</strong><br />

während der Messezeit Überstunden ohne Ende, dafür haben wir im Sommer<br />

zwei Monate lang Urlaub", schwärmt der Messebauer, der in Halle 4.1 beim<br />

Faksimile Verlag Eine Dekorationswand streicht. Etwas passt ihm nicht:<br />

"Diese Farbe deckt nicht <strong>richtig</strong>. Wahrscheinlich muss ich noch ein drittes Mal<br />

streichen", sagt er nachdenklich.<br />

280 000 Besucher kommen


Aber so sei das nun mal. Bleymaier, der unüberhörbar aus München kommt,<br />

ist seit 23 Jahren im Messebau. "Bei meiner Firma ist alles in Ordnung, wir<br />

verstehen uns. Ich kann und muss eigenverantwortlich entscheiden, damit<br />

der Kunde zufrieden ist." Der Kunde, der Faksimile Verlag, erwartet einen<br />

tadellosen Messestand. Den wird er erhalten, wie immer.<br />

"Für mich ist die Buchmesse am Dienstag schon vorüber. Dann checke ich<br />

am Nachmittag aus dem Hotel aus und fahre nach Hause nach München",<br />

sagt Bleymaier.<br />

Das wird just dann sein, wenn Bundesaußenminister Guido Westerwelle die<br />

Messe eröffnet. Heute um 17 Uhr ist der Termin dafür. Bei der Eröffnung<br />

sprechen auch die isländischen Autoren Arnaldur Indriðason und Guðrún Eva<br />

Mínervudóttir. Island ist das Gastland der Messe. Von Mittwoch bis Sonntag<br />

zeigen 7500 Aussteller aus 110 Ländern auf 172 000 Quadratmetern rund<br />

400 000 <strong>Bücher</strong>, E-Books, Kataloge und sonstige Medien. Die Tageskarte für<br />

Privatbesucher kostet 15 Euro. Die Buchmesse ist ab Samstag für das<br />

Publikum geöffnet. Insgesamt werden rund 280 000 Besucher erwartet.<br />

Wer in der Verlagswelt was zu sagen hat, kommt nach Frankfurt – Autoren,<br />

Verleger und vor allem Agenten. Die großen Verlage wie Fischer und dtv sind<br />

mit Ständen vertreten, die jeweils hunderte Quadratmeter groß sind. Daniela<br />

Kern vom Arena Verlag in Halle 3.0 hat das Gröbste der Aufbauarbeit schon<br />

hinter sich. Gestern hat die Verlagssprecherin die letzten <strong>Bücher</strong> in die neuen<br />

Regale geräumt. "Wir sind in einem größeren Stand als in den Vorjahren und<br />

haben deshalb auch neue Möbel bekommen", sagt sie und schaut ein wenig<br />

stolz auf die hübschen weißen <strong>Bücher</strong>wände. "Wir sind jetzt alle ganz<br />

gespannt auf die Buchmesse." Für Verlage ist die Präsenz auf der Messe noch<br />

nicht zu ersetzen. Die meisten Besucher sind Buchhändler. Die lieben es,<br />

<strong>Bücher</strong> auch anzufassen.


Chefin stemmt die Deko<br />

Bei <strong>Inkognito</strong> in Halle 4.1, legt die Geschäftsführerin Lidwien Steenbrink auch<br />

selbst Hand an. Weil die Dekoration im "Archiv der Zeichner" noch nicht so<br />

ist, wie sie es sich vorstellt, schleppt sie noch einen überdimensionalen<br />

Bleistift aus Pappe durch den Stand. "Leider ist unsere Koordinatorin<br />

verhindert, so muss ich den Standaufbau koordinieren", sagt sie. Nein, das<br />

sei kein Problem, sie ist schon lange genug dabei. "Ich weiß, wie das läuft.<br />

Wir müssen rechtzeitig anfangen, weil wir eine Gruppe aus mehreren<br />

Verlagen sind uns sonst nicht fertig werden." Eine Buchmesse, sagt auch<br />

Lidwien Steenbrink, ist nach wie vor wichtig für die gesamte Branche. "Ich<br />

treffe hier Kunden, Autoren, Vertragspartner, Lieferanten, eigentlich alle",<br />

sagt sie und packt wieder ihren drei Meter langen Bleistift an. Schließlich<br />

muss der Stand fertig werden.<br />

Die Buchmesse erstreckt sich über Hallen drei, vier, fünf, sechs und acht. Die<br />

Audi-Halle der IAA steht als "Open Space" für verschiedene Aussteller und<br />

Veranstaltungen zur Verfügung.<br />

© 2011 Neu-Isenburger Neue Presse

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